Dieser Tage war ein faszinierendes Schauspiel am Himmel zu beobachten: Der Supermond. Vom 7. auf den 8. April kam der Mond auf seiner Umlaufbahn um die Erde sehr nahe. Der Mond erschien gigantisch, weil zudem noch Vollmond war. Also nichts wie raus mit Kamera und Teleskop, um das Himmelsphänomen zu genießen.
Bei der Kamera nutzte ich meine etwas in die Jahre gekommene Nikon DX3 mit 200mm 2,8 Blende und 1,5fach Telekonverter. Gleichzeitig drehte ich mit dem iPhone einen kleinen Zeitrafferfilm.
Mein Teleskop ist das Celestron 76 mm Firstscope, ein Teleskop meiner Kinder. Das hatten wir im 2009 zum Internationalen Jahr der Astronomie gekauft. 1609 hatte Galileo Galilei die Astronomie begründet. Das Celestron FirstScope ist ein Spiegelteleskop nach Newton, bei dem ein speziell geschliffener (Haupt-)Spiegel das Licht der Himmelskörper sammelt und über einen zweiten (Fang-)Spiegel zum Okular leitet, welches das Bild vergrößert. Der große Durchmesser des Hauptspiegels von 76mm ermöglicht es, mit dem FirstScope genug Licht zu sammeln um viele lichtschwächere Objekte wie Galaxien und Gasnebel am Nachthimmel zu beobachten. Dabei sind Vergrößerungen bis etwa 150x möglich.
Durch den Supermond bin ich wieder auf den Geschmack gekommen und werde mich über Reflektorspiegelteleskope mehr informieren. Eine interessante und informative Seite ist diese https://teleskopkaufen.com/reflektor-spiegelteleskop.
Ich bin ein interessierter Amateur, der sich mit den Himmelskörpern beschäftigt. Mein Interesse wurde durch die Kinderzeitschrift YPS geweckt. Dem YPS 177 lag das 72seitige Büchlein Die Geheimnisse des Weltalls bei, das ich wie die Bibel hütete. Ich las viel über die Planeten und YPS weckte meinen Forschergeist.
Jemand, der die Faszination an die nächste Generation weitergibt, ist mein Twitter-Kollege AstroZwerge Jens-Uwe Peter, der die Website AstroZwerge betreibt. Ich frage bei ihm nach:
Was fasziniert dich an den Sternen?
AstroZwerge: Der Blick in den Nachthimmel ist im ersten Moment ein Blick ins Dunkel, hier und da leuchten kleine Lichter. Sobald man aber genauer hinsieht und sich damit beschäftigt, eröffnet sich einem eine faszinierende Vielfalt an Themengebieten. Geschichte, Physik, Chemie, Mythologie, Technik, Alltag, … von welcher Seite aus man sich dem Ganzen nähert, immer gibt es was Neues, was Spannendes zu entdecken. Und so kann man fast jeden bei seinen Interessen abholen und z.B. vermitteln, dass da nicht einfach nur Lichtpunkte am Himmel hängen, sondern uns Lichtsignale erreichen, die teilweise starteten, als die Menschen noch in den Bäumen kletterten. Dieser Blick in die scheinbar räumliche und zeitliche Unendlichkeit ist umwerfend.
Der Blick in den Himmel macht mit einem Teleskop mehr Spaß. Welche Erfahrungen hast du hier gemacht?
AstroZwerge: Ganz ehrlich, als meine Frau mir mein Teleskop schenkte und ich die ersten Versuche startete, war ich schnell frustriert. Alles wackelte, ich fand mich überhaupt nicht zurecht, es war kalt. Doch nachdem es mir gelang den Saturn deutlich und mit seinen Ringen zu sehen, war ich begeistert. Es war da nicht mehr nur ein heller Punkt, sondern eine Struktur. Es wurde zu einem realen Objekt. Und bei einer „Wanderung“ entlang der Tag- und Nachtgrenze auf dem Mond mit all seinen Kratern und Bergen vergisst man schnell die Uhrzeit und die Kälte.
Das Beobachten mit dem Teleskop ist nicht einfach nur Durchschauen und Ansehen, sondern Vorbereiten, Aufsuchen, Entdecken, Erkunden und wirken lassen. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und kann auch ganz schön frustrierend sein. Aber wenn es dann klappt und sich ein heller Punkt am Nachthimmel in mehrere einzelne Sterne in Lichtjahre weiter Entfernung auflöst, ist es einfach nur überwältigend! Wenn ein diffuser Lichtfleck im Teleskop zu einem Kugelsternhaufen aus Hunderten von Sternen wird, versteht man, dass da draußen noch viel mehr ist.
