Ich kenn schon einen Oscar-Gewiner. Egal, wer den Oscar nach Hause trägt, Autodesk ist mit dabei. Die Media & Entertainment Technologie von Autodesk spielte bei einigen der kultigsten und atemberaubendsten Filmbildern der vergangenen zwei Jahrzehnte eine entscheidende Rolle. Talentierte Artists in großen Post Production Häusern und kleinen Studios auf der ganzen Welt – von Nord-Amerika und Europa über Asien bis nach Australien und Neuseeland – kombinierten Digital Art, Autodesk-Software und eine großartige Erzählkunst, um die meistgefeierten Filme des vergangenen Jahres zu kreieren. Die Quasi Monopolstellung von Autodesk macht dies möglich.
„Als ich feststellte, dass alle fünf Filme, die für den Oscar „Beste visuelle Effekte“ nominiert sind, und alle fünf Nominierungen für die „Beste Animation“ Autodesk Maya verwendet haben, habe ich mich wie der Vater der Braut gefühlt“, sagt Chris Bradshaw, Senior Vice President bei Autodesk. „Digital Artists haben die Technologie im vergangenen Jahr in spannende neue Richtungen vorangetrieben – Mischungen aus Hand- und Computerzeichnungen, Kombinationen von traditionellen Stop-Motion-Animationen mit visuellen Effekten oder die Erweckung von beliebten Büchern und Superhelden zum Leben. Diese Innovationen inspirieren uns, unsere Software ständig zu verbessern.“ das will ich auch hoffen, denn Autodesk hat alles aufgekauft, was nicht bei drei auf dem Baum war. Maya kam von Alias, XSI von Softimage – nur Maxons Cinema 4D und Lightwave spielen noch am Rande mit.
In der Kategorie „Beste visuelle Effekte“ nutzten alle fünf Nominierten – „Der Hobbit – eine unerwartete Reise“, „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“, „Marvel’s The Avengers“, „Prometheus – Dunkle Zeichen“ sowie „Snow White and the Huntsman“ – Software von Autodesk. Zum achtzehnten Mal in Folge wird Autodesk diese Auszeichnung erhalten. Die fünf nominierten Filme enthalten insgesamt 7.754 Einstellungen mit visuellen Effekten, an denen 30 Visual-Effects-Studios (einige davon arbeiteten an mehreren Filmen) aus mehr als zehn Ländern mit Autodesk Software beteiligt waren.
Für die Kategorie „Bester Animationsfilm“ gab es dieses Jahr rekordverdächtige 21 Nominierungskandidaten. Die fünf Nominierten nutzten Autodesk Maya, die Softwarelösung für 3D-Animation und visuelle Effekte. Dazu gehören die zwei 3D Animationsfilme „Merida – Legende der Helden“ und „Ralph reichts“ sowie die drei Stop-Motion-Filme „Frankenweenie“, „ParaNorman“ und „Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen“.
Außerdem spielte die Software von Autodesk bei der Realisierung von vielen weiteren nominierten Filmen eine Rolle; beispielsweise bei „Liebe“, „Argo“, „Buzkashi Boys“, „Flight“, „Les Misérables“, „Lincoln“, „Im Flug erobert“, „Silver Linings“, „James Bond 007: Skyfall“, „Ted“ und „Zero Dark Thirty“.
Autodesk gratuliert vorab schon mal folgenden Studios, die mit der Software von Autodesk zur Magie der Oscar-nominierten Filme beitrugen: Aardman Animation, Argon, Atomic Fiction (englisches Videointerview), Baseblack, BlueBolt, Buf Campagnie, Christov Effects and Design, Cinesite, Digital Domain, DIVE, Double Negative, Evil Eye Pictures, fluent/image, Framestore, Fuel VFX, Halon, Hammerhead Productions, Hydraulx, Identity FX, Industrial Light & Magic, Iloura, Image Engine, LAIKA, Legacy Effects, Lola VFX, LOOK Effects, Luma Pictures, Method Studios, Mikros Image, The Mill, Modus FX, MPC, New Deal Studios, Nvizage, Nvizible, Pixar, Pixomondo, Prologue, REDLAB Digital, Reliance Mediaworks, Rhythm & Hues (englische Videopräsentation), Rising Sun Pictures, Rushes, Scanline VFX, Shade VFX, Technicolor, The Third Floor, Tim Burton Productions, Tippett Studio, Trixter, Walt Disney Animation Studios, Weta Digital, Whiskytree, yU+co und Zero VFX.
