Posts Tagged ‘Freistaat Bayern’

Als die Bayern Revoluzzer wurden – journalistisches Storytelling

1. April 2019

Vor kurzem hatte der Freistaat Bayern seinen 100. Geburtstag und ich habe dieses wichtige Ereignis mit einem Blogbeitrag gewürdigt. Jetzt ist mir bei einem Besuch des Münchner Merkurs ein Magazin zum Thema in die Hände gefallen, dass ich gerne gelesen habe.

Als die Bayern Revoluzzer wurden - schönes Magazin vom Münchner Merkur.

Als die Bayern Revoluzzer wurden – schönes Magazin vom Münchner Merkur.

Ein alter Kollege von mir, Dr. Dirk Walter, der mit mir beim Merkur vor Jahren begonnen hatte, schrieb die viele Beiträge in diesem Magazin. Dr. Walter, oder Dirk für mich, ist studierter Historiker und arbeitet die deutsche Geschichte vorbildlich in seinen Veröffentlichungen auf. Und zum 100. Geburtstag veröffentlichte der Merkur das Magazin „Als die Bayern Revoluzzer wurden“ Bei einem Besuch des altehrwürdigen Zeitungshauses in München drückte Dirk mir das Magazin in die Hand und bei der Heimfahrt begann ich es gleich zu lesen. Zu Hause habe ich es sofort auf der Terrasse mit einem Kaffee in der Hand fertiggelesen. 

Besuch bei meinem alten Arbeitgeber.

Besuch bei meinem alten Arbeitgeber.

Die Gründung des Freistaats, die deutsche Revolution – all das kann ich bei Wikipedia und Co nachlesen. Dieses Magazin bringt selbstverständlich auch die Fakten, bereitet sie aber journalistisch auf – und das gefällt mir. Nicht Zahlen und nackte Infos, sondern Storytelling in seiner besten Form. Es kommen Menschen mit ihren Meinungen und Einschätzungen zu Wort. Das Thema wird aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und unterhaltsam mir als Leser näher gebracht. So muss Journalismus heute sein. 

Ist das die richtige Würdigung für Kurt Eisner als Ministerpräsident?

Ist das die richtige Würdigung für Kurt Eisner als Ministerpräsident?

Als ich dann abends ins Kino ging hatte ich einen Beitrag von Hans Well im Kopf. Der ehemalige Chef der Biermösl Blosn schrieb in dem Merkur-Magazin einen Betrag über Kurt Eisner, dem ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern. Er beklagte, dass Eisner bis heute kein Denkmal im Bayerischen Landtag bekommen hat. Im Kino Mathäser schaute ich mir einen Film an und entdeckte beim Herausgehen eine Stehle mit der Erinnerung an Eisner inmitten des Kinobetriebs. Ist das die richtige Würdigung an den ersten Ministerpräsidenten? 

Das Magazin gibt es in den  Merkur-Geschäftsstellen sowie für uns Onliner hierhier

Plastik einsparen mit der Dooper-Flasche

29. Juni 2017
Ich habe die Dopper-Trinkflasche für mich entdeckt - natürlich in Rot.

Ich habe die Trinkflasche Dopper für mich entdeckt – natürlich in Rot.

Auf der Website des niederländischen Flaschenherstellers Dooper steht, dass man die Flasche vielleicht bei dem coolen Yoga-Kurs gesehen hat, wenn die Yoga-Ikone daraus ihr Wässerchen trinkt und man daher auch eine Dopper-Flasche haben möchte. Bei mir war es nicht so idealisiert: Ich saß in einem Verwaltungskurs, dem Prinzenkurs, für die bayerische Staatskanzlei und schulte die angehenden Spitzenbeamten des Freistaat Bayerns in Sachen Social Media. Viele meiner Teilnehmer hatten bunte Plastikflaschen vor sich und in der Kaffeepause fragte ich neugierig nach, ob die Dopper denn zur Standardausrüstung der bayerischen Spitzenbeamten gehöre? Die Antwort war: Die Gruppe besuchte die Niederlande und waren so angetan von dem Konzept, dass die bayerischen Nachwuchsspitzenbeamten nun alle mit der Dopper im Gepäck ihrer Tätigkeit im Freistaat nachgehen.