Du arbeitest viel mit und für Kinder. Wie reagieren die auf Astronomie?
AstroZwerge: Kinder sind sehr neugierig, begeisterungsfähig, aber auch sehr kritisch und spiegeln dieses deutlich wider. Und das gilt halt auch für die Astronomie. Ich glaube, dass ihre Neugier sie schnell für nicht alltägliche Themen wie Raumfahrt, Weltall und Sterne begeistern lässt. Und wenn sie dann durch so ein großes Teleskop den Mond oder einen Planeten viel näher sehen oder man mit ihnen über Astronauten und Raumstationen spricht, leuchten die Augen.
Was ist dir bei einem Teleskop wichtig? Welche Funktionen muss es für dich und deine Arbeit haben?
AstroZwerge: Einige wird es jetzt vielleicht wundern, aber ich halte inzwischen die Größe des Teleskopes für nicht so wichtig, wie die Stabilität der Montierung und des Stativs. Und beides muss natürlich zum Teleskop passen. Die beste Auflösung bringt nichts, wenn das Teleskop nach jeder Berührung lange wackelt und jeder Windhauch einen Stern zum Zappeln bringt. Auch die Mechanik zum Fokussieren – der so genannte Okularauszug – muss ausreichend stabil und mit möglichst wenig Spiel sein. Als drittes stellte ich deutliche Unterschiede bei den Qualitäten der Okulare fest. Auch hier lohnt es sie sich genauer hinzusehen und sich beraten zu lassen.
Da meine Veranstaltungen mit den Kindern hauptsächlich in unserer örtlichen Sternwarte stattfinden, nutze ich natürlich den dortigen Caudé-Refraktor. Er hat den großen Vorteil, dass – obwohl es ein Linsenfernrohr ist – interne Spiegel das Licht so umlenken, dass der Beobachter immer vom gleichen Standort in das Fernrohr schaut, egal wohin es gerichtet ist. So brauchen die Kinder nicht auf Leitern steigen oder bei Richtungswechseln durch die Kuppel wandern.
Anderseits haben Besucher, die nur selten durch ein Teleskop schauen, oft Schwierigkeiten kleine Details zu erkennen. Da hilft dann auch die beste Qualität nicht. Hier ist dann die Robustheit und Stabilität eher von Bedeutung.
Es gibt ja einfache Fernrohre und es gibt Spiegelteleskop. Welche Vorteile hat das Reflektor Teleskop für dich?
AstroZwerge: Nun, wie erwähnt ist unser Sternwartenteleskop auch ein Refraktor und mit Sicherheit kein „einfaches“ Fernrohr 😉
Reflektoren sind Spiegelteleskope. Bei ihnen wird das Licht über einen gewölbten Spiegel gebündelt und über einen oder mehrere Fangspiegel in das Okular gelenkt. Sie haben den großen Vorteil, bei gleicher Öffnungsgröße preiswerter als Linsenteleskope zu sein, da größere Spiegel einfacher als große Linsen hergestellt werden können. Mit einer größeren Öffnung kann man mehr Licht einfangen und somit auch lichtschwächere Objekte sehen. Mitten in der Stadt sind diese jedoch heute auch so nicht mehr sichtbar.
Außerdem erzeugen die Optiken der Linsenteleskope Farbfehler, die nur durch teuere Linsen oder sehr große Brennweiten minimiert werden können.
Weiterhin muss man bei Linsenteleskopen immer irgendwie „am Ende“ rein schauen. Das kann – wenn nicht doch mit Spiegeln nachgeholfen wird – bei Beobachtungsgebieten im Zenit zu unschönen Verrenkungen führen. Bei einigen der Reflektorbauarten schaut man „von der Seite“ rein, was wesentlich bequemer ist.
Im Moment sind Osterferien? Hast du da mehr Zeit für dein Astronomie Hobby und wie sehen die Pläne aus?
AstroZwerge: Aufgrund der Coronakrise und den damit verbundenen zusätzlichen alltäglichen und beruflichen organisatorischen Aufwänden hatte ich leider nicht mehr Zeit. Zu Beginn der Woche dokumentierte ich die Wanderung der Venus im Bezug auf die Plejaden am Abendhimmel und versuchte immer wieder den Überflug der ISS zu erwischen. Jetzt habe ich erst einmal frei und hoffe von der Zeit auch etwas für die Astronomie verwenden zu können. Da ich momentan astronomisch mehr im Internet und in Büchern als am Teleskop unterwegs bin, stört mich das helle Licht des Ostervollmond eher weniger. Ich bin gerade an ein paar neuen Projekten dran und hoffe meinen Blog mal wieder auf Vordermann bringen zu können.