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Ich kenn schon einen Oscar-Gewinner 2013
24. Februar 2013Buchtipp: The Art of Pixar: 25th Anniversary Edition
20. Januar 2013Pixar gehört für mich zu den wichtigsten Kreativschmieden im Filmbereich. Jeder neue Animationsfilm hat das Medium um einen Schritt weiter gebracht. Obwohl sich zahlreiche Studios um interessante Animationsfilme bemühen, hat Pixar einen unglaublichen Vorsprung. Er beruht auf guten Geschichten und guter Technik. Wer sich für die visuelle Erzähltechnik von Pixar interessiert, dem empfehle ich das Buch „The Art of Pixar“ von Amid Amidi. Viel Text, bis auf ein kleines Vorwort von John „Hawaiihemd“ Lasseter, gibt es nicht zu lesen. Vielmehr gibt es was zu schauen.
Das Buch zeigt Auszüge aus den Storyboards der Filme. Es wird die Geschichte der Pixar-Klassiker in farbigen Bilder dargestellt. Laut Verlag sind die kompletten Colorscripts bis Cars 2 enthalten. Damit sind 25 Jahre Pixar in einem Buch zusammengefasst. Das ist schlichtweg gelogen. Wer andere Art of-Bücher aus dem Chronicle Books über die Pixar-Filme besitzt, wird weitere Storyboards finden.
Aber egal. Der Vorteil dieses Buches ist sein Überblick. Auf 317 Seiten gibt es den perfekten Überblick über die visuelle Kraft von Pixar, angefangen von Toy Story über Finding nemo bis hin zu Cars 2. Auch die Kurzfilme sind mit von der Partie. So lässt sich der Stil jedes einzelnen Films vergleichen und analysieren. Parallelen und Unterschiede zwischen den Pixarfilmen werden hier offensichtlich. Mir hat der Vergleich der Filme durch das Buch Spaß gemacht und ich hab mir einzelne Filme wieder angeschaut.
So bastelt man einen Halloween-Kürbis
31. Oktober 2012Obwohl es kein heimischer Brauch ist, schwappt die Halloween-Welle auch zu uns herüber. K1 und K2 sind begeistert und ich schließe mich den Streifzügen „Süßes oder Saures“ an, damit dem Nachwuchs nichts passiert.
Neben Kostüm gehört natürlich ein Kürbis stilecht dazu. Die ganze Familie beteiligte sich an der Produktion von zwei Halloween-Kürbissen. Disney hat dazu auch eine nette Vorgehensweise ins Netz gestellt. Hier also das ultimative Rezept für einen Halloween-Kürbis:
1) Zuerst einen Kürbis in passender Größe besorgen, dann den Kürbis waschen. Der Kürbis darf nicht zu klein sein, denn das brennende Teelicht verbrennt sonst den Deckel.
2) Es geht los: Mit einem scharfen Küchenmesser den Deckel rausschneiden. Achtung: Die Schnittfläche muss dabei schräg sein, damit der Deckel nicht reinrutscht.
3) Das ganze Fruchtfleisch muss jetzt raus: Den Deckel abnehmen und mit einem großen Esslöffel das Fruchtfleisch und die Kerne entfernen, wie mit einer Schaufel. Seien Sie dabei so gründlich wie möglich, dann hält sich der Kürbis länger.
4) Jetzt ist das Gesicht dran: Zeichnen Sie dafür ein Halloween-Gesicht auf ein passend großes Blatt Papier und heften es mit Nadeln an den Kürbis, wie an eine Pinnwand.
5) Vorsichtig mit dem Küchenmesser die Linien des Gesichtes nachziehen, sodass sie später gut auf dem Kürbis zu erkennen sind.
6) Jetzt ist es ganz einfach – das Papier abnehmen und mit dem Messer das Gesicht an den Linien rausschneiden.
7) Nur noch ein Teelicht in den ausgehöhlten Kürbis einstellen und das Licht ausmachen… Fertig ist der selbstgeschnitzte-leuchtende-gruselige-Halloween-Kürbis!
Halloween ist ein keltischer Brauch, der nach Überlieferung schon seit dem 5. Jh. v. Chr. am Abend vor Allerheiligen praktiziert wird und aus „All Hallows Evening“ abgeleitet wird. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Lebenden und Toten aufeinander treffen. Aus Furcht, dass die Toten von ihren Seelen Besitz ergreifen könnten, trugen die Lebenden furchterregende Masken zur Abschreckung, so Disney. Wie die Kelten, die 500 Jahre vor Christus lebten, allerdings Allerheiligen kannten, das weiß ich auch nicht.
