Posts Tagged ‘Thorsten Hübschen’

Nüchternde Zahlen bei neuen Arbeitsformen

10. Februar 2016

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Neue Arbeitsformen und lese dabei die beiden empfehlenswerten Bücher Out of Office von Elke Frank/Thorsten Hübschen und New Work von meiner Bekannten Isabelle Kürschner. Beide kann ich als Denkanstoß und Streitschrift absolut empfehlen.

Als digitaler Nomade arbeite ich viel von unterwegs.

Als digitaler Nomade arbeite ich viel von unterwegs.

Anlässlich des Kongresses „Arbeiten in der digitalen Welt – Mensch – Organisation – Technik“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichte die Initiative D21 eine Sonderausgabe zum D21-Digital-Index 2015. Im Mittelpunkt stehen die Nutzung von Homeoffice, Telearbeit und mobiles Arbeiten sowie der Kompetenzerwerb. Und es ist traurig, wie es um neue Arbeitsformen bei uns bestellt ist. Alle reden davon, doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Mit dem Newton begann es: Erste Versuche von Arbeiten unterwegs.

Mit dem Newton begann es: Erste Versuche von Arbeiten unterwegs.

Vor allem Selbstständige wie ich nutzen mobiles Arbeiten, Telearbeit und Arbeiten im Homeoffice (51 %; Arbeitnehmer 20 %). Im Vergleich arbeiten mehr Männer mobil als Frauen (28 % zu 15 %). Die Wissensaneignung im Bereich Computer und Internet hauptsächlich durch „trial-and-error“ (79 %). Das ist schade, denn ich bin ja genau in diesem Bereich als Dozent unterwegs. 
„Unsere Arbeitswelt wird digital. Schon jetzt gibt es vielfältige Möglichkeiten einer flexibleren Gestaltung des Arbeitsplatzes und der Organisation der Arbeit“, sagt sehr optimistisch Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21. „Dabei birgt die digitale Arbeitswelt großartige Chancen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie wirtschaftliche Innovationen. Dafür sind jedoch auch gerechte Spielregeln notwendig.“
Und dennoch sprechen die Zahlen klare Worte. Die Möglichkeit, von jedem Ort und zu jeder Zeit seinem Beruf nachzugehen, wird aktuell nur von einem Viertel der Befragten (22 %) wahrgenommen. Vor allem Selbstständige nutzen die Vorteile der Digitalisierung der Arbeitswelt, nämlich 51 %, während es bei Arbeitnehmern nicht einmal jeder Vierte ist (20 %). Im Vergleich ist die Nutzungsrate bei Männern fast doppelt so hoch wie bei Frauen (28 % zu 15 %). Hier zeigt sich ein Zusammenhang mit Angaben zum Einkommen bzw. der Jobstruktur: Einerseits haben Männer ein höheres Einkommen und arbeiten in Berufszweigen in denen mobiles Arbeiten eher realisiert werden kann. Andererseits steigt mit dem Einkommen auch die Nutzungshäufigkeit bei der Telearbeit.
Insbesondere die jüngere Generation (18 – 29-Jährige) bildet sich weiter. Die Kompetenz wird allgemein durch eigenes Probieren erworben (79 %). Häufig werden auch Personen im direkten Umfeld zu Rate gezogen, vor allem von Personen über 50 Jahren. Schulungen und Weiterbildungsangebote werden wenig genutzt und hauptsächlich durch den Arbeitgeber finanziert (43 %). Lediglich 18 % der Arbeitnehmer sind bereit, Maßnahmen selbst zu finanzieren.
Als digitaler Nomade freue ich mich, wenn ich im heimischen Büro arbeite, aber dank Cloud-Dienste kann ich von vielen Orten aus arbeiten. Hauptsache das Internet stimmt – und leider ist dies oftmals das Problem.

