Archive for März 2010
Teil 2: Die Restauration von Metropolis
15. März 2010Wie kam es überhaupt dazu, dass Metropolis unlängst restauriert werden konnte? In Argentinien kam es zu einem spektakulären Fund einer vergessenen Kopie.
Der argentinische Filmverleiher Adolfo Z. Wilson sah Metropolis im Januar 1927 in Berlin und beschloss, den Film in Buenos Aires ins Kino zu bringen. Dort gab es zu dieser Zeit bereits etwa 200 Kinos und ein filmbegeistertes Publikum. Nach der kommerziellen Auswertung gelangte die Kopie in die Hände des privaten Filmsammlers Manuel Peña Rodríguez. Bis in die 1960er Jahre wurde sie in Filmclubs vorgeführt, aber niemandem fiel auf, dass diese Version besonders lang war und sich von den Kopien, die in Europa und den USA kursierten, unterschied. In den 1970er Jahren überließ der Sammler seine Filme dem Nationalen Filmfonds, 1992 ging das Material an das Museo del Cine Pablo C. Ducrós Hicken in Buenos Aires. Der Gedanke, dass diese Fassung des Films länger als die allgemein bekannte Version sein könnte, kam dem argentinischen Filmhistoriker Fernando Martín Pena zum ersten Mal Mitte der 1980er Jahre, als die von Giorgio Moroder mit Popmusik unterlegte Fassung von Metropolis weltweit in den Kinos zu sehen war. Peña hatte gehört, dass ein Kollege und Filmvorführer immer davon sprach, dass er beim Vorführen von Metropolis über zwei Stunden lang mit dem Finger auf den Filmstreifen im Projektor hatte drücken müssen, damit die abgenutzte Kopie möglichst ruhig lief. Wie sich herausstellte, besaß das Museum nicht mehr die in den 1920er Jahren aus Deutschland importierte 35-mm-Kopie; der Film war in der Zwischenzeit auf Sicherheitsfilm umkopiert worden, allerdings – wohl aus Kostengründen – in verkleinerter Form auf 16-mm-Dupnegativ. Damit wurden bei der Umkopierung sämtliche Fehler und Schrammen mitkopiert und das Ausgangsformat beschnitten. Nach mehreren Umzügen des Filmarchivs ergab sich 2008 endlich die Gelegenheit, Peñas Vermutung nachzugehen und die Rollen, die seit der Umkopierung nicht mehr benutzt worden waren, anzusehen.
Neuer Pixar-Kurzfilm steht fest: Day und Night
13. März 2010Die Kurzfilme von Pixar sind eine Klasse für sich. Hier toben sich die Animationsmeister aus und probieren neue Techniken und kreative Ideen aus. Die Filme sind moralisch und unterhaltend zugleich – und immer ein richtiger Hammer. Die Kurzfilme gibt es natürlich auch auf einer eigenen DVD/Blu-Ray. In Fachkreisen heißen diese Filme übrigens „Shortie“. Der erste Kurzfilm Luxo Junior fegte mich schlichtweg vom Stuhl. So was hatte die Welt bis dato nicht gesehen. Auf der Kurzfilm Kollektion gibt es einen super Beitrag darüber, wie der Film auf der Siggraph eingeschlagen hat.
Nachdem in dem Kurzfilm „Teilweise wolkig“, der vergangenen Jahr vor dem Kinohit „Oben“ lief, hinreichend die Frage geklärt wurde, wer die Babys eigentlich bringt, stellen uns die Pixar-Kreativen aus Emeryville nun vor die schwierige Frage: „Was passiert eigentlich, wenn Tag und Nacht aufeinandertreffen?“ – mit einer einleuchtenden Antwort! Der Film kommt als Kurzfilm vor dem neuen Pixar-Abenteuer „Toy Story 3“
Als Sonnenschein Day zum ersten Mal auf den finsteren Fremden Night trifft, fliegen die Fetzen! Day und Night sind verunsichert und beäugen sich argwöhnisch. Prompt haben sie einander auf dem falschen Fuß erwischt. Doch als sie sich besser kennen lernen und die einzigartigen Qualitäten des jeweils anderen erkennen, stellen sie fest, dass sie lediglich einen unterschiedlichen Ausblick auf ein und dieselbe Welt haben. Ihre Freundschaft eröffnet Day und Night eine ganz neue Perspektive …
Locomotion-Kinospot für den Südkurier
12. März 2010Zeitungen befinden sich unbestreitbar in einer Krise. Da ich ein gelernter Zeitungsmann bin, freue ich mich über Initiativen zum Wege aus dieser Krise. Einen sehr schönen Spot für das Kino das der Südkurier produzieren lassen. Die Animationen besorgte der 3D-Spezialist Locomotion, über den ich schon öfters geschrieben habe und zu meiner Zeit als DP-Chefredakteur viel gemacht habe.