Der Tipp stammt von Disney/Pixar, die auf den bevorstehenden Start von Merida – Legende der Highlands aufmerksam machen wollen. Ich widme diesen großartigen Film aber einen eigenen Beitrag in naher Zukunft.
Buchtipp: Industrial Light & Magic: Into the Digital Realm
31. Oktober 2012Das Angebot an Bücher über ILM ist unüberschaubar. Viele Fans fühlen sich berufen, ein Buch auf den Markt zu bringen. Nachdem ich schon begeistert war über Industrial Light & Magic: The Art of Innovation von Pamela Glintenka griff ich nun zu Industrial Light & Magic: Into the Digital Realm von Mark Cotta Vaz und Patricia Rose Duignan. Filmbuchautor Mark Cotta Vaz hat uns ja bereits mit einigen Filmbüchern beglückt, darunter das hervorragende The Art of The Incredibles.
Das vorliegende Werk mit seinen 328 Seiten ist ein wahres Schwergewicht: Vom Gewicht her und von der Information her. Deshalb schrieb wohl auch Altmeister Steven Spielberg das Vorwort. Natürlich ist das Buch 1996 erschienen und hat damit schon einige Jährchen auf dem Buckel. Wer allerdings viel über die Frühphase von ILM erfahren will und vor allem ein Fan der ersten drei Star Wars- und Indiana Jones-Filme ist, sollte den Kauf erwägen. Patricia Rose Duignan arbeitete 20 Jahre für ILM und blickte hinter die Kulissen- während Mark Cotta Vaz seine Erfahrung als Buchautor und Autor von Cinefix beisteuerte. Heraus kamen schöne (technische) Geschichten rund um Spezial Effekte. Hier erfahren wir, welcher Durchbruch CGI bei Terminator 2 war und warum Jurassic Park einschlug wie eine Bombe. Es waren die VFX von den Magiern von ILM, die den Filmen den notwendigen Zauber gaben. Zunächst mit Matte, Make-up und Maske, später mit generierten Bildern aus den Computern entstanden neue Welten. Der Werdegang von ILM wird anhand zahlreicher technischer Innovationen in Industrial Light & Magic: Into the Digital Realm dargestellt und eindrucksvoll mit seltenen Farbbildern unterstreicht. Nicht die klassischen Setbildern, sondern eindrucksvoller Hinter-den-Kulissen-Bilder und manches Mal Schnappschüsse. Sie zeigen die kreativen Techniker bei der Arbeit.
Das Buch ist um so wertvoller, da sich die Zeiten geändert haben. Das gesamte Lucas-Imperium wurde Ende Oktober 2012 an Disney verkauft. Kaufpreis 4 Milliarden US-Dollar. Mit eingekauft nehmen den Rechten an Star Wars und Indiana Jones wurde auch unter anderem ILM. Selbst meine Bekannten von ILM wussten nichts von dem Deal und waren über die Pressemeldung von Disney höchst erstaunt. Nach dem Kauf von Pixar (7,6 Milliarden US-Dollar) und von Marvel ist das der dritte große Kauf von Disney. Und der Konzern kündigte auch gleich an, Star Wars 7 im Jahr 2015 fortzusetzen und weitere Filme folgen zu lassen.
Das bedeutet also viel Arbeit für ILM, die sicherlich auch unter einem neuen Arbeitgeber wunderbar bewältigt wird. Ob mir Darth Vader mit Wall•E und Maus-Ohren gefällt, sei mal dahingestellt. Ich werde auf jeden Fall mit dem Buch Industrial Light & Magic: Into the Digital Realm in alten Zeiten schwelgen und mich an die Magie von ILM als innovatives Unternehmen gerne erinnern. Mal sehen, was die neuen Herren von Disney mit ihrer Marketingmaschinerie daraus machen.
Buchkritik: The Art of Finding Nemo von Mark Cotta Vaz
3. September 2012Mit meinen Kindern schaute ich neulich wieder Findet Nemo an. Obwohl der Film zu Beginn recht drastisch ist, zeigt er auf wundervolle Weise die hervorragende Erzählweise von Pixar-Filmen. Als der Animationsfilm damals in die Kinos kam, war ich auf einer Pressekonferenz von Disney in Barcelona und informierte mich über die Animationspipeline von Pixar. Aus technischer Sicht begeisterte damals die Darstellung von Wasser. Noch nie wurde in einem Animationsfilm Wasser so realistisch wiedergegeben.
