Wer in Berlin von Sterneküche spricht, der spricht oft vom Facil. Das Facil ist eines von fünf Restaurants in der deutschen Hauptstadt mit zwei Michelin-Sternen. Also musste ich der Facil-zwei Michelin-Sterne Küche unbedingt einen Besuch abstatten.
Direkt am Potsdamer Platz bei der Potsdamer Straße 3 findet sich die “Oase der Esskultur” im fünften Stock des Mandala Hotel Berlin. Michael Kempf zaubert hier seine wunderbaren Menüs. In Begleitung der beiden kundigen Foodblogger Thomas Gerlach und Peter Spandl sowie Harald Baumer, ein fabelhafter Kollegen der schreibenden politischen Zunft, besuchten ich das Facil. Vorweg: Mir hat es gefallen – meinen Foodblogger-Kollegen nicht so ganz. Ihre Meinungen sind hier (Gerlach) und hier (Spandl). Aber natürlich gilt hier, jammern auf hohem Niveau.
Wunderbar lichtdurchflutete Räume
Küchenchef Michael Kempf, Jahrgang 1977, absolvierte seine Gesellenzeit in der Kleber Post in Salgau, wechselte zum Hotel Kleber-Post als Tournant, Entremetier und Saucier. Es folgten Stationen im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe als Poissonier, im Restaurant Fischerzunft Schaffhausen als Gardemanger, Entremetier und Saucier sowie Restaurant Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach als Entremetier und Saucier. Seit 2003 ist Michael Kempf Küchenchef des Facil im Mandala Hotel Berlin.
Seit 7. November 2013 hat sich Michael Kempf seinen zweiten Michelin Stern erkocht. In seinem ersten Jahr als Küchenchef erhielt er im Alter von 26 Jahren seinen ersten Michelin-Stern. Zehn Jahre später folgte nun der zweite Stern. Sein Küchenstil ist klar: Er verwendet gerne regionale Produkte und exotische Gewürze. Wichtig ist Michael Kempf der Erhalt des Eigengeschmacks der Produkte und eine präzise Garmethodik.
Ich wählte das Abendmenü mit sieben Gänge (140 Euro) ohne Nachspeise – Nachspeisen mag ich nicht.
Nach den Grüßen aus der Küche ging es los mit:
Tatar vom Uckermärker Rind mit Eukalyptus.
Tatar vom Uckermärker Rind mit Eukalyptus.
Kabeljau mit Urthels Krabben, Dill und Knollensellerie
Kabeljau mit Urthels Krabben, Dill und Knollensellerie
Kiemendeckel vom Heilbutt, Spitzkohl und Liebstöckel
Kiemendeckel vom Heilbutt, Spitzkohl und Liebstöckel
Weißer Spargel mit Miso, Ingwer und Kapuzinerkresse
Weißer Spargel mit Miso, Ingwer und Kapuzinerkresse
Brust von der Etoffe-Taube mit Blumenkohl und Tee vom geröstetem Getreide
Brust von der Etoffe-Taube mit Blumenkohl und Tee vom geröstetem Getreide
Poltinger Lammschulter mit violetten Karotten, Koriandersaat und Ziegensahne
Poltinger Lammschulter mit violetten Karotten, Koriandersaat und Ziegensahne
Rhabarber und Sauerampfer – Gouda “Classe Royal”
Rhabarber und Sauerampfer – Gouda “Classe Royal”
Süße Aufmerksamkeiten des Hauses – Köstlichkeiten vom Pâtissier
Süße Aufmerksamkeiten des Hauses – Köstlichkeiten vom Pâtissier
Ich kannte Maximilian nicht und dennoch tut es mir leid, dass der Sohn von Reinhard Mey im Alter von 32 Jahren verstorben ist. Maximilian fiel vor fünf Jahren im März 2009 nach einer verschleppten Lungenentzündung mit einem Herz- und Atemstillstand ins Wachkoma, aus dem er nicht mehr erwacht ist.