Die Arbeitswelt bewegt sich – Chancen für #OutofOffice

19. Juli 2015
Bei mir hat das Buch OutofOffice einiges in Bewegung gebracht.

Bei mir hat das Buch OutofOffice einiges in Bewegung gebracht.

Nachdem ich auf der republica 15 #rp15 immer wieder mit dem Thema #OutofOffice konfrontiert wurde, freut es mich als digitaler Nomade, dass das Thema langsam gesellschaftsfähig wird. Ausgehend von dem lesenswerten Buch von Out of Office der beiden deutschen Microsoft-Manager Elke Frank und Thorsten Hübschen stelle ich fest: Die Arbeitswelt bewegt sich. Kernthese des Buches ist, eine Neuerfindung der Arbeit. Das Zusammenspiel von Arbeit und Leben wird durch die Digitalisierung verändert. Das Buch Out of Office selbst werde ich später einmal besprechen.
Immer wieder führe ich Gespräche zum Thema Arbeiten außerhalb des Büros, diskutiere Thesen in meinen Seminaren und frage mich selbst: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?
Während ich diese Zeilen der Siri ins MacBook diktiere, sitze ich im Garten. Als Freiberufler habe ich es mir im Garten unter Apfelbäumen bequem gemacht – das WLAN reicht bis zu den Apfelbäumen, die notwendigen Schatten spenden.
Auf der #rp15 habe ich das Thema #OutofOffice auf Einladung von Mircosoft ausprobiert. Einige Journalisten, Blogger und Freunde des Hauses wurden zu einer Tour durch Berlin eingeladen. Ich wurde auf der #rp15 abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht.

Sehr freundlich wurde ich von einer MS-Mitarbeiterin empfangen.

Sehr freundlich wurde ich von einer MS-Mitarbeiterin empfangen.

Start war ein künstlicher Strand und weiter ging es mit einer Velo-Tour durch Berlin. Das hat mir als digitaler Nomade natürlich gefallen und ich hab die Tour gleich mal gefilmt – also unterwegs gearbeitet.

GoPro bei der Velo-Tour

GoPro bei der Velo-Tour

 


Was sich bei mir im Kleinen bewegt, passiert auch in der bundesdeutschen Gesellschaft. Interessiert lese ich Aussagen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die deutsche Industrie und die Gewerkschaft IG Metall haben sich für flexiblere Arbeitszeitmodelle ausgesprochen. Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie, Ulrich Grillo, sagte, künftig werde Arbeit verstärkt auch von Zuhause geleistet. Er betonte, die Chancen der Digitalisierung dürften nicht durch staatliche Überregulierung wieder kaputt gemacht werden. Die Unternehmen müssten flexibel sein, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Auch unterwegs konnte ich arbeiten - hier bei einer Einladung  von MS.

Auch unterwegs konnte ich arbeiten – hier bei einer Einladung von MS.

Der Vorsitzende der IG-Metall, Detlef Wetzel, forderte einen Zukunftspakt zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern mit neuen Regeln. Wenn die Firmen immer mehr Flexibilität erwarteten, müssten die Beschäftigten das Recht haben, souverän mit ihrer Arbeitszeit umzugehen, so Wetzel. Die künftige Arbeitswelt dürfe nicht dazu führen, dass nur noch wenige Menschen die neuen Anforderungen bewältigen könnten. Interessant ist, dass ich bei einem Seminar mit Betriebsräten vor kurzem auf eine absolute Offenheit für das Thema Zukunft der Arbeit stieß.
Vor etwas längerer Zeit hat das Thema Digitalisierung und Mittelstand auch Wirtschaftsminister Gabriel auf der Eröffnung der Internationalen Handwerksmesse IHM angesprochen. Er erwähnte den Mittelstand, den Anschluss nicht zu verlieren. Ich sehe hier eine Spaltung des Mittelstandes: Wir haben Unternehmer, die die Digitalisierung voll begriffen haben und welche, die sie ablehnen. Schlagworte wie Industrie 4.0 höre ich immer wieder und in meinen Seminaren nähere ich mich dem Thema. Aber es gibt noch viel zu tun.

