Posts Tagged ‘Digitalisierung’

Zehn Jahre persönliche Erfahrungen mit dem iPhone

3. Juli 2017
10 Jahre iPhone - hier einige meiner Geräte.

10 Jahre iPhone – hier einige meiner Geräte.

Zehn Jahre ist es nun her, als das iPhone in den Handel kam und eine digitale Revolution auslöste. „Apple reinvent the phone“ war damals der Claim, den Steve Jobs ausgegeben hatte und der Spot „Hello“ zeigte es.
Aber Steve Jobs und Apple hatten sich geirrt. Apple erfand nicht nur das Telefon neu, das wäre zu einfach gewesen. Apple brachte uns die Digitalisierung für unterwegs. Apple revolutionierte das digitale Leben, mein digitales Leben.
Das iPhone brachte das Internet in der Hosentasche (durch mobiles Internet), das iPhone brachte unsere Freunde in die Hosentasche (durch Social Media), das iPhone brachte unsere Wohnung in die Hosentasche (durch Smart-Apps), das iPhone brachte den Supermarkt in die Hosentasche (durch Amazon und Co) und noch mehr, mehr, mehr. Das iPhone ist kein Telefon, sondern es wurde zum Zentrum unseres digitalen Lebens. Eine ganze Generation brach in das mobile digitale Zeitalter auf. Und ich bin gerne bei diesem Aufbruch dabei.

Mein iPhone brachte eine Revolution
Ich muss zugeben, dass ich diese Erkenntnis nur leicht erahnte, als ich in der Keynote von Steve Jobs auf der Mac Expo im Moscone Center in San Francisco saß. Ich war damals Chefredakteur der MACup, der einstmals ältesten Mac-Zeitschrift Europas. Damals 2007 wussten wir, dass etwas in der Luft lag. Wochenlang hatten wir als Journalisten auf diesen Tag hingefiebert. Es lag Revolution in der Luft. Wir fachsimpelten, was als One more Thing kommen würde. Apple lud zur Keynote und wir folgten zu Tausenden in den großen Ballroom des Messenzentrums. Es war eine feierliche und gespannte Atmosphäre und alle waren wir elektrisiert. James Brown kam vom Band und sang „I feel good“ und dann begann der Gottesdienst. Ein damals gesunder Steve Jobs veranstaltete eine fette Show, zeigte uns zum ersten Mal das iPhone und Apple veränderte die Welt. Die Keynote gibt es im Netz zum Nachschauen. Ich erinnere mich, wie es mir heiß und kalt den Rücken runter lief. Mir wurde bewusst: Ich war bei einem historischen Ereignis dabei. Ich saß auf meinem Presseplatz und spürte, dass es etwas anderes war als die bisherigen Keynotes, die ich erlebt hatte. Mein damaliger Stellvertreter als Chefredakteur sah es ähnlich, mein damaliger Verlagsgeschäftsführer erklärte immer wieder, warum sein Sony Telefon besser sei.
In den nachfolgenden Technik-Slots für ausgewählte Journalisten durften wir das iPhone in die Hand nehmen und ein wenig herumspielen. Das iPhone war noch alpha oder bestenfalls eine frühe Beta. Apple hatte bis zum Verkaufsstart noch viel Arbeit vor sich, aber die Vision brannte sich in unser Hirn. Wir konnten das Alu-Gehäuse anfassen und mit dem Touch-Screen herumspielen. „Who needs a stylus? sagte er Meister und ich erlag der Faszination. Geistig gab ich die Bestellung auf, was ich dann auch sofort machte, als ich die Möglichkeit dazu hatte. Ich wollte so ein Gerät besitzen und meine bisherigen Mobiltelefone in Rente schicken.
Abends trafen wir uns auf einer Party in San Francisco auf einen Nokia-Mitarbeiter, der zu tief ins Glas geschaut hatte. Er hatte nach Finnland telefoniert und den Satz gesagt: „Da kommt ein Computerhersteller und zeigt uns, wie man ein Telefon baut.“ Und er sagte wörtlich: „Apple hat uns in den Arsch getreten“. Die Finnen meinten zwar, dass Apple nicht die Produktpalette habe wie Nokia und nicht jeden Monat neue Geräte auf den Markt bringen würden. Nun, Nokia ist Geschichte – es gibt Tage da verliert man.

Mein erstes iPhone kaufte ich in Karlsruhe
Damals hatte die Deutsche Telekom den Exklusivvertrag mit Apple für die Markteinführung des iPhone in Deutschland. Es gab sogar eine Veranstaltung in Berlin bei der Steve Jobs einflog. Die Telekom-Mitarbeiter durften ihre Magenta-Krawatten lockern. Im Juni 2007 kam das iPhone in den USA auf den Markt. Wir in Deutschland kamen erst am 9. November 2007 in den Genuss. Ich hatte damals schon den Verlag gewechselt und war Chefredakteur der DIGITAL PRODUCTION, einer Zeitschrift über 3D-Animation. Ich hatte mein iPhone vorbestellt und wir hatten damals eine Verlagsveranstaltung in Karlsruhe, den ANIMAGO AWARD samt Konferenz. Am Erstveröffentlichungstag sollte ich mein iPhone bekommen und konnte mir den Abholshop aussuchen. Blöd nur: Ich sollte am 9. November 2007 am Vormittag an einer Podiumsveranstaltung meines Verlages teilnehmen, musste aber unbedingt in einem Telekom-Shop in Karlsruhe mein iPhone abholen. Ein Kollege, der auch ein iPhone bestellt hatte, begleitete mich. Die Telekom-Mitarbeiter waren super freundlich, es gab zudem Kugelschreiber und Luftballons, ein Glas Sekt am Morgen und natürlich je ein iPhone für meinen Kollegen und mich. Wir verspäteten uns zur Podiumsdiskussion und mein Verlagsleiter maulte mich an. Auf dem Podium entschuldigte ich mich für die Verspätung beim Publikum und zeigte den dem Publikum mein neues iPhone mit den Worten „Sorry, aber es gibt nun mal wichtigere Dinge im Leben als eine Podiumsdiskussion.“ Donnernder Applaus vom Publikum und meinen Verlagsleiter blieb der Mund offen. Nach der Podiumsdiskussion machten wir zusammen ein Unboxing in Karlsruhe.

Auf dem Podium verspätete ich mich, weil ich erst mein iPhone abholen musste,.

Auf dem Podium verspätete ich mich, weil ich erst mein iPhone abholen musste,.

iPhone um iPhone in all den Jahren
Seitdem ist das iPhone mein treuer Begleiter, bis heute. Ich hatte mal ein HTC als Testgerät und gestehe zu, das Android sicher auch seine Berechtigung hat, aber ich bleibe beim iOS. Immer wieder neue Geräte-Generationen aus Cupertino zogen bei mir ein. Die alten Devices kamen in eine Vitrine zu meiner umfangreichen Sammlung an Apple Geräten. Im Moment stehen sie neben den verschiedenen Versionen des Newtons und eMate. Alte Geräte verkaufe ich nicht – ich hebe sie auf und erinnere mich daran. Eine emotionale Bindung zu einem technischen Gerät, nur Sammler können so etwas verstehen. Meine Frau hat eines ihrer alten iPhones einstmals in die Verwandtschaft abgegeben und nie wieder bekommen. Das mache ich nicht. Höchstens K1 und K2 bekommen die angetragene iPhone. Immer wieder gibt es bei den neuen Geräten ein Unboxing und ich freue mich immer über eine neue Version des iPhone. Das iPhone 8 wird sicherlich ein großer Schritt mit dem neuen iOS 11.  Im Moment nutze ich ein iPhone 7plus und bin mal gespannt, was das iPhone 8 bringen wird. K2 spekuliert im Moment auf mein iPhone 7plus.