Kurze Begegnungen mit Reinhard Mey. Foto: Ortlieb
Ich habe den Liedermacher Reinhard Mey ein paar Mal auf Konzerten und hinter den Kulissen getroffen. Auch dieses Jahr treffe ich ihn wohl wieder bei den Songs an einem Sommerabend. Tiefschürfende Gespräche haben wir nie geführt. Der Liedermacher Mey ist auch hinter den Kulissen ein stiller, eher verschlossener Mensch. Den Rummel um seine Person und seine Famiie mag er nicht. So war auch klar, dass das Thema Maximilian nicht angeschnitten wird. Das ist Privatsache und geht niemanden etwas an.
Nur im vergangenen Jahr war Maximilian dann doch einmal Thema der Öffentlichkeit. Auf der sehr stillen CD Dann mach’s gut verarbeitete Reinhard Mey die Vorfälle. Wenn ich mir heute das Titellied Dann mach’s gut anhöre, treibt es mir die Tränen in die Augen. Mey hat die richtigen Worte gefunden, wieder einmal. “Wenn er auftauchte noch einmal vor mir aus der Dämmerung. Hielt ich ihn mit beiden Armen fest, meine kostbare Fracht.”
Wie zu lesen ist, starb Maximilian im Kreise seiner Familie. Ich hoffe sehr, die Familie konnte noch Abschied nehmen.
Reinhard Met bei einem Auftritt bei den Songs. Foto: Lange
Ich sag es als Bayer ja nicht gerne, aber die Baden Württemberger haben echt Humor. Sie können über sich selbst lachen und – sie machen damit fett Werbung für ihr Ländle. Wir kennen ja seit langem die Werbung: “Wir können alles außer Hochdeutsch!”
Unlängst habe ich den Spruch mal wieder gesehen auf der re:publica 2014. Auf der wichtigsten Internet-Messe Europas war das Land Baden Württemberg mit einem eigenen Stand vertreten – das Hightech Land Bayern dagegen nicht.
Dort am Stand gab es nicht nur sachliche Standort-Infos wie Medienaktivitäten, sondern es gab vor allem etwas zu trinken. Bier und andere Getränke (die hab ich leider vergessen). Damit seht ihr, wo meine Vorlieben auf der #rp14 lagen. Als Gerstensaft gab es das Tannenzäpfle. Jetzt könnte ich mich als Bayer über das Tannenzäpfle aufregen, aber eigentlich hat es mir prima geschmeckt. Und: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul.
Nicht schlecht, nicht schlecht – das Tannenzäpfle.
Die Getränke gab es freilich nicht ganz umsonst. Die rp14-Teilnehmer mussten sie bezahlen und zwar mit einem Twitter-Tweed an @bwjetzt mit Wunschgetränk. Hab ich immer wieder gemacht und es hat prima geklappt. Die Getränkeversorgung auf der #rp14 war damit sichergestellt. Wie schon bei meinem Bericht über das Guerilla Tasting des Ardbeg-Whiskys ein paar Tage zuvor, ist es eine kluge Art des viralen Marketings. Ich hab mir die Sache für eine eigene Veranstaltung gleich gemerkt.
Getränkebestellung per Twitter.
Und es hat prima funktioniert. Das Team von Thomas Bürger vom Landesmarkting Baden Württemberg war zufrieden. Wenn die Twitterer ihre Getränke abholen, mussten sie ihren Tweet am Smartphone/Tablet vorzeigen, bekamen ihr Getränk ausgehändigt und man kam ins Gespräch. So muss Kommunikation sein. Respekt ihr Schwaben für soviel Humor und los ihr Bayern: Wir haben auch geniale Bier und 2015 wird wieder eine re:publica sein.
Am Stand von BW war immer was los und das Team war super kommunikativ.
Ich drehe meine Interviews die meiste Zeit mit dem iPhone 5s. In Zeiten der mobilen Pressearbeit habe ich einfach keine Lust mehr, großes Videogerät mitzuschleppen, wenn es nur um gleiche Slots wie Interviews oder Kurzbeiträge geht. Die Qualität des iPhones ist hervorragend. Im Moment bereite ich gerade ein Seminar mobile Pressearbeit vor. Wer Interesse hat, bitte Kontaktaufnahme.
