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Urlaub in Südtirol (9/10): Flohmarkt für Schnäppchenjäger

3. September 2009

Mussolini auf dem Flohmarkt in Südtirol

Ich mag Flohmärkte. In meiner Jugend war ich an Wochenende oft auf Flohmärkten am örtlichen Volksfestplatz, Schallplattenbörsen oder Filmsammlermärkten zutreffen. Nachdem meine Frau nun auch die Sammelleidenschaft gepackt hat, gehen wir dann und wann auf die Flohmärkte der Region. Sie sammelt übrigens Hähne aus Bronze, Keramik oder Glas. Angebote bitte an mich, vielleicht kann ich so noch überraschen. Heute muss ich zugeben, bin ich recht faul geworden und nutze eBay dann doch mehr.

Derzeit machen wir Urlaub in Südtirol in einer kleinen Ortschaft namens Burgeis. Der Ort Reschen nebenan veranstaltete einen Flohmarkt und wir beschlossen, über den kleinen Markt zu flanieren. Um es kurz zu machen: Gekauft haben wir nix, aber zu sehen gab es viel.

Ein Tipp: Wer auf bäuerliche Antiquitäten steht, hat hier eine Fundgrube. Es gibt allerlei Werkzeuge, Möbel, Heiligenstatuen, Zupf- und Klopfinstrumente, ausgestopfte Tiere oder Geschirr und Deckchen. Weniger zu finden sind Firanten aus Osteuropa, die gebrauchte Handys, Fernseher oder andere Elektroartikel aus den achtziger Jahren des vergangenen Jahrtausends anbieten.

Eine Familie öffnete ihre Garage und bot ihren antiken Hausrat zum Verkauf an. Es gab mindestens fünf Standuhren, zahlreiche Wanduhren, ein Klavier, ein Grammophon, eine Schreibmaschine aus der Zwischenkriegszeit und Unmengen von Schlitten aller Jahrzehnte. Die Preise sind human, nicht überteuert und liegen deutlich unter dem Niveau von München. Es war schön, diesen Markt zu besuchen. Nur einen Makel hatte der Flohmarkt: Ein Händler bot Orden aus dem Zweiten Weltkrieg an. Außerdem gab es Gedenkbilder des faschistischen Führers Benito Mussolini. Gerahmte Bilder des aufgeblasenen Fatzkes, des Duces, wurden an Bananenkartons angeboten. Gerade Südtirol, das so auf seine Unabhängigkeit pochte, braucht so eine Art von falscher Heldenverehrung eines Größenwahnsinnigen nicht.

Urlaub in Südtirol (6/10): Wandern als Entspannung

31. August 2009

Wandern zum Pfaffensee

Zum Urlaub in Burgeis in Südtirol gehört Wandern einfach dazu. Mit kleinen Kindern ist es unmöglich große Touren zu laufen, doch die Bewegung tut der ganzen Familie gut. Ausflugsziele gibt es genügend: So lässt sich der Hausberg von Burgeis, der Watles besteigen. Wir waren leider nicht am Gipfel, aber kamen zumindest auf 2222 Meter Höhe zu den Pfaffenseen und legten uns in die Sonne. Hinter unserer Pension gibt es noch einen Aufstieg zum Bergsee, wo wir auch einen Nachmittag mit Faullenzen verbrachten. Kleine Wanderungen entlang der Waalwege verschaffen mir den notwendigen Abstand zum stressigen Job. Waalwege sind Wege neben künstlich geschaffenen Wasserläufen, in denen das Wasser zu den Feldern transportiert wird. Obwohl ich mich beim Wandern körperlich anstrengen muss, entspannt das Trekking. Ich habe gelesen, dass ein Berg ein Ort des Lichts sei, das dem Wanderer die Kraft des Einfachen schenkt. Das ist für mich im Moment noch zu esoterisch, aber der Berg tut gut. Das Gefühl, eine körperliche Herausforderung bewältigt zu haben, ist grandios. Belohnt wird der Wanderer mit einem tollen Ausblick. Warum man auf einen Berg steigen muss, darauf gibt es eine schöne Antwort. Weil er da ist. Vom wem diese geniale Antwort ist, weiß ich leider nicht mehr.