Hier stehen meine iPhones neben den Newtons.

Hier stehen meine iPhones neben den Newtons.

Veränderung des Lebens
Was hat nun das iPhone in meinem Leben verändert? Vieles, sehr vieles. Ich gehe mit der Digitalisierung voran, halte viele Vorträge zum Thema Smartphone-Nutzung im Rahmen meiner Veranstaltungen zur Medienkompetenz. Ich nutze das iPhone nahezu täglich als Fotoapparat, Videokamera, Fernseher, MP3-Player, Mail, Adressbuch, Kalender, Einkaufskorb, Spielkonsole, Taschenrechner, Taschenlampe, Navigation, Buch, Notizbuch, Einkaufsliste – ach ja und ab und zu auch als Telefon. Ich erinnere mich gerne an den alten Hello-Spot von Apple. Und bevor die Frage kommt: Ja, ich weiß auch, wo der Ausschaltknopf ist und setze ihn bewusst ein für Entschleunigung. Auch das gehört zur Digitalisierung dazu.

 

Neue Arbeitswelten sind gar nicht so modern

27. März 2017
Nur mit WLAN kann ich richtig arbeiten.

Nur mit WLAN kann ich richtig arbeiten.

Mit Schülern zu arbeiten ist für mich eine enorme Bereicherung. Dies zeigt die Wortmeldung in einem meiner Seminar, die mich nachdenken ließ. Dabei ging es um Arbeitswelten und Digitalisierung.

Die Digitalisierung verändert unsere Welt. Die CeBit zeigte es wieder im Großen. Der Präsident der Bitkom Thorsten Dirks drückte es vortrefflich aus. „Als würden Feuer & Rad, Buchdruck & Webstuhl, Dampfmaschine & Ottomotor gleichzeitig erfunden.“ Gut gebrüllt Löwe und richtig gebrüllt. Die Digitalisierung kommt – wir sehen die digitale Welle am Horizont. Die Digitalisierung wird unsere Welt komplett verändern und wir müssen diese Herausforderung annehmen. Unsere alte Verhaltensweise, den Kopf in den Sand zu stecken, wird nicht funktionieren.

Unterwegs arbeiten
Als digitaler Nomade bin ich extrem viel unterwegs in Deutschland. Ob in der Deutschen Bahn, im Flugzeug, im Bahnhof, Café oder Hotelzimmer – ich versuche dort zu arbeiten, wo ich gerade bin. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Deutsche Bahn für das WLAN im ICE. Der Anfang ist gemacht. Arbeiten unterwegs verlangt eine gewisse Disziplin, die ich als Selbstständiger auch erst lernen musste. Ich war zuvor fest angestellt mit einem festen Arbeitsplatz. Jetzt bin ich selbstständig und unterwegs. Leistungsstarkes WLAN ist dabei Voraussetzung zum Arbeiten, damit ich meine Cloud-Dienste erreichen kann: Google Drive, Amazon Drive, Powerfolder, WordPress – um nur einige zu nennen. Mein mobiles Arbeitsgerät ist in der Regel ein iPad Pro samt Tastatur.

Im Arbeitszimmer arbeiten
Zu Hause steht der unter anderem ein MacBook Pro im Arbeitszimmer. Ja, ich habe auch ein Arbeitszimmer und einen festen Arbeitsplatz, der ein bisschen aussieht wie ein Cockpit. Es gibt vier, fünf Monitore, mehrere Rechner, Tastaturen und viel viel Firlefanz drumherum. Ich bin dort mit Nippes, persönlichen Erinnerungen wie Familienfotos, Legofiguren, Kunst umgeben. Hinter mir hängen Erinnerungsfotos mit mehr oder weniger berühmten Leuten zum Angeben. Ich fühle mich wohl an diesem Arbeitsplatz mit all seinen Ablenkungen. Aber arbeite ich hier effektiv oder werde ich abgelenkt?

So sieht das Arbeitszimmer aus.

So sieht das Arbeitszimmer aus.

Vertrauensarbeitsort bei Microsoft
Im Herbst 2016 durfte ich die neue Microsoft-Zentrale in München besuchen und habe darüber gebloggt.. Aber es ist nicht nur ein neues Bürogebäude, was auf die Mircosoft-Mitarbeiter zukommt, es ist auch eine neue Arbeitsweise. Microsoft hat die Anwesenheitspflicht mit den Betriebsvereinbarungen zur Vertrauensarbeitszeit (seit 1998) und dem Vertrauensarbeitsort (2014) abgeschafft. Nach Vertrauensarbeitszeit und Vertrauensarbeitsplatz kommt nun eine neue Arbeitsumgebung auf die 1900 Angestellten des Konzerns zu. Es gibt keine festen Arbeitsplätze mehr. Der Mitarbeiter kommt am Morgen, setzt sich an irgendeinen Platz und abends verlässt er diesen wieder und räumt seinen Schreibtisch leer. Clean Desk-Policy lautet die Devise, schönes Wort Clean Desk-Policy. Ich möchte mal bei MS vorbeischauen und von den Erfahrungen hören.

Schüler platzt der Kragen
Im Grunde ist meine Arbeitsweise als digitaler Nomade ähnlich. Ich arbeite überall. Bei einem Seminar stellte ich diese Form der Digitalisierung zur Diskussion. Die meisten der Seminarteilnehmer in diesem Seminar wenden sich gegen diesen mobilen Arbeitsplatz. Sie konnten mit der Einstellung eines digitalen Nomaden oder Arbeiten bei Microsoft wenig anfangen.
Dann wurde es interessant: In dem Seminar saßen Schüler, die die Diskussion verfolgten. Sie rutschen unruhig auf ihren Stühlen umher bis ihnen der Kragen platze. Sie melden sich mit den Worten: „Was soll diese ganze Diskussion? Wir als Schülerinnen und Schüler sind es gewohnt alle 45 Minuten unseren Arbeitsplatz zu wechseln. Und ihr jammert so herum, aber uns Schülern mutet ihr es zu! Studenten arbeiten übrigens ebenso.“ Und dann ging die Post im Seminar ab.
Ich fand die Meinung der Schüler interessant und diskutierte es mit meinen Kindern K1/2 intensiv. Meine Kinder sagten, dass sie Tag für Tag in verschiedenen Räumen unterwegs sind: Kunstraum, Musiksaal, unterschiedliche Klassenzimmer, Physiksaal, Chemielabor, Sporthalle, EDV-Raum und mehr. Meine Kinder haben ihr Arbeitsmaterial immer dabei – im Schulranzen. Während ich mein leichtes iPad Pro dabei habe, müssen meine Kinder schwere Schulbücher schleppen. Was mein Apple Pencil ist, ist bei meinen Kindern der Füller und die Stifte im Federmäppchen. Was bei mir meine stylische Umhängetasche ist, ist bei meinen Kindern der nicht so stylische Schulranzen. Im Grunde sind meine Kinder eine alte Form von digitalen Nomaden, nur leider mit den Werkzeugen von gestern.