Die Tageszeitung Südkurier präsentiert sich mit neuem Layout. Dazu startet ab sofort im süddeutschen Raum eine Kinokampagne, die mit dem Slogan „Der neue Südkurier. Weil Zukunft Tradition hat“ auf die beständige, aber zugleich innovative Haltung des Blattes hinweist. In dem 35sekündigen Spot, dessen Konzept von Director Can Yoldas entwickelt wurde, sind die Animationen, die im Düsseldorfer Produktionshaus Locomotion entstanden, der Höhepunkt: Die „Welt der Wörter“ der renommierten Tageszeitung wird im Film erst in die Bestandteile, bestehend aus einzelnen Buchstabenketten, zersplittert, um sich in einer zukunftsweisenden Umgebung neu zu sortieren. Symbolhaft werden im Film Buchstaben in Quadraten wie durch einen Windstoß weggefegt und „schwirren“ als Partikelwolke im Bild.
Die Herausforderung bestand für die Kreativen in der Entwicklung einer beweglichen Geometrie. Um die gewünschten Animationen zu erzeugen, erweiterte das Locomotion-Team die ihre Maya Software durch eine eigens entwickelte Software-Lösung. „Selten haben wir soviel hausinterne Software eingesetzt“, beschreibt der zuständige Producer René Blumberg. Die Entwicklung eines „Image-Desolve“-Tools hat letztlich die gezielte Steuerung der verschiedenen Quadrate ermöglicht.
Die Projektverantwortlichen bei Locomotion waren folgende hervorragende Artists. Super gemacht Jungs:
René Blumberg, inhouse Producer
Lee Miller, inhouse Art Director
Timo Wilke, inhouse Motion Graphics Artist
Dirk Bialluch, Programmierer für maßgeschneiderte Software-Lösungen
Kai Poprawe, Render Artist
Marco Windrich, Modelling Artist
Thomas Ziegler 3d-Freelancer
Thorsten Ulbrich, Freelance Creative
Studie: Frauen sind (auch) begeisterte Gamer
10. März 2010Gerade hatten wir Weltfrauentag und da will ich das Thema Gaming und Frauen näher beleuchten. Immer wieder höre ich die Aussage: Männer spielen Videogames und Frauen nicht. Zumindest bei uns zu Hause ist diese Aussage Blödsinn. Die ganze Familie spielt Videogames, aber jeder auf seine Weise und jeder seine Spiele. Beatles Rock Band spielen wir zusammen. Und wir spielen an de Konsole. Der Mac selbst ist zum Arbeiten, zum Surfen, zum Musikhören, zum Filme glotzen, aber nicht zum Spielen. Dafür sind Konsolen besser geeignet, bei uns die PS3 und Wii.
Wie eine von Today`s Gamers durchgeführte Studie zeigt, spielen viele Frauen genauso gerne wie Männer. Allerdings geben sie meist anderen Games den Vorzug. „Männer wollen gewinnen und lieben Action, Frauen wollen sich fordern“, meint auch Psychologe Marcelino Lopez und recht hat sie.
Ich habe mir die Studie genauer angeschaut: Für die Studie, die Today’s Gamers in Zusammenarbeit mit Zylom by RealGames durchführte, wurden 13.000 Personen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, UK, Belgien und den Vereinigten Staaten befragt. Die Untersuchung zeigt, dass 65 Prozent der deutschen Bevölkerung mit Internet-Zugang PC-Games spielen. Bei den Frauen sind die Angehörigen der Altersgruppe 20 – 49 die eifrigsten Spielerinnen. Doch auch Frauen der Generation 50+ spielen offenbar regelmäßig.
Während sich Männer am stärksten von Spielen faszinieren lassen, bei denen sie actionreiche Abenteuer erleben und sich mit anderen messen können, zeigen Frauen kein Interesse an Games dieser Art. Die beliebtesten Spiele bei Frauen sind Denksportspiele, Puzzles und Mahjong.