Ich besorgte mir auch eine Trinkflasche Dopper und der erste Eindruck überzeugt. Sie ist für Leitungswasser entwickelt worden, kohlensäurehaltige Getränke sind hier nicht gefragt. Meine Flasche in Rot fasst 450 ml und reicht damit für einen Vortrag, dann wird sie am Wasserhahn wieder aufgefüllt.
Das Material wurde klimaneutral produziert, ist BPA-frei und komplett recyclingfähig. Die Dopper lässt sich mit der Hand auswaschen und auch in der Spülmaschine bis zu 65 Grad Celsius. Das Design stammt natürlich bei einer niederländischen Flasche aus den Niederlanden und zwar von Rinke van Remortel, deren Name ich allerdings noch nie zuvor gehört habe. Es ist nicht nur eine Flasche, sondern hat einen Trinkbecher im Deckel integriert. Finde ich sehr sinnvoll und stylisch. Es gibt Veranstaltungen, da kann ich nicht einfach auf der Bühne aus der Flasche trinken. Ich bin ja nicht Steve Jobs, bei dem es zum Ritual gehörte. Also schenke ich mir ordentlich mein Wasser in meinen Becher und trinke daraus. Da ich oft in der Schule referiere, kann ich damit eine Vorbildfunktion ausüben, obwohl es wahrscheinlich keinen interessiert wie und aus was ich trinke.
Beim Kauf der Flasche unterstütze ich ein Trinkwasserprojekt in Nepal und sammle so ein wenig Karma-Punkte. Aber vor allem reduziere ich meinen eigenen Plastikmüll. Für größere Reisen nehme ich weiterhin meine Wasser-Faltflasche SoftBottle über die ich hier ausführlich geschrieben habe.

Unsicherheit bei der Twitter-Kommunikation der Polizei nach Anschlag in Ansbach

25. Juli 2016

Ich war und bin voll des Lobes über die Krisenkommunikation der Polizei München in den vergangenen Jahren. Bereits früher hab ich die Leistungen herausgestellt, wie bei den Ereignissen zu Silvester 2015 oder unlängst beim Amoklauf in München. Ich stehe hinter der Polizei und unterstütze sie.
Allerdings hat die Polizei in Bayern noch einen Nachholbedarf in Sachen moderner Kommunikation, wie sich jetzt für mich bei dem Anschlag in Ansbach herausstellte. Laptop und Lederhose gibt es nicht in ganz Bayern und das wäre dringend notwendig.
Am Morgen nach dem Attentat in Ansbach ging durch Twitter eine Nachricht mit folgendem Inhalt: „Videos und Bilder zum Tatgeschehen bitte an folgende Adresse senden: rba.mittelfranken@web.de #explosion #ansbach“ Der Absender war @polby_1 ein nichtverifizierter Account, der sich als Polizei Bayern ausgibt.

Ich war mir nicht sicher, ob sich dahinter wirklich die bayerische Polizei befindet.

Ich war mir nicht sicher, ob sich dahinter wirklich die bayerische Polizei befindet.

Ich bin nicht ganz unerfahren in Sachen Social Media und das machte mich stuzig. Der Account ist nicht von Twitter verifiziert und jeder kann sich so einen Namen und Adresse anlegen. Woher soll der Bürger wissen, ob sich dahinter wirklich die Polizei aufhält? Das ist äußerst unprofessionell. Es könnte ja auch ein Depp sein, der Bilder von dem Attentat sammelt und sonst was damit macht.
Als zweites machte mich stutzig, dass zum Übertragen von Videos eine Web.de-Adresse angegeben wird. Web.de? Geht es noch unprofessioneller? Der Bürger soll ernsthaft Videos an eine Web.de-Adresse senden? Schon mal was von Datei-Upload gehört? In München wurde eine Upload-Seite eingerichtet und wir konnten die Bilder und Videos vom OEZ hochladen.
Mich hat das Ganze sehr verstört und ich habe nachgefragt. Es kam die Antwort in bestem Beamtendeutsch: „Es handelt sich dabei um eine Rückfallebene für Präsidien ohne Twitter-Kanal.“ Eine was bitte? Was ist jetzt eine Rückfallebene? Offizielle Nachrichtenseiten und später auch die Polizei München bestätigten, dass es sich bei @polby_1 um einen echten Twitter-Account der bayerischen Polizei handelt.

Die Polizei München bestätigt die Echtheit des Accounts.

Die Polizei München bestätigt die Echtheit des Accounts.

