Am 1. Dezember 2025 wäre Peter Thomas 100 Jahre alt geworden – ein Komponist, der wie kaum ein anderer die Klangwelt des deutschen Films und Fernsehens geprägt hat. „Peter Thomas war einer der größten Komponisten populärer Musik, die wir hatten – das Beispiel einer durchgehend unpeinlichen deutschen Künstlerexistenz“, würdigte ihn einst die Süddeutsche Zeitung.
Tatsächlich hat Thomas im Laufe seines über 50 Jahre währenden Schaffens die Musik zu rund 80 Spielfilmen und über 600 Fernsehproduktionen geschrieben. Seine Melodien entfalteten ihre Wirkung über Jahrzehnte hinweg und verbanden Generationen: Viele dieser Themes und Soundtracks sind bis heute Kult. Von den schaurig-spannenden Edgar-Wallace-Krimis bis zur actiongeladenen Agentenfilmreihe Jerry Cotton, von Straßenfeger-Serien wie Der Kommissar bis zu exotischen Abenteuern – stets verlieh Peter Thomas den Bildern mit seinen Einfällen eine unvergessliche musikalische Stimme.
Kein Wunder, dass man in ihm einen Soundtüftler sah, Deutschlands einfallsreichsten Filmkomponisten der 1960er und 1970er Jahre. Mit Innovationskraft, Herz und einem Augenzwinkern schuf er einen neuen Klangkosmos für die Nachkriegszeit. Ich durfte zusammen mit Markus Elfert vom Filmreport ein interessantes Interview mit seinem Sohn Philip führen dürfen.
Besonders leuchtend strahlt bis heute seine Komposition für die Science-Fiction-Serie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ (1966). Diese Musik war in ihrer Art einzigartig und bahnbrechend. Thomas mischte hier Stile, die zuvor kaum zusammen gedacht wurden: treibende Beat-Rhythmen und Jazz-Grooves trafen auf Anklänge an klassische Musik und sogar Zwölfton-Klänge . Mit Mut zur Avantgarde integrierte er elektronische Effekte in den Orchesterklang – ein Novum im deutschen Fernsehen jener Zeit. Gleich zu Beginn der Titelmelodie ertönt ein Countdown, gezählt von Thomas’ eigener Stimme durch einen verzerrenden Vocoder – dies war eine der frühesten Anwendungen eines Vocoders in der Populärmusik überhaupt. Zusammen mit dem Tontechniker Hansjörg Wicha hatte Thomas sogar ein eigenes elektronisches Instrument entwickelt, das „ThoWiephon“, dessen spacige Klänge er hier einsetzte. Statt auf ein großes Symphonieorchester setzte er – auch aus Budgetgründen – auf eine kleine Bandbesetzung und machte „aus der Not eine Tugend“: Im Zentrum seines Orion-Sounds steht eine Hammond-Orgel, damals für viele Ohren ein ungewohnter Klang.
Mit ihrem schwebenden, vibrierenden Sound untermalte sie perfekt die unheimlichen und futuristischen Szenen. Diese ungewöhnliche Mischung verlieh Raumpatrouille Orion einen Soundtrack, der so futuristisch wie verspielt war – Musik „vom Mond“, wie Thomas es nannte, die das Publikum gleichermaßen in Staunen und in gute Laune versetzte. Unvergessen sind die bizarren Tanzszenen der Serie, zu denen Thomas eigens den Modetanz „Galyxo“ erfand – ein hüpfender Weltraum-Twist, der die Zuschauer schmunzeln ließ. Thomas’ Orion-Musik wirkte wie ein eigenes Besatzungsmitglied der Orion: Sie trug die Abenteuer am Rande der Unendlichkeit mit, gab ihnen Herzschlag und Humor und machte die Serie zu einer Legende der TV-Geschichte.
Doch Peter Thomas’ Schaffen beschränkte sich keineswegs nur auf ferne Galaxien – er war ebenso der Meister der Großstadtlichter, des kriminalistischen Nervenkitzels und sogar der heiteren Momente. Seine Soundtracks für die Edgar-Wallace-Filme der 1960er Jahre (beginnend mit Die seltsame Gräfin, 1961) begründeten seinen Ruf; mit swingenden Big-Band-Klängen, unheimlichen Orgelakkorden und ungewöhnlichen Geräuscheffekten schuf er in diesen Krimis eine unverwechselbare Atmosphäre. Insgesamt 18 Filme der Edgar-Wallace-Reihe vertonte er und wurde so zum Stammkomponisten dieser populären Gruselserie. Ich liebe den Soundtrack zum Heuler Die Schlangengrube und das Pendel.
