Posts Tagged ‘Franken’

Goldene Traube rettete mir den Abend

22. Januar 2015

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Meine Restaurantempfehlung geht im Januar an den Victoria Grill im fränkischen Coburg. Der Victoria Grill im Romantik Hotel Goldene Traube war für mich eine kulinarische Bereicherung – wie schon so oft in der Vergangenheit. Und er war eine absolute Bereicherung in Sachen Service und Kundenfreundlichkeit.
Spontan entschloss ich mich vor kurzem mit einem Kollegen das Steaks & Seafood-Restaurant zu besuchen. Einen Tisch hatten wir in unserer Spontanität natürlich nicht reserviert, was uns beinahe zum Verhängnis wurde. Das Victoria Grill Restaurant war voll. Ein Ausweichen in das legendären Esszimmer war auch nicht möglich, es fand dort eine geschlossene Veranstaltung statt, so dass wir die Sterne-Küche von Stefan Beiter auch hier nicht genießen konnten. Stefan Beiter hat einen Michelin Stern und ich liebe seine Kreationen aus der klassischen Haute Cuisine mit Elementen der Molekularküche. Wer einen Platz bekommt, der muss hingehen.
Wir wollten schon umkehren, als die Chefin der Goldenen Traube uns entdeckte. Barbara Glauben-Woy kennt uns und begrüßte uns außerordentlich freundlich. Wir erklärten unser Dilemma und Barbara Glauben-Woy hatte eine Lösung. Und so war ein Platz im Victoria Grill dann doch kein Problem. Wunderbar und vielen Dank – der Abend war gerettet. Klar ist für mich: In dem zentral gelegenen Hotel mit seinen beiden Restaurants, nur 100m vom historischen Coburger Marktplatz entfernt, wird jetzt knapp 450 Jahre Gastlichkeit großgeschrieben.

klassisches Tatar vom Rinderfilet

klassisches Tatar vom Rinderfilet

Die Küche war voll ausgelastet, so dass die Mahlzeiten etwas auf sich warten ließen. Aber die Qualität war ausgezeichnet. Zur Vorspeise wählte ich ein klassisches Tatar vom Rinderfilet mit pommes allumettes. Mein Hauptgang war eine Hochrippe am Knochen gebraten vom Neuseeland Beef.

Hochrippe am Knochen gebraten vom Neuseeland Beef

Hochrippe am Knochen gebraten vom Neuseeland Beef

„Wir kaufen nach strengen Kriterien ausgewähltes Beef aus den USA, Neuseeland, Pommern und Deutschland, damit Ihr persönliches Lieblingsstück zart und saftig ist“, lautet das Versprechen der Küche und das hat das Team des Victoria Grills voll und ganz eingelöst. „Wenn Fleisch die Hauptrolle spielt, verstehen wir darunter: beste Qualität aus natürlicher Aufzucht, luftgetrocknete Reifung am Knochen im Klimahaus und perfekte Zubereitung.“
Also mein klarer Restaurant-Tipp geht im Januar 2015 an die Goldene Traube in Coburg.

Franken in Berlin: Tuchers Bratwursthäusle

6. November 2014
Franken in Berlin - ich bin gespannt.

Franken in Berlin – ich bin gespannt.

Ich bin gespannt auf meinen nächsten Besuch in Berlin, denn dann wird wohl das Tuchers Bratwursthäusle eröffnet sein. Original Nürnberger Wirtshauskultur empfängt mich dann Tuchers Bratwursthäusle an der Sredzkistraße 30, im Prenzlauer Berg.
Als ich unlängst vorbeischaute, war das Restaurant noch geschlossen, aber bereits perfekt eingerichtet. Die lieben Fans von Franken müssen sich noch ein paar Tage gedulden, bis sie fränkische Kultur im preußischen Berlin genießen dürfen. Das Restaurant wird von Wirtin Kerstin Lindenberg geführt.


Nett war es aber schon zu sehen, wenn Berliner durch das Fenster schauten und die fränkischen Sprüche zu lesen versuchten. abwaddnunda wörstdlaessn – zu deutsch etwa Abwarten und Wurst essen. Und was heißt denn wohl diegebodsdach wännaaned jünger?
Also ich freu mich auf das Tuchers Bratwursthäusle und meine Berliner Leser können ja mal schreiben, ob das Tuchers Bratwursthäusle mittlerweile eröffnet hat. ich bestell schon mal Drei im Weckla.

eFood bei Internetmetzger Claus Böbel – Grillfleisch online

20. Juli 2014
Besuch bei Claus Böbel in Rittersbach.

Besuch bei Claus Böbel in Rittersbach.

