Archive for August 2014

Wie ein Deutscher den arabischen Frühling erlebte

11. August 2014

Wie erlebte man als Deutscher den arabischen Frühling? In einem meiner Seminare traf ich jemanden, der die Revolution hautnah in Ägypten erlebt hat. Es handelt sich um den deutschen Lehrer Dr. Günter Förschner. Er war acht Jahre mit Frau und Tochter in Alexandria und unterrichtete an der deutschen Schule.

Im Interview mit mir sprach er über seine Erlebnisse, als der arabische Frühling begann. Seine Wohnung wurde von einer Art Bürgerwehr geschützt, weil sich Polizei und Militär aufgelöst hatten. Förschner bekam es mit der Angst zu tun und wollte mit seiner Familie das Land verlassen. Die Deutsche Botschaft in Kairo zeigte sich nicht besonders kooperativ und dennoch gelang der deutschen Familie nach Druck über die Medien die Ausreise. Hier seine Geschichte:

“Mich hat die Revolution enorm überrascht”, gestand Förschner im Interview mit mir. Er empfand eine Revolution im Land am Nil für undenkbar, weil der Geheimdienst von Mubarak alle Teile der Gesellschaft durchdrungen hatte. “Alle Bereiche des Alltags waren überwacht.”

Förschner hatte Angst, als die Revolution losbrach. Er war in Alexandria mit seiner Frau und seiner zehnjährigen Tochter und empfand das Treiben auf den Straßen als “existenzielle Bedrohung.” Seine Wohnung befand sich im Erdgeschoss. Dabei hatte er nicht Angst vor den Revolutionären, sondern von den umherziehenden Kriminellen, die das Machtvakuum ausgenutzt haben, um zu plündern und zu rauben. “Es gab keine Polizei mehr” und Familie Förschner hatte Angst vor der Anarchie. Bewaffnete Bürgerwehren schützten das Eigentum. “Wir sind mit dem Schrecken davon gekommen”, so berichtete der Lehrer weiter.

Enttäuscht zeigte sich Günter Förschner über die Reaktion des deutschen Äuswärtigen Amtes. “Wir wurden aufgefordert zu bleiben”, so die überraschende Aussage. Zunächst hatte die Botschaft keine Pläne für eine Evakuierung. “Wir sollten das Ganze durchstehen, aber das war für uns keine Option.” Die Botschaft habe seinen Wunsch nach Ausreise kategorisch abgeblockt. Das änderte sich erst, als Günter Förschner die Medien einschaltete und ein Telefoninterview mit den Tagesthemen geführt hatte. Dann kam Bewegung in die Sache. Der Mediendruck auf die bundesdeutsche Regierung wuchs massiv an. Noch dazu hatte die Botschaft in Kairo ihre Leute bereits evakuiert.

Erste Vorschläge der Deutschen Botschaft waren katastrophal. Die Leute aus Alexandria sollten mit einem ungeschützten Bus durchs Niemandsland nach Kairo fahen. Der Bus wurde kam auf gesperrter Autobahn zum Stehen, Autos wurden überfallen und die Gruppe mit kleinen Kindern kehrte traumatisiert um und flüchtete in die deutsche Schule. Förschner machte weiteren Druck über die Medien, um eine akzeptable Lösung zu erreichen. “Priorität hat die persönliche Sicherheit”, berichtete Förschner weiter. Die Familie konnte eine Tasche mitnehmen und packte darin die wichtigsten Unterlagen. “In diesem Moment waren materielle Dinge nicht wichtig, wir wollten in diesem Moment nur in Sicherheit kommen.”

Die Ausreise dann war organisiert, “nahezu deutsch”. Alle Deutschen der Stadt wurden erfasst, Busse organisiert und dann brach der Konvoi ohne militärischen Schutz zum Flughafen Alexandria auf. Dort stieg die Gruppe in eine Maschine von Air Berlin.

Soziale Netzwerke spielten im arabischen Frühling eine große Rolle. Das Vernetzen der Opposition bekam Förschner zunächst nicht mit. Als dann die Regierung Mubarak die Kommunikationswege von Internet und Handy lahm legte, begann der Sturm. “Das Internet hat für einen enormen Schub gesorgt, dass sich die Opposition organisieren konnte.”