Ebenso prägte er den Sound der acht Jerry-Cotton-Agentenfilme (1965–69) mit rasanten, jazzigen Rhythmen und spannungsgeladenen Themen – Musik, die den Puls der Zuschauer beschleunigte und den rauchigen Glamour des New Yorker Gangstermilieus ins heimische Kino holte. Mit diesen Werken avancierte Thomas zu Deutschlands führendem Komponisten für Kriminal- und Actionfilme jener Ära. Seine Kreativität kannte dabei keine Scheu vor kuriosen Einfällen: In einem Wallace-Titelsong wie “Der Hexer“ verarbeitete er schon mal das Jaulen von Hunden, gellende Schreie und Pistolenschüsse als Teil der Musik – Momente subtilen Humors und selbstironischer Augenzwinkerei, die den Hörer überraschten und doch bestens ins Klangbild passten. Diese spielerische Experimentierlust verlieh Thomas’ Krimi-Scores eine besondere Würze.
Auch im Fernsehen hinterließ Peter Thomas unauslöschliche Spuren. Für Serienklassiker wie „Der Kommissar“ (ab 1969), „Derrick“ (ab 1974) oder „Der Alte“ (ab 1977) steuerte er regelmäßig die Episodenmusik bei. Stets traf er den richtigen Ton für die Stimmung – mal melancholisch-nachdenklich, mal gespannt-düster, mal beschwingt. Seine Musik aus Der Kommissar fand sogar den Weg in die Hitparaden: Das Lied „Du lebst in deiner Welt“, gesungen von Daisy Door in einer Folge 1971, entwickelte sich zum Chart-Erfolg und verkaufte sich über 500.000 Mal. Es war ungewöhnlich, dass ein Stück Filmmusik als Single derartig einschlug – ein weiteres Zeugnis dafür, wie Thomas mit seinen Melodien direkt die Herzen des Publikums erreichte. Selbst in Genres wie Western, Komödie oder Dokumentation fühlte er sich zuhause – ob schmissige Marschmusik für abenteuerliche Cowboy-Geschichten oder experimentelle Klänge für Horror- und Sci-Fi-Stoffe, immer bewies er seine enorme stilistische Bandbreite. Dabei blieb Thomas’ Handschrift stets erkennbar: ein Gespür für eingängige Themen, eine Vorliebe für jazzige Harmonien und ein augenzwinkernder Esprit, der in vielen seiner Stücke mitschwingt.
Heute, ein Jahrhundert nach seiner Geburt, wird Peter Thomas als Legende gefeiert. Sein Einfluss auf das Genre des Soundtracks im deutschsprachigen Raum ist kaum zu überschätzen – er hat gezeigt, dass Filmmusik mutig neue Wege gehen kann, ohne ihre Emotionalität zu verlieren. Viele jüngere Komponisten und Bands haben sein Werk als Inspiration entdeckt; so sampelte etwa die britische Band Pulp einen seiner Orion-Titel (“Bolero on the Moon Rocks“) in einem Popsong, und Hollywood-Regisseur George Clooney verwendete Thomas-Kompositionen aus den 60er Jahren in Confessions of a Dangerous Mind (2002) . Wie ein Nachruf treffend bemerkte, lieferte Peter Thomas gewissermaßen „den Soundtrack der westdeutschen Nachkriegszeit“ – kaum ein bekanntes Kinoabenteuer oder eine TV-Serie der 60er und 70er, die nicht von seinen Klängen mitgetragen wurde. Seine Musik hat das Publikum durch ferne Welten geführt, es zum Lachen und Staunen gebracht und ganze Generationen begleitet. Voll Wärme, Witz und Wagemut erschuf Peter Thomas einen Klangkosmos, der bis heute nachhallt.
Besonders betonen möchte ich die Leistung des Stuttgarter Labels Allscore. Das Label beschäftigt sich mit Filmmusik und veröffentlicht unter anderem Werke des Komponisten Peter Thomas. Allscore veröffentlicht Soundtracks, insbesondere aus den 1960er und 1970er Jahren, sowie Musik aus Genres wie Cinematic Music, Beat, Surf und Lounge. Sobald hier eine neue Schallplatte erscheint, wird bestellt. Bitte mehr.
In diesem musisch-poetischen Sinne verneigen wir uns vor einem großen Maestro. Seine innovativen Klangexperimente, sein musikalischer Humor und seine unerschöpfliche Kreativität haben die deutschsprachige Filmmusik für immer bereichert. Auch wenn Peter Thomas selbst nicht mehr unter uns weilt – seine Melodien leben weiter: als Soundtrack unserer Erinnerungen, als Ohrwürmer und Gänsehaut-Themen, die uns immer wieder daran erinnern, was für ein Abenteuer gute Musik sein kann. Danke, Peter Thomas, für diese fantastischen Klangabenteuer. Und danke an Philip Thomas, das er das Erbe des Vaters weiter hochhält.