Sommerzeit ist bei mir Grillzeit. Aber wenn ich ehrlich bin, wird bei mir das ganze Jahr über gegrillt. Im Moment arbeite ich mit einem Weber-Grill und hab vom Weststyle noch ein wenig Zubehör besorgt. Mit dem Shop habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und werde jederzeit dort wieder ordern.

Aber das Wichtigste ist natürlich die Grillware, das FLEISCH. Beim örtlichen Metzger und beim örtlichen Fischhändler besorge ich mir die Ware. Aber als digitale Nomade bestelle ich auch online. Das Thema eFood wird noch einen großen Stellenwert einnehmen, da bin ich mir sicher. Ich war als Referent beim Landesinnungsverband der Bäcker eingeladen, die sich mit dem Thema schon beschäftigen. Amazon experimentiert in den USA auch schon mit eFood. Da kommt noch mehr und der deutsche Mittelstand muss aufpassen, dass er es nicht verschläft.

Hochwertige Waren sind hier selbstverständlich.

Hochwertige Waren sind hier selbstverständlich.

Einer der es nicht verschlafen hat und ganz vorne mit dabei ist, ist der Metzger Claus Böbel. Das hochwertige Grillfleisch bestelle ich online bei Claus Böbel in Rittersbach. Er betreibt den Shop umdiewurst.de. Ich war schon ein paar Mal vor Ort bei Claus Böbel und habe mich von der Qualität der Ware und der Herstellung selbst überzeugt. Da ist natürlich auch schon mal ein Videointerview herausgekommen.

Außerdem ist Claus Böbel ein cooler Typ, der nicht nur Metzger/Fleischer ist, sondern auch als Referent seine Brötchen verdient. Seine Vorträge drehen sich um das Erfolgsrezept Internet. Zudem bietet er erfolgreiche Wurstseminare an. Firmen buchen sich ein. Und immer wieder kommen Teilnehmer aus aller Welt, um bei Böbel ein Seminar zu besuchen. Neulich kam sogar ein interessierter Metzger aus Thailand, der in Asien den Wurstmarkt aufmischen will.

CI bis zur Kappe - umdiewurst.de

CI bis zur Kappe – umdiewurst.de

Ich finde es bewundernswert, dass eine kleine fränkische Landmetzgerei konsequent den Weg ins Netz geht. Hier können andere Betriebe und Gewerke von ihm lernen. Er hat sein Erfolgsrezept in drei Thesen zusammengefasst, die ich jedem Mittelständler im Netz auf den Weg geben kann:

  • Digital schlägt klassisch
  • Gestalten statt verwalten
  • Persönlichkeit schlägt Prozesse
Ein paar Geschenkboxen hab ich bei meinem jüngsten Besuch mitgenommen.

Ein paar Geschenkboxen hab ich bei meinem jüngsten Besuch mitgenommen.

Claus Böbel hat sich mit seinem Shop einen Namen in der Food-Branche gemacht. Top-Qualität. Wer bei ihm in Rittersbach bei Roth auf einen Kaffee vorbeischaut, der bekommt nicht nur seine nagelneue Bratwurst-Event-Küche zu sehen, sondern auch wunderbare Geschichten aus erster Hand zu hören. Böbel kann im Grunde alles besorgen und wird deshalb auch beauftragt. So beispielsweise für deutsche Truppen in Afghanistan, die exzellente Steaks aus der Heimat bestellt haben. Böbel macht es möglich. Witzig ist auch sein grünes Wurst-Taxi mit dem er lokal Waren ausfährt.

Wir bestellen regelmäßig bei ihm und ich habe es noch nie bereut. Hier ein Unboxing eines Wurstpakets:

Die CI wird auch beim Versand des Paketes eingehalten. Bei Böbel muss es grün sein. Grün ist seine Farbe. Wichtiger als die Farbe, ist aber die Kühlung des Pakets. Hier hat sich Böbel etwas einfallen lassen: Seine Pakete isoliert mit Styropor und werden mit Eispads gekühlt. Über 500 Produkte füllt inzwischen sein Online-Shop. Also ruhig mal hineinschauen und sich von der fränkischen Küche verwöhnen lassen.