 

 

PowerPoint-Karaoke als Improvisationstheater 2.0

10. August 2014

In meinen Seminaren zum Thema Visuelle Präsentation referiere ich, wie ein Vortrag anhand von Folien spannend und interessant erzählt wird. Bei einer Einladung zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office bekam für das Seminar einen weiteren Impuls. PowerPoint-Karaoke

Aufkleber zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office

Aufkleber zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office

Was verbirgt sich hinter PowerPoint-Karaoke? Man nehme ein paar wahllos zusammengestellte Folien unterschiedlicher Referenten und unterschiedlicher Themen. Je verrückter und je ausgefallener die Folie sind, desto besser. Dann werden die Folien gemischt, so dass ein neuer Vortrag entsteht, der inhaltlich und grafisch natürlich vollkommen sinnlos ist. Dann muss ein Seminarteilnehmer bei diesem Vortrag improvisieren und versuchen, eine Geschichte zu erzählen. Das macht zum einen höllisch Spaß, zum anderen schult es die Improvisationsgabe des Seminarteilnehmers. Es ist also eine Art elektronisches Improvisationstheater 2.0. Die Idee hatte dazu der Schweizer Mike Bucher, der hervorragende Veranstaltungen mit dem Namen Folientango veranstaltet. Ich habe mir PowerPoint Karaoke bei Microsoft angesehen und werde es in meine Mehrtagesseminare zum abendlichen, geselligen Ausklang einbauen. Bei Microsoft musste gleich mal Dr. Thorsten Hübschen an die Reihe oder in die Bütt. Hübschen ist Business Group Leader bei MS Office.


Bei der Officeparty gab es von Mike Bucher auch gleich ein paar Tipps, wie der Teilnehmer das PowerPoint-Karaoke ohne Schaden übersteht. Es gibt bei PowerPoint-Karaoke fünf goldene Regeln:
1. Sei nicht du selbst
Nimm die Rolle eines Experten an oder desjenigen, der auf der Einstiegsfolie zu sehen ist. Schlüpfe in die Rolle dieser Person, dann fällt es dir oftmals leichter, vollkommenen Blödsinn zu erzählen.
2. Sei nicht hier
Natürlich ist man nicht in einem Seminarraum. Wenn man bei PowerPoint-Karaoke eine Rolle spielt, wechselt man auch gedanklich den Raum. Sie können eine Messe eröffnen, Keynote-Speaker bei einer Veranstaltung sein, einen wissenschaftlichen Vortrag halten oder einfach ein Firmenmeeting absolvieren. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Haben Sie den Mut!
3. Erzähl eine neue Geschichte
Da die Folien bei PowerPoint-Karaoke natürlich wahllos zusammengesetzt sind, ist keine sinnvolle Erzählstruktur innerhalb der Folien möglich. Also muss eine Geschichte improvisiert, erfunden und damit neu erfunden werden.
4. Bleibe deiner Geschichte treu
Diese erfundene Geschichten muss im Vortrag komplett durchgezogen werden, damit sie glaubhaft ist. Also nicht mittendrin eine andere Rolle einnehmen, sondern zieh dein Ding durch.
5. Sei mutig und habe Spaß
Auch wenn man sich zum Affen macht, es macht einen unglaublichen Spaß: Für einen selbst und für die Zuschauer. Was soll schon passieren? Ich habe es jetzt mehrmals ausprobiert und es hat meine Seminare bereichert. Die Teilnehmer haben sich noch mehr als Gruppe gefühlt und die Lernatmosphäre hat sich verbessert. Im September habe ich ein weiteres Seminar zum Thema Visuelle Präsentation, da werde ich PowerPoint-Karaoke wieder einbauen. Also vielen Dank liebes Microsoft, die Idee bei der Officeparty war wirklich hervorragend.

