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Näher dran am Leben – warum Lokaljournalismus mehr ist als nur Nachrichten

21. Mai 2025

Meine journalistische Laufbahn bei einer Tageszeitung begann beim Fürstenfeldbrucker Tagblatt/Münchner Merkur mit Stationen in Fürstenfeldbruck, München und Bonn. Und als unlängst mein alter Arbeitgeber den Tag des Lokaljournalismus zusammen mit der hauseigenen Boulevardzeitung tz ausrief, wollte ich dabei sein. Also auf nach München .

Im ehrwürdigen Pressehaus an der Bayerstraße in München gab es für die Leserinnen und Leser einen Blick hinter die Kulissen. Neben einer kurzen Führung gab es in der Eventarena, der ehemaligen Rotation, drei Podiumsdiskussionen.

Lokaljournalismus und Meinungsvielfalt – Ein Blick hinter die Kulissen beim Münchner Merkur
Dirk Ippen, Verleger und Herausgeber, zeigte sich stolz und dankbar gegenüber der Redaktion, die diesen Tag der offenen Tür organisiert hatte – mit dem Ziel, Leser, Werbekunden und Mitarbeitende miteinander in den Austausch zu bringen. „Sie sind unsere wichtigsten Menschen“, sagte Ippen, „und ich finde es großartig, dass Sie heute erleben können, wie eine Zeitung wirklich funktioniert.“

Im Zentrum seiner Ausführungen stand der Lokaljournalismus – die Herzkammer des Münchner Merkur und seiner angeschlossenen Heimatzeitungen. Viele dieser Titel wie das Tölzer Kurier, das Freisinger Tagblatt oder die Schongauer Nachrichten existieren seit dem 19. Jahrhundert. Ihr Fortbestehen sei einzig und allein der Arbeit engagierter Lokaljournalistinnen und -journalisten zu verdanken. „Guter Lokaljournalismus lebt von Neugier“, so Ippen. Die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und ihre Geschichten sichtbar zu machen, sei dabei wichtiger als jeder Zugang zu Bundespolitikern. „Jeder Mensch hat etwas Interessantes zu erzählen – und unsere Aufgabe ist es, das herauszufinden.“

Chefredakteur Georg Anastasiadis, ebenso wie seine Stellvertreter, blickte ebenfalls auf seine Anfänge im Lokalen zurück. Er erinnerte sich an das Jahr 1995, als durch eine vermeintliche Meteoritenexplosion in Andechs plötzlich Redaktionen weltweit – vom Wall Street Journal bis zur New York Times – anriefen. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine illegale Sprengung handelte. Ein Beispiel dafür, wie Lokaljournalismus manchmal unverhofft ins Zentrum des Weltgeschehens rückt.

Auch Sebastian Arbinger, tz-Chefredakteur, berichtete von seinen Anfängen in der Lokalredaktion der Passauer Neuen Presse. Dort lernte er das journalistische Handwerk von Grund auf – etwa, wie man aus zwei handgeschriebenen A4-Seiten eines Vogelzuchtvereins einen spannenden Artikel macht.

Ein weiteres Thema des Gesprächs war der Unterschied zwischen Münchner Merkur und tz. Während der Merkur als überregionale Zeitung stärker auf Politik und umfassende Hintergrundberichterstattung setzt, versteht sich die tz als schnelle Stadtzeitung mit starkem Bezug zur Münchner Lebensrealität. Über 2.000 Zeitungskästen im Stadtgebiet unterstreichen diese Präsenz. Titelzeilen müssen pointiert und aktuell sein – manchmal auch provokant –, um im Alltag der Leser sichtbar zu bleiben.

Eine kritische Leserfrage griff die Rolle von Verleger Dirk Ippen als Kommentator auf. Ob es angemessen sei, dass sich ein Verleger so regelmäßig mit Meinungsbeiträgen zu Wort melde, wo dies bei anderen Häusern wie der Süddeutschen Zeitung unüblich sei? Ippen begegnete der Frage mit Offenheit: „Ich schreibe als Privatperson. Es ist meine Meinung – nicht die der Redaktion.“ Weder gebe es Druck noch Einflussnahme auf die Chefredaktion. Im Gegenteil: Die Redaktion verfüge über völlige Unabhängigkeit. Auch Georg Anastasiadis bestätigte: „Wir diskutieren durchaus leidenschaftlich. Unsere Zeitung ist nicht gleichgeschaltet.“

Anastasiadis ging auch auf die Kritik ein, die Kommentierung der Ampelregierung sei zu harsch. Rückblickend habe er die Koalition zum Start wohlwollend begleitet, doch zentrale politische Entscheidungen – etwa der Atomausstieg nach dem Ukraine-Krieg – hätten bei ihm Zweifel geweckt. „Da fehlte mir die ideologiefreie, pragmatische Herangehensweise“, so der Chefredakteur. Er betonte jedoch: „Wir wollen nicht belehren, sondern informieren. Unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung bilden.“

Rolle der Leserbriefe
Der Diskurs zeigte, wie stark Lesermeinungen geschätzt und eingebunden werden. Leserbriefe und Hinweise spielen eine wichtige Rolle in der redaktionellen Arbeit. So wurde etwa die Enthüllung über mutmaßlich korrupte Vorgänge in der Münchner KVR der Ausländerbehörde durch einen anonymen Leserhinweis ausgelöst – innerhalb weniger Stunden konnte die Redaktion mit offiziellen Stellen sprechen und am nächsten Tag berichten.

Auch die Digitalisierung war Thema: Die gedruckten Ausgaben bleiben vorerst erhalten, werden aber technisch angepasst (kleineres Format), während parallel das ePaper und Online-Angebot weiter ausgebaut werden. So können Leser Inhalte auch unterwegs oder auf Reisen aktuell verfolgen – ein Service, den auch Ippen persönlich regelmäßig nutzt.

Zwischen Gemeinderat und Kanzleramt – Einblicke in den Politikjournalismus
Zwei erfahrene stellvertretende Chefredakteure Christian Deutschländer und Mike Schier erzählten offen über ihren Werdegang, den Alltag im politischen Journalismus und die Herausforderungen, die sich in Zeiten von Social Media und Künstlicher Intelligenz stellen.