Allerdings ist der Schnitt am iPhone so eine Sache. Als Schnittsoftware nutze ich iMovie und FiLMiC. Allerdings sind meine Augen so schlecht, dass ich ein größeres Display als das iPhone-Display bevorzuge. Also schneide ich die Filme am iPad, das ich auch immer dabei habe. Doch wie kommen die Filme vom iPhone aufs iPad?
Es gibt dafür drei Lösungen:
Die umständlichste Variante ist per Mail. Ich schicke jeden einzelnen Clip per Mail aufs andere Gerät. Das ist Käse. Es ist Zeit- und Ressourcenfressend und natürlich ein völliger Quatsch. HD-Filme per Mail versenden ist Blödsinn.
Die zweite Variante ist Austausch via AirpDrop.Der Austausch via Bluetooth ist ok, doch klappt er mir bei nicht immer (warum weiß ich nicht) und zudem frisst der Blauzahn Strom und saugt bei solchen Aktionen meinen Akku leer.
Ich habe mich für eine kabelgebunde Lösung entschieden. Diese Lösung ist das Lightning-USB-Kabel von Apple für schlappe 30 Euro. Ich schließe mein normales Lightning ans iPhone, das Lightning-USB-Kabel ans iPad und verbinde beide Kabel über USB. Sofort öffnet sich am iPad meine Camera Roll, also mein Film- und Videoarchiv. Es kommt noch die Vertrauensfrage und dann lässt sich über Importieren das Archiv des iPhones am iPad ansehen und die entsprechenden Filme auswählen. Dann importieren und entscheiden, ob die Filme am iPhone erhalten bleiben sollen. Fertig ist das Überspielen aufs iPad und los geht es mit dem Schneiden.
Dronen faszinieren mich. Ich habe eine Parrot AR.Drone der ersten Generation und spiele ein wenig damit herum. Es ist nur ein Herumspielen, aber bei Kollegen sehe ich den professionellen Einsatz. Ich werde mich mit dem Thema mehr befassen müssen, denn Dronen für Luftaufnahmen sind eine deutliche Bereicherung der klassischen Fotografie. Unlängst habe ich Bergsteiger gesehen, die von einer Drone gefilmt und fotografiert wurden, als sie einen Berg erklommen – faszinierende Bilder und extrem eindringlich. Wer von euch nutzt denn Dronen für Foto oder Video?
Eher zum Spaß ist die neue Parrot Bebop Drone anzusehen, die im vierten Quartal 2014 auf den Markt kommen soll. Der Preis steht noch nicht fest. Die Bebop Drone wird vom Hersteller als ein Hightech-Quadcopter für die Freizeit mit den Funktionen einer Profidrohne angepriesen.
Ausgestattet mit einer 14 Megapixel Fisheye Kamera fotografiert und filmt die Parrot Bebop Drone die Welt in einem 180° Panorama. Die Drone streamt live Bewegtbilder während des Flugs auf den Screen des steuernden Smartphones oder Tablets. Darüber hinaus ermöglicht die volldigitale Technologie der Bildstabilisierung der Bebop Drone Videoaufnahmen aus der Luft auch in Bewegung. Das zwar bisher immer ein Manko der Freizeitdronen. Wenn Parrot das Problem der Wackelei gelöst hat, sind wir einen Schritt weiter. Die Kombination aus einer Vielzahl an Sensoren sorgt für eine Stabilität und Manövrierbarkeit bei der Steuerung mit einem Smartphone oder Tablet. Dank der von Parrot-Ingenieuren entwickelten Algorithmen profitiert die Bebop Drone von einem 3-Achsen Bildstabilisierungssystem, das den Blickwinkel fixiert hält, unabhängig von der Neigung der Drohne und der Bewegungen, die durch Turbulenzen verursacht werden.