Die goldenen Regeln

Die goldenen Regeln

Yelp nutzt Schwäche von Foursquare aus

9. August 2014

Bisher war ich ein großer Fan von Foursquare. Ich liebte vor allem die Gamification-Elemente und ich war Bürgermeister zahlreicher Check-in-Orte – unter anderem war ich Bürgermeister meines örtlichen Rathauses. Aber Foursquare hat Mist gebaut und den Karren voll an die Wand gefahren, als man Funktionen auf zwei Apps aufteilte, Foursquare und Swarm. Völliger Käse für mich und ich hab beleidigt meinen Foursquare-Account gelöscht. Jetzt könnte ich bei Facebook oder Google+ einchecken, mach ich aber nicht.
Foursquare war und ist auch ein Empfehlungsportal für lokale Geschäfte. Es gab in Europa früher einmal Qype als Empfehlungsportal, das aber von US-amerikanischer Konkurrenz Yelp gekauft wurde. Und nachdem Foursquare Mist gebaut hat, greift Yelp voll an. Yelp ist nicht unumstritten und viele Mittelständler klagen darüber, dass positive Kundenbewertungen aus Qype nicht gelistet wurden. Die negativen dafür um so mehr. Zahlreiche Facebook-Gruppen sprechen Bände.
Yelp ermöglicht seit kurzem bis zu 12 Sekunden lange Kurzvideos zu posten. Im Grunde hat man Funktionen von Vine und Instagram übernommen. Mit der neuen Yelp-Videofunktion lassen sich das Ambiente, die Lichtverhältnisse, die Geräuschkulisse und andere Aspekte eines Geschäfts einfangen, die Fotos allein nicht wiedergeben können. Die Video-Funktion wurde bereits von Yelp-Elite Mitgliedern getestet und steht für die weltweite Nutzung bereit.
Bereits jetzt werden ca. 70 Prozent der Fotos auf Yelp über die App hochgeladen. Durchschnittlich 23.000 Fotos kommen laut Yelp mit der App jeden Tag hinzu.
„Die Video-Funktion wird die Beliebtheit der App noch weiter steigern“, hofft Hanna Schiller von Yelp Deutschland. „Unsere Erfahrung zeigt, dass visuelle Elemente eine wichtige Rolle für User spielen. Sie bleiben bis zu zweieinhalb mal länger auf einer Geschäftsseite mit Bildern als auf einer ohne Bildmaterial. Mit unserer App können Nutzer ein bis zu zwölf Sekunden langes Video von ihren Lieblingsgeschäften und -lokalen hochladen. Details, die Fotos allein nicht wiedergeben können, lassen sich so viel besser einfangen.“
Mich würde mich interessieren, welche Erfahrungen ihr mit Yelp gemacht habt. Klappt es als Empfehlungstool?

IMG_0185.JPG

Hingehen und niederknien: David Bowie Ausstellung in Berlin

8. August 2014
Wunderbares Plakat zur David Bowie Ausstellung in Berlin.

Wunderbares Plakat zur David Bowie Ausstellung in Berlin.

Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte sich sputen. In wenigen Tagen am 24. August endet im Berliner Martin Gropius-Bau die David Bowie-Ausstellung. Es ist gewaltig, was die Kuratoren hier über das Phänomen David Bowie zusammengetragen haben. Und es sollte nicht nur Musikfans interessieren, denn Bowie war nicht nur Musikant, sondern auch Performer, Schauspieler und noch viel, viel mehr. David Bowie ist ein Gesamtkunstwerk und prägte seine Zeit durch seine Kunst.
Die Ausstellung startete in London und kam dann nach Berlin. Das Londoner Victoria & Albert Museum zeigte 2013 die weltweit erste Retrospektive über David Bowie mit über 300 Ausstellungsstücken, Handschriften, Kostümen, Filmen und Instrumenten aus dem privaten Archiv des Künstlers. Unvergessen sind die überbordenden Shows des „singenden Warhol“, seine Verkörperung von Ziggy Stardust, Major Tom, Aladdin Sane oder dem Thin White Duke. Aber auch die Kunstfigur David Bowie selbst, seine kreative Arbeit und sein gigantischer Einfluss auf die Avantgarde in Kunst und Musik des 20. Jahrhunderts werden zugänglich gemacht und in einem neuen Licht gezeigt.


