Im Grunde ist dieser Blogpost meiner Frau gewidmet. Als wir im Regentenzimmer unseres Urlaubshotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang speisten, fielen uns zahlreiche Hahn-Skulpturen auf. Meine Frau sammelt Hähne und betreibt dann und wann einen Blog über ihre Sammlung unter dem Titel Hahnologie. Den Hintergrund, was dieses Hahn-Hobby bedeutet, will ich besser nicht hinterfragen. Aber warum so viele Hähne im Hotel Prinz Luitpold Bad sind, das wollten wir von Hotelier Armin Gross wissen.
Seit 50 Jahre gibt es die Hähne im Hotel. Der Großvater von Armin Gross besaß ein Bild mit zahlreichen Hähnen und das war der Auslöser für die Hahn-Sammlung im Hotel.
Armin Gross wuchs mit Hähnen auf und wurde von einem italienischen Hahn als Kind mal attackiert. „Hähne sind imposante Tiere“, sagt Armin Gross. Der Hahn ermöglicht Sicherheit. So auch in der Natur. So sei eine Freilandhaltung von Hühner nur mit Hahn möglich. Nur wenn ein Hahn vorhanden ist, trauen sich die Hühner aus dem Stall.
Meine Frau machte mich darauf aufmerksam: Vor 40 Jahren im Jahre 1974 erschien der erste Roman von Stephen King: Carrie . Damit hatte Stephen King sein Genre gefunden und als Jugendlicher entdeckte ich für mich den Autor und verschlang jahrelang seine frühen Romane. Erst als Kind in den Fantasy-Bereich abglitt, hab ich aufgehört, seine Bücher zu lesen. Ich fang aber mit Dr. Sleep wieder an und will die Fortsetzung von Shining genießen.
Irgendwo im Archiv habe ich noch die deutsche Erstausgabe von Carrie, die 1977 in Schneekluth Verlag erschienen ist. Aber meine erste Carrie-Ausgabe erschien 1983 bei Bastei-Lübbe, noch in der Übersetzung von Elisabeth Epple. Lübbe kam 1992 mit einer Neuübersetzung von Wolfgang Neuhaus auf den Markt, die ich allerdings nicht gelesen habe.
Das Thema Telekinese interessierte mich. Und die Geschichte eines jungen Mädchens mit übersinnlichen Kräften fand ich hervorragend erzählt. Für mich war Carrie nicht böse und die spätere Verfilmung von Brian de Palma mit dem Untertitel „Die jüngste Tochter des Satans“ führt auf die falsche Fährte. Carrie ist ein schüchterner Teenager mit einer fanatischen Mutter. Das Kind wurde allein gelassen in einer modernen Welt und muss sich mit dem Heranwachsen zurechtfinden. Das Grauen bricht in den Alltag hinein und kommt nicht mehr von entstellten Monstern, wie ich sie einst kannte. Carrie änderte meine Sicht auf den Grusel- oder Horrorroman, der damals bei mir von Frankenstein, Dracula und dem Werwolf beherrscht war.
Über den Film Carrie – Des Satans jüngste Tochter von Brian de Palma habe ich bereits gebloggt. Nochmals: Ein toller Film mit viel Anspielungen auf Hitchcock. Vor knapp einer Woche habe ich mir die Neuverfilmung angeschaut und schüttle nur den Kopf. Natürlich ist der Film näher am Roman und die VFX sind besser, aber die Darsteller haben nicht die Klasse der de Palma-Verfilmung. Also besser Finger weg.
