Posts Tagged ‘James Cameron’

Buchtipp: Alien – the Archive von Mark Salisbury

3. März 2017
Als Alien-Fan brauchte ich diese Buch: Alien the Archive

Als Alien-Fan brauchte ich diese Buch: Alien the Archive

Mein Gott, was hab ich für eine Angst gehabt, als ich Alien damals als Jugendlicher im Kino sah. Im Weltraum hört dich niemand schreien – so lautete der Untertitel zum geheimnisvollen Kinoplakat. Alien war Horror pur und noch heute liebe ich die Geschichte des geheimnisvollen Monsters, das der Schweizer Künstler HR Giger schuf. Regisseur Ridley Scott schuf mit Alien einen neuen Standard in Sachen Weltraumhorror und bei jeder Fortsetzung ging ich brav ins Kino und versuche jedem Film etwas Gutes abzugewinnen. Leider wurden die Teile immer schwächer. James Cameron brachte Rambo in Alien ein und David Finsher die Religion – dann ging es bergab mit der Serie.
Als Ridley Scott mit Prometheus – Dunkle Zeichen ein Prequel für Alien drehte, war ich total begeistert. Der Film hatte Klasse und gefiel mir sehr gut. Angst machte der Film aber keine mehr. Ich kaufte verschiedene Alien-Ausgaben, habe einen Alien-Kopf und ein Alien-Ei und auch eine große Alien-Figur im Arbeitszimmer stehen. An meinem Monitor hängt ein Alien und mal sehen, vielleicht mach ich über Zeugs mal einen Blogpost. Und nun kommt dieses Jahr wieder das Prometheus-Sequel Alien: Covenant ins Kino und Ridley Scott saß wieder auf dem Regiestuhl. Und natürlich ist unser Xenomorph wieder dabei – es verspricht wieder Horror zu werden.


Der deutsche Start ist im Mai 2017 und somit will ich mich bis dahin ein wenig einstimmen. Ich habe aus meiner umfangreichen Alien-Literatur ein Buch ausgewählt, das den besten Überblick garantiert: Alien the Archive. Es ist ein Guide durch die klassischen Alien-Filme – also Alien 1 bis 4. Prometheus und die unsäglichen Spin offs Alien vs Predator sind nicht dabei.
Das Buch ist kein klassisches Lesebuch, sondern vielmehr ein Fan-Buch. Schwerpunkt liegt auf Fotos und Konzeptzeichnungen. Es gibt freilich zu jedem Film mehr, viel mehr Material in speziellen Büchern. Aber dieses Alien Archiv schafft einen guten Überblick und es war das erste Buch dieser Art aus dem Alien-Universum. Beim Text muss der Leser etwas Abstriche machen, denn so richtig Kritik kommt da nicht auf. Nun ja, es ist wie gesagt, ein Fan-Buch. Ich hab mir die US-Version gekaut, inzwischen gibt es auch eine deutsche und auch eine japanische Übersetzung. Für mich waren die Konzeptzeichnungen und die Produktionsfotos am Wichtigsten. Ich wollte wissen, wie es zu den Ideen kam und wie sie umgesetzt werden. Klassische Schauspielerbildchen brauche ich nicht unbedingt. Es gibt hier sehr gutes Material, vor allem von den ersten drei Alien-Filmen. Auf Teil 4 kann ich komplett verzichten. Ich halte den Film für Müll.
Das Buch ist dem leider zu früh verstorbenen HR Giger gewidmet und zeigt auch einige Alien-Giger-Bilder. Wer die Bücher über Giger und von Giger selbst hat, der findet im Alien Archiv nichts neues. Das Buch gibt einen guten Überblick über den wichtigen Beitrag, den Giger zu dem Film geleistet hat. Der Xenomorph steht für mich immer im Mittelpunkt der Filme und ich bin ein Fan von Alien als Maske. CGI kommt an die klassische Maske nicht heran. Bin gespannt, wie es Ridley Scott im fünften Teil gelöst hat und wieviel CGI zum Tragen kommt.
Der Xenomorph wirkt für mich am Besten, wenn er halb im Dunkeln ist. Dann ist Alien zutiefst bedrohlich. Von Teil zu Teil ist mehr vom Xenomorphen zu sehen und wenn Alien als GCI-Monsterchen im Teil 4 daher kommt, dann kann ich darauf verzichten. Aus Horror wird Kopfschütteln.
Und ich liebe das Raumschiff in U-Form. In Prometheus haben wir viel über das fremde Schiff und seine Besatzung sowie den Space Jockey erfahren. In Alien Teil 1 war alles noch sehr sehr geheimnisvoll. Das Raumschiff war irgendwie biologisch und zählt bis heute zu meinen Lieblingsraumschiffen im Science Fiction Film. Ich hatte als Jugendlicher das Filmfoto vom Raumschiff sogar in meinem Jugendzimmer hängen, so sehr hatte und hat es mich beeindruckt. Es war komplett ungewöhnlich in seiner Erscheinungsweise. Raumschiffe waren bis dahin glatt, metallisch und technisch. Dieses hier war komplett anders: Organisch, geheimnisvoll und absolut unheimlich. Die kranke Fanatsie Gigers wurde auf die Leinwand übertragen und sorgte für eine unheimliche Atomsphäre. Biomechanical nannte er es und so ist auch ein großer Teil seiner Kunst aus diesen Jahren. Und ja: Ich mag seine Kunst sehr. Dann kamen die Eier und der Rest ist Filmgeschichte.
Also, wer Alien mag, wird dieses Buch Alien the Archive lieben. Der Streifzug durch die Filme ist sehenswert. Ich hoffe, dass durch Alien 5 uns ein paar neue Bücher ins Haus stehen. Gerne würde ich ein Buch über die zahlreichen Videogames zu Alien lesen. Vielleicht eine Anregung und vielleicht fühlt sich jemand angesprochen.

