Posts Tagged ‘Shining’

Neca-Sammlerfiguren: Die Grady Zwillinge aus Shining

9. Juni 2022

Stanley Kubrick war mein Regiegott. Ich verehre seine Filme und kann sie mir wieder und wieder ansehen. Und ich sammle das Merchandising um die Filme. Soeben habe ich die Grady Zwillinge erstanden.

Im Film von 1980 wurden die beiden Mädchen von Lisa und Louise Burns als die „Grady-Schwestern“ dargestellt. Ihr einziger Satz war „Komm, spiel‘ mit uns, Danny!“ und es lief mir kalt den Rücken herunter.
In dem Horrorstreifen spielen Lisa und Louise Burns die getöteten „Grady-Schwestern“, die Danny, dem kleinen Sohn von Ex-Lehrer Jack Torrance (gespielt von Jack Nicholson), als Geister erscheinen. Der sieht sie mal im Flur stehen, mal blutüberströmt auf dem Boden liegen. Das war es auch dann schon mit der Filmkarriere der beiden Schwestern. Lisa und Louise Burns üben heute die Berufe der Mikrobiologin und Anwältin aus.

Jetzt habe ich die beiden Zwillinge als Sammler-Figur, herausgegeben von Neca in der Reihe Toony Terrors. Die Figuren wurden von Adrienne Smith geschaffen und sind in eine Art Kinoreklame verpackt, das von Chris Raimo kreiert wurde. Auf der Rückseite der Blisterkartonverpackung ist der Gang zum Ausschneiden abgedruckt in dem der Zuschauer die Zwillinge begegnet. Neca hat die 15 Zentimeter Version der lebenden Zwillinge in den Verkauf gebracht. Die Version mit den Kinderleichen samt Axt gibt es nicht, wäre aber für den Shining-Fan auch interessant.

Filmkritik: Texas Chainsaw Massacre (2022)

28. Februar 2022

Texas Chainsaw Massacre auf Netflix ist eine direkte Fortsetzung von Tope Hoopers verstörenden Terrorfilm Texas Chainsaw Massacre von 1974. Tope Hooper brachte den Terror schlechthin auf die Leinwand (und ins Museum of Modern Art). Dabei zeigte der Film kaum blutige Szenen, deutete viel an und vieles spielte sich im Kopf des Zuschauers ab. Diese Art von Kopfkino war allerdings hammerhart. In vielen Ländern wurde der Film zensiert, geschnitten und wurde nur unter dem Ladentisch gehandelt. Auch in Deutschland war der Film lange Zeit verboten. Die Darstellung an Gewalt hatte sich bis dato keiner getraut zu zeigen.

Dagegen hält die Netflix-Neuverfilmung von David Blue Garcia voll drauf. Während der Terror 1974 im Kopf stattfand, so wird er 2022 gezeigt. So ist wohl der Lauf der Dinge. Hoopers Horror war bei seiner Radikalität subtiler, was vor allem an dem Zusammenspiel Bild und Ton lag. Die neue Version hat einen deutlich ausgereifteren Score von Colin Stetson, der aber eher traditionell eingesetzt wird und nur dann und wann der irre Sound von 1974 aufblitzt.

Grundsätzlich kann sich die Neuverfilmung sehen lassen. Die 2022-Version verbeugt sich in einigen Szenen vor der Version von 1974. Schönes Beispiel ist der Einsatz das Autos: War es 1974 eine Hippie-Karre, so ist es 2022 natürlich ein selbstfahrendes Elektroauto. Erinnerungen kommen auf beim Abschlachten von Dante und der Einsatz der schwingenden Tür, was an 1974 erinnert, als Leatherface hinter der Tür des Kühlraumes auftaucht und blitzartig zuschlägt.

Leatherface selbst bekommt 2022 kurzzeitig menschliche Züge, als er das Kleid seiner Pflegemutter aus dem Schrank nimmt und weinend um sie trauert. Aber um die Menschlichkeit ist es schnell geschehen, wenn er in Großaufnahme den Kopf eines Protagonisten mit dem Hammer zu Bei schlägt und die Kamera voll draufhält. Ja, das ist brutal, sehr sogar. Blut und Hirn spritzen und ich stell mir die Frage, ob ich denn als Zuschauer alles sehen muss? Handwerklich wird auf CGI wohl weitgehend verzichtet und die Maskenkunst der Maskenbildner sind wieder gefragt, was mich natürlich freut. Aber Hoopers Andeutungen der Gewalt von 1974 trafen bei mir eher ins Mark und ließen mich den Terror und Irrsinn spüren. Es soll nicht heißen, dass früher alles besser war.