Beide Journalisten starteten ihre Laufbahn über den Lokaljournalismus. Der eine begann mit 16 als Schülerpraktikant in der Lokalredaktion Wolfratshausen, der andere berichtete zunächst aus Gemeinderäten in kleinen oberbayerischen Gemeinden wie Kirchseeon und Glonn. Beide betonten, dass sie „Kinder des Merkur“ seien – geprägt von einer Redaktion, in der die Nähe zur Leserschaft und der direkte Kontakt zu kommunalen Akteuren von Anfang an eine große Rolle spielen. Diese Anfänge hätten ihnen ein tiefes Verständnis für politische Prozesse vermittelt – ein Wissen, das bis heute ihre Arbeit auf Landes- und Bundesebene prägt.

Interessant war die Reflexion darüber, wie ähnlich sich politische Berichterstattung auf kommunaler und nationaler Ebene tatsächlich gestaltet. Während sich große Politiker oft hinter Pressestäben und Protokoll verstecken, begegnet man auf kommunaler Ebene der unmittelbaren Reaktion: Ein Bürgermeister steht schon mal persönlich in der Redaktion – nicht selten mit scharfer Kritik an einem Artikel. Genau das macht Lokaljournalismus so herausfordernd und wertvoll: Er ist nah dran, spürbar, und oft emotional aufgeladen.

Beziehungsarbeit
Wie aber kommt man an die großen Namen der Politik heran? Hier zählt vor allem eins: langfristige Beziehungsarbeit. Wer früh Kontakte knüpft – etwa zu jungen Abgeordneten nach einer Landtagswahl –, hat später bessere Chancen, wenn diese Karrieren machen. Wer mit einem Ministerpräsidenten seit Jahren spricht, hat dessen Handynummer und kann auf einem Vertrauensverhältnis aufbauen. Diese Nähe ist entscheidend – nicht, um parteilich zu berichten, sondern um besser einordnen zu können, was hinter Entscheidungen steckt.

Braucht es noch Politikjournalismus?
Gerade in Zeiten von Social Media sehen sich viele Menschen täglich mit Informationen, Meinungen und Kommentaren überflutet. Wozu braucht es da noch den klassischen Politikjournalismus? Die Antwort der Merkur-Redakteure: mehr denn je. Ihre Aufgabe sei nicht nur, zu berichten, was gesagt wurde, sondern vor allem zu erklären, warum. Warum äußert sich ein Politiker auf eine bestimmte Weise? Welche Strategie steckt dahinter? Was bedeutet das für die politische Entwicklung? Diese Einordnung wird immer zentraler, während reine Nachrichtenschilderung an Bedeutung verliert.

Natürlich wurden auch strukturelle Fragen besprochen – etwa zur Größe der Redaktion: Die Politikredaktion zählt etwa 14 Personen, der Sportbereich ist ähnlich stark besetzt. Dabei sei die inhaltliche Gewichtung bei TZ und Merkur unterschiedlich – während bei der TZ der Sport eine größere Rolle spielt, ist es beim Merkur eher die Politik.

Ein Hoch auf die Pressefreiheit
Ein weiteres Thema: Pressefreiheit. Die Redakteure betonten, dass in Deutschland niemand vorgibt, was geschrieben wird. Es gebe keine Zensur, keine Vorabgenehmigungen – wohl aber die Pflicht zur Sorgfalt und gegebenenfalls zur juristischen Auseinandersetzung, falls Berichte falsch oder beleidigend seien. Interviews würden aus Transparenzgründen autorisiert, was manchmal zu Konflikten führe, wenn Politiker Aussagen nachträglich ändern wollten. In Extremfällen – wie einst beim SPD-Politiker Olaf Scholz – habe die taz Interviews sogar mit geschwärzten Antworten gedruckt, um den Zensurversuch offenzulegen.

Unabhängigkeit auf Reisen
Einen unterhaltsamen Einblick boten auch die Berichte über Reisen mit Politikern. Wenn Ministerpräsidenten oder Kanzler ins Ausland reisen, wird ein Pool an Journalisten eingeladen – allerdings auf eigene Kosten, was wiederum Unabhängigkeit garantiere. Die Plätze im Regierungsflieger sind hart umkämpft, der Zugang zu Hintergrundgesprächen wichtig. Dabei gebe es – je nach Politiker – sehr unterschiedliche Erfahrungen: Markus Söder etwa sei sehr kommunikativ, komme mit klaren Botschaften und wisse genau, was er in einem Gespräch vermitteln wolle.

Auch über das Verhältnis von Print- und Onlinejournalismus wurde gesprochen. Die Redaktionen arbeiten unabhängig, aber kooperativ. Print sei regional fokussiert, während online Reichweite über Themen mit bundesweitem Interesse erzeugt werde. Beide Seiten profitieren voneinander, agieren jedoch mit unterschiedlichen Zielsetzungen.

KI in der Redaktion
Künstliche Intelligenz spielt bislang nur eine untergeordnete Rolle im Politikjournalismus der Redaktion. Zwar werde sie vereinzelt zur Recherche genutzt, echte Texte schreibe aber niemand mit Hilfe von KI. Viel zu groß sei das Risiko von Fehlern und ungenauen Informationen.

Die Diskussion offenbarte auch die oft unterschätzte emotionale Komponente des Berufs: die Herausforderung, professionell zu bleiben, auch wenn man selbst eine politische Meinung hat. Viele Journalisten, so ein Redakteur, hätten im Laufe ihrer Karriere gemerkt, dass in allen Parteien kluge Köpfe wie auch Karrieristen zu finden seien – was die politische Einordnung oft komplexer, aber auch interessanter mache. Politikjournalismus ist kein Selbstzweck. Er lebt von Nähe, Vertrauen, Sorgfalt und der Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Situationen und Menschen einzulassen. Die Podiumsdiskussion zeigte, wie engagiert, reflektiert und verantwortungsvoll Journalistinnen und Journalisten beim Münchner Merkur diesem Anspruch gerecht werden.

Sportjournalismus hautnah
Für mich völlig unwichtig, aber für die Leser enorm wichtig ist der Sportjournalismus. Die Diskussionsrunde war hochkarätig besetzt: Mit dabei waren FC-Bayern-Reporterin Hannah Reif, Bayern-Reporter Manuel Bonke sowie 1860-München-Experte Marco Blanco-Ucles.

Ein zentrales Thema: Wie arbeitet eigentlich eine Sportreporterin? Hannah Reif schilderte anschaulich den Redaktionsalltag – vom morgendlichen Austausch im Team über spontane Themenänderungen durch aktuelle Ereignisse bis hin zur Arbeit am Spielfeldrand. Die Herausforderungen bei Champions-League-Spielen kamen ebenso zur Sprache. Bei Abpfiff muss der Text stehen, auch wenn man frierend im Stadion sitzt – „manchmal im Schneesturm mit der Kapuze über dem Kopf“. Fehler sollten trotzdem nicht passieren, doch das Umfeld ist oft alles andere als einfach.