Persönlicher Nachruf zum Tode von James Horner

23. Juni 2015

Die Nachricht kam am frühen Morgen über Twitter. William Shatner, seines Zeichens ehemaliger Captain Kirk, bedauerte, dass James Horner im Alter von 61 Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Nach dem Lesen des Tweets im Bett war ich sofort hellwach.

Um 6:22 Uhr erfuhr ich vom Tode Horner via Twitter durch William Shatner.

Um 6:22 Uhr erfuhr ich vom Tode Horner via Twitter durch William Shatner.

Als Soundtrack-Fan gehört James Horner zu meinen Helden. Es gibt die Helden des Olymp wie John Williams und Jerry Goldsmith. Und dann gibt es eine Ebene darunter, dazu gehört für mich der Komponist James Horner. Sofort hatte ich die Melodie seines sicherlich bekanntesten Werkes My Heart will go on aus Titanic im Ohr.
In den nächsten Stunden stellte sich heraus, dass die Meldung vom Tode des Komponisten wohl wahr war. Mehr und mehr Newsdienste verbreiteten die Meldung – Hollywood wurde durch das Fachblatt Variety vom Verlust des Komponisten informiert Mit seinem Kleinflugzeug stürzte Horner in Kalifornien ab. Das ist traurig. Die Welt der Filmmusik verliert damit wieder einen wichtigen Vertreter und einen begnadeten Komponisten.

Hollywood trauert.

Hollywood trauert.

