Posts Tagged ‘Steve Jobs’

Das verlorene iPhone 4: Ein Tech-Krimi, der Apple für immer veränderte – kostenlose Doku

18. Dezember 2024

Wer ein wenig Zeit hat, kann einen wunderbaren Tech-Krimi auf YouTube verfolgen. Seit kurzem gibt es die Doku Theft, Death, and Steve Jobs kostenlos im Netz zu sehen. Die 45minütige Doku im US-Stil berichtet über das verlorene iPhone 4, eine der bekanntesten Geschichten in der Tech-Welt.

Sie spielte sich im Jahr 2010 ab, als ein Apple-Mitarbeiter versehentlich einen Prototyp des damals unveröffentlichten iPhone 4 in einer Bar in Redwood City, Kalifornien, liegen ließ. PR-Gag oder wirklich zuviel Bier? So wie es scheint, wirklich ein Versehen eines unglücklichen Apple-Mitarbeiters.
Bis heute rätseln wir über den Vorfall und dieser Film gießt Wasser auf die Mühlen, wie so news passieren konnte und was die dramatischen Folgen sind.

Gerne erinnere ich mich an die Vorfälle. Ein Tech-Blog schafft es in die Berichterstattung von Massenmedien. Der Apple-Mitarbeiter Gray Powell, ein Software-Ingenieur, testete das iPhone 4, das äußerlich als iPhone 3GS getarnt war, in einer realen Umgebung. Während er in der Bar Gourmet Haus Staudt, einem deutschen Biergarten, feierte, ließ er das Gerät versehentlich zurück.

Ein anderer Gast fand das Gerät und erkannte, dass es kein gewöhnliches iPhone war. Der Finder versuchte zunächst, es an Apple zurückzugeben, erhielt aber keine direkte Antwort. Daraufhin kontaktierte er verschiedene Tech-Blogs. Die IT machte ein Ticket auf und nichts passierte.

Das Tech-Blog Gizmodo erwarb den Prototypen für 5.000 US-Dollar. Die Redaktion zerlegte das Gerät und veröffentlichte Fotos sowie eine detaillierte Analyse. Sie deckte dabei Designänderungen auf, darunter ein flacheres Gehäuse, eine Frontkamera (damals neu für iPhones) und einen verbesserten Bildschirm. Das iPhone 4 war wirklich eine Revolution und ein Schritt nach vorne in der mobilen Kommunikation.

Aber dann wurde es wilder. Das ereigne sich zwei Monate vor der offiziellen Präsentation des iPhones – also ein Mega-Fail in der Kommunikation für ein Unternehmen, dass auf Geheimhaltung setzt. Das iPhone 4 wurde schließlich am 7. Juni 2010 auf der Eröffnungsveranstaltung zur Apple-Entwicklerkonferenz WWDC von Steve Jobs vorgestellt.
Apple reagierte prompt und forderte den Prototypen zurück. Der damalige Apple-CEO Steve Jobs schrieb sogar einen persönlichen Brief an Gizmodo. Apple schaltete die Polizei ein, die das Haus des Gizmodo-Redakteurs Jason Chen durchsuchte, um weitere Beweise zu sichern. Der Vorfall sorgte für enormes Medieninteresse. Einerseits war es ein großer Scoop für Gizmodo, andererseits kritisierten einige die ethischen Aspekte des Kaufs eines gestohlenen Geräts. Und auch ein Problem war, dass der Name des Apple-Mitarbeiters veröffentlicht wurde. Es war das erste Mal, dass Details eines neuen iPhones vor der offiziellen Ankündigung bekannt wurden.

Apple verstärkte danach seine Sicherheitsmaßnahmen bei Prototypen. Gizmodo sah sich rechtlichen Konsequenzen und massiver Kritik ausgesetzt. Das verlorene iPhone 4 ging als einer der berühmtesten Tech-Leaks in die Geschichte ein. All dies ist nun wunderbar bei Theft, Death, and Steve Jobs anzuschauen.