Sehr nett ist aber die Antwort meines Sohnes beim Wandern als ich fragte, warum er denn so komisch läuft. Seine ernsthafte Antwort: „Papa, ich habe eine verwelkte Socke im Schuh!“ Ah ja, also Schuh ausgezogen, Socken gerade gezogen und damit entwelkt und weiter gehts.

Allerdings ist es schlimm zu sehen, mit welcher Vorbereitung und Ausrüstung so mancher zum Gipfelsturm ansetzt: Mit Turnschuh, Flipp Flopp oder Riemchen. Oh mei. Für die ist vielleicht das alpine Notsignal von Interesse. 6x pro Minute ein hör- und sichtbares Zeichen in regelmäßigen Abständen, eine Minute Pause und dann wieder von vorne. Die Retter sollten dann mit 3x pro Minute antworten. Wer das Handy dabei hat, wählt einfach 118, wenn er im entscheidenden Moment ein Netz hat.

Ich hab noch ein paar Wandertipps für euch zusammengestellt:

Wandern zu zweit ist sicherer und lustiger.

Wandern ist Entspannung, also lass dir Zeit.

Wandern hat etwas mit zeitigem Aufstehen zu tun. Also Morgens raus aus den Betten. Wir wollen das Ziel ja nicht nur erreichen, sondern auch wieder sicher zurückehren.

Wandern ist nicht Rennen. Also keine Abkürzungen machen, die auf der Karte nicht verzeichnet sind. Abkürzungen zerstören die Natur.

Wandern mit Ausrüstung ist in: Also Stöcke, Bergschuhe, Wetterschutz, Erste Hilfe Kasten, Wasser, Brotzeit, warme Klamotte, Messer, Foto/Videokamera

Wandern bedeutet auch Naturschutz. Lass keinen Müll in den Bergen zurück. Auch keine ekligen Zigarettenstummel.

Wandern mit atmungsaktiver Kleidung ist angenehmer, als im Baumwolldress wie ein Schwein zu schwitzen.

Wandern hat nichts mit Leistungssport zu tun. Achte auf die schwächsten Wandersmänner in der Gruppe.

Urlaub in Südtirol (5/10): Abwiegen beim Bäcker

28. August 2009

Bäckerei in Südtirol

Wie viel kosten sechs Semmeln (für Franken und Preußen: Brötchen, Schrippen, Stullen)? Eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Bei meinen Urlaub in Burgeis in Südtirol fand ich ein drohendes Unheil der EU-Verwaltung heraus.

Hier wiegt die Bäckereifachverkäuferin die Backwaren ab und errechnet dann den Preis. Wie blöd ist denn das? Es ist ja genau wie beim Metzger/Fleischer? Mal kosten damit drei Semmeln 80 Cent, dann wieder 96 Cent. Das ist doch ein Blödsinn. Die Vorteile eines solchen Vorgehens leuchten mir nicht ein. Klar, jetzt kann ich vergleichen, ob die dicken Semmeln in der Bäckerei A im Verhältnis billiger sind, als in die nicht so dicken Semmeln in der Bäckerei B. Drei Semmeln für 75 Cent geht dann künftig nicht mehr, wenn sich diese EU-Unsitte bei uns durchsetzt. In Südtirol fand ich diese Regulierungswut störend.