Deutschlands digitale Wirtschaft bleibt laut Monitoring-Report Digitale Wirtschaft auch in 2014 im 15-Länder-Vergleich auf einem guten fünften Platz. Der Report, den TNS Infratest und das ZEW im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) fortlaufend erstellen, beleuchtet die Leistungsfähigkeit der IKT-Branche und der Internetwirtschaft durch die Analyse der Märkte, der infrastrukturellen Voraussetzungen und der Nutzung neuer Technologien und Dienste. Der Standort Deutschland erreicht bei der global vergleichenden Bewertung seiner Leistungsfähigkeit 47 von 100 möglichen Punkten.
Unangefochtener Spitzenreiter im 15-Länder-Vergleich sind die USA mit 81 Punkten, gefolgt von Südkorea mit 54 Punkten. Großbritannien kann sich in einigen zentralen Bereichen verbessern und belegt, gemeinsam mit Japan, Platz drei (jeweils 53 Indexpunkte). Ab dem fünften Rang stellt sich das Feld dicht gedrängt dar. Zwischen Deutschland, als erstem der Verfolgergruppe, auf Platz fünf und Frankreich auf Rang elf liegen nur drei Indexpunkte.

Markt: Deutschland nach IKT-Umsätzen auf Platz vier
Deutschland ist zusammen mit Großbritannien die viertgrößte IKT-Nation weltweit. In der Bundesrepublik werden 4,3 Prozent der weltweiten IKT-Umsätze erwirtschaftet. Allerdings gehen die Umsätze mit Telekommunikation im Gegensatz zum globalen Trend weiter zurück. So sanken die Ausgaben für diesen Bereich im Jahr 2013 um ein Prozent. Für 2014 und 2015 ist mit einem weiteren Rückgang von voraussichtlich jeweils 0,4 Prozent zu rechnen.

Infrastruktur: Netzgeschwindigkeiten ausbauen
Der Standort Deutschland verfügt über eine gut entwickelte technische Infrastruktur und erreicht einen soliden sechsten Platz im internationalen Vergleich. Der Standort stabilisiert sich bei der Breitbandpenetration in der Bevölkerung mit 34,6 Prozent. Allerdings bleibt die Geschwindigkeit der Netze weiter das zentrale Thema, denn gemessen an der Verbreitung von superschnellen Glasfaseranschlüssen hinkt Deutschland deutlich hinterher. Mit einer Glasfaser-Quote von lediglich einem Prozent liegt Deutschland weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der europäischen Länder.

Nutzung: Verbesserte Akzeptanz von neuen Technologien und Anwendungen
Bei der Analyse der Nutzung, also des Einsatzes neuer Technologien und Anwendungen durch die Bürger, Unternehmen und Verwaltungen, kann sich Deutschland um einen Rang verbessern und ist nun fünftstärkste Nation im Ranking. Vor allem bei der Nutzung von E-Commerce und beim Musik-Download konnte sich Deutschland im internationalen Vergleich gut positionieren. So kaufen in Deutschland 32 Prozent der Internetnutzer mindestens einmal wöchentlich online ein (Rang 5) und jeder Deutsche lädt durchschnittlich zwei Musiktitel im Jahr aus dem Netz (Rang 3).

