Posts Tagged ‘Tag der Medienkompetenz’

Ich heb mal den Finger: Bayern will mehr über Soziale Netze aufklären

3. Februar 2020
Heute vormittag im Allgäu: Schulung von allen sechsten Klassen des Gymnasiums Hohenschwangau.

Heute vormittag im Allgäu: Schulung von allen sechsten Klassen des Gymnasiums Hohenschwangau.

Gerade habe ich einen Vortrag über Medienkompetenz im Allgäu beendet und lese im Internet, bayerische Schüler besser vor Straftaten im Internet geschützt werden sollen.
Im Auftrag der Staatsregierung habe eine entsprechende Arbeitsgruppe heute ihre Arbeit aufgenommen. Die Vertreter von Justiz- und Kultusministerium sowie Lehrerverbänden wollen ein Konzept entwickeln, das Kinder und Jugendliche über die Gefahren in den sozialen Medien aufklärt. Gerne würde ich an einer solche Arbeitsgruppe teilnehmen und mein Fachwissen einbringen.
Seit mehreren Jahren bin ich mehrmals die Woche in Bayern mit meinem „Tag der Medienkompetenz“ unterwegs und schule Schüler, Lehrer und vor allem die Eltern im Umgang mit sozialen Netzwerken. Ich plädiere dafür, die ganze Schulfamilie zu schulen und nicht nur die Schülerinnen und Schülern.

Klassensprecher des Gymnasiums Haßfurt habe ich vergangene Woche im Auftrag der HSS geschult.

Klassensprecher des Gymnasiums Haßfurt habe ich vergangene Woche im Auftrag der HSS geschult.

Vielen Schülern sei nicht bewusst, so Justizminister Eisenreich, dass sie sich mit bestimmten Beiträgen auf Facebook oder WhatsApp strafbar machen. Konkret nannte er dabei neben Cybermobbing die Verbreitung von kinderpornographischen Bild – oder Tonaufnahmen, Gewaltdarstellungen sowie Volksverhetzung. Wichtig ist mir aber auch bei all den Gefahren, die Chancen der Digitalisierung zu sehen. Bayern als ehemaliges Hightech-Land darf den Anschluss nicht verlieren. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Gegen Angst hilft nur Wissen und Bildung. Daher begrüße ich die Initiative und würde mich gerne einbringen. Mail genügt und gerne weitersagen.

Eigentlich ist der Digitalpakt Schule selbstverständlich

23. Februar 2019
Ausgemistete Hardware an einer Schule

Ausgemistete Hardware an einer Schule

Ich danke allen Beteiligten, dass der Digitalpakt Schule in Deutschland endlich zustande gekommen ist. Unser Land braucht solche Beschlüsse und gut, dass die Politik über ihren Schatten gesprungen ist. Aber eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein. Was jetzt als große Tat gefeiert wird, ist eigentlich nur eine Pflichtaufgabe, das Land voranzubringen. 

Unsere Schulen müssen digital fit gemacht werden und der Digitalpakt Schule ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Schulen in Deutschland sollen in den kommenden fünf Jahren rund fünf Milliarden Euro für die Anschaffung von digitalen Geräten wie zum Beispiel Laptops und Tablets bekommen.

Ich halte dreimal die Woche Vorträge an deutschen Schulen.

Ich halte dreimal die Woche Vorträge an deutschen Schulen.

Wer allerdings glaubt, das jetzt Deutschlands Zukunft gesichert ist, den muss ich enttäuschen. Das Geld aus dem Digitalpakt Schule ist wichtig, doch Geld allein löst nicht unser Problem. Ich bin mit meinem Tag der Medienkompetenz dreimal die Woche an Schulen in Deutschland unterwegs und schule Schüler, Lehrer und Eltern in Sachen Digitalisierung. Dabei fällt mir auf: Es sprechen viele Leute immer von Hardware, die mit den Geldern aus dem Digitalpakt Schule angeschafft werden kann. Also Computer, Beamer, Smartboards und anderes Zeug. Das ist schön und gut. Aber Hardware-Anschaffung ist nicht gleich Digitalisierung. Kreidetafel raus und Smartboards rein – das ist nur Augenwischerei und die Reduzierung darauf, wird unser Land nicht voranbringen. 

Digitalisierung heißt nicht gleich besserer Unterricht.

