Archive for September 2023

Das Ding aus einer anderen Welt – Matinee am Sonntag, 1. Oktober im Scala

29. September 2023

Es ist so eine Sache mit dem John Carpenter Film Das Ding aus einer anderen Welt. Ich habe den Film 1982 alleine im Kino gesehen, denn alle meine Freunde strömten in E.T. – der Außerirdische von Spielberg. Ein gewaltiger Monster-Film trat gegen einen friedvollen Außerirdischen, der nur nach Hause wollte. Das Ding floppte, E.T. war der Gewinner.

Heute zählt Das Ding zu einem Klassiker, hat über die Jahre Kasse gemacht und kann auf eine treue Fangemeinde zählen. Daher zeige ich am Sonntag, 1. Oktober um 10:45 Uhr das Ding in meiner Matinee im Scala. Karten gibt es hier.

„Das Ding“ von John Carpenter, aus dem Jahr 1982, gilt als ein Meisterwerk des Science-Fiction-Horrors, das auch heute als Klassiker gilt. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Wissenschaftlern in einer entlegenen Forschungsstation in der Antarktis, die mit einem außerirdischen Parasiten konfrontiert werden, der die Gestalt von Menschen annehmen kann.

Carpenter schafft in diesem Film eine beklemmende und düstere Atmosphäre, die von Anfang bis Ende anhält. Die Spannung baut sich langsam auf, da die Charaktere misstrauisch werden und sich gegenseitig verdächtigen. Die visuellen Effekte und die praktischen Creature-Designs sind auch heute noch beeindruckend und verleihen dem Film eine zeitlose Qualität. Es war eine Zeit des Filmemachens vor CGI und die Effekte waren außerordentlich eindrucksvoll.

Besonders bemerkenswert ist die Leistung des Ensembles, angeführt von Kurt Russell, der die Hauptrolle des R.J. MacReady spielt. Die Charaktere sind gut entwickelt, und die Schauspieler verleihen ihnen Tiefe und Glaubwürdigkeit. Das war immer eine Stärke der frühen Carpenter-Filme, die leider später nachgelassen hat.

„Das Ding“ ist auch bekannt für seine intensiven und blutigen Horror-Momente, die damals wie heute schockierend sind. Die Thematik des Misstrauens und der Paranoia unter den Charakteren, kombiniert mit der Bedrohung durch das unbekannte außerirdische Wesen, macht den Film zu einem fesselnden und psychologisch anspruchsvollen Horror-Erlebnis.

Der Soundtrack zum Film ist ebenso bemerkenswert und ein Sammlerstück. Den Score schrieb hauptsächlich Ennio Morricone. Morricone verzichtet auf die für ihn typischen, melodischen Themen und konzentriert sich stattdessen auf eine minimalistische, unterschwellige Stimmungsmusik. Die Musik ist oft dissonant und unheimlich, was die Bedrohung durch das außerirdische Monster unterstreicht.

Ich freue mich auf Sonntag, 1. Oktober um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck, wenn ich eine Einführung zum Film geben darf. Karten für Vortrag und Film gibt es hier.

Ich bin sauer auf Kraftwerk The Mix – die deutsche Ausgabe

28. September 2023

Ich bin angefressen wegen einer ärgerlichen Schlamperei. Seit Jahrzehnten bin ich Fan der deutschen Band Kraftwerk, eine der wenigen deutschen Bands, die international etwas bewegen konnten und Geschichte gemacht haben. Ich kaufe die Alben, zunächst auf Vinyl, dann auf CD und nun seit langem wieder auf Vinyl.

Als 2009 das Gesamtwerk von Kraftwerk auf farbigen Vinyl herausgekommen ist, habe ich zugegriffen und immer wieder darüber gebloggt. Ich hatte alle Ausgabe dieser Serie bis auf die deutsche Ausgabe von The Mix, eine Art Neuabmischung der Hits. Das Album erschien 1991 auf Deutsch und auf Englisch. Ich hatte seit langem die Doppel-LP The Mix auf Englisch. Nun wollte ich endliche die Sammlung komplettieren und erwarb die deutsche Ausgabe. Leider hatte sie einen Pressfehler, war dafür aber unverschämt teuer.