Ein kleiner Tipp zum Soundtrack Carrievon Pino Donaggio. Ich habe die Ryko-Version von Carrie und bisher nicht die auf 1500 Exemplare limitierte Kritzer-Ausgabe, die noch etwas mehr Material bietet. Aber bereits meine Version ist inzwischen selten geworden und wer sie sieht, sollte zuschlagen. Ein paar Dialoge, ein paar siebziger Jahre Songs, aber vor allem viel, viel Atmosphäre wurde in den Score gepackt. Beispielsweise der Track School in Flames ist eine Mischung zwischen natürlichen Streichinstrumenten und Elektroniksound und zeigt, was Pino Donaggio zu leisten vermag. Eigentlich hätte ich bei dem Höhepunkt des Films bei Carries blutiger Rache laute, rhythmische Musik erwartet, aber nein: Pino Donaggio bringt uns ruhige, erhabene Klänge dar, die uns zutiefst verstören. Auch der Track Mother at the top of the stairs kommt leise orchestral daher, erinnert dann an Kirchenklänge und zeigt die religiöse Welt der Carrie zwischen Glaube und Fanatismus wunderbar.
Mit meiner Familie habe ich einige Tage Urlaub im Allgäu gemacht. Entspannen, abschalten, runter kommen – das war unsere Ziele und diese Ziele kamen wir durch wandern näher. Große Touren waren aufgrund des Wetters nicht möglich und so entschieden wir uns für ein- bis zweistündige Wanderungen. Auf einer Wanderung habe ich den Teufel gesehen.
In ein bis zwei Stunden ist der Höllerundweg zu bewältigen.
Wir entschieden uns für den Höllerundweg in den Allgäuer Hochalten. Der Weg führte uns von unserem Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang ins nahegelegene Hinterstein. Dort startet der Höllerundweg, der ein leichter Wanderweg für die ganze Familie ist. Der Aufstieg geht entlang des Eckbachs. Der Eckbach im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen zählt zu den letzten unverbauten Wildbächen im Oberallgäu. Hier haben verschiedene Tier und Pflanzenarten ihre Rückzugsgebiete gefunden.
Der Eckbach im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen zählt zu den letzten unverbauten Wildbächen im Oberallgäu.
Am Ende des Aufstiegs überquert der Wanderer beim Höllerundweg den Eckbach über eine gut gesicherte Stahlbrücke. Auf der anderen Seite erblickt der Wanderer dann den Teufel. Das Gesicht des Teufels ist in Stein gehauen und beim Vorbeigehen übersieht man ihn leicht. Auf der gegenüberliegenden Bachseite ist das Teufelsgesicht in aller Pracht zu bewundern.
Wenn ich unterwegs bin, lege ich Wert auf regionale Produkte, Hier eine gesottene Wildwurst aus dem Allgäu.
Wenn ich unterwegs bin, dann möchte ich regionale Produkte genießen. Es regt mich auf, wenn ich beispielsweise in Bierfranken unterwegs bin und dann ein Becks angeboten bekomme. Freunde, ich will regionale Produkte. Ich will wissen, wie es in der Gegend schmeckt. Ich will wissen, woher mein Essen kommt und ich will auch die Gewissheit haben, dass die Speisen keine langen Transportwege hinter sich haben. Nein danke, ich brauche keine Äpfel aus Neuseeland, sondern ich nehme lieber Äpfel vom Bodensee oder Südtirol.
Hirsch aus dem Allgäu – lecker.
Diese Idee machen sich auch Hotels zu eigenen, die auf regionale Spezialitäten setzen. In meinem Urlaub im Allgäu hatte ich wieder die Gelegenheit, solche Produkte aus der Gegend zu genießen. Armin Gross, Hotelier vom Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang (Allgäu) hat diesen Trend erkannt und unterstützt ihn. Einmal die Woche, am Donnerstag, lädt er seine Hotelgäste zum Probieren der regionalen Produkte ein. Und die Gäste kommen und sind interessiert. Die Hotelgäste vom Hotel Prinz Luitpold Bad können zwischen zahlreichen Käse- und Wurstsorten wählen und vor allem probieren.
Armin Gross musste mir sein Konzept gleich in einem Videointerview erklären.
Die angebotenen Speisen habe alle etwas gemeinsam: Sie kommen aus der Region. Hotelier Armin Gross kennt seine Lieferanten und weiß, wie sie produzieren. Dass ist für mich als Gast ein unschätzbarer Vorteil, denn die Waren kommen nicht aus namenlosen Industriebetrieben von weit her. So bezieht das Hotel seine Wurstwaren unter anderem von der Metzgerei Endrass in Bad Hindelang, die ich mich freilich bei einem Spaziergang anschauen musste.
