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Vielen Dank Wildbad Kreuth – meine Erinnerungen

25. Januar 2016
So behalte ich das Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung in Erinnerung.

So behalte ich das Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung in Erinnerung.

Das Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung in Wildbad Kreuth hat im Dezember 2015 seinen Seminarbetrieb für die Öffentlichkeit eingestellt. Ende März 2016 muss die HSS dann aus Wildbad Kreuth nach 40 Jahren ausgezogen sein. Zwei Klausuren der CSU fanden noch in den historischen Gebäude statt und das war es dann.
Als Referent der HSS hatte ich im Dezember 2015 meine letzte Veranstaltung und war schon etwas wehmütig. Ich verabschiedete mich von den Mitarbeitern, von denen sehr viele zu guten Bekannten geworden sind. Die meisten von ihnen haben bereits einen neuen Job gefunden. Das freut mich, denn es sind gute Leute. Auch ich als Selbstständiger muss mich neu positionieren, denn auch ich verliere einige meiner Aufträge.

Das Ende einer Ära. Die HSS zieht aus Wildbad Kreuth aus.

Das Ende einer Ära. Die HSS zieht aus Wildbad Kreuth aus.

Der Grund für den Auszug aus Kreuth ist das liebe Geld. Die HSS hatte das alte Gebäude gepachtet und das Haus im Schneeloch Kreuth unterhalten. Die Eigentümerin hat die Pacht erhöht und die HSS bzw. der Steuerzahler kann diese Konditionen nicht akzeptieren. Ob sich die Eigentümerin verspekuliert hat und was nun aus dem Gebäude wird, zeigt uns die Zukunft. An Spekulationen will ich mich nicht beteiligen, wir werden es erfahren. Abwarten und Tee trinken.

Aus und vorbei - das Frühstücksei.

Aus und vorbei – das Frühstücksei.

Bei aller Begeisterung für neue Herausforderungen hielt ich bei meinem letzten Seminar in Kreuth inne und erinnerte mich an meine Kreuther Zeit. Das ist nicht große Politik, kein Kreuther Geist, kein Sturz von Stoiber und andere politischen Manöver. Als Referent habe ich einige Seminarteilnehmer mit Infos versorgt, geschult, die Gegend genossen und viele Bekanntschaften geschlossen. Es war eine gute Zeit und nun kommt etwas neues.

Schneeloch Wildbad Kreuth
Wenn ich an Wildbad Kreuth denke, dann kommt mir als erstes Schnee in den Sinn: viel Schnee, richtig viel Schnee. Wildbad Kreuth ist ein Schneeloch. Wenn es überall schon Frühling war, dann konnte ich mich darauf verlassen, dass in Kreuth meterhoher Schnee lag. Um zu dem Gebäude zu gelangen, muss mit der Schneefräse gearbeitet werden.

Ich hatte großen Respekt vor den Hausmeistern, die das alte Gebäude in Schuss hielten und den Weg frei machten. Wenn es mal schneite, dann schneite es. Und die Autos standen auf dem Parkplatz im Freien. Am Ende eines Seminars begann die große Suche: Wo hatte ich nochmal mein Automobil abgestellt? Wer kann mir eine Schneeschaufel leihen? Hoffentlich geht die Batterie noch! Erfahrene Kreuth-Besucher hatten immer eine Schaufel im Auto. Später stand am Hinterausgang von Kreuth bei der Paniktüre immer eine große Schaufel zum Ausleihen. Und ich musste meine Seminarschühchen gegen Winterstiefel tauschen.
Ich erinnere mich an ein Seminar im tiefsten Winter als der Strom im Gebäude ausgefallen war. Die Schneeräumer im Landkreis waren voll ausgelastet und es schneite und es schneite und es schneite. Frau Holle machte Großputz und wir ersoffen im Schnee. Es war Sonntag und eigentlich Seminarende. Aber wir kamen nicht mehr vom Seminarort weg. So verlängerten wir eine Nacht und wurden dann ausgegraben.

Baum
Und weil wir gerade beim Schnee sind. Eines Tages gab ich ein Fotoseminar. Der Schnee lag hoch, im Tal war es still und die Sonne brannte vom Himmel. Mit ein paar Teilnehmern brach ein Kollege und ich zu einer kleinen Fotosafari Richtung Siebenhütten auf. Während die anderen Teilnehmer eine Schneeballschlacht fotografierten, wollten wir unberührte Schneenatur auf die Speicherkarte bannen. Wer mitging, der sank knietief in den Schnee ein. Zum Glück hatten wir Schneeschuhe in unseren Autos und es wurde eine der besten Fotoexkursionen im Schnee, die ich je gemacht habe.

Raus, einfach raus
In den Seminarpausen musste ich raus. Der Blick auf die Berge tankte meine Akkus auf. Ich musste nur in die Molkehalle gehen und den Blick über die Wiese und die Berge schweifen lassen und die Energie floss. Ein wahrhaft fantastischer Blick, an den ich mich gerne und bis ins hohe Alter erinnern werde.