Vinyl-Schallplatten üben bis heute eine besondere Faszination aus. Ihr warmer, voller Klang unterscheidet sich deutlich von der glatten Perfektion digitaler Formate und vermittelt ein Gefühl von Echtheit und Nähe zur Musik. Auch das haptische Erlebnis spielt eine große Rolle: Das Auflegen der Platte, das leise Knistern der Rille und das große, oft kunstvoll gestaltete Cover machen das Musikhören zu einem bewussten, beinahe rituellen Vorgang. Viele Liebhaber schätzen zudem den nostalgischen Charakter und die Handwerkskunst vergangener Jahrzehnte. In einer Zeit, in der Musik meist nur noch gestreamt wird, steht die Schallplatte für Entschleunigung, Wertschätzung und den besonderen Moment, wenn Musik wirklich greifbar wird. Und hier sind meine Anschaffungen im Monat Oktober.
Bruce Springsteen: Nebraska ’82 Expanded Edition Über vierzig Jahre nach der Veröffentlichung seines wohl intimsten Albums gewährt uns Bruce Springsteen tiefe Einblicke in eine Schaffensphase, die längst Musikgeschichte geschrieben hat. Mit „Nebraska ’82: Expanded Edition“ und dem begleitenden Soundtrack zum Biopic „Deliver Me From Nowhere“ erscheinen gleich zwei Veröffentlichungen, die das Vermächtnis des 1982 entstandenen Kultalbums in neuem Licht zeigen. Und ich hatte das unglaubliche Glück, die Vinyl-Box in den Händen zu halten! Als langjähriger Springsteen-Fan war der Moment, in dem das Paket ankam, schon etwas Besonderes. Nebraska war schon immer anders – rau, ehrlich, reduziert auf das Wesentliche. Während alle Welt den bombastischen Sound von „Born in the USA“ erwartete, lieferte Bruce damals diese kargen, auf einem Vierspur-Kassettendeck aufgenommenen Lieder ab. Geschichten von Menschen am Rand der Gesellschaft, erzählt mit einer Intensität, die einem unter die Haut geht. Die Expanded Edition ist mehr als nur eine Neuauflage. Schon die Verpackung zeigt, mit wieviel Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde. Das schwere Box-Set öffnet sich wie eine Schatztruhe, und drinnen wartet nicht nur das remastered Original-Album, sondern auch bisher unveröffentlichte Aufnahmen, alternative Versionen und Demos, die einen noch tieferen Blick in Bruces damalige Seelenlage gewähren. Die Liner Notes, vollgepackt mit Hintergrundinformationen und Fotografien aus jener Zeit, sind ein absolutes Highlight für jeden, der verstehen möchte, wie aus diesen einsamen Sessions in Bruces Schlafzimmer ein Meisterwerk entstand. Das Vinyl selbst klingt fantastisch – warm, direkt, unmittelbar. Man hört jedes Knacken, jedes Atmen, jede Nuance von Bruces Stimme und seiner akustischen Gitarre. Genau so sollte Nebraska klingen. Die zusätzlichen Tracks offenbaren Songs, die es nicht aufs Original geschafft haben, aber genauso kraftvoll und berührend sind. Es ist, als würde man Bruce damals über die Schulter schauen, während er mit seinen Dämonen ringt und daraus Kunst erschafft. Der Soundtrack zu „Deliver Me From Nowhere“ ergänzt das Erlebnis perfekt und macht die gesamte Ära noch greifbarer. Für mich als Fan ist diese Veröffentlichung ein Geschenk – eine Möglichkeit, ein Album, das ich schon hunderte Male gehört habe, noch einmal ganz neu zu entdecken. Nebraska war damals mutig, kompromisslos und seiner Zeit voraus. Heute, über vier Jahrzehnte später, hat es nichts von seiner Kraft verloren. Im Gegenteil: Es fühlt sich relevanter denn je an.
Kate Bush: The Kick Inide Kate Bushs Debütalbum The Kick Inside, erschienen 1978, ist ein außergewöhnliches Werk voller künstlerischer Eigenwilligkeit und jugendlicher Genialität. Mit nur 19 Jahren schuf Bush ein Album, das sowohl lyrisch als auch musikalisch weit über das hinausging, was man damals von einer Newcomerin erwarten konnte. Ihre unverwechselbare Stimme, die zwischen ätherischer Zartheit und dramatischer Expressivität pendelt, prägt Songs wie Wuthering Heights, The Man with the Child in His Eyes oder Moving.
Stilistisch verbindet das Album Pop, Rock und Artrock-Elemente mit literarischen und mythologischen Anspielungen – ein Konzept, das Bush später zu einer der faszinierendsten Künstlerinnen der Popgeschichte machte. The Kick Inside wirkt auch heute noch frisch und originell – ein visionäres Debüt, das die Grenzen des Pop neu definierte.
John Lennon: Gimme Some Truth Gimme Some Truth von John Lennon ist weniger ein klassisches Album als eine pointierte Werkschau seines Schaffens, die seine kompromisslose Haltung und sein Gespür für eingängige Melodien eindrucksvoll zusammenfasst.
Die Songs zeigen Lennon als politischen Idealisten, als scharfen Gesellschaftskritiker, aber auch als verletzlichen Menschen, der nach Wahrheit und Frieden sucht. Klassiker wie Imagine, Instant Karma! oder Working Class Hero stehen dabei exemplarisch für seine Mischung aus Aufrichtigkeit, Wut und Hoffnung. Gimme Some Truth ist damit nicht nur eine Zusammenstellung bekannter Stücke, sondern ein musikalisches Manifest für Authentizität und Menschlichkeit.