Sehr besorgniserregend: Die Dokumentation greift auch die Selbstmorde von Foxconn-Mitarbeitern auf, die unter enormen Druck stehen, den Apple auf seine Zulieferer ausübt.

Bob Dylan wird 83 – mein Buchtipp: Forever Young von Stefan Aust und Martin Scholz

24. Mai 2024

Heute wird der Meister 83 Jahre alt und ist noch immer gut im Geschäft. Ich bin seit Jahren ein treuer Fan und lausche der Musik des Musikers immer gerne. Also alles Gute zum Geburtstag Bob Dylan.

Vor kurzem fiel mir das Buch Forever Young: Unsere Geschichte mit Bob Dylan in die Hände, das zum 80. Geburtstag von Bob Dylan bei Hoffmann und Campe erschienen ist. Der einfache Inhalt: Prominente erzählen ihre Geschichte mit Bob Dylan und nein, ich wurde dabei nicht interviewt. 🙂

In gewohnter professioneller Routine befragen Stefan Aust und Martin Scholz die Promis und sie haben beachtliche Namen vors Mikro bekommen. Beispielsweise Patti Smith, Joan Baez, Pete Townshend, Wolfang Niedecken, Dan Brown, Otto Schilly oder – ungewöhnlich – Jean-Michel Jarre und viele mehr. Die Interviews sind amüsant, bringen aber kaum wirkliches Neues für den Hardcore-Dylan-Fan. Es sind persönliche Meinungen über Dylan, Konzerterfahrungen und persönliche Begegnungen. Eigentlich eine gute Idee, so ein Buch mit Interviews vollzubekommen.

Wirklich interessant fand ich nur die humorvollen Ausführungen von Joan Baez über Dylan-Fan Steve Jobs, mit dem die Dame ja auch liiert war. Sie hatte die Chance, Dylan und Jobs wohl nackt zu sehen, wenn auch nicht gleichzeitig, wie sie bemerkte. Das zeugt von Humor. Das hat mich natürlich als Apple-Fan Boy sehr interessiert. Es gibt kaum Aussagen von Baez zu Steve Jobs, aber hier geriet die Dame ins Plaudern. Jobs sei ein Kontrollfreaks gewesen und er war von der Chance von IT überzeugt. Da gab es öfters Krach zwischen den beiden, Über Dylan erzählte sich nichts neues, aber über das Verhältnis zu Jobs gab es für mich Neuigkeiten.

Nun, was mache ich zum 83. Geburtstag von Bob Dylan. Ich werde wie so oft seine Lieder hören. Meine Lieblingsbootleg-Quelle im Netz ist zwar verstummt. Wahrscheinlich haben es die Juristen platt gemacht. Nun ich werde das Interview mit Elvis Costello aus dem Buch Forever Young: Unsere Geschichte mit Bob Dylan nochmals lesen und seine Erinnerungen vom 30. März 1995 als er zum ersten Mal gemeinsam mit Dylan auf der Bühne in London stand. I shall be released haben sie gesungen, schönes Bootlegvideo. Daher alles Gute zum Geburtstag Bob Dylan und May You Star forever Young.

Parallelen zwischen Open AI und Apple

26. November 2023

Turbulent waren die Ereignisse bei Open AI und der Rauswurf von CEO Sam Altman, der Gang zu Microsoft und dann seine Wiedereinstellung bei Open AI. Ein ähnliches Ereignis habe ich in Grundzügen bei Apple schon einmal erlebt: Es handelt sich um die Ereignisse um Steve Jobs, die sich allerdings über mehrere Jahre hingezogen haben.

