In der neuen Folge des Podcasts Dombo bewegt spreche ich mit Norman Dombo, dem Inhaber des Zentrums für Gesundheit Dombo in Maisach, über ein Thema, das vor allem zum Jahreswechsel an Bedeutung gewinnt: Verträge im Fitness- und Gesundheitsbereich. Während viele Menschen im Winter mangels Outdoor-Aktivitäten neue Sportmöglichkeiten suchen und ab Januar mit guten Vorsätzen in Fitnessstudios strömen, setzt Norman Dombo auf ein ungewöhnlich faires Vertragsmodell, das sich klar von der Branche abhebt.
Bereits vor Vertragsabschluss legt das Zentrum großen Wert auf Transparenz und Kundenerfahrung: Interessenten können das Studio ganze 14 Tage lang kostenfrei testen – inklusive Einweisung und Betreuung. Dieser Aufwand sei bewusst gewählt, erklärt Dombo, denn nur wer das Training wirklich kennengelernt habe, könne fundiert entscheiden, ob das Angebot zu ihm passe. Die meisten Besucher bleiben – nur wenige nutzen die Testphase und verabschieden sich wieder.
Vertragslaufzeiten gibt es ausschließlich als Jahresverträge, bedingt durch laufende Kosten wie Personal, Miete und Infrastruktur. Allerdings unterscheidet sich das Zentrum deutlich von klassischen Fitnessketten: Die Erstlaufzeit beträgt 12 oder 24 Monate, danach verlängern sich die Verträge nicht mehr automatisch um ein ganzes Jahr, sondern jeweils nur um einen Monat und können ebenso monatlich gekündigt werden. Ein Modell, das seit der gesetzlichen Neuregelung nach Corona dem Zeitgeist entspricht – bei Dombo jedoch bereits zuvor gelebte Praxis war.
Besonders stolz ist Norman Dombo auf den fairen und menschlichen Umgang mit seinen Mitgliedern. Wer aus gesundheitlichen Gründen pausieren muss, bekommt keine starren Regeln präsentiert, sondern individuelle Lösungen angeboten – bis hin zur Vertragsunterbrechung. Auch bei Umzügen zeigt sich das Maisacher Unternehmen entgegenkommend: Wer wegzieht und die Leistungen nicht mehr nutzen kann, wird nicht weiter vertraglich gebunden.
Dass dieses Konzept wirkt, zeigt die außergewöhnlich hohe Treue der Mitglieder – nicht nur vertraglich, sondern auch in der tatsächlichen Nutzung. Viele trainieren seit Jahren regelmäßig im Zentrum, was in der Fitnessbranche ungewöhnlich ist. Mundpropaganda und ein lang aufgebauter Vertrauensvorschuss tragen wesentlich zum Erfolg bei.
Zum Schluss betont Dombo sein Credo: „Für alles gibt es eine Lösung – man muss nur darüber reden.“ Ein Ansatz, der im Zentrum für Gesundheit Dombo nicht nur behauptet, sondern konsequent gelebt wird.
Ob Terminbestätigung für den nächsten Arztbesuch, die ersehnte Versandinfo vom Lieblingsshop oder der Login-Code für eine App, ohne den nichts mehr geht – E-Mails begleiten uns längst durch nahezu jeden Moment des Alltags. Was einst als nüchternes Kommunikationsmittel begann, ist heute ein stiller, aber unverzichtbarer Begleiter im privaten Leben geworden. Für die allermeisten Menschen gehören E-Mails nicht mehr nur zum Berufsalltag, sondern sind ein selbstverständlicher Teil der persönlichen Organisation, der kleinen Freuden und manchmal auch der großen Entscheidungen. Für mich ist das Mail-Postfach das Herz meiner Kommunikation, wo viele Kanäle zusammenlaufen.
Und ihre Bedeutung wächst weiter. Im Durchschnitt landen heute bereits 13 private Nachrichten pro Tag im Mailpostfach von Internetnutzern. Noch vor zwei Jahren waren es im Schnitt zehn – ein deutlicher Anstieg, der zeigt, wie sehr sich unser Alltag weiter in die digitale Welt verlagert. Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Befragung von 1.002 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, durchgeführt im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Unter ihnen befanden sich 928 aktive Internetnutzer, deren Antworten ein klares Bild zeichnen: Die private E-Mail ist aus dem Leben der Menschen kaum mehr wegzudenken.
Ich begann selbst vor Jahren mit einer Compuserve-Adresse, dann kam ein AOL-Postfach dazu. Heute sind es viele Accounts, die über Apple-Mail bei mir auf Rechner, Smartphone, Tablet und Co zusammenlaufen – und täglich administriert werden (müssen). Bin ich mal eine Woche offline, dann laufen die Postfächer voll und ich brauche mindestens einen Tag, um meine Mails zu ordnen und zu sortieren – und auch um zu antworten. So habe ich für mich eine tägliche Mailroutine erarbeitet, an die mich einigermaßen halte.