Bei dem Dealer meines Vertrauens reklamierte ich, stieß auf Verständnis und bekam eine Ersatzlieferung. Und siehe da: Der Pressefehler an gleicher Stelle. Scheinbar ist die ganze Ausgabe mit Fehlern behaftet. Dann lese ich die einschlägigen Kommentare im Netz und nicht nur ich habe diesen Pressefehler, sondern auch andere Kraftwerk-Fans. Die Musik ist über alle Zweifel erhaben, aber so etwas geht absolut nicht. Ich habe die bewusste Schallplatte auf anderen Schallplatternspielern abgespielt und es liegt natürlich nicht an meinen Geräten, sondern an der Pressung.

Wie kann so etwas passieren? Warum ist eine solche Fehlpressung noch im Handel? Warum wurde die Pressung nicht eingestampft und neu produziert? Liebe Band Kraftwerk – gibt es eine Stellungnahme von euch? Ich bin echt angefressen. Außer Kosten nichts davon gehabt.

Mein Wiesn-Fazit zur Oktoberfest 2023

26. September 2023

Die Wiesn läuft noch auf vollenTouren, aber ich zieh mein persönliches Fazit. Ich war dieses Jahr zweieinhalb Mal auf der Wiesn und es reicht jetzt. Das halbe Mal schaute ich mir den Einzug der Festwirte an und bloggte darüber. Die beiden anderen Male wurde ich eingeladen und entdeckte eine schöne Geschichte in der Ochsenbraterei – und bloggte wieder darüber.

Ich genoss es, ein wenig über die Wiesn zu schlendern. Das Oktoberfest bietet immer wieder schöne Fotomotive und ich meine nicht, die zahlreichen Bierleichen, die Mühe hatten, sich auf den Beinen zu halten. Arme Menschen, die nicht wissen, wann es für sie genug ist. Oftmals ein trauriger Anblick auf den mancher Besoffener dann noch stolz ist – in seltsamen Zeiten leben wir.

Hier mal ein abendlicher Spaziergang über die Wiesn in VR 360 Grad. Für mich ist das Oktoberfest 2023 damit wohl gelaufen. Die Zahlen der 188. Wiesn sind eindrucksvoll: 3,4 Millionen Gäste zur Halbzeit, der Bierpreis liegt bei maximal 14,90 Euro.Zur Halbzeit hat die Polizei eine Wiesn-Bilanz veröffentlich. Traurig aber auch wahr: Bislang wurden 34 sexuelle Übergriffe und zwei Vergewaltigungen angezeigt. Somit ist die Zahl der Sexualdelikte gestiegen. Ein 38-jähriger Oktoberfestbesucher ist beim Zusammenstoß mit einer einfahrenden U-Bahn am Sendlinger Tor schwer verletzt worden.

Die Münchner Medien berichten täglich über die neuen Ereignisse und wer mit wem gesehen wurde, welche A-, B- oder C-Promis wie in Erscheinung getreten sind. Vieles davon interessiert mich wie der Sack Reis aus China, aber es scheint ein Markt für diese Berichterstattung vorhanden zu sein.
Beim Käfer-Stadl blickte ich durch die Fenster und sah, dass der Punk ab ging und die Herrschaften ihren Spaß hatten. Hier ein kleines Video von dem Blick durchs Fenster.

Ich schaute mir zu Hause Papierabzüge von der Wiesn aus den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts an. Ich war mit meinen Eltern dort und man kam noch ohne Reservierung in die Zelte am Abend. Mir ist aufgefallen, dass die Wiesn-Besucher damals Jeans und T-Shirt trugen. Die Tracht war kaum zu sehen. Irgendwann hat es dann mit der Landhausmode angefangen und später kam es zum Revival der Tracht: Lederhosen und Dirndl dominieren die Wiesn. Ich hab damit kein Problem, sehe es auch nicht als kulturelle Aneignung an, wenn dich Nichtbayern in Tracht oder was sie dafür halten schmeißen. Manches Mal wird mir aber die Zirkus zu bunt, wenn man mit bunten Pfauen- oder Plastikfedern durch die Zelte schreitet. Das tut mir echt weh.