Der damalige Apple-Chef Steve Jobs wurde einst vom Vorstand an die Luft gesetzt. Das wurde von John Scully betrieben, den Jobs extra von Pepsi ins Unternehmen geholt hat. Jobs flog aus seiner eigenen Firma, gründete Next und investierte seine Millionen in Pixar. Apple ging fast den Bach runter und Jobs wurde als Heilsbringer zu Apple zurückgeholt, implementierte seine Next-Technik bei Apple und dann begann Cupertino einen Siegeszug ohnegleichen: iMac, iPod und iTunes – Ei Ei Ei der Rest ist Geschichte. Apple ist heute das reichste Unternehmen auf diesem Planeten. Jobs starb an Krebs und sein Nachfolger Tim Cook optimierte das Unternehmen weiter.

Ähnlich ging es bei KI-Hersteller Open AI zu, wobei die Details freilich unterschiedlich sind. Eigentlich ist das Unternehmen eine Stiftung für die Allgemeinheit, aber Sam Altman hatte die Milliarden von US-Dollar im Kopf, die in der KI-Technik stecken. Der Deal mit Microsoft spülte Milliarden in die Kassen von Open Ai, aber das Unternehmen entfernte sich mehr von den Stiftungszielen. Darauf zog der Vorstand am 16. November die Reißleine und warf Altman raus. Tags darauf die offizielle Entlassung und Rücktritt von Greg Brockman als Präsident. Altman heuerte gleich mal beim Investor Microsoft an und ein wichtiger Teil der Open AI-Belegschaft wollte Altman folgen. Dann kam der gewaltige Druck von Microsoft und der Investoren. Und siehe da, Ende der Woche war Sam Altman und Kollegen wieder zurück bei Open AI und nun beginnen die gnadenlosen Säuberungen bei Open AI. Altman weiß ja jetzt, wer seine Freunde sind.

Ich glaube, in der Managementtheorie heißt so etwas Bumerang-Management. Rauswerfen und zurückkehren und dann aufräumen. Ich bin sehr gespannt, wie es bei Open AI und KI weitergeht. Ich werde die Entwicklungen aufmerksam beobachten.

Mein laufender Tea Pot von Pixar zum Todestag von Steve Jobs

5. Oktober 2023

Heute im Jahre 2011 starb der Apple CEO Steve Jobs und er hinterließ eine gewaltige Lücke. Jedes Jahr erinnere ich an diesem Pionier der IT. Heute soll es aber weniger um Apple gehen, als um die andere Firma, mit der Steve Jobs wirklich, wirklich reicht geworden ist – es geht um Pixar.

Als Jobs bei Apple gefeuert wurde, suchte er ein neues Betätigungsfeld. Das fand er in seiner Firma Next, die aber aufgrund der hohen Kosten der sagenhaften Computer nicht so richtig laufen wollte. Auf einem Next Cube wurde übrigens das Internet von Tim Berners-Lee in Cern auf dem Betriebssystem NeXTStep erfunden.

Und dann kam es zur Scheidung von George Lucas von seiner Frau. Der Star Wars Schöpfer brauchte für diese Scheidung ziemliches Geld, um seine scheidende Gattin auszubezahlen. Lucas hatte mit Krieg der Sterne Kasse gemacht und musste sich von Teilen seines Firmenimperiums trennen, um diese Scheidung zu finanzieren. Er verkaufte die kleine Software-Schmiede Pixar an Steve Jobs. Der Rest ist Geschichte. Jobs pumpte Geld in die Firma, hielt sich aber weitgehend zurück und ließ den Kreativen um Edwin Catmull John Lasseter das Sagen. Mit Toy Story gelang ihnen der erste computeranimierte Spielfilm und läutete eine neue Ära des Zeichentrickfilms ein. Pixar hat insgesamt zwölf Oscars erhalten. So die Kurzfassung der Geschichte.

Auf der Siggraph (Special Interest Group on Graphics and Interactive Techniques) eine Technikkonferenz bin ich immer wieder gewesen und habe mit den Pixar-Leuten gesprochen. Über ihren obersten Chef wollten oder durften sie wenig erzählen bis auf John Lasseter, der Jobs als großen Visionär und Freund bezeichnete. Auf einer Siggraph bekam ich von Pixar nach einem Interview einen kleinen laufenden Tea Pot von Renderman geschenkt. Ich habe die Nummer 696 der limitierten Auflage. Renderman war die Rendersoftware von Pixar. Die sogenannte Utah-Teekanne (englisch: Utah teapot) gehört zu den ältesten und bekanntesten 3D-Modellen der Computergrafik. Ich halte die Figur in Ehren und denke an diesem Tag einmal wieder an Steve Jobs.