The Yardbirds: Roger the Engineer Das Album „Roger the Engineer“ der britischen Band The Yardbirds erschien 1966 und gilt als ihr einziges Studioalbum mit komplett eigenem Songmaterial. Offiziell hieß es in Großbritannien Yardbirds, bekam aber aufgrund des Cover-Designs, das eine Karikatur des Tontechnikers Roger Cameron zeigt, schnell den Spitznamen „Roger the Engineer“.
Musikalisch markiert es eine Übergangsphase: Die Band entfernte sich von reinem Rhythm & Blues und experimentierte stärker mit Psychedelic-, Bluesrock- und Hardrock-Elementen. Mit Jeff Beck als Leadgitarrist enthält das Album einige wegweisende Riffs und Sounds, die später viele Musiker beeinflussten. Heute gilt es als ein Schlüsselwerk der 60er-Jahre-Rockmusik.
Jean-Michel Jarre: Zoolook Jean-Michel Jarres Album Zoolook aus dem Jahr 1984 gilt als eines seiner experimentellsten Werke und markiert einen deutlichen Schritt weg von reiner Synthesizer-Musik hin zu einem stärker samplingsbasierten Klangbild. Charakteristisch ist der innovative Einsatz von Sprachaufnahmen aus rund 25 verschiedenen Sprachen, die verfremdet, rhythmisch eingebunden und so zu einem eigenständigen musikalischen Element werden. Dadurch entsteht eine außergewöhnliche Textur, die dem Album eine besondere Tiefe und Identität verleiht. Stücke wie Ethnicolor oder Diva erzeugen dichte, atmosphärische Klangräume, die teilweise fast beklemmend wirken, während andere Passagen mit spielerischen Fragmenten überraschen. Kritiker heben das Album häufig als wegweisend für die Verwendung von Sprachsamples im elektronischen Popkontext hervor.
Gleichzeitig ist Zoolook kein leicht konsumierbares Werk: Der Spannungsbogen wirkt stellenweise unausgeglichen, und wer Jarres melodischere Klassiker wie Oxygène oder Équinoxe bevorzugt, könnte den Zugang zu Zoolook als sperrig empfinden. Auch manche Produktionstechniken wirken aus heutiger Sicht etwas gealtert. Dennoch bleibt Zoolook ein ambitioniertes Album, das Mut zur Innovation beweist und als wichtiger Meilenstein in der Geschichte der elektronischen Musik gilt.
Led Zeppelin: III Mit Led Zeppelin III schlug die Band 1970 neue Wege ein und überraschte Fans wie Kritiker gleichermaßen. Während die Vorgängeralben klar vom harten, elektrischen Bluesrock geprägt waren, zeigt sich hier ein deutlicher Fokus auf akustische Klänge und Folk-Einflüsse. Songs wie Gallows Pole oder Bron-Y-Aur Stomp schöpfen aus britischer und amerikanischer Folk-Tradition, während Stücke wie Immigrant Song oder Celebration Day die gewohnte Energie und Härte der Band transportieren. Diese Mischung aus akustischer Intimität und elektrischer Wucht machte das Album zunächst zu einem Streitpunkt: Manche Hörer vermissten die durchgehende Wucht der ersten beiden Werke. Doch mit der Zeit setzte sich die Erkenntnis durch, dass Led Zeppelin III ein mutiger Entwicklungsschritt war, der die Band musikalisch breiter aufstellte und ihren Sound erheblich erweiterte. Besonders hervorgehoben wird heute die Vielseitigkeit des Albums: von hymnischen Riffs über filigrane Gitarrenarrangements bis hin zu sensiblen Akustikpassagen. Kritiker sehen darin einen wichtigen Grundstein für Led Zeppelins Fähigkeit, Hardrock, Blues, Folk und psychedelische Elemente zu einem unverwechselbaren Stil zu verschmelzen. Im Rückblick gilt Led Zeppelin III nicht als das eingängigste, wohl aber als eines der einflussreichsten und künstlerisch spannendsten Werke der Band – ein Album, das zeigt, dass sich Led Zeppelin nicht auf ihre Erfolgsformel beschränkten, sondern den Mut hatten, neue Klangwelten zu erschließen.
King Crimson: Beat Beat ist das neunte Studioalbum von King Crimson und erschien am 18. Juni 1982. Es war das zweite Album der „’80er-Formation“ mit Robert Fripp, Adrian Belew, Tony Levin und Bill Bruford, und erstmals blieb die Besetzung gegenüber dem Vorgängeralbum Discipline unverändert. Unter dem Einfluss der Beat-Generation (z. B. Jack Kerouac, Allen Ginsberg) konzipierte Belew die Texte, angeregt durch Fripp, der ihm Lesestoff aus der Beat-Literatur nahelegte. Der Name Beat verweist also nicht auf Rhythmus allein, sondern auf die literarische Bewegung, deren Geist (“On the Road”, “Howl” etc.) im Album mitschwingt.