Die Verwendung des WLANs 802.11ac MIMO und der vier Keramikantennen im 2.4GHz und 5GHz-Bereich garantiert laut Hersteller eine hohe Reichweite. Die mit der Bebop Drone aufgenommen Fotos, werden dank des Parrot P7 Dual Core Prozessors, der GPU und eines firmeneigenen Bildsignalprozessors digital bearbeitet. Landschaftsmotive gelangen mit hoher Detailtreue und Schärfe in den 8GB Flash-Speicher der Parrot Bebop Drone. Nach dem Landen der Drohne können die Videos (MP4-Format) und Fotos (JPEG- und DNG-Format) entweder auf das Steuerungsgerät oder einen Computer via WLAN oder eingebautem Micro-USB Connector übertragen werden.
Entstanden ist ein extrem leistungsstarkes Hightech-Fliegerchen, das ohne Hülle 380 Gramm wiegt (400 Gramm mit Hülle) und Innen- und Außenflüge ermöglicht – ohne die Risiken, die mit größeren Drohnen verbunden sind. Spezielle Genehmigungen wie bei Profidronen sind daher nicht nötig.
Hier der technische Aufbau der Drone
Hauptplatine (Parrot P7 Dual Core CPU und Quad Core GPU – 8GB Flash Memory – Alle sind an einem Magnesiumsockel befestigt, der als elektromagnetisches Schild und als Kühlkörper funktioniert.)
Fischaugenlinse (6 optische Elemente – 14 Megapixel Sensor)
Bürstenlose Außenläufermotoren
Fiberglas-verstärkte (15%) ABS-Struktur
Dreiflügelpropeller aus Polycarbonat mit Schnelldemontagesystem
WLAN MIMO Antennen (2 Doppelsätze aus Keramikantennen mit 2.4 und 5 GHz)
Vertikale Stabilisierungskamera (Jede 16. Millisekunde wird ein Foto vom Untergrund aufgenommen und mit dem vorigen verglichen, um die Geschwindigkeit der Bebop Drone zu messen.) Ultraschallsensor (Analysiert die Flughöhe bis zu 8 Metern)
Hülle aus EPP (Einfach zu befestigen und zu entfernen, um Innen- und Außenflüge zu tätigen – schützt die Propeller vor potenziellen Stößen. Kann entfernt werden, um den Windfaktor zu reduzieren.)
Wir stehen vor der WWDC und meine Spannung steigt. Um mich abzulenken, habe ich mir die die DVD-Veröffentlichung des jüngsten Steve Jobs Films jOBS – Die Erfolgsstory von Steve Jobsbesorgt und angeschaut. Als Mac-Jünger der frühen Stunde könnte ich jetzt stundenlang über die großen und kleinen Fehler des Film XXX herziehen, aber ich werde es aber nicht machen. Es ist ein Film, keine Dokumentation. Es ist einfache Unterhaltung, nicht ein Gottesdienst oder eine Bühnenweihespiel.
Das Problem des Apple-Fan Boy wie ich einer bin, ist, dass wir alles kritisieren müssen, was dem Heiligtum Apple widerspricht. Ich meine nicht die Bubis, die mir von ihrem ersten iMac erzählen, sondern die Hardcore-Fanatiker. Es ist zu erwarten, wir besserwisserisch den Zeigefinger erheben und auf die Schwachstellen hier, hier und hier hinweisen müssen nach dem Motto “Herr Lehrer, ich weiß was!” So erging es mir natürlich auch, als ich mir den Film um ersten Mal ansah: Wo ist Pixar? Warum nur kurz Next? Warum, warum, warum ist die Banane krumm?
Beim zweiten Ansehen fand ich den Film aber gar nicht so schlecht. Es will unterhalten und das tut er zweifellos – bei all seinen Fehlern für uns Apple Jünger. Ashton Kutcher als Steve ist nett anzusehen und obwohl mir der Gang zu übertrieben erschien, liefert er eine reife Leistung. Dermot Mulroney spielt Mike Markkula sehr gut und besonders hat mir Josh Gad als Steve Woz Wozniak gefallen. Dennoch floppte der Film in den US-Kinos und kam bei uns in synchronisierte Fassung am 27. März 2014 auf DVD/Blu ray heraus.
