Nach langer Zeit werde ich wohl wieder einmal ein Zeitschriftenabo abschließen. Ich werde das Yps abonnieren. Das Magazin mit dem karierten Känguru meiner Jugend kam am 11. Oktober an den Kiosk und war ratz zatz ausverkauft. Zielgruppe war die Generation, die damals schon das Yps-Heft gelesen hat und nun älter geworden ist. Für mich war das neue Yps mit der Nummer 1258 ein schöner Ausflug in meine Jugend. Ich überlegte mir, welches Spaß ich beim Lesen damals hatte. Auch die Gimmicks von früher prägten meine Jugend: Ich liebte das Astronomie-Handbuch, die Detektivserie, aber auch das Zelt. Letzteres war im Grund ein blauer Müllsack, der an beiden Seiten offen war. Ich übernachtete damit auf dem Balkon meiner Eltern und Papa holte mich nachts um 3 Uhr herein, weil er Angst hatte, dass ich in dem Zelt erstickte.
In der Neuauflage des Yps-Heftes, das vom Verlag gleich mal als Kultheft auserkoren wurde, lagen die Urzeitkrebse bei. Diese hatte ich aber bereits vom Kosmos-Baukausen ein paar Wochen vorher angesetzt. Eine wunderbare Übersicht über die ganzen Gimmicks und Hefte bietet diese Fanseite.
Als Yps mit 120.000 Exemplaren wieder auf den Markt kam, war die Startauflage sofort ausverkauft. Der Dorfkiosk bei uns hatte nur en Exemplar und ich sicherte mir zwei Ausgaben in einem verschlafenen Lottoladen in Nürnberg – eine Ausgabe brachte ich einem Kumpel mit, der mir zusätzlich zum Kaufpreis eine gute Flasche Wein überreichte. In den sozialen Netzen war der Hype zu spüren und die Generation 40+ war auf der Suche nach ihrem Yps. Im Grunde wandte der Egmont Ehapa-Verlag die gleiche Taktik wie Apple an. Führe ein neues Produkt ein, halte die Nachfrage hoch und schaffe Knappheit. So wird der Hype um Yps weiter gefeuert. Jetzt zündet die nächste Stufe der hervorragenden Marketingidee. Nachdem die Leute dem Heft hinterher gerannt sind, können sie das Yps nun abonnieren. Da ein Abo in der heutigen Zeit verdächtig ist, hat sich Egmont Ehapa verschiedene Varianten ausgedacht.
Alle, die sich jetzt für ein Jahresabo entscheiden, erhalten ein Exemplar der als solche gekennzeichneten zweiten Auflage von Yps 1258 – inklusive der legendären Urzeitkrebse. Wichtig ist freilich, dass die zweite Auflage gekennzeichnet ist, damit steigt der potentielle Wert der Erstausgabe. Darüber hinaus geht allen Empfängern dieses Abo-Angebots eine exklusive Yps-Urkunde zu. Gut gemacht, lieber Egmont Ehapa-Verlag.
Also, welche Varianten gibt es: Das Vierer-Abo: Abonniert werden die ersten 3 im Jahr 2013 erscheinenden Yps-Ausgaben. On top gibt es einen Nachdruck der Ausgabe 1258 aus 2012. Der Nachdruck wird gemeinsam mit der ersten Ausgabe 2013 zum EVT 14.3.2013 per Post zugestellt. Der Preis für das Vierer-Abo beträgt: 4 Ausgaben x € 5,90 = € 23,60 Das Abo kann unmittelbar nach der Zustellung der vier Hefte oder wenn die automatische Verlängerung in Kraft getreten ist, jederzeit zur nächsten erreichbaren Ausgabe gekündigt werden.
Dann gibt es noch das Das Einzel-Abo: Jetzt bestellen und nie wieder Yps verpassen: Ein Abo wird auf unbestimmte Zeit und über eine unbegrenzte Anzahl von Heften abgeschlossen. Jedes Heft kostet € 5,90 und wird separat abgerechnet. Das Abo kann jederzeit zur nächsten erreichbaren Ausgabe gekündigt werden.
Interessant ist, dass es eigentlich keinen mp3-Player, Kaffeemaschine oder Geschenkgutschein gibt. Ich bekomme das Heft zum gleichen Preis wie am Kiosk. Also eigentlich keinen Vorteil, wenn nicht die Erinnerung wäre, dass ich bei der Erstausgabe ganz schön rennen musste, um mein Yps-Geft zu bekommen. Verknappung feuert den Verkauf an und treibt die Kunden ins Abo.
Da sage noch einer, Papier ist tot. Um die Nachfrage zu befriedigen, wurde die Frequenz von Yps gleich mal hochgesetzt: Einhergehend mit der Einführung des Abo-Angebots erhöht Egmont Ehapa ab der Ausgabe 1259 vom 14. März 2013 die Erscheinungs-Frequenz von Yps von bisher halbjährlich auf quartalsweise. Die Kuh, Verzeihung das Känguru muss gemolken werden und ich bin dabei.