Archive for April 2013

Buchtipp: The Making of the Empire strikes back von J.W. Rinzler

8. April 2013

Empire

Als das Imperium schlägt zurück 1980 in die Kinos kam, hatte ich Angst. Ich hatte Angst enttäuscht zu werden. In der Regel waren Fortsetzungen von Filmklassikern immer schlechter als der erste Teil. So war es beim Weißen Hai, sogar bei French Connection und vielen anderen mehr. Als Kind hatte ich Krieg der Sterne im Kino gesehen und mir war klar, dass ich Kinogeschichte gesehen hatte. Mein Kinderleben änderte sich durch Star Wars, wie Krieg der Sterne später hieß.

Als 1980 die Fortsetzung Das Imperium schlägt zurück ins Kino kam war ich nervös, wie denn die Story von Luke, Han, Leia und dem dunklen Helden Darth Vader weitergeht. Und was sage ich? Es war der Hammer. Der Anfang des Films war der Wahnsinn: Die Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth mit den ATATs presste mich in den Kinosessel, dann die Jedi-Ausbildung von Luke durch Yoda auf Dagobah war interessant, fanatisch die Stadt in den Wolken und der Kampf von Luke und Vader. Und zum Schluss der absolute Hammer: „Luke, ich bin dein Vater.“ Yeah, das fetzte. Es wurde wiederum Filmgeschichte geschrieben.

Es wurde Zeit, dass ich mich mehr mit dem Making of vom Imperium beschäftigte. J. W. Rinzler trug zum 30. Geburtstag des Films die wesentlichen Fan-Informationen zusammen und sammelte umfangreiches und außergewöhnliches Bildmaterial. Heraus kam das Buch: Making of the Empire Strikes Back Ridley Scott schrieb das Vorwort. Rinzler widmete sich allen Bereichen des Films und legt besonderen Wert auf Interviews und Gespräche. Gerade die Dialoge zwischen den Stars vor und hinter der Kamera geben uns Fans einen gewinnbringenden Eindruck, wie es am Set und in der Postproduction zugegangen sein muss. Als Fan von Special Effects gab es einen Blick hinter die Kulissen von ILM. Was mich persönlich besonders freute ist ein Bild einen alten Apple II Rechners, der das Motion Capturing besorgte – unvorstellbar in heutigen Zeiten. Das veröffentlichte Bildmaterial ist einfach wunderbar. Jedes Fan-Herz muss bei den Fotos höher schlagen. Als ich im Kino saß stellte ich fest, dass Vader seinen Anzug gewechselt hatte. Es ist nicht mehr das gleiche Dress wie in Krieg der Sterne. Übrigens: Die originale Darth-Vader-Rüstung aus Das Imperium schlägt zurück befand sich bis 2008 im Filmmuseum Berlin, wo ich es mir mehrmals angeschaut habe. Dabei sind es in erster Linie nicht die Bilder aus dem finalen Film, sondern es sind Produktionsfotos, Skizzen, Zeichnungen. Neben den Bildern vom Set liebe ich die unterschiedlichen Versionen von Kino-Plakaten, die angefertigt und wieder verworfen wurden.

Natürlich wollte ich alles wissen, wie die Vater-Sohn-Szene gedreht wurde. Lucas wandte einen Trick an und hielt den Schock der Enthüllung bis zuletzt geheim. Die Darsteller wussten nichts von dem Gag. Alles war top secret. Erst in der Postproduction wurde der entscheidende Satz von Vader eingefügt: „Luke, ich bin dein Vater.“ Eigentlich lautet der Satz ja: „Nein… ich bin dein Vater!“  Aber „Luke, ich bin dein Vater.“ wurde so oft von den Fans zitiert, dass er inzwischen wahr sein müsste. Gedreht wurde etwas von der Art: „Obi-Wan hat deinen Vater getötet“ – nicht schlecht, aber  „Luke, ich bin dein Vater“ ist besser.

Etwas zu wenig geht das Buch Making of the Empire Strikes Back auf die fabelhafte Musik von John Williams ein. Sein Imperial March hat Musikgeschichte geschrieben und tauchte beim Imperium zum ersten Mal auf. Heute wird der Marsch immer wieder eingesetzt. Ich erinnere mich als ein saudischer Prinz in London am 30. Oktober 2007 eintraf und die  Queen’s Guard Band den Imperial March spielte. Das gab fett Ärger, obwohl es ein Fake war.  Aber hier kommt mir die Würdigung von J. W. Rinzler zu kurz. Sein Schwerpunkt liegt mehr auf Animation, Masken und Tricks. Und hier ist besonders Yoda zu nennen. Als ich damals vor dem Kino hörte, dass die Muppet-Leute um Frank Oz mitgemacht haben, dachte ich an Kermit den Frosch und Fozzy Bär. Aber ich hätte nie gedacht, dass Yoda so eine Ausstrahlung hatte. In keinen Moment während des Films dachte ich an eine Puppe oder Schauspielerei. Yoda war da und er beherrschte die Szene. Ähnlich ging es mir Jahrzehnte später mit Gollum in Herr der Ringe bzw. Hobbit.