„Die Studie macht deutlich, dass die Motivation zum Spielen bei Männern und Frauen sehr unterschiedlich ist. Männer sind hauptsächlich darauf aus, ein Spiel zu gewinnen und wollen einander herausfordern“, so Hein Medema, Marcom Manager bei Zylom by RealGames. „Frauen geht es vor allem um die Lernerfahrung und das Hirntraining. Sie spielen Games, weil sie sich entspannen möchten, eine Herausforderung suchen oder Langeweile haben. Deshalb entscheiden sich Frauen für Casual Games: einfache Spiele, die man schnell erlernen und deshalb sofort spielen kann.“
Die Studie gab auch Aufschluss über den sozialen Status der weiblichen Game-Fans. Medema: „Oft wird fälschlicherweise angenommen, dass Gamerinnen ein niedriges Einkommen haben, zumeist alleinstehend sind und sich nicht für andere Online-Aktivitäten interessieren. Die Ergebnisse dieser Studie belegen das Gegenteil. In Wahrheit sind weibliche Spielefans gebildet und in Berufen mit überdurchschnittlichem Einkommen tätig. Viele von ihnen haben hohe Positionen inne.“ Zumindest bei uns zu Hause stimmt das.
eBay: iSale 5.6 macht meinen Keller leer
9. März 2010Bei mir hat sich im Keller allerhand Zeugs angesammelt: Bücher, Filme, Geschirr, Gläser und so Kinderklamotte, die nicht mehr passt. Was machen? Zum Wegwerfen bin ich zu geizig. Die Kindersachen gehen an die örtliche Wertstoffbörse für bedürftige Familien, das ist klar. Und der Rest? Eigentlich will ich im Frühjahr auf einen Flohmarkt gehen, aber wahrscheinlich bin ich entweder zu faul oder ich muss an dem Wochenende arbeiten. Also bleibt nur noch eBay und andere Börsen.
Mein Verhältnis zu eBay ist allerdings gespalten. Ich war ein Fan der ersten Stunde als die Auktionsbörse aufkam und ich erinnere mich noch gut an ein Sonderheft meiner alten Zeitschrift PC Professionell, das super am Kiosk lief. Dann hat eBay den Fehler gemacht, noch mehr Geld verdienen zu wollen und meiner Meinung nach die Powershopperrei übertrieben. Zuviel „Sofort kaufen“ Gebote verderben mir als Privatmann die Lust an eBay. Jetzt kam hinzu, dass für Bücher kein Porto mehr berechnet werden darf, eine falsche Entscheidung wie ich finde, denn Bücher bringen nicht gerade Höchstpreise – zumindest meine nicht.
Dennoch im April werde ich wieder in eBay einsteigen und da bietet sich mir als Mac-User ein hervorragendes Tool zum Einstellen an: Ich setze auf iSale, das von meinem Kumpels bei equinux programmiert wurde. Inzwischen liegt iSale in der Version 5.6 vor und hat einiges an neuem zu bieten. Mit iSale 5.6 lassen sich Freunde auf Facebook jetzt noch besser über die eigenen Online-Auktionen informieren. iSale 5.6 berücksichtigt außerdem aktuelle eBay-Neuerungen und läuft bis zu doppelt so schnell. iSale integriert soziale Netzwerke noch besser. Durch seine Facebook-Integration können iSale-Anwender ihre Freunde über eine Notiz auf ihrer Pinnwand darüber informieren, was sie gerade über Online-Auktionen anbieten. iSale hinterlegt neben dem Galerie-Bild einen direkten Link zur Auktion auf eBay.
Um sich ein besseres Bild über seine Käufer machen zu können, zeigt iSale 5.6 weltweit alle Käuferadressen übersichtlich in Google Maps an und vereinfacht die Verkaufsabwicklung nach Auktionsende – so stelle ich mir Web 2.0 vor.
Was mir aber am besten gefällt bei iSale 5.6 ist die Stabilität: iSale 5.6 enthält die neueste eBay-Schnittstelle und arbeitet besser mit eBay Motors zusammen. iSale 5.6 wurde laut Hersteller equinux weiter optimiert, ist durch das Update schlanker und läuft bis zu doppelt so schnell.
Also meinen Reichtum über eBay steht also nichts mehr entgegen. Ich brauche nur einen Tag zum Einstellen, einen Tag zum Versenden und einen Tag zum Kohle scheffeln.
Teil 1: Die Restauration von Metropolis
8. März 2010Zur jüngsten Berlinale wurde der Filmklassiker Fritz Langs Metropolis wieder in seiner ursprünglichen Länge aufgeführt. Und dies eine Ewigkeit nach seiner Premiere: Am 10. Januar 1927 wurde Metropolis mit einer Länge von 4.189 Metern und etwa 153 Minuten Laufzeit im Berliner Ufa-Palast am Zoo uraufgeführt.
Die Suche nach den verschollenen Filmszenen und die Restauration ließt sich wie ein moderner Archälogie-Krimi. Zug um Zug werde ich in diesem Blog über die Suche und die Restauration eines meiner Lieblingsfilme berichten.