Und es zu mir weh, wenn kurzerhand Popup-Stores um die Theresienwiese entstehen, in denen Kitsch, Landhaus oder Tracht an Touristen angeboten werden. Ich habe eine Plastiklederhose für 2 Euro in einem Ein Euro Shop gesehen, oder ein Tattoo-Studie wurde kurzerhand zum Outlet, ebenso ein Gemüseladen. Welche Qualität die Klamotte hat, kann ich nicht beurteilen. Soll das Anziehen, was ihm gefällt.

Fahrgeschäfte bin ich auch dieses Jahr nicht gefahren. Ich bin kein Fan von Achterbahnen oder Karussells, ich hab einfach Muffe. Und als dann noch zu Beginn Unfälle gab, war das Wasser auf meine Mühlen. Die Familien-Achterbahn „Höllenblitz“ hat nach dem Unfall mit acht Leichtverletzten auf dem Oktoberfest die Fahrt nach einer Woche wieder aufgenommen.

Von einem Wiesnhit kann ich nicht berichten, schlichtweg weil ich auf Durchzug schalte. Ich mag eher die traditionelle Wiesn-Musik, die tagsüber in den Zelten gespielt wird. In den Abendstunden kommt es dann zur Partymusik inklusive Feiern auf der Bank. Bei so viel Frohsinn bin ich in der Regel überfordert oder schlichtweg nicht betrunken genug, denn ich hab gelernt, was in in den Bub reingeht und wann es schlichtweg zuviel ist. Aber ich muss zugeben, das Bier schmeckte, die Hendl auch.

Beim Einzug der Wiesn-Wirte schaute ich vom Fenster des kda – Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern zu. Bevor der Umzug begann, hielt Peter Lysy eine kleine Rückschau über die Geschichte des Oktoberfestes. Peter Lysy berichtet von der Gründung des Oktoberfests durch einen Franken, was ihn als Franke sichtlich freute.

Ein persönliches Ritual ist mich mein ein stilles Gedenken am Denkmahl für die Opfer des Wiesn-Attentates vom 26. September 1980, also heute vor 43 Jahren. Ein Rechtsextremist legte einen Sprengsatz und riss Wiesn-Besucher in den Tod. Ich war einen Tag vorher am 25. September mit meinen Eltern auf der Wiesn und bin mit meinen Eltern auch durch den Hauptausgang nach Hause gegangen. Es hätte jeden von uns treffen können. Daher gehört ein stilles Gedanken an diesem Mahnmal für mich dazu. Und schön war auch, dass kein Besoffener die Ruhe störte. Über das Wiesn-Attentat ist viel geschrieben worden. Ich kenne die Wahrheit nicht, denke aber an die Toten dieser Nacht.

Großes Lob geht für mich an die Ordnungskräfte der U- und S-Bahn, der Rettungskräfte und der Polizei – und auch den Reinigungskräften. All diese Menschen leisten einen hervorragenden Job und versuchen die Sicherheit so gut es geht zu gewährleisten.

Wo so viele Menschen auf einen Haufen sind und wo Unmengen von Alkohol über den Durst hinaus getrunken, nein gesoffen wird, da entstehen Konflikte. Beim S-Bahnhof Hackerbrücke steht ein musikbeschallter Mannschaftswagen der Polizei. Die Polizisten spielen Musik ab und schaffen beim Warten auf die S-Bahn eine gute Stimmung. Es wird getanzt vor dem Polizeiwagen auf der Hackerbrücke. Eine super Idee. Leider konnte ich kein Video drehen sondern nur ein paar Fotos machen, weil mein Zug einfuhr. Die Idee der Deeskalation finde ich hervorragend. So eine Musikbeschallung wird auch bei Fußballspielen eingesetzt. In der Polizeisprache heißt das Auto LauKW – Lautsprecherkraftwagen und die Besatzung ist eine speziell geschulte Taktische Kommunikationseinheit, kurz TaKE. Super Idee und das nicht nur zur Wiesnzeit.

