Im Moment spreche ich viel mit Kandidaten für den Bayerischen Landtag. Wir sprechen oft, über Social Media Strategien und die Herausforderungen der digitalen Welt. Außerdem kommt immer wieder die Macht von bewegten Bildern zur Sprache. Da empfehle ich gerne das Buch von Maximilian von Rossek: und plötzlich sind da Kameras.
Ich habe das Buch schon mal vorgestellt, und will mich nicht wiederholen. Aber hier ein kleines Video, was ich neulich mit Max aufgenommen habe, der sich mit mir im Vorstand des internationalen Presseclubs München engagiert.
Ich merke, wie sehr Bewegtbild gerade in Social Media Auftritten ankommt. Aber es muss richtig gemacht werden. Ich selbst übe immer wieder in meinem YouTube Kanal, bei dem ich jetzt die Grenze von 3400 Abonnenten überschritten habe.
Das ist sicherlich nicht viel im Vergleich zu reichweitenstarken YouTubern, aber es freut mich, dass meine Inhalte auf eine treue Community treffen und diskutiert werden. Kein Abonnent ist gekauft oder über irgendwelche Tricks zum Abonnieren gedrängt worden, sondern es ist ein rein organisches Wachstum. In der Analyse sehe ich, dass ich in meinem Alter natürlich keine jugendliche rein digitale Zielgruppe erreiche. Hier ist meine Reichweite eher gering. Aber ich bin wohl glaubwürdig für die Zielgruppe meines Alters und das freut mich sehr. Also Zuschauer, die im analogen Zeitalter aufgewachsen sind und sich jetzt mit Interesse der digitalen Welt zuwenden.
Im Moment experimentiere ich mit dem Medium Video. Durch den Einsatz eines Teleprompters werden die Aufnahmen etwas professioneller. Mein nächstes Projekt in Sachen Video sind Stop-Motion-Videos. Ich habe hier schon mal ein paar Probeaufnahmen veröffentlicht. Mal sehen, welche Geschichten ich hier im Video erzählen kann. Und: Ich bin interessiert auf welche Resonanz diese Videos stoßen.
Jedes Jahr zu Jahresbeginn überschlagen sich die Voraussagen, wie sich die Social-Media-Landschaft verändert. Es ist en wenig wie der Blick in die Glaskugel. Ich habe mal die Ideen von Pivo übersetzt und mit meinen Erfahrungen bereichert, ob ich zustimmen kann oder nicht. Pivo ist für mich der virtuelle Kameramann, den ich nutze, wenn ich keinen realen Kameramann für meine Video zur Hand habe.
Pivo-These 1. Nano-Influencer werden ihren großen Auftritt haben Da große Kreativbudgets der Vergangenheit angehören, berichten kleine und mittelgroße Content-Ersteller von sinkenden Sponsoring-Angeboten. Stattdessen konzentrieren sich Marken auf leichter zugängliche Influencer mit weniger Followern (sogenannte Nano-Influencer). Sie sind nicht nur billiger, sondern erreichen auch ein größeres Publikum. Das liegt an ihrer wahrgenommenen Glaubwürdigkeit: Weniger Follower bedeuten mehr Interaktion und Persönlichkeit. Meine Meinung: Ich bin selbst ein Nano-Influencer und kann im Moment von keiner veränderten Anfrage durch Agenturen berichten. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich (noch) weigere für das chinesisches Datenfressernetzwerk TikTok zu produzieren, wohin die Jugend abwandert. Vielleicht sind meine Themen aber auch uninteressant für Markenartikler. Allerdings: In meinem Umfeld stelle ich eine verstärkte Werbetätigkeit bei Nano-Influencer fest. Mein Fazit: Kann sein, kann aber ach nicht sein.
Pivo-These 2. Social Audio wird weiter wachsen Nach dem Erfolg von Plattformen wie Twitters Spaces und Clubhouse werden die sozialen Netzwerke auch in Zukunft die Möglichkeiten von Social Audio ausschöpfen. Dieser Trend zu audiobasierten Inhalten wird voraussichtlich weiter zunehmen, da die Nutzer nach immersiveren und interaktiven Online-Erlebnissen suchen. Social Audio ist auch nach der Pandemie weiterhin beliebt, da die Nutzer nach intimeren digitalen Verbindungen suchen und das Metaverse weiter wächst. Meine Meinung: Ein klares NEIN, Social Audio wird eine Nische bleiben, außer Corona oder eine andere Seuche bricht aus und wir haben wieder einen Lockdown. Ich stelle in meinen Seminaren immer wieder Social Audio vor, aber die Teilnehmer interessieren sich nicht dafür und nehmen erst recht nicht daran teil. Mein Fazit: Social Audio wird nicht wachsen, sondern weiter zurückgehen. Ich halte die These von Pivo für falsch.