Aber die Neuverfilmung hat auch einen besonderen Schrecken, wenn er auf Influenzer anspielt. Besonders als Leatherface im Bus mit der Kettensäge aufräumt und gleichzeitig das Schlachtfest per Smartphone live gestreamt wird. Zunächst musste ich kurz grinsen, dann blieb mir das Grinsen im Hals stecken. Ich musste an die Live-Streamings der Realität aus Paris Bataclan denken, an Cristchurch und andere mehr. Ob TSM hier auf einen schnellen Gag oder Medienkritik setzt, kann ich nicht beurteilen. Es war auf jeden Fall eine der interessantesten Szenen in der Neuverfilmung. Warum allerdings im tiefsten Texas ein Live-Streaming von zahlreichen Smartphone möglich ist, wissen die Drehbuchgötter.

Das Massaker im Bus ist eine schöne Verbeugung vor Braindead von Peter Jackson, aber die Rollen gut und böse sind hier vertauscht. Die Szene endet mit Humor. Leatherface wird mit dem Korkenzieher in Form der Kettensäge attackiert, nachdem Leatherface ein wenig Jack Nicholson aus Shining spielen durfte und die Tür zur Toilette zerlegte. 1974 lief TSM als Blutgericht in Texas, es wäre ein passender Titel für die Neuverfilmung 2022.

Leider ist die Überlebende Sally von 1974 in der neuen Rolle von der mir unbekannten Olwen Fouéré dargestellt, keine Laurie Strode, gespielt von Jamie Lee Curtis. Als Racheengel gegen Michael Myers ist Curtis eine bessere Schauspielerin und das Drehbuch gibt ihr in Halloween mehr Raum ihr Talent mit weißem Haar auszuspielen. So viel Glück wie Laurie hat Sally im Film dann am Ende auch nicht. Schade, wäre ein schöner Charakter für eine Fortsetzung gewesen. Der Showdown im Kino mit dem schönen Namen Wüsten-Beifuß (Sage Brush) bei dem einst der imaginäre Film Werewolves of the Alamo 2 lief, verläuft erwartungsgemäß samt dem obligatorischen Carrie-Ende, das uns Brian de Palma eingebrockt hat. Also Leatherface steht ja bereit für die Fortsetzung.

Filmtipp: The Lodge

4. Januar 2022

Im Genre des fanatischen Films mag ich eher die geheimnisvollen, spukhaften Vertreter der Zunft, die auf mich nachhaltig wirken. So ein Vertreter ist The Lodge, dessen Tipp ich aus einer Facebook-Gruppe über Horrorfilme erhalten habe.

The Lodge ist ein US-amerikanischer psychologischer Horrorfilm vom österreichischen Regieduo Veronika Franz und Severin Fiala. Im Film geht es um religiösen Wahn, Verlust der Mutter und Grausamkeiten von Kindern. Ein Grund, weshalb ich mir Lodge angeschafft habe, war, dass die britische Traditionsfirma Hammer mitproduziert hat. Ich bin ein Fan der alten und neuen Hammer-Studios.

Als ich den Film sah, erinnerte ich mich wieder an eine großartige Werbekampagne in Youtube. Dort wurde der Film als „unheimlichster Thriller aller Zeiten“ bezeichnet. Nun, das ist The Lodge nicht geworden, aber es ein unheimlich, psychologischer Genrebeitrag geworden, der in Kanada im verschneiten Bergen gedreht wurde. Die Aufnahmen von Kameramann Thimios Bakatakis verbeugen sich immer wieder vor Kubricks Shining. Das Duo war ja auch mal im Gespräch die Fortsetzung von Kubricks Film zu drehen, was aber im Schnee verlief.

9. Todestag von Steve Jobs – Erinnerungen an Toy Story

5. Oktober 2020

Meine Sammlung von Toy Story

Was war das für ein Erlebnis, als ich Toy Story zum ersten Mal 1996 im Kino sah! Der erste voll computeranimierte Spielfilm, zudem mit einer genialen Story. Meine Leidenschaft für Pixar war geboren und sie hält bis heute an.
Kreativ wurde der Film von John Lasseter gestaltet, den ich mehrmals treffen durfte. Aber zustande kam der Film, weil Steve Jobs an die Vision der Pixar-Kreativen glaubte. Am 5. Oktober 2011, also vor neun Jahren verstarb Steve Jobs. Er ebene den Weg für Pixar zu Disney und veränderte wieder einmal die Welt.