Nun beginnt die zweite Wiesnhälfte. Das Wetter war fast immer genial und die Stimmung war prima. Ich werde wohl erst wieder 2024 mit dabei sein, außer es flattert mir noch eine weitere Einladung ins Postfach. Auf eine friedliche Wiesn.

Alien 1979 – Rückblick auf meine Matinee

25. September 2023

„Im Weltraum hört dich niemand schreien“ – so lautete die Verleihwerbung 1979 zu diesem heutigen Klassiker, den ich in meiner Matinee im Scala Fürstenfeldbruck zeigte.

Alien von 1979 ist ein Science-Fiction-Horrorfilm des britischen Regisseurs Ridley Scott. Der Film erzählt die Geschichte einer siebenköpfigen Besatzung eines Raumfrachters, die auf einem fremden Planeten ein außerirdisches Wesen entdeckt. Das Wesen dringt in das Raumschiff ein und beginnt, die Besatzung zu töten. Hier mein kompletter Vortrag:

Alien ist ein Meisterwerk des Genres. Der Film ist atmosphärisch, spannend und klaustrophobisch. Das Design des Aliens ist ikonisch und das Wesen selbst ist eine der furchteinflößendsten Kreaturen der Filmgeschichte.

Scotts Regieführung ist herausragend. Er schafft eine beklemmende Atmosphäre, in der man sich die Alien-Kreatur jederzeit im Nacken sitzen fühlt. Die Darsteller sind allesamt gut, wobei Sigourney Weaver als Ellen Ripley eine der stärksten weiblichen Figuren der Filmgeschichte darstellt. Dies war zu der Zeit eine bemerkenswerte Abweichung von den gängigen Geschlechterrollen in Horrorfilmen, wo die Frau eher das Opfer als der Held war.

Die Stärken von Alien liegen in seiner meisterhaften Spannungserzeugung und der Verwendung von minimalistischem Set-Design, um eine beklemmende und klaustrophobische Umgebung zu schaffen. Der Film kombiniert psychologische Spannung mit Schockmomenten und einer einzigartigen, biomechanischen Ästhetik, die zu einem ikonischen Look führte. Der Schweizer Künstler H.R.Giger schuf das Monster, erhielt dafür einen Oscar und die Türen Hollywoods öffneten sich für diesen Meister der Airbrush-Albträume.

Sofortbildkamera Instax Pal braucht kein Mensch

24. September 2023

Der Markt von Sofortbilder wächst scheinbar. Die Industrie wirft immer wieder neue Modelle auf den Markt. Jetzt kündigte Fujifilm eine Instax-Sofortbildkamera für die ganz junge Generation an. Das Ding heißt Instax Pal und ich verstehe die Welt nicht, was so etwas soll.

Die Idee der Kamera bringt der Hersteller auf den Punkt: „Macht aus kleinen Momenten etwas Großes“. Klingt nett, brauch aber kein Mensch. Die Qualität der Bilder ist unter Smartphone-Niveau. Warum sollte ich dann mit einer Sofortbildkamera fotografieren, wenn ich das Smartphone immer dabei habe?
Die Instax Pal wird via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und dann drucke ich das gewünschte Bild auf den portablen Fujifilm-Fotodruckern aus. Was soll das, außer viel Geld auszugeben?

Der Reiz von Sofortbilder geht für mich vollkommen verloren, wenn ich das Bild digital vorliegen habe, aus meinen Bildern auswählen und im schlimmsten Fall sogar noch digital bearbeiten kann. Warum dann überhaupt Sofortbilder? Der Preis der Instax Pal liegt bei rund 100 Euro und ist hier bestellbar.

