Heute vormittag im Allgäu: Schulung von allen sechsten Klassen des Gymnasiums Hohenschwangau.
Gerade habe ich einen Vortrag über Medienkompetenz im Allgäu beendet und lese im Internet, bayerische Schüler besser vor Straftaten im Internet geschützt werden sollen.
Im Auftrag der Staatsregierung habe eine entsprechende Arbeitsgruppe heute ihre Arbeit aufgenommen. Die Vertreter von Justiz- und Kultusministerium sowie Lehrerverbänden wollen ein Konzept entwickeln, das Kinder und Jugendliche über die Gefahren in den sozialen Medien aufklärt. Gerne würde ich an einer solche Arbeitsgruppe teilnehmen und mein Fachwissen einbringen.
Seit mehreren Jahren bin ich mehrmals die Woche in Bayern mit meinem „Tag der Medienkompetenz“ unterwegs und schule Schüler, Lehrer und vor allem die Eltern im Umgang mit sozialen Netzwerken. Ich plädiere dafür, die ganze Schulfamilie zu schulen und nicht nur die Schülerinnen und Schülern.
Klassensprecher des Gymnasiums Haßfurt habe ich vergangene Woche im Auftrag der HSS geschult.
Vielen Schülern sei nicht bewusst, so Justizminister Eisenreich, dass sie sich mit bestimmten Beiträgen auf Facebook oder WhatsApp strafbar machen. Konkret nannte er dabei neben Cybermobbing die Verbreitung von kinderpornographischen Bild – oder Tonaufnahmen, Gewaltdarstellungen sowie Volksverhetzung. Wichtig ist mir aber auch bei all den Gefahren, die Chancen der Digitalisierung zu sehen. Bayern als ehemaliges Hightech-Land darf den Anschluss nicht verlieren. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Gegen Angst hilft nur Wissen und Bildung. Daher begrüße ich die Initiative und würde mich gerne einbringen. Mail genügt und gerne weitersagen.
Diskussion in München bei Lego. Foto: Türkische Kulturgemeinde
Wo liegt jetzt die Wahrheit bei der Berichterstattung in den Massenmedien? Fakt ist dass die türkische Kulturgemeinde in Österreich sich massiv über den Lego Bausatz Jabbas Palast aufgeregt hat. Was war da nicht alles zu lesen über Volksverhetzung, Kulturrassimus und andere schlimme Dinge. Fakt ist auch, dass Lego den Bausatz zum Jahresende 2013 aus dem Programm nehmen will. Ich bloggte über den Vorfall Ende Januar 2013.
Der Grund des Streits
Vertreter von Lego haben sich mit Vertretern der Kulturgemeinde getroffen, um den Fall zu diskutieren. Lego teilte mit, dass der Palast ab 2014 nicht mehr im Sortiment sein wird. Es sei, so Lego ein ganz normaler Wechsel des Sortiments. Star Wars-Produkte haben eine Dauer bei Lego zwischen einem und drei Jahren, dann werden sie aus dem Sortiment genommen und vielleicht später wieder in neuer Form aufgelegt. Das war so mit dem Tie Fighter, dem ATAT, den Sternenzerstörern, der Wüstenraupe und auch beim Falken. Der Palast war seit 2012 in überarbeiteter Form im Lego-Programm.
Und natürlich setzt die Kulturgemeinde noch eines oben drauf, in dem sie den Sortimentswechsel kommentiert: „Wir bedanken uns und gratulieren Lego zur Entscheidung, ab 2014 den Lego Star Wars-Bausatz Jabbas Palace nicht mehr zu produzieren und aus dem Produktwerbekatalog zu nehmen.“, so Birol Kilic, Obmann der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich, so in einer Pressemitteilung. „Bei diesem Lego Spiel ist Jabba ein Bösewicht, der orientalische Wasserpfeife raucht und eine Prinzessin als Bauchtänzerin in Ketten gefangen hält – das hat in den Kinderzimmern nichts verloren.“, so die Generalsekretärin der Türkischen Kulturgemeinde, Melissa Günes. Auch sein Wohnsitz erinnert an die Moschee Hagia Sophia in Istanbul. Zudem ist der Name „Al Jabbar“ im Arabischen mit „der Allmächtige“ zu übersetzen und ist einer der 99 Namen für Allah im Koran. Im Hebräischen wird dieses Wort mit „Lob“ übersetzt, so die Pressemitteilung weiter.
Upps. im Film ist der Palast noch zu sehen – schnell Disney angreifen, oder?
Und was ist mit dem Film? Jabbas Palast ist weiterhin im Film, auf Video, DVD, Blu ray in der Rückkehr der Jedi Ritter zu finden? Geht die Türkischen Kulturgemeinde jetzt auch gegen Disney vor? Auf die Gespräche bin ich gespannt oder war es dann doch nur ein PR-Gag um auf sich aufmerksam zu machen?
In meinem Blog halte ich weitgehend das Thema Religion außen vor. ich halte es grundsätzlich mit Friedrich dem Großen: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ Dabei habe ich durchaus eine Meinung zu religiösen Themen, aber das geht in der Regel keinem etwas an. Aber ich lasse mir als Lego-Fan nicht die Verunglimpfung von Glauben oder Relgion vorwerfen.
Ihr wisst, was ich meine: Türkische Kulturgemeinde in Österreich erwägt Klage gegen Lego in Deutschland, Österreich und der Türkei wegen des LEGO Star Wars 9516 – Jabba’s Palace. Grund: „pädagogisch verwerfliche“ Elemente seien in dem Star Wars-Set zu finden. Um was geht es genau? Die Kulturgemeinde sieht Ähnlichkeiten der Hagia-Sophia-Moschee in Istanbul mit dem Palast von Jabba. Im Speziellen geht es um den Turm, der dem Minarett ähnelt. Außerdem könnten Kinder auf die Gedanken kommen, dass der Islam eine gewalttägige Religion sei, denn die Lego-Figuren seien mit Lego-Bewaffnung ausgestattet, wie Kanonen, Laserpistolen, Gewehre und Schwerter/Äxte. Und der Wasserpfeife rauchenden Jabba sei zudem ein Böser, der in seinem Palast sitzt. Mit dem Spielzeug würden „rassistische Vorurteile und gemeine Unterstellungen gegenüber den Orientalen und Asiaten als hinterlistige und kriminelle Persönlichkeiten bedient“.
Der Vorwurf an Lego.
Ich wehre mich entschieden dagegen als Lego-Sammler an Volksverhetzung beteiligt zu sein. Ich glaube, die Dänen bei Lego sind nicht an Konflikten interessiert. Sie wollen eine möglichst exakte Kopie der Star Wars-Filme in die Lego-Welt übertragen und keinem in ihrem Glauben diskriminieren. Auch George Lucas, dem Schöpfer von Star Wars, ist für mich kein Volksverhetzer. Jabbas Palast war in dem Film Rückkehr der Jedi-Ritter zu sehen und ich sehe auch in den Jedis keine Kreuzritter.
Ich kann es nicht beurteilen, ob es um ein Aufbauschen einer Sache ist, um im Gespräch zu sein. Wenn das die Absicht der türkischen Kulturgemeinde ist, dann ist die Aktion gelungen. Nationale und internationale Medien berichten über diesen Vorwurf der Volksverhetzung. Meine Freunde in der Lego-Community schütteln verständnislos den Kopf über den Vorwurf. Ich erinnere nur an Friedrich II: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ Oder was meint ihr?