Jobs kaufte Pixar aus der Special-Effects-Schmiede ILM von George Lucas für billig Geld heraus, weil Star Wars George gerade eine Scheidung finanzieren musste. Jobs griff zu und ließ die Kreativen auf ihren 117 Sun SpaceStations 20 rendern. Heraus kam der erste abendfüllende computeranimierte Film, der mir die Sprache verschlug. Jobs sah die Zukunft des Animationsfilms voraus und wurde zum vielfachen Millionär. Das Sterben des klassischen Zeichentrickfilms war damit eingeläutet.
Als ich den wegweisenden Film im Kino sah amüsierte ich mich köstlich über die zahlreichen Anspielungen. Toy Story war so voller Ideen, so erfrischend und zeigte, was eine gute Story leisten kann. Meine Lieblingsanspielungen sind freilich der Teppich in Kubricks Shining-Muster und der Utah Teapot, das Wahrzeichen der Animationsbranche.
Zum neunten Todestag von Steve Jobs werde ich mir Toy Story wieder ansehen und wie am ersten Tag genießen.

Filmkritik: Doctor Sleeps Erwachen

25. November 2019

Erinnern Sie sich noch an den Film 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen? Es war die Fortsetzung des epochalen Science Fiction-Klassikers 2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick. Die Fortsetzung war ein Flop, entwickelte sich aber über Jahre hinweg zum Lieberhaberfilm für Fans und hatte seine größten Momente in den Szenen, die auf dem Raumschiff Discovery spielten. Genauso wird es Dr. Sleep ergehen. Das ist für Fortsetzung von Stanley Kubricks angsteinflößenden Terror-Klassikers Shining und diese Fortsetzung droht auch zu floppen. Dr. Sleep hat seine besten Szenen, wenn sie im Overlook Hotel spielen.

Verleih – was ist los?

Bevor ich aber mich genauer dem Film widme, möchte ich den Verleih Warner fragen, was ihr gesoffen habt? Aus Dr. Sleep macht ihr in der deutschen Übersetzung Doctor Sleeps Erwachen. Was soll das? Der Titel Dr. Sleep dreht sich nicht um ein ominöses Erwachen eines Doktors, sondern um würdevolle Sterbebegleitung. Was hat den Verleih da bei dem deutschen Titel geritten? Zuviel Star Wars gesehen?

Fortsetzung von Shining

Aber ganz der Reihe nach. Shining war 1980 Stanley Kubricks Ausflug ins Horrorkino. Der Meister nahm sich einen Roman Shining von Stephen King an und zauberte Geniales auf die Kinoleinwand – unterstützt von Jack Nicholson und Shelley Duvall. Alles an diesem Film war perfekt, nur einer mochte ihn nicht. Romanautor Stephen King zickte herum und unterstützte daher eine Fernsehverfilmung Stephen Kings The Shining von 1997 durch Mick Garris, der bis auf den Score belanglos ist.

Im Jahre 2013 schrieb Stephen King dann die Fortsetzung von Shining mit dem Titel Doctor Sleep und vor kurzem kam diese Verfilmung in die Kinos. Als Fan des Themas musste ich mir den Streifen im Scala Kino in Fürstenfeldbruck ansehen.

Nun das Problem ist, dass Regisseur und Drehbuchautor Mike Flanagan kein Stanley Kubrick ist, sich aber immer an ihm messen lassen muss. Und daran muss er scheitern, sowie Peter Hyams damals bei 2010, wobei Hyams zumindest ein routinierter Mann auf dem Regiesessel war, der den Klassiker Outland schuf. Mike Flanagan ist zwar im Horrorgenre zu Hause, tritt aber in die übergroßen Fußstapfen von Stanley Kubrick.
Sein Film Doctor Sleeps Erwachen ist ein gut gemachter PSI-Thriller, der das Problem hat, im übermächtigen Schatten eines der größten Filmgenies zu stehen.
Mike Flanagans Film macht Spaß, wenn er Kubrick zitiert und mit Shining spielt. So wie damals 2010 spannend war als die Astronauten die Discovery betraten, wird Doctor Sleeps Erwachen spannend, wenn wir das Overlook Hotel betreten. Es hat zwar nicht die Leichtigkeit eines Stevens Spielbergs in Ready Player One, der auch Shining zitierte, aber es ist eine großartige Atmosphäre. Als Kubrick-Fan wartet man sehnsüchtig auf die Anspielungen, die im Film zahlreich vorhanden sind.