 

Weitwinkelaufsatz VicTsing 238 für mich unbrauchbar

27. Dezember 2016

linse

Als mobiler Journalist und Blogger will ich möglichst wenig zu tragen haben. Während ich früher viel Gespäck durch die Gegend schleppte, habe ich mir bei meinen Ausflügen vorgenommen, so wenig Ausrüstung und so leichte Ausrüstung als möglich mitzunehmen. Die Digitalisierung macht es möglich. Während ich früher meine schwere Nikon D3 X immer dabei war, nahm ich eine Zeitlang nur noch die Fujifilm X100S mit zwei Objektiven Telekonverter und Weitwinkelkonverter mit. Die Nikon kommt nur noch bei großen Kundeneinsätzen aus der Tasche. Seit kurzem bin ich nur noch mit meinem iPhone 7Plus unterwegs und bin von der Qualität der Fotos und Videos sehr angetan. Allerdings hat die Kamera des iPhones ein schlechtes Weitwinkel. Da ich in der Vergangenheit mit Weitwinkelaufsätzen von VicTsing gute Erfahrungen gemacht hatte, bestellte ich mir jetzt das VicTsing 238 mit Fisheye-Linse.


Die Verarbeitung ist sehr gut und auch das Handling ist wie bekannt einfach. Doch schickte ich das VicTsing 238 nach einer Woche Tests wieder zurück. Ich war mit der Bildqualität absolut nicht einverstanden. Ich weiß, wie ein Fischauge einzusetzen ist, aber die Unschärfe auf dem iPhone 7plus war katastrophal. Vielleicht liegt es an den beiden Linsen des iPhones. Der Hersteller gibt leider nicht an, für welche Smartphone-Generation das VicTsing 238 geeignet ist – das iPhone 7plus gehört sicherlich nicht dazu. Auch mein altes iPhone 6plus lieferte ähnlich schlechte Ergebnisse. Schade, keine Kaufempfehlung von meiner Seite.

Hier meine bisherigen Objektivaufsätze:

 

Müssen Lehrer digitale Kompetenzen vermitteln? Digitalisierung in der Schule

7. März 2016

Ich will mich nicht an einem allgemeinen Lehrerbashing beteiligen, aber ernst nehme ich die aktuelle Umfrage von Microsoft schon. In punkto Digitalkompetenz stellen deutsche Schüler ihren Lehrern ein schlechtes Zeugnis aus: Nur acht Prozent halten die Mehrheit ihrer Lehrer für sehr kompetent im Umgang mit digitalen Medien. Lediglich 17 Prozent der Schüler fühlen sich von ihren Lehrern auf die Anforderungen einer digitalen Arbeits- und Lebenswelt vorbereitet.

Rechner
Ich bin in der Regel zwei Tage pro Woche an deutschen Schulen mit meinen Schulungen zur Medienkompetenz unterwegs. Dort unterrichte ich Schüler, Lehrer und Eltern zu diesem wichtigen Thema. In der Vorbereitung spreche ich immer wieder mit Direktoren zum Thema Digitalisierung. Ich kann die Ergebnisse der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Microsoft bestätigen. Demnach sind Lehrer zwar zunehmend bereit, digitale Medien im Unterricht einzusetzen, schöpfen die Möglichkeiten neuer Technologien jedoch längst nicht voll aus. Allerdings muss auch gesagt werden: Die Digitalisierung als Vorbereitung für die digitale Arbeits- und Lebenswelt steht nicht auf dem Lehrplan der Schulen. Insoweit ist die Kritik der Schüler zwar verständlich, aber nur bedingt gerechtfertigt. Die Frage in der Umfrage von Microsoft ist damit falsch gestellt.
Aber Microsoft hat vollkommen recht, wenn das Unternehmen schreibt: „Bildung ist die Voraussetzung für ein Digitales Wirtschaftswunder.“ Es ist richtig: Schon bald erfordern rund 90 Prozent aller Berufe digitale Kompetenzen, betont die EU-Kommission. Darauf muss sich unser Bildungssystem einstellen und Schülern das notwendige Rüstzeug vermitteln. Lehrer spielen hier eine Schlüsselrolle. Aber Leute, die Lehrer müssen den Lehrplan durchbekommen. Wichtiger wäre, die Lehrpläne der einzelnen Kultusministerien in Richtung Digitalisierung zu reformieren.
Doch wie gut können Lehrer diese Digitalisierung im Moment ausfüllen? Dazu hat das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Microsoft 500 Schüler aller Altersklassen befragt. Demnach setzen immerhin 69 Prozent der Lehrer mehrmals pro Woche digitale Medien im Unterricht ein, und 59 Prozent der Schüler sagen, dass ihre Lehrer zunehmend zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht bereit sind. Das bedeutet jedoch nicht das Ende der „Kreidezeit“. 58 Prozent der Schüler finden, dass Lehrer ihren Unterrichtsstil kaum oder gar nicht verändern, wenn sie mit digitalen Medien arbeiten. Und nur 28 Prozent sagen, dass Lehrer ihnen helfen, selbständig den Umgang mit digitalen Medien zu lernen.

Mehr Kreativität im Umgang mit digitalen Medien
„In der Lehrerausbildung muss mehr Gewicht auf den kreativen Umgang mit neuen Technologien gelegt werden“, fordert Renate Radon, Senior Director Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland. „Digitale Medien ermöglichen lebendigere Lernerfahrungen, nachhaltigere Lernerfolge und vor allem auch eine Individualisierung des Lernens. Damit könnten digitale Technologien viel zur Motivation der Schüler und letztlich zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit in Deutschland beitragen.“ Da hat MS völlig recht, aber die Realität in deutschen Lehrplänen sieht leider anders aus.

Ein neues Rollenverständnis für Lehrer
Lehrer sind durchaus digital affin, meint Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Professor für Erziehungswissenschaft und Medienpädagogik an der Universität Mainz, doch es fehlt vielfach an Sensibilität für das Potential neuer Technologien. Er fordert deshalb einen höheren Stellenwert der Didaktik in der Hochschule und ein neues Rollenverständnis von Lehrern: „Letztlich geht es nicht um ‚Lernen mit neuen Medien‘, sondern um ‚neues Lernen mit Medien‘. Dabei muss sich die Rolle des Lehrers vom Wissensvermittler hin zum Begleiter individueller Lernprozesse wandeln“, so Aufenanger. Auch sollten sich nach seiner Meinung Lehrer untereinander viel mehr vernetzen und austauschen. Damit hat auch Miriam Gronert, Lehrerin an der Gesamtschule im Gartenreich, Oranienbaum-Wörlitz, sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie vermittelt ihren Schülern Unterrichtsinhalte auch über Social Media Kanäle, per Skype oder mit Computerspielen, ist mit digital-affinen Kollegen auf der ganzen Welt vernetzt und schreibt einen Blog über ihre Unterrichtserfahrungen. Die eigene Präsenz im Netz verleihe ihr gegenüber ihren Schülern durchaus mehr Glaubwürdigkeit, meint Gronert. Anderen Kollegen trauen Schüler nicht so viel zu: Laut YouGov-Umfrage sagen 71 Prozent, dass sich ihre Lehrer nicht mit Social Media auskennen, 62 Prozent meinen, dass ihre Lehrer kein Smartboard bedienen können. Generell halten 43 Prozent der Schüler ihre Lehrer für wenig oder gar nicht kompetent im Umgang mit neuen Medien.