Unboxing iPhone 15 Pro Max

23. September 2023

Apple hat Wort gehalten. Am Veröffentlichungstag 22. September 2023 traf das neue iPhone 15 Pro Max bei mir ein. Mein bisherigen Smartphone das 12 Pro Max hatte schon ein paar Tage hinter sich und ich entschloss für mich das neue Titan-Gerät in Weiß. Vor allem die Foto- und Videofunktionen hatten mich überzeugt.

UPS klingelte um 11:30 Uhr an der Haustür und übergab mir gegen Unterschrift das kleine Paket. Gut, dass Apple diesen Dienstleister gewählt hat. Ich will mir nicht ausmalen, wenn es Hermes oder GLS gewesen wäre. Der UPS-Mann im braunen Dress grinste und sagte zweideutig: „Ich habe heute schon einige Kunden glücklich gemacht“, weil er ja wusste, was er da ausliefert. Der nette Kerl hatte Humor. Ich unterschrieb und wir hielten noch ein Schwätzchen.

Und natürlich musste ein Unboxing gemacht werden. Ich kam aber erst abends dazu, weil die Deutsche Bahn auf mich wartete. Ein Abholen im Apple Store in München war zeitlich nicht drin. Ich hatte einen Anschlusstermin und wollte nicht in der Schlange stehen. Ich habe aber schöne Bilder von Apple aus aller Welt gesehen. Also hier mein Unboxing.

Ich war also bei der ersten Auslieferung des neuen Smartphone-Monsters mit von der Partie. Dabei sah es beim Bestellvorgang zunächst gar nicht so rosig aus. Am Freitag, 15. September 2023 wurde um 14 Uhr der Store freigeschaltet. Ich rief um 13:34 Uhr die Website am MacBook Pro und am iPhone auf. Es erschien das obligatorische Hinweisschild „Wir können es auch nicht erwarten – du kannst ab 14 Uhr vorbestellen. Bis dann.“

Naja, bis es soweit war, schaute ich mir Teile der Keynote nochmals an. Sie war für mein empfinden relativ lahm, es fehlte der Zauber und war oft eine Aneinanderreihung von technischen Daten und einer starken Betonung auf Nachhaltigkeit. Die vorproduzierte Keynote ist was anderes als die Live-Keynotes, die ich noch unter Steve Jobs persönlich erlebt hatte. Und ich schreibe bewusst erlebt – denn Apple war ein emotionales Unternehmen unter Jobs. Ich bin dem Hause weiterhin treu, aber die Faszination hat etwas gelitten. Nach Cupertino werde ich schon lange nicht mehr eingeladen.

Um 14:02 Uhr erschien dann auf meinem Bildschirm „Fast fertig – nur noch ein paar Details und der Apple Store ist fertig. Bis bald.“ Jetzt wurde ich nervös. Wir waren schon zwei Minuten über der Zeit. Es ist natürlich kein Spaß die Website sekundengenau umzustellen, aber der deutsche Michl in mir bekam es mit der Angst.

Dann endlich um 14:13 Uhr klappte der Aufruf. 13 Minuten über der Zeit. Die Panik legte sich, erstmal. Ich wählte das iPhone 15 Pro Max in weiß mit 512 GByte Speicher. Die Version mit 1 Terabyte ist mir schlichtweg zu teuer, dafür läuft das Geschäft seit Corona nicht mehr so toll und die allgemeinen Kosten sind auch gestiegen, also 512 GByte. Doch dann scheiterte der Eintauschservice. Ich wollte ein altes iPhone der Tochter in Zahlung geben, doch der Service war am Smartphone nicht verfügbar. Panik stieg wieder hoch. Ich sah meine Chancen schwinden, das iPhone, nein mein iPhone am Erstveröffentlichungstag in den Händen zu halten. Also Wechsel ans MacBook Pro und alles lief wie am Schnürchen. Warum die Bestellung im Store am iPhone scheiterte, weiß ich nicht. Merke: Immer mehrgleisig fahren und eine Alternative an der Hand haben, so auch bei Apple.