Kreuth_aussen3
Ab und zu drehte ich eine Runde um die große Wiese auf der im Sommer Haflinger Pferde weideten. Zusammen mit meinem Seminarkollegen hingen wir unseren Gedanken nach, schmiedeten Pläne oder genossen einfach die Ruhe. Das war Inspiration pur. Einmal hatte ich meinen Sohn auf einem Seminar dabei. Der Bub war noch klein und wollte einfach abends nicht schlafen. So gingen Vater und Sohn noch eine Runde um die Wiese bei sternenklarem Himmel. Anscheinend war der Sohn müde – und ich auch. Vater und Sohn schliefen dann perfekt.

Eingang_kreuth

Fisch ahoi in Wildbad Kreuth
Wenn man das Bildungszentrum verließ, konnte man rechts den Berg hinter die herzogliche Fischzucht zu Fuß erreichen. In den Pausen war ein Spaziergang dorthin immer lohnenswert. Nach einer großen Rechtskurve kam man bergab direkt zur Fischzucht. Mehrere künstliche Weiher waren angelegt. Immer wieder ließ ich mich auf dem Gelände nieder, beobachtete die Mitarbeiter der Fischzucht bei ihrer Arbeit. Wenn es die Zeit erlaubte, nahmen wir eine kleine Brotzeit ein. Der Klassiker im Frischfischsortiment ist der Saibling. Nun, die Fischzucht wird weiter existieren und wenn ich in der Gegend bin, fährt auch ein Fisch mit nach Hause.

Mein Lieblingsort in Wildbad Kreuth
Wildbad Kreuth hatte viele schöne Orte. Ich mochte es, am Morgen zu schwimmen, wenn das Bad frei war. Dann gab es noch das Bierstüberl im Keller. Das Bierstüberl gehörte für mich nicht zu den schönen Orten. Mir war es dort immer zu laut. Wenn ich den ganzen Tag im Seminar sprechen musste, wollte ich abends nicht noch schreien, um mich zu verständigen. Ab und zu nahm ich dort Platz, aber so richtig gemütlich fand ich es nicht.

Ich war eher in der Bibliothek oder in der Sitzgruppe vor der Rezeption zu finden. Über der Sitzgruppe hing lange Zeit ein Bild von CSU-Übervater Franz Josef Strauß. Im Feierjahr zum 100. Geburtstag von FJS wurde das Gemälde gegen eine Farbvergrößerung eines Fotos ausgetauscht, weil das Bild restauiert wurde.

Strauss
Mein Lieblingsort in Kreuth war allerdings in „meinen“ Zimmer 109. Die Mitarbeiterinnen von Kreuth wiesen mir, wenn es möglich war, das Zimmer 109 zu. Und dort stand ein Sessel, der mir ein bisschen ans Herz gewachsen ist. Der Sessel ist nichts besonderes. Es ist ein stabiles Ding und unglaublich beqeuem. Nach Seminar und Gesprächen erholte ich mich dort, schaute die Keynote-Folien für den nächsten Tag an oder genoss einen Film am iPad. Andere Zimmer hatten keinen Sessel, sondern nur einen Holzstuhl am Tisch. Ein Holzstuhl war ok, ein Sessel wie meiner war besser. Einmal bin ich sogar im Sessel eingeschlafen und hatte am nächsten Morgen Rücken. Und dennoch, der Sessel war klasse.

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Mein Lieblingsort in Wildbad Kreuth

 


Ich wünsche allen Besuchern von Wildbad Kreuth ihre schönen Erinnerungen. Jeder hat es anderes erlebt und jeder soll Kreuth so in Erinnerung behalten. Vielen Dank für alles, Wildbad Kreuth.

Mein letztes Bild aus Wildbad Kreuth.

Mein letztes Bild aus Wildbad Kreuth.

Ausflugtipp: Was macht ein Fischschädel im fränkischen Kloster?

29. Juni 2015

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Ich bin öfters im oberfränkischen Kloster Banz als Referent zu Gast. Hier gibt es ein Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung in dem ich einige Kurse anbiete. Am Fuß des Bildungszentrums gibt es auch eine sehr interessante Petrefaktensammlung. Eine Petrefaktensammlung ist ein altes Wort für eine Fossiliensammlung, also Versteinerungen von Tieren und Pflanzen. Mit den Kindern bin ich öfters im Altmühltal zum Steineklopfen und hab auch darüber gebloggt. Ich wusste gar nicht, dass die Gegend um Kloster Banz auch für seine Fossilien bekannt ist, bzw. war. Und in Kloster Banz liegt der größte Fischsaurierschädel Europas. Der Schädel und die Reste des Skeletts wurden 1841 beim Durchbruch des Mainbogens bei Unnersdorf gefunden. Ich sprach mit Museumsleiterin Brigitte Eichner-Grünbeck, was denn ein Fischkopf im Kloster.


Die historische Fossiliensammlung, gehört zu den ältesten paläontologischen Ausstellungen in Bayern und wurde zwischen 1814 und 1857 vom Juristen Carl Theodori (1788 – 1837) und dem katholischen Geistlichen Augustin Geyer (1774 – 1837) geschaffen. Seither blieb sie weitgehend unverändert.