In der Ausstellung wird vor allem auf die frühen Schaffensphasen des Briten eingegangen – und natürlich bekommt die dunkle Berliner Phase einen eigenen Raum in Berlin. Für zwei Stunden kann der Besucher in eine fantastische Welt des Kreativen und Provokanten eintauchen. Aber leider reichen die vorgegebenen zwei Stunden nicht aus, so dass der Besucher zwei-, dreimal die Ausstellung besucht (und bezahlt). Wichtig: Die Tickets vorher online kaufen. Das Kontingent ist beschränkt.
Was müssen das für interessante Zeiten gewesen sein, als Bowie mit den Geschlechter spielte. Das androgyne Sternenkind – ist es Mann oder Frau? Für Kulturkritiker in den siebziger Jahren waren die Auftritte als Ziggy Stardurst die reinste Provokation. Heute hat sich die Aufregung gelegt und gibt den Blick frei, welch wunderbarerer Künstler Bowie eigentlich war und ist.
Der Kauf des Katalogs, erschienen bei Knesebeck lohnt sich auf alle Fälle. Über ihn werde ich separat schreiben.

Wenn aus dem #selfie ein #usselfie wird

7. August 2014
Ein wirkliches Selfie von mir in der Nachrichtenzentrale von Focus Online.

Ein wirkliches Selfie von mir in der Nachrichtenzentrale von Focus Online.

Ich geb es zu, ich mach gerne Selfies. Es hat bei schon zu alten Analogzeiten begonnen, als ich eine russische Lomo erworben habe und mich an lokografischen Fotos versuche. Da war ich mehr und mehr auf eigenen Bildern zu sehen. Das ebbte im Laufe der Zeit ab und verschwand dann wieder. Erst mit dem iPhone brach es aus mir heraus. Oft mache ich auf meinen Terminen Selfies.
Dank der Backkamera des iPhones ist die alte Selbstdarstellungssucht wieder da. An zahlreichen Orten bei der Arbeit nehme ich das iPhone zur Hand, strecke den Arm aus und mache ein Selfie von mir – ein flüchtiges Foto von mir selber. War es Anfangs nur Spaß und reine Ego-Befriedigung, so merkte ich schnell, dass mir die Technik einen Mehrwert für meine journalistische Arbeit brachte. Ich mache Videoselfies von mir. Wenn ich ein Kurzinterview mache, dann brauche ich für kleine Aktionen keinen Kameramann, sondern bin ein mobiler Videoreporter. Ich kann aufgrund des iPhones schnell auf Ereignisse reagieren und habe die ganze Sache im Griff. Natürlich ist der Einsatz eines externen Kameramanns besser, aber den kann (und will) ich nicht bezahlen und hab ihn auch nicht immer greifbar. Videoselfies entstehen bei mir in der Regel spontan ohne große Vorbereitung. Ab und zu schnalle ich das iPhone auf ein Einhandstativ, um den Abstand zu mir und iPhone zu vergrößern und um bessere Bilder zu bekommen.

Ein Foto von Cathrin Bach, während ich ein Videoselfie bei Mircosoft drehe.

Ein Foto von Cathrin Bach, während ich ein Videoselfie bei Mircosoft drehe.

Bei einem Gespräch mit dem IT-Journalisten Jörg Schieb bei der Microsoft-Party zum 25jährigen Bestehen von Office kamen wir auf Wortspielereien. Schieb stellte die Frage, wie ein Selfie denn heißt, wenn mehrere Personen darauf zu sehen seien? Selfie ist klar, denn da bin ich selbst zu sehen, wenn ich ein Foto von mir schieße. Aber Foto von mehreren Personen?

Ein Usselfie mit Jörg Schieb und mir.

Ein Usselfie mit Jörg Schieb und mir.

Jörg Schieb nannte diese Fotos usselfie. Wieder etwas gelernt. Ich habe beim recherchieren gesehen, dass vor allem Instagram-Fotos mit #usselfie getaggt werden. Ob sich der Begriff durchsetzt und in den allgemeinen Sprachgebrauch übergeht, wird sich zeigen müssen. Also mach ich eben künftig Selfies und Usselfies.