 

Songs zu einem Sommerabend 2014 – nur noch ein paar Tage

29. Juni 2014

Die Songs zu einem Sommerabend 2014 stehen vor der Tür. Nur noch ein paar Tage und auf der Wiese vor Kloster Banz findet am 4./5./6. Juli wieder das beliebte Liedermacher-Festival statt, dieses Mal sogar einen Tag länger und mit zweiter Tribüne. Die fünfte Jahreszeit in Banz bietet Fans der handgemachten Musik dieses Jahr wieder Stars pur und das Programm verspricht lange Nächte auf der Wiese.

Zusammen mit meiner Frau darf dieses Jahr die Veranstaltung wieder dokumentieren. Kameras und Objektive sind gereinigt, Akkus aufgeladen und Speicherkarten formatiert. Die Songs zu einem Sommerabend bedeuten für mich große Freude und zugleich großer Stress. Vor einiger Zeit habe ich mir die Festivalwiese schon mal angeschaut und ein kleines Video gedreht.

Bei meinem jüngsten Besuch im Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung sprach ich zudem mit dem Leiter des Bildungszentrums, Michael Möslein. Sein Team arbeitet hinter den Kulissen, dass die Songs reibungslos ablaufen. Viele gute Geister sind tätig. Kloster Banz bietet die Unterkunft für Künstler und Techniker und alle arbeiten Hand in Hand. Zudem muss die politische Prominenz betreut werden, die sich zu den Songs immer ankündigen. Ich habe mit Michael Möslein ein kleines Gespräch über die Vorbereitungen geführt.

Dieses Jahr erfüllt sich der Traum jedes Liedermacher-Fans. Über das angekündigte Trio Reinhard Mey, Hannes Wader und Konstantin Wecker braucht man kein Wort mehr verlieren. Sie sind alle persönlich mit den Songs verbunden und ich freue mich narrisch auf die Soloauftritte und gemeinsamen Lieder. Zu meiner Freude ist auch Klaus Hoffmann mit von der Partie, den man in der Szene nicht vorstellen muss.

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Im Grunde reichen diese Künstler aus, um das ganze Festival alleine zu bestreiten und ein unvergesslichen Kunstgenuss wäre garantiert. Aber es haben sich weitere Künstler angekündigt. Hier zum Beispiel Anna Depenbusch, die schon 2013 das Publikum bezauberte. Bodo Wartke hat in Franken eine Art Heimspiel – dieses Mal zusammen mit Melanie Haupt.

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader  Foto: Ortlieb

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader Foto: Ortlieb

Die Songs sind natürlich eng mit der Hanns Seidel Stiftung verbunden, vor deren Kloster Banz das ganze Festival stattfindet. Auf der Bühne werden wieder vier Preisträger der Hanns Seidel Stiftung stehen: Martin Zingsheim, Cynthia Nickschas, Desiree Klaeukens und Simon & Jan. Zum ersten Mal zeichnet Ursula Männle, die neue Vorsitzende der HSS die Künstler aus. In der Vergangenheit hatten die Juroren immer ein glückliches Händchen und aus den Nachwuchskünstlern wurden Stars. Einer von ihnen ist mein persönlicher Favorit und eine Art Freund geworden: Dominik Plangger. Bei all den großen Stars der Szene freue ich mich persönlich über seinen Auftritt.

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Moderiert wird der Abend von Matthias Brodowy. Auch mit ihm verbindet mich eine Art Freundschaft. Hoch professionell und charmant führt der Vertreter des gehobenen Blödsinns wieder durch das Programm und ich freue mich auf die Gespräche hinter der Bühne. Ähnlich wie 2013 werde ich nach dem Konzert meine Eindrücke niederschreiben. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die Songs zu einem Sommerabend 2014.

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb

 

Für eine Woche bin ich @frankenliebe

14. Oktober 2013

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Für eine Woche habe ich die besondere Ehre den Twitter-Account von @frankenliebe zu betreuen. Was verbirgt sich dahinter?

@Frankenliebe ist ein Twitter-Projekt der unterfränkischen CSU-Bundestagabgeordneten Dorothee Bär. Sie engagiert sich unter anderem sehr in der Netzpolitik und hat sich dort einen Namen gemacht. Zudem ist sie stellvertretende Generalsekretärin der CSU. Im Bundestagswahlkampf gab es Vorwürfe im Rahmen der Beschäftigungsaffäre, die sie aber meiner Meinung nach restlos aufklären konnte.