In ein paar Tagen werden ich mein neues Smartphone in Betrieb nehmen. Mein iPhone 12 Pro Max wandert zur Tochter und ihr Gerät geht in das Recycling-Programm von Apple. Es kommt nicht ins hauseigene Apple-Museum, wie viele andere alte Geräte. Ich hoffe, der ganze Datenumzug klappt reibungslos. Ich habe ein paar VPN-Einstellungen für Kunden darin, die sehr wichtig sind und nicht unterbrochen werden sollten. Auch bei solchen Apps wie Threema, Signal oder Deutsche Bahn sollte ich ein besonderes Auge darauflegen.

Erinnerung an Tony Bennett

23. Juli 2023

Sänger Tony Bennett ist tot. Der große US-amerikanische Sänger starb im Alter von 96 Jahren. Ich durfte ihn nur einmal live erleben und das bei einem ungewöhnlichen Event.

Er war am Ende der Keynote auf der MacWorld Expo 2009 der Überraschungsauftritt. Apple gab bekannt, dass sie 2009 zum letzten Mal an der Macworld teilnehmen werden. Die Keynote wurde nicht von Steve Jobs, sondern von Phil Schiller gehalten. Es wurden iLife und iWork ’09 sowie ein neues 17″-MacBook-Pro vorgestellt. Und dann kam Tony Bennett auf die Bühne. Kein Mann konnte besser sein als er, denn er sang einstmals I Left My Heart in San Francisco und wer passierte nach SF als Tony Bennett. Leider hab ich im Moment nur ein Video mit schlechter Auflösung, die HD-Version liegt noch irgendwo auf Band. Ich habe das Video hier hinterlegt.

Jahre später kaufte ich mir die Vinyl mit Lady Gaga und hab es bis heute nicht bereut.

Virtuelle Schuhanprobe bei Amazon

11. Juni 2023

Ich bin ein Mann und ich habe einen Schuhtick – und ich neugierig. Diese Eigenschaften hab ich mal kombiniert. Ich habe mal die AR-Version von der Amazon Smartphone-App für iOS ausprobiert. Bei einigen Produkten ist eine 360 Ansicht im Raum über augmented reality möglich.

Bei einer mehrstündigen Zugfahrt habe ich es getestet. Ich hab leichte Sneaker von Skechers gefunden, die mir gefallen hat. Nix besonderes, aber mal eine Abwechslung im Schuhalltag. Skechers ist eine Lifestylemarke aus USA zählt zu den weltweit führenden Anbietern für trendige Schuhe. 1992 gründeten Robert und Michael Greenberg das Unternehmens mit dem Ziel, eine europäische Marke in die USA zu importieren.

Es gab mehrere Möglichkeiten, den Schuh zu betrachten. Natürlich als Fotos in verschiedenen Aufnahmewinkel, dann als 360 Grad Version bei dem ich den Schuh am Bildschirm drehen kann und dann die virtuelle Anprobe. Das wollte ich gleich mal ausprobieren.

Funktion in der App aktiviert und Kamera auf meinen linken Fuß gehalten, an dem ein abgetragener Reiseschuh von GORE-TEX saß. Sofort erschien der neue linke Schuh virtuell an meinem Fuß. It’s Magic würde Steve Jobs sagen. Ich kann den Fuß bewegen und mir den Schuh in verschiedenen Positionen an meine Fuß ansehen. Leider hat der Zug so gewackelt, so dass meine Bilder nicht ganz perfekt wurden.