Dem Konzept kann ich nur eine positive Seite abgewinnen. Die Idee des Bildermachens ist bei der Instax Pal ganz originell. An der Instax Pal hängt ein Plastikring an einer Trageschlaufe. Der Plastikring kann als Stativ oder als Sucher verwendet werden. Also ich schaue durch den Plastikring, um den Bildausschnitt zu erahnen. Das könnte ganz witzig sein, braucht aber auch kein Mensch.

Unboxing iPhone 15 Pro Max

23. September 2023

Apple hat Wort gehalten. Am Veröffentlichungstag 22. September 2023 traf das neue iPhone 15 Pro Max bei mir ein. Mein bisherigen Smartphone das 12 Pro Max hatte schon ein paar Tage hinter sich und ich entschloss für mich das neue Titan-Gerät in Weiß. Vor allem die Foto- und Videofunktionen hatten mich überzeugt.

UPS klingelte um 11:30 Uhr an der Haustür und übergab mir gegen Unterschrift das kleine Paket. Gut, dass Apple diesen Dienstleister gewählt hat. Ich will mir nicht ausmalen, wenn es Hermes oder GLS gewesen wäre. Der UPS-Mann im braunen Dress grinste und sagte zweideutig: „Ich habe heute schon einige Kunden glücklich gemacht“, weil er ja wusste, was er da ausliefert. Der nette Kerl hatte Humor. Ich unterschrieb und wir hielten noch ein Schwätzchen.

Und natürlich musste ein Unboxing gemacht werden. Ich kam aber erst abends dazu, weil die Deutsche Bahn auf mich wartete. Ein Abholen im Apple Store in München war zeitlich nicht drin. Ich hatte einen Anschlusstermin und wollte nicht in der Schlange stehen. Ich habe aber schöne Bilder von Apple aus aller Welt gesehen. Also hier mein Unboxing.

Ich war also bei der ersten Auslieferung des neuen Smartphone-Monsters mit von der Partie. Dabei sah es beim Bestellvorgang zunächst gar nicht so rosig aus. Am Freitag, 15. September 2023 wurde um 14 Uhr der Store freigeschaltet. Ich rief um 13:34 Uhr die Website am MacBook Pro und am iPhone auf. Es erschien das obligatorische Hinweisschild „Wir können es auch nicht erwarten – du kannst ab 14 Uhr vorbestellen. Bis dann.“

Naja, bis es soweit war, schaute ich mir Teile der Keynote nochmals an. Sie war für mein empfinden relativ lahm, es fehlte der Zauber und war oft eine Aneinanderreihung von technischen Daten und einer starken Betonung auf Nachhaltigkeit. Die vorproduzierte Keynote ist was anderes als die Live-Keynotes, die ich noch unter Steve Jobs persönlich erlebt hatte. Und ich schreibe bewusst erlebt – denn Apple war ein emotionales Unternehmen unter Jobs. Ich bin dem Hause weiterhin treu, aber die Faszination hat etwas gelitten. Nach Cupertino werde ich schon lange nicht mehr eingeladen.

Um 14:02 Uhr erschien dann auf meinem Bildschirm „Fast fertig – nur noch ein paar Details und der Apple Store ist fertig. Bis bald.“ Jetzt wurde ich nervös. Wir waren schon zwei Minuten über der Zeit. Es ist natürlich kein Spaß die Website sekundengenau umzustellen, aber der deutsche Michl in mir bekam es mit der Angst.