Bei knappen Spielen müssen zwei Textversionen vorbereitet werden: Plan A bei Sieg, Plan B bei Niederlage – eine zusätzliche Stressquelle, wenn sich Spielverläufe in den letzten Sekunden dramatisch ändern.

Auch das Verhältnis der Reporter untereinander wurde thematisiert. Trotz aller Vereinsrivalität – zwischen Bayern und 1860 – herrscht in der Redaktion ein kollegialer Umgang. Blanco-Ucles berichtete mit einem Augenzwinkern von seiner Rolle als “Löwen-Reporter” in einem Team von Bayern-Journalisten.

Die Frage, ob man als Sportreporter Fan sein dürfe, wurde differenziert beantwortet. Natürlich gäbe es Sympathien – aber auf der Pressetribüne ist professionelle Distanz gefragt. Einblicke gab es auch in die Logistik: Bei Champions-League-Reisen reisen die Reporter gemeinsam mit dem Team – „ganz hinten, kurz vor der Bordtoilette“. Es wird überall gearbeitet: im Flugzeug, am Gate, in der S-Bahn. „Die Texte entstehen unterwegs – aber sie entstehen!“

Besonders interessant war der Blick hinter die Kulissen der sogenannten „Mixed Zone“ nach den Spielen. Dort, wo keine Kameras laufen, seien die Aussagen der Spieler oft offener und gehaltvoller. Thomas Müller, so wurde bedauert, werde der Redaktion mit seinen originellen Zitaten fehlen.

Lichteraktion Nie wieder als leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus in Fürstenfeldbruck – ich war dabei

11. Februar 2024

Ein sichtbares leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzten die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit ihrer Lichteraktion „Nie wieder“ – und meine Familie und ich waren dabei. Laut Veranstalterangaben kamen bis zu 3000 Demonstranten auf der Klosterwiese hinter dem Kloster Fürstenfeld zusammen und bildeten die Wörter „Nie wieder“. Sie richteten bei Dunkelheit ihre mitgebrachten Taschenlampen oder Smartphone-Leuchten in den Himmel, so dass das Zeichen von der städtischen Drohne fotografiert wurde.

Gegen 17 Uhr fanden sich wir Demonstranten auf der Wiese ein. Wir reisten mit dem Bus von unserem Dorf an und spazierten zum Veranstaltungsgelände. Am Boden waren gelbe Markierungen mit Sprühkreide angelegt, die von oben dann die Wörter „Nie wieder“ bildeten. Meine Familie und ich reihten uns beim D ein, mit der scherzhaften Bemerkung, dass bei der Planung hoffentlich kein Rechtschreibfehler passiert war.

Die Organisation klappte hervorragend. Überall waren Ordner und helfende Hände, Polizei war da und half, auch Politik-Prominenz hatte sich eingefunden. Ich sprach mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler und den CSU-Stadtrat Andreas Lohde, der einen Israel-Hoodie trug. Aber auch viele andere habe ich gesehen und zugenickt, wie der Grünen-Kreisrätin Angelika Símon-Kraus, die mich über die Aktion informiert hat. Auch einen ehemaligen Kollegen der örtlichen Tageszeitung traf ich, der von einer Demo in Germering mit 500 Leuten kam. Es herrschte eine gute Stimmung. Jemand bemerkte, dass hier die klassischen Ostermarsch-Marschierer anzutreffen seien, wo seien denn die jungen Leute? Es ist auch ihre Demokratie. Gut, dass kann ein subjektiver Eindruck gewesen sein.

Wir postierten uns, sprachen miteinander und hörten uns die Reden von Markus Ambrosy, leitender Dekan des Dekanatsbezirks Fürstenfeldbruck sowie Brucks Oberbürgermeister Christian Götz an.

Dann warteten wir, dass die Sonne unterging, während Musik abgespielt wurde. Die Musik war nicht so nach meinen Geschmack, aber auch egal. Die Drohne flog zum ersten Mal und wir schalteten als Übung unsere mitgebrachten Lichter ein, ein Buchstabe nach dem anderen. Die Generalprobe klappte und wir mussten noch ein wenig warten bis die Sonne über Fürstenfeldbruck untergegangen war. Wichtig war für einige, dass man rechtzeitig vor dem Fernseher war, um das Bayernspiel nicht zu versäumen. Übrigens, der FC Bayern verlor in Leverkusen 0:3, also eher eine Pleite.

Dann war es dunkel. Der große Moment kam. Die Drohne war in Position. Los ging’s. Auf Kommando schalteten wir unsere Lichter ein und zudem gab es noch eine Lichterbegrenzung um unsere Buchstaben herum. Ich habe das Ganze mit der VR 360 Grad Kamera von meiner Position eingefangen. Ich freu mich schon, wenn der Film der Drohne veröffentlich wird. Insgesamt, ein tolles und wichtiges Zeichen, wie ich finde. Die Demos gegen Rechtsextremismus dürfen nicht nachlassen. Ich wünschte mir allerdings mehr Beteiligung. 3000 Besucher sind gut, aber bei 37695 Einwohner in der Großen Kreisstadt (31. Dez. 2022) ist noch Luft nach oben. Es darf nicht nachgelassen werden mit großen und kleinen Aktionen, um der rechten Brut die Grenzen zu zeigen. Es stehen in diesem Jahr einige Wahlen an. Diese Lichteraktion war für mich ein leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Toleranz und Demokratie.

Die Aktion wurde von einem breiten Bündnis von unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Gruppen organisiert. Das Aktionsbündnis besteht aus der Stadt Fürstenfeldbruck, Bürgerstiftung e.V., Historischer Verein FFB, BUND Naturschutz Kreisgruppe FFB, Caritas, DGB, GEW, Sozialforum Amper, Eine-Welt-Zentrum FFB, Bündnis FFB bunt-nicht braun, Sonnensegler Energiegenossenschaft, BBV, ÖDP, SPD, CSU, FW, FDP, Die Partei, Die Linke und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Mein Abend als Wahlhelfer

9. Oktober 2023

Nach vielen Jahren Pause war ich wieder Wahlhelfer bei der Landtags- und Bezirkswahl in Bayern. Ich hatte mich bei meiner Gemeinde Maisach vor Monaten im Wahlamt als Beisitzer gemeldet und zunächst sah es so aus, dass ich gar nicht zum Zuge kommen würde. Aber je näher der Wahltermin rückte, desto mehr Freiwillige sprangen ab, wurden wohl krank und ich rückte nach. Für mich ist die Wahl selbst und auch das Auszählen der Stimmen ein Akt von lebendiger Demokratie, die mir doch sehr am Herzen liegt.