Inspiriert von der guten Wurst, schaute ich gleich beim Metzgerei Endrass in Bad Hindelang vorbei.
Und wenn ich noch etwas von den Geschichten über die Produktion der Waren, die Region und die Zubereitung aus dem Mund von Armin Gross erfahre, dann schmeckt es mir gleich besser. Ich bin ein Fan der Allgäuer Küche geworden und das bedeutet nicht nur Kässpatzen (obwohl die auch nach dem Wandern gut sind). Auf der Speisekarte des Hotels finden sich diese Produkte wieder.
Ein bisschen königlich – die Tafel für eine Festlichkeit,
Meine Tafel im Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang war mit regionalen Produkten reich gedeckt.
Er stand für mich für eine besondere Art des Journalismus, der heute nur noch schwer zu finden ist: Peter Scholl-Latour ist tot.
Er war einer derjenigen, die mich zu meinem Beruf inspirierten, deren Berufung es war, Geschichten zu erzählen. Es gab nicht viele seiner Zunft, die so waren wie er: ganz sicher der große Peter von Zahn oder Gerd Ruge – nur um ein paar dieser Liga zu nennen.
Im Bücherregal meiner Eltern entdeckte ich sein Buch Tod im Reisfeld und damit war es um mich geschehen. So kam ich als Jugendlicher zum ersten Mal mit Indochina in Kontakt. Ich lerne eine Welt vor Vietnam kennen und war von der Erzählweise fasziniert. Es folgten weitere Bücher und mit Seinem Buch Mord am großen Fluß begriff ich erst, was die Entkolonialisierung von Afrika hieß. Peter Scholl-Latour erklärte mir die Welt und ich war ein begieriger Schüler. Noch heute hängt in meinem Arbeitszimmer ein Autogramm von ihm, für mich eine Mahnung, Geschichten zu erzählen und nicht nur KPIs zu verfolgen.
Er erklärte uns Deutschen den Islam und ich kann verstehen, dass viele die besserwissende Person Peter Scholl-Latour ablehnten. Ich nicht. Ich genoss es, wenn der alte, knorrige Haudegen die neue Reportergeneration auseinandernahm und sie runterputzte. Je älter er wurde, desto störrischer wurde er und sicherlich vergriff er sich das eine oder andere Mal in seiner Wortwahl, wenn es in der Diskussion heiß her ging. Peter Scholl-Latour teilte aus und verfügte über ein tiefes Fachwissen.
Und es war nicht nur ein Wissen aus Büchern, nein Peter Scholl-Latour sprach mit den Leuten. Er ging raus und recherchierte, holte kontroverse Meinungen ein und verarbeitete sie in seinen Artikeln, Büchern und Filmen.
Mit den modernen Strukturen scheiterte er allerdings und ich meine damit nicht soziale Medien. Ich meine damit die Strukturen der Verlagswelt. Als Chefredakteur des Stern musste er sich um Verwaltung und Auflagenzahlen kümmern – das war nicht seine Welt. Er kam aus einer Welt des Geschichtenerzählens und das ist für mich seine Kunst. Dafür und für manches andere werde ich den großen Mann des Journalismus in Erinnerung behalten. Und wenn ich im Arbeitszimmer sitze, das Autogramm von Peter Scholl-Latour sehe, dann weiß ich, warum ich diesen Beruf gewählt habe.
Jedes alte Gemäuer hat so seine eigene Gruselgeschichte. So auch das Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang. Hier ist es die Geschichte der weißen Frau.
Die weiße Frau als Ausgangspunkt unserer Gruselgeschichte in Bad Hindelang.