Horner erhielt zwei Oscars für Titanic, was neben dem hörenswerten Braveheart wohl das kommerziell erfolgreiche Album ist.
Persönlich lernte ich James Horner 1983 durch seinen Soundtrack zu den Douglas Trumbull Project Brainstorm lieben. Der Film des Trickspezialisten Trumbull war zwar ein Flop, aber der letzte Film der wunderschönen Natalie Wood, die während der Dreharbeiten verstarb. Mit dem Film wurde ich zum ersten Mal mit der tonalen Filmmusik von Horner vertraut. Wochenlang suchte ich als Jugendlicher den Soundtrack und bestellte ihn schließlich kompliziert über den Schallplattenhandel in den USA – das war die Zeit lange vor dem Internet.
Als Star Trek-Fan liebte ich die Musik von Jerry Goldsmith und als 1982 James Horner den zweiten Teil Zorn des Khan komponierte war ich zunächst enttäuscht. Paramount wollte den teueren, aber genialen Goldsmith nicht bezahlen und vergab den Auftrag der Komposition an Horner. Das gefiel mir als Trekkie nicht, aber als ich den Film im Kino sah und die Musik von Horner hörte, da war ich versöhnt. Der Mann kann es, auf jeden Fall. Inzwischen ist die Langfassung des Khan-Soundtracks veröffentlicht. Und er zeigte bei Star Trek III auch wieder sein Können.
Es kamen noch viele Soundtracks von James Horner und jüngere Kinofans kennen sicher seine Musik aus Avatar (sehr weltmusikmäßig) oder The Amazing Spider-Man. Meine persönlichen Lieblingssoundtracks sind neben Brainstorm eindeutig Willow und A Beautiful Mind sowie der komplett unterschätzte Aliens . Gerade der zweite Teil der Alien-Reihe zeigt, welch großartiger Komponist James Horner war. Normalerweise wird zum fertigen Film der Soundtrack komponiert, aber Regisseur James Cameron war mit Aliens – die Rückkehr in Verzug und schnitt den Film immer wieder um. Musik für einen unfertigen Film geht gar nicht. Dennoch musste Horner in zwei Wochen 97 Minuten Musik komponieren, die aber schließlich nicht dort eingesetzt wurde, wie sie geplant war. Horner war verständlicherweise stinksauer, aber das Publikum hat wohl davon nichts gemerkt.
Nun ist James Horner im Alter von 61. Jahren bei einem Flugzeugunglück verstorben.

Die Alien-Soundtracks

20. Mai 2012

Im Moment freue ich mich auf den Kinosommer, wenn endlich Prometheus von Ridley Scott in die Kinos kommt. Es ist das Prequel zu Alien und die Bilder machen Lust auf großes Vfx-Kino. 1979 hieß es so schön: „Im Weltraum hört dich niemand schreien!“ Ich bin sehr gespannt, was uns erwartet. Ich habe schon hier darüber geschrieben und mir auch die Blu rays näher angeschaut.

Und ich bin auf den Soundtrack von Marc Streitenfeld gespannt. Die Soundtracks zu Alien waren unterschiedlich, wie die Filme. Jerry Goldsmith leistete mit der Musik zum ersten Teil ganze Arbeit. 2007 ist eine Doppel-CD Alien erschienen, die keine Wünsch offen lässt. Leider haben sich Goldsmith und Scott verkracht, so dass das orchestrale Werk in seiner Gesamtheit erst spät erschien und nicht komplett im Film verwendet wurde. Wie bekannt, verstarb Goldsmith im Jahre 2004 und seine Erben können nun profitieren. Meine erste Aufnahme von Alien war nur rund 35 Minuten lang und eindeutig zu kurz. Die Doppel-CD  Alien bringt das gesamte veröffentlichte und unveröffentlichte Material zu Tage. Für mich steht Goldsmith in der Liga wie John Williams.

Im zweiten Teil Aliens durfte James Horner ans Dirigentenpult. 2001 erschien eine Aliens (The Deluxe Edition) von Colosseum. Regie führte damals James Cameron, der später auch Horner zu dem Soundtrack zu Titanic engagierte. In der Soundtrack-Version von 2001 können wir endlich nichtveröffentlichte Tracks hören. Horner zeigt hier, was er wirklich kann. Im ursprünglichen Soundtrack kam dieses Schaffen zu kurz. Nach dem mehrmaligen Anhören der 2001-Fassung muss ich sagen: Horner, du bist ein guter Mann und verstehst deinen Job. In der alten kurzen Fassung war mir die Musik zu oberflächlich. Jetzt geht sie in die Tiefe und schafft ein facettenreiches Kopfkino. Es ist komplett neue Musik zu hören, die es in sich hat.