Da Discipline 1981 als Comeback-Album gefeiert wurde, lagen die Erwartungen für Beat hoch: Könnte King Crimson die musikalische Neuausrichtung stabilisieren und weiterentwickeln? Viele Fans und Kritiker hofften auf eine Weiterentwicklung statt auf Wiederholung. Eines der stärksten Merkmale von Beat liegt in seiner instrumentalen Qualität und der Präzision, mit der die Musiker – insbesondere Fripp, Bruford und Levin – ihre Parts ineinander verschachteln. Selbst wenn der Pop- und New-Wave-Einfluss deutlich herauszuhören ist, bleibt die progressive DNA present. Die Technik, das Zusammenspiel und die Dichte mancher Arrangements erinnern an die besten Momente von Discipline, auch wenn Beat insgesamt zugänglicher klingt. Beat ist ein Album, das in King Crimsons Diskografie zwischen Experiment und Zugänglichkeit steht. In den besten Momenten – etwa mit Sartori in Tangier und Requiem – erinnert es daran, dass die Band immer noch bereit war, Grenzen zu verschieben. In anderen Momenten wendet es sich bewusst dem Pop-Songwriting zu, was manche Fans als Kompromiss ansehen. Wenn man Beat mit seinem Vorgänger Discipline vergleicht, liegt es rückblickend oft etwas darunter: wohltuend solide, aber nicht so kraftvoll und einflussreich wie das Comeback-Album. Dennoch besitzt Beat genug individuell starke Stücke, um es auch heute noch wertvoll zu hören – vor allem für jene, die den Chinesen des 80er-Crimson-Sounds nachspüren wollen.
Howard Shore: Lord of the Rings Die Musik von Howard Shore zu Der Herr der Ringe zählt zu den bedeutendsten Filmmusikwerken überhaupt und ist weit mehr als eine bloße Begleitung der Bilder. Shore erschuf ein eigenständiges musikalisches Universum, das die Tiefe und Vielfalt von Tolkiens Welt hörbar macht. Zentral ist dabei die konsequente Verwendung der Leitmotivtechnik: Mehr als neunzig verschiedene Themen und Motive ziehen sich durch die Trilogie, die Völker, Orte, Gegenstände oder auch abstrakte Ideen verkörpern und sich im Verlauf der Handlung weiterentwickeln. So wird die Musik des Auenlands von warmen, volksliedhaften Klängen mit Geige, Flöte und Klarinette bestimmt, während Rohan durch die rauen Töne der Hardangerfiedel charakterisiert wird. Gondor klingt majestätisch und feierlich mit Blechbläsern und Chor, während Mordor und Isengard von schweren, dissonanten Klangmassen aus Blech und Schlagwerk geprägt sind.
Einen besonderen Reiz verleihen die groß angelegten Chorpassagen, die in Tolkiens Sprachen wie Sindarin, Quenya oder Khuzdul gesungen werden und der Musik eine archaische, mythische Aura verleihen. Shore gelingt es, sowohl intime, zarte Momente voller Geborgenheit als auch monumentale Schlachtszenen von überwältigender Wucht zu gestalten und so die emotionale Bandbreite der Filme auf einzigartige Weise zu verstärken. Trotz der Vielfalt an Themen und Stilen wirkt die Komposition als geschlossenes Ganzes, das wie eine Oper ohne Bühne funktioniert und die epische Dimension der Geschichte hörbar macht.
Bernard Herrmann: Vertigo Der Soundtrack zu Alfred Hitchcocks Vertigo (1958), komponiert von Bernard Herrmann, gilt als eines der eindrucksvollsten Beispiele für die enge Verbindung von Film und Musik. Herrmanns Komposition ist von einer hypnotischen, fast unheimlichen Qualität geprägt und spiegelt die psychologische Tiefe des Films ebenso wider wie dessen traumartige Atmosphäre. Zentral sind die schwebenden, kreisenden Motive, die musikalisch das titelgebende Schwindelgefühl nachzeichnen. Durch die geschickte Verwendung von sich aufbauenden und wiederholenden Figuren, schraubenartigen Tonbewegungen und dichten Orchesterfarben entsteht ein Klangbild, das sowohl Spannung als auch Obsession vermittelt. Die Partitur arbeitet intensiv mit Streichern, die oft in breiten, wogenden Klangflächen eingesetzt werden und ein Gefühl von Sehnsucht, aber auch von Beklemmung erzeugen. Über diesen Teppichen legen sich unheilvolle Bläserakzente, die die Bedrohung und die innere Zerrissenheit der Hauptfigur unterstreichen. Besonders hervorzuheben ist das berühmte Liebesthema, das zugleich romantisch und beunruhigend wirkt – es steigert sich immer wieder in leidenschaftliche Höhepunkte, die jedoch abrupt abbrechen oder in Dissonanzen münden, was die unerfüllte, obsessive Natur der Liebe im Film reflektiert. Herrmanns Musik für Vertigo ist weniger auf klassische Hollywood-Melodien ausgelegt, sondern auf eine durchgängige Klangdramaturgie, die den Zuschauer unweigerlich in die psychologische Abwärtsspirale der Figuren hineinzieht. Sie ist zugleich lyrisch und bedrohlich, schön und verstörend, und verstärkt so die traumwandlerische, beklemmende Stimmung des Films auf unverwechselbare Weise.