Dabei ist die Menge der täglichen Nachrichten durchaus unterschiedlich verteilt. Rund jede und jeder Fünfte erhält lediglich ein bis vier private E-Mails am Tag, bei 19 Prozent sind es fünf bis neun. Der größte Anteil, nämlich 28 Prozent, bekommt täglich zehn bis 19 Nachrichten, und bei mehr als einem Viertel – stolze 26 Prozent – füllen sogar 20 oder mehr E-Mails pro Tag das private Postfach. Jede dieser Nachrichten erzählt eine kleine Geschichte: von Bestellungen, Verabredungen, Verträgen oder Erinnerungen, die unser Leben strukturieren. Viel Zeit nimmt bei mir die Ablage in Anspruch: Wird sie in ein Unterpostfach verschoben oder kann ich sie löschen oder muss ich sofort darauf reagieren?
„Obwohl sich die digitale Kommunikation ständig weiterentwickelt, bleibt die E-Mail für viele ein zentraler Bestandteil ihres Alltags“, betont Dr. Sebastian Klöß, Leiter Märkte & Technologien beim Bitkom. Ihre Stärke liege in ihrer Einfachheit und Verlässlichkeit – und darin, dass sie unabhängig von einzelnen Plattformen oder Messengerdiensten funktioniert. Gerade weil die private E-Mail-Adresse häufig auch als Login- oder Identifikationsmerkmal für zahlreiche andere Dienste dient und sensible Informationen wie Vertragsunterlagen oder persönliche Daten enthält, sei es umso wichtiger, das eigene Postfach gut zu schützen. Ein sicheres Passwort ist damit längst mehr als eine technische Kleinigkeit – es ist ein Schlüssel zur digitalen Identität.
Bemerkenswert ist zudem, dass die E-Mail quer durch alle Altersgruppen eine ähnliche Rolle spielt. Junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren erhalten im Durchschnitt 14 private E-Mails täglich. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 13, bei den 50- bis 64-Jährigen rund 12 Nachrichten pro Tag. Und selbst bei den 65-Jährigen und Älteren liegt der Wert wieder bei 13 E-Mails täglich. Die E-Mail verbindet Generationen – leise, zuverlässig und oft unterschätzt.
Fast schon eine Randnotiz wirkt vor diesem Hintergrund die Tatsache, dass lediglich ein Prozent aller Internetnutzernutzer in Deutschland nach eigenen Angaben über keine private E-Mail-Adresse verfügt. Für alle anderen ist sie längst zu einem festen Bestandteil des Alltags geworden – ein digitaler Briefkasten, der jeden Tag ein Stück Leben widerspiegelt.
Manchmal sind es die unscheinbaren Ideen, die uns mitten im Alltag ein kleines Funkeln schenken – so wie die neueste Aktion unserer Gemeindebücherei Maisach: Blind Date mit einem Buch. Schon der Name lässt die Fantasie Purzelbäume schlagen. Was könnte sich wohl dahinter verbergen? Eine Romanze, ein Abenteuer, ein Krimi, ein fremder Kontinent – oder vielleicht sogar ein Geheimnis, das erst beim Lesen seine ganze Wirkung entfaltet?
Wer in diesen Tagen die Bücherei betritt, stößt am Ausgabecounter auf ein Regal, das wie ein besonderer Schatz wirkt. Dort stehen Bücher, liebevoll und festlich in weihnachtliches Geschenkpapier gehüllt. Keine Titel, keine Autoren, keine Hinweise auf das Genre – nur geheimnisvolle Sprüche, sorgfältig handgeschrieben von Büchereileiterin Beate Seyschab und ihrem engagierten Team. Dreißig Bücher für Erwachsene, zwanzig für Kinder – alle bereit, eine Geschichte zu erzählen, ohne sich vorher zu erkennen zu geben.
Diese Sprüche sind wie geflüsterte Einladungen: mal humorvoll, mal kryptisch, mal poetisch. Sie kitzeln die Neugier, regen die Fantasie an und lassen das Herz ein klein wenig schneller schlagen. Man steht davor, streicht über das Papier, liest die Worte – und plötzlich ist man mittendrin in einem stillen Moment der Entscheidung. Es fühlt sich an wie ein Sprung ins Ungewisse, ein kleines Wagnis, das jedoch keine Verlierer kennt. Denn egal, welches Buch man erwischt: Es hält eine Welt bereit, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Wer sich traut, wird reich belohnt. Das Buch wandert nach Hause, noch anonym, noch geheimnisvoll – und erst beim Auspacken enthüllt es sein wahres Gesicht. Dieser Augenblick, in dem das Geschenkpapier raschelt und man schließlich den Titel entdeckt, hat etwas Magisches. Vielleicht hält man einen Roman in den Händen, den man sich niemals selbst ausgesucht hätte. Vielleicht eine Geschichte, die Türen öffnet und Gedanken anstößt. Vielleicht ein neues Lieblingsbuch.
Mit dieser Aktion gelingt es der Gemeindebücherei Maisach, etwas Seltenes zu schaffen: Sie verwandelt die Begegnung mit einem Buch in ein Erlebnis voller Spannung, Vorfreude und Emotion. Der besondere Überraschungseffekt, die Mischung aus Geheimnis und Leseglück, macht den “Blind Date”-Bücherschrank zu einem regelrechten Magneten. Kinder wie Erwachsene verweilen davor, lächeln, überlegen – und lassen sich schließlich verführen.
So wird aus einem simplen Stapel Bücher eine Einladung zu Fantasie, Mut und Neuentdeckung. Und vielleicht wird genau dieses Blind Date zu jener Begegnung, die man nicht mehr vergisst – mit einer Geschichte, die man nie gesucht, aber genau im richtigen Moment gefunden hat.