Verbeugung vor großen Klassiker
Aber es beginnt erst einmal mit einer Verbeugung an einen anderen Klassiker: Frankenstein von James Whale aus dem Jahre 1931. Und zwar die Blumenszene mit dem Monster. Mike Flanagan führt das Böse in den ersten Minuten ein. Das Monster Frankenstein wird allerdings hier von Rebecca Ferguson als Rose wunderbar gespielt. Und dann wird noch Dracula zitiert, wenn sich die Mitglieder des Knotens auf ihre Opfer stürzen und ihr Steam für das ewige Leben aussaugen. Mir kam Francis Ford Coppolas Bram Stoker’s Dracula sofort in den Sinn und ich musste grinsen.

Vielleicht ein bisschen Frankenstein?

Vielleicht ein bisschen Frankenstein?

Später kommen natürlich alle bekannten Klischees aus Shining: Raum 237, die Wasserleiche, Koch Dick Hallorann, die Zwillinge. Aber das macht durchaus Spaß und wir wollen mehr. Und da beginnt die Durststrecke. Mike Flanagan verfilmt Kings Roman als normalen US-Thriller. Handwerklich gut gemacht, aber so richtiges Feeling wollte bei mir nicht aufkommen.

Sicherlich der beste Lacher im Film: Das identische Büro aus Shining.

Sicherlich der beste Lacher im Film: Das identische Büro aus Shining.

Und so war es im Original.

Und so war es im Original.

So suchte man Anspielungen von Shining und wird fündig. Besonders mochte ich die Szene bei Dr. John Dalton im Büro, die vom Set dann doch sehr an das Shining-Bewerbungsgespräch von Jack Torrance bei Mr. Ullman im Overlook erinnert. Das Büro ist nahezu identisch, inklusive US-Fahne und Bilder an der Wand. Sohn Danny in der Rolle von Vater Jack und alles Imagination?

Kennen wir diese Szene nicht auch aus Shining?

Kennen wir diese Szene nicht auch aus Shining?

Auch sehr, sehr nett sind die Autofahrten bei der Abra Stone auf dem Rücksitz weilt, während Billy Freeman und Danny Torrance im Front sitzen. Gab es da nicht 1980 bei Kubrick die Fahrt von Jack Torrance und seiner Frau Wendy im Käfer, wo Danny auf der Rückbank sitzt? So was macht Spaß und hält bei Doctor Sleeps Erwachen die Spannung für Filmfreunde aufrecht, während das normale Publikum einfach nur die Szene ansieht.

Das letzte Drittel von Doctor Sleeps Erwachen spielt dann endlich im Overlook. Mein Herz geht auf, wenn ich den Teppich, die Muster und die Gänge sehe, die Halle mit der Schreibmaschine, das Labyrinth, die Wohnung von Torrance mit zertrümmerten Türen. Dem Publikum von heute muss der Horror von „here‘s Johnny“ nochmals in neuer Form dargereicht werden. Das Setdesign ist großartig.
Eingeführt wird das Overlook durch den Kubrickschen Kameraflug über den Gebirgssee. Bei so etwas bin ich versöhnt.

Schwierig ist dagegen die Szene im Golden Tea-Room, wo Danny auf seinen Vater Jack trifft, der sich als Barkeepr Lloyd ausgibt. Ewan McGregor als Danny Torrance spielt seine Sache gut, aber Ewan McGregor ist eben nicht Jack Nicholson. Ewan McGregor sucht sein eigenes Schauspiel, seine eigene Interpretation der Rolle, muss aber versagen wenn man Nicholson 1980 am gleichen Ort genießen konnte. Henry Thomas spielt in Doctor Sleeps Erwachen die Rolle von Vater Jack Torrance und erst dachte ich mir, dass es schade war, dass ich einen alten Nicholson nicht in der Rolle gesehen habe. Wahrscheinlich war er zu teuer, aber noch wahrscheinlicher wäre es gewesen, dass er Ewan McGregor einfach an die Wand gespielt hätte.