Steve und Steve
Der Film handelt von Steve Jobs bei seinen Anfängen bei Apple in der Garage seiner Adoptivelterm, seinem Rauswurf bei Apple und seine Wiederkehr. Ein wenig schnell geschnitten für meinen Geschmack, aber das ist wohl dem Zeitgeschmack geschuldet. Wer es langsamer mag, kann ja die Verfilmung Die Silicon Valley Story aus den neunziger Jahren ansehen, Streit gibt es gerade um die Neuverfilmung durch Sony. David Fincher, der schon Zuckerberg wunderbar auf die große Leinwand gebracht hat, bekam sich wegen der Bezahlung mit Sony in die Haare und hat erst einmal hingeworfen.Gerne hätte ich erlebt, was David Fincher aus dem Sony-Stoff gemacht hätte, aber das werden wir wohl nie sehen.
Im Moment heißt es warten. Vielleicht schau ich mir jOBS – Die Erfolgsstory von Steve Jobs noch ein drittes Mal an, um die Wartezeit zur WWDC zu verkürzen.
Als Teilzeit-Food-Blogger interessiere ich mich für Essen, was man mir leider auch ansieht. Mein Berliner Kollege Nikolaus Netzer zeigte mir in Berlin den ältesten Japaner der Stadt: Tori Katsu Japan-Imbiss. Den Imbiss in der Winterfeldtstraße 7 gibt es seit 1968 und laut Eigenwerbung ist er der älteste Japaner seiner Zunft in Berlin.
Und der Betreiber des Imbisses setzt auch gleich eine Belohnung von 10.000 Euro aus, wer einen älteren Japaner findet. “Wenn Sie uns nachweisen können, dass vor 1968 der deutsche Name, Schriftzug oder das Firmenlogo “Japan-Imbiss” in einem Handelsregister registriert wurde. Nachweis nur mit amtlich, beglaubigter Kopie des entsprechenden Registers.”, dann gibt es die 10.000 Euro.
Zu Tori Katsu muss ich hin. Viele Deutsche meinen, dass japanische Küche ausschließlich mit Sushi gleichzusetzen sei. Weit gefehlt. Es gibt hier deftige Imbiss-Kost zu kleinem Preis. Und der ganze Laden ist authentisch, also nicht erschrecken. Der hauseigene Flyer verspricht sehr gutes Wohlbefinden 33 Minuten nach dem Essen.
Ich hab es ausprobiert und Leber-Curry bestellt. Wunderbar schmackhaft. Die Spezialität des Hauses ist Katsu, eine Hähnchenkeule paniert gebacken. Diese gibt es in verschiedenen Saucen wie Braten-Sauce, Soja-, Curry-, Pikant-, Sauer-Scharf-, Tartar-Sauce sowie mit Käse überbacken. Die kleine Kastu “New Topia” sind sechs Würfel aus Hähnchenfleisch.
Strenger Chef des Hauses ist Kaiza Murata. Mit Schürze und Kochmütze bekleidet versteht er sein Geschäft. Deutsch ist für Kaiza Murata nach 40 Jahren aber nicht unbedingt sein Ding. 1967 kam er von Yokohama über Saigon nach Marseille und kam schließend nach Deutschland. Nach kurzem Zwischenspiel eröffnete er 1968 sein Restaurant und wer in Berlin Schöneberg weilt, sollte unbedingt vorbeischauen.
Als ich den Stand von Metaio auf der re:publica in Berlin besuchte, kam ich mir vor wie im Labor von Professor Bunsenbrenner im Muppet Labor. Ihr wisst schon, dort wo die Zukunft schon heute gemacht wird und Beaker vor allem Angst hat (#mimi). Metaio ist einer der führenden Anbieter für Augmented Reality (AR). AR ist die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Im vergangenen Jahr durfte ich auf den Medientagen München ein großartiges Panel zu diesem Thema moderieren, denn beim Thema AR ist richtig Sprengstoff enthalten.