Google Glass: Näher am Geschehen

7. April 2013

glas

Zum Nachdenken hat mich ein Vortrag von Timothy Jordan, Entwickler bei Google, über das Projekt Google Glass gebracht. In einer Nebenbemerkung bei seinem Vortrag auf der SXSW sagte er, dass wir uns bei Events zu sehr mit der Technik beschäftigen und damit weniger am Geschehen teilnehmen bzw. mitbekommen würden. Verdammt, der Kerl hat recht.

Ich bezieh es jetzt mal auf meine Person. Seit 1988 bin ich beruflich als Medienmensch tätig und sobald ich Technik einsetze, bin ich nicht mehr Teil des Geschehens, eines Vortrags, eines Events, einer Diskussion, eines Konzerts. Ich kann das Ganze nicht mehr richtig genießen, weil ich durch die Technik abgelenkt bin.

Wenn ich zum Beispiel als Fotograf arbeite, nehme ich die Welt durch den Sucher der Kamera wahr. Ich nehme nicht mehr das Gesehen wahr, sondern ich filtere, ich wähle aus – oder die Technik filtern – je nach Sichtweise. Je nach eingesetzter Optik betone oder relativiere ich Ereignisse.

Beim Filmen mit der Videokamera ist dieses Gefühl bei mir noch stärker. Ich werde Teil der Kamera, sehe ein Event unter einer anderen Perspektive, nehme das Event anders wahr. Zudem muss ich beim Filmen noch mehr auf die Technik achten als beim Fotografieren.

Das wird nicht nur mir so gehen: Wenn ich heute auf eine Veranstaltung gehe, sehe ich viele Leute (mich eingeschlossen), die Fotos oder Videos mit ihrem Smartphone oder Tablet machen. Sie sehen die Veranstaltung gefiltert durch das Device und sind im Grunde abgelenkt durch die Technik.

Das ist ein schöner Ansatz für die Google Brille. Als Brillenträger habe ich das Gestell immer auf der Nase, immer dabei. Ich denke, die Form der Berichterstattung wird sich dadurch komplett ändern. Und ich bin wahnsinnig neugierig auf die Brille.

Wir basteln uns unser Star Wars-Universum aus Stoff und Papier

5. April 2013

Alles begann mit dem Kinderbuch Darth Paper schlägt zurück. Ich kaufte es K1 zu Weihnachten, weil die Familie am Star Wars-Fieber erkrankt ist. Die nette Geschichte um Schüler und Star Wars gipfelte in einem Origami-Darth Vader- Und schon war ein neuer Virus bei uns zu Hause ausgebrochen: Der Bastel-Virus

Zunächst waren es die klassischen Faltflieger, Hüte aus Zeitungspapier (wo in aller Welt sollen wir denn in unserem digitalen Haushalt noch Zeitungspapier herbekommen?), Schiffchen und das ganze Zeug.

Aber es ging weiter. Die Familie wollte Star Wars Modelle aus Papier bauen und wir setzen dabei auf unsere Geheimwaffe: K2. Sobald K2 Schere, Kleber und Papier in die Hände bekommt, dann bricht der Bastelsturm los. Es wird gefaltet, geschnitten, geklebt, was das Zeug hält. Zwei Tuben Klebstoff sind keine Seltenheit.

Unser Joda aus Filz.

Unser Joda aus Filz.

In einem Bastelkurs der örtlichen Bücherei schuf K1 dann einen Joda aus Filz. Und so war klar, wir müssen nicht nur mit Papier Modelle basteln, sondern aus anderen Haushaltsmaterialien. Dazu haben wir uns zwei Bücher angeschafft, die ich jedem Bastler aus der Star Wars-Welt empfehlen kann: Auf Deutsch gibt es das Star Wars: Das STAR WARS Bastelbuch. Hier können wir Chewbacca-Sockenpuppen, Ewok-Blumenvasen, AT-AT-Kräuterbeete und R2D2-Mützen und vieles mehr produzieren. Autorin Bonnie Burt hat viele nette Ideen zusammengetragen, ausprobiert und für uns Bastelfreunde aufbereitet. Die Materialien waren grundsätzlich bei uns im Haushalt vorhanden. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, wobei die Basteleien von „pipieinfach“ (K1) bis „sauschwer“ (K2) sind. Mir hat der ATAT-Kräutergarten am besten gefallen. Und ich hoffe auf nächsten Winter auf die R2D2-Häckelmütze, nachdem meine Gattin wieder im Woll-Wahn gefangen ist. Während das Star Wars: Das STAR WARS Bastelbuch schon ein bisschen Vorbereitungszeit benötigt, sind die Ergebnisse bei Star Wars Origami: 35 Amazing Models from a Galaxy Far, Far Away super schnell zu sehen. Chris Alexander hat 35 Modelle aus der Star Wars Welt zum Falten und Kleben zusammengetragen. Schritt für Schritt-Anleitungen mit englischen Begleittext sind aber zum Teil ganz schön knifflig. Gut ist aber die Bebilderung, die einem wunderbar weiterhilft, auch wenn man kein Englisch der Bastelsprache spricht. Die Bilder sagen mehr als Tausend Worte.