Urlaub in Südtirol (4/10): Speck auf dem Tisch

27. August 2009

Strudelessen in Südtirol

Der richtige Südtiroler braucht zum Abendessen eine Platte mit geräucherten Speck, würzigem Bergkäse, dazu Vinschgerl und ein süffigerer Rotwein wie der Kalterersee. Dieses Klischee vom urigen Südtiroler wird heute noch gepflegt. Mir schmeckt so eine einfache Kost ein paar Tage schon. Dann will mein Gaumen aber auch Varianten von Speck am Brettl und Marende (Speck- und Käsebrotzeit). So gibt die Kalorienbomben der Vergangenheit: Speckknödelsuppe, hausgemachter Strudel, Schlutzkrapfen. Zwar treibe ich in meinem Urlaub in Burgeis in Südtirol viel Sport, doch ich hab das Gefühl, dass ich fett werde. Ich würde gerne einmal ein Salatbuffet des 21. Jahrhunderts erleben. Leider sind viele der Speisekarten hier in Burgeis noch wie in den siebziger Jahren, inklusive der Forelle blau am Freitag. Salat wird als Beilage gesehen und so auch dargeboten. Gurke, Tomate, Blatt, Karotte. Ich habe in München ein tolles Südtiroler Lokal: La Bruschetta in der Nymphenburgerstraße 53. Dort gibt es traditionelle Südtiroler Kost, aber geschickt variiert und verfeinert. Bitte liebe Südtiroler Gastwirte: Lasst euch die Speisekarte schicken und bringt eure Küche in die kulinarische Moderne.

In Burgeis haben wir unsere Erfahrungen mit der örtlichen Küche gemacht. Hervorragendes traditionelles Essen gibt es im Gasthof Mohren der Familie Theiner. Der Vorspeisenteller hat es in sich: Käsespatzen, Spaghetti, Knödel – Kalorienbombe pur, aber mit viel Geschmack. Früher wurde der lokale Wein in Karaffen serviert. Heute steht plump die Halbliterflasche mit Schraubverschluss auf dem Tisch, das hat keinen Stil. Leider ist die Bedienung oft gestresst und überfordert. Kaum saßen wir, da war der Ober für die Getränkebestellung da. Bestellt haben wir, doch das Servieren kam erst auf Nachfrage. Als wir gegessen hatte, fragte keiner, ob es denn geschmeckt habe oder ob wir noch etwas bestellen möchten. Wir mussten aktiv auf den Ober zugehen und um einen Kaffee bitten. Schade, der Service kann besser sein, das Essen ist gut. Es ist ratsam, einen Tisch zu reservieren, denn Burgeis hat nicht so viel Lokalitäten zu bieten.

Gleich gegenüber vom Gasthof Zum Mohren ist der Gasthof Weisses Kreuz zu finden. Als wir zum Essen gehen wollten, wurden wir hinauskomplimentiert: Heute nur für Hausgäste. Leider war diese Information nirgends im Haus zu finden. Komisch, wenn man in der Urlaubssaison kein Geschäft machen will.

Absolut abzuraten vom Service ist das Gasthaus Gerda. Die Bedienung ist unfreundlich und komplett überfordert. Das Hotel wurde zwar vergrößert, das Restaurant aber nicht. Von der Bedienung wurden wir in den Speisesaal gebeten, vom Besitzer wieder herausgeschickt: „Wir haben nichts frei, wer hat Sie denn geschickt?“ So sollten wir im ungastlichen Nebenraum Platz nehmen. Nein danke. Ich kann meine Euro gerne wo anders ausgeben und nicht im Gasthaus Gerda.

Wer übrigens auf Äpfel steht, findet im Vinschgau seine Erfüllung. Es gibt so um die 15 verschiedene Sorten mit Geschmack und Färbung. Genannt seien der Golden Delicous, (süßlich, säuerlicher Geschmack, saftig und würzig), der Red Delicous (knackig, saftig und süß), der Jonagold (säuerlich. aromatisch) oder der Gala (süß, fruchtig). Die Äpfel sind wahre Powerspender von Vitamin C und B, Mineralstoffe und Spurenelemente. Und das nur bei 70 Kilokalorien pro Apfel – das ist gegen den dicken Bauch auch gut.