Bei der weißen Frau handelt es sich um ein schönes Porträtbild. Wen das Bild darstellt, ist heute unbekannt. Der Urgroßmutter des heutigen Hoteliers Armin Gross hatte dieses Bild immer gefallen, allerdings empfand sie das Kleid der abgebildete Dame als zu wenig kontrastreich. So war guter Rat teuer. Die Urgroßmutter besorgte sich weiße Farbe und zog die Konturen des Kleides nach. Womit sie allerdings nicht gerechnet hat, war die Kraft der fluorisierenden Farbe, die sie benutzt hat. In der Nacht fing das Kleid an geheimnisvoll zu leuchten. Da das Porträtbild am Ende eines langen Ganges im Hotel hing, versetzt es so manchen Gast und Nachtportier in Entsetzen. Es entstand die Gruselgeschichte der weißen Frau.
Die weiße Frau ein wenig nach bearbeitet, damit man die Extrafarbe sieht.
Noch heute hängt das Bild im dritten Stock des Hotels Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang, neben dem Zimmer 319. Die leuchtende Kraft der weißen Farbe ist über die langen Jahre verblichen. Aber wenn moderne Geisterjäger im richtigen Winkel auf das Bild schauen, sehen sie von der zusätzlich angebrachten Farbe doch etwas. Aber keine Angst, der Spuk scheint verflogen. Ich habe mich persönlich davon überzeugt. Geblieben ist aber die nette Gruselgeschichte aus dem Allgäu.
Dass ein Computer einen Text vorlesen kann, das ist nichts neues. Ich nutze beispielsweise sehr oft die Sprachausgabe beim Adobe Acrobat. Auch mit meinem Amazon Paperwhite nutze ich dann und wann die Vorlesefunktion.
Aber die ganze Sache nicht so richtig rund. Es quakt noch ziemlich. Aber es wird langsam besser. Und schon wären wir beim Froschkönig. Vier Studenten haben in einem Seminar bei Sprachtechnologe Thierry Declerck eine Software entwickelt, die den Computer zum Märchenerzähler macht. Das Besondere: Im Gegensatz zu üblichen Vorleseprogrammen hat der Rechner den Text verstanden, so berichtet zumindestens die Uni Saarbrücken. Der Computer erkennt die verschiedenen Charaktere, erzählt automatisch mit verteilten Rollen, passt seine Stimme den jeweiligen Gefühlen an und setzt Spezialeffekte wie Hall ein.
Jana Ott, Christian Eisenreich und Christian Willms, Studenten von Thierry Declerck (l.), haben ein Programm entwickelt, das Märchen vorlesen kann.
Entwickelt wurde die Software anhand des Märchens „Der Froschkönig“, aber die Sprachverarbeitung ist automatisierbar: Nach Eingabe bestimmter Informationen kann der Computer auch andere Märchen erzählen.
„Unser Programm erkennt, ob in einer Textpassage des Märchens ein Mensch, Tier oder Fabelwesen spricht, und es erkennt die Gefühlslage und den jeweiligen Charakter. Je nachdem passt der Computer bei der Sprachausgabe Betonung, Tempo und Sprechweise an“, erklärt Christian Eisenreich. Gemeinsam mit Jana Ott, Tonio Süßdorf und Christian Willms hat der Student, der im sechsten Semester Computerlinguistik studiert, dem Rechner beigebracht, Märchen zu erzählen. Die Idee stammt von ihm: „Wir sollten für das Seminar ein praxisbezogenes Thema vorschlagen. Ich dachte an ein Stofftier, das Märchen erzählt“, sagt Christian Eisenreich.
„Das Besondere ist, dass der Computer den Text verstanden hat. Märchen eignen sich hierbei besonders gut, weil sie wiederkehrende Muster mit ähnlichen Rollen haben“, erläutert Thierry Declerck, der in der Computerlinguistik am Lehrstuhl von Professor Hans Uszkoreit und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz forscht und das Seminar leitete. Die Software entwickelten die Studenten anhand des Märchens „Der Froschkönig“. Aber die Sprachverarbeitung lässt sich auf andere Märchen übertragen. Der Computer muss lediglich mit einigen Daten gefüttert werden und dann erzählt er das Märchen der Wahl. Dies wurde bereits mit den „Bremer Stadtmusikanten“, „Rumpelstilzchen“ und mit „Wilde Schwäne“ erprobt. Hier gibt es eine Kostprobe des Froschkönigs.