Für mich persönlich gibt es ein Feature, das ich bei jedem Update meines Smartphone-Betriebssystems gibt, das ich kaum brauche: Mehr Emojis. Aber ich bin mit meiner Meinung wohl eher eine Minderheit.
Herzchen, Kuss und Winkehand, Smiley, Sonne und Rakete – Emojis gehören für viele Menschen in Deutschland zu ihren Textnachrichten dazu, sagt die Bitkom. 21 Prozent nutzen sie in jeder ihrer Nachrichten, Frauen mit 25 Prozent sehr viel häufiger als Männer mit 17 Prozent. Unter den unter 30-Jährigen garniert ein Drittel (34 Prozent) jede Nachricht mit einem Emoji und unter den über 65-Jährigen ist es immerhin noch jeder und jede Achte (12 Prozent). Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.006 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt wurde.
Demnach verwenden 33 Prozent Emojis in der Mehrzahl ihrer Kurznachrichten, Chats oder Texte und 28 Prozent nur selten. Lediglich 14 Prozent kommunizieren komplett Emoji-frei. „Emojis sind zu einer eigenen Form der digitalen Sprache geworden. Sie helfen, Emotionen auszudrücken, Botschaften zu verstärken und die Tonalität in der schriftlichen Kommunikation klarer zu machen“, sagt Dr. Konstantin Peveling, Social-Media-Experte des Bitkom. „Emojis schaffen Nähe – auch über Sprachgrenzen hinweg.“
Und das macht mich neugierig. Können wir Emojis zum Storytelling einsetzen? Wenn die Zahlen der Bitkom stimmen, woran ich keinen Zweifel habe, lassen sich dann auch kleine Geschichten erzählen? Damit werde ich mich in nächste Zeit mal näher beschäftigen und nicht nur meinen 🙂 verwenden.
Laut Bitkom zeichnet sich ein klarer Trend zu positiven und liebevollen Emojis ab. Auf dem ersten Platz der beliebtesten Emojis finden sich Herzen, Küsschen und Smileys mit Herzaugen – 17 Prozent haben in dieser Gruppe ihren Favoriten. Dahinter folgt alles, was mit Lachen und Fröhlichkeit zu tun hat, mit und ohne Freudentränen. 15 Prozent nutzen solche Emojis am liebsten. Daumen hoch, Klatschen oder Fingers Crossed – Gesten und Hände aller Art liegen auf Platz 3 (12 Prozent). Ebenfalls beliebt: Ironie und Sarkasmus in Form schiefer Grinsegesichter oder zwinkernder Augen. Für fast jede und jeden Zehnten (9 Prozent) sind diese Emojis der Favorit. Dahinter folgen Emojis zum Thema Lächeln und Freundlichkeit (6 Prozent), nachdenkende oder neutrale Emojis (5 Prozent) und Emojis zum Thema Spaß und Verrücktheit wie der Clown, das Alien oder das lachende Emoji mit herausgestreckter Zunge und verdrehten Augen (4 Prozent). 7 Prozent können sich nicht entscheiden und haben kein Lieblingsemoji. Ich muss persönlich zugeben, dass ich den einen oder anderen Emoji nicht verstehe. Vielleicht bin ich schon zu alt oder das Emoji lässt sich einfach falsch interpretierten. Nicht immer fällt es den Empfängerinnen und Empfängern leicht, die Botschaft hinter den Emojis zu entschlüsseln: Bei 62 Prozent haben Emojis schon einmal zu Verwirrungen in Konversationen geführt, 44 Prozent sind aber der Meinung, dass Emojis grundsätzlich dabei helfen, andere besser zu verstehen. Nicht bei allen kommen die kleinen bunten Bildchen übrigens gut an. 20 Prozent sagen: Ich bin von Emojis genervt.
In der Gemeindebücherei Maisach durfte ich einen Abend gestalten, der mir persönlich sehr am Herzen liegt: einen Streifzug durch das Leben und Werk von J.R.R. Tolkien im Rahmen unserer „MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur“. Schon die Begrüßung war für mich besonders – so viele vertraute Gesichter, so viel Wohlwollen. Und natürlich der Hinweis der Bücherei: Bücher von Tolkien bleiben im Bestand, die DVDs vielleicht nicht – ein schönes Sinnbild dafür, wie langlebig gute Literatur ist. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn 18 Uhr.
Ich stellte als Tolkien-Fan vor, seit ich als Jugendlicher den „kleinen Hobbit“ in einem Italienurlaub verschlungen hatte. Während andere in den Gardasee sprangen, bin ich in Mittelerde abgetaucht. Diese Begeisterung begleitet mich bis heute – und sie begleitet auch meine Familie, die Herr der Ringe ebenso liebt, wenn auch manchmal lieber in der Filmversion. Hier ist die Aufzeichnung meines Vortrags.
An diesem Abend wollte ich aber vor allem eines: Tolkien dem Publikum näherbringen. Nicht den Kitsch, nicht die Merchandise-Maschinerie, nicht nur die großen Filme – sondern den Menschen dahinter. Ich erzählte von seiner Kindheit, von seinen frühen Sprachstudien, von dem katholischen Glauben, der ihn stark prägte, und von den schweren Schicksalsschlägen seiner Jugend. Seine Eltern verlor er früh, und diese Einsamkeit, diese Melancholie findet sich in vielen seiner Texte wieder.