Kognitive Grundlage für die Gesellschaft 4.0
Die Bedeutung digitaler Bildung nicht nur für den Einzelnen, sondern für die gesamte Gesellschaft betont Dr. Irene Seling, stellvertretende Abteilungsleiterin Bildung/Berufliche Bildung bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. Ihr ist es wichtig, dass die kognitive Grundlage gelegt wird, um den Wandel zur Industrie 4.0 und zur Gesellschaft 4.0 erfolgreich zu meistern. Beim Thema bessere Bildung und lebenslanges Lernen besteht nach ihrer Ansicht „noch ein erheblicher Qualifizierungs- und Anpassungsbedarf auf allen Stufen des Bildungssystems“. Das empfinden auch die Schüler so: Nur 17 Prozent fühlen sich von ihren Lehrern auf die Anforderungen der digitalen Arbeits- und Lebenswelt vorbereitet.

Nüchternde Zahlen bei neuen Arbeitsformen

10. Februar 2016

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Neue Arbeitsformen und lese dabei die beiden empfehlenswerten Bücher Out of Office von Elke Frank/Thorsten Hübschen und New Work von meiner Bekannten Isabelle Kürschner. Beide kann ich als Denkanstoß und Streitschrift absolut empfehlen.

Als digitaler Nomade arbeite ich viel von unterwegs.

Als digitaler Nomade arbeite ich viel von unterwegs.

Anlässlich des Kongresses „Arbeiten in der digitalen Welt – Mensch – Organisation – Technik“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlichte die Initiative D21 eine Sonderausgabe zum D21-Digital-Index 2015. Im Mittelpunkt stehen die Nutzung von Homeoffice, Telearbeit und mobiles Arbeiten sowie der Kompetenzerwerb. Und es ist traurig, wie es um neue Arbeitsformen bei uns bestellt ist. Alle reden davon, doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Mit dem Newton begann es: Erste Versuche von Arbeiten unterwegs.

Mit dem Newton begann es: Erste Versuche von Arbeiten unterwegs.

Vor allem Selbstständige wie ich nutzen mobiles Arbeiten, Telearbeit und Arbeiten im Homeoffice (51 %; Arbeitnehmer 20 %). Im Vergleich arbeiten mehr Männer mobil als Frauen (28 % zu 15 %). Die Wissensaneignung im Bereich Computer und Internet hauptsächlich durch „trial-and-error“ (79 %). Das ist schade, denn ich bin ja genau in diesem Bereich als Dozent unterwegs. 
„Unsere Arbeitswelt wird digital. Schon jetzt gibt es vielfältige Möglichkeiten einer flexibleren Gestaltung des Arbeitsplatzes und der Organisation der Arbeit“, sagt sehr optimistisch Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21. „Dabei birgt die digitale Arbeitswelt großartige Chancen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie wirtschaftliche Innovationen. Dafür sind jedoch auch gerechte Spielregeln notwendig.“
Und dennoch sprechen die Zahlen klare Worte. Die Möglichkeit, von jedem Ort und zu jeder Zeit seinem Beruf nachzugehen, wird aktuell nur von einem Viertel der Befragten (22 %) wahrgenommen. Vor allem Selbstständige nutzen die Vorteile der Digitalisierung der Arbeitswelt, nämlich 51 %, während es bei Arbeitnehmern nicht einmal jeder Vierte ist (20 %). Im Vergleich ist die Nutzungsrate bei Männern fast doppelt so hoch wie bei Frauen (28 % zu 15 %). Hier zeigt sich ein Zusammenhang mit Angaben zum Einkommen bzw. der Jobstruktur: Einerseits haben Männer ein höheres Einkommen und arbeiten in Berufszweigen in denen mobiles Arbeiten eher realisiert werden kann. Andererseits steigt mit dem Einkommen auch die Nutzungshäufigkeit bei der Telearbeit.
Insbesondere die jüngere Generation (18 – 29-Jährige) bildet sich weiter. Die Kompetenz wird allgemein durch eigenes Probieren erworben (79 %). Häufig werden auch Personen im direkten Umfeld zu Rate gezogen, vor allem von Personen über 50 Jahren. Schulungen und Weiterbildungsangebote werden wenig genutzt und hauptsächlich durch den Arbeitgeber finanziert (43 %). Lediglich 18 % der Arbeitnehmer sind bereit, Maßnahmen selbst zu finanzieren.
Als digitaler Nomade freue ich mich, wenn ich im heimischen Büro arbeite, aber dank Cloud-Dienste kann ich von vielen Orten aus arbeiten. Hauptsache das Internet stimmt – und leider ist dies oftmals das Problem.

Urlaubsort Bad Hindelang wird Zukunftsstadt

20. September 2015
Blick auf das schöne Bad Hindelang von meinem Hotelzimmer aus.

Blick auf das schöne Bad Hindelang von meinem Hotelzimmer aus.

In meinem Urlaubsort Bad Hindelang habe ich eine Entdeckung gemacht. Der Ort Bad Hindelang im Allgäu will Digitalisierung, Tourismus und Ökologie in Einklang bringen. Das Ganze ist ein Beitrag im Wettbewerb „Zukunftsstadt” im Wissenschaftsjahr 2015.

Einer der Partner vor Ort ist der Hotelier Armin Groß in dessen Hotel Prinz Luitpold Bad ich ein paar Tage Urlaub verbracht habe. „Für die Stadt der Zukunft gibt es viele Ideen, die das Leben in der Stadt verbessern. Diese mit den Bürgern zu diskutieren, gemeinsame Visionen für die Zukunft zu entwickeln und in ersten Städten zu erproben – darum geht es im Wettbewerb „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung“, erklärt mir Armin Groß. Bad Hindelang ist eine von 51 Städten in Deutschland, die ausgewählt wurden. Ziel ist es eine ganzheitliche und nachhaltige Vision 2030+ zu entwickeln. Klingt gut, jetzt schaun wir mal, was daraus wird. Bad Hindelang sei in der Startphase, so Armin Groß. Sein Hotel arbeitet hier mit dem Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier, dem Allgäuer Anzeigeblatt, dem Elektrizitätswerk Bad Hindelang eG, dem Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik, dem Tourismusbeirat Bad Hindelang und dem freien Journalisten Thomas Niehörster zusammen.
In Phase 1 des Wettbewerbs werden dafür gemeinsame Ziele und Synergien bereits angestoßener Digitalisierungs-Initiativen identifiziert. Präferenzen und Prioritäten werden diskutiert. Ideen gibt es scheinbar schon einige, jetzt müssen sie mit Leben erfüllt werden. Eine gemeinsame Vision über die digitale Tourismusgemeinde soll entstehen. Dem vielfach bereits in der Wirtschaft praktizierten „Open-Innovation-Ansatz“ zum Vorbild werden verschiedene Akteure am Prozess beteiligt. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickelt und ich werde es mir immer wieder ansehen.