Dann endlich um 14:13 Uhr klappte der Aufruf. 13 Minuten über der Zeit. Die Panik legte sich, erstmal. Ich wählte das iPhone 15 Pro Max in weiß mit 512 GByte Speicher. Die Version mit 1 Terabyte ist mir schlichtweg zu teuer, dafür läuft das Geschäft seit Corona nicht mehr so toll und die allgemeinen Kosten sind auch gestiegen, also 512 GByte. Doch dann scheiterte der Eintauschservice. Ich wollte ein altes iPhone der Tochter in Zahlung geben, doch der Service war am Smartphone nicht verfügbar. Panik stieg wieder hoch. Ich sah meine Chancen schwinden, das iPhone, nein mein iPhone am Erstveröffentlichungstag in den Händen zu halten. Also Wechsel ans MacBook Pro und alles lief wie am Schnürchen. Warum die Bestellung im Store am iPhone scheiterte, weiß ich nicht. Merke: Immer mehrgleisig fahren und eine Alternative an der Hand haben, so auch bei Apple.

In ein paar Tagen werden ich mein neues Smartphone in Betrieb nehmen. Mein iPhone 12 Pro Max wandert zur Tochter und ihr Gerät geht in das Recycling-Programm von Apple. Es kommt nicht ins hauseigene Apple-Museum, wie viele andere alte Geräte. Ich hoffe, der ganze Datenumzug klappt reibungslos. Ich habe ein paar VPN-Einstellungen für Kunden darin, die sehr wichtig sind und nicht unterbrochen werden sollten. Auch bei solchen Apps wie Threema, Signal oder Deutsche Bahn sollte ich ein besonderes Auge darauflegen.

Oktoberfest: Auf der Suche nach dem goldenen Engel in der Ochsenbraterei

22. September 2023

Auf dem Oktoberfest gibt es viele Engel, kleine und große, hübsche und weniger ansehnliche – alles eine Frage des Geschmacks. Am bekanntesten ist sicher der Engel Aloisius. Aber es gibt in der Ochsenbraterei auch den goldenen Engel, der eine über vierzigjährige Tradition hat, von denen die meisten Wiesn-Besucher nichts mitbekommen haben.

Die Engelsfigur wird jedes Jahr in dem 7700 Besucher fassenden Festzelt der Familie Haberl an einem anderen Platz aufgehängt, so will es der Brauch. Wenn das Zelt errichtet wird, postieren die Arbeiten den Engel an einer versteckten Stelle und die Wirtsfamilie um Antje Haberl müssen die goldene Engelsfigur finden, sonst droht Pech. Dabei ist der Engel bei den ganzen Figuren im oberen Teil des Festzelts und dem allgemeinen Trubel im Zelt schwer auszumachen. Der Engel hat jedes Jahr eine Bedeutung, erinnert er doch an verstorbene Bekannte.

Dieses Jahr 2023 hat der goldene Engel in der Ochsenbraterei eine besondere Bedeutung. Der an Parkinson erkrankte Promi-Zuckerbäcker Bode E. Müller nahm sich im Mai 2023 das Leben, weil keinen zur Last fallen wollte. Er stürzte sich aus dem fünften Stock eines Hauses am Rosental in der Innenstadt. Müller hatte gegenüber der Ochsenbraterei seinen Verkaufsstand und war unter den Wiesnwirten und den Belegschaften sehr beliebt. Er hatte das Herz am rechten Fleck. Der Tod erschütterte sie alle. Und so wurde der Goldene Engel der Ochsenbraterei dieses Jahr Bodo Müller gewidmet. Der Engel blickt in Richtung des Bodo-Zeltes. Zudem wurde der Engel mit einer Torte ausgestattet.

Diese wunderschöne Geschichte erfuhr ich bei unserem jährlichen Wiesn-Stammtisch der Aktion Pit Togohilfe, zu dem Familie Haberl dankenswerterweise den Vorstand einlädt. Dieses Mal kamen wir mit prominenter Begleitung in Form von Dr. Michel Kodom von Aimes-Afrique, unserem Partner in Togo. Kodom kommt aus Togo und ist ein Fan von Mythen und Legenden. So genoss er die Erzählungen von Wirtin Antje Haberl und ich lauschte aufmerksam. Am Smartphone zeigte sie, wo der Engel im Zelthimmel befestigt ist.