Handlungsfelder Digitalisierung und Innovation
Für Experten der Digitalen Wirtschaft sind die wichtigsten Themen für den Standort Deutschland die Digitalisierung der klassischen Wirtschaftszweige sowie Innovationen durch Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Digitalisierung in den volkswirtschaftlich bedeutsamen deutschen Traditionsbranchen schreitet immer weiter voran. Die wichtigsten Themen hierbei sind aus Expertensicht die Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0) sowie die systematischen Digitalisierung und Vernetzung in den Sektoren Energie, Gesundheit, Bildung, Verkehr und Verwaltung. Deutschland sollte dabei Wert auf seine digitale und technologische Souveränität legen, um stets in der Lage zu sein, eigene moderne Systeme entwickeln zu können. Mit Blick auf eine breite Akzeptanz der digitalen Transformation bei Bürgern und Anwendern ist nach Expertenauffassung die Gewährleistung eines hohen IT-Sicherheitsniveaus elementar.
Wertschöpfende Innovationen entstehen heute längst nicht mehr nur durch reine technologische Entwicklungen. Vielmehr geht es um Prozessinnovationen und um die Kombination von neuen Technologien mit bekannten Komponenten. Hierbei bieten sich aus Expertensicht besondere Chancen für den deutschen Mittelstand. Auch die Unterstützung junger Unternehmen und von Gründerinnen und Gründern ist zentral für die Innovationsfähigkeit der Digitalen Wirtschaft in Deutschland.

Clutter räumt das Mail-Postfach auf

16. Januar 2015
Dr. Thorsten Hübschen von MS.

Dr. Thorsten Hübschen von MS.

Im vergangenen Jahr war ich zu einer Veranstaltung zu 25 Jahre Microsoft Office eingeladen. Dabei zeigte sich, dass MS massiv am Thema Zukunft der Arbeit interessiert ist. Jetzt gab mir der deutsche Chef von MS Office Dr. Thorsten Hübschen ein Exklusivinterview zum Thema E-Mail als Produktivitätsmaschine. Als die E-Mail in den 90er Jahren den Einzug ins Unternehmen gehalten hat, kam das einem revolutionären Effizienzsprung gleich. Heute gilt die elektronische Post als Aufmerksamkeitskiller. Ich selbst rufe meine Mails nur noch zu bestimmten Zeiten ab. Mit dem neuen Aufräumdienst Clutter will Microsoft die E-Mail wieder zu einer Produktivitätsmaschine machen.
Wissensarbeiter drohen in der Flut ihrer täglichen E-Mails unterzugehen. Jeder zehnte Berufstätige erhält laut einer aktuellen BITKOM-Studie mehr als 40 E-Mails pro Tag. Schnell geht dabei der Überblick verloren. Doch trotz vieler Kommunikationsalternativen führt in der Geschäftswelt auf lange Sicht kein Weg an der E-Mail vorbei. Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) schätzt, dass die E-Mail auch in 15 Jahren noch weit verbreitet sein wird. Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass „sich viele Unternehmen Gedanken über die zunehmende Belastung der Beschäftigten machen und versuchen, die Anzahl der E-Mails zu reduzieren”, wie BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder beobachtet.

Herr Hübschen, geben Sie der E-Mail angesichts der stetig wachsenden und immer schwerer zu bewältigenden Nachrichtenflut noch eine Zukunft?
Hübschen: Sicher, die schier unüberschaubare Anzahl von E-Mails nervt. Wie viele Mails erweisen sich nach dem Lesen als unwichtig? Wie viele Wissensarbeiter empfinden das Abarbeiten von E-Mails als die neue Stechuhr in ihrem Arbeitsalltag? Wir verbringen viel zu viel Zeit damit, uns auf die Suche nach Informationen zu begeben. Doch nach wie vor ist die E-Mail das wichtigste Kommunikationsmittel innerhalb von Unternehmen sowie zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden oder Lieferanten. Wir sollten daher nicht über die Abschaffung der E-Mail sprechen, sondern über einen intelligenten Umgang mit der stetig wachsenden Flut an Informationen.

Und das bedeutet?
Hübschen: E-Mail muss neu gedacht werden. Statt über das Ende der E-Mail zu philosophieren, definieren wir dieses Kommunikationsmittel neu – als wichtigen Teil eines unternehmensweiten Kommunikationskonzepts. Wir heben ihre Stärken hervor und setzen auf eine kombinierte Lösung, bei der Yammer und Skype for Business eine zentrale Rolle spielen. In diesem strategischen Gesamtkonzept für die Unternehmenskommunikation ist die E-Mail nach wie vor bestens aufgehoben.