Meine Customer Journey, wie es im schönsten Marketingdeutsch heißt, war ein voller Erfolg. Die Customer Journey beschreibt den Weg eines potenziellen Kunden vom Erstkontakt mit einem Unternehmen, einem Produkt oder einer Dienstleistung bis zum Kaufabschluss.

Revolution statt Evolution: Apple kommt mit Vision Pro

6. Juni 2023

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Vision Pro lautet die Weiterentwicklung des Computers. Vorgestellt durch Apple auf der Entwicklerkonferenz WWDC. Es ist nicht nur eine AR/VR-Brille, sondern es ist die konsequente Weiterentwicklung eines neuen, eigenen Ökosystems mit Rechner inside.

Die technischen Daten von Prozessor, Linsen, Kameras lassen sich von der Apple-Website abrufen. Mir geht es hier mehr um die Vision hinter der Vision Pro. Ich kenne nur die Präsentation von der WWDC und ein paar Stimmen von Kollegen, die vor Ort in Cupertino waren. Ich habe das Headset noch nicht live gesehen, es soll ja 2024 in den US-Verkauf gehen. Preis 3500 US-Dollar – das ist ne Stange Geld, aber kein Vergleich was mich Macs in früherer Zeit gekostet haben.

Im Web lese ich von Taucher- oder Skibrille und was das für ein seltsames Design wäre. Erinnern wir uns an die Häme als die AirPods vorgestellt wurden und die Kritiker lachten, die würden niemals durch Wattestäbchen Musik hören? Und heute?
Vision Pro ist mehr als nur eine Brille. Es ist laut Tim Cook eine „neue Art von Computer, der die Realität erweitert, indem er das Reale und das Digitale naht­los miteinander vermischt.“ Große Worte, aber so muss es wohl sein. Wenn das wirklich klappt, dann ist es eine wirkliche Neuerung: Revolution statt Evolution – und ich bin mir sicher, Apple zeigt als Technologieführer wo der Hammer hängt. Apple erfindet sich wieder neu.

Und diese Aussage von Tim Cook zeigt, wie sehr er mit Steve Jobs verbunden war und ihn verstanden hat. Steve Jobs meinte einst: „Einige Leute wissen nicht, was sie wollen, bis man es ihnen zeigt.“ Dieses Zitat wird oft als Ausdruck von Jobs‘ Ansatz zur Produktentwicklung bei Apple verwendet, bei dem das Unternehmen bestrebt war, revolutionäre Produkte zu schaffen, die die Bedürfnisse der Kunden erfüllen, noch bevor sie sich selbst dieser Bedürfnisse bewusst waren. Jobs glaubte daran, dass es nicht ausreicht, Kunden nur nach ihren Wünschen zu fragen, sondern dass wahre Innovation darin besteht, Produkte zu schaffen, von denen die Menschen nicht einmal wussten, dass sie sie brauchen würden. Und natürlich lese im im Netz, die ewigen Nörgler. Aber genau so ein Produkt wird Vision Pro werden, da bin ich mir sicher. Ein Produkt von dem ich noch gar nicht weiß, wie sehr ich es brauchen werde.

Vision Pro wird Folgen haben. Wenn ich höre, dass Disney einer der ersten Content-Partner ist, wird die Luft für Kinos und Beamerhersteller dünner. Auf Disney werden Netflix und Co folgen. Wenn Vision Pro Medieninhalte in hoher Auflösung und Größe vor meinen Augen abspielt, dass wird sich die Unterhaltungsindustrie verändern. Schon jetzt bin ich begeistert, vom Gaming im 360 Grad Raum durch meine Sony VR2 – wie aufregend kann das erst durch Vision Pro werden? Ach ja, die 3D-Wiedergabe brauche ich als Sehbehinderter persönlich nicht, hoffe aber, dass Brillenträger mit der Vision Pro gut zurecht kommen. Tim Cook und der Leiter der Apple-Design-Abteilung Richard Howarth sind ja auch Brillenträger. In kleinen Räumen oder Bienenwaben-Appartements wird auf einmal alles viel, viel größer. Die Brille öffnet größere Räume, vielleicht auch größere Räume der Fantasie?