Aber keine Angst, es geht in diesem Projekt nicht um Politik, geschweige denn um Parteipolitik irgendeiner Partei. Jede Woche darf ein mehr oder weniger prominenter Twitterer den Account bespielen und seine Sicht über Franken darlegen. Der Account wird seit einiger Zeit mit wechselnder Besetzung geführt und nun bin ich eben an der Reihe. Also aus @redaktion42 wird für eine Woche  @frankenliebe.

Wie komme ich als Oberbayer denn an die Ehre einen fränkischen Twitter-Account zu betreuen? Die kritischen Franken müssen jetzt nicht nervös werden. Die Ehre Frankens wird nicht beschmutzt. Ich habe fränkische Wurzeln, arbeite viel mit Franken und bin sehr oft in diesem schönen Teil Bayerns. Meine Mutter kommt aus Coburg und nach neuerer Geschichtsschreibung ist das ein Teil Frankens. Mein bester Kumpel kommt aus Nürnberg und ist auch Patenonkel von K2.

Und was werde ich die ganze Woche twittern? Ich habe meinen Blog redaktion42.com nach fränkischen Geschichten durchstöbert. Und ich werde diese Woche noch einige Geschichten aus Franken produzieren, damit Frankenliebe auch optimal betreut wird. Ich freue mich auf die Kritik (und das Lob). Aber wie heißt es in Franken? Nicht gemault, ist schon genug gelobt.

Richard Wagner in Bayreuth 2012: Rituale

9. September 2012

Wagner Opern gehören nicht gerade zur leichten Kost in der klassischen Musik. Je nachdem wer dirigiert, kann eine Oper in Bayreuth schon seine fünf bis sechs Stunden dauern. James Levine brauchte in seiner Bayreuther Zeit schon immer etwas länger. Die Zuhörer der Wagnerschen Kunst bringen daher Sitzpolster in das Festspielhaus mit. Ich habe mich gewundert, warum so mancher Konzertbesucher eine Plastiktüte verschämt mit sich herumträgt. Darin verpackt finden sich die Sitzpolster wieder, die den Allerwertesten beim Wagner Marathon schützen sollen. Der Innenraum des Festspielhauses besteht aus Holz wegen der genialen Akustik. Die Opernbesucher müssen sich in schmale Holzsitze pressen und ausharren. In jedem Kino würde der Zuschauer bei so wenig Komfort rebellieren, bei Wagner gehört Leiden einfach dazu. Mit den Sitzpolstern sieht es allerdings aus, als ob der Zuschauer zum Picknick erscheint.

Wer bei Wagner schnell Geld braucht, bekommt hier Hilfe.

Wer bei Wagner schnell Geld braucht, bekommt hier Hilfe.

Ein weiteres Ritual ist der Pausensnack. Während es überall bei Opernfestspielen überteuerte Schnittchen gibt, finden sich in Bayreuth neben diese Kulturkost auch ordinäre Bratwürste. Wir sind schließlich in Franken. Wer es nobel haben will, der greift zur Bratwurst mit Garneleneinlage. Guten Appetit.

Aber am meisten genieße ich in Bayreuth das Ende der Pausen. Das Musikvolk versammelt sich unter dem Balkon des Festspielhauses über dem die weiße Fahne mit dem W weht. Die Pausen auf dem grünen Hügel in Bayreuth werden von Bläsern beendet, die das Publikum wieder in den Festspielsaal rufen. Bei mir war es ein Motiv aus Lohengrin. Wunderbar, ich liebe Rituale.

Wagner-Fans unter dem Balkon. Gleich kommt das Pausenläuten.

Wagner-Fans unter dem Balkon. Gleich kommt das Pausenläuten.

Songs an einem Sommerabend 2012

3. Juli 2012

Die „Songs an einem Sommerabend“ bedeuten für mich Genuss pur und Stress total. Ich bin dieses Jahr bei dem Festival bei Bad Staffelstein in Franken wieder dabei und wieder beauftragt das Konzert, die Stars und den Trubel Backstage zu fotografieren.