Die Musik des umstrittenen dritten Alien-Teils stammt aus der Feder von Elliot Goldenthal und Alien III bedarf eines mehrmaligen intensiven Hören. Bei den ersten paar Mal anhören überzeugte mich die Musik nicht und die CD wanderte ins Archiv. Doch wie der Film bei mir reifen musste, musste auch die Musik reifen. Jetzt habe ich einen perfekten Horror-Soundtrack in meinen Kopfhörern. Gänsehaut ist garantiert, die Atmosphäre des Films gibt die Musik perfekt wider. Die Mischung aus Angst, Beklemmung, religiösen Fanatismus und nackter Terror wirken.

Den Teil IV Alien Resurrection und die Musik Alien Resurrection will ich vergessen. Film ist schauderhaft und die Musik ist es auch. Es ist der lauter Score für einen belanglosen Actionfilm und John Frizzel hat kein Glanzstück abgegeben. Mir hat das Teil überhaupt nicht gefallen.

Und nun? Im Sommer startet Prometheus. Die Musik in den Trailern klingt gut. Der Soundtrack Prometheus stammt aus der Feder von Marc Streitenfeld. Der Deutsche arbeitet bereits mehrmals mit Ridley Scott und kennt die Arbeitsweise des Meisters. Was mich nervös macht, ist die Tatsache, dass Streifenfeld aus der Schule von Hans Zimmer kommt. Zimmer ist erfolgreich, aber meine Musik ist es nicht. An Zimmer scheiden sich die Geister und ich hoffe bei Prometheus auf eine hervorragende musikalische Arbeit des Münchners Marc Streitenfeld. Am 3. August halte ich den Soundtrack in den Händen und bin gespannt.

Alien Anthology mit Ei

30. Oktober 2010
Familienzusammenführung: Alien Kopf und Alien Ei.

Familienzusammenführung: Alien Kopf und Alien Ei.

Auf 4500 Exemplare weltweit ist die neue Eier-Edition von Alien Alien Anthology – Limited Edition „Egg“ [Blu-ray] begrenzt und ich hab ein Exemplar ergattert. Als Alien- und Giger-Fan ist es ein Muss. Die Alien-Geschichte ist ja hinlänglich bekannt und auch das Sir Scott das Prequel dreht – darüber habe ich in meinem Blog geschrieben.

Und nun die Frage: Warum braucht es nochmals die Alien Anthology auf Blu ray? Ich habe die Eier-Edition (das Plastik-Ei leuchtet) gewählt, weil sie schön zu meinem Alien-Kopf der 25 Jahres-Edition passt, die ich noch auf DVD habe. Während der Kopf eine wahre Zierde ist, ist das Ei etwas billig geraten.

Fox hat mit der Blu ray-Veröffentlichung ganze Arbeit geleistet. Das schärfere Blu ray Bild ist tadellos. Vor allem der Teil 1 hat ziemlich gewonnen: Mehr Schärfe, mehr Tiefe, kein Rauschen. Hier zeigt sich, was Technik leisten kann. Die HD-Version schlägt meine DVD um Längen. Insgesamt sind es zehn Scheiben in der Box, eine Mischung aus Blu ray und DVD.

Schön ist, dass die Kino-Versionen der Filme erhalten sind, sowie neu geschnittene Versionen. Gerade bei Teil 1 sieht der Zuschauer ein wenig mehr Alien. Der Film ist flotter geworden und passt so ganz gut in die heutige Zeit. Mir ist allerdings der Erzählstil der siebziger Jahre lieber – aber das ist Geschmacksache. Teil 2 ist mit Zusatzmaterial ergänzt, bleibt aber das klassische Geballer von James Cameron. Teil 3 hat deutlich mehr an inhaltlicher Tiefe und Logik bekommen und über Teil 4 brauchen wir gar nicht reden. Der Film ist zwar etwas schlüssiger – aber dennoch bleibt er Mist. Da waren einfach untalentierte Filmrüpel am Werk, die auf den Kommerz schielten.