Urlaub in Südtirol (3/10): Andere Zeiten, andere Urlaubsgewohnheiten

26. August 2009

Gemeinschaft in Südtirol

Bei einem, zwei Gläschen Kalterersee, dem lokalen süffigen Rotwein, erzählte uns unsere Wirtin, wie sich der Tourismus in Burgeis in Südtirol verändert hat. Es waren vor zwanzig Jahren zumeist deutschsprachige Gäste in den Pension, aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Heute ist Südtirol als jüngster Teil Italiens von den Italienern entdeckt worden, die natürlich auch die wunderbare Gegend genießen. Für die Bevölkerung ist dies grundsätzlich kein Problem. Die Südtiroler sprechen deutsch und italienisch fließend. Unter sich unterhalten sich die Südtiroler aber nach wie vor in deutsch – obwohl ich Schwierigkeiten hatte den Gesprächen im doch sehr eigenen Dialekt exakt zu folgen. Deutsch ist doch eine schwere Sprache.

Früher konnte man sich auf die Treue seiner Gäste verlassen. Viele kamen seit Jahren in die gleiche Pension zum Entspannen. Nur keine Experimente. Es ist wie bei der Sparkasse. Legte man dort einmal sein Geld an, blieb man sein Leben lang dabei und das über Generationen hinweg. Ein Wechsel war so gut wie unmöglich. Genauso verhielt es sich mit dem Urlaub. Man fuhr an den gleichen Urlaubsort, am besten in die gleiche Pension oder den gleichen Campingplatz. Am besten war es noch, wenn man das gleiche Zimmer wie im Vorjahr beziehen konnte. Alles hatte seine Ordnung. Alles hatte seinen Platz. Bei der Abreise buchte der treue Urlauber gleich für das nächste Jahr vor: Gleicher Zeitraum, gleiches Zimmer, gleiches Wetter bitteschön.

Verändert hat sich auch die Gemeinschaft unter den Gästen. In unserer Pension ist der Frühstücksraum nur zum Frühstück belegt. Abends findet sich dort kein Gast mehr ein. Der Raum mit seinen Tischen und Bänken war früher ein Gemeinschaftsraum. Nach dem Wandern trafen sich die Gäste auf eine Flasche Wein. Sie erzählten sich Geschichten von ihren Erlebnissen und tauschten Erinnerungen aus. Wenn die Stimmung richtig gut war, dann beschwor die Gemeinschaft die Südtiroler Gastlichkeit. Es wurde zusammen gesungen und musiziert. Heute kann kaum einer der jüngeren Gäste wohl ein Volkslied. Ich hätte vielleicht die Beatles zu bieten, deren Lieder für mich eine Art Volksmusik der Moderne geworden sind. Bei „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „Des Wandern ist des Müllers Lust“ komme ich mangels Textkenntnisse nicht über die erste Strophe hinaus.

Die Verlässlichkeit der Gäste hat sich verändert. Die wenigsten buchen ein Jahr im voraus und bleiben auch nicht mehr drei Wochen am Stück. Spontanurlaube sind heute angesagt. Mir fällt am Mittwoch ein, dass ich das Wochenende in Südtirol verbringen möchte und buche am Donnerstag dann eine Pension und reise am Freitag an. Ich verbringe in der Regel auch keine drei Wochen mehr im Urlaub. Rein, was erleben und wieder nach Hause. Ein Kollege nannte diese Art von Wochenendurlaub mit Bergsteigen, Wandern oder Radeln neulich „aktive Entspannung“. Netter Ausdruck für Freizeitstress.

Urlaub in Südtirol (2/10): Zeitreise ins Jahr 1978

25. August 2009

Volksschule in Burgeis

Beim Lesen der Eiskarte kommen vergessene Geschmäcker in Erinnerung: Bananensplit, Nussbecher, Birne Helene, Vanilleeis mit heißen Himbeeren. Wir haben Platz genommen auf der beliebten Sonnenterrasse unter Sonnenschirmen. Darauf abgebildet, das Logo von Dallmayer Kaffee. Der Ort hat den wohlklingenden Namen Pizzeria Daniela. Wir machen Urlaub im Jahr 1978. Wir machen Urlaub zwei Wochen in Burgeis in Südtirol.