Aber ganz so einfach scheint es nicht zu sein. Damit der Computer zum „Märchenversteher“ wird, haben die Studenten den Text des „Froschkönigs“ zunächst komplett durchdrungen: Sie arbeiteten Wort für Wort mitsamt Bedeutung auf, interpretierten Sätze und Dialoge, trugen Hintergrundinformationen zusammen. Anschließend übersetzten sie alles in eine Sprache, die der Computer versteht, und programmierten die Software so, dass er Muster, Bedeutungsstruktur und Zusammenhänge erlernen kann.
Dabei waren die Aufgaben im Team verteilt. Tonio Süßdorf war für die Zeitabläufe zuständig, Christian Willms für die Dialoge, Jana Ott für die Gefühle der Figuren. Christian Eisenreich zeichnet verantwortlich für die Ontologie, also das Beziehungsgeflecht im Text, was womit zusammenhängt, und für die Umwandlung des Textes in Sprache. Mithilfe eines „Goldstandards“, einer Art Musterlösung, die die Studenten vom Text erstellten, konnten sie das Programm auf Fehler untersuchen. „Alles musste dann so zusammengebracht werden, dass es harmoniert“, sagt Eisenreich. „Eine gute Übung, denn von Teamarbeit hängt in Forschungsprojekten der Erfolg ab“, ergänzt Declerck.
Die Studenten konnten bei ihrer Seminararbeit auf Forschungsergebnisse der Saarbrücker Sprachtechnologen aufbauen. Etwa auf die Sprachausgabe „Mary TTS“ von Marc Schröder und Jürgen Trouvain, die dem Computer jetzt die Stimmen der Erzählerin, der Prinzessin oder des Froschs verleiht. Sie tragen die Märchen gefühlvoll und automatisch mit verteilten Rollen vor – nur hin und wieder entlarven winzige metallische Kiekser und feinste Sprünge zwischen Laut- und Wortschnipseln die Computerstimme.
Wer mit Kinder reist, muss sich dann und wann auf Quengelei gefasst machen. Den Kindern wird einfach langweilig und als Papa sucht man nach einer Ablenkung. Auf dem Flughafen in London Gatwick habe ich neulich eine nette Idee gefunden, die es zu kopieren gilt. Im Abflugbereich gibt es eine Chill Zone, in der kleine Kinder spielen können.
Und es gibt Hinweisschilder: Beim Eingang der Chill Zone sind zahlreiche Schilder zu sehen mit der Aufschrift Time for a story? Zeit für eine Geschichte? Darunter war ein QR Code angebracht.
Chill Zone mit QR-Code für Hörspiele
Das musste ich natürlich gleich ausprobieren. Scannen und Anhören. Ich wurde vom QR-Code auf die Soundcloud vom Flughafen Gatwick geleitet. Da gab es zahlreiche Hörspiele und Geschichten zum Anhören. Die Zielgruppe ist in der Regel Kinder. Na gut, dann bin ich eben Kind. Da ich eine lange Wartezeit hatte, hörte ich mir ein paar nette Kindergeschichten an. Es ging unter anderem um fliegende Schweine und Teddys.
QR-Codes am Flughafen Gatwick
Etwas ungewöhnlich war allerdings, dass zwischen den Kindergeschichten auch Börsenanalysen und Analysten Calls des Flughafens zu finden waren. Vielleicht interessieren sich heutige englische Kinder ja für Börsenkurse.
Nachdem zahlreiche Flughäfen jetzt kostenloses WLAN anbieten, wäre ein solcher Service eine sinnvolle Einrichtung. Was denkt ihr?