Am Metaio-Stand in Berlin konnte ich die Google Glass und noch besser die neue Epson Moverio BT-200 ausprobieren. Mein Kollege Thomas Gerlach ist noch recht skeptisch, wie unser Video zeigt.
Aber wir beide glauben ich an die Chancen der 3D-Brillen. Vor allem im Bereich Bildung und Schulung sehe ich große Chancen. Leider waren beide Brillen nicht im Netz, so dass wir viele Features nicht ausprobiert werden konnten. Dennoch vielen Dank an Metaio für die Gelegenheit zum Herumspielen.
Meinen Kindern habe ich von der rp14 aber ein neues Spielzeug mitgebracht. Wir spielen am iPad das AR-Spiel Toycar RC. So führe ich meine Kinder an AR heran und sie sind begeistert. Nächste Woche werden wir mehr damit beschäftigen und uns überlegen, welches Potenzial in AR und Spielen steckt. Hier kommt eine Kooperation zwischen Metaio und dem Spielzeughersteller Toywheel aus Berlin gerade recht. Zusammen haben beide einen sechswöchigen, globalen „AR Toys“ Competition ausgeruften.. Teilnehmen können alle: Entwickler und Nicht-Entwickler, Kreative und natürlich insbesondere Kinder, Jugendliche und Eltern mit interessanten Ideen zum Einsatz der AR-Technologie im Spielzeugumfeld. Da bin ich mit meinen Kindern gerade richtig.
Der Wettbewerb ist speziell auf Entwicklungen für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren ausgerichtet, diese Entscheidung ist vor allem auf die Zusammenarbeit Metaios mit dem Entwicklungsstudio Toywheel und deren Erfahrungen mit ihrer „Toy Car RC“ App zurückzuführen. Augmented Reality (AR) Technologie ermöglicht durch die Einblendung digitaler Inhalte passend zum Livebild einer Kamera des Smartphones oder Tablet-PCs physische und digitale Welten in Echtzeit zu verschmelzen. Mittlerweile erlauben es neue mobile Geräte, AR-Anwendungen – die vorher nur in der Industrie mit spezieller Technik umsetzbar waren – so intuitiv und einfach zu gestalten, dass Kinder ohne Probleme damit umgehen können.
Ziel der Veranstalter ist es, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality Technologien aufzuzeigen. Langfristig ist den Entwicklern daran gelegen alles, was im realen Leben gehört, gesehen und gefühlt werden kann, also auch Wetter, Jahreszeiten, Temperaturen und so weiter in Spiele und Entwicklungen einzubringen und so die Grenzen zwischen virtueller und realer Welt verschmelzen zu lassen. „Mit Toywheel bringen wir in unseren gemeinsamen Wettbewerb vor allem junge Innovationen ein“, sagte Matthias Greiner voni Metaio, auf der re:publica: „Konzepte nur für Kinder zu entwickeln, bringt natürlich besonders viel Spaß und lässt die Teilnehmer kreativ werden. Wir sind gespannt auf die ersten Ideen.“
Eingereicht werden kann alles von der einfachen Idee in Konzeptform bis hin zum ersten Entwicklungsentwurf oder fertigen Spiel, welches noch eines Feinschliffs bedarf – gepaart mit einigen visuellen Vorschlägen zur Erklärung. Die Einreichung erfolgt in zwei Kategorien, die Gewinner werden von einer prominenten und unabhängigen Jury mit dem „Toymaker Award“ und dem „Junior Award“ ausgezeichnet. Die Ideen können bis zum 15. Juni 2014 hier bei Toywheel oder bei Metaio eingereicht werden.