Vor allem aber sprach ich über den Ersten Weltkrieg, der für Tolkien eine unvergessliche Zäsur war. Er kämpfte an der Somme, überlebte nur, weil er krank ins Lazarett kam, während Freunde starben. Ich wollte mein Publikum spüren lassen, wie tief diese Erlebnisse in seine Mythologie hineinreichen: die Totensümpfe als Sinnbild zerfetzter Schlachtfelder, die schwarzen Reiter als Schatten von Gasmasken-Soldaten, die kreischenden Nazgûl als Echo der ersten Kampfflieger.
Mir war wichtig, zu zeigen, dass „Der Herr der Ringe“ nicht bloß Fantasy ist. Tolkien hat keine plumpe Allegorie auf den Zweiten Weltkrieg geschrieben – er hat seine traumatisierten Erinnerungen aus dem Ersten in eine mythologische Form gegossen. Deshalb sind Frodo und Bilbo auch keine strahlenden Helden. Sie sind Figuren, die sich fürchten, zweifeln, stolpern – wie junge Männer, die in einen Krieg geschickt wurden, den sie nicht wollten.
Ich erklärte, warum Sam für mich die wichtigste Figur des ganzen Romans ist: Er ist der einfache englische Soldat, der „Bursche“, der seinen Offizier trägt, stützt und rettet. Ohne Sam wäre Frodo verloren – und ohne die einfachen Soldaten wäre Tolkien selbst im Krieg verloren gewesen. Es war mir ein Anliegen, diese stillen Parallelen sichtbar zu machen.
Natürlich sprach ich auch über Tolkiens Liebe zur Natur und seine Skepsis gegenüber der Moderne. Die Entherden und Baumbart als Aufstand der Natur gegen die zerstörerische Maschinerie Isengards – für mich ist das eine frühe literarische Öko-Warnung, ganz ohne erhobenen Zeigefinger.
Ein weiterer Teil meines Vortrags widmete sich der Editionsgeschichte: den unterschiedlichen deutschen Übersetzungen, der Debatte um Carroux und Krege, den Streit darüber, ob „Master Frodo“ mit „Chef“ übersetzt werden sollte – und warum ich persönlich die Carroux-Fassung bevorzuge. Dann tauchten wir gemeinsam ein in die Verfilmungen. Ich zeigte die ersten Versuche: Ralph Bakshis ungewöhnliche Hybrid-Animation von 1978, die sowjetische Leningrader TV-Produktion von 1991, die heute Kultstatus besitzt. Und selbstverständlich sprachen wir über Peter Jacksons monumentale Trilogie, die das Tolkien-Universum für eine ganze Generation neu geöffnet hat.
Von dort aus war der Weg nicht weit zu den Ablegern: die „Hobbit“-Filme, die für meinen Geschmack etwas zu sehr gestreckt sind; die „Ringe der Macht“-Serie von Amazon, visuell beeindruckend, erzählerisch aber nicht ganz so kraftvoll; die Anime-Verfilmung „Die Schlacht der Rohirrim“; und der kommende Gollum-Film, der mich persönlich sehr neugierig macht.
Ich zeigte auch, wie umfassend Mittelerde die Popkultur durchdrungen hat: musikalisch durch das Tolkien Ensemble, technisch durch Videospiele, sogar im Alltag – etwa durch die Überraschungsei-Figuren in meinem Keller oder die Lego-Sets, die ich gerne sammeln würde, aber laut meiner Frau nicht darf.
Besonders eindrücklich fand das Publikum meine letzte Pointe: dass eines der mächtigsten Überwachungsunternehmen der Welt den Namen „Palantir“ trägt – benannt nach den sehenden Steinen aus Tolkiens Werk. Ein Zeichen dafür, wie tief seine Fantasie in die Wirklichkeit eingewandert ist.
Danke an das Team der Gemeindebücherei Maisach. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn ist 18 Uhr.
Wer meinen Blog kennt, der weiß: Ich liebe das Kino. Meine Liebe zum Kino beginnt oft im Dunkeln – in dem Moment, wenn das Licht ausgeht und der Alltag leise hinter einem die Tür schließt. Auf der Leinwand öffnet sich eine andere Welt, und für zwei Stunden darf man jemand anders sein, an anderen Orten leben, andere Leben fühlen.
Viele Kinos sterben heute aus den unterschiedlichsten Gründen und wenn ich die Gelegenheit habe, dann fotografiere Kinos. Zwei schmerzhafte Erfahrungen waren die Schließungen des Gabriels und des Sendlinger Tor Filmtheaters – beides in München. Ich habe darüber gebloggt. Immer wieder schwebst es mir vor, einen Buch zum Thema Kinos zu produzieren.
Schon vor langer Zeit traf ich eine Leidensgenossin in Sachen Kino. Die Fotografin Margarete Freudenstadt. Bei einer Ausstellung in Gauting stellte sie ihrem Bildband Cinemas – From Babylon Berlin to La Rampa Havana vor, der von Christoph Wagner herausgegeben wurde. Das Buch zeigt auf eindrucksvolle Weise eine nostalgische Reise durch Lichtspielhäuser zwischen Ostdeutschland und Kuba – und erzählt damit zugleich von Zeiten, Träumen und Verfallserscheinungen.