Gute ist das beiliegende Booklet, das genau aufzeigt, welche Szenen in den Director’s Cut Versionen sich von den Kinoversionen unterscheiden. So kann der eilige Filmfan direkt die Szenen ansteuern.

Zum Bonusmaterial: Das Blu-ray Set versammelt erstmals das komplette Film- und Bonusmaterial aus jeder Veröffentlichung der Alien-Saga. Zudem gibt es eine technische Spielerei, den MU-TH-UR 6000 Modus – in Anlehnung an den Bordcomputer der Nostromo aus Alien „Mutter“ – ermöglicht den Fans auf Knopfdruck noch tiefer in die Alien-Saga und ihre nicht minder spannende Entstehungsgeschichte einzusteigen. Nicht zuletzt dient die Funktion als Index des kompletten Alien-Materials, inklusive über 12.000 Bildern.

Alien 5 in Stereo 3D

2. August 2010

Es wird ernst: Sir Ridley Scott will sich wirklich wieder an Alien wagen. De Info geht schon seit Anfang des Jahres durch Netz, doch nun wird es konkreter, Nachdem im Oktober 2010 die Alien Anthology (Facehugger Edition) [Blu-ray] auf den deutschen Markt kommen wird, steht uns jetzt wieder ein neuer Teil ins Haus, sogar ein Zweitteiler, wie manche Seiten behaupten. Wie es heißt, soll Alien 5 im Oktober 2011 in die Kinos kommen. Gedreht ist aber freilich noch nichts, weil noch nicht einmal eine Handlung da ist. Wie aus Hollywood bekannt wurde, soll Damon Lindelof ein Drehbuch verfassen. Lindelot ist ein Profi, zeigte er doch mit den Drehbücher zur Lost-Serie, dass es möglich ist, sechs Staffeln lang die Spannung aufrecht zu erhalten. Durch die jüngste Star Trek-Produktion kennt Lindelof das Filmproduktionsgeschäft rund um Blockbuster.

Doch braucht die Welt wirklich einen neuen Alien-Film? Als 1979 Alien in die Kinos kam, stand ich vor dem örtlichen Lichtspieltheater und las fasziniert die Unterzeile: „Im Weltraum hört dich niemand schreien.“ Ich mogelte mich als kleiner Knirps ins Kino und stellte fest: Im Kino hört dich jeder schreien. Der Film war entsetzlich – und das meine ich ausdrücklich positiv. Der Film von Meister Scott war der Hammer, er fegte mich vom Stuhl und er tut es noch immer. Er ändere mein Weltbild in Bezug auf Science Fiction und Horror. Und auch auf Setdesigns. Das Raumschiff Nostromo war kein glänzender Sternenkreuzer, die bösen Außerirdischen waren wirklich erschreckend und das Setdesign der Space Jockeys war faszinierend. Damals lernte ich das Werk von H.G. Giger schätzen und das gilt bis heute. Giger war immer wieder für Schöpfungen der abartigen Art bekannt – leider wurde nie auf seine Werke bei der Verfilmung von Dune zurückgegriffen. Species war von der Ausstattung und der Hauptdarstellerin schön anzusehen, aber das war es auch dann schon.

Die Fortsetzungen von Alien waren gemischt: Alien II war ein schönes Geballer und gar nicht so schlecht. James Cameron lieferte solide Kost ab. Teil III von David Fincher war verstörend und auf seine Art großartig. Hauptdarstellerin und Monster gaben den Löffel ab – gut so. Teil IV von Jean-Pierre Jeunet war der letzte Mist – alles war konstruiert und die Vfx waren erbärmlich. Dann gab es noch grausame Line Extensions Alien vs. Predator 1+2 [Blu-ray] in Form von zwei Teilen – kompletter Dreck. Alien-Fans wandten sich mit Grausen ab.