Die Gegend ist wunderbar, ein Paradies für Trekkingfreaks, Mountainbiker, Freeclimber und Biker. Das Problem ist, dass diese Sportarten nicht in die gefühlte Zeit des Ortes passen: Hierzu passen eher Wanderer mit Baedeker (für die romanischen Wandmalereien der zahlreichen Kirchen) oder Didi-Thurau-Radfahrer. Wir sind auch gleich einer Wanderin aus Bad Tölz begegnet, die auf den Bus wartete und auf einer Exkursion in Sachen „eindrucksvolle Fresken“ war.

Da die Abendgestaltung am Ort überschaubar ist, sitzen wir abends vor dem örtlichen Supermarkt, der einstmals ein Genossenschaftsladen war. Gegen 18:30 Uhr kommen die Bauern des Ortes zusammen und liefern ihre Milch bei der örtlichen Sennerei ab. Die einen befördern ihre Kannen in Handwagen, andere ziehen sie mit einem Traktor, haben sie im Kofferraum vom Fiat, hängen sie an die Vespa, ein anderer bringt seine Kanne mit dem Schubkarren. Die Milchmengen sind überschaubar. Großbauern mit vielen Großvieheinheiten finden sich hier selten. In Burgeis scheint eine kleinbäuerliche Struktur zu überwiegen. Vier Stück Vieh im Stall, das muss reichen.

Zugegeben, das System funktioniert. Keine Massentierhaltung. Wahrscheinlich setzen die Landwirte nebenbei noch auf Tourismus. Leider hat sich dieser seit den siebziger Jahren kaum verändert. Die Zimmer unserer Zwei-Sterne-Pension haben zwar alle Farbfernsehen und Tastentelefon. Aber das war es auch dann schon. Die Matratzen sind durchgelegen, so dass sich der geschwundene Wanderkörper über Nacht nicht erholen kann. Zur Entschuldigung muss aber gesagt werden, dass die Wirtin Zug um Zug die Zimmer renoviert, aber wir uns mit Eintritt zum Zimmer auf eine Zeitreise in unsere Jugend begeben.

Urlaub in Südtirol (1/10): Zwei Wochen ohne Internet

24. August 2009

Panorama über Südtirol

˙Der Entzug kam heftig, brutal und gnadenlos. Meine Frau wollte den Urlaub ihrer Jugend wiederholten und hat zwei Wochen Burgeis in Südtirol gebucht. Sie schwärmte von wundervollen Wanderwegen, hohen Bergen, schneeverhangenen Gipfeln und Gaumengenüssen. „Es ist wie in meiner Jugend“, warb sie und wir zogen auch in die Pension ihrer Jugendurlaube ein. Allerdings: Kein Internet, kein WLAN. Diese Erkenntnis traf mich hart und unvermittelt. Im ganzen Haus kein Zugang zum weltweiten Datennetz. Damit kein Twitter, keine Mails, kein Blogging, kein Skype oder AIM – die moderne Welt ist hier nicht angekommen. Ich konnte es nicht fassen: Die Abende verbrachte ich damit, durch die Ortschaft zu irren. Das iPhone in der Hand und den WLAN-Detektor aktiviert, der alle zehn Sekunden einen neuen Scan durchführt. Doch das hätte ich mir sparen können. Der Ort ist WLAN-freie Zone. Es gibt nix, nix, nix. Ich bin voll auf Cold Digital Turky.

Doch auch meine Frau traf der Entzug, obwohl sie es nicht zugeben würde. Sie sammelte im Urlaub alle möglichen gedruckten Touri-Informationen über Wanderwege, Ausflugsziele und Routen. Bisher hatte sie diese Infos aus dem Netz gezogen, doch hier ist eben Fehlanzeige. Datenroaming war uns natürlich zu teuer. Meine Frau ist Schwäbin und ich bin von Natur aus geizig. Ich gestehe hiermit vor der Öffentlichkeit: Ich betrat zum ersten Mal in meinem Leben eine Touristeninformation.

Normalerweise sollte ich am Ende dieses Blogeintrags sagen: Die zwei Wochen Urlaub ohne Internet haben mir nichts ausgemacht. Ich habe mich nach ein, zwei Tagen an ein Leben ohne Internet gewöhnt. Aber ich bin ein Lügner.