Nun, ich sage mal voraus, dass Doctor Sleeps Erwachen im Kino floppen wird, obwohl er es nicht verdient hat. Aber ich sage auch voraus, dass er ebenso wie 2010 Jahre später sein Publikum finden wird. Schaut ihn euch jetzt im Kino an, damit ihr sagen könnt, ihr wart damals dabei gewesen. Ach ja – Shining 4K ist auf 4K erschienen. Kauft euch den Film und genießt einen echten Klassiker des Kinos.

Buchtipp: DAS Werk von Jack Torrance endlich erschienen

3. September 2019

Das Meisterwerk - endlich als Buch

Das Meisterwerk – endlich als Buch

Im Herbst soll der Film Shining endlich als 4K-Version veröffentlicht werden. Es wird u.a. die US-Version des genialen Horror-Films von Stanley Kubrick enthalten. Ich habe eine Bluray dieser sehenswerten Version und freue mich jetzt auf das ultrascharfe 4K-Bild. Kubrick kürzte die Europa-Fassung, aber jetzt bekommen wir den Genuss des Gesamtkunstwerkes.
Bis es soweit ist, genieße ich das Buch von Jack Torrance. Ich habe mir die US-amerikanische All Work And No Play Makes Jack A Dull Boy und deutsche Ausgabe Was du heute kannst besorgen… des einzigen Romans von Jack Torrance gekauft und begeistert verschlungen. Fans wissen ja, es war das Werk, dass Jack im Oberlook-Hotel vollbracht hatte und nur von seiner hysterischen Gattin Wendy gestört wurde. Sie sollte daraufhin zur Rechenschaft gezogen werden.

Torrance schrieb das Buch Ende 1979 in den verschneiten Rocky Mountains und es zeigt die Vielfalt und die Gedankenwelt des Autoren. Torrance gilt als Meister der Repetition: Immer wieder setzt er mit den gleichen Worten an, verweigert sich quasi jeden Versuch, über die einmal getroffene Feststellungen hinauszugehen.
Ein ganz besonders Zuckerl hat die deutsche Version zu bieten. Dem Buch liegt eine Lesung von Jörg Pleva bei. Jörg Pleva ist die deutsche Synchronstimme von Jack Nicholson, der den Roman von Jack Torrance liest. Für mich ein unglaubliches Kulturerlebnis.
Das Projekt entstand aus einer Performance der Künstlergruppe M+M, die 2008 auf der Art Cologne vorgestellt wurde. Die beiden Künstler kamen während ihres Aufenthaltes in der Villa Massimo, den Manuskripten Torrance auf die Spur und konnten das Buch jetzt auf Deutsch vorstellen.

Meine zehn unvergesslichen Bücher

4. August 2018

Immer wieder geistern Aktionen durch soziale Netzwerke wie unlängst, bekannte Kunstwerke aus Toast nachzubilden. Fand ich irre witzig, kam aber zu spät mit meinem Frühstückstoast. Aber vor kurzem sprang ich auf einen solchen Zug auf. Es galt Bücher zu nennen, die einen in seinem Leben beeinflusst haben. Als Büchermensch und Leseratte musste ich einfach an dieser Aktion mitmachen und ich nahm das Angebot von meinem Kollegen Harald Baumer an. 

Ich postete zehn Tage lang Bücher, die mir etwas bedeuten und konnte zahlreiche meiner (virtuellen) Freunde ermutigen, es auch zu tun. Dazu postete in Twitter, Instagram und Facebook ich folgenden Text: „10 unvergessliche Bücher in 10 Tagen. Heute x/10. Kein Kommentar, keine Erklärungen, nur der Titel. Wer hat Interesse, mitzumachen? Würde mich bei vielen meiner Freundinnen und Freunde interessieren, welche Lektüre für sie wichtig war.“

Die Auswahl meiner Lieblingsbücher

Dieser Aktion ging eine Auswahl von Büchern voran und ich sage euch, das wahr echt schwer. Zunächst machte ich ein Brainstorming und sammelte Bücher. Es kamen rund 40 Bücher zusammen, also eindeutig zu viel. So ließ ich die Sache ein paar Tage ruhen und dachte dann nochmals nach und kam dann auf nochmals zehn weitere Bücher. Dann kam in einer Gewaltaktion das Ausmisten. Ich zog mich in mein Kellerarchiv zurück und holte die Bücher hervor. Da ich nichts wegwerfen kann, standen die Bücher geordnet in den zahlreichen Regalen. Bücher, die nicht an ihrem Platz waren, wurden gleich von der Liste gestrichen. So kam es, dass Stanisław Lems Klassiker Solaris gekillt wurde, weil das Buch nicht da war. Hatte ich es verliehen? Wo ist dieses Buch? Also, was nicht da ist, fliegt raus. 