Doch nun die Nachricht: Sir Ridley Scott will wieder für Alien die Regie führen. Fox macht natürlich ein Staatsgeheimnis daraus. Nur soviel: Es soll Licht hinter die Vorgeschichte von Alien bringen. Wie kapern die Aliens das unheimliche Raumschiff, das auf das LV-426 abstürzt und auf das später die Besatzung der Nostromo stößt? Und es soll endlich die Geschichte des Space Jockeys erzählt werden. Und Roger Christian, Art-Director von 1979, verriet in einem Interview, dass Alien 5 in Stereo 3D gedreht werden soll.

„They Will Come to Town” siegt bei Visual Effects Society

9. April 2010
Es ist schön zu sehen, dass man nicht falsch liegt. Nachdem der Kurzfilm „They Will Come to Town” von Thilo Ewers beim animago AWARD super abgeschnitten hat, erhielt der Streifen jetzt einen begehrten VES Award der renommierten Visual Effects Society in LA. Damit ist Ewers in prominenter Runde: Zu den weiteren Preisträgern zählten Oscar-Gewinner James Cameron , der den VES Lifetime Achievement Award erhielt, und   Ed Catmull, Präsident der Walt Disney und Pixar Animation Studios, der den George Méliès Award für Pionierarbeit erhielt.
Ewers begann sein preisgekröntes Projekt, bei dem er sich von einem Foto der Brooklyn Bridge inspirieren ließ, indem er der Aufnahme mithilfe einiger Schattierungen eine größere Tiefenwirkung verlieh. Dabei wollte er es aber nicht belassen, da er die Absicht verfolgte, eine tiefgründigere Botschaft zu verbreiten. Mithilfe der Software Autodesk Maya für 3D-Modellierung, Animation, visuelle Effekte und Compositing machte sich Ewers an die Arbeit und gestaltete ein Projekt mit größerem Tiefgang rund um die Themen Umwelt und globale Erwärmung. Ewers lernte von einem Kommilitonen, wie Maya in der Praxis eingesetzt wird, während er an seinem Projekt weiterarbeitete. Ewers absolvierte ein Studium an der Filmakademie im baden-württembergischen Ludwigsburg (Deutschland) und arbeitet mittlerweile bei Pixomondo in Santa Monica iin Kalifornien.
Die Visual Effects Society ist eine professionelle Gruppierung, die aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht und sich dem Ziel verschrieben hat, die Künste, die Wissenschaften und die praktische Anwendung visueller Effekte zu fördern und dabei die höchsten Standards und Verfahrensweisen der Visual-Effects-Branche aufrecht zu erhalten. Die VES ist die einzige offizielle Organisation der Unterhaltungsbranche, die Fachleute aus dem erweiterten Kreis des Visual-Effects-Bereichs, darunter künstlerische Leiter, Künstler, Produzenten, Entwickler von Technologien, Ausbilder sowie Führungskräfte aus Produktionsstudios, als Berufsgruppe vertritt.
„Diese Auszeichnung ist eine riesige Ehre“, sagte Ewers. „Die Umsetzung dieses Projekts bot mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu verbessern und dabei zu lernen, wertvolle technologische Neuerungen zielgerichtet einzusetzen. Gleichzeitig konnte ich die Filmproduktion aus nächster Nähe erleben. Bei meinem weiteren beruflichen Werdegang werde ich mich dem Ziel verschreiben, Filme zu produzieren, die nicht nur technologische Grenzen überschreiten, sondern auch eine tiefere Bedeutung haben. Ich wünsche mir, dass die Filme, an denen ich arbeite, eine besondere Wirkung auf den Zuschauer haben, um sie auf diese Weise inspirieren zu können.”
Stolz ist aber auch Autodesk, mit deren zugekaufter Software Maya das Projekt gestaltet wurde. Im Rahmen seiner Bemühungen, Studenten zu inspirieren und mit den nötigen Hilfsmitteln auszustatten, um bei der Realisierung von Filmprojekten ihre selbst gesteckten Ziele sogar übertreffen zu können, trat Autodesk als Sponsor in der Kategorie „Hervorragende visuelle Effekte in einem Studentenprojekt“ der zweiten jährlichen Preisverleihung der Visual Effects Society auf. Autodesk agierte als Sponsor dieses jährlichen Wettbewerbs, um Studenten mit der passenden Software auszustatten und ihnen die nötige praktische Erfahrung zu bieten, damit ihre weitere Laufbahn auch tatsächlich von Erfolg gekrönt ist.
Mal sehen, ob Autodesk beim diesjährigen animago AWARD als Sponsor wieder mit dabei ist. Im vergangenen Jahr war unter anderem Maxon mit Cinema 4D einer der Sponsoren des wichtigsten europäischen Animationspreises.
Autodesk bietet Studenten und Bildungseinrichtungen die nötigen Hilfsmittel und Ressourcen für eine fachliche Ausbildung und eine umfassende Vorbereitung auf ihre weitere berufliche Laufbahn. Autodesks Online Education Community, die aus mehr als einer Million Mitgliedern besteht, bietet Studenten und Professoren Zugang zu kostenloser Software, Autodesk MasterClasses und Ressourcen. Darüber hinaus existiert ein Lizenzprogramm für Studenten, an dem auch Ewers teilnahm und so seine eigene Version von Maya erhielt.