Richard Wagner: Lohengrin Die Bayreuther Festspiele 1982 präsentierten mit Richard Wagners „Lohengrin“ eine Aufführung, die sowohl musikalisch als auch szenisch nachhaltigen Eindruck hinterließ. Im Zentrum stand der Tenor Peter Hofmann, der zu dieser Zeit bereits als charismatischer und moderner Wagner-Sänger galt. Seine Interpretation der Titelpartie zeichnete sich weniger durch ein heroisch stählernes Timbre aus, als vielmehr durch eine lyrische, fast schlanke Stimmführung, die dem geheimnisvollen Charakter des Schwanenritters eine besondere Verletzlichkeit und Menschlichkeit verlieh. Hofmanns heller Tenor, geprägt von klarem Höhenstrahl und nuancenreicher Phrasierung, traf den Ton eines „modernen Lohengrin“, der sich von den kraftvollen, manchmal schwergewichtigen Bayreuth-Traditionen unterschied. Kritiker bemerkten zwar eine gewisse vokale Fragilität in den dramatischeren Passagen, doch gerade die „Gralserzählung“ gewann durch seine fast introvertierte Gestaltung eine intime Intensität, die im Festspielhaus große Wirkung entfalten konnte.
An der Seite Hofmanns überzeugte die Sopranistin Katalin Komlósi (Elsa) mit lyrischer Innigkeit, auch wenn ihre Stimme nicht immer das durchschlagende Volumen für den großen Saal besaß. Die Gegenspieler, insbesondere Ortrud und Telramund, lieferten hingegen kraftvoll-dramatische Kontraste, die der Aufführung die nötige Spannung gaben. Dirigent Woldemar Nelsson entschied sich für ein transparentes, fließendes Klangbild, das weniger den monumentalen Wagner-Klang kultivierte, sondern eine fein austarierte Balance zwischen Orchester und Bühne herstellte. Die Bayreuther Akustik trug dazu bei, dass selbst die zarten Passagen Hofmanns klar verständlich blieben.
Auch die 1982 veröffentlichte Aufnahme dieser Produktion dokumentiert diese besondere Ära Bayreuths. Auf Schallplatte und später CD festgehalten, vermittelt das Album die Atmosphäre eines Ensembles, das nicht allein auf stimmliche Wucht setzte, sondern auf psychologische Zeichnung und klangliche Durchsichtigkeit. Hofmanns Lohengrin wirkt hier fast wie ein Gegenentwurf zum traditionellen „Helden“ – ein sensibler, geheimnisvoller Ritter, der in seiner Menschlichkeit greifbarer wird. Während manche Puristen den fehlenden „stahlblauen Heldentenor“ kritisierten, schätzten andere gerade den frischen Zugang, der Wagner näher an eine neue Generation von Opernfreunden brachte.
In der Rückschau lässt sich die Bayreuther „Lohengrin“-Produktion von 1982 als ein wichtiger Moment in der Rezeption des Werkes werten. Sie markierte eine Phase, in der die Festspiele begannen, sich von schwerfälligen Wagner-Klischees zu lösen und neue stimmliche und szenische Wege zu beschreiten. Das Album mit Peter Hofmann bleibt bis heute ein Dokument dieses Aufbruchs, das seine Hörer mit einer Mischung aus Spannung, Kontroverse und Faszination zurücklässt.
Chuck Berry: Ultimative Collection Chuck Berry gilt als einer der entscheidenden Wegbereiter des Rock ’n’ Roll. Mit Songs wie Johnny B. Goode oder Roll Over Beethoven verband er treibende Rhythmik, eingängige Gitarrenriffs und jugendnahe Texte zu einer bis dahin unbekannten Mischung, die Generationen von Musikern beeinflusste. Berry prägte nicht nur den Sound, sondern auch die Bühnenästhetik des Rock: Seine energiegelbe Performance, der berühmte „Duckwalk“ und seine unverwechselbare Gitarrentechnik machten ihn zu einem Idol für Bands wie die Beatles, die Rolling Stones oder später auch Bruce Springsteen.
Er brachte das Lebensgefühl einer neuen, selbstbewussten Jugendkultur auf den Punkt und gilt bis heute als „Vater des Rock ’n’ Roll“, dessen musikalisches Erbe den Grundstein für nahezu alle späteren Spielarten der Rockmusik legte.