Im Laufe des Vormittags will sich die Polizei um eine Verifizierung durch Twitter bemühen. Ob das so schnell geht? Beim Schreiben dieses Blogposts fehlte noch immer der blaue Haken. Von mehreren Seiten kam die Bestätigung, dass es sich wirklich um einen offiziellen Account der Polizei handelt. Es ist der Einsatzkanal der bay. Polizei. „Nur in Einsatzlagen aktiv. Keine Anzeigenaufnahme! Keine 24/7 Überwachung! In Notfällen immer die 110 wählen!“
Und dennoch: Hier muss sich der Freistaat Bayern besser aufstellen. So eine Unsicherheit bei den Bürgern darf auf keinen Fall vorkommen. Die Diskussionen um die nicht verifizierte Adresse sowie um das Web.de-Konto füllen das Netz. Wir Bürger wollen unsere Polizei unterstützen. Doch hier muss das Innenministerium auch die technischen Voraussetzungen schaffen. Social Media ist keine neue Erfindung.
Ich bin viel in der Ausbildung von Polizisten unterwegs. Immer wieder höre ich die schlechte technische Ausstattung bei den Beamten. Bitte stellt diesen Misstand schnell ab.

#Lustwandeln – Tanja Praske setzt Maßstäbe für die Schlösserverwaltung im Freisaat Bayern

28. September 2015

Da sage noch einer, die bayerische Verwaltung hat nichts mit Social Media am Hut. Genau das Gegenteil ist der Fall – wie ich am Beispiel der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung feststellen konnte. Dort wurde ein schöner Plan ausgeheckt, um eine App für den Schlosspark von Nymphenburg zu bewerben. Die ganze Aktion lief unter dem Hashtag #Lustwandeln und hatte einen riesigen Erfolg. Das Bayerische Finanzministerium, zu dem die Schlosserverwaltung gehört, kann gehörig stolz auf solche Mitarbeiter sein.
Die #Lustwandeln -Aktion ist jetzt schon ein paar Tage her und wurde im März 2015 durchgeführt. Jetzt schlagen die Wellen wieder hoch, denn die Aktion wurde für den renommierten Virenschleuder-Preis #vsp15 nominiert und ich drücke die Daumen, dass die Aktion gewinnt. Bei der Nominierung wurde das ganze Projekt noch einmal aufgerollt und bei meinen Schulungen (auch vor Angehörigen der bayerischen Ministerialverwaltung) stelle ich den Tweetwalk zu #Lustwandeln als vorbildlich heraus.
Die Schlösserverwaltung veranstaltete für Blogger, Twitterer und Instgrammer einen exklusiven Spaziergang durch den Garten von Schloss Nymphenburg. Man kam an Orte, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind. Es herrschte daher eine gewisse Exklusivität vor. Als exklusiver Medienpartner wurde mit der SZ ein klassisches Holzmedium gewonnen, die auch sehr gut über die Aktion berichtet haben. Alle Teilnehmer des Tweetwalk erhielten eine Führung durch die Gartenexperten der Schlosserverwaltung und natürlich wurde unter dem Hashtag #Lustwandeln den ganzen Tag in den sozialen Netzen darüber berichtet.

Das Monitoring zeigt, Lustwandeln ist ein Erfolg.

Das Monitoring zeigt, Lustwandeln ist ein Erfolg.

„Wir wollten dem Englischen Landschaftsgarten zu viraler Wucht verhelfen“, sagte mir Tanja Praske. Die Kunsthistorikerin und erfolge Social Media-Frau zog das ganze Projekt durch – von der App-Erstellung bis hin zum Tweetwalk. Hut ab vor so einer Leistung und Hut ab vor der Schlösserverwaltung, die sich auf so ein Experiment eingelassen hat. Die ganze Sache mit dem #Lustwandeln wurde ein Erfolg. Das Monitoring des Hashtags #Lustwandeln lief vom 23.3. bis zum 7.5.15. Es kamen 3.167 Tweets mit einer potentiellen Reichweite von 3.696.300 Impressions zustande. Und ich muss zugeben: Ich habe mich geärgert, dass ich damals nicht dabei sein konnte. Ich hatte einen Kundenauftrag und musste arbeiten. Gerne hätte ich zum Erfolg von #Lustwandeln live beigetragen. So konnte ich nur retweeten, faven und kommentierten.
Vor kurzem traf ich mich mit Tanja Praske. Sie ist wie ich ein Mitglied der IronBlogger München. Ich führte mit Tanja Praske ein langes, inspirierendes Gespräch. Ihr Projektauftrag bei der Schlösserverwaltung ist nun zu Ende und sie hofft auf neue Aufträge aus dem Kulturumfeld. Ich drücke ihr die Daumen bei ihren Vorhaben. Für mich steht fest: Kultur im Netz hat eine Zukunft, solange es solch engagierte Kunsthistoriker wie Tanja Praske gibt. Schaut euch das Interview an, dass ich mit ihr geführt habe.