Die Top 3 Ausreden der Daten-Verweigerer

3. August 2015
Es gibt bei der Digitalisierung noch viel zu tun.

Es gibt bei der Digitalisierung noch viel zu tun.

Der Spruch vom alten Henry Ford ist ja bekannt. „Fünfzig Prozent bei der Werbung sind immer rausgeworfenes Geld. Ich weiß aber leider nicht, welche Hälfte das ist.“ Beim Marketing im Mittelstand kann man den Ford-Spruch genauso anwenden – und das mache ich gerne in meinem Seminaren. Und ich habe oftmals digitale Verweigerer vor mir sitzen, die es zu überzeugen gilt. Die Verweigerung reicht vom Zugang zum Internet, über Einstieg in soziale Netzwerke bis hin zur Analyse von digitalen Daten.
Die letzte Gruppe hatte gerade Adobe auf dem Schirm. Adobe hat hier drei Top Ausreden der Daten-Verweigerer gesammelt, die ich gerne weitergeben kann. Sie stimmen einfach. In der Praxis habe ich solche Aussprüche gehört – da sind wir noch weit entfernt von der Digitalisierung des Mittelstandes.
Knapp jeder zweite Marketingverantwortliche in Deutschland (42 Prozent) vertraut dem aktuellen „Adobe Digital Roadblock Report 2015“ zufolge noch immer allein auf sein Bauchgefühl, wenn wichtige Entscheidungen für die Marketing-Strategie anstehen. Nur etwas mehr als jeder Dritte (37 Prozent) setzt bereits auf die validen Erkenntnisse einer Daten-Analyse. Woran liegt´s?

Ausrede #1: „Niemand weiß, wie es geht“
Fehlende Analyse-Erfahrungen führen häufig dazu, dass sich in den Unternehmen erst gar nicht an die datenbasierte Kampagnenoptimierung herangetraut wird. Laut „Adobe Roadblock Report 2015“ fehlt es 21 Prozent der deutschen Marketingentscheider an entsprechenden Weiterbildungsangeboten in neuen Marketing-Skills. Tatsächlich aber brauchen sie die gar nicht, um mit der Optimierung durchzustarten: Moderne Analyse-Tools sind inzwischen extrem einfach zu bedienen und verlangen keinerlei Vorerfahrungen. Mit nur wenigen Klicks gewinnen damit selbst Analyse-Rookies sehr schnell wertvolle Erkenntnisse, wie sie den Erfolg ihrer Maßnahmen optimieren können.

Ausrede #2: „Unser Unternehmen ist dafür nicht richtig aufgestellt“
Als nicht minder große Hürde, die den Marketer in seinen Optimierungsbemühungen blockiert, werden dem „Adobe Roadblock Report 2015“ zufolge auch die unzureichenden Strukturen im eigenen Unternehmen (14 Prozent) angesehen. Und damit haben sie nicht ganz unrecht: Übergreifende Teamstrukturen und ganzheitliche Prozesse sind zweifelsohne wichtige Voraussetzungen, um die Potenziale der datenbasierten Kampagnenoptimierung bestmöglich auszuschöpfen. Doch davon muss so manch CEO erst noch überzeugt werden. Am besten mit konkreten Ergebnissen kleinerer Optimierungsmaßnahmen, die ohne strukturelle Veränderungen durchgeführt werden können. Statt zu resignieren, gilt es, aktiv zu werden und die Optimierung selbst in die Hand zu nehmen. Stimmen die Ergebnisse, wird über kurz oder lang auch die Unternehmensführung mitziehen!

Ausrede #3: „Mein Bauchgefühl hat mich noch nie getäuscht“
Zugegeben: Manchmal sind es auch das richtige Bauchgefühl und die langjährigen Erfahrungen eines Marketingverantwortlichen, die Kampagnen zum Erfolg führen. Über die volle Strecke einer Kampagne aber wäre es geradezu fahrlässig, sich allein auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Dafür ist das Marketing zu schnell und heterogen geworden. Allein die Customer Journey hat dramatisch an Dynamik gewonnen, lineare Prozesse gehören der Vergangenheit an. Marketingverantwortliche stehen heute vor einer wahren Touchpoint-Odyssee der meist mobilen Kunden, die dringend eine ganzheitliche Betrachtung erfordert. Damit ist selbst der beste Bauch irgendwann überfordert!

Trotz Digitalisierung: Deutsche Schüler haben schwache PC-Kenntnisse

29. Juli 2015
Textverarbeitung in alten Zeiten.

Textverarbeitung in alten Zeiten.

In Bayern stehen die Sommerferien vor der Tür. Als Referent für Medienkompetenz durfte ich im Schuljahr 2014/15 viel mit Schülern in Bayern und in Deutschland unternehmen. Ich sprach viel zum Thema Umgang mit Medien und halte das Thema weiterhin für wichtig. Ich durfte viel mit Schülern auf Seminaren arbeiten, unter anderem auch mit zahlreichen hoch motivierten Schülerzeitungsredakteuren – trotz G8.
Bei meinen Schulungen stellte ich fest: Der Umgang mit dem Smartphone und Tablet ist bei den Schülern kein Problem. Beim Umgang mit klassischen Office-Anwendungen oder Cloud-Diensten klaffen aber manches Mal gewaltige Lücken. Diese subjektiven Erfahrung wurde mir jetzt von der Initiative D21 bestätigt.

MS Office ist schon über 25 Jahre alt und dennoch haben manche Schwierigkeiten.

MS Office ist schon über 25 Jahre alt und dennoch haben manche Schwierigkeiten.