Ich weiß nicht, ob mir der neue Jean-Michel Jarre gefällt. Ich weiß nicht, ob es mir gefällt, was ich im Konzert in der Nürnberg Arena gesehen und gehört habe. Ich weiß es einfach nicht.
Fest steht auf jeden Fall, dass es der alte Recke mit seinen 68 Jahren noch immer kann. Auf der Bühne wirkt der Pionier der elektronischen Musik frisch, nahezu jung. Begleitet von zwei Musikern an seiner Seite lieferte er in Nürnberg eine eindrucksvolle Show im Rahmen der Electronica World Tour ab bei der richtig Stimmung aufkam.
Hart und kräftig waren die Beats, die das elektrische Trio von der Bühne ins Publikum abfeuerte. Elektronik pur und schneidende Klänge, die den Körper durchdrangen, die zum Tanzen und Bewegen aufforderten.
So etwas habe ich bei einem Jean-Michel Jarre Konzert nicht erwartet und hatte damit die erste Zeit zu kämpfen. Jarre führt auf der Bühne das fort, was er mit seinen jüngsten beiden Alben begonnen hat. Mein Problem nur: Ich mag die beiden jüngsten Alben Electronica 1 und 2 nur teilweise. Ich bin dem musikalischen Weg von Jarre jahrelang, jahrzehntelang gefolgt. Nur bei den jüngsten Alben versagte meine Gefolgschaft. Jarre kooperierte mit Musikern, die ihn und uns beeinflussten. Das klingt gut, aber die meisten der Musiker mag ich nicht.
Das schien aber nur mein Problem in Nürnberg zu sein. Das Publikum quittierte jeden Song mit donnernden Applaus. Und richtig: Jean-Michel Jarre hat seine Sache in Nürnberg wirklich gut gemacht. Die Show war großartig. Er hat die Nürnberg Arena zum Kochen gebracht.
Das lag zum einen an der harten elektronischen Musik, es lang zum anderen aber auch an einer gewaltigen Licht- und Tonanlage. Der Sound war nahezu perfekt. Und die Lightshow war absolut state of the art und hat die Zuschauer in ihren Bann gezogen. Jarre wich selbst bei vielen Stücken hinter die Light- und Lasershow zurück und trat mit seinen Keyboards und Controllern in den Hintergrund.
Absolut faszinierend war auch sein Ausflug in die Laserharfe. Direkt, wenige Meter vor dem Publikum, spielte er auf dieser grünen Lichtharfe und entlockte ihr intensive Klänge. Ich war fasziniert, begeistert und dann erstarrte ich. Jarre spielte mit seiner Laserharfe und erzeugte einen Lichtdom. Verdammt, wusste Jean-Michel Jarre nicht, wo er gerade auftritt? Hat es ihm keiner gesagt, dass er nur wenige Hundert Meter von Hitlers Aufmarschgebiet in Nürnberg spielte? Hat ihm keiner gesagt, dass Leni Riefenstahl und Albert Speer Lichtdome in Nürnberg nutzten, um den Nationalsozialismus zu feiern? Ich bekam die Bilder nicht aus den Kopf. Ich denke, ich hoffe, dass die Konzertagentur dies dem Franzosen verheimlicht haben. Mir lief es bei diesem technisch und musikalisch perfekten Auftritt der Kombination von Musik, Licht, Farbe, Sound und Effekte kalt den Rücken herunter.
Ich brauchte einige Zeit, bis ich mir wieder gefangen hatte und die schrecklichen Bilder der deutschen Vergangenheit an diesem Ort abschütteln konnte. Dann genoss ich allerdings das Konzert, wobei ich die früheren Stücke der Klassiker einfach besser fand. Sie wurden zwar härter auf der Bühne gespielt, aber für mich kamen schöne Erinnerungen an meine Jugend hoch, als ich die Musik von Jean-Michel Jarre entdeckte. Ich weiß noch, wie ich mir mit meinen Schulfreunden heftige Wortgefechte lieferte, ob Equinux oder Oxgene nun Fahrstuhlmusik oder ernstzunehmende Unterhaltung war. Ich war der Meinung, dass die Musik von Jarre eine besondere Art von Kunst darstellen. Durch ihn entdeckte ich die elektronische Musik. Jarre ebene die Wege für Tangerine Dream, Klaus Schulze, Kitaro, Tomita, Cluster, Autechre, Yello, Keith Emerson und immer wieder Kraftwerk. Ohne Jarre hätte ich nie Kraftwerk entdeckt und dafür bin ich ihm noch heute Dank schuldig. Kraftwerk war minimal, Jarre war maximal.
Der erste Höhepunkt des Nürnberger Konzertes war für mich eindeutig der Song Exit, bei dem Jarre den Whistleblower Edward Snowden zu Wort kommen ließ. Jarre unterstützt ausdrücklich die Arbeit von Snowden und dem schließe ich mich an. Wenn nicht wir gegen Überwachung aufstehen, wer sollte es denn sonst tun? Weise Worte.