Pivo-These 3. Authentizität wird herrschen Plattformen wie BeReal und Herausforderungen wie Instagram Candid ermutigen die Nutzer, authentischere Inhalte zu teilen. Infolgedessen bevorzugen die Verbraucher jetzt reale Erfahrungen gegenüber auffälligen Promi-Kampagnen. All dies wird wahrscheinlich zu einer verstärkten Nutzung von nutzergenerierten Inhalten (UGC) durch Vermarkter führen. Sie werden nicht mehr von steifen #sponsoredposts begeistert sein, sondern organische Kundenrezensionen und Erfahrungsberichte werden zu den wichtigsten Faktoren für den Markenerfolg. Meine Meinung: Hier stimme ich zu, denn Authentizität war, ist und wird immer Content-King sein. Natürlich wird Hochglanz seinen Platz in Instagram behalten, aber Menschen wollen Menschen folgen und sich mit ihnen austauschen. Lackaffen oder Möchtegern-Promis werden verlieren, weil sie einfach falsch sind. Mein Fazit: Authentizität ist kein neuer Trend, sondern wesentlicher Bestandteil für Kommunikation. Daher würde es mich freuen, wenn Pivo richtig liegt. Wahrheit kommt immer an.
Pivo-These 4. KI wird ein größerer Teil des täglichen Lebens werden Es wird erwartet, dass KI im Jahr 2023 noch mehr zum Mainstream wird, insbesondere in Bereichen wie der Texterstellung, wo eine Software wie ChatGPT bereits ihre (leicht nervtötenden) Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat. Dieser Trend zur Automatisierung wird sich wahrscheinlich fortsetzen, da Unternehmen versuchen, ihre Prozesse zu rationalisieren und die Effizienz zu verbessern. Meine Meinung: Vollkommen richtig und viele Leute wissen noch immer nicht, wie weit KI schon in ihrem Leben vorhanden ist. In Seminaren höre ich immer: Wie kann man an diesem Trend nicht mitmachen? Meine Antwort: Der Zug ist längst abgefahren, Sie haben nur die Möglichkeit zu regulieren. Mein Fazit: KI bricht über uns herein und ich gibt noch keine Regulierung. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Und ich bin mit meinen Medienkompetenz-Vorträgen gefordert, Wissen unters Volk zu bringen.
Pivo-These 5. Videoinhalte werden weiterhin dominieren Es wird erwartet, dass kurze Videoinhalte im Jahr 2023 die Vorherrschaft in den sozialen Medien übernehmen werden, wobei Plattformen wie TikTok die Führung übernehmen. Laut Data.AI verbringen die Nutzer von TikTok durchschnittlich 23,6 Stunden pro Monat mit der App und sind damit klarer Spitzenreiter, was die verbrachte Zeit angeht. Daher müssen Unternehmen und Kreative ihre Strategien anpassen, um mehr Videoinhalte einzubinden, damit sie relevant bleiben und ihr Publikum ansprechen. Meine Meinung: Vollkommen richtig. Nachdem Videotelefonate zugenommen haben, wird auch der Konsum von mobilen Videos weiter zunehmen. Instagram ist schon lange keine Fotoplattform mehr, YouTube führte Shorts ein und auch ich habe den Trend aufgenommen und in neue Ausrüstung investiert. Mein Fazit: Bewegtbild wird weiter zunehmen und ich möchte auch 2023 einen neuen Videopodcast an den Start bringen. Und weil die Voraussagen von Pivo stammten, benutze ich auch weiterhin den Pivo Kameramann, versprochen.
Und jetzt bin ich interessiert, was Sie über die Trends 2023 denken?