Schüler gehören zu den Digital Natives und sind im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt damit offener gegenüber neuen Technologien und digitalen Innovationen. Sie verbringen rund vier Stunden täglich online. Zudem nutzen sie aktiv verschiedene mobile Endgeräte. 93 Prozent der Schüler ab 14 Jahren besitzen ein Smartphone, so die Initiative D21.
So selbstverständlich die tägliche Nutzung digitaler Endgeräte ist – Schüler in Deutschland liegen im Umgang mit Office-Programmen aber nur knapp über dem Bundesdurchschnitt. 82 Prozent geben an, Texte in einem Textprogramm schreiben zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 80 Prozent). 59 Prozent geben an, Berechnungen in Tabellenprogrammen durchführen zu können (vgl. Bevölkerung gesamt 57 Prozent).
Diese Zahlen sind beunruhigend, denn Anwendungskenntnisse in Textverarbeitungs- und Tabellenkalkulationsprogrammen wie Word oder Excel sind für die meisten Berufe unerlässlich geworden. Dabei geht es mir persönlich nicht darum, ob jemand mit Microsoft Word oder Microsoft Excel umgehen kann oder vielleicht mit Apple Pages oder Apple Numbers oder Libre Office – es geht mir um den Umgang mit Office-Software allgemein. Diese Digitalkompetenzen sind nicht überall zu finden und auch das gehört zur Medienkompetenz.
Jetzt bin ich kein Referent für Excel, aber selbst bei Präsentationssoftware wie PowerPoint, Keynote oder Prezi bestehen große Lücken. Bei meinen Seminaren zur visueller Präsentation stellte sich heraus, dass die Teilnehmer sehr schnell kapierten, wie wichtig visuelles Präsentieren ist. Beispiele dafür gibt es viele – kein Tod durch PowerPoint. Beim Erstellen einer Masterfolie scheiterten allerdings einige – das darf nicht sein. Diese Digitalkompetenzen gehören zur Schule, Studium und Beruf einfach dazu. Also werde ich in meinem Schulungsschuljahr 2015/16 einen Schwerpunkt darauf legen.

Wer ihn kennt, hat ihn gehasst. Und dennoch gehörte Karl Klammer zum Office-Umgang.

Wer ihn kennt, hat ihn gehasst. Und dennoch gehörte Karl Klammer zum Office-Umgang.

Die Arbeitswelt bewegt sich – Chancen für #OutofOffice

19. Juli 2015
Bei mir hat das Buch OutofOffice einiges in Bewegung gebracht.

Bei mir hat das Buch OutofOffice einiges in Bewegung gebracht.

Nachdem ich auf der republica 15 #rp15 immer wieder mit dem Thema #OutofOffice konfrontiert wurde, freut es mich als digitaler Nomade, dass das Thema langsam gesellschaftsfähig wird. Ausgehend von dem lesenswerten Buch von Out of Office der beiden deutschen Microsoft-Manager Elke Frank und Thorsten Hübschen stelle ich fest: Die Arbeitswelt bewegt sich. Kernthese des Buches ist, eine Neuerfindung der Arbeit. Das Zusammenspiel von Arbeit und Leben wird durch die Digitalisierung verändert. Das Buch Out of Office selbst werde ich später einmal besprechen.
Immer wieder führe ich Gespräche zum Thema Arbeiten außerhalb des Büros, diskutiere Thesen in meinen Seminaren und frage mich selbst: Wie sieht die Zukunft der Arbeit aus?
Während ich diese Zeilen der Siri ins MacBook diktiere, sitze ich im Garten. Als Freiberufler habe ich es mir im Garten unter Apfelbäumen bequem gemacht – das WLAN reicht bis zu den Apfelbäumen, die notwendigen Schatten spenden.
Auf der #rp15 habe ich das Thema #OutofOffice auf Einladung von Mircosoft ausprobiert. Einige Journalisten, Blogger und Freunde des Hauses wurden zu einer Tour durch Berlin eingeladen. Ich wurde auf der #rp15 abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht.

Sehr freundlich wurde ich von einer MS-Mitarbeiterin empfangen.

Sehr freundlich wurde ich von einer MS-Mitarbeiterin empfangen.

Start war ein künstlicher Strand und weiter ging es mit einer Velo-Tour durch Berlin. Das hat mir als digitaler Nomade natürlich gefallen und ich hab die Tour gleich mal gefilmt – also unterwegs gearbeitet.

GoPro bei der Velo-Tour

GoPro bei der Velo-Tour

 

Was sich bei mir im Kleinen bewegt, passiert auch in der bundesdeutschen Gesellschaft. Interessiert lese ich Aussagen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die deutsche Industrie und die Gewerkschaft IG Metall haben sich für flexiblere Arbeitszeitmodelle ausgesprochen. Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie, Ulrich Grillo, sagte, künftig werde Arbeit verstärkt auch von Zuhause geleistet. Er betonte, die Chancen der Digitalisierung dürften nicht durch staatliche Überregulierung wieder kaputt gemacht werden. Die Unternehmen müssten flexibel sein, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Auch unterwegs konnte ich arbeiten - hier bei einer Einladung  von MS.

Auch unterwegs konnte ich arbeiten – hier bei einer Einladung von MS.

Der Vorsitzende der IG-Metall, Detlef Wetzel, forderte einen Zukunftspakt zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern mit neuen Regeln. Wenn die Firmen immer mehr Flexibilität erwarteten, müssten die Beschäftigten das Recht haben, souverän mit ihrer Arbeitszeit umzugehen, so Wetzel. Die künftige Arbeitswelt dürfe nicht dazu führen, dass nur noch wenige Menschen die neuen Anforderungen bewältigen könnten. Interessant ist, dass ich bei einem Seminar mit Betriebsräten vor kurzem auf eine absolute Offenheit für das Thema Zukunft der Arbeit stieß.
Vor etwas längerer Zeit hat das Thema Digitalisierung und Mittelstand auch Wirtschaftsminister Gabriel auf der Eröffnung der Internationalen Handwerksmesse IHM angesprochen. Er erwähnte den Mittelstand, den Anschluss nicht zu verlieren. Ich sehe hier eine Spaltung des Mittelstandes: Wir haben Unternehmer, die die Digitalisierung voll begriffen haben und welche, die sie ablehnen. Schlagworte wie Industrie 4.0 höre ich immer wieder und in meinen Seminaren nähere ich mich dem Thema. Aber es gibt noch viel zu tun.

Deutschlands digitale Wirtschaft bleibt laut Monitoring-Report Digitale Wirtschaft auch in 2014 im 15-Länder-Vergleich auf einem guten fünften Platz. Der Report, den TNS Infratest und das ZEW im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) fortlaufend erstellen, beleuchtet die Leistungsfähigkeit der IKT-Branche und der Internetwirtschaft durch die Analyse der Märkte, der infrastrukturellen Voraussetzungen und der Nutzung neuer Technologien und Dienste. Der Standort Deutschland erreicht bei der global vergleichenden Bewertung seiner Leistungsfähigkeit 47 von 100 möglichen Punkten.
Unangefochtener Spitzenreiter im 15-Länder-Vergleich sind die USA mit 81 Punkten, gefolgt von Südkorea mit 54 Punkten. Großbritannien kann sich in einigen zentralen Bereichen verbessern und belegt, gemeinsam mit Japan, Platz drei (jeweils 53 Indexpunkte). Ab dem fünften Rang stellt sich das Feld dicht gedrängt dar. Zwischen Deutschland, als erstem der Verfolgergruppe, auf Platz fünf und Frankreich auf Rang elf liegen nur drei Indexpunkte.

Markt: Deutschland nach IKT-Umsätzen auf Platz vier
Deutschland ist zusammen mit Großbritannien die viertgrößte IKT-Nation weltweit. In der Bundesrepublik werden 4,3 Prozent der weltweiten IKT-Umsätze erwirtschaftet. Allerdings gehen die Umsätze mit Telekommunikation im Gegensatz zum globalen Trend weiter zurück. So sanken die Ausgaben für diesen Bereich im Jahr 2013 um ein Prozent. Für 2014 und 2015 ist mit einem weiteren Rückgang von voraussichtlich jeweils 0,4 Prozent zu rechnen.