Die erste Kategorie, der “AR Toymaker Award”, richtet sich an Erwachsene und zeichnet die Idee aus, die am realistischsten zeigen kann, wie Kinder in Zukunft spielen wollen. So wollen die Veranstalter sowohl die Entwicklungen der Gegenwart als auch die in der Zukunft zu erwartenden Ideen vorstellen und auszeichnen. Die Gewinner des “AR Toymaker Award” können sich über technischen Support der beiden Unternehmen und Lizenzen von Metaio, insgesamt im Wert von 25.000 Euro, sowie eine Einladung zur InsideAR, eine der bedeutendsten Augmented Reality Konferenzen, am 29./30. Oktober in München freuen. Der „AR Junior Award“ wird ausschließlich an Ideen vergeben, die von Kindern entwickelt wurden und zum Beispiel mit Hilfe ihrer Eltern eingereicht werden. Zu gewinnen ist ein iPad Mini und eine Metaio Creator Lizenz, mit der Kinder via Drag & Drop ihre Ideen im Handumdrehen selbst umsetzen können.
Raumfahrt war lange Zeit eine dröge Sache. Als Kind interessierte mich der Mann im Mond und die Shuttle-Programme, aber im Laufe der Jahre ebbte mein Interesse ab. Das änderte sich erst wieder als der kanadische Astronaut Chris Hadfield auf der Bildfläche erschien. Er brachte die Faszination Raumfahrt wieder zurück in mein Leben, weil er konsequent Social Media nutzte. Ich habe über Chris Hadfield ausführlich gebloggt. Wir erinnern uns: Hadfield war der Typ, der Space Oddity von Bowie im Weltraum aufführte.
Nun kommt Major Tom alias Chris Hadfield nach Deutschland und stellt sein Buch vor. Der Titel lautet: Anleitung zur Schwerelosigkeit: Was wir im All fürs Leben lernen können Und Hadfield hat sicher viel zu erzählen. Auf seiner Leseeise hat er von 17.-20. Mai Termine in München, Berlin und Hamburg.
Seine Schwiergertochter Kata Hadfield hat mich gebeten, für ein wenig Aufmerksamkeit für die Lesereiese zu machen. Das mache ich gerne und gerne wäre ich bei den Terminen dabei gewesen. Es ärgert mich, dass ich die Münchner Termine nicht wahrnehmen und diesen faszinierenden Menschen nicht treffen kann. Es ärgert mich wirklich, denn ich hätte mit Chris Hadfield gerne die Hand geschüttelt und ein paar Worte gewechselt.
Ich glaube, dass er meine altes Feuer für Raumfahrt weiter am Lodern halten könnte, nachdem er meine Begeisterung für das All wieder entfachen konnte. Außerdem kann er sicher viel erzählen über den Einsatz von Social Media. Aber leider habe ich Kundentermine und kann mich mit ihm nicht treffen. Sein Buch werde ich mir aber auf jeden Fall besorgen und lesen, was er mitzuteilen hat. Übrigens, zum Buch gibt es ein witziges Video:
Chris Hadfield, geboren 1959 in Ontario, ist kanadischer Astronaut. Er machte eine Ausbildung zum Kampf- und Testpiloten und schaffte es 1992 in das Astronautenprogramm der kanadischen Weltraumbehörde (CSA). 1995 fliegt er mit der Raumfähre Atlantis zum ersten Mal ins All, 2001 folgt mit der Endeavour sein erster Außenbordeinsatz. Als Capsule Communicator (CAPCOM) war an über 25 Shuttle-Flügen beteiligt, von 2001 bis 2003 war er Direktor für den Raumfahrtbetrieb der NASA in Russland, ab 2003 Leiter der Robotertechnik und von 2006 bis 2008 Leiter der ISS-Abläufe im NASA-Astronautenbüro in Houston. Im Dezember 2012 bricht er – als Kommandant der ISS – zu seinem längsten und letzten Weltraumflug auf und avanciert mit seinen Bilden von der Erde, seinen Videos und Twitter-Nachrichten zum Internetstar. Hadfield ist mit seiner Jugendliebe Helen verheiratet, mit der er drei Kinder hat.