Der Film hat bis heute von seinem Reiz nichts verloren. Heute sehe ich allerdings weniger die Technik als vielmehr die Figuren. Und diese sind wieder einmal tadellos. Und als ich mir dann noch das Buch The Art of Finding Nemo von Mark Cotta Vaz besorgte, stellte ich fest: Hier stimmen die Details. Schaut euch mal diese Figuren an! Das sind die modernen Disney-Figuren. Kein Wunder, dass dieser Film zu einem Kassenschlager wurde und Pixars Ruhm mehrte. In dem Buch sind, wie in dieser Reihe üblich, nur Zeichnungen zu finden, also keine gerenderten Bilder.
Viel Zeit wird in dem Buch auf die Entwicklung der Personen gelegt. Aber natürlich kommt das klassische Storyboard nicht zu kurz. Mir persönlich Gefallen die Entwürfe der Haie und der besitzergreifenden Möwen (meins, meins meins) am besten. Am Beispiel der Haie erkennt der Nachwuchszeichner, was ein paar Striche ausmachen können: Ein Strich hier, ein Schatten dort, und auf einmal wird aus einen netten Fisch ein bedrohlicher Hai. Und hier zeigt sich wieder die Stärke von Pixar: das Schaffen vom glaubwürdigen Charakteren. Dabei brauche ich gar keine digitale Technik, sondern einfach nur Können. Bis es soweit ist, heißt es üben, üben, üben. Am Beispiel von The Art of Finding Nemo zeigt sich aber auch wieder, dass ein Animationsfilm heute ein Gemeinschaftswerk ist. Nur wenn die Zeichnungen und Animationen der unterschiedlichen Künstler zusammenpassen entsteht durchgängiges Werk, vielleicht sogar ein Kunstwerk.
Buchkritik: Industrial Light & Magic von Pamela Glintenkamp
2. August 2012Über Jahre hinweg stand und steht die Effekteschmiede von George Lucas Industrial Light & Magic oder kurz ILM für Innovation in der Filmwelt. Aufgrund eines kostspieligen Scheidungsverfahren musste Lucas eine Entscheidung treffen: Verkauft er Pixar oder ILM? Er entschied sich für den Verkauf von Pixar und Steve Jobs griff zu. Der Rest ist Filmgeschichte. Bei ILM setzte Lucas auf Nummer sicher. Die VFX-Bude gehört zu den Perlen des Lucas Imperium, die Millionen einbringt. Die Dienstleistungen, die das Unternehmen anbietet, haben immer wieder die Filmgeschichte verändert.
Das vorliegende Buch von Pamela Glintenkamp Industrial Light & Magic: The Art of Innovation beweist diese Innovationskraft und den enormen Einfluss der Fabrik eindrucksvoll. Auf 358 Seiten durchstreift der Leser die Filmgeschichte und erinnert sich gerne das ein oder andere Effekteabendteuer, auch wenn so mancher Film dahinter einfach nur grausam war. IFM wurde geschaffen, um das Unmögliche zu schaffen, so beschrieb es George Lucas einstmals.
Und er sollte recht behalten: Die Tricks von Jurassic Park hauten uns vom Hocker, Star Wars sorgte dafür, dass uns die Spucke wegblieb, Indy Jones nahm uns auf eine Reise durch das moderne Actionkino mit. Mir persönlich gefielen auch die atmosphärische Dichte von Poltergeist, die erste CGI-Figur in Young Sherlock Holmes, der Spaß von Roger Rabbit, der Wind in Twister oder die Wasserszenen von Abyss. Als ich als Jugendlicher die Morphing-Effekte von Terminator 2 im Kino sah, wusste ich, wie die VFX-Zukunft des Kinos aussah: Weg mit Modelle, her mit dem Rechner.
Bei meinen Gesprächen auf der Siggraph wurde mir bestätigt, dass ILM genau hinschaut, was die Mitbewerber so machen. Vor allem WETA und das deutsche Unternehmen Pixomondo stehen ganz oben auf der Beobachtungsliste, schließlich waren die Tricks von Thilo Kutter in Emmerichs 2012 Weltklasse und die Deutschen bekamen für Hugo sogar einen Oscar.