Infrastruktur: Netzgeschwindigkeiten ausbauen
Der Standort Deutschland verfügt über eine gut entwickelte technische Infrastruktur und erreicht einen soliden sechsten Platz im internationalen Vergleich. Der Standort stabilisiert sich bei der Breitbandpenetration in der Bevölkerung mit 34,6 Prozent. Allerdings bleibt die Geschwindigkeit der Netze weiter das zentrale Thema, denn gemessen an der Verbreitung von superschnellen Glasfaseranschlüssen hinkt Deutschland deutlich hinterher. Mit einer Glasfaser-Quote von lediglich einem Prozent liegt Deutschland weit abgeschlagen auf dem letzten Platz der europäischen Länder.

Nutzung: Verbesserte Akzeptanz von neuen Technologien und Anwendungen
Bei der Analyse der Nutzung, also des Einsatzes neuer Technologien und Anwendungen durch die Bürger, Unternehmen und Verwaltungen, kann sich Deutschland um einen Rang verbessern und ist nun fünftstärkste Nation im Ranking. Vor allem bei der Nutzung von E-Commerce und beim Musik-Download konnte sich Deutschland im internationalen Vergleich gut positionieren. So kaufen in Deutschland 32 Prozent der Internetnutzer mindestens einmal wöchentlich online ein (Rang 5) und jeder Deutsche lädt durchschnittlich zwei Musiktitel im Jahr aus dem Netz (Rang 3).

Handlungsfelder Digitalisierung und Innovation
Für Experten der Digitalen Wirtschaft sind die wichtigsten Themen für den Standort Deutschland die Digitalisierung der klassischen Wirtschaftszweige sowie Innovationen durch Informations- und Kommunikationstechnologien. Die Digitalisierung in den volkswirtschaftlich bedeutsamen deutschen Traditionsbranchen schreitet immer weiter voran. Die wichtigsten Themen hierbei sind aus Expertensicht die Digitalisierung der Produktion (Industrie 4.0) sowie die systematischen Digitalisierung und Vernetzung in den Sektoren Energie, Gesundheit, Bildung, Verkehr und Verwaltung. Deutschland sollte dabei Wert auf seine digitale und technologische Souveränität legen, um stets in der Lage zu sein, eigene moderne Systeme entwickeln zu können. Mit Blick auf eine breite Akzeptanz der digitalen Transformation bei Bürgern und Anwendern ist nach Expertenauffassung die Gewährleistung eines hohen IT-Sicherheitsniveaus elementar.
Wertschöpfende Innovationen entstehen heute längst nicht mehr nur durch reine technologische Entwicklungen. Vielmehr geht es um Prozessinnovationen und um die Kombination von neuen Technologien mit bekannten Komponenten. Hierbei bieten sich aus Expertensicht besondere Chancen für den deutschen Mittelstand. Auch die Unterstützung junger Unternehmen und von Gründerinnen und Gründern ist zentral für die Innovationsfähigkeit der Digitalen Wirtschaft in Deutschland.

Games als Innovationstreiber

13. Oktober 2014
"Wir wollen die Games-Branche stärken und gezielt eine Brücke zwischen der klassischen Wirtschaft und der Computerspielbranche schlagen“, erklärte vbw vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt

„Wir wollen die Games-Branche stärken und gezielt eine Brücke zwischen der klassischen Wirtschaft und der Computerspielbranche schlagen“, erklärte vbw vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt

Die Games-Branche hat enormes Potenzial für die gesamte Wirtschaft. Für Insider eigentlich keine Neuigkeit, aber für die breite Masse dann doch immer wieder überraschend. Viele Unternehmer reagierten nerös, wenn man sie mit Spiele konfroniert. „Das ist doch keine ernsthafte Tätigkeit!“ So oder ähnlich lauten dann die unsicheren Antworten.
Und ich finde es sehr wichtig, dass auch etablierte Verbände die Wichtigkeit von Games in Bayern betonen. Verbände, die selbst auch einen Wandel durchleben. Bei einem Kongress „Serious Games und interaktive Technologien als Innovationstreiber“ der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gab es im Münchner Literaturhaus zum Beispiel klare Worte zum Thema Games. „Serious Games-Anwendungen werden unternehmerische Prozesse stark verändern. Sie können einen wichtigen Beitrag zum Technologie- und Erkenntnistransfer von der Unterhaltungsindustrie hinein in die Automobilindustrie, in den Maschinenbau und in viele andere Industriebereiche leisten. Deshalb wollen wir die Games-Branche stärken und gezielt eine Brücke zwischen der klassischen Wirtschaft und der Computerspielbranche schlagen“, erklärte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt auf der Veranstaltung. Bums das hat gesessen. Brossardt ist damit vielen Mittelständlern auf die Zehen getreten, doch Brossardt hat recht und sein Kongress hat genügend Material dazu geliefert.

Prof. Dr. Linda Breitlauch zeigte WoW.

Prof. Dr. Linda Breitlauch zeigte WoW.

Brossardt zufolge erwirtschaftete die Computerspielbranche in Deutschland im vergangenen Jahr rund zwei Milliarden Euro: „Die Digitalisierung trägt bereits ein Drittel zum Anstieg der Bruttowertschöpfung bei – mit steigender Tendenz“, so der vbw Hauptgeschäftsführer. Schon heute finden sich Technologien aus der Games-Branche in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft. Als Beispiele nannte Brossardt Anwendungen bei der Produktentwicklung, bei der Steuerung von Arbeits- und Produktionsprozessen, im Verkauf, Vertrieb und Marketing, in der Markenkonzeption, bei Anwendungen im Flugzeug- oder Automobilbau, in Architektur und Stadtplanung bis hin zum Gesundheitsbereich.
Die Keynote zur Veranstaltung bestritt eine wahre Expertin in Sachen Games: Prof. Dr. Linda Breitlauch. Mit ihr habe ich in der Pause auch gleich ein Interview geführt. „Hier wird gearbeitet, nicht gespielt“, griff sie die Vorurteile der Wirtschaft auf und ergänzte zugleich: „Lernst du noch oder spielst du schon?“


Klar ist, dass sich die Wahrnehmung von Games geändert hat. Von Pong von 1972 zu Crysis aus dem Jahre 2012 war es ein weiter Weg. Aber nicht nur die Äthestik habe sich geändert. Auch der Anspruch an den Spieler sei gewachsen. Während Pong ein Spiel für Zwischendurch war, verschlingene moderne Spiele viel Zeit und benötigen ein breites Wissen. Um auf einen höhren Level von World of Warcraft (WoW) einzusteigen, bedarf es schon einiges an Können. Diese Multiplayer-Games benötigen Vernetzung und Teamplayer-Fähigkeiten – Eigenschaften, die in der Wirtschaft auch enorm wichtig sind. Nur wenn die Einzelspieler sich zu einer Mannschaft zusammenschließen und als Team aggieren, haben sie die Chance, die Herausforderungen zu meistern. Auch das Online-Spiele Eve sei spielergetrieben. Um in dem virtuellen Universum von Eve Handel zu treiben sei allerhand Wirtschaftswissen notwendig. „Das ersetzt schon mal eine IHK-Ausbildung für kaufmännische Berufe“, so die engagierte Spiele-Professorin, die ihren Lehrstuhl im Moment an der Hochschule Trier hat.