Podcasts sind der neue heiße Scheiß, aber natürlich sind Podcasts nicht so neu. Aber das Thema wird medial gehyped und viele Medienmenschen springen auf den Zug auf. Auch ich experimentiere mit diesem Audiomedium herum und produziere für einen lokalen Bäckereifachbetrieb und einen Verband einen wöchentlichen Podcast. Die wichtigste Maßgabe für mich: Du darfst nicht langweilen und der Content muss journalistisch sauber recherchiert sein. Auf Gelabber kann ich verzichten, denn ich widme dem Podcaster das Wichtigste was ich habe: Meine Zeit.
Podcasts unterwegs Als ich vor Corona intensiver Zugfahrer war, hatte ich viele Podcasts abonniert. Das ist heute anders: Ich höre nur noch ausgewählte Sendungen, die mir wirklich etwas geben. 43 Prozent der Deutschen hören Podcasts – und damit etwas mehr als im Vorjahr (2021: 38 Prozent), so hat die Bitkom ermittelt. Unter den Jüngeren zwischen 16 und 29 Jahren hört sogar mehr als die Hälfte (56 Prozent) Podcasts. Jeweils ein Fünftel der Hörer drückt täglich (19 Prozent) bzw. wöchentlich (20 Prozent) die Play-Taste. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.100 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Und das ist der Grund, weshalb die Medienfuzzis jetzt alle Podcast produzieren. Drei Viertel (76 Prozent) der Podcast-Nutzer hören lieber Podcasts als zu lesen. Persönlich bleibt beim Lesen bei mir mehr hängen als wenn ich nur zuhöre. Aber das mag eine persönliche Eigenschaft sein. Zudem ziehen drei von zehn (30 Prozent) Podcasts dem jeweils aktuellen Radioprogramm vor. Das ist auch interessant. Radio höre ich nur Informations- aber keine Unterhaltungssendungen mehr. Musik kommt von meinem Server oder von Apple Music und nicht von quatschenden Radiomoderatoren. Das war als Jugendlicher anders, als ich noch die B3-Radioshow mit Gottschalk, Jauch und Fischer hörte. Einem Drittel (33 Prozent) sind Podcasts von allen Medienformaten am liebsten.
Podcasts werden nebenbei gehört Viele hören Podcasts unterwegs: im Auto (39 Prozent), in Bus, Bahn und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln (24 Prozent), auf dem Rad (10 Prozent) oder beim Spazierengehen (4 Prozent). Zu Hause werden Podcasts beim Putzen oder Aufräumen (34 Prozent) gehört. Jeweils 18 Prozent machen währenddessen Sport oder essen dabei. Auch bei handwerklicher Arbeit (10 Prozent), beim Kochen (9 Prozent) und bei der Gartenarbeit (7 Prozent) laufen Podcasts nebenher. Hin und wieder hören knapp vier von zehn (38 Prozent) Podcasts, um sich zu entspannen und sich voll und ganz auf das Gesagte zu konzentrieren. 34 Prozent hören Podcasts zum Einschlafen. Bei mir ist es so: Sobald ich im Bett Podcasts hören will, schlafe ich sofort ein.
Die ideale Podcast-Folge dauert 26 Minuten Nur ein Drittel der Podcast-Hörer (33 Prozent) hört in der Regel Podcast-Folgen bis zum Ende. 42 Prozent hören sich mehr als die Hälfte an und 22 Prozent hören Folgen in der Regel nur zu einem kleinen Teil. Die Wunschlänge für eine Folge beträgt im Durchschnitt 26 Minuten. Interessant bei mir: Die Podcast für meinen Kunden sind deutlich kürzer, ich will ja nicht langweilen. Ein Viertel (25 Prozent) möchte sich Beiträge anhören, die zwischen zehn und 20 Minuten dauern. Für jeweils ein Drittel (32 Prozent) beträgt die ideale Länge zwischen 20 und 30 bzw. 30 und 60 Minuten. Nur vier Prozent möchten sich Folgen anhören, die eine Stunde oder länger dauern.
Bewegtbild dazu 27 % der Podcast-Hörer würden gerne eine Video-Aufnahme des Gesprächs sehen, 10 % haben das bereits getan, sagt eine Bitkom-Umfrage. 21 % aller Podcast-Nutzer haben schon selbst über einen Einstieg ins Audio-Business nachgedacht – 44 % finden den Podcast-Dschungel aber „zu unübersichtlich“.