Dann strich ich Bücher von Lieblingsautoren, die ich als Autor verehre, aber keine einzelnes Buch hervorheben will. Hier strich ich Edgar Allan Poe, ETA Hoffmann, Heinrich Heine, Philipp K. Dick und Sir Arthur Conan Doyle von der Liste. Dann musste ich mich entscheiden, dass ich von manchen Autor keine zwei Bücher benennen wollte. Hier blieben dann beispielsweise die Robotergeschichten von Asimov auf der Strecke oder Tolkiens Silmarillion. 

Dann wurde es nochmals hart: Ich musste ja auf zehn Bücher kommen und ich strich weitere Autoren und deren Bücher. Dabei waren beispielsweise Arthur C. Clarke, Stephen King (Dead Zone oder Shining), nochmals Lem mit seinen Sterntagebüchern. Goethe kam ebenso wie Shakespeare nicht auf die finale Liste, auch leider nicht Mary Shelly und ihr Frankenstein, ein Buch, das dieses Jahr 200. Geburtstag feiert und ich in einen eigenen Blogpost würdigen werde. Traurig war ich auch über das Streichen von Truman Capote und vor allem Tom Wolfe mit seinem Fegefeuer der Eitelkeiten. Dann entschied das Los und ich kam endlich auf meine zehn Bücher. Ich stelle fest, dass ich die fantastische Literatur bevorzuge. 

Also das sind meine zehn finalen Bücher: 

1 Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

2 Dante: Göttliche Komödie

3 Bret Easton Ellis: American Psycho

4 J.R.R. Tolkien: Herr der Ringe

5 Isaac Asimov: Foundation-Trilogie 

6 Frank Herbert: Der Wüstenplanet

7 Thomas Mann: Die Buddenbrooks

8 Richard Scarry: Mein allererstes Buchstabenbilderbuch  

9 Bram Stoker: Dracula 

10 Rainer Erler: Das blaue Palais  

Wer mitmachen will, ist gerne aufgerufen. Ich habe gesehen, es gibt so eine ähnliche Reihe mit Schallplatten, die einen am meisten bedeuten. Mal sehen, ob ich diese Challenge annehme. Die Bücher waren ein Anfang und wir wissen ja, im Web lieben wir diese Listicle.

Werkschau Stanley Kubrick startet heute

31. Juli 2018

Leider wohne ich nicht in Frankfurt am Main, aber die Filmfans aus Hessen möchte ich auf eine besondere Werkschau hinweisen, die heute beginnt. Das Filmmuseum zeigt eine Werkschau des US-amerikanischen Regisseurs Stanley Kubrick. Einige der Filme sind rar, sehr rar. Der große Mann wäre vor ein paar Tagen90 Jahre alt geworden und ich habe über ihn gebloggt. 

Das besondere Schmankerl ist die Langversion von The Shining von 1980 in der Fassung von 146 Minuten. Kubrick hatte nach einem schleppenden Start des Films den Horrorstreifen um rund 40 Minuten für den europäischen Markt gekürzt. Die US-Version wird nur selten in Europa aufgeführt, in Frankfurt ist dies der Fall. Und diese Chance sollte man nutzen. Ich habe die US-Version von Shining noch nie im Kino gesehen, ich besitze eine Blu ray mit der ungeschnittenen Version und kann sagen: Es lohnt sich. Und ich werde ihn wieder im Kino versäumen, weil ich in Bayreuth bei der Wallküre bin. 

Here is Johnny - einer der besten Horrorfilme überhaupt - in der ungeschnittenen US-Fassung. Foto: Warner

Here is Johnny – einer der besten Horrorfilme überhaupt – in der ungeschnittenen US-Fassung. Foto: Warner

Es sind nicht alle Filme des Meisterregisseurs in Frankfurt zu sehen. Das Erstling Fear and Desire von 1953 fehlt – ein Film, auf den Kubrick nicht besonders stolz war, dennoch zeigt der Film, welches Auge der Mann für das Kino hatte. Der Tiger von New York ist ebenso nicht im Programm wie die Kurzdokus, die Kubrick gedreht hat. Und leider, leider gibt es Dr. Seltsam nicht zu sehen. Für den Film gibt es derzeit eine Kinosperre, warum weiß ich nicht. 