Nach dem Stammtisch machte ich mich auf die eigene Suche nach dem Engel. Rund 15 Minuten suchte ich erfolglos. Daher sprach ich eine Wiesnbedienung an, die eigentlich im Stress ist. Zu meiner Überraschung freute sie sich und nahm mich an die Hand, zog mich durch die Betrunkenen durch und zeigte mir mit einem freundlichen Lächeln den Engel im Zeltdach. Den Ort verrate ich euch nicht. Da müsst ihr selbst suchen und an die schöne Geschichte mit dem Engel in der Ochsenbraterei auf der Wiesn denken.

Soundtracktipp: The Black Hole von John Barry

21. September 2023

Der Soundtrack zu „Das Schwarze Loch“ (Originaltitel: „The Black Hole“) von John Barry ist eine meisterhafte Komposition, die perfekt zur epischen Sci-Fi-Atmosphäre des Films passt. John Barry, der für seine beeindruckende Arbeit an James-Bond-Filmen bekannt ist, hat mit diesem Soundtrack erneut sein musikalisches Talent unter Beweis gestellt.

Die Musik in „Das Schwarze Loch“ ist majestätisch und orchestral, und sie trägt dazu bei, die futuristische Welt des Films zum Leben zu erwecken. Die Verwendung von elektronischen Elementen mischt sich geschickt mit den klassischen Orchesterklängen und verleiht der Partitur eine zeitgemäße Note, die gut zur Science-Fiction-Thematik passt.

Besonders bemerkenswert ist das Hauptthema des Soundtracks, das mit seiner eingängigen Melodie und seinen kraftvollen Klängen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Dieses Thema verleiht dem Film eine emotionale Tiefe und verstärkt die Spannung in den actiongeladenen Szenen.

John Barrys musikalische Arbeit in „Das Schwarze Loch“ ist ein weiteres Beispiel für sein Talent, Filmkompositionen zu schaffen, die die Handlung verstärken und die Zuschauer in die Welt des Films eintauchen lassen. Der Soundtrack trägt maßgeblich zur Atmosphäre und zum Gesamterlebnis des Films bei und ist ein echter Höhepunkt in der Karriere dieses legendären Filmkomponisten.

Gedanken zum Weltkindertag

20. September 2023

Heute ist Weltkindertag und ich bin sehr stolz auf meine beiden Kinder K1 und K2. Jeder macht seinen Weg und wir als Eltern sind verpflichtet ihnen beizustehen, wenn sie Hilfe brauchen.

Gerade komme ich von der Versammlung des Vereins Aktion Pit Togohilfe bei dem ich Mitglied bin und zwei Patenkinder in Togo unterstütze. Der Verein baut Schulen und Kindergarten, sorgt mit Partnern vor Ort für Gesundheit und hat auch eine Schulspeisung in der Togo eingerichtet, damit die Kinder in einem der ärmsten Länder dieses Planeten auch eine Chance in ihrem Land haben. Aktion Pit Togohilfe vermittelt auch Patenschaften und ich garantiere, dass das Geld dort ankommt und nicht auf der Strecke bleibt und in Verwaltung versickert. Im Moment sind es rund 850 Patenschaften. Afrika sitzt auf gepackten Koffern und wenn wir es nicht schaffen, gemeinsam mit den Menschen die Probleme des schwarzen Kontinents zu lösen, dann hat Europa ein Problem. Rechte Parteien zündeln auf Kosten der Kinder vor Vorfeld der Landtagswahl.

„Gebt den Kindern das Kommando“ nuschelt einst der Herbert ins Mikrofon und wenn die Kinder dann mit Schulstreik und Klimastreik auf ihre Zukunft aufmerksam machen, dann ist es auch nicht richtig. Die Lage ist schon verzwickt. Die Herausforderungen sind überall. Es braucht einen Dialog der Generationen und es braucht wieder ein gegenseitiges Zuhören. Zum Weltkindertag genieße ich die Temperaturen und hänge meinen Gedanken nach. Und ich freue mich, dass ein Bäckerei-Kunde von mir den Tag genutzt hat und jedem Kind ein Breznherz überreicht hat, wenn es die Bäckerei besuchte. Es sind auch die kleinen Gesten die zählen.