Straßenkreuzer Fleetwood Cadillac – der Traum der 50er

6. August 2014

Nachdem der US amerikanische Regisseur Clint Eastwood mit Jersey Boys seinen neuen Film vorgelegt hat, erinnere ich mich auch wieder, was mich an dieser Zeit so fasziniert hat. Es war die Musik und es waren die Autos. Ich selbst wuchs mit Elvis Presley und Jonny Cash auf. Ein guter Sandkastenfreund von mir lebte den fifty-Traum mit Haargel, schmalen Krawatten und Sakkos. Und obwohl ich eigentlich die Musik der sechziger und siebziger Jahre mag, haben mich die Fünfzigerjahre musikalisch geprägt. Daher werde ich mir auch die Jersey Boys von Altmeister Clint Eastwood im Kino ansehen.

Foto 2
Und wie ist der Zufall will, stand ein Fleetwood Cadillac aus dem Jahre 1959 vor meiner Tür. Mein Gott, was waren das für Formen, was waren das für Autos! Schaut euch alleine nur die Heckflossen an. Es war eine Zeit, in der Autofahren noch Spaß gemacht hat. Es war eine Zeit, ohne Staus auf der Autobahn und ohne dass man sich über den Benzinpreis Gedanken machen musste. Fahren ohne schlechtes Gewissen. Es war die goldene Zeit der Straßenkreuzer. Und vor mir stand eben dieser Cadillac aus dem Jahre 1959. Sage und schreibe hatte der Fleetwood Cadillac insgesamt 325 PS unter seiner Motorhaube.
Zur Feier des Tages werde ich heute die alten Heuler hören und heute Abend ist dann auch gut mit der Nostalgiewelle. Wir wissen ja alle, der Rock’n’Roll starb an dem Tag, als Buddy Holly starb.

Foto 1

Im Gespräch mit Comicstar Sarah Burrini

5. August 2014

Zur Feier von 25 Jahre Office hat sich Microsoft etwas besonderes einfallen lassen. Bei einer Feier im Münchner Szenerestaurant Kleinschmecker zeichnete keine geringere als Sarah Burrini die Gäste auf einem Surface. Sarah Burrini ist in zwei Welten eine Berühmtheit: Zum einen ist sie eine der ganz großen deutschen Comiczeichnerinnen – vor kurzem war sie auch auf dem Comic-Salon in Erlangen – und zum anderen ist sie der Web-Community mit ihren Web-Comicstrips „Das Leben ist kein Ponyhof“ bekannt. Die meiste Zeit arbeitet sie mit einem Wacom-Stifttablett, für Microsoft tauschte sie das Stifttablett gegen ein Surface ein und kam damit gut zurecht. Als Software verwendet sie Manga Studio.

Selfie mit Comicstar Sarah Burrini

Selfie mit Comicstar Sarah Burrini

Das Leben ist kein Ponyhof ist ein wunderbares Webcomic, das zweimal die Woche auf ihrer Website erscheint. Und das seit nunmehr fünf Jahren. Das Leben ist kein Ponyhof ist ihr ganz persönlicher semiautobiographischer Comic, den sie auf ihrer Seite als Webcomicstrip fortsetze. Mit dabei sind ihre Gefährten der Elefant Ngumbe, der Pilz El Pilzo und das Pony Butterblume.
Im Moment ist gerade Pause, denn Sarah Burrini geht für zwei Monate in Klausur, um Kraft für neue Projekte zu sammeln. Zudem erscheint im September der erster Band von Das Leben ist kein Ponyhof neu aufgelegt bei Panini. Band zwei gibt es weiterhin bei ihrem bisherigen Zwerchfell Verlag.
Bei Microsoft in München gab sie eine Kostprobe ihres Könnens. Auf jeden Tisch lag ein Comicstrip, der auf Vorder- und Rückseite das Microsoft-Ideen illustrierte. Sarah Burrini war wohl der einzige Gast von MS, der die sprechende Büroklammer Clippy von Office noch positiv in Erinnerung hat. Anhand von vier Illustrationen zeichnete sie den Weg von Office unter dem Motto „Happy Birthday Office, eine Büroklammer erinnert sich …“