Kalender zeigt Bayerns Schönheit – Jahreskalender 1

26. Dezember 2014

Bayern_Kalender

Bayern ist ein schönes Land – das ist keine Neuigkeit. Touristisch ist der Freistaat Bayern eindrucksvoll mit seinen verschiedenen Kulturen. Bei einem Seminar für die bayerische Staatskanzlei bekam ich ein besonderes Geschenk. Es erinnerte mich wieder einmal daran, wie schön meine Heimat ist.
Das Besondere dieses Kalenders ist: Die Mitarbeiter der Staatskanzlei haben an einem internen Wettbewerb teilgenommen und konnten Bilder aus den verschiedenen Bezirken einreichen. Und die Aufnahmen sind schön geworden, sehr schön. Zudem hat Ministerpräsident Horst Seehofer ein kleines Vorwort geschrieben, bzw. schreiben lassen. Mir gefällt der Kalender, der etwas besonderes ist – er ist auch besonders verpackt. In einem Video lasse ich euch an diesem Kalender teilhaben.


Produziert und gedruckt wurde der Kalender von der JVA Landsberg am Lech, eine weitere Konkurrenz zu den klassischen Druckereien, die derzeit den Bach heruntergehen.
Als Motive sind zu sehen: Zugspitze, Iffeldorf, Gabriele Münter-Haus (Murnau), Parktheater Göppingen, Waldsassen, Herzog Albrecht Brunnen aus Coburg, Zell am Main, Narrentreppe der Burg Trausnitz Landshut, Nürnberg, Tegernsee, Berchtesgaden (Watzmann), Kloster Andechs.

Auffallend: Mein Gürtel Bob von Feuerwear

18. Juli 2013

Ich bin sehr oft für Schulungen gebucht, mal bei Schulen, mal bei KMU und auch sehr oft bei der bayerischen Ministerialverwaltung. Da stellt sich natürlich immer die Frage, was zieht man an? Ich meiner jüngsten Schulung für die Mitarbeiter der bayerischen Staatskanzlei probierte es etwas aus und zog zum dunklen Anzug den Bob an. Bob? –  Bob ist mein neuer Gürtel von Feuerwear in rot.

Ich hab den Bob in rot.

Ich hab den Bob in rot.

Bob besteht aus einem gebrauchten Feuerwehrschlauch inklusive Einsatzspuren und individueller Aufdrucke und ist stylischer Hingucker. Und Bob fordert zu Reaktionen. Nach der Veranstaltung wurde ich angesprochen, ob ich denn mit dem Gürtel zum Empfang auf Schloss Schleißheim gehe. Dorthin lud der Freistaat Bayern rund 3000 Helfer von THW, Feuerwehr und Rettungskräfte, um sich für ihre Arbeit im Kampf gegen das Hochwasser zu bedanken. Und Bob wurde sofort als ehemaliger Feuerwehrschlauch erkannt. Ich musste meinen Gesprächspartner enttäuschen, denn ich hatte keine Einladung bekommen. Aber ich war begeistert, dass Mitarbeiter der bayerischen Staatskanzlei die stylische Marke Feuerwear kennen.

Es entwickelte sich ein nettes Gespräch über Bob und Feuerwear. Fest steht für mich: Das brandheiße und individuelle Accessoire hinterlässt bei jedem Outfit einen nachhaltigen Eindruck. Neben dem auffälligen Material sorgt auch die kunstvoll geschmiedete nickelfreie Schnalle mit rauchig-geprägtem Feuerwear-Logo im Used-Look für besondere Hingucker. Gürtel Bob ist vier Zentimeter breit, 130 Zentimeter lang und kann problemlos auf die gewünschte Länge individuell gekürzt werden.