Also  

Hier sind die Filme der Werkschau:

Mittwoch, 1. August, 20:30 Uhr und Freitag, 3.August, 18 Uhr

THE KILLING Die Rechnung ging nicht auf (US 1956. R: Stanley Kubrick)

 

Samstag, 4. August, 20:30 Uhr

PATHS OF GLORY Wege zum Ruhm (US 1957. R: Stanley Kubrick)

 

Sonntag, 5. August, 19:30 Uhr und Sonntag, 12. August, 17 Uhr

SPARTACUS (US 1960. R: Stanley Kubrick)

 

Mittwoch, 8. August, 20:30 Uhr und Freitag, 10. August, 17:30 Uhr

LOLITA (GB/US 1962. R: Stanley Kubrick)

 

Donnerstag, 9.August, 20:15 Uhr mit Vortrag (Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr) und Samstag, 11.August, 20:15 Uhr

FULL METAL JACKET (GB/US 1987. R: Stanley Kubrick)

 

Mittwoch, 15. August, 20 Uhr und Sonntag, 19. August, 17 Uhr

BARRY LYNDON (GB 1975. R: Stanley Kubrick)

 

Donnerstag, 16. August, 20:30 Uhr, Freitag, 17. August, 20:30 Uhr, und Samstag, 18. August, 17:30 Uhr

2001: A SPACE ODYSSEY 2001: Odyssee im Weltraum (GB/US 1968. R: Stanley Kubrick)

 

Freitag, 24.August, 18 Uhr und Samstag, 25. August (Museumsuferfest), 20 Uhr

A CLOCKWORK ORANGE Uhrwerk Orange (GB 1971. R: Stanley Kubrick)

 

Sonntag, 26.August (Museumsuferfest), 17:30 Uhr und Freitag, 31. August, 17:30 Uhr

EYES WIDE SHUT (GB 1999. R: Stanley Kubrick)

 

Mittwoch, 29. August, 20:30 Uhr

THE SHINING Shining (GB/US 1980. R: Stanley Kubrick)

Lust auf ein Treffen mit dem „Yoda Guy“ Special Make-up-Designer Nick Maley?

20. April 2015

Wer hat Lust mit dem Yoda Guy zu sprechen?

Wer hat Lust mit dem Yoda Guy zu sprechen?

Durch die Vermittlung von Heike Stiegler, einer hervorragende Bloggerin aus Nürnberg, treffe ich am Mittwoch. 22. April Mr. Yoda in Erlangen. Zu einem exklusiven Treffen mit Nick Maley lädt das ACM Siggraph Chapter Munich seine Mitglieder und Interessierte ein. Wer hat Lust mitzukommen? Von 10 bis 11:30 Uhr diskutieren wir in Erlangen mit dem Hollywood-Star. Als Mitglied des Münchner Verbandes der ehrwürdigen ACM Siggraph-Organisation darf ich die Veranstaltung organisieren und leiten. Ich hoffe nur, dass die GDL die Bahn nicht bestreikt und ich nach Erlangen komme.

Yoda in der Produktion von  Nick Maley

Yoda in der Produktion von Nick Maley

Special Make-up- und Creature Effects-Designer Nick Maley wirkte in 53 Filmen mit. Allgemein ist er bekannt als “der Yoda Guy” für seinen Beitrag zur Kreation von Yoda und andern Kreaturen von Star Wars. Zudem hat er auch bei Filmen wie Superman, der Highlander-Saga, the Shining, Krull und Lifeforce mitgewirkt.

Na, erkennt ihr Anthony Hopkins?

Na, erkennt ihr Anthony Hopkins?

Im allgemeinen Star Wars-Fieber weiß ich schon, in welche Richtung die Fragen gehen werden. Mich persönlich interessiert als fanatischer Stanley Kubrick-Fan seine Zusammenarbeit in Shining (1980) mit diesem Meisterregisseur.
In den vergangenen acht Jahren führte Nick Maley ein Non-Profit Filmmuseum in der Karibik. Jetzt will er dieses Filmmuseum FXpo als geplanten Holografie-Exibition nach Nürnberg holen und seine Film- und Museumserfahrungen mit modernster technischer Expertise verbinden.