Ich sprach mit Prof. Dr. Linda Breitlauch.

Ich sprach mit Prof. Dr. Linda Breitlauch.

Die deutsche Spieleindustrie ist von den Zahlen her gesehen noch ein zartes Pflänzchen, aber mit Potential. In Deutschland bringt es die Branche auf 2.6 Milliarden Euro Umsatz. Weltweit gesehen setzt die Spielebranche 70 Milliarden Euro um.
Linda Breitlauch zeigte den Stand der Blockbuster-Spiele aus den USA auf. GTA IV hatte in der Entwicklung 250 Millionen US-Dollar gekostet und setzte am ersten Tag gleich mal 800 Millionen US-Dollar in den USA um. Noch ein aktuelleres Beispiel: Destiny kostete 500 Millionen US-Dollar Entwicklungskosten und spielte diese Kosten gleich wieder am ersten Tag ein. Das sind natürlich Blockbuster-Umsätze, wie sie das Kino auch kaum hat.
Beim Thema Serious Games nannte Linda Breitlauch klare Vorteile neben Spaß und Unterhaltung: Gedächtnisschulung, verbesserte Motorik, höhere Aufmerksamkeit, Anstieg kognitiver Fähigkeiten und Intelligenz sowie verbesserte sozialer Kontakte. So mancher Kritiker im Publikum rutschte hier unruhig auf seinen Stuhl herum.
„Erst wenn Sie den Controller an die Wand schmeißen wollen, dann ist ein Spiel wirklich gut“, so Breitlauch weiter. Immer und immer wieder versucht ein Spieler eben spielerisch ein Problem zu knacken, einen Level zu bestreiten und er gibt nicht auf. „Wir müssen im Spiel Entscheidungen treffen, das hilft uns im Wirtschaftsleben.“ Aber vielleicht müssen wir das Spielen wieder lernen? Noch immer gilt bei manchen die Aussage: „Spielen ist doch kinderkram.“ Und wie oft habe sich selbst in der Schule den Satz gehört: „Lernen muss weh tun. Was hat Lernen mit Spaß zu tun!“ – Diese Aussagen sind totaler Quatsch. Bei einem angstfreie Lernen wie im Spiel kann ich kann solange wiederholen bis es klappt. So lernte der Schüler Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu bestehen. Meine Frau kann dies bestätigen: Für sie ist Mathe ein Spaß und es macht ihr Spaß Matheaufgaben zu lösen.

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Was für Mathe gilt, gilt doch auch für die Wirtschaft mit einem zielgerichtetem Handeln. Der Spieltrieb treibt den Menschen an.
Linda Breitlauch zeigte einige Gamesbeispiele aus der Therapie im Gesundheitsbereich. So wird beispielsweise das einfache Spiel Snow World bei der Schmerztherapie bei Verbrennungsopfer eingesetzt. Der Schmerz verringere sich um 40 Prozent, weil das Verbrennungsopfer in einer Schneewelt mit Schneebällen auf Schneemänner wirft. Die Psyche wirkt sich auf den Körper aus. Sie sprach zudem von Chirguren, die ihre Auge-Hand-Koordination beim Spielen von Ego-Shootern verbessern.
Sehr beeindruckt und Mut gemacht hat ein Beispiel in der Krebstherapie. Im Spiel Re-Mission können an Krebs erkrankte Kinder böse Krebszellen abschießen. Dadurch werden wohl die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und Kinder können die Krankheit besser bekämpfen.
Aus eigener Erfahrung konnte ich Berichte von Linda Breitlauch bestätigen, wie Spiele im Geschichts- und Erdkundeunterricht eingesetzt werden können. Als ich auf der PS3 begeistert Midnight Club: Los Angeles gespielt hatte, besuchte in einen Monat später eine Messe in Los Angeles und erkannte die Straßenzüge wieder. Das hat mich begeistert. Auch bei Assassin’s Creed spiele ich im historischen Florenz und kenne mich dann im wahren Florenz besser aus. Für Linda Breitlauch und mich gibt es hier großartige Potenziale, die aber leider zu wenig noch in Schulen und von Lehrern eingesetztz werden. Ich erinnere mich, dass ich gelesen habe, dass es mal Lehrer gab, die anhand von „Die Siedler“ und „Anno“ ihren Schülern versucht haben, Produktionsabläufe zu verdeutlichen. Und bei meinen Kindern merke ich, wie diese Simulationsspiele den Ehrzeig wecken. Sie lernen spielerisch.
Beispiele von Gamification gibt es zudem genug: Der Zombierun sorgt für Bewegung, das Klavier auf Treppenstupfen reizt zum Spiel, beim alten Foursquare wollte man Bürgermeister werden und bei Ingress verschmilzt sogar die Virtualität und Realität auf der Straße. Vor kurzem fand übrigens ein großes Ingress-Treffen in München statt. Ich muss da jetzt mitmachen.
vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt stellte klar: „Games gehören zu den Schlüsselindustrien der Zukunft und sind Motor für die Industrie 4.0. Um die Potenziale der Branche zu heben, müssen wir Existenzgründungen im IT- und Games-Bereich erleichtern und durch attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen mehr digitale Fachkräfte aus dem In- und Ausland für eine Karriere bei uns begeistern. Wir brauchen eine Infrastruktur, die Lehrstühle, Ausbildung, Forschung und Entwicklung gerade auch in den ‚Applied Interactive Technologies‘ fördert. Dazu gehört der Breitbandausbau genauso wie die Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft.“ Recht hat der Mann – wahre Worte, jetzt lasst Taten folgen.
Interessant ist, dass einige Tage später die Games-Förderung in Bayern ihren fünften Geburtstag feierte. Das Geburtstagsgeschenk des Medien-Staatssekretärs Franz-Josef Pschierer: Eine Erhöhung des Games-Fördertopfs für dieses Jahr um 200.000 Euro.
In den vergangenen fünf Jahren hat der Games-Vergabeausschuss des FFF Bayern in zehn Sitzungen über 115 Anträge beraten. Das Ergebnis: Die bayerische Computerspielförderung hat 54 Projekte mit insgesamt 2,7 Millionen Euro unterstützt. Acht Games feierten bisher ihren Release, drei weitere werden bis Ende 2014 veröffentlicht.
FFF-Gamesreferentin Dr. Michaela Haberlander: „So, wie sich die Gamesbranche in Bayern entwickelt, so entwickelt sich auch die Förderung: Nachdem wir die ersten Jahre sehr stark die Entwicklung von Konzepten unterstützt haben, bekommen wir jetzt mehr und mehr Anträge für Produktionsförderung. Auch hat sich die Zahl und die Qualität der Anträge erhöht. Von daher sind wir sehr froh über die Erhöhung der Fördermittel für die nächste Vergabe-Sitzung am 11. November 2014!“