Die Szene ist optisch eindrucksvoll. Die Bühne ist auf der Wiese vor Kloster Banz, dem Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung. Pro Abend verfolgen rund 5000 Zuschauer die Show. Und es ist nicht das klassische Open Air-Publikum wie Rock am Ring oder sondern eher gesetztere Zuschauer. Weniger ACDC-T-Shirts und Headbangen als vielmehr Picknickkorb und Strohhut. Es ist ein kritisches Publikum, das handgemachte Musik liebt. Die künstlerische Leitung hat der BR-Recke Ado Schlier inne. Zuckerbrot und Peitsche sind im übertragenen Sinne sein Konzept, das nunmehr im 26. Jahr aufgeht. Die Songs an einem Sommerabend finden dieses Jahr am 6. und 7. Juli 2012 statt, wobei die Tribünenkarten für den Samstag ausverkauft sind.

Konzertfotografie ist anstrengend, das Licht wechselt schnell, mal gelles Gegenlicht, mal Kerzenlichtbeleuchtung und zudem wenn die Witterung bei den Songs seit Jahren durchwachsen ist. Sonnenschein und Regen wechseln sich mit schöner Regelmäßigkeit ab. Der Fotograben vor der überdachten Bühne füllt sich mit Regenwasser. Die Dauerbesucher haben ihre Regencaps immer dabei. Objektive, Kamerabodys, Akkus, Laptop – alles muss getragen und einsatzbereit gehalten werden.

Die Auftritte der Stars entschädigen aber. Gerne erinnere ich mich an das Konzert zum 25jährigen Bestehen des Festivals im vergangenen Jahr, moderiert von Bodo Wartke. Ich sah Reinhard Mey und einen grandiosen Arlo Guthrie unterstützt von Wenzel. Klaus Hoffmann. Hoffmann ist ein absoluter Profi. Hinter den Kulissen kam es zu mehreren Sessions, eine hielt ich auf Video fest.

Für mich waren aber die jungen Wilden die wahren Helden von Banz. Allen voran die Band Max von Milland und der Südtiroler Dominik Plangger. Dazu erschien auch eine Doppel-CD 25 Jahre Songs an einem Sommerabend. Im Booklet sind zahlreiche Fotos von mir veröffentlicht.

Max von Milland brachte frischen Schwung in die Szene und mischte das Volk der Liedermacher mit Rockklängen auf. Dominik Plangger platzt vor Talent pur. Er steht in der Tradition der großen Barden, verbringt einen Teil des Jahres stilecht auf der Alm und schreibt seine Songs. Nachdem wir nicht die Baumwollfelder von Mississippi als Inspiration für Blues haben, müssen eben die Südtiroler Alpen her halten. Das Talent von Plangger hat auch Konstantin Wecker erkannt, der 2010 einen Narren an Plangger gefressen hat und sich an den jungen Künstler hängt. Der Auftritt von Plangger von 2011 ist wunderbar – mal sehen wie es dieses Jahr ist.

Für 2012 haben sich folgende Künstler angesagt: Headliner ist Melanie, die vom Veranstalter als Woodstock-Legende verbraten wird. Das hat die gute Frau nicht verdient, aber wahrscheinlich muss sie mal wieder „Ruby Tuesday“ und „Look What They Done To My Song Ma“ schrubben. Ich habe ein paar Singles zum Signieren dabei, die CD finde ich nicht mehr. Ebenso auf der Bühne ist Konstantin Wecker mit Band, der inzwischen zum sechsten Mal in Banz mit dabei ist. Gespannt bin ich auf Heinz Rudolf Kunze, dessen Song „Dein ist mein ganzes Herz“ ich noch im Ohr habe. Aber am meisten freue ich mich auf die Nachwuchspreisträgern der Hanns-Seidel-Stiftung des Jahres 2012 und vor allem auf Dominik Plangger.

Entsetzen pur

26. Juli 2008

Ich bin entsetzt, empört, verzweifelt. Die ganze Familie ist nach Franken aufgebrochen, um einen Termin wahrzunehmen. Da machten wir auch einen Abstecher nach Coburg, auf deren Veste Luther einen Teil der Bibel übersetzte. Coburg ist auch der Geburtsort meiner Mutter und ich mag diese Stadt. Spezialität von Coburg ist die Bratwurst, die am Markt über Tannenzapfenfeuer zubereitet wird. Und nun: die Bratwurstbuden sind geschlossen und ich bin sauer. Soviel zum Tourismus in Coburg und dies am Samstag um 18 Uhr. Danke, jetzt esse ich einen Döner.

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