Bob schützt nicht nur vor rutschenden Hosen, sondern auch die Umwelt: Jedes Produkt von Feuerwear wird aus gebrauchtem Feuerwehrschlauch gefertigt, der sonst als Abfall die Umwelt belasten würde. Durch das Upcycling wird der Lebenszyklus des robusten Materials verlängert. Die nachhaltige Produktionsweise bei Feuerwear stellt zudem sicher, dass wertvolle Rohstoffe und Ressourcen eingespart werden.

Mal sehen, wann Feuerwehrschlauch Bob wieder zum Einsatz kommt. Zum dunklen Anzug kann ich Bob auf jeden Fall tragen.

 

Kommunikationsdesaster um Wutbürger und Startbahn21

1. August 2011

Ich habe noch keine Meinung über die mögliche dritte Startbahn in München. Im Moment sammele ich die Argumente und bewerte sie, aber eine Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Als Kommunikationsheini wie ich einer bin, ist das Ereignis aber super interessant: Droht dem Freistaat Bayern eine Startbahn21-Diskussion? Wird es ein heißer Sommer und Herbst, wie von den Gegner der dritten Startbahn angekündigt?

Im Moment wird Druck noch über die traditionellen Medien aufgebaut: Aktion, Gegenreaktion. Das Web spielt nur bedingt eine Rolle. Die Website der Gegner ist grottenschlecht und die Social Media-Strategien beider Seiten sind kaum vorhanden.

Allerdings werden schon jetzt erste strategische Fehler von Seiten der Gegner gemacht, in den Medien schon verächtlich „Wutbürger“ genannt. Ministerpräsident Horst Seehofer bat die Gegner zu einem Gespräch in die Staatskanzlei, was aber ablehnt wurde. Ein Gespräch ablehnen, kommt in einer Demokratie nicht gut an. Die eine Seite signalisiert Gesprächsbereitschaft, die andere Seite bockt – wer geht in der Kommunikation da als Sieger hervor?

Als nächstes kam eine Demo vor der CSU-Parteizentrale. Erschienen sind rund 250 Demonstranten. Sie schwenkten Plakate mit Aufschriften wie „Eich hau ma zum Deifi“. Dialekt – das kommt gut in der Kommunikation – wirkt immer schön authentisch. Immer wieder wurde „Lügenpack“ in Richtung CSU gerufen. Dann uferte die Demo aus und CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wurde mit einem Tomate/Ei drangsaliert. Und damit sorgten die Wutbürger dafür, dass der Öffentlichkeit der CSU-Mann Dobrindt leid tut. Ein schwerer Fehler in der Kommunikation. Die klassischen Massenmedien berichteten mehr über Tomate/Ei als über die Anliegen der Startbahngegner.

Im Moment ist die Startbahn21 noch kein Stuttgart21, aber Horst Seehofer hat von dem Kommunikationsdesaster seines CDU-Kollegen Stefan Mappus gelernt und gleichzeitig ist es sein Trauma. Ich habe mal eine Facebook-Seite mit dem Namen Aufgemuckt gegründet und sammle dort Veröffentlichungen in den Medien. Mal sehen, wie es weitergeht.

Hakenkreuz und Hitler im AppStore von Apple

7. November 2009
Verbreitet der AppStore von Apple jetzt  Nazi-Propaganda? Mit diesem Vorwurf muss sich Apple derzeit beschäftigen. Nachdem Cupertino gemeldet hat, dass jetzt über 100.000 Apps im Store zum Laden sind, tauchte auch eine spanische Übersetzung von Mein Kampf vom Deppen Adolf Hitler auf. Preis 1,59 Euro.
Noch dazu ziert das Icon das Hakenkreuz, ein Symbol, das in Deutschland verboten ist. Ich habe es deshalb in meinem Screenshot unkenntlich gemacht, damit ich mich nicht der Verbreitung von verbotenen Symbolen strafbar mache.
Apple hat in der Vergangenheit nicht damit geglänzt, dass die Kriterien für den AppStore nachvollziehbar sind. Aber das geht eindeutig zu weit: Apple darf in Deutschland nicht Nazi-Literatur verbreiten, zumal die Rechte beim Freistaat Bayern bis 2015 liegen. Von der Geschmacklosigkeit möchte ich nicht reden. Apple bleib sauber und nimm dieses App aus dem Store.
Mein Kampf im AppStore
Update: 8. November 2009: Nach massiven Protesten hat Apple die App aus dem App Store entfernt.