Der Band beginnt im Osten Deutschlands, in den frühen 1990er Jahren. Freudenstadt lässt alte DDR-Kinos auftreten: Gebäude wie das „Filmtheater Kosmos“ oder „Fortschritt-Lichtspiele“, einst Symbol für moderne Unterhaltung im Sozialismus, erscheinen nun ruhig, teilweise leer und von der Zeit gezeichnet. Die Fotografin dokumentiert Architektur, Foyers, Fassaden und Straßenzüge, oft mit einem Blick, der Ruhe, Leere und Erinnerung zugleich einfängt – als würde jedes Foto eine Art Nachklang einer Epoche sein, die bereits durch Umbruch und Wandel erschüttert wurde.
Im zweiten großen Kapitel führt das Buch nach Kuba – nach Havanna und Umgebung –, wo die filmische Begeisterung der 1950er Jahre unter US-Einfluss in prachtvollen Kinopalästen wie „Riviera“, „Acapulco“ oder „Florida“ gipfelte. Doch auch hier hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen: Die einst glanzvollen Säle sind heute in vielen Fällen verfallen, verwittert, überzeichnet von Patina und Geschichte. Kubanische Kinos erscheinen im Bildband als stille Mahnmale einer Träumerei von Unterhaltung und Illusion, die einst pulsierte und nun – vielfach – ihre Zuschauer verloren hat.
Was das Buch und ihre Bilder so stark macht, ist nicht nur die gegensätzliche geografische wie historische Gegenüberstellung – Ostdeutschland nach der Wende versus Kuba im Wandel –, sondern der emotionale Eindruck, den diese Räume hinterlassen. Wir Leser spüren eine Mischung aus Vergänglichkeit und Faszination: Die Magie des Kinos, die einst in diesen Sälen lebte, klingt nach. Auch im Zustand des Verfalls bewahren die Bilder eine Präsenz – das Lichtspielhaus wird zur Metapher für Zeit, Erinnerung und Wandel.
Freudenstadts Fotografien sind großformatig, hochwertig gedruckt auf mattiertem, festen Papier. Jede Aufnahme zeigt detailreich Fassaden, Interieurs, Straßenraumeindrücke – Menschen sind teilweise präsent, doch nie Hauptmotiv; das Kino als Ort steht im Vordergrund.
Begleitet werden die Bilder von einführenden Essays verschiedener Autoren, die über die Geschichte der Kinos in Kuba sowie in der DDR reflektieren – etwa zur Architektur, zur Film- und Kinokultur oder zur Rolle der Technik- und Sozialgeschichte.
Die Wirkung des Buches liegt in seiner stillen Kraft: Es lädt ein zu verweilen, zu schauen, zu erinnern. Man könnte sagen: Die vergessenen Lichtspielhäuser sprechen – über Vergangenes, über Wandel, über das, was aus dem Glanz wurde. Für Kinoliebhaber, Architektur- und Fotografie-Begeisterte ist der Band ein visuell wie inhaltlich beeindruckendes Werk.
Mit seinen 96 Seiten, einem Format von ca. 26 × 29 cm und rund 80 farbigen Abbildungen ist der Bildband hochwertig ausgestattet und ein Kunstwerk für sich.
Ich geb es nicht auf und fotografiere selbst weiter. Unlängst konnte ich in Estland ein sozialistisches Kino fotografieren, das auf dem Grundstück des Nazis Alfred Rosenberg erbaut wurde.
Ab und zu lese ich Werke von renommierten Journalisten wie beispielsweise Peter von Zahn, Peter Scholl-Latour und Kollegen aus alten Zeiten, um mich für meinen Job zu motivieren und auch Ideen zu bekommen. Jetzt griff ich wieder zu Rolf Seelmann-Eggebert, der unlängst verstorben ist. Hier mein Nachruf von damals.
Er blickt in seinem autobiografischen Werk „In Hütten und Palästen – Ein Reporterleben“ auf ein Leben zurück, das in der journalistischen Landschaft Deutschlands kaum seinesgleichen hat. Erstmals wird deutlich, wie vielseitig sein Werdegang war: Vom Auslandskorrespondenten in Afrika über Hör- und Fernfunk beim Norddeutscher Rundfunk (NDR) bis hin zum gefeierten „Adelsexperten“ im europäischen Königshaus-Milieu.
Das Buch beginnt mit den frühen Jahren des Autors, seinen Anfängen beim NWDR/NDR als freier Mitarbeiter für Hörfunk und Fernsehen, schildert dann die Jahre als Korrespondent in Westafrika (ab 1968) und später in Nairobi, Kenia (1972–1976) für den Hörfunk beziehungsweise das Fernsehen. Diese Phase ist besonders bedeutsam, weil Seelmann-Eggebert nicht nur über Ereignisse berichtete, sondern in einem ganz anderen Medienumfeld arbeitete – mit Begrenzungen, improvisierten Bedingungen und unmittelbarer Nähe zu den Reportage-Realitäten vor Ort. Das eröffnet dem Leser einen Blick auf eine journalistische Form, die heute selten geworden ist.