Die Sammlung präsentiert einen zu Stein gewordenen Querschnitt des Lebens im ehemaligen Jurameer aus der Zeit vor rund 200 Millionen Jahren.
Das bedeutendste Ausstellungsobjekt dieser Sammlung und Herzstück des Museums ist das 2.10 m lange, versteinerte Skelett eines Fischsaurierschädels, der Größte seiner Art in ganz Europa. Diesem Exponat widmete der Schriftsteller Joseph Victor von Scheffel (1826 – 1886) zwei Gedichte, in denen er seine Faszination dem Objekt gegenüber ausdrückte: den „Bericht vom Meerdrachen“ und „Der Ichthyosaurus“.
Wer einmal in der Gegend ist, sollte mal vorbeischauen und den Fischschädel ansehen.

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Songs zu einem Sommerabend 2014 – nur noch ein paar Tage

29. Juni 2014

Die Songs zu einem Sommerabend 2014 stehen vor der Tür. Nur noch ein paar Tage und auf der Wiese vor Kloster Banz findet am 4./5./6. Juli wieder das beliebte Liedermacher-Festival statt, dieses Mal sogar einen Tag länger und mit zweiter Tribüne. Die fünfte Jahreszeit in Banz bietet Fans der handgemachten Musik dieses Jahr wieder Stars pur und das Programm verspricht lange Nächte auf der Wiese.

Zusammen mit meiner Frau darf dieses Jahr die Veranstaltung wieder dokumentieren. Kameras und Objektive sind gereinigt, Akkus aufgeladen und Speicherkarten formatiert. Die Songs zu einem Sommerabend bedeuten für mich große Freude und zugleich großer Stress. Vor einiger Zeit habe ich mir die Festivalwiese schon mal angeschaut und ein kleines Video gedreht.

Bei meinem jüngsten Besuch im Bildungszentrum der Hanns Seidel Stiftung sprach ich zudem mit dem Leiter des Bildungszentrums, Michael Möslein. Sein Team arbeitet hinter den Kulissen, dass die Songs reibungslos ablaufen. Viele gute Geister sind tätig. Kloster Banz bietet die Unterkunft für Künstler und Techniker und alle arbeiten Hand in Hand. Zudem muss die politische Prominenz betreut werden, die sich zu den Songs immer ankündigen. Ich habe mit Michael Möslein ein kleines Gespräch über die Vorbereitungen geführt.

Dieses Jahr erfüllt sich der Traum jedes Liedermacher-Fans. Über das angekündigte Trio Reinhard Mey, Hannes Wader und Konstantin Wecker braucht man kein Wort mehr verlieren. Sie sind alle persönlich mit den Songs verbunden und ich freue mich narrisch auf die Soloauftritte und gemeinsamen Lieder. Zu meiner Freude ist auch Klaus Hoffmann mit von der Partie, den man in der Szene nicht vorstellen muss.

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Klaus Hoffmann und Reinhard Mey im Duett. Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Power pur: Konstantin Wecker Foto: Lange

Im Grunde reichen diese Künstler aus, um das ganze Festival alleine zu bestreiten und ein unvergesslichen Kunstgenuss wäre garantiert. Aber es haben sich weitere Künstler angekündigt. Hier zum Beispiel Anna Depenbusch, die schon 2013 das Publikum bezauberte. Bodo Wartke hat in Franken eine Art Heimspiel – dieses Mal zusammen mit Melanie Haupt.

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader  Foto: Ortlieb

Hinter den Kulissen: Konstantin Wecker, Dominik Plangger und Hannes Wader Foto: Ortlieb

Die Songs sind natürlich eng mit der Hanns Seidel Stiftung verbunden, vor deren Kloster Banz das ganze Festival stattfindet. Auf der Bühne werden wieder vier Preisträger der Hanns Seidel Stiftung stehen: Martin Zingsheim, Cynthia Nickschas, Desiree Klaeukens und Simon & Jan. Zum ersten Mal zeichnet Ursula Männle, die neue Vorsitzende der HSS die Künstler aus. In der Vergangenheit hatten die Juroren immer ein glückliches Händchen und aus den Nachwuchskünstlern wurden Stars. Einer von ihnen ist mein persönlicher Favorit und eine Art Freund geworden: Dominik Plangger. Bei all den großen Stars der Szene freue ich mich persönlich über seinen Auftritt.

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Konstantin Wecker und Matthias Brodowy. Foto: Lange

Moderiert wird der Abend von Matthias Brodowy. Auch mit ihm verbindet mich eine Art Freundschaft. Hoch professionell und charmant führt der Vertreter des gehobenen Blödsinns wieder durch das Programm und ich freue mich auf die Gespräche hinter der Bühne. Ähnlich wie 2013 werde ich nach dem Konzert meine Eindrücke niederschreiben. Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf die Songs zu einem Sommerabend 2014.

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb

Auf ihn freue ich mich besonders: Dominik Plangger. Foto: Ortlieb