Ich war für das Auswählen im Briefwahlbezirk BW 021 eingeteilt. Um 16 Uhr sollte ich Erscheinen und es wurde schnell klar, dass die Bürgerinnen und Bürger gerne per Briefwahl ihre Stimmen abgeben wollten. Die Umschläge waren in zwei grauen Plastikurnen verschlossen und warteten darauf, ab 18 Uhr geöffnet und ausgezählt zu werden. Wir hatten etwas über 400 Umschläge zu öffnen.

Bis es soweit war, gab es eine fachkundige Einweisung durch Tobias Ottillinger und seinen Stellvertreter Michael Andermann. Ruhig, ohne Aufregung, aber höchst professionell wurden das Vorgehen für die nächsten Stunden durchgesprochen. Wichtigster Satz: „Keine Hektik, immer Ruhe bewahren und konsequent arbeiten.“ Zuerst die Stimmen zur Landtagswahl, dann die Bezirkswahl.

Immer wieder verirrten sich Wähler in unseren Auszählraum, um ihre Stimme abzugeben. Wir waren in der Turnhalle I der Grundschule untergebracht. Aber die Stimmabgabe mit den Wahlkabinen war in anderen Gebäuden der Gemeinde untergebracht. Aus Tradition kamen die Wählerinnen und Wähler allerdings in unsere Turnhalle, wo wir sie wieder wegschicken mussten. Auf der Wahlbenachrichtigung stand der genaue Ort der Stimmabgabe, bei manchen kam Google Maps dann zum Einsatz, um über die Straße zu gehen.

Die Gemeinde Maisach hatte uns gut präpariert, nur noch ein paar Kugelschreiber mussten aufgetrieben werden, was aber kein Problem war, denn das Rathaus als Schaltzentrale liegt um die Ecke. Als Proviant gab es Müsliriegel und Salzbrezn sowie Mineralwasser.

Gegen 17:30 Uhr schaute Bürgermeister Hans Seidl herein, danke für das Engagement und hatte den einen und anderen aufmunternden Spruch auf Lager. Als Rathauschef lastet ein Druck auf ihn, dass die Wahl reibungslos abläuft, aber Seidl strahlte Ruhe und Routine aus. Um 17:54 Uhr kam übrigens der letzte Wähler mit Kinderwagen in unseren Auszählraum. Ob er es noch rechtzeitig zur Stimmabgabe in seinem Wahllokal geschafft hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber kurz vor knapp zur Wahl zu gehen, ist für mich persönlich auch ganz schön mutig.

Dann zeigte die Turnhallenuhr 18 Uhr und dann begann für mich die große Überraschung. Während ich am Smartphone auf die erste Hochrechnung zur Landtagswahl starrte, wollten andere den Spielausgang zwischen FC Bayern und Freiburg wissen. Bayern gewann übrigens 3:0.

Dann ging es konsequent an die Arbeit. Wahlscheine und Stimmzettel in Zehnerstapel abzählen und stapeln. 408 Umschläge waren es bei uns. Erst die kleinen und dann die großen Umschläge und genau zählen. Gegenchecken und gegebenenfalls nochmals zählen. Gerade bei den großen Stimmzetteln musste der Überblick gewahrt werden, ob nicht zwei oder mehr Stimmen auf Zettel abgegeben wurden. Es galt ja: Eine Stimme pro Wahlzettel. „Keine Hektik, immer Ruhe bewahren und konsequent arbeiten“, hatte unser Wahlleiter Tobias Ottillinger ausgegeben und recht behalten. Eine ungültige Stimme war dabei. Auf dem Hallenboden der Turnhalle wurden die Stimmzettel nach Parteien sortiert, nochmals gezählt und dann begann das Auszählen der großen Bögen, erst Landtagswahl, dann Bezirkswahl.

Gegen 22:45 Uhr waren wir fertig. Alles kontrolliert und zu Protokoll gegeben. Die Stimmzettel wurden in braune Papiersäcke gepackt und versiegelt. Ottillinger und Andermann überprüften die Siegel, alles wurde zusammengepackt und die Kolonne brach in Gänsemarsch zum Rathaus auf, um dort unsere Unterlagen abzugeben. Damit war es aber noch nicht zu Ende. Unsere Daten wurden nochmals vom Wahlleiter überprüft, in den Rechner eingegeben und an das Landratsamt gemeldet. Erst dann waren wir entlassen – für diese Wahl. Um 23:30 Uhr war ich zu Hause.

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Die Europawahl ist am Sonntag, 9. Juni 2024. Erstmals können auch Unionsbürgerinnen und -bürger wählen, die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben. In Deutschland gibt es mehr als 66 Millionen Wahlberechtigte, EU-weit sind es rund 350 Millionen Wahlberechtigte. Bei uns in Maisach werden es ein paar weniger sein. Ich hab mir den Termin auf jeden Fall im Kalender geblockt, vielleicht braucht man mich wieder.

Wiesn-Einzug der Festwirte zum Oktoberfest 2023 – ich war dabei

16. September 2023

Obwohl ich in München geboren in, mache ich in der Regel einen großen Bogen um das Oktoberfest. Früher und auch dieses Jahr habe ich ein paar Einladungen und gehe gerne hin, aber in der Regel sind mir dort zu viele Menschen und ich habe nicht so gute Erinnerungen an die Wiesn.

Aber dieses Mal ist es anders: Meine Frau hatte eine Einladung vom kda – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, den Einzug der Wiesnwirte zum 188. Oktoberfest zu genießen, denn deren Büros liegen direkt an der Schwanthalerstraße, wo der Festzug eine Stunde lang vorbeigeht. Zuvor gab es Weißwurst und Brezn, Weißbier und Obazda und nette Gespräche. Dann manche man es sich am Fenster bequem und konnte den Trubel von erhöhter Position aus betrachten. Ich filmte und fotografierte und freute mich über die wunderbare Einladung.