Und nun Eigenwerbung Gerne produziere ich einen Podcast für Sie. Lassen Sie es mich wissen, wir finden sicher eine Lösung. Ich freu mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Werbeblock Ende
31 Prozent der deutschsprachigen Haushalte zwischen 14 und 69 Jahren haben bereits einen Fernseher an das Internet angeschlossen. Das ist das Ergebnis der CONVERGENCE MONITOR 2019, einer von Kantar durchgeführten Gemeinschaftsstudie von ARD-Werbung SALES & SERVICES, Discovery und Mediengruppe RTL Deutschland.
So war Fernsehen früher – wer erinnert sich noch?
Ich vergleich es mal mit unserem Haushalt. Bei uns ist die Glotze auch ans Netz angeschlossen, aber im Grunde nutzen wir Apple TV als Plattform für Netflix und Amazon Prime Video. Eine Anime-Streaming-Plattform wird vom Smartphone aufs Apple TV gestreamt und von dort auf die Mattscheibe übertragen.
Die CONVERGENCE MONITOR-Studie sagt aus: Internetfähige Geräte sind zu einem noch größeren Anteil in deutschen Haushalten vorhanden als im Jahr 2018. Die Gerätelandschaft wird durch die Variation an onlinefähigen Geräten diversifizierter, der Fernseher ist aber nach wie vor mit Abstand das wichtigste Gerät für Bewegtbild. Der „Big Screen“ wird dabei zunehmend nicht mehr nur für lineares Fernsehen verwendet, sondern geht online. Bei uns zu Hause gibt es kaum noch lineares Fernsehen.
Für das laufende Jahr 2019 zeigt sich, dass auch in diesem Jahr der Fernseher die Gerätelandschaft in deutschen Haushalten dominiert. 95 Prozent der Haushalte sind mit mindestens einem Fernsehgerät ausgestattet. An zweiter Stelle rangiert das Smartphone, das in 88 Prozent aller Haushalte vorhanden ist. Ferner besitzen 84 Prozent der Haushalte einen Computer, wobei ein Trend vom stationären PC zum Laptop erkennbar ist. Auch das Tablet ist auf Wachstumskurs und nun in 41 Prozent aller Haushalte vertreten.
Während der Anteil der Onliner im Jahresvergleich stabil bleibt, zeigt sich eine veränderte Verteilung der Internetnutzung auf die verschiedenen Gerätetypen: Das Smartphone ist inzwischen das beliebteste Endgerät zur Internetnutzung mit zunehmender Bedeutung und setzt sich deutlich von PC oder Laptop ab. Das TV-Gerät entwickelt sich ebenfalls zunehmend zu einem beliebten Screen für Internetnutzung. Mittlerweile verfügen laut eigener Aussage 44 Prozent der Haushalte über ein Fernsehgerät, mit dem sie ins Internet gehen können. 31 Prozent der Smart TV-Geräte sind auch tatsächlich an das Internet angeschlossen.
Dauer von TV-Geräte
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Internetnutzungsdauer wider: 14- bis 69-Jährige nutzen Smart TV-Geräte für Internetangebote im Durchschnitt fast eine halbe Stunde pro Tag. Das ist mir allerdings völlig unverständlich, denn bei 30 Minuten schaffe ich nicht mal eine klassische Netflix-Folge. Da Zweifel ich noch mit der Studie.
Aber auch mit dem Smartphone surfen die 14- bis 69-Jährigen deutlich länger als noch vor einem Jahr: 109 Minuten sind die 14- bis 69-Jährigen mit ihren Smartphones online, das entspricht einem Plus von 20 Minuten pro Tag.
Ultra HD wächst langsam
Neben der Konvergenz zwischen Fernsehen und Internet gibt es noch eine weitere maßgebliche Entwicklung im deutschen Fernsehmarkt: Die Verbreitung von Ultra HD. 21 Prozent der deutschsprachigen Haushalte verfügen inzwischen über mindestens ein solches Ultra HD fähiges Fernsehgerät. 2018 waren es erst 13 Prozent. Bei uns gibt es bereits einige Ultra HD-Schreiben, aber (noch) kein Fernseher, dafür einen Beamer.
Als das Kanzlerduell in der ARD lief, wurde mir bewusst, dass es Monate her ist, dass ich zum letzten Mal die Glotze eingeschaltet habe, um lineares Fernsehen zu schauen. Der große TV im Wohnzimmer wird in der Regel nur für Videospiele, Blu rays oder Streaming-Angebote genutzt. Sonst bleibt die Glotze aus und ich schau über das Internet.