Prima Helfer zum Basteln mit guten Anleitungen.

Prima Helfer zum Basteln mit guten Anleitungen.

Übertreibung mancher Massenmedien im Lego-Streit

4. April 2013
Diskussion in München bei Lego. Foto: Türkische Kulturgemeinde

Diskussion in München bei Lego. Foto: Türkische Kulturgemeinde

Wo liegt jetzt die Wahrheit bei der Berichterstattung in den Massenmedien? Fakt ist dass die türkische Kulturgemeinde in Österreich sich massiv über den Lego Bausatz Jabbas Palast aufgeregt hat. Was war da nicht alles zu lesen über Volksverhetzung, Kulturrassimus und andere schlimme Dinge. Fakt ist auch, dass Lego den Bausatz zum Jahresende 2013 aus dem Programm nehmen will. Ich bloggte über den Vorfall Ende Januar 2013.

Der Grund des Streits

Der Grund des Streits

Vertreter von Lego haben sich mit Vertretern der Kulturgemeinde getroffen, um den Fall zu diskutieren. Lego teilte mit, dass der Palast ab 2014 nicht mehr im Sortiment sein wird. Es sei, so Lego ein ganz normaler Wechsel des Sortiments. Star Wars-Produkte haben eine Dauer bei Lego zwischen einem und drei Jahren, dann werden sie aus dem Sortiment genommen und vielleicht später wieder in neuer Form aufgelegt. Das war so mit dem Tie Fighter, dem ATAT, den Sternenzerstörern, der Wüstenraupe und auch beim Falken. Der Palast war seit 2012 in überarbeiteter Form im Lego-Programm.

Und was machen die Massenmedien daraus? Lego habe sich dem Druck der Kulturgemeinde gebeugt? Der Stern meint: Ärger um „Jabba’s Palace“: Das Lego-Imperium gibt sich geschlagen. Die Online-Plattform Nordbayern schreibt: Nach Rassismusvorwürfen: Lego reißt Jabbas Palast ab und viele mehr. Focus titelt: „Volksverhetzender“ Lego-Bausatz vor dem Aus. Blödsinn, sage ich. Ich kann diese Übertreibungen der Massenmedien nicht mehr hören bzw. lesen. Lego stellt klar: „A few media have reported that the product is being discontinued due to the mentioned criticism. This is, however, not correct.“

Und natürlich setzt die Kulturgemeinde noch eines oben drauf, in dem sie den Sortimentswechsel kommentiert: „Wir bedanken uns und gratulieren Lego zur Entscheidung, ab 2014 den Lego Star Wars-Bausatz Jabbas Palace nicht mehr zu produzieren und aus dem Produktwerbekatalog zu nehmen.“, so Birol Kilic, Obmann der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich, so in einer Pressemitteilung. „Bei diesem Lego Spiel ist Jabba ein Bösewicht, der orientalische Wasserpfeife raucht und eine Prinzessin als Bauchtänzerin in Ketten gefangen hält – das hat in den Kinderzimmern nichts verloren.“, so die Generalsekretärin der Türkischen Kulturgemeinde, Melissa Günes. Auch sein Wohnsitz erinnert an die Moschee Hagia Sophia in Istanbul. Zudem ist der Name „Al Jabbar“ im Arabischen mit „der Allmächtige“ zu übersetzen und ist einer der 99 Namen für Allah im Koran. Im Hebräischen wird dieses Wort mit „Lob“ übersetzt, so die Pressemitteilung weiter.

Upps. im Film ist der Palast noch zu sehen - schnell Disney angreifen, oder?

Upps. im Film ist der Palast noch zu sehen – schnell Disney angreifen, oder?