Parallel schildert er seine spätere Tätigkeit beim Fernsehen, insbesondere seine Berichterstattung über Königshäuser, royale Großereignisse und Staatenbesuche. Diese Kapitel sind reich an Anekdoten: etwa der Ausfall des Tons bei der Trauung von Charles III. (damals noch Prinz Charles) und Diana, Princess of Wales, bei der er dank seiner Vorbereitung den Predigttext live ins Deutsche übertrug.
Dabei wird deutlich: Seelmann-Eggebert verstand sich nicht allein als Boulevard-Kommentator, sondern als Journalist mit Anspruch. Er ordnete gesellschaftliche Entwicklungen ein, reflektierte Medien- und Adelshistorie und vermied nach eigenen Aussagen Pathos: „Wenn du mit einem König auf dem Sofa sitzt, dann glauben alle, ich sei nah dran. Aber das täuscht.“
Ein besonders gelungener Teil des Buches ist der Wechsel zwischen den Extremen – von „Hütten“ zu „Palästen“, wie der Titel treffend formuliert. Die „Hütte“ steht metaphorisch für Reportage-Alltag in Afrika – unter schwierigeren Bedingungen, aber mit direkter Begegnung und menschlicher Nähe. Die „Paläste“ stehen für die glanzvolle Welt der Monarchien – elegant, protokollarisch, aber eben auch geerdet durch seine Perspektive. Dieses Spannungsverhältnis macht die Stärke des Buches aus: Es sind nicht nur die royalen Anlässe, die faszinieren, sondern gerade die Schnittstellen zwischen Macht und Alltag, zwischen den privilegierten Sphären und den realen Lebenswelten.
Stilistisch überzeugt Seelmann-Eggebert durch einen klaren, persönlichen Ton. Er nimmt den Leser mit auf seine Reisen, lässt kurze Reportage-Momente, Begegnungen mit Königinnen und Königen, aber auch Gespräche mit Einheimischen in Afrika Revue passieren. Dabei spart er nicht mit kleinen Selbstreflexionen – etwa über die Rolle des Journalisten, die Verantwortung, aber auch die Grenzen. Die Co-Autorschaft mit seiner Tochter Adele bringt weiteren Gewinn: Dialoge, Briefausschnitte und Interviewmaterial verleihen dem Text Authentizität und Tiefe.
Auch kritisch zeigt sich das Buch: Seelmann-Eggebert überrascht nicht mit einer groß angelegten Medien- oder Adelskritik, doch er thematisiert etwa die Diskrepanz zwischen Glamour und Machtlosigkeit, zwischen Repräsentation und Lebenswirklichkeit – insbesondere in den Auslandsreportagen Afrikas. Er schreibt über die „menschenunwürdigen Zustände“ dort im Vergleich zur deutschen Wohlstandsgesellschaft – und wie ihn diese Erfahrung immer wieder einholte.
Ein paar Anmerkungen zur Bewertung: Wer sich vorrangig für royale Themen interessiert, findet hier zahlreiche Insider-Momente, Interviews, historische Wegmarken – vom Buckingham Palace bis zu anderen europäischen Königshäusern. Wer hingegen mehr an Journalismusgeschichte, Medienwandel oder Reportagereisen interessiert ist, wird ebenfalls fündig sein – gerade die Afrika-Jahre verleihen dem Buch eine Tiefe, die über glänzendes Protokoll hinausgeht. Manchmal fehlt dem Text eine stärkere Struktur oder kritische Distanz gegenüber dem eigenen Wirken – aber das lässt sich bei einer Lebenserinnerung verzeihen.
„In Hütten und Palästen“ ist eine eindrucksvolle Biografie, die zeigt, wie ein Journalist zwischen zwei Welten lebte – zwischen Afrika und den Königshäusern Europas –, wie er Begegnungen mit Macht, Repräsentation und Alltag meisterte und gleichzeitig seine Neugier bewahrte. Für Leserinnen und Leser, die mehr wollen als reine Adelschroniken, bietet das Buch Horizont, Menschlichkeit und spannende Einblicke in ein außergewöhnliches (Reporter-)Leben.
Ich habe noch ein Autogramm von ihm, das in meiner Heldengalerie in meinem Arbeitszimmer hängt. Auch eine Art der Motivation für mich.
Der Partyschreck von Blake Edwards mit Peter Sellers ist heute ein Kultklassiker – zugleich urkomisch und problematisch. Ich bespreche und zeige diesen wunderbaren Film am Sonntag in der komischen Matinee am Sonntag, 9. November im Scala Kino Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.
Der Film besticht durch seinen zeitlosen Slapstick-Humor: eine fast handlungslose Abfolge perfekt getimter Missgeschicke, die in einem grandiosen Chaos kulminieren. Viele Gags – getragen von Mimik, Timing und Musik – funktionieren auch heute noch erstaunlich gut.
Peter Sellers liefert eine brillante, stark improvisierte Performance. Seine Figur Hrundi V. Bakshi ist ein liebenswerter, unbeholfener Außenseiter, den man trotz aller Tollpatschigkeit sympathisch findet. Schauspielerisch gehört die Rolle zu seinen besten Leistungen.
Blake Edwards’ Regie zeigt große Präzision: Der Film ist wie ein choreografiertes Stück visueller Komik inszeniert. Die Kamera beobachtet ruhig, das Tempo steigert sich stetig, bis die Party völlig aus dem Ruder läuft – ein Paradebeispiel filmischer Timing-Kunst.