Die offiziellen Zahlen sprechen dagegen eine andere Sprache, wie der TNS CONVERGENCE MONITOR 201 zeigt. Das ist eine Gemeinschaftsstudie von ARD-Werbung SALES & SERVICES, Discovery, Mediengruppe RTL und ZDF. Seit Jahren steigt zwar die Anzahl derjenigen, die online Videoinhalte ansehen. Zuletzt von 59 Prozent in 2016 auf 67 Prozent in 2017. Gleichzeitig behauptet das klassische, lineare Fernsehen seinen festen, bedeutenden Platz im Alltag: Die Befragten geben pro Tag fast drei Stunden TV-Nutzung an, etwa genauso viel wie in den Vorjahren. Das überrascht mich dann doch sehr und ich stelle fest, wie weit ich mich vom Durchschnittsbürger scheinbar entfernt habe. Bei mir ist das komplett anders und bei meinen Kindern erst recht. K1/2 schauen keinerlei lineares Fernsehen mehr.
Veränderte Sehgewohnheiten
Die TNS CONVERGENCE MONITOR sagt: Kurze Videoclips und kleine Erklärvideos auf Videoportalen wie z.B. YouTube werden von fast jedem Zweiten mindestens einmal pro Monat gesehen. Für mich liegt die Betonung auf mindestens. In unserer Familie ist YouTube fester Bestandteil des Medienkonsums. Let’s Plays und andere Inhalte gehören für meine Kinder einfach dazu. Gut ein Drittel schaut sich Bewegtbildinhalte in sozialen Netzwerken an – das ist bei mir auch täglich. Je jünger die Zielgruppe, desto ausgeprägter ist die Nutzung: Etwa drei Viertel der 14- bis 29-Jährigen schauen sich mindestens einmal pro Monat Videoclips auf Videoportalen oder sozialen Netzwerken an. Komplette Fernsehsendungen oder ganze Serienfolgen nutzt rund jeder Vierte in den Mediatheken der TV-Sender.
Während kostenlose Angebote im Netz dominieren, verzeichnen kostenpflichtige Videos zum Beispiel über Video-on-Demand in diesem Jahr erstmals ein starkes Wachstum: 13 Prozent geben an mindestens einmal pro Monat, Filme, Serien, Dokumentationen oder Sportübertragungen gegen Gebühr anzusehen. Das ist nahezu eine Verdoppelung der Nutzung im Vergleich zum Vorjahr. Bei uns zu Hause ist es Amazon Prime Video und Apple TV. Wenn die Gerüchte wahr sind und Apple aktuelle Kinofilme auf das Apple TV bringt, dann sehe ich das positiv.
Filme unterwegs
Die Nutzung von Bewegtbild war lange Zeit an das heimische Sofa gebunden. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones macht TV- und Videoinhalte mobil: 53 Prozent der 14- bis 69-Jährigen schauen Videos auf dem Smartphone, 41 Prozent tun dies auch außer Haus.
Ungeachtet der steigenden Nutzung von Online-Video-Content ist die klassische, lineare Fernsehnutzung im Zeitverlauf sehr stabil. Wie in den Vorjahren schätzen die Befragten fast drei Stunden am Tag fernzusehen. Die 14- bis 29-Jährigen sehen traditionell weniger fern (gut zwei Stunden am Tag), die Nutzungsdauer ist aber auch innerhalb dieser Altersgruppe konstant. Ich wurde beispielsweise so erzogen: Ich durfte als Kind zwischen 19 und 20:15 Uhr niemanden anrufen, weil da liefen ja die Nachrichten im Fernsehen. Das war unhöflich. Ja, diese Zeiten sind vorbei.
Musik streaming
Neben Bewegtbild spielen auch Audio-Inhalte und Informationen in schriftlicher Form eine große Rolle bei der Internetnutzung. Gut die Hälfte der Befragten nutzt Audioinhalte wie z.B. Musik oder Podcasts mindestens einmal im Monat online, z.B. über YouTube, Musik-Streaming-Anbieter, Webradio oder Podcast-Anbieter. Für Informationen zum aktuellen Geschehen auf Newsportalen oder den Webseiten von Zeitungen oder Fernsehsendern greifen 46 Prozent der 14- bis 69-Jährigen regelmäßig zurück. Bei K2 läuft Apple Music. K2 hat Spotify und Apple Music miteinander verglichen und sich für den Dienst aus Cuppertino entschieden. Jetzt wird es schwierig K2 eine CD zu schenken. Zum einen besitzt das Kind keinen CD-Player mehr, zum anderen liefert der Streaming-Dienst die gewünschte Mucke.