Welche Rolle wird Outlook als E-Mail-Client von Microsoft in Zukunft spielen?
Hübschen: Outlook ist heute ein perfektes Tool für das Bearbeiten von E-Mails, aber auch von Kontakten, Terminen und Aufgaben in der Zusammenarbeit mit meinen Kollegen. Wir gehen nun einen Schritt weiter und erweitern Outlook mit dem neuen Aufräumdienst Clutter, der noch mehr auf die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse seiner Benutzer eingeht.

Was wird sich denn mit Clutter ändern?
Hübschen: Schon heute kann ich E-Mails mit Outlook-Regeln filtern: nach Absender oder bestimmten Schlüsselwörtern zum Beispiel. Aber das reicht uns nicht, denn damit ist ja noch nichts darüber gesagt, ob ich eine Mail gerade brauchen kann oder nicht. Clutter sorgt für Ordnung im Posteingang. Im Gegensatz zum statischen Abarbeiten von Regeln denkt Clutter mit. Es merkt sich, welche E-Mails gelesen werden und welche nicht. Als Ergebnis werden mir nur noch die Nachrichten im Posteingang angezeigt, die für mich relevant sind. Der Rest wird nicht gelöscht, sondern in das Verzeichnis „Unwichtige Elemente“ einsortiert. Wichtig ist: Clutter lernt durch mein Verhalten. Sollte sich unter den verschobenen Mails doch mal eine relevante Nachricht befinden, kann ich sie per Klick in den Posteingang zurückholen. Der Algorithmus von Clutter registriert das, lernt daraus und bietet mir künftig die Mails wieder da an, wo ich sie brauche. Ich bin mir sicher: Nach dem Einrichten dieses intelligenten Dienstes wird „Cluttern“ bei jedem Outlook-Nutzer zum Handwerk gehören!

Sie behaupten also, mit Clutter kommt man schneller ans Ziel und arbeitet effektiver?
Hübschen: Clutter bietet mir die Chance, zum richtigen Zeitpunkt auf relevante Daten zuzugreifen, ohne von Nebensächlichkeiten abgelenkt zu werden. In der bereits erwähnten Bain-Studie heißt es: „Jedes Jahr gehen Unternehmen Millionen verloren, weil die Arbeitszeit vom Topmanagement nicht so effizient gemanagt wird wie Kapital oder andere knappe Ressourcen.“ Wir tragen mit Clutter dazu bei, die wichtige Ressource Zeit besser managen zu können. Aus meiner Sicht ist das ein Schlüssel zum Erfolg in der modernen Informationsgesellschaft.

Outlook verschwindet also nicht, sondern ist auch in Zukunft ein wichtiges Handwerk für den Wissensarbeiter?
Hübschen: Outlook wird als wesentlicher Bestandteil von Office 365 die Kommunikationszentrale bleiben. Deshalb integrieren wir intelligente Tools wie Clutter, sowie Funktionen aus Sozialen Netzwerken und Gruppen in Outlook und setzen unsere konsequente Office-Strategie plattformübergreifend fort. Wir haben kürzlich Outlook für Mac auf den Markt gebracht und schließen damit eine der letzten echten Lücken. Mit Outlook Web App (OWA) bieten wir zudem eine Lösung, die Outlook schon jetzt auf alle Plattformen und Geräte bringt – ich brauche einen Internet Browser dafür, mehr nicht.