Ich bin als digitaler Nomade gewohnt, irgendwo zu arbeiten, wo es einen Netzempfang gibt. Da wird das System auch in meiner mobilen Arbeitsumgebung interessant. Vision Pro ist schließlich ein leistungsfähiger Computer und nicht nur eine VR/AR-Brille. Apple liefert durch einen eigenen App-Store die entsprechenden Apps fürs autonome Arbeiten (an denen Apple freilich gut verdienen wird). Und ich kann, so zumindest in der Präsentation meine bestehende Hardware wie MacBook Pro ins Headsystem einbinden. In der Präsentation wurde Apple eigene Software-Programme wie Keynote oder Mail gezeigt, aber auch Microsoft Word und andere Office-Teile.

Reizvoll finde ich die Konferenzen mit eigenem Avatar, die nicht so Nintendomäßig aussehen wie die Meta-Variante on Horizont World. Netter Sidekick: Das Wort Metaverse fiel bei Apple nicht ein einziges Mal, aber ich bin sicher, Mark Zuckerberg hat die Präsentation genau verfolgt und bohrt die Quest x sicher schon auf. Etwas nervös werde ich allerdings, dass Cook auch das Wort AI/KI nicht einmal gesagt hat. Der Einsatz von Präsentationssoftware wie Webex, Teams oder Zoom wurden angekündigt und das wird Arbeiten in virtuellen Räumen verändern.

Die Keynote der WWDC muss sich erst einmal setzen lassen. Neben neuen Macs, neuen OS für iPhone, iPad, Mac und Watch nun noch Vision Pro. In den nächsten Tagen und Wochen werden wir uns mit der veränderten Welt beschäftigen. Ich fang an zu sparen und freue mich als Fan-Boy auf weitere Innovationen. Alles wird gut.

Make Something Wonderful – PDF mit Gedanken von Apple-CEO Steve Jobs

22. Mai 2023

Ich hatte (für mich) die große Ehre mehrmals den ehemaligen Apple-CEO Steve Jobs bei Veranstaltungen zu treffen und einmal durfte ich ihn sogar einmal kurz persönlich sprechen. Und ja, ich geb es zu, ich bin ein Steve Jobs-Fanboy und hänge am Steve-Tropf, obwohl der Meister schon vor einigen Jahren verstorben ist.

Vor kurzem kam mit Make Something Wonderful eine kuratierte englischsprachige Sammlung von Steves Reden, Interviews und Korrespondenz auf den Markt. Es gibt ein paar gedruckte Exemplare, aber für den Rest von uns gibt es ein kostenloses PDF. Das PDF-Buch und bietet einen Einblick in das Leben und die Arbeit des Menschen und Unternehmers Steve Jobs. Auf diesen Seiten erzählt Steve von seiner Kindheit, von der Gründung und dem Rauswurf bei Apple, von seiner Zeit bei Pixar und NeXT und schließlich von seiner Rückkehr zu dem Unternehmen, mit dem alles begann. Und nein, es ist keine verspätete Autobiografie, sondern eine Sammlung von Statements, die zusammengefasst wurden. Die Einführung macht die Jobs-Witwe Laurene Powell Jobs. Das PDF wurde von Leslie Berlin herausgegeben. LoveFrom, die Firma von Jony Ive, dem ehemaligen Design-Chef von Apple, hat das Buch gestaltet.

Es ist keine Verklärung, sondern die Texte zeigen einen Getriebenen. Hier gibt es keine Sammlung weiser Zitate, sondern für mich brachte die Lektüre vor allem Inspiration auf Kreativität. Schließlich heißt das Buch auch „Make Something Wonderful: Steve Jobs in his own words„. Ich habe mich von dieser Mischung aus posthumen Memoiren und einem Sammelalbum, das anhand von Notizen und Entwürfen, die Jobs an sich selbst gemailt hat, gut unterhalten.