Und so etwas nennt sich nun weltweite Vernetzung? Wenn ich auf meinen Auslandsreisen auf die Mediatheken meiner heimatlichen deutschen Sender zugreifen will, dann geht das Geoblocking dazwischen. Ich kann in Großbritannien die ARD-Mediathek nicht online abrufen. Begründung: Der deutsche Gebührenzahler blecht mit seiner Zwangsabgabe für die ARD und nur in Deutschland kann er diese online abrufen.
Was macht nun der Weltenreisene? Er installiert sich eine VNP-Verbindung, die der ARD-Mediathek vorspielt, man sei in Deutschland und der Weltenreisende kann von überall auf der Welt die ARD schauen. Ähnlich geht es dem Bundesbürger, der die absult sehenswerten BBC-Sendungen aus GB anschauen will. Anderes Beispiel ist das GEMA-Gemurkse mit YouTube.
Das soll sich nächstes Jahr alles ändern. Geht es nach der EU-Kommission, gibt es für Online-Abodienste wie Netflix oder Sky bereits ab 2017 keine geografischen Zugangsbeschränkungen mehr. Internetnutzer sollen endlich europaweit auf ihre abonnierten Bewegtbild-Inhalte zugreifen können. Das ist interessant für die Consumer. Aber wie müssen sich Broadcaster auf die neue Situation einstellen? Welche Auswirkungen das europäische Aus des Geoblocking auf den Broadcasting-Sektor hätte, hat Adobe in fünf zentralen Punkten zusammengefasst:
Adobe sieht erst einmal neue Märkte. Große Content-Anbieter können direkt in neuen Märkten durchstarten: Mit der nutzerbasierten Aussteuerung ihrer Inhalte eröffnen sich großen Content-Anbietern völlig neue Geschäftsmodelle. Statt ihren Content wie bisher über lizensierte lokale Services oder Broadcaster des jeweiligen Landes zu vermarkten, können sie sich künftig direkt an den Endverbraucher wenden und eine echte, nachhaltige Kundenbeziehung aufbauen.
Vielleicht brauchen wir auch andere Bild- und Filmsprachen? Mehr Erfolg durch international adaptierbaren Content: In Zukunft wird der Erfolg des Bewegtbild-Contents entscheidend davon abhängen, wie gut er für den länderübergreifenden Einsatz adaptierbar ist. Bereits durch das Angebot von Untertiteln oder mehreren Sprachspuren kann die Publikumsreichweite erheblich gesteigert werden.
Content Delivery Networks (CDNs) profitieren von europäischer Reichweite: Das Ausspielen von Video Content ist inzwischen relativ einfach. Vielen kleineren CDNs fehlt es jedoch noch immer an internationaler Reichweite, die sie durch die grenzüberschreitende Nutzung ihrer Inhalte schon bald kompensieren könnten.
TV-Werbung wird zunehmend programmatisch: Programmatic Advertising gewinnt in der TV-Werbung rasant an Bedeutung, um die Segmentierung der auf europäischer Ebene explosionsartig gewachsenen Zielgruppen erfolgreich zu bewältigen sowie das vergrößerte Inventar der Broadcaster und Over-the-Top-Content (OTT) Anbieter in den einzelnen Ländern erfolgreich zu vermarkten.
Kleinere Anbieter müssen ihren Workflow anpassen: Die meisten großen Player verfügen bereits über die nötigen Voraussetzungen, um die Möglichkeiten eines digitalen Binnenmarktes für sich zu nutzen. Kleinere Anbieter müssen sich dieser Herausforderung erst noch stellen. Unterstützung liefern dabei die technischen Lösungen – z. B. Adobe Primetime, die TV Everywhere-Plattform für Broadcaster zur nahtlosen Bereitstellung und Monetarisierung von Bewegtbild-Inhalten.