Schöner Comicstrip für MS

Schöner Comicstrip für MS

Auf der Rückseite gab Sarah Burrini einen herrlichen Ausblick, was vernetztes Arbeiten für sie bedeutet „Wie unser Arbeitsplatz in 25 Jahren aussieht“. An dem Festabend wurde sie interviewt. Ich habe mal das Interview mit der GoPro aufgezeichnet. Viel Spaß beim Anschauen.


Hervorragend kamen ihre spontane Zeichnungen während der MS-Party an. Auch mich skizzierte sie – vielen Dank dafür.

Auch ich wurde von Sarah Burrini gezeichnet.

Auch ich wurde von Sarah Burrini gezeichnet.

Gastro-Tipp: Restaurant Kleinschmecker in München

4. August 2014

Die bayerische Landeshauptstadt München hat zahlreiche Restaurants verschiedenster Stilrichtungen und Qualitätsstufen zu bieten. Unlängst besuchte ich das Restaurant Kleinschmecker am Sebastiansplatz 3 und war sehr positiv überrascht.
Seit März 2014 betreibt Bastian Hartwig hier mit Kollegen sein Restaurant und die Lage ist absolut spitze. Die Schrannenhalle ist nur einen Steinwurf entfernt, genauso die jüdische Synagoge und das Filmmuseum. Die Konkurrenz in dieser Lage ist groß, aber Bastian Hartwig und Kollegen scheinen diese Herausforderung gut angenommen zu haben. Die Speisen waren sehr gut und hochwertig. Ich kann das Kleinschmecker absolut empfehlen und wer seine Weihnachtsfeier dort ausrichten will, sollte sich langsam um einen Termin für November/Dezember bemühen. Das Kleinschmecker ist zu einem Geheimtipp in der Münchner Gastro-Szene geworden.
Zum Essen entschied ich mich für ein Fünf-Gänge-Menü, das durch seine regionalen Zutaten hervorsucht. Regionalität ist Trumpf im Kleinschmecker.

 

Weinbergpfirsich mit Büffelmozzarella, Patz Negra

Weinbergpfirsich mit Büffelmozzarella, Patz Negra

 

Weiße Tomatenschaumsuppe, Cassis und Garnelencroissant

Weiße Tomatenschaumsuppe, Cassis und Garnelencroissant

 

New Style Sashimi mit einer handgeangelten Forelle, Schwarzen Rettich und Shiso

New Style Sashimi mit einer handgeangelten Forelle, Schwarzen Rettich und Shiso

 

Simmentaler Rinderfilet mit Olivenfocaccia, grünen Pfeffer und Sauce Vierge

Simmentaler Rinderfilet mit Olivenfocaccia, grünen Pfeffer und Sauce Vierge

 

Mojito von der Mango mit Minzgranité und Zitronengras

Mojito von der Mango mit Minzgranité und Zitronengras

Café Wha? – ein Muss für Musikfans in New York

3. August 2014

Wah4

Immer wenn ich in New York City bin, schaue ich im legendären Künstlerviertel Greenwich Village vorbei. Dort war das Zentrum der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und in den sechziger Jahren war dies mal ein ganz heißes Pflaster, künstlerisch gesehen. Und ich schaue immer wieder rein ins Café Wha?. Dort haben viele Künstler, die später weltberühmt wurden, ihren Start gehabt. Ich nenne nur allen voran Bob Dylan, aber auch Jimi Hendrix oder David Lee Roth (Van Halen). Nun ist vor kurzem der Gründer des Café Wha? im Alter von 95 Jahren verstorben. Manny Roth, so hieß der Gründer der Szenekneipe, haben viele Stars etwas zu verdanken. Was viele nicht wissen: Manny Roth ist der Onkel von David Lee Roth und von dessen einsilbiger Großmutter stammt der Name Wha?