Aus heutiger Sicht ist die Darstellung eines Inders durch einen weißen Schauspieler im „Brownface“ jedoch klar problematisch. Zwar wird die Figur nicht boshaft verspottet, doch die kulturelle Aneignung und stereotype Anlage sind nicht mehr zeitgemäß. Der Film gilt deshalb als „komisches Meisterwerk“, das man heute nur mit kritischer Distanz genießen sollte.
Filmhistorisch ist Der Partyschreck ein wichtiger Meilenstein der Filmkomödie. Er beeinflusste spätere Komiker wie Sacha Baron Cohen und zeigt, wie Improvisation und präzises Timing zusammenwirken können.
Ein grandios inszeniertes Slapstick-Feuerwerk mit einem genialen Peter Sellers – zugleich ein Zeitdokument, das heute wegen kultureller Stereotype kritisch gesehen werden muss, aber als Kunstwerk der Komik unvergessen bleibt. Ich freue mich auf diese herrliche Matinee. Karten gibt es hier.
Ich bin fest davon überzeugt, dass die nächste Innovation in der Robotik liegt. Als kleines Hobby habe ich zum Leidwesen meiner Frau Spielzeugroboter und lese gerade, dass der Haushaltsroboter in Menschenform mit Namen Neo sich vorbestellen lässt. Zur Beruhigung meiner mitlesenden Gattin stelle ich klar. Ich werde mir den Neo nicht bestellen. Zum einen kostet das Ding noch 20.000 US-Dollar, zum anderen ist der Handlungsrahmen des Roboters noch äußerst begrenzt. Bestellungen bitte hier. Aber wie heißt es: Der Weg ist das Ziel.
Der Haushaltsroboter Neo des US-norwegischen Unternehmens 1X Technologies gilt als ein vielversprechender Schritt in Richtung einer neuen Generation von Robotern, die den Alltag im Haushalt aktiv unterstützen sollen. Neo kann bereits vorbestellt werden und soll nach Angaben des Herstellers ab 2026 ausgeliefert werden. Mit einem Preis von rund 20.000 US-Dollar richtet sich das Gerät zunächst an technikaffine Pioniere, die bereit sind, eine noch junge, aber rasant fortschreitende Technologie zu erproben.
Der etwa 1,65 Meter große und rund 30 Kilogramm schwere Roboter ist humanoid gestaltet und soll verschiedenste Aufgaben im Haushalt übernehmen können – vom Aufräumen und Tragen von Gegenständen bis hin zu einfacheren Handgriffen wie dem Öffnen von Türen oder dem Holen einer Wasserflasche. Dank spezieller Gelenkantriebe bewegt sich Neo vergleichsweise geschmeidig und kann Bewegungen ausführen, die menschlichen Handlungen ähneln. Im Inneren arbeitet eine Kombination aus visueller Sensorik und Sprach-KI, die den Roboter in die Lage versetzen soll, seine Umgebung zu verstehen, auf gesprochene Anweisungen zu reagieren und mit den Bewohnern zu interagieren.
Zunächst wird Neo jedoch noch auf Unterstützung durch Fernsteuerung angewiesen sein. Mitarbeiter von 1X können sich online mit einzelnen Geräten verbinden, um komplexe Aufgaben zu trainieren oder Fehler zu korrigieren. Diese Lernphase ist Teil des Entwicklungskonzepts: Durch das Sammeln von Daten und Erfahrungen sollen die Roboter langfristig immer autonomer werden. Aktuell lassen sich erste Geräte mit einer Anzahlung von etwa 200 US-Dollar vorbestellen, wahlweise ist auch ein Abo-Modell im Gespräch.
Mit der Einführung von Neo betritt die Robotik eine neue Phase. Während bislang vor allem spezialisierte Geräte wie Staubsauger- oder Mähroboter den Markt prägten, versucht 1X Technologies, ein vielseitiges, humanoides System zu etablieren. Die Idee dahinter ist klar: Ein Roboter mit menschlicher Gestalt kann sich leichter in bestehende Umgebungen integrieren und Tätigkeiten übernehmen, die an menschliche Bewegungen gebunden sind – beispielsweise das Greifen, Heben oder Bedienen von Alltagsobjekten.
Die technischen Fortschritte der vergangenen Jahre, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, machen diese Vision für mich zunehmend realistisch. Moderne KI-Modelle ermöglichen es Robotern, visuelle Informationen zu interpretieren, Sprache zu verstehen und situationsabhängig zu reagieren. Systeme wie Neo profitieren von der engen Verknüpfung zwischen maschinellem Lernen und Robotik, die es ihnen erlaubt, Erfahrungen zu speichern und selbstständig dazuzulernen.
Gleichzeitig zeigen sich auch die Grenzen der aktuellen Technik. Haushaltsumgebungen sind unübersichtlich, individuell und ständig im Wandel – eine Herausforderung für jede autonome Maschine. Zudem stellen Energieverbrauch, Wartung und Datensicherheit zentrale Themen dar. Die Vorstellung, dass ein Roboter mit Kameras und Mikrofonen durch die eigenen vier Wände navigiert, wird sicherlich nicht von allen Menschen vorbehaltlos akzeptiert.