Ich bin vom Tode des Schweizer Künstlers HR Giger erschüttert. Im Alter von 74 Jahren verstarb der Maler nach einem Sturz. Giger hat mir persönlich viel bedeutet, erweckte er in mir Stimmungen und Gefühle, die ich nicht wahrhaben wollte. Gigers Kunst zu beschreiben, überlasse ich den Kunsthistorikern und Feuilletonisten. Für mich persönlich weckte Giger etwas in mir in seinen Bilder, das besser verborgen bleiben sollte. Aber Giger holte es hervor und zwang mich, mit mir selbst und damit mich mit seiner Kunst zu beschäftigen. Das ist wahrlich nicht angenehm.
Das erste Mal stieß ich auf Giger als ich mir die Langspielplatte Brain Salad Surgey von Emerson, Lake und Palmer kaufte. 1974 erschien dieses Meisterwerk und ich war von der Musik und auch von dem Cover begeistert. Ich interessierte mich für Giger. Das Cover stellte auf der Innenseite die große Liebe Gigers Li dar, die sich das Leben nahm. Die Aufnahmen von Brain Salad Surgery werden diese Woche in einer Box wieder veröffentlicht. Leider wird Giger diesen Erfolg nicht genießen können. Ich hatte über eine Schallfolie dieser ELP-Aufnahme bereits früher einmal gebloggt.
Giger verfolgte mich mein ganzes Leben. Vor Jahren kaufte ich mir einen limitierten und signierten Sonderdruck von Li. Das Bild hängt jetzt am Eingang zu meinem Büro und erinnerte mich täglich an das Werk von HR Giger. Oft stehe ich davor und betrachte das Bild und lasse meine Gedanken schweifen. Andere signierte Drucke „Karawane“, „Schlangenlandschaft“ und „Vögel“ von Giger und Schwarz hängen in meinem Haus. Ich habe darüber abstimmen lassen.
Li am Eingang zu meinem Arbeitszimmer.
Dann begegnete mir Giger immer wieder im Kino. Seine Schöpfung Alien war für mich der Inbegriff des Weltraumhorrors. Im Weltraum hört dich niemand schreien – war damals der Claim zum Film und als der Ridley Scott-Film 1979 in die Kinos kam, war es Horror-Kino pur. Das Alien-Monster hat mich alle die Jahre fasziniert, so dass ich große und kleine Modelle der Skulpur in meinem Arbeitszimmer stehen habe. Auch während ich diese Zeilen tippe, hängt eine Alienfigur an meinem Monitor – quasi als Inspiration. Das Buch Giger’s Alien gehört sicherlich in jede Bibliothek eines Filmsammlers. Bewundert habe ich seine Filmsets zu Dune, die nicht verwirklicht wurden und auch Species war eine Weiterentwicklung des Alien-Themas. Leider war der Film und seine Nachfolger schlecht inszeniert, aber am Monster lag es sicher nicht. Zum Film erschein das interessante Buch Species Design, dass die Entstehung des Figur gut beschriebt. Das Buch H. R. Giger’s Filmdesigngibt einen guten Überblick über die Filmsets von Giger und kann ich jedem Filmfreund nur empfehlen.
Die Hauptwerke von Giger sind für mich die beiden Bände Necronomicon 1 1 und 2 sowie Biomechanicus, alle in der Edition C erschienen. Die großformatigen Bücher zeigen die Vielfalt des gepeinigten Mannes und treffen mich im Innersten. Immer wieder blättere ich die Bücher durch und stoße auf neue Gedanken. Der Vergleich zu Hieronymus Bosch wurde oft strapaziert, doch trifft es genau. Für mich war HR Giger der Hieronymus Bosch des 20. Jahrhundert.
Als New York-Reisender musste ich mir natürlich Gigers N.Y. City anschaffen. Hier berichtet Giger von seinen Erlebnissen in New York und vergleicht die Millionenstadt mit seinen Werken. Es ist eine Art Reiseführer in die Abgründe der Seele und Giger ist der Reiseführer. Großartig.