Bücher wie Industrial Light & Magic – The Art of Innovation liebe ich: Die ideale Mischung von Fantasie und Technik. Natürlich verrät Pamela Glintenkamp keine Geheimnisse von ILM, aber der Leser bekommt einen guten Eindruck, mit welchen Problemen die Artists zu kämpfen hatten. Und man bedenke: Sie hatten nicht die Rechenpower von heute zur Verfügung, sondern SGI war damals noch ein großer Name. PowerAnimator war im Grunde nur nach einem Physikstudium zu bedienen. Jeder heutige 3D-Artist wird die Tipps wie einen Schwamm aufsaugen, wie damals Herausforderungen gelöst wurden. Und die Lösung hieß eben nicht, dass man 50 Programmierer an ein Problem setzt und die Peitsche schwingt.
Der Wechsel von analogen zu digitalen Tricks werden in diesem Buch ausführlich beschrieben. Immer wieder wird gezeigt, was der lockere Spruch „Let´s fix it in the Post“ für die Artists bedeutet, nämlich modellieren, rendern auf Teufel komm raus.
VFX können aufdringlich im Vordergrund stehen, wie bei den schrecklichen Transformers oder auch unbemerkt im Hintergrund eine Atmosphäre der Angst erzeugen, wie bei Saving Private Ryan, wo Regieas Spielberg eine fotorealistische Arbeit von seinem Freund Lucas forderte. Meine absolute Lieblingstricks sind aber in AI zu finden. Zu diesem Film habe ich eine eigene Buchbesprechung durchgeführt, auf die an dieser Stelle verwiesen sei.
Egal, um was es geht, ILM hat wohl eine Antwort darauf. Und daher ist allen Zeitgenossen dieses Buch empfohlen, wenn sie sich für Effekte im Kino interessieren. Einstmals begann ich meine Sammlung von Filmbüchern mit einem Sonderband des deutschen Kinomagazins Cinema „Die Tricks“. Die Tricks waren damals aufwendige Bastelarbeiten, Modelle, Matte-Zeichnungen. Wenn ich mir heute die Tricks aus dem Rechner in Welten bei Avatar anschaue, stelle ich fest, wie schnell die Zeit vergangenen ist und was ILM alles geschaffen hat. Respekt für so einen großen Anteil an der Filmgeschichte. Ich bin gespannt, was sich ILM als nächstes einfallen lässt. Pamela Glintenkamp wird es uns sicherlich berichten. In ihrer unaufdringlichen sachlichen Schreibe merkt an, dass die für das Stanley Kubrick Archiv in London gearbeitet hat. Ohne zu übertreiben, lässt sie die Künstler zu Wort kommen und hält sich selbst mit Superlativen zurück. In über 100 Interviews sammelte sie schönes Material von Casper bis Rango, was sie mit uns in Industrial Light & Magic: The Art of Innovation teilt. Unbedingt kaufen. Und wer mehr wissen will, sollte sich auch das Buch: Industrial Light & Magic: Into the Digital Realm antun. Hier meine Kritik:
Filmtipp: Das wandelnde Schloss von Hayao Miyazaki
4. März 2012Im Moment schaue ich immer wieder die Filme von Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki an. Nach „Chihiros Reise ins Zauberland“ steht bei mir „Das wandelnde Schloss
“ auf dem Programm. Ich habe ihm im September 2005 im Kino gesehen, mir später auf DVD gekauft und entdecke ihn jetzt wieder. Dieser magischer Film für die ganze Familie erzählt die Geschichte der Hutmacherin Sophie aus Kinderaugen. Nach Irrwegen und Verwandlungen findet Sophie sich in dem wandelnden Schloss wieder einem gigantischen mechanischen Ungetüm, das sich auf insektenähnlichen Beinen bewegt, aus allen Löchern pfeift und seine Türen in vier verschiedenen Welten und Zeiten öffnen kann. Aber im Mittelpunkt steht die wachsende Liebe des Mädchens zu einem Zauberer, die die Welt am Ende vor der Zerstörung bewahrt.
Also eher eine fantasievolle Geschichte, die mit genialen Einfällen gespickt ist. Daher war es für mich wichtig, auch hinter die Kulissen des Filmes zu schauen. Den Blick bekam ich beim Lesen der spannenden Lektüre „The Art of Howl’s Moving Castle“ Schließlich basiert der Film auf den Roman „Sophie im Schloss des Zauberers
“ der britischen Schriftstellerin Diana Wynme.