Die Premierenfassung von 1927 war jedoch nur sehr kurze Zeit in den Kinos zu sehen. Die amerikanische Verleihfirma Paramount hatte bereits im Dezember 1926, noch vor der deutschen Premiere, beschlossen, den monumentalen Film auf normale Kinolänge zu kürzen. Der Theaterautor Channing Pollock nahm einschneidende Veränderungen vor: Er gab den Protagonisten amerikanische Namen, schrieb die Zwischentitel um und montierte einige Szenen neu, um die Verständlichkeit der Handlung nach der Kürzung zu erhalten.
In Deutschland legte der Ufa-Vorstand drei Monate nach der Premiere ebenfalls fest, den Film nach dem amerikanischen Vorbild zu kürzen. Fortan wurden ausschließlich die gekürzten Fassungen vertrieben, und nur dem Umstand, dass der argentinische Verleiher Adolfo Z. Wilson den Film in der langen Premierenfassung gesehen und noch vor den Kürzungen erworben hatte, ist die Wiederentdeckung der circa verloren geglaubten 25 Minuten Film zu verdanken, die in allen anderen Fassungen fehlen.
Zahlreiche Filmhistoriker und Archivare haben sich insbesondere seit den 1970er Jahren mit Recherchen nach den verlorenen Szenen beschäftigt und Überlegungen zur originalgetreuen Rekonstruktion angestellt. Immer neue Erkenntnisse über die Produktionsgeschichte des Films, über Fritz Langs Arbeitsweise und Inszenierungsmethode hielten die Erinnerung an den Film wach und gaben Aufschluss über die Spannungen zwischen den kreativen und den wirtschaftlichen Intentionen der Autoren, Produzenten und Verleiher. Zudem wurden neue Sekundärquellen wie die Zensurkarte erschlossen, die eine genauere Rekonstruktion der Szenen- und Einstellungsfolge ermöglichten.
Saugen, sparen und spenden: Software bei MacHeist NanoBundle
7. März 2010In Blogs sollte man seine Erfahrungen anderen mitteilen und sich mit Werbung zurückhalten. Mal sehen, ob ich das in diesem Fall kann. Noch ein paar Tage gibt es für Mac-User ein starkes Angebot bei MacHeist. Die Jungs (und Mädels) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Software als Bundle herauszugeben und vor allem saubillig herauszugeben. Bisher gab es drei großzügige Bundles und bis MacHeist 4 erscheint, wird die Wartezeit verkürzt mit dem MacHeist NanoBundle.
Zum Preis von 19,95 Dollar gibt es, wenn es optimal läuft, sieben Programme. Jedes einzelne Programm würde schon alleine mehr kosten. Und es ist mit Sicherheit für jeden etwas mit dabei.
Zum Warmwerden gibt es die Tagesbuch-Software „MacJournal“, den DVD-Ripper „RipIt“, das sehr, sehr wichtige Zwischenablage-Tool „Clips“, die sinnvolle Ergänzung für iTunes bei nicht vorhandenen CD-Cover „CoverScout“ und das intuitive FTP-Programm „Flow“.
Wie bei MacHeist immer, muss eine gewissen Anzahl von Bundles verkauft werden, dann gibt es den Code für weitere Software. In diesem Fall sind es das nette Spiel „Tales of Monkey Island“ und das Webdesign-Tool „RapidWeaver“ – letzteres ist ein großes iWeb mit besseren Funktionen. Im vorliegenden Fall sind es 50.000 Downloads, dann wird „Tales of Monkey Island“ freigeschaltet. Vier Tage vor Schluss sind es im Moment rund 35.000 Downloads – es ist also noch ein bisschen Werbung nötig. Also wer diesen Blog liest und neugierig geworden ist, Kreditkarte raus und Software laden – ich möchte schließlich „Tales of Monkey Island“ und „RapidWeaver“ haben.
Wer ein Twitter-User ist und MacHeist über sein Soziales Netzwerk empfiehlt, der kann sich sogar drei weitere Software-Pakete für seinen Mac sichern: das Spiel „Airburst Extreme“, das Musiksteuertool „Tracks“ und das weitere Spiel „Burning Monkey Solitaire“.
Und Gutes tut man auch beim Kauf bei MacHeist. Ein Teil der Einnahmen kommt Hilfsorganisationen zu Gute. Man kann seine Spende zwischen elf Organisationen (Action Against Hunger, AIDS Research Alliance, Save the Children, Direct Relief International, Humane Society International, Clinton Bush Haiti Fund, The Nature Conservancy, Alliance for Climate Protection, Save Darfur, Prevent Cancer Foundation und World Wildlife Fund) aufteilen, ich habe alles an „Save Dafur“ gespendet. Eine Spendenquittung gibt es freilich nicht.