Das Münchner Kindl erkannte ich ebenso wie Oberbürgermeister Dieter Reiter samt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Natürlich versagte ich bei Giovane Élber, weil ich in Sachen Fußball nicht meine Prioritäten habe und auch andere A-, B-, C-Promis in Kutschen und auf den Gespannen waren nicht unbedingt mein Fall. Aber ich freute mich, dass der Fanfarenzug Gernlinden aus meiner Wohnortgemeinde Maisach den Festumzug anführte. Hier der Umzug als Zeitraffer.

Die Gespanne der Münchner Brauereien waren hervorragend geschmückt, ebenso so manche Zuschauer, die Tracht mit Fasching verwechselten. Aber leben und leben lassen, heißt es doch bei uns in Bayern. Hier der Umzug in Originallänge.

Großes Lob an die Ordnungskräfte in München. Sie hatten die Lage augenscheinlich hervorragend im Griff. Das Festgelände ist eingezäunt, an den Zugängen wird stichprobenartig kontrolliert, große Taschen und Rucksäcke sind verboten. Die U-Bahn-Mitarbeiter waren auf zack, waren freundlich und der ein oder andere sprach sogar mal Englisch. München wird doch langsam zur Weltstadt.

Richtig toll empfang ich den Schluss des Festzuges. Dort folgten berittene Polizei und Mitarbeiter der Rettungskräfte sowie Feuerwehr den Bierwagen und wurden mit donnernden Applaus der Gäste links und rechts der Schwanthalerstraße beklatscht. Und ebenso die Engel in Orange der Stadtreinigung, die gleich die Pferdeäpfel mit Reinungswägen aufsammelten und die Straße reinigen. München ist eine saubere Stadt und weiß, was es an den Touristen hat.

Die Maß Bier kostet mit bis zu 14,90 Euro soviel wie ein Kasten Bier im Supermarkt, wird aber dennoch gekauft. Neu sind auch vier Gratis-Trinkwasserstellen von den Stadtwerken auf der Wiesn, nachdem eine Maß Wasser mehr als zehn Euro kostete. Ich hab gesehen, dass es schon einen Run auf die 120.000 Sitzplätze auf der Wiesn gab. Da war ich froh bei der kda – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern einen gemütlichen Sitzplatz zu haben und die Versorgung war ausgezeichnet.

Meine Premiere: Tannhäuser am Grünen Hügel

1. August 2019

Ich bin dankbar, dass mich meine  Frau zu Wagner begleitet.

Ich bin dankbar, dass mich meine Frau zu Wagner begleitet.

Das für mich wichtigste Kulturereignis in Deutschland ist angelaufen: Die Wagner-Festspiele auf dem Grünen Hügel in Bayreuth. Als glühender Fan des Musikers (NICHT des politischen Wagners) fiebere ich an diese Tage der Hochkultur hin und versuche zumindest eine Vorstellung live vor Ort zu genießen. Dieses Mal hatte ich besonderes Glück: Zusammen mit meiner Frau (kein Wagner-Fan) bekam ich Karte für die Premiere. Gegeben wurde die Neuinszenierung von Tannhäuser.

Tannhäuser ist eher eine eingängige Oper des Meisters und mit etwas unter drei Stunden erfordert sie nicht das Sitzfleisch auf den unbequemen Holzstühlen in Bayreuth. So sehr ich mich über die Karten zur Premiere freute, hatten wir dieses Mal Plätze in der letzten Reihe in der Galerie ganz, ganz hinten. Zunächst hatte ich Angst, dass ich nichts sehen würde und hab mir daher ein Fernrohr mitgebracht. Das brauchte ich nicht: Mein Platz war ideal: Gute Sicht und ein wunderbarer Klang der göttlichen Musik. Aber nachdem die Premiere zu heißen Temperaturen stattfand, es waren rund 38 Grad Celsius vor der Türe – geschweige denn im Zuschauerraum. Bei uns in der letzten Reihe staute sich die Wärme und so kam es zur doppelten Premiere: Alle männlichen Zuschauer in der Galerie entledigten sich ihrer Jackets. Und: Es durften Fächer ausgepackt und genutzt werden. Letzteres ist ein Novum und habe ich am Grünen Hügel noch nie erlebt. Das Gefächere stört sonst den Kulturgenuss, aber dieses Mal hatten wir die Wahl zwischen Leben und Tod – mit und ohne Fächer. Wir entschieden uns für Leben, für den Fächer. 

Premiere in Bayreuth bedeutet auch immer den Aufmarsch von Prominenz. Bei hohen Temperaturen ohne Schatten stellte ich mich vor den Haupteingang und beobachtete das Treiben. Die Kanzlerin habe ich nicht gesehen, wohl aber Ministerpräsident Markus Söder samt Gattin und Digitalministerin Dorothee Bär. Alle drei aber nur von hinten, in der Pause traf ich Doro Bär mit Gatten Oliver und machte das obligatorische Selfie. Nach Tannhäuser sah ich sie nocheinmal in energischen Gespräch mit Edmund Stoiber samt Karin. Ob sie über Wagner oder den FC Bayern (arrrg) diskutiert haben, weiß ich nicht und geht mich auch nichts an – ich hoffe, es war Wagner. 

Beim Warten auf die Prominenz traf ich eine ehemalige Volontärin, die jetzt für die Landespolitik einer großen süddeutschen Zeitung schreibt. So sieht man sich nach Jahren wieder. Sie versuchte den Bayreuther Modetrend auf die Spur zu kommen. Nun, ich trug dieses Mal ein wunderbares Tweed-Jacket von Felbinger Herrenausstatter a us Immenstadt, kam aber trotzdem nicht in die Zeitung. Für die Kameras waren die Standplätze genau markiert und es war wieder ein schönes Geschrei, damit jeder seinen Schuss bekam. 

Kamerapositionen am Boden.

Kamerapositionen am Boden.

I ch sah ein bisschen A,B und C-Prominenz. Am meisten freute ich mich über die Maus samt Schöpfer. Schauspieler Günter Maria Halmer mit Frau Claudia, Schauspielerin Michaela May, die ehemalige Bundestagsabgeordnete Dagmar Wörl, SPD-Landtagsabgeordneter Markus Rinderspacher und einige mehr. 

Als Medienmensch war es für mich eine Freude Axel Brüggemann zu sprechen. Ich habe den Musikjournalisten seit 2012 im Kino bei den Wagner-Übertragungen genießen zu dürfen. Toller Mann, tolle Ausstrahlung und vor allem tolles Fachwissen.