Mal sehen, ob Nick den Yoda dabei hat.

Mal sehen, ob Nick den Yoda dabei hat.

Die Teilnehmerzahl ist auf zehn beschränkt. Eine verbindliche Anmeldung ist über diesen Link Voraussetzung. Der Veranstaltungsort wird in der Teilnahmebestätigung bekannt gegeben. Gäste sind gerne willkommen. Das Gespräch wird in Englisch stattfinden. Es wird kein Teilnehmerbeitrag erhoben.

5Nick_Maley.jpg
Das ACM Siggraph Chapter Munich hat sich zum Ziel gesetzt Wissenschaft, Forschung, Kunst, Kultur und Bildung zu fördern. Insbesondere durch die Durchführung von wissenschaftlichen Veranstaltungen im Bereich Computergrafik, interaktiver Technologien und deren Anwendungsgebieten bieten wir einen breiten Zugang zu neuen Erkenntnissen auf diesen Gebieten und Ermöglichen deren Verbreitung.

Alle Fotos Heike Stiegler und Nick Maly.

6Nick_Maley.jpg

Meine Liebings-Verfilmungen von Stephen King

15. Mai 2010
Große Wegwerfen ist gerade im Keller angesagt. Es fielen Hunderte von VHS-Videotapes auf den Müll. So entdecke ich beim Ausmisten ein paar Schätze, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Und ich habe mir auch die Frage gestellt: Was ist eigentlich die beste Stephen King Verfilmung? Einstmals war ich ein großer King-Romane-Fan. Aber bei den Verfilmungen herrschte meist große Enttäuschung. Die Filme waren meist durchschnitt und brauchten nicht den Horror der Bücher in meinen Kopf. Wenn ich ehrlich bin, gab es für mich persönlich nur drei gute King-Verfilmungen. Und diese sind:
Shining (1980)
Dead Zone (1983)
Carrie (1976)

Shining ist meine Lieblings-King-Verfilmung.

Natürlich ist Shining von Meister Kubrick mein Liebings-King. Hier stimmt einfach alles, wenngleich in der Europa-Fassung eine halbe Stunde fehlt. Beim nächsten USA-Besuch werde ich mir die Komplettfassung auf Blu ray kaufen. Die Regiearbeit von Kubrick ist der Hammer: Schauspieler, Musik, Kamera, Licht, Set, Drehbuch – alles passt zusammen und dieser Film erzeugte bei mir wirklich Angst, auch wenn Autor Stephen King mit dieser Verfilmung nicht einverstanden war. Ich bin es. Shelley Duvall wurde von Kubrick in den Wahnsinn getrieben und dieser Film zeigt diese Pein schlechthin. Ab und zu ertappe ich mich dabei, dass ich auch „Here’s Johnny“ rufe.

Dead Zone ist Cronenbergs Beitrag in Sachen King-Verfilmungen.

Das Plakat von „Dead Zone“ hing bei mir als Jugendlicher eine Zeitlang im Zimmer. Es zeigte Christopher Walken mit dem Gewehr. Buch und Film langen nahe beieinander und die Regie von Terrorpapst David Cronenberg ist im Stil seiner kalten kanadischen Filme: Reduziert, kalt, ruhig und voller Emotionen. Eine Gabe ist ein Flucht – das kam in dieser unaufgeregten Verfilmung genial herüber. Leider habe ich bis heute nur drittklassige Veröffentlichungen auf DVD und werde daher meine Original-VHS-Cassette nicht wegwerfen. Christopher Walken spielt sich mit diesem Film in die Liga meiner Lieblingsschauspieler.

Ekel und Mitleid herrschen in Carrie vor.

Carrie von Brian de Palma war ein tolles Beispiel der siebziger Jahre. De Palma, der eigentlich ein Hitchcock für Arme war, zitierte immer wieder sein Idol. Anspielungen auf die „Bates High School“, die am Ende in Trümmer aufgeht, sind absichtlich. Schauspieler wie John Travolta und Sissy Spacek spielten in diesem ersten King-Roman aus dem Jahr 1974. Es gab schöne Filmeffekte wie die geteilte Leinwand und eine bezaubernde Piper Laurie spielte alle an die Wand. Schaurig schön war auch der Schockeffekt am Ende des Films, der später wieder bei American Werwolf aufgenommen wurde.
Ich bin mal gespannt, ob es andere King Fans mit anderer Meinung gibt.