Und was ist mit dem Film? Jabbas Palast ist weiterhin im Film, auf Video, DVD, Blu ray in der Rückkehr der Jedi Ritter zu finden? Geht die Türkischen Kulturgemeinde jetzt auch gegen Disney vor? Auf die Gespräche bin ich gespannt oder war es dann doch nur ein PR-Gag um auf sich aufmerksam zu machen?

Vor 40 Jahren: Der erste Anruf am Handy – was war dein erstes Handy?

3. April 2013

Vor 40 Jahren wurde der erste Anruf auf einem Mobiltelefon getätigt. Das war der Einstieg in die mobile Kommunikation, so wie wir sie heute kennen. Martin Cooper war der erste Mensch mit einem Handy. Seines sah noch etwas unförmig aus: Das Ding war etwa 20 cm lang und etwa 850 Gramm schwer. Es war der Vorläufer der Motorola DynaTAC-Serie. Aber es war ein Durchbruch. Heute ist die Gesellschaft mobil geworden. Smartphones und Tablets gehören in unseren Alltag einfach dazu.

Mein zweites Handy - das erste war das gleiche Modell aber giftgrün.

Mein zweites Handy – das erste war das gleiche Modell aber giftgrün.

Als ich als junger Mann bei der örtlichen Tageszeitung begonnen hatte, verfügte unser Fotograf Franz Schmotz schon über ein erstes Mobiltelefon. Es war ein C-Netz Teil mit fettem Bleiakku. Aber es war der Beginn. Franz Schmotz war für uns Schreiberlinge überall erreichbar und konnte aktuelle Termine wahrnehmen. Er hatte erkannt, wie wichtig mobile Kommunikation für seinen Beruf ist.

Ich überlegte mir lange, ob ich ein Handy überhaupt brauchte. Nach langem Für und Wider entschied ich mich für mein PT 11 von Nokia in giftgrün. Es stammte direkt von E-Plus, die damals einen lustigen Vogel als Marke hatten. Standby-Zeit war nicht berauschend, aber ich hatte Anschluss an die mobile Kommunikation gefunden. Erst später steckte ich mir Nokia, Sony Ericsson, und viele mehr in die Tasche. Mein coolstes Handy war ein Nokia im Matrix-Look. Allerdings war die Synchronisation mit dem Mac eine Katastrophe. Ich kam auf den Newton, dann auf den Palm, wechselte irgendwann zum Palms Treo und endlich endlich viel später kann das iPhone.

Und was war dein erstes Handy?

Finding Dory: Findet Nemo wird fortgesetzt

3. April 2013

dory

Jetzt ist es raus. Pixar/Disney werden zu Finding Nemo eine Fortsetzung drehen. Der Film wird wohl Finding Dory heißen und im November 2015 in die US-Kinos kommen. Damit geht Pixar auf Nummer sicher und setzt weiterhin auf Sequels. Neben Toy Story 1-3, Cars 1-2 und Monster AG 1-2 kommt jetzt der zweite Teil von Nemo. Finding Nemo war der Kassenknüller im Jahr 2003.

2003 stellte John Lasseter Finding Nemo in Spanien vor.

2003 stellte John Lasseter Finding Nemo in Spanien vor.

Ich bin mir sicher, dass sich Pixar alle Mühe geben wird, die Geschichte um den Fisch Nemo mit seiner verrückten Fischfreundin Dory gut fortzusetzen. Bisher haben Story und Technik bei Pixar immer gepasst. Was mich aber stört, ist die Ideenlosigkeit der Kreativen. Pixar war immer wieder für Überraschungen gut. Nun scheint es, als ob man in der Geldmaschinerie von Hollywood bzw. Disney komplett aufgegangen ist. Zur Klarstellung: Ich bin ein großer Freund des Geldverdienens, aber Film muss mehr sein, als auf Nummer Sicher Kasse zu machen. Filme bereichern, erweitern den Horizont, geben Denkanstöße und sind ein wichtiger Teil des Kulturgutes. Dazu hat Pixar in der Vergangenheit absolut beigetragen und wird es auch weiter.

Ein Teil der Finding Nemo Crew bei ihrer Präsentation in Spanien. Spaß hat es gemacht.

Ein Teil der Finding Nemo Crew bei ihrer Präsentation in Spanien. Spaß hat es gemacht.

Regie wird wieder Andrew Stanton führen, der schon die Pixar-Filme Nemo und Wall•E gedreht hat. Aber er drehte auch den Mega-Flop John Carter, der mir persönlich aber ganz gut gefallen hat. Der Film spielt ein Jahr später nach Finding Nemo und laut Ellen DeGeneres soll es ein wundervolles Drehbuch sein. Ellen DeGeneres sprach im Original die Dory und soll auch wieder die Rolle übernehmen. In ihrer TV-Show Ellen warb sie immer intensiv wieder für eine Fortsetzung von Finding Nemo.