Schön, den Axel Brüggemann mal persönlich zu treffen.

Schön, den Axel Brüggemann mal persönlich zu treffen.

Natürlich gab es wieder ein paar Demonstranten, die bei der Prominenz sich selbst inszenierten. Dieses Mal lagen einige Demonstranten am Boden. Ich glaube, es ging um das wichtige Thema Klima. Ob die Damen und Herren aufgrund der hohen Temperaturen am Boden lagen, weiß ich nicht. So richtig interessiert hat diese Demo aber keinen, so zumindest mein Eindruck.

Kleine Demo am Rande.

Kleine Demo am Rande.

Das Treiben am Grünen Hügel fasziniert mich, denn die Wagner-Fans sind schon ein eigenes Völkchen. Mal tragen sie die Mode aus den Siebzigern auf (ist doch noch gut), mal sind die modisch komplett verrückt. Sehr schön, die asiatischen Gäste mit der Kleidung ihrer Heimat – gefällt mir gut, ein paar Oberbayern habe ich in Lederhosen gesehen (wer’s mag bei Wagner). Die Kollegin vom Bayrischen Rundfunk Abteilung Klassik beschloss gleich mal in der Moderation die Schuhe auszuziehen und barfuß ihren Job zu machen. Dazwischen war Le Gateau Chocolat (der Schokokuchen), eine bärtige Dragqueen aus London, die in Tannhäuser mitspielte. 

Zwischen den Aufzügen war entweder große, teure Fresserei bei Steigenberger oder man konnte Theater im Park erleben. War beides nicht mein Fall, aber ich musste natürlich das Selfie vor der Leiter machen, die zum Balkon reichte. Hier wurde die reale Welt mit der Welt der Oper verbunden – nette Idee der Inszenierung. 

Und da wären wir bei der Inszenierung. Bayreuth-Debütant Tobias Kratzer inszenierte provokativ und tags darauf machte das rechte Pack im Netz gegen die Inszenierung mobil. Kratzer machte aus Tannhäuser ein Spektakel und ritt durch bundesdeutsche Symbole. Da war Oskar aus der Blechtrommel und Ottmar Hörl nur eine Kleinigkeit. Naja, die Inszenierung beschäftigte den Geist. Das Dirigat von Walerij Gergijew war ebenfalls nicht der Hammer, so dass es viel Buh am Ende gab. Aber schaut selbst: 

HP druckt: HP Designjet T920 und der große Bruder T1500 – Großformatdrucker

20. Juni 2013

Die neuen von HP.

Die neuen von HP.

Seit kurzem sind die neuen webfähigen Flaggschiffe von HPs-Großformatdrucker im Handel erhältlich. Es handelt sich um den HP Designjet T920 und den großen Bruder T1500. Der HP Designjet T1500 ePrinter wurde zudem gezielt für den Einsatz in der Multiuser-Umgebungen entwickelt. Er arbeitet mit zwei Rollen, ist mit einer automatischen Papierausrichtung ausgestattet und bietet eine intelligente Umschaltfunktion zur Verarbeitung mehrerer Druckaufträge mit verschiedenen Medientypen und -größen. Vorgestellt wurden sie in der Allianz-Arena, dem Heim des FC Bayern. Und das zeigt auch das Dilemma von HP.

Das FC-Bayern-Problem

Der FC Bayern hat dieses Jahr alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Und so geht es auch mit HP. Anders als die Tablet- oder PC-Unit steht die Sparte Großformatdrucker bombensicher. Mit Abstand liegt HP im Bereich Großformatdrucker vor der Konkurrenz. Das Unternehmen verkauft weltweit 3 Millionen Großformatdrucker und damit achtmal soviel wie der nächste Mitbewerber. 80 Prozent aller Großformatdrucke werden auf HP Designjets erstellt. Und die Zielgruppe von Architekten, Ingenieure, Konstrukteure und Designer wächst auch nicht berauschend.

Dennoch muss HP neue Modelle auf den Markt bringen. Die Neuheiten haben es in sich und berücksichtigen die Wünsche der User. Eine Truppe von Architekten hat HP nach Barcelona eingeladen, um den idealen Drucker zu bauen. Und die Verbesserungen sind nicht nur im Detail. sondern haben es in sich, so Andreas Tschunkert von HP.

Andreas Tschunkert von HP.

Andreas Tschunkert von HP.

Ergonomischen Features

Die wohl entscheidendsten Neuheiten sind die ergonomischen Features: Im Gegensatz zu den bisherigen Produkten auf dem Markt sind die neuen Designjets so konstruiert, dass sie bis zu 50 Plots im A4- bis A0-Format sauber aufeinander ablegen können und schaffen damit System in die Druckausgabe für kleinere und mittlere Arbeitsgruppen. Auch bei der Nachladung gibt es eine Vereinfachung: die Papierrollen lassen sich von vorne einlegen. Das hat zum einen den Vorteil, dass Anwender die Modelle komfortabel im Sitzen befüllen können und zum anderen müssen die Drucker so nicht mehr frei im Raum stehen oder für das Beladen von der Wand weg bewegt werden. Weniger Schritte sorgen damit für einen schnelleren Arbeitsablauf und ein problemlose Handhabung der Druckmedien. In der Praxis zeigt sich, dass die Drucker meistens von Praktikanten bedient werden. Der Architekt delegiert diese lästigen Arbeiten des Ausdruckens. Das bedeutet, dass die Drucker so einfach als möglich zu bedienen sein müssen. Es soll keine große Zeit damit verbracht werden, dem Prakti den Drucker zu erklären oder sogar noch ein Anleitungsbuch zu lesen.

Auf Kundenwunsch hin sind die neuen Druckerserien zudem für 36“-Rollen (914mm, DIN A0) ausgelegt worden. Das neue Industriedesign stellt zudem eine freie Arbeitsfläche oben an den Geräten bereit, auf der die Anwender die Ausdrucke ablegen können, um sie bequem und schnell zu prüfen. Ein weiterer Vorteil des Ablagefachs ist, dass sich der Nutzer nicht mehr bücken muss, um Blätter aus dem Drucker zu nehmen.

Drucken aus dem Web

Durch die Web-Konnektivität behalten Anwender von überall auf der Welt einen Überblick über die Druckaufträge, da die Daten automatisch in der Cloud gespeichert werden. Bei der Cloud handelt es sich um eine eigene HP-Cloud. Wo die Daten dann liegen, konnten die HP-Manager bei der Vorstellung nicht sagen. Um den deutschen Datenschutz bei sensiblen Projekten einzuhalten, lassen sich aber auch eigene FTP-Server einbinden.