Sie sprachen eben davon, dass E-Mail weiter eine wichtige Rolle im Kommunikationsmix von Unternehmen spielen wird. Was gehört noch in diesen Mix?
Hübschen: Wir wissen, dass die meisten Nutzer in den Unternehmen ihre Mails, Kontakte und Aufgaben mit Outlook managen. Daher haben wir Features aus Yammer dort integriert, zum Beispiel Chats oder die neuen Gruppenfunktionen. „Groups“ lassen sich direkt mit der Outlook Web App über nur zwei Klicks erstellen – als eine für alle frei zugängliche Gruppe oder eine, auf die nur Gruppenmitglieder Zugriff haben. Die gesamte Kommunikation innerhalb der Groups ist direkt über Outlook Web App einsehbar und kann von hier aus geführt werden. Zur neuen Gruppenfunktion gehört auch ein Kalender, auf den ebenfalls alle Gruppenmitglieder Zugriff haben und von dem aus Termine für Meetings und Events verwaltet werden können. Zudem können Gruppenmitglieder eine gemeinsame Dokumentenbibliothek für ihre Arbeit nutzen. So bleibt Outlook nicht nur die Kommunikationszentrale, die es heute schon ist, sondern wird zu einem Tool, mit dem ich Collaboration in Projektteams optimal organisieren und leben kann. Die Integration funktioniert übrigens auch andersherum: Ich kann innerhalb von Yammer Nachrichten versenden, Aufgaben erstellen und Dateien verschicken. Die Integration unserer Produktivitäts-Tools ist für uns enorm wichtig: Wir bieten Produktivität dort, wo unsere Nutzer sie erwarten. Wer statt mit Outlook lieber mit Yammer kommuniziert, kann das also genauso effektiv tun, wie umgekehrt.

Sicherheit in der Kommunikation ist eines der Kernthemen der aktuellen Digitalen Debatte rund um die E-Mail. Microsoft bietet mit Outlook Web App, Office 365 und Yammer gleich drei Lösungen an, die Kommunikation über die Cloud darstellen. Wie schützt Microsoft die Nutzer vor unerwünschten Mitlesern?
Hübschen: Über das so genannte Information Rights Management (IRM) können Anwender die Zugriffsrechte auf ihre Mails sowie auf Office-Dokumente einschränken und damit vermeiden, dass vertrauliche Informationen gelesen, gedruckt, weitergeleitet oder von unberechtigten Personen kopiert werden. Zusätzlich bieten wir in Outlook die Möglichkeit an, Mails zu verschlüsseln und so sicher an berechtigte Empfänger weiterzuleiten.

Der Microsoft-CEO Satya Nadella spricht davon, dass Microsoft Produktivität neu erfindet. Wo kann man das bei Outlook erkennen?
Hübschen: Clutter, das auf dem selbstlernenden Algorithmus von Office Graph basiert, sorgt für einen neuen, intelligenteren Umgang mit E-Mails. Den Posteingang sortieren können andere Mail-Dienste auch, aber das reicht weder uns, noch den Wissensarbeitern, die gegen die tägliche E-Mail-Flut kämpfen. Wenn sie in einem Datenwust nicht mehr nach Informationen suchen müssen, sondern diese zu ihnen kommen, dann werden sie schlicht mehr Zeit für produktives Arbeiten haben. Dazu kommt die tiefe Integration von Outlook mit unserer Produktivitätssuite Office und unseren Collaboration-Tools Yammer oder Skype for Business. Diese Integration macht Büroarbeit nahtlos über alle Produktivitätsanwendungen möglich. Nahtloses Erlebnis bieten wir unseren Nutzern auch mit unseren Technologien, mit denen Produktivität von jedem Ort und auf jedem Gerät möglich ist: Office 365, Yammer und Skype und natürlich Outlook, die allesamt über die Cloud miteinander verknüpft sind. Wir bringen Menschen enger zusammen, um ihnen neue Erfahrungen mit produktivem Arbeiten zu ermöglichen. Gerade weil immer mehr Wissensarbeiter mobil und flexibel tätig sind, brauchen sie Werkzeuge, die ihnen die Kommunikation und den Austausch mit ihren Teams und Kollegen einfach machen. Menschliche Nähe ist im Privatleben extrem wichtig, aber auch im Berufsalltag unverzichtbar. Wir geben ihnen, was sie dafür brauchen.