Ich habe das Gefühl, dass in unserem Land ein Umdenken in Sachen Ernährung festzustellen ist. Aber natürlich nicht bei allen. Es sind kleine Schritte, aber es bewegt sich etwas.
Während früher das Auto und der Urlaub die wichtigsten Statusmerkmale waren, ändert sich die Einstellung in Bezug aufs Essen. Für die Generation meiner Eltern galt als gutes Essen, wenn der Teller voll war. Das ist aus der Sicht der Kriegs- und Nachkriegsgeneration zu verstehen und ich werde die Elterngeneration nicht mehr ändern.
Bei meinen Kindern K1/2 achte ich darauf, dass sie sich richtig ernähren. Das bedeutet nicht, dass sie sich ausschließlich gesund ernähren und natürlich gibt es schon ein paar Ausrutscher. Aber sich einer Sache bewusst zu machen, ist der erste Schritt diese Sache zu ändern.
Dennoch stelle ich fest: zwischen dem Erzählten und dem wirklich praktizierten gibt es gewaltige Unterschiede. Das merke ich beispielsweise bei meinen Schülerzeitungsseminaren. Wenn ich auf das journalistische Thema Gesundheit komme, dann wissen meine Schülerzeitungsredakteure im Großen und Ganzen Bescheid über gesunde Ernährung. Groß wird über die richtige und gesunde Ernährung philosophiert und diskutiert. Und dann kommt die Pause: einige, die vorher gesunde Ernährung sprachen, hauen sich fettige Pommes und Currywurst rein. Und billig muss es sein, hauptsache billig. Für Essen wird nicht gerne Geld ausgegeben, anders als bei unseren italienischen oder französischen Nachbarn.
Aber, wie gesagt, die Zeiten ändern sich. Journalistisch wird das Thema Essen und Ernährung in Angriff genommen. Zu Hilfe kommen mir hier die Kochsendungen im Fernsehen. Seien es das Kochduell oder der Restauranttester. Die Schülerzeitungsredakteure kopieren diese Formate für ihre Publikationen. Sie laden sich bei bei ihren Lehrern ein, lassen sich bekochen, fotografieren und schreiben darüber. Es werden Werte und ein Bewusstsein geschaffen.
Leider hab ich erst jetzt erfahren, dass es sogar hier ein Wertebündnis in Bayern gibt, an dem ich mich gerne beteiligt hätte.
Im Rahmen des Wertebündnis Bayern wurde das Projekt Bayern schmeckt. vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern als Projektleitung, unterstützt von der Bayerischen Staatskanzlei, dem Bayerischen Landwirtschaftsministerium sowie fünf weiteren Projektpartnern, entwickelt.
Das Projekt Bayern schmeckt. rückt wertvolles Essen in den Alltag junger Menschen und deren Eltern. Sie sollen heimische Lebensmittel kennen und verarbeiten lernen sowie Esskultur in der Gastronomie und der Landwirtschaft (er)leben. Generell haben gesundes Essen und regionale Küche in Bayern Tradition und sind heute gefragter denn je, so zumindest der Gaststättenverband in einer Mitteilung. „Essen und Trinken bedeutet aber nicht nur Tradition und Kultur. Eine ausgewogene Ernährung beeinflusst vielmehr die eigene Gesundheit, das Wohlbefinden und den persönlichen Erfolg“, so DEHOGA Bayern-Präsident Ulrich N. Brandl.
Und auch die Politik appelliert: „Wenn wir in unserer Gesellschaft mehr Wertschätzung und Sensibilität für den Umgang mit hochwertigen Lebensmitteln erreichen wollen, müssen wir vor allem bei den Jugendlichen ansetzen“, sagte Ernährungsminister Helmut Brunner bei der Vorstellung in München. Das Projekt Bayern schmeckt. sei ein wichtiger Baustein dafür. Mensch, dann bin ich ja mit meinen Schülerzeitungseminaren an richtigen Stelle – nur haben es die zuständigen Stellen bisher noch nicht gemerkt. Das will ich ändern.