Wah5
Das Café befindet sich am Eingang zur Macdougal St, in Hausnummer 115. Die Kneipe, in der sich in den fünfziger Jahren bei seiner Eröffnung die Beatniks und später die Hippies zur Gegenkultur versammelten, sieht heute noch so aus, wie damals. Ein paar Bierbänke, Tisch und Stühle. Die Decke ist sehr niedrig und die Beleuchtung ist spärlich. Man kann sich vorstellen, wie ein junger Bob Dylan oder später Bruce Springsteen auf der kleinen Bühne standen und erste Songs zu besten gaben. Freilich ist heute die Technik besser, denn das Café Wha? ist weiterhin noch ein angesagter Live-Musik Club in Manhattan. An den Wänden hängen Fotos der Stars, die hier ihren Start hatten. Wer sich für die Musik der sechziger Jahre interessiert, sollte im Café Wha? Station machen und den Geist der vergangenen Zeiten in sich aufsaugen. Mal sehen, wie es mit dem Schuppen weitergeht, wenn jetzt sein Besitzer Manny Roth verstorben ist.
Neben Musik gab es hier auch Humor zu sehen. Richard Pryor und Bill Cosby traten hier auf und vor allem Woody Allen sammelte hier seine Liveerfahrungen – ein wahrhaft historischer Ort.

Wah1
Die Gegend des Village ist heute zunehmend verkitscht: Esoterik-Läden sind dort zu finden, die Sixties-Reisenden den Dollar aus der Tasche ziehen. Gegenüber vom Café Wha? war übrigens eine andere Ikone der Gegenkultur, das Gaslicht. Ich war nochmals da, als es gerade geschlossen hatte und die Wände beschmiert wurde.

Der Eingang zum Gaslight

Der Eingang zum Gaslight

Also, wer in NYC ist, schaut im Village vorbei und gönnt euch einen Blues-Abend. Und dann trinkt auf das Wohl von Manny Roth, er würde sich freuen.

Nachruf bei David Lee Roth

Nachruf bei David Lee Roth

Nur in Japan: Godzilla als Steiff-Teddy

2. August 2014

Godzilla

Ich brauch sofort einen Onkel oder Bekannte in Japan. Als Godzilla-Fan entdeckte ich, dass Steiff in Japan eine limitierte Ausgabe von Godzilla herausbrachte. Das Teil kostet rund 500 US-Dollar, also ein Schnäppchen – für Steiff-Verhältnisse.
Das Problem: Godzilla wird in Steiff nur in Japan vertrieben. Auch der Online-Shop sagt laut Google Übersetzer, dass Godzilla nur innerhalb Japans verschickt wird. Steiff, wie könnt ihr uns so etwas antun?
Es ist ein Affront uns Steiff-Freunden und uns Godzilla-Freunden gegenüber. Natürlich musste ich damals den Lagerfeld-Teddy haben und die K1/2 beobachten genau, welche Steiff-Tiere veröffentlicht werden. Die Viecher mit dem Knopf im Ohr gehören hier zur Familie. Und gerne hätte ich den 50 Zentimeter großen Godzilla in unsere Steiff-Familie integriert, aber es wird wohl nur ein Traum bleiben.
Natürlich wandte ich mich sofort an die freundliche PR-Agentur der Teddy-Firma. Innerhalb weniger Stunden wurde meine Anfrage beantwortet, leider nicht zu meinem Gefallen. Mir wurde freundlich, aber eindeutig geantwortet: „Nach Rücksprache mit Steiff, ist der Godzilla ausschließlich über Japan erhältlich.“
Der Steiff-Godzilla kommt in einer Auflage von 1954 Exemplaren heraus – das Jahr 1954 war das Erscheinungsjahr von Godzilla als Film. Am 3. November 1954 kam der Film in die japanischen Kinos und war löste eine Godzilla-Welle aus, die mich auch erfasste. Der Steiff-Godzilla wird im deutschen Giengen hergestellt und vielleicht bleiben ein paar Godzillas hier in Good-Old-Germany. Vielleicht wenn ich ganz artig bitte bitte sage, findet einer den Weg zu mir (Wink mit der Zaunlatte an Steiff).