60 Jahre Audiokassette – ein paar nostalgische Gedanken

19. September 2023

Ich hätte eigentlich Musikproduzent werden können, zumindest rein technisch. In meiner Jugend hatte ich Schallplatten und Kassetten sowie von meinem Papa ein Tonbänder. Ich hatte ein Vierspur-Mixer von Tascam und wollte Hörspiele aufnehmen und scheiterte an meinem Erstlingswerk Krieg und Frieden von Lew Nikolajewitsch Tolstoi auf ganzer Länge. Warum klein anfangen, dachte ich mir, griff nach den Sternen und scheiterte. Meine einzige Leistung als Musikproduzent war, dass ich Schallplatten auf Musikkassette überspielte oder eigene Mixtapes zusammenstellte. Dabei blieb es dann auch.

Die Musikkassette verschwand im Laufe der Jahre aus meinem Leben, die Vinyl-Schallplatte überlebte bis heute. Ein Tapedeck von JVC liegt noch im Keller, die meisten Musikkassetten wurden entsorgt. Ich habe nur noch das Bundle von „War of the Worlds“ von Jeff Wayne von 1978, zwei Kassetten. Leider ist der Pappschuber inzwischen verschwunden.

Die Musikkassette wurde dieses Jahr 60 Jahre alt. Eigentlich war sie 1963 als sprechendes Notizbuch gedacht, entwickelte sich aber zum preisgünstigen Medium für Musik und für mich als Nachwuchsmusikproduzent war sie ideal. Die Tonbänder meines Vaters klangen zwar besser, waren aber deutlich teuerer.

1963 wurde die Musikkassette auf der Funkausstellung vorgestellt und zog seinen Siegeszug an. Als Kind hatte ich Märchenaufnahmen auf Vinyl und auch auf Kassette. Letztere waren wichtig, denn der Kassettenrekorder, wir sprechen hier nicht vom Ghettoblaster, sondern von einem einfachen Batteriebetrieben Mono-Abspielgerät, das war auf Autofahrten meiner Eltern meine Unterhaltung und wohl auch die Qual meiner Eltern. Ein Kassettendeck im Auto kam erst viel später in unsere Familie. Pumuckl und Hui-Buh waren meine Helden.


In den Kauf von bespielten Musikkassetten bin ich nie groß eingestiegen. Ich setzte mehr auf Vinyl und später auf CD. Die Musikkassette war eher was, um selbst Musik aufzuzeichnen. Freitag abend, die Top Ten mit der Hoffnung, dass der Moderator nicht ins Lied quatscht. Press Record and Play – hieß es damals. Aufgezeichnet wurde bei mir auf BASF- und TDK-Kassetten, mein C60 und auch auf C90. Es hab auch C120-Kassetten, die rissen allerdings öfters beim Hin- und Herspulen. Und dann war noch das leidige Thema Bandsalat, ältere Leser wissen noch, was ich meine.

Jetzt habe ich gesehen, dass Künstler wieder Musikkassetten von ihren Werken verkaufen und junge Menschen legen große Euros dafür hin. Da bin ich raus. Ich bin zwar ein Retro-Liebhaber, aber das tue ich mir nicht mehr an in meinem Retro-Wahn. Und ich höre, dass die Kassetten gar nicht angehört, sondern vielmehr gesammelt werden. Es scheint ein lukrativer Markt zu sein, der allerdings ohne mich stattfindet. Als Kinofan erinnere ich mich an Guardians of the Galaxy. Hier ziert eine Musikkassette den Soundtrack mit alten Lieder meiner Jugend. Hollywood befeuert den Trend zurück zur Musikkassette. Das JVC-Kassettendeck bleibt im Keller und verstaubt. Aber der Musikkassette gratuliere ich natürlich von Herzen zum 60. Geburtstag.