Die neuen Drucker unterstützen ePrint&Share, einen kostenlosen Webdienst, der den Abruf, die Anzeige und den Ausdruck von Großformatdokumenten mit einem Android oder Apple Tablet, einem Smartphone oder einem Notebook ganz einfach macht. In Verbindung mit HP Designjet ePrint & Share ermöglichen die webfähigen HP Designjet T920 und T1500 ePrinter Modelle den Nutzern, ihre Projektdokumente beim Drucken automatisch in der Cloud zu speichern. Die Anwender können auch Projekte per E-Mail an den ePrinter schicken, indem sie die Druckdaten als PDF oder in einem anderen Format an eine E-Mail-Nachricht anhängen und anschließend an die druckereigene Adresse schicken. Im Test in der Allianz-Arena klappte dies tadellos.

Gedruckt wird weiterhin über sechs Tintenpatronen: Das klassische CMY und drei verschiedene Schwarztinten für verschiedene Einsätze (Konstruktion, Foto, Zeichnung). Die HP-Manager empfehlen ausdrücklich den Einsatz von Originaltinte, da sonst die Garantie verfällt. Waren nicht Tintenpatronen die teuersten Flüssigkeiten der Welt, aber das ist ein anderes Thema.

Braucht ihr die Playstation 4?

1. Juni 2013

Seit dem Champions-League-Finale steht es fest: Die Playstation 4 kommt noch im Jahr 2013 in den Handel. Sony schaltete bei dem Spiel des FC Bayern gegen eine andere Mannschaft entsprechende Banner am Spielfeldrand.

Die PS4 kommt noch in diesem Jahr.

Die PS4 kommt noch in diesem Jahr.

Ein paar Tage später gab es die PlayStation 4 auch schon bei Amazon zum Vorbestellen für rund 600 Euro. Es handelt sich freilich um einen Fantasiepreis und auch das Veröffentlichungsdatum steht noch nicht einmal fest, aber vorbestellen kann man die Konsole schon. Die Marketingmaschinerie beginnt anzulaufen, nachdem Microsoft die XBox one angekündigt hat. Amazon schaltet für die PlayStation 4 eine großzügige Landingpage und zeigt uns ein paar Spiele zur Auswahl. Mich interessiert natürlich die neue Version von Killzone.

Die neue Landingpage bei Amazon zur PS4.

Die neue Landingpage bei Amazon zur PS4.

Stückweise werden auch technische Daten der neuen Spielkonsole im Netz veröffentlicht. Klingt alles überzeugend und trotzdem habe ich ein Problem. Die PS4 hat keine Abwärtskompatibilität zu PS3-Spielen. Nun, das war beim Schritt von der PS2 zur PS3 im Grunde auch nicht anders. Zwar gab es übergangsweise einige PS3-Konsolen zu Beginn, die die alten PS2-Scheiben gefressen haben. Bei der PS4 soll es diese Übergangsphase aus technischen Gründen nicht geben. Es laufen nur die neuen PS4-Spiele und damit basta.

Nun, natürlich kaufe ich mir eine neue Konsole, um neue Spiele zu spielen und nicht um die alten zu zocken. Dennoch sind mittlerweile doch ein paar Regalmeter PS3-Spiele im Heim zu verzeichnen. Und langsam platzt die Technik im Wohnzimmer aus dem Rahmen. Neben Playstation 2 und 3 sind noch ein Game Cube und eine Wii U zu finden. Als Retro-Fan habe ich noch C64-Spiele auf einem speziellen Gamestick. Daneben zahlreiche Verstärker, Surround-Anlagenzeugs, Monitore und Sat-Reciever. Und da soll jetzt noch eine PS4 rein? Ich weiß nicht.

Nintendo hat es bei der Wii U elegant gelöst, denn K1 und K2 wollten ihre alten Wii-Spiele weiter spielen. Diese Abwärtskompatibilität war der Kaufgrund für die Wii U, die bisher kaum gute Spiele hervorgebracht hat, von Lego City Undercover mal abgesehen. Sony geht diesen Weg mit der PS4 nicht und zwingt uns zur Wegwerfgesellschaft.

Und ein zweites Problem habe ich: Gebrauchtspiele sollen nicht mehr funktionieren. Viele meiner PS3-Spiele sind Spiele aus zweiter Hand. Hier stirbt eine ganze Branche. Ich werde mir gewiss deutlich weniger Spiele kaufen, wenn sie nicht gebraucht billiger her gehen. Natürlich kann es den Herstellern egal sein, mir ist es nicht. Ich bin nur ab und zu bereit 60 Euro und mehr für ein neues Spiel auszugeben, aber dann muss das Spiel auch wirklich Top sein. Die Masse der Spiele ist es nicht und künftig kaufe ich diese dann eben nicht. Das Ausschalten des Gebrauchtmarktes kann natürlich dazu führen, dass die Spielequalität steigt, weil mehr Energie in die Spieleentwicklung gelegt wird. Aber daran glaube ich nicht.

Und zudem wird eine stärke Internet-Verbindung für die PS4 benötigt. Cloud und Download sollen zunehmen – das ist grundsätzlich fein. Dennoch hab ich als Landei massive Probleme damit, denn der Netzausbau ist nicht so, wie man es sich vorstellt. Ich bin damit noch auf Datenträger angewiesen.

Mir stellt sich die Frage: Brauche ich die Playstation 4 eigentlich? Wie geht es euch?

UPDATE: 11. Juni 2013: auf der E3 hat Sony die PS4 angekündigt: 399 Euro und Gebrauchspiele sollen anders als der XBox funktionieren. sehr gut. Jetzt wird das Teil interessanter. Und die PS4 verlangt keine Internetverbindung – Sony, das haste richtig gemacht.

Social Media: Deutschland versagt im Twitter-Fußball

22. Mai 2012

So leid es mir persönlich tut: Twitter ist und bleib in Deutschland wohl eher eine Randerscheinung – zumindest wenn man den internationalen Vergleich heranzieht. Der Kurznachrichtendienst hat im Land der Dichter und Denker eher ein Nischendasein. Dies wird wieder deutlich, wenn man die jüngste Untersuchung von ExactTarget beim Lieblingsthema der Deutschen anschaut: Fußball

Das Unternehmen ExactTarget untersuchte die Tweets bei der zurückliegenden Champions League. Sowohl im Netz als auch auf dem Fußballfeld unterlag der FC Bayern  dem glücklichen Gewinner Chelsea London. Mit rund 73 Prozent von weltweit insgesamt 1,8 Millionen Tweets ist Chelsea London der klare Social Media-Gewinner der Champions League.