Bayern schmeckt. will jungen Menschen die Wertschätzung für Essen, heimische Lebensmittel und Traditionen vermitteln. Aber wir wollen auch aufzeigen, wie ereignisreich und sinngebend Berufe in Landwirtschaft und Tourismus sind und dass diese Berufe Menschen ein ganzes Leben begeistern und ernähren können.
Im Rahmen des Projektes Bayern schmeckt. richten junge Menschen gemeinsam ein Event aus und laden ihre Eltern und Freunde ein. In fünf Modulen, meist an fünf Nachmittagen, planen und organisieren die Jugendlichen das Event, wählen heimische Nahrungsmittel aus, bereiten Speisen und Getränke zu, dekorieren die Tische und verwöhnen als Gastgeber ihre Gäste.
Dazu bietet Bayern schmeckt. Kochworkshops für Jugendliche an, in denen Praxisnähe groß geschrieben wird: Vom Einkauf über das Dekorieren bis hin zur abschließenden Feier heißt es Hand anlegen. Unterstützt von erfahrenen Gastronomen und angehenden Meisterköchen erhalten junge Menschen direkte Einblicke in die Herkunft unserer bayerischen Lebensmittel und die Welt der Gastronomie. Dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen.
Über diese Kochkurse würde ich gerne berichten ausführlich darüber bloggen. Gegebenenfalls kann ich die Thematik auch in meine Seminare aufnehmen.
Wie oft machten wir als Kind in der Schule den gleichen Witz? Wir trafen auf dem Schulhof und dann platze es aus uns heraus: „Nano-Nano“. Es war die Begrüßungsformel von Mork vom Ork. Alle Kinder, okay zumeist die Jungs, schauten diese US-amerikanische TV-Serie eines Außerirdischen, der geschult von Fernsehkonsum auf die Erde mit seinem Ei-Raumschiff kam.
Mork vom Ork war Robin Williams. Mork vom Ork ist tot – er hat sich heute Nacht das Leben genommen.
Robin Williams verbreitete Spaß, litt aber selbst wohl unter tiefen Depressionen. Er dreht viele Filme und mir sind drei in besonderer Erinnerung geblieben, weil sie mir viel bedeuten: Good Morning Vietnam, der Club der toten Dichter und König der Fischer.
Der motivierende Begrüssungsschrei „Good Morning Vietnam“ wurde von uns an allen Orten der Welt eingesetzt, an denen wir befanden: „Good Morning München“, „Good Morning New York“, „Good Morning Wien“. Der Film gefiel mir als Reporter gut, basierte er doch auf den Erlebnissen des AFN-Moderators Adrian Cronauer. Und der Film war ein Aufruf zum Protest. Stell die Autoritäten in Frage, obwohl du Teil des Systems bist! Und: Rock’n’Roll ist eine Weltanschauung.
Im Club der toten Dichter wurde das Nutze-den-Tag-Motto ausgegeben. Carpe Diem und nicht das bescheuerte Yolo-Gehabe (you only live One) von heute. Williams spielte den unkonventionellen Englischlehrer John Keating, der seine Schüler zum eigenen Denken erzog. Vielleicht lag es daran, dass ich selbst mal so einen Lehrer hatte, der mir die drögen Fächer Deutsch und Geschichte näher brachte. Wenn ich heute die Worte „O Captain, mein Captain“ höre, kommen mir noch immer die Tränen. Es ist nicht Tradition, Ehre, Disziplin, Leistung, die wichtig sind, sondern andere Dinge.
Die Interpretation und das Schauspieltalent von Robin Williams in König der Fischer. Unter der genialen Regie von Terry Gilliam ging Williams auf Gral-Suche. Der Fischerkönig als Gralshüter handelt von Schuld und Vergebung und die Gralslegende wurde ins moderne Manhattan eingebettet.
Vielen Dank lieber Robin Williams für deine Filme. Ich hoffe, du wirst Frieden finden. Einen Platz in unseren Herzen hast du schon längst gefunden: „O Captain, mein Captain“ !