Der erste europäische 3D-Werbespot

25. Februar 2010

Stereo 3D entwickelt sich im Kino zum Renner. Nachdem die großen US-Studios das Thema 3D vom Hype zum Trend erklärt haben, wird der Filmmarkt mit stereoskopischen Filmen versorgt. In Deutschland rüsten dafür mehr und mehr Kinos auf die neue Projektion um.

Bei meinen Gesprächen auf der Siggraph, IBC und NAB ist klar: Alle Hard- und Software-Hersteller haben Stereo-Pipelines im Einsatz. Ein schönes Beispiel kommt aus dem fernen Portugal. In dem Land befindet sich nicht gerade der Nabel der Filmindustrie, dennoch produziert das größte Studio Pix Mix Studios mit Quantel-Equipment den ersten europäischen 3D-Werbespot.

In dem Lissabonner Produktions- und Postproduktionsstudio Pix Mix ist am Pablo mithilfe von Quantels Stereo 3D-Tools jetzt der erste europäische 3D Live-Action-Werbespot entstanden. Dieser Werbespot ist derzeit in den portugiesischen Kinos im Vorprogramm zu James Camerons 3D-Abenteuerfilm „Avatar“ zu sehen. Produziert worden ist der 3D-Werbefilm im Auftrag von Lactogal, die damit die Mimosa Milchprodukte bewirbt.

Der erste 3D-Stereo Werbespot aus Europa wirbt für ein Milchprodukt.

Bei den Dreharbeiten zu diesem Spot, die Anfang Dezember in den Nova Imaginem Studios in Lissabon erfolgten, standen den beiden Regisseuren José Manuel Abrantes und Nuno Maltez sowie dem Kameramann Rui Poças die erfahrenen britischen Stereo 3D-Experten Phil Streather und Ralston Humble als Berater zur Seite. Die komplette Nachbearbeitung der Stereo 3D-Aufnahmen fand bei Pix Mix statt. Dort nahm der Cutter Jonathan Karlsson am Pablo das Finishing vor. Darüber hinaus überwachte er  das Compositing der in 3D generierten stereoskopischen Elemente sowie die Animationen, für welche Tiago Castro verantwortlich zeichnet. Der Pablo wurde der Produktion von dem lokalen Quantel-Repräsentanten Ibertelco zur Verfügung gestellt.

„Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir vor allem die globale Entwicklung von Stereo 3D in den Bereichen Kinofilmproduktion,  Fernsehausstrahlung bis zu populären 3D-Events wie Sport- und Konzertübertragungen genau verfolgt“, erklärt Isabel Santos, Geschäftsführerin von Pix Mix. „Alle diese Entwicklungen weisen in dieselbe Richtung: Mit Stereo 3D wird jetzt ein Traum plötzlich wahr. Diesen rasanten Trend darf die Werbebranche auf keinen Fall verpassen.“

„Portugal ist vielen nur als kleines Land bekannt, doch unsere Experten und unser Pioniergeist haben schon weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt“, versichert Santos, die das 3D-Projekt als die bisher größte Herausforderung für das Pix Mix Studios betrachtet. „Mit der Postproduktion von Stereo 3D-Bildern haben wir uns auf Neuland vorgewagt. Durch die Unterstützung von erfahrenen Experten und der führenden Technologie, wie sie Quantel mit dem Pablo und den Stereo-Tools bietet, sind wir dieser Aufgabe sehr schnell gewachsen.“

Ich bin gespannt, wann ich mehr Meldungen aus deutschen Landen bekomme, die sich um Stereo 3D drehen. Oder verschlafen wir wieder einen Trend?

Buchkritik: Die Bilderwelten von Avatar

7. Februar 2010

The Art of Avatar als Buch.

Avatar ist der erfolgreichste Film aller Zeiten und er hat einem alten/neuem Medium zum Durchbruch verholfen: Stereo 3D. Da ist es nicht ungewöhnlich, dass auf dem Buchmarkt zahlreiche Veröffentlichungen rund um das Thema Avatar auftauchen. Aus den Vielzahl der Veröffentlichungen ragt für mich das im Knesebeck-Verlag erschienene Buch „Avatar. James Cameron – Die Entdeckung einer neuen Dimension. Das Buch zum Film“ heraus (ISBN-13: 978-3868731897 für rund 20 Euro).
Es ist die deutsche Übersetzung der „The Art of …“-Reihe, die in den USA sehr erfolgreich laufen. Auch ich gehöre zu den Sammlern dieser Bücher. Vor allem den „Art of Pixar“-Büchern gehört mein Interesse.
Der Untertitel des Avatar-Buches trifft den Inhalt voll: „Die Entdeckung einer neuen Dimension“. Klingt schön pathetisch, passt aber. Beim Durchblättern der 108 Seiten kann der Leser in die Welt von Pandora eintauchen. Immer wieder entdecke ich in den 120 Abbildungen feine Details, die zum Träumen einladen. Aber auch der technisch interessierte Fan findet hier einen Fundus an Details. Das offizielle Begleitbuch zum Film erzählt detailgenau von der künstlerischen und technischen Konstruktion von Pandora. Anhand von über 100 exklusiven Filmbildern, Zeichnungen, Entwürfen und Skizzen bietet der Band einen sehr eindringlichen Blick hinter die Kulissen des epischen Fantasy-Abenteuers und illustriert den komplexen Entwicklungsprozess, der hinter der Erschaffung der fantastischen Geschöpfe und Landschaften oder den atemberaubenden Luftschlachten steht. Interviews mit Art Direktoren, Visual Effect Designern, Zeichnern und Kostümdesignern verdeutlichen die kreativen und technischen Herausforderungen während der Produktion von Avatar. Jon Landau beschreibt den Einsatz der Motion Capture-Software und den langwierigen Entstehungsprozess der VFX-Szene, die immer wieder dem künstlerischen Anspruch von James Cameron gerecht werden mussten.
Die Autorin ist in erster Linie die US-Amerikanerin Lisa Fitzpatrick. Sie schreibt seit über 15 Jahren Bücher zum Thema Film, unter anderem zu 24, Star Wars, Madagascar und Akte X. Sie lebt in San Francisco. Ihr zur Seite stehen zwei Berühmtheiten: James Cameron (Einleitung) und Peter Jackson (Nachwort).
In seinem Aufsatz „Die Aussetzung der Ungläubigkeit“ geht Peter Jackson auf die Bedeutung des Films Avatar für das Kino ein. „Für das Kino bedeutet Avatar einen gigantischen Sprung nach vorne.“ Hier ist vor allem die Entwicklung und Einführung einer verblüffend realen Stereo 3D-Technik gemeint. Der Film atme eine Liebe zum Detail und diesen Worten von Peter Jackson kann ich nur hinzufügen: Das Buch atmet diese Detailliebe ebenso und das ist gut so.