Trotz dieser Hürden ist für mich der Trend eindeutig: Haushaltsroboter wie Neo markieren den Beginn einer Entwicklung, die in den kommenden Jahren an Fahrt aufnehmen dürfte. Während heute noch vor allem Enthusiasten und Forschungseinrichtungen solche Geräte einsetzen, könnten sie in Zukunft so selbstverständlich werden wie ein Staubsauger oder Geschirrspüler. Mit sinkenden Produktionskosten, leistungsfähigeren Prozessoren und fortschreitender KI-Entwicklung wird Robotik alltagstauglicher, sicherer und zugänglicher.
Neo steht für mich somit exemplarisch für eine Zukunft, in der humanoide Roboter keine Science-Fiction-Figuren mehr sind, sondern reale Alltagshelfer. Noch sind sie langsam, teuer und auf Unterstützung angewiesen – doch ihr Potenzial ist enorm. Wenn sich die Technik weiter in diesem Tempo entwickelt, könnten Roboter in wenigen Jahren nicht nur Routineaufgaben übernehmen, sondern auch zu echten Begleitern werden, die unsere Lebensqualität steigern und uns Zeit für das Wesentliche geben.
Mit großem Werbeaufwand startete der Verkauf des neuen Asterix-Bandes. Die sozialen Medien waren voll mit Postings von lesenden Fans. Auch ich habe mitgemacht und mich als Fan der ersten Stunde auf die Abendteuer der Gallier gefreut. Mit „Asterix in Lusitanien“ legen Autor Fabcaro und Zeichner Didier Conrad den mittlerweile 41. Band der Kultserie vor – ein neues Kapitel in einem der langlebigsten Erfolgsmodelle der europäischen Comicgeschichte.
Diesmal verschlägt es unsere gallischen Helden erstmals auf die Iberische Halbinsel, ins antike Lusitanien, das heutige Portugal. Damit greifen die Macher ein bewährtes Konzept wieder auf: das Reiseabenteuer mit exotischer Kulisse und reichlich Raum für sprachliche sowie kulturelle Spielereien.
Die Handlung folgt der klassischen Asterix-Struktur. Asterix und Obelix werden in die Ferne entsandt, um einem befreundeten Stamm beizustehen, der sich gegen die römische Besatzung zur Wehr setzt. Der dramaturgische Aufbau – Auftrag, Konflikte, lokale Verbündete, römische Widersacher und das unvermeidliche Happy End – erinnert an viele Vorgängerbände. Alles schon einmal gelesen. Fabcaro erzählt routiniert, ohne das Erfolgsrezept grundlegend neu zu mischen. Sein Text ist solide gearbeitet, bleibt aber inhaltlich konventionell; Überraschungen sind rar, erzählerische Tiefe ebenfalls. Das ist schade.
Humoristisch orientiert sich der Band stark am Originalgeist der Reihe. Wortspiele, Anachronismen und subtile Anspielungen auf zeitgenössische Themen bestimmen das Tempo, wobei Fabcaro mehr auf Fülle statt Schärfe setzt. Die vertrauten Running Gags – Obelix’ Appetit auf Wildschwein, die Hinkelstein-Liebe, die schlagkräftigen Römerprügel – sind selbstverständlich wieder dabei. Auch wenn der Humor stellenweise vorhersehbar erscheint, sorgen Tempo und Sprachwitz für anhaltende Lesefreude beim Fan, der vieles verzeiht.
Zeichnerisch beweist Didier Conrad einmal mehr seine Nähe zum Stil Uderzos, ohne diesen lediglich zu imitieren. Die Figuren wirken vertraut, die Szenerien lebendig und ausdrucksstark. Besonders die portugiesische Kulisse überzeugt: sonnengetränkte Städte, typische Pflastermuster und maritime Motive verleihen dem Album einen frischen Ton innerhalb der Serie. Farblich und atmosphärisch zählt „Asterix in Lusitanien“ zu den ansprechendsten neueren Bänden – detailreich, handwerklich sauber und mit spürbarer Freude an der Umgebungsgestaltung.
Doch leider: Inhaltlich schöpft das Album nicht das volle Potenzial seines Schauplatzes aus. Zwar werden regionale Eigenheiten und kulturelle Klischees humorvoll eingebaut, doch bleibt die Umsetzung oft an der Oberfläche. Der römische Gegenspieler ist kaum mehr als eine Karikatur, und die Konflikte verlaufen nach bekanntem Muster. Angedeutete gesellschaftliche oder historische Bezüge – etwa zur portugiesischen Identität oder kolonialen Vergangenheit – bleiben unausgeführt.
Unterm Strich liefert der 41. Band genau das, was wir langjährige Leser erwarten: solide Unterhaltung mit viel Nostalgie und dem vertrauten Rhythmus aus Aktion, Witz und Wortspiel. Die Serie beweist damit ihre erstaunliche Langlebigkeit, auch wenn sie künstlerisch vorsichtiger denn je wirkt. „Asterix in Lusitanien“ ist kein Meilenstein, aber einer der stärkeren Bände der Nach-Uderzo-Ära – farbenfroh, charmant und mit sicherer Hand erzählt. Für Fans ein Vergnügen, für Neueinsteiger ein zugänglicher, gut gelaunter Einstieg in die Welt der unbeugsamen Gallier.