ExactTarget, Anbieter von E-Mail-Marketing- und interaktiver Marketing-Lösungen, hat eine Woche lang weltweit alle Tweets zum Finale Bayern gegen Chelsea erfasst: Das Monitoring ergab unter anderem: Insgesamt gab es weltweit rund 1,8 Millionen Tweets zur Auseinandersetzung, davon 1,12 Millionen am Finaltag der Champions League. In 73 Prozent der Tweets wurde Chelsea London genannt, Bayern München dementsprechend nur in 27 Prozent der Tweets. Rund 70 Prozent der Beiträge auf Twitter wurden in Englisch verfasst, gefolgt von etwa 16 Prozent in Spanisch und nur 3,5 Prozent in Deutsch.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Fußball am Hauptbahnhof in München, aber ohne Twitter.

Das zeigt mir, dass Twitter noch nicht richtig in Deutschland angekommen ist. Während Facebook für die Masse ist, scheint Twitter mit seinen 140 Zeichen in Deutschland wohl nur ein Netzwerk für eine gewisse sprachliche Elite zu sein. Die hat entweder mit Fußball nichts am Hut, oder – und das glaube ich vielmehr – die Masse ist eben nicht auf Twitter unterwegs. Meine Timeline am Abend der Champions League war voll von Fußball, aber wohl zu wenig im internationalen Vergleich.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.

Spannung pur, aber Twitter war nicht gefragt.

Organisierte Proteste gegen Neuer: FC Bayern braucht solche Fans nicht

4. März 2011

Protest gegen Manuel Neuer.

Protest gegen Manuel Neuer.

Leute, so führt man sich nicht auf! So meine Meinung zu den Aktionen mancher Bayern Fans beim jüngsten Pokalspiel FC Bayern gegen Schalke, die meine Mannschaft leider 0:1 verlor. Aber das ist ein anderes Thema. Alle Jubeljahre komm ich mal in die Allianz-Arena zum Fußball. Das zeigt leider auch, welchen Stellenwert Fußball bei mir hat. Dank an Michael für die Karten.

Ich weiß, dass der klassische Fußballfan im Grunde der bessere Trainer ist und entsprechende Kommentare normal sind. Aber irgendwann wird eine Grenze überschritten. Vielleicht sind Äußerungen wie „du A-Loch“ spontane Willenserklärungen und vielleicht gehören sie auch zum Fußball dazu – vor allem wenn die eigene Mannschaft verliert.

Aber beim Pokalspiel war die Wut mancher Bayern-Fans auf Torwart Manuel Neuer deutlich zu spüren. Pfiffe beim Ballkontakt und Neuer war wirklich gut. Und es war ein organisierter Zorn festzustellen – und den halte ich für gefährlich. In der Fankurve des FCB wurden Hunderte von Plakate verteilt und hochgehalten. Aufschrift „Koan Neuer“ – Kein Neuer für die Nichtbayern. Das war eine geplante Aktion gegen den Nationaltorhüter. Zugegeben, die Aktion wurde generalstabsmäßig durchgeführt. Schilder drucken, in den Fanblock der Südkurve schmuggeln, verteilen und gleichzeitig hochhalten – dazu gehört gute Koordinationsarbeit und es gehört Vorsatz dazu. Andere Schilder lauteten: „Neuer, du bist und bleibst Gast.“

Wenn Hunderte Schilder gegen einen Spieler hochgehalten werden, dann ist das nicht die Form von Umgang, den ich eigentlich von der Libertas Bavariae kenne. Leben und leben lassen. Das stört mich. Und scheinbar bin ich nicht alleine. Bayern-Gonzo Karl-Heinz Rummenigge meinte dann auch: „Das ganze Land Bayern und auch der FC Bayern ist bekannt für seine Gastfreundschaft. Manuel Neuer hat nichts getan. Ich möchte mich im Namen des FC Bayern bei ihm entschuldigen. Ich habe für das Verhalten kein Verständnis.“ Recht hat er.

Da gibt sich der FC Bayern wirklich große Mühe ein familienfreundlicher Fußballverein zu sein. Viele Fußballer sind Helden bei den Kindern in den örtlichen Fußballclubs. Da werden vom FC Bayern für den Nachwuchs starke Aktionen auf die Beine gestellt. Aber wie soll ich meinem Nachwuchs erklären, warum so viele Idioten gegen die Kinderstube verstoßen, an die sich meine Kinder als zivilisierte Mitglieder der Gesellschaft halten sollen? Mit dieser Aktion haben sich manche Bayern-Fans keinen Gefallen getan. Ich brauche so eine Art von Fan nicht.

Blick auf das Spielfeld

Blick auf das Spielfeld

Doof oder genial? Hitzfeld und sein iPhone

3. März 2009

hitzfeld

Das es in der Werbung nicht immer mit rechten Dingen vor sich geht, dass ist schon klar. Aber dennoch sollte man wenigstens die Grundlagen beachten. Jüngstes Beispiel der ehemalige Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld. Er ist derzeit Trainer der Schweizerischen Nationalmannschaft und wie sein Kollege Franz Beckenbauer („Ja ist denn schon Weihnachten“) eine prominente Figur, auch in der Werbung.

Und weil das liebe Geld so lockt, macht General Hitzfeld auch Werbung für Green.ch, ein Schweizer Internet-Dienstleister. Laut Werbetext versendet er gerade das aktuelle Spieleraufgebot via iPhone. Doch ist nur, dass der General sein iPhone falsch herum hält. Es steht auf den Kopf. Die schweizerischen und die Mac-Medien machen sich derzeit lächerlich über Ottmar Hitzfeld.

Vielleicht war es sogar Absicht, denn so doof kann man nicht sein. Wahrscheinlich war es von der Agentur ein genialer Coup das iPhone falsch zu halten und die Medien darauf aufmerksam zu machen. Jetzt wird europaweit über Hitzfeld und Green.ch geschrieben, inklusive dieses Blogs. Wer weiß? Mir persönlich ist es egal, ob Hitzfeld richtig telefonieren kann oder nicht. Er sollte vielmehr zum FC Bayern zurückkommen.