Wer im Bereich Bewegte Bilder unterwegs ist, der kommt sicherlich am 5. Dezember nach München zum Trend Day Corporate Video. Im Arri-Kino trifft sich die Branche zu einem Stelldichein. Dabei werden einige heiße Themen diskutiert. Prof. Dr. Nikolai A. Behr, Vorsitzender der Corporate TV und Video Association e.V. (CTVA), hat diesen Tag organisiert und ich kenne Nikolai A. Behr seit Jahren und kann seine Veranstaltungen ausdrücklich empfehlen.
Prof. Dr. Nikolai A. Behr, Vorsitzender der Corporate TV und Video Association e.V. (CTVA
Die Keynote geht um die TV Kommunikation beim größten Unternehmen der Welt. Sven Herold, von Shell International, London, spricht über Global Challenges and Local Insights. Auch spannend: Es wird von den Professoren Prof. Dr. Sven Pagel, FH Mainz und Prof. Dr. Horst Peters, FH Düsseldorf die neue CTVA-Grundlagenstudie „Der Corporate Web Video Index Deutschland“ vorgestellt. Das dürfte spannend werden, welchen Stand Corporate Video in Deutschland überhaupt hat.
Social Media darf nicht fehlen, deshalb wird auch kräftig diskutiert zum Thema Social Web und Bewegtbild – das neue Traumpaar der Unternehmenskommunikation? Mit dabei sind Frank-Erik Horlbeck, Audi AG, Ingolstadt; Uwe Müller, Sky Deutschland, Unterföhring; Martin Spingys, Bayer AG, Leverkusen; Axel Zawierucha, Internetwarriors, Berlin und Tobias Dennehy, Siemens AG, München. Die Moderation übernimmt ein alter Bekannter Richard Gutjahr.
Die Datenbasierte Produktvisualisierungen für eine neue, integrierte Markenkommunikation hat Ralf Schimmele, Mackevision, Stuttgart zum Thema. Mackevision ist einer der großen deutschen Automobilvisualisierer und einer ganz großen Player auf dem Markt.
Für Unternehmen sicherlich interessant ist die zehn Use Cases vom Videoeinsatz in Unternehmen bei Thema Videostrategie = Youtube?. Referent ist Dr. Rainer Zugehör, MovingIMAGE24 aus Berlin.
Ich hab mir die Papst-Wahl im Internet angeschaut.
Die Kommunikation wird mobil und auf meinen Seminaren erarbeiten wir die Chancen von mobilen Endgeräten für Verbraucher und Firmen. Dabei spielt Bewegtbild eine immer größere Rolle. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Smartphones und Tablets eine Videokamera in Board haben, ist erleichtert geworden, selbst bewegte Bilder zu erzeugen und ins Internet hochzulaufen.
Jetzt liefert mir Adobe Zahlenmaterial für den rasanten Anstieg der Nutzung von Video-Content über mobile Geräte. Interessant: Auch TV-Nutzung über mobile Geräte setzt sich zunehmend durch. Was Adobe aber nicht wusste, sind aktuelle Entwicklungen in Deutschland. Die Volumentarife bei Handys und Tablets zwangen die User auf WLAN auszuweichen. Jetzt stehen aktuelle Drosselungbemühungen der Telekom dem Trend zu mobiler Videonutzung entgegen.
Adobe hat die Ergebnisse des neuesten Digital Index Report vorgestellt. Darin untersucht das Unternehmen das Nutzungsverhalten von Online-Konsumenten in Bezug auf Videos und Werbung. Gemäß dem Report werden über mobile Geräte 300 Prozent mehr Videos betrachtet. Die Nutzung digitaler TV Everywhere-Angebote hat sich im vergangenen Jahr verzwölffacht. Auf Facebook werden Video-Inhalte doppelt so oft mit „Gefällt mir“ markiert,. geteilt oder kommentiert als sonstiger Content – das kann ich aus eigenen Erfahrungen nur bestätigen. In Bezug auf Video-Werbung machen pre-roll Ads bei längeren Videos 82 Prozent aller Ad-Betrachtungen aus und werden damit deutlich häufiger aufgerufen als mid-role Ads oder post-roll Ads.
Im Internet konnte ich live das Ausrufen des neuen Papstes erleben. Mobiles Video macht es möglich.