In meinen Stuhl lehnte ich mich zurück, als Jarre Gedanken aus meiner Jugend wieder zurück in mein Bewusstein brachte. Er spielte auf der Bühne nicht nur Oxygene 8, sondern auch Souvenirs of China. Mein Gott, ist diese Musik lange her. 1987 habe ich das Stück zum ersten Mal gehört. Wirklich begeistert war ich von den alten Stücken des Meisters – und das Publikum war es ebenso.
Als Abschluss gab es noch ein Zuckerl. Es gab einen Ausblick auf das neue Album Oxygene 3. Die Musik ist eine versöhnliche Geste an die alten Fans wie mich, die mit dem Techno-Sound der vergangenen beiden Alben nicht viel anfangen konnte. Oxygene 3 wird im Dezember veröffentlicht und wir durften in Nürnberg aus der Überraschungstüte naschen. Gut hat es getan.
Ich bin ein-, zweimal pro Woche an bayerischen Schulen aller Schularten unterwegs und darf Vorträge zum Thema Medienkompetenz vor Schülern, Lehrern und Eltern halten. Zu Beginn frage ich in der Regel nach der Verbreitung von Handys und Smartphones sowie dem Nutzungsverhalten. Und siehe da, Smartphones sind bei der Schülergruppe absolut führend. Es gibt kaum noch klassische Mobiltelefone und kaum ein Schüler ab der fünften Klasse besitzt kein Mobiltelefon.
Und ich komme auch auf die Nutzung von Musik zu sprechen. Es freut mich, dass es bei den Schülern noch ein paar Verfechter des klassischen Vinyls gibt. Zumeist sind dies Schüler, die entweder die Schallplattensammlung von den Eltern samt Schallplattenspieler geerbt haben, oder die jungen Menschen sind finanziell potent, um sich dieses Hobby leisten zu können.
In der Regel wird Musik heute aber digital konsumiert. Und dabei fällt mir bei meinen Vorträgen weiter auf, dass die CDs auf absteigendem Ast sind. Downloadportale wie Amazon und iTunes sind führend, wenn Musik legal gekauft wird. Und es kommen mehr und mehr Streaming-Dienste bei den Jugendlichen an. Sie treffen ihren Geschmack. Der Typus Jäger und Sammler (wie ich ganz klar einer bin), wird weniger. Ich will Musik besitzen, doch damit gehöre ich zu einem Auslaufmodell in der Medienwelt.
Musik wird nicht mehr besessen, sondern gemietet. Und dieses Mieten von Inhalten lässt sich überall feststellen. Es beginnt bei Cloud-Software (Software as a Service SaaS) wie Adobe oder Microsoft. Die Online-Videotheken mit ihren Streaming-Angeboten sind an der Tagesordnung: Die Mediatheken der TV-Sender, Amazon Instant Video, iTunes, Watchever und ab Herbst Netfix verdrängen klassische Datenträger. Amazon setzt in den USA zudem auf eine Bücherflatrate.
Und bei uns in Deutschland sind inzwischen die Musikflatrates voll angekommen und gewinnen Marktanteil um Marktanteil. Bei den Schülern oft nicht mehr via Rechner, sondern via Smartphone. Seit rund zwei Jahren bietet die Deutsche Telekom als einziger Mobilfunk-Provider in Deutschland eine Kooperation mit dem Musikstreamingdienst Spotify an. Was die Jugendlichen besonders freuen wird, wenn sie den Dienst mit ihrem Smartphone nutzen: Die Telekom will künftig das gesamte durch Spotify anfallende Datenvolumen auf null setzen. Das bedeutet, die Datennutzung durch Spotify wird nicht auf das Datenvolumen des Smartphone-Nutzers angerechnet.
Jimmy Iovine (l), Tim Cook (m) und Andre Romelle Young, auch bekannt als Dr. Dre (r). Foto: Apple
Wie wichtig diese Dienste sind, zeigt ein 3-Milliarden-US-Dollar-Kauf von Apple. Cupertino reagierte auf den Trend und kaufte mit Beat nicht nur einen Kopfhörerhersteller, sondern auch ein Streaming-Portal für Musik. Streaming ist im Moment die Zukunft. Einen idealen Überblick über die verschiedenen Anbieter wie Spotify und Co gibt diese Webseite.
Streaming ist natürlich abhängig von der Gegend, in der man wohnt. Im ländlichen Raum ohne schnelles oder ausreichendes Internet ist die Streaming-Nutzung nur theoretisch möglich. Es macht ohne vernünftige Anbindung einfach keinen Spaß. Aber sobald ausreichende Bandbreite verfügbar ist, fahren die Jugendlichen voll auf die Streamingdienste ab. Die Dienste setzen derzeit noch auf Masse, dann und wann fehlt die musikalische Qualität. Und auch an der audiophilen Qualität lässt sich noch einiges verbessern. Hier wird sicher der Pono-Player von Neil Young und seine Musikplattform Pono Music Ende des Jahres noch mehr Druck ausüben. Aber wir stehen vor interessanten Zeiten.