Natürlich geht das Buch auch auf die Stanford-Rede ein. Und es gibt hier die interessanten ersten Entwürfe. „Stellen Sie sich vor, Sie wären ein alter Mensch, der auf Ihr Leben zurückblickt“, schrieb Jobs im Juni 2005 in einer E-Mail an sich selbst. „Ihr Leben wird eine Geschichte sein. Es wird Ihre Geschichte sein, mit ihren Höhen und Tiefen, ihren Helden und Schurken, ihren Weggabelungen, die alles bedeuten.“

Apple Music Classical-App erschienen und ich nutze sie begeistert

28. März 2023

Endlich ist sie da – die Apple Music Classical-App. Um 1:03 Uhr war sie bei mir für den Download für iPhone und iPad bereit und natürlich habe ich gleich zugegriffen. Die Android-App soll folgen.

Ich dachte beim Laden zurück als ich vor Jahren noch Chefredakteur der MACup war, der ältesten Mac-Zeitschrift Europas. Damals stellte Steve Jobs den iPod vor – 1000 Songs in deiner Tasche. Es gab spezielle Sonderausgaben vom iPod, wie beispielsweise den U2-Player. Und wir diskutierten damals in der Redaktionskonferenz, ob es vielleicht auch spezielle Ausgaben von klassischen Komponisten geben würde: Bach, Beethoven, Mozart oder gar Wagner. Natürlich waren dies Hirngespinste, denn so einen Nischenmarkt hätte Steve Jobs nicht belegt. Wer der hippen Kunden von damals hätte sich Klassik reinziehen wollen, höchstens noch Vivaldis Vier Jahreszeiten.

Bei iTunes und auch beim Streaming-Dienst Apple Music gab es zwar klassische Musik, aber sie stand niemals im Mittelpunkt. Bis heute: Mit der Apple Music Classical-App steht hat Apple endlich Klassikhörer als Zielgruppe entdeckt. Apple bringt Klassik einem breiten Publikum näher und das ist ein großer Verdienst, wenn so ein Player wie Apple in diesen Markt einsteigt. Wer ein Apple Music-Abo hat, bekommt die klassische Musik dazu.

Das Logo der App ist ein Notenschlüssel. Das Klassikangebot ist übrigens das Ergebnis der Übernahme des Unternehmens Primephonic durch Apple im Jahr 2021. Ursprünglich sollte die Apple Music Classical-App schon 2022 erscheinen, aber daraus wurde nichts – warum auch immer.

Die Funktionsweise ist wie bei der bisherigen Music-App. Die Aufnahmen sind ein Querschnitt aus der Klassik mit unterschiedlichen Interpreten. So liegen gleiche Stücke in verschiedenen Einspielungen vor, um den Stil eines Dirigenten oder eines Orchesters vergleichen zu können. Das ist natürlich ein Unterschied und ein Problem gegenüber Rock/Pop, wo ich gerne eine bestimmte Band oder Interpreten hören möchte. Es gibt von Bach mehr als eine Einspielung. Und da wird das Gemeckere der Puristen sofort einsetzen, warum denn die oder die Einspielung bei Apple Music Classical-App nicht enthalten ist. Als Wagner-Freund habe ich auch bestimmte Lieblingseinspielungen vermisst, aber hey Leute: Es ist ein Anfang. Es liegen wohl fünf Millionen Stücke vor. Die Auflösung reicht bis zu 192 kHz/24-Bit Hi-Res Lossless. Ich nutze die Entdecken-Funktion und ich freue mich sehr, dass auch John Williams vertreten ist, für mich der wichtigste lebende Filmkomponist.

Nun, ein iPod ist es nicht geworden, aber für mich heißt es nun: Kopfhörer auf und Klassik genießen. Für mich persönlich ist die Apple Music Classical-App ein großer Wurf.