Hayao Miyazaki genießt in seiner Heimat absoluten Kultstatus und ist dort eine Art japanischer Walt Disney. Er bekam im September bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk. Die märchenhafte, romantische, von atemberaubenden Fantasie-Kreaturen bevölkerte Welt des wandelnden Schlosses entstand in Miyazakis Ghibli-Studios. John Lasseter, Cheffe von Pixar, berichtete einmal, dass er die Struktur des Studio Ghibli als Modell für den Aufbau von Pixar übernommen hat. „Jetzt ist es ganz einfach, wenn sich en Problem mit einer Pixar-Produktion ergibt, schauen wir uns einfach einen Miyazaki-Film an. Und nach und nach finden wir dann darin die Lösung für unser Problem“, so Lasseter.
Das Buch „The Art of Howl’s Moving Castle“ ist ein optischer Leckerbissen. Es enthält Skizzen, Storyboards und fertige Filmbilder. Die japanischen Anweisungen wurden – Gottlob – ins Englische übersetzt. Anders als klassische Art of-Bücher gibt es ausführliche Texte, wie die einzelnen Szenen produziert wurde. Die Künstler verraten, welche Techniken und warum sie eingesetzt wurden. Animation oder CG, welche Werkzeuge für die Hintergründe wurden geschaffen – das Buch verrät kleine und große Geheimnisse der Optisch Großartiges ist in dem Buch herausgekommen. Ein Bilderbuch für die Sinne. Und was mir besonders gefällt, die Welt der Geschichte wurde der Optik elsässischer Städte und Landschaften nachempfunden. Es ist der Hammer, wie Asiaten unsere Architektur und Kultur sehen. Hier bekommen wir von einem Japaner einen animierten Spiegel vorgehalten. Auch mal sehr heilsam.
Buchtipp: „The Art of Cars 2“
12. Januar 2012Im Zuge der Veröffentlichung von Cars 2 auf Blu ray habe ich mir aus der Reihe „The Art of“ das entsprechende Buch The Art of Cars 2
gekauft. Ich war dieses Mal skeptisch: Für mich erreichte Cars 2 nicht die Klasse seines Vorgängers und war eher einer der schwächeren Pixar-Filme. Technisch wurden zwar wieder hohe Maßstäbe im Bereich Raytracing gesetzt, aber die Story war mir einfach zu dünn. War Cars noch ein Film für die ganze Familie mit subtilen Lachern und einer guten Moral, so war Cars 2 nur ein Actionsspektakel mit viel Geballer – zu schnell, zu laut, zu schrill.
Aber das Buch hat mich wieder versöhnt. Das Buch The Art of Cars 2 geht natürlich optisch auf die waffenstrotzenden Autos in Agentenverkleidung ein. Aber es bringt auch wunderbare Zeichnungen, wie Amerikaner die Welt sehen. Es ist fein zu erkunden, wie Paris, London, Prag, Tokyo oder der deutsche Schwarzwald aus der Brille von Pixar gesehen werden. Und klar: Was kennen die Amerikaner von München? Das Oktoberfest, bei dem alle Autos lustige Tirolerhüte tragen. Dass Tirol nicht unbedingt in Bayern liegt, ist für den Zeichner aus Kalifornien eher von zweirangiger Natur. Aber zumindest die St. Paul-Kirche an der Theresienwiese ist mit abgebildet. Das Münchner Museum (Munich Museum) erinnert mich weniger an das Deutsche Museum als vielmehr an das Haus der Kunst. Aber es ist wohl alles Interpretationssache.
Wie in allen Büchern dieser Reihe finden sich beeindruckende Skizzen, Kollagen und Zeichnungen. Wer Renderings sucht, hat wie immer Pech gehabt. Die optische Fülle ist grandios vor allem, wenn es um London geht. Hier wird genau erklärt, welche Inspirationen zu den späteren Filmbildern geführt haben. Hier haben die ehemaligen Kolonialisten wohl immer noch eine geheime Faszination für die Insel, Tea Party hin oder her. Liebevolle Details faszinieren und geben einen Blick auf das Pixar-Universum frei. Es zeigt sich, welche Detailliebe – und versessenheit. Also für mich eine klare Kaufempfehlung für alle Designer, Filmleute – und die Fans von Pixar haben es sowieso.

