PowerPoint-Karaoke als Improvisationstheater 2.0

10. August 2014

In meinen Seminaren zum Thema Visuelle Präsentation referiere ich, wie ein Vortrag anhand von Folien spannend und interessant erzählt wird. Bei einer Einladung zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office bekam für das Seminar einen weiteren Impuls. PowerPoint-Karaoke

Aufkleber zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office

Aufkleber zum 25-jährigen Bestehen von Microsoft Office

Was verbirgt sich hinter PowerPoint-Karaoke? Man nehme ein paar wahllos zusammengestellte Folien unterschiedlicher Referenten und unterschiedlicher Themen. Je verrückter und je ausgefallener die Folie sind, desto besser. Dann werden die Folien gemischt, so dass ein neuer Vortrag entsteht, der inhaltlich und grafisch natürlich vollkommen sinnlos ist. Dann muss ein Seminarteilnehmer bei diesem Vortrag improvisieren und versuchen, eine Geschichte zu erzählen. Das macht zum einen höllisch Spaß, zum anderen schult es die Improvisationsgabe des Seminarteilnehmers. Es ist also eine Art elektronisches Improvisationstheater 2.0. Die Idee hatte dazu der Schweizer Mike Bucher, der hervorragende Veranstaltungen mit dem Namen Folientango veranstaltet. Ich habe mir PowerPoint Karaoke bei Microsoft angesehen und werde es in meine Mehrtagesseminare zum abendlichen, geselligen Ausklang einbauen. Bei Microsoft musste gleich mal Dr. Thorsten Hübschen an die Reihe oder in die Bütt. Hübschen ist Business Group Leader bei MS Office.


Bei der Officeparty gab es von Mike Bucher auch gleich ein paar Tipps, wie der Teilnehmer das PowerPoint-Karaoke ohne Schaden übersteht. Es gibt bei PowerPoint-Karaoke fünf goldene Regeln:
1. Sei nicht du selbst
Nimm die Rolle eines Experten an oder desjenigen, der auf der Einstiegsfolie zu sehen ist. Schlüpfe in die Rolle dieser Person, dann fällt es dir oftmals leichter, vollkommenen Blödsinn zu erzählen.
2. Sei nicht hier
Natürlich ist man nicht in einem Seminarraum. Wenn man bei PowerPoint-Karaoke eine Rolle spielt, wechselt man auch gedanklich den Raum. Sie können eine Messe eröffnen, Keynote-Speaker bei einer Veranstaltung sein, einen wissenschaftlichen Vortrag halten oder einfach ein Firmenmeeting absolvieren. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Haben Sie den Mut!
3. Erzähl eine neue Geschichte
Da die Folien bei PowerPoint-Karaoke natürlich wahllos zusammengesetzt sind, ist keine sinnvolle Erzählstruktur innerhalb der Folien möglich. Also muss eine Geschichte improvisiert, erfunden und damit neu erfunden werden.
4. Bleibe deiner Geschichte treu
Diese erfundene Geschichten muss im Vortrag komplett durchgezogen werden, damit sie glaubhaft ist. Also nicht mittendrin eine andere Rolle einnehmen, sondern zieh dein Ding durch.
5. Sei mutig und habe Spaß
Auch wenn man sich zum Affen macht, es macht einen unglaublichen Spaß: Für einen selbst und für die Zuschauer. Was soll schon passieren? Ich habe es jetzt mehrmals ausprobiert und es hat meine Seminare bereichert. Die Teilnehmer haben sich noch mehr als Gruppe gefühlt und die Lernatmosphäre hat sich verbessert. Im September habe ich ein weiteres Seminar zum Thema Visuelle Präsentation, da werde ich PowerPoint-Karaoke wieder einbauen. Also vielen Dank liebes Microsoft, die Idee bei der Officeparty war wirklich hervorragend.

Die goldenen Regeln

Die goldenen Regeln