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Heute vor 10 Jahren verstarb Steve Jobs

5. Oktober 2021

Heute ist der 10. Todestag von Steve Jobs. Ich erinnere mich, dass ich gegen 5 Uhr vor 10 Jahren einen Anruf erhalten habe, dass der Apple Gründer verstorben sei. Ich stand auf und formulierte meinen emotionalen Nachruf Vielen Dank Steve Jobs (1955-2011) zudem ich noch heute stehe.

Seit 10 Jahren führt Tim Cook nun das einstige Computerunternehmen und hat es zu neuen finanziellen Höhenflügen gebracht. Apple ist das reichste Unternehmen auf diesem Planeten. Ein neues Feld wie Wearables verbunden mit Gesundheitsfunktionen wurde geschaffen und damit ein völlig neuer Markt. Und Macs, iPhones, iPads laufen weiter und bringen weiter Geld.
Am Todestag von Steve Jobs, heute vor 10 Jahren, gehen mir viele Geschichten durch den Kopf. Ich erinnere mich noch an die Zeit von Motorola-Chipsätzen, dann der PowerPC, dann der Wechsel zu Intel und anschließend die Apple-eigenen Chipsätze, die wahren Powerboilden. Aber Prozessoren waren nicht sexy zum Ansehen – bis auf einziges Mal, als der G4 eingeführt wurde und der Prozessor so schnell war, dass er als Kriegswaffe galt. Apple produzierte den legendären Tank-Spot. Panzer fuhren um den G4-Rechner auf damit er nicht in falsche Hände geriet.

Beim Aufräumen meines Archivs fiel mir allerhand Werbematerial aus der Zeit von Steve Jobs in die Hand: Prospekte und Flyer zum ersten iPod (1000 Songs in der Tasche), der G4-iMac im Stile eine Sonnenblume, die transparenten iMacs.

Ich setzte mich und ging das Werbematerial durch, jedes verbunden mit Erinnerungen an die damalige Zeit, als Steve Jobs in seinen Keynotes Hof hielt. Bei manchen durfte ich live vor Ort dabei sein, manche sah ich via Satellit (Streaming war damals noch nicht so richtig möglich). Es gab anschließend schöne Partys und Events zu denen ich eingeladen war, um innerhalb der installed Base zu feiern. Es war eine andere Zeit, die starb als Steve Jobs starb.
Tim Cook ist anders und er hat nicht den Fehler gemacht, seinen Vorgänger zu kopieren. Er gilt als Logistik- und Finanzgenie und die Biografie über ihn liest sich anders als die vielen Biografien über Steve Jobs. Ich habe bisher nur eine Biografie über Cook gelesen, die ich empfehlen kann. Tim Cook: Das Genie, das Apples Erfolgsstory fortschreibt stammt aus dem Jahre 2019 aus der Feder von Leander Kahney.

Ein paar Bücher rund um Apple.

Ich habe sie im Anschluss an die Biografie von Jony Ive: Das Apple-Design-Genie gelesen aus dem Jahre 2014. Sir Jony hat inzwischen Apple verlassen, aber sein kreative Einfluss ist noch heute enorm. Ich habe Ive einmal nach einer Keynote getroffen und wollte ihm die Hände schütteln, aber er wandte sich lieber Jobs Ehefrau Laurene Powell zu, als sich mit mir zu unterhalten. Dann eben nicht.

Die jüngste Biografie über Jobs, die ich gelesen habe, stammt aus dem Jahre 2017: Becoming Steve Jobs: Vom Abenteurer zum Visionär von Brent Schlender. Er zeigt auch die Schattenseiten des Genies, welch schwieriger Mensch Jobs gewesen sein muss. Brent Schlender ist ein IT-Journalist der ersten Stunde und kann die technischen Innovationen des Egomanen sehr gut bewerten. Aber er weiß auch den spirituellen Menschen Steve Jobs einzuordnen und hilft uns diesen Charakter besser zu verstehen.
Während Jobs in seinem eigenen Reality Distortion Field lebte, das sein Charisma formte, ist Cook eher der nüchterne Faktenmensch. Mit dem Mac, dem iPod, dem iPhone hat Jobs Geschichte geschrieben und mein Leben verändert. Tim Cook ist die Apple Watch zuzuschreiben, die einen enormen Einfluss auf mein Gesundheitsverhalten und damit auch Einfluss auf mein Leben hat, wenn auch vielleicht unbewusster. Das one more Thing von Cook wird wohl irgendwann die AR-Brille sein. Alle Tech-Riesen arbeiten an der nächsten Computing-Stufe im VR- und AR-Bereich. Wenn die AR-Brille von Apple kommt, dann wechsel ich wieder auf Kontaktlinsen.
Also dieser Tag steht heute in Erinnerung an ein Genie, an ein Vorbild, an einen Visionär: Dieser Tag steht heute in Erinnerung an Steve Jobs.

Digitalisierung: Amazon betreibt Friseursalon mit Folgen

27. April 2021

Amazon treibt die Digitalisierung voran und experimentiert auch in klassischen Marktsegmenten. Wie bekannt wurde, eröffnete Amazon in London einen 140 Quadratmeter großen Friseursalon – zunächst für eigene Mitarbeiter. Der Laden heißt Amazon Salon und befindet sich im Londoner Stadtteil Spitalfields. Er hat sieben Tage die Woche geöffnet und liegt neben der Hauptverwaltung von Amazon in Großbritannien. Dort sind 5000 Mitarbeiter beschäftigt, die nun zum hauseigenen Friseur gehen können. Promi-Friseurin Elena Lavagni arbeitet im Salon. Der Schnitt kostet hier zwischen 50 und 300 Euro.

Klingt witzig, dass der haarlose Jeff Bezos in Friseursalons investiert. Aber er hat nicht nur den modischen Haarschnitt seiner Mitarbeiter im Blick, es geht im ums Geld. Der Friseurmarkt bei uns ist in der Regel mittelständisch geprägt und neben schneiden, waschen, legen ist ein weiteres Geschäftsmodell des mittelständischen Friseurs der Verkauf friseurexklusiver Produkte. Diese sind in der Regel hochwertiger und teuerer als die Produkte in der Drogerie und der Verkauf ist über spezielle Einkaufsformen nur dem Friseur vorbehalten.

Dieses Geschäftsmodell kann Bezos jetzt aufbrechen in dem er als Amazon einen Friseursalon betreibt und als Friseur damit Zugriff auf friseurexklusive Produkte hat. Und über sein geniales Shopsystem kann er es an den Endkonsumenten weiterverkaufen – und wie man Amazon kennt in der Regel zu einem niedrigeren Preis. Marktverdrängung ist das Zauberwort.

Zudem will Amazon in dem Friseursalon neue Technologien ausprobieren. Welche dies in aller Konsequenz sind, darüber schweigt sich das Unternehmen freilich aus. Experimente mit Augmented-Reality-Bildschirme laufen bereits. So lässt sich via AR problemlos die Haarfarbe wechseln. Mal sehen, ob eine eigene AR-Brille hier eingesetzt wird.

In der Branche wird auch über „Point-and-learn“ (Zeige und lerne)-Technologie gesprochen. Kunden zeigen mit dem Finger auf Ware im Regal und lösen dabei eine Produktpräsentation auf einem Bildschirm in der Nähe aus. Klingt spannend und die Digitalisierung schreitet voran. Bleibt der mittelständische Friseur auf der Strecke? Er hat bisher keinen Zugriff auf solche Technologien, denn die Berater der Branche sind wohl noch nicht soweit, oder?