Die Kernaussagen des Adobe-Berichts lauten:
Nutzung von TV Everywhere
2012 stellte in den USA ein Rekordjahr für die Nutzung von TV Everywhere-Angeboten dar. Die Zahl der Anmeldungen stieg um das zwölffache im Vergleich zum Vorjahr und wurde durch Events wie die olympischen Sommerspiele, die Fußball-Europameisterschaft 2012 und die NBA Playoffs weiter gefördert. In Deutschland Streaming ARD und ZDF ihre Programme live ins Internet.
Videokonsum nach Geräten
Der Anteil gestarteter Videos über mobile Geräte hat sich im vergangenen Jahr um mehr als das dreifache von 3 Prozent auf 10,4 Prozent erhöht. 89,6 Prozent der Videos werden noch immer über Desktop-Rechner abgerufen. Innerhalb der mobilen Geräte steigen die Video-Abrufe über Tablets am stärksten. Konsumenten rufen Videos am Wochenende bevorzugt über Tablets ab. An Sonntagen finden 17 Prozent der Video-Starts über Tablets statt. Bei Betrachtung aller mobilen Geräte ist die Video-Nutzung an Montagen, Donnerstagen und Sonntagen mit je 16 Prozent am höchsten.
Social Media und Video
Facebook-User kommentieren, liken und teilen Video-Inhalte zweimal häufiger als anderen Content. Das Ergebnis verdeutlicht, dass Video-Inhalte Marken helfen können, die Interaktion mit ihren Fans zu fördern. Auf Twitter wird dreimal häufiger auf Video-Inhalte von Medienseiten verwiesen, als auf anderen Content.
Videoinhalte werden durch Social Media geteilt.
Meistgenutzte Video-Inhalte
Inhalte von TV-bezogenen Medienseiten werden über alle Geräte hinweg deutlich häufiger bis zum Ende geschaut, als solche von nicht TV-bezogene Seiten. Der Traffic über Tablets steigt hier ebenfalls am stärksten. Mobile Video-Klicks steigen zudem speziell bei besonderen Sportevents um das Doppelte, beispielsweise bei den Olympischen Spielen 2012 oder dem US-College NCAA Tournament 2012.
Mit Neid schaue ich auf die Fotokollegen, die mit ihren Optiken nun Filme drehen. Ich bin zwar auch Bildjournalist, setze aber derzeit massiv auf Bewegtbild. Allerdings vermisse ich meine lichtstarken Objektive, die ich mir für die Videokamera schlichtweg nicht leisten kann.
Ganz genau betrachte ich die neuen Ergebnisse am DSLR-Markt. Ein interessantes Ergebnis bringt Sachtler. Den 90-minütigen Featurefilm „Love Loss“ drehte der britische Kameramann Mark Moreve komplett mit der kompakten DSLR-Kamera Canon EOS 5D Mk II und dem Fluidkopf Video 18 SB von Sachtler.
„Gerade bei Verwendung einer kleinen Kamera ist zuverlässiges und robustes Equipment notwendig“, berichtet Mark Moreve. „Mir war sofort klar, dass ich für diesen Dreh gutes Kamera Support-Equipment brauche. Da die Kamera sehr leicht ist und ich häufig mit längeren Linsen arbeite, wie z.B. einer 400 mm-Linse, brauchte ich ein stabiles Sachtler Stativ, damit der Dreh nicht verwackelt. Selbst wenn man eine leichtere Linse verwendet und auch die Kamera nicht schwer ist, muss sicher gestellt werden, dass man die Kamera problemlos schwenken und neigen kann, um so weiche Schwenks zu machen“, berichtet Mark Moreve, der seit 14 Jahren als freier Kameramann arbeitet und sich durch seine vielen Arbeiten einen Namen gemacht hat.
Bei dem britischen Featurefilm „Love Loss“, der zwei Wochen lang im englischen Hertfordshire gefilmt wurde, hat nicht nur Mark zum ersten Mal mit einer Canon EOS 5D Mk II gedreht, sondern das erste Mal überhaupt wurde ein Spielfilm mit der kompakten DSLR-Kamera gedreht. „Mir war zuverlässiges Equipment besonders wichtig, da die Aufnahmen mit der neuen HD DSLR Kamera genügend unvorhersehbare Risiken bergen.“ Der Film „Love Loss“ ist momentan in der Postproduktion und wird in diesem Jahr beim Filmfestival in Cannes präsentiert. Ich werde diesen Markt genau betrachten und mir den Film ansehen. Habt ihr Erfahrungen mit der Canon EOS 5D Mk II und Sachtler-Stativen?