Es ist mehr, viel mehr als nur neue Rechner oder iPads. Das Denken muss digital werden. Die Bildung muss digital werden. Das Denken muss sich ändern. Lässt sich aus analogen Lehrern, digitale Pädagogen machen? Ja, das denke ich schon, wenn das Geld auch in die Fortbildung investiert wird. Und die Lehrkräfte müssen dazu bereit sein, sich auf das digitale Denken einzulassen. Ich höre immer wieder so Sprüche wie beispielsweise: „Ach Herr Lange, ich hab doch nur noch 10 Jahre, warum soll ich den Zirkus mitmachen?“ Bei solchen Aussagen könnte ich die Wand hochgehen, denn ihr habt das wertvollste Gut, nämlich unsere Kinder. In der freien Wirtschaft hätte ich solche Leute als Chefredakteur, der ich mal war, sofort entlassen. Das Beamtenrecht schützt dagegen solche Bremser.

Aber nochmal: Bildung muss digital werden. Ich sehe viele engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die Konzepte für ihre Schülerinnen und Schüler entwickeln. Es beginnt mit den Büchern. Meine Kinder schleppen in ihren Schulränzen etliche Kilogramm an Büchern täglich in die Schule. Jede Mama, jeder Papa kann ein Lied davon singen. Wir haben leider nur einen Büchersatz an Schulbüchern und die Kinder müssen den zwischen Wohnort und Schule hin und her schleppen. Für einen zweiten Büchersatz ist kein Geld da. Also Schulbücher müssen digital sein. 

Und dann sprechen wir mal über Arbeitsgeräte. Meiner Erfahrung nach verfügen fast alle Schülerinnen und Schüler ab der siebten Klasse über ein eigenes Smartphone. Das wäre für mich das Arbeitsgerät der digitalen Gegenwart.

Humor: Alte Rechner an einer Schule im Archiv.

Humor: Alte Rechner an einer Schule im Archiv.

Humor: Alte Rechner an einer Schule im Archiv.

Humor: Alte Rechner an einer Schule im Archiv.

Und ich wiederhole meine Forderung nach IT-Betreuung der Schulen. Ich vergleiche Schulen mal mit einem mittelständischen Unternehmen – und ich weiß, das der Vergleich hinkt. Der Direktor ist der CEO, die Lehrer sind das Management und die Schüler sind die Mitarbeiter. Jedes mittelständische Unternehmen in der Größe einer Schule hat eine eigene IT-Abteilung. In der Schule gibt es einen engagierten Kollegen als Systemadministrator oder das System wird von einem Sachaufwandsträger wie die städtische IT durchgeführt. Das kann nicht funktionieren. Wir müssen Schulen komplett umbauen. Beamer und Smartboards rein reicht durch den Digitalpakt nicht aus. Was meint ihr?

Digitalisierung in der Schule – positives Beispiel

26. Februar 2018
Die Kreidetafel kann auch im digitalen Zeitalter bleiben. Der Inhalt des Unterrichts muss sich ändern.

Die Kreidetafel kann auch im digitalen Zeitalter bleiben. Der Inhalt des Unterrichts muss sich ändern.

Dieses Jahr müssen die bayerischen Schulen ein Digitalisierungskonzept für ihre jeweilige Schule dem Bayerischen Kultusministerium vorlegen. Schulen sollen/müssen ins 21. Jahrhundert befördert werden. Ich bin durch meinen Tag der Medienkompetenz in der Regel dreimal die Woche an Schule unterwegs und schaue mir immer wieder Konzepte der Pädagogen an, was sie unter Digitalisierung verstehen.
Für mich steht fest: Internet und damit die Digitalisierung verändert unser Privat- und Arbeitsleben, die ganze Gesellschaft radikal. Ähnlich wie die Erfindung des Johannes Gutenberg verändert die Digitalisierung alle Bereiche des Lebens – und damit auch Schule. Jetzt treffe ich an besagten Schulen natürlich – wie immer im Leben auch – auf Totalverweigerer: „Wissen Sie, meine letzten 15 Jahre des Berufslebens will ich mich damit nicht mehr beschäftigen.“ OMG – nein, ich will kein Lehrerbashing betreiben. Die Aussage wäre witzig, wenn sich diese Lehrerinnen und Lehrer blöderweise nicht um Kinder kümmern würden.
Aber davon will ich heute nicht erzählen. Digitalisierung bedeutet auch nicht, die Kreidetafel abzuschrauben und einen Beamer oder Smartboards aufzustellen. Das ist Hardware und die richtige Hardware am richtigen Platz ist sinnvoll, hat aber mit Digitalisierung nichts zu tun. Digitalisierung geht tiefer und darf nicht an Hardware festgemacht werden. Es geht an das Grundsätzliche: Was ist Bildung? Wie wird Bildung vermittelt?
Vor kurzem traf ich auf einem Seminar Das Gymnasium Schrobenhausen ist dabei schon sehr weit. Es muss sich die Art des Lernens ändern. Ich habe die beiden Lehrern Johannes Kremsreiter und Michael Schindler getroffen, die zudem eigene Lösungen für ihren Digital-Unterricht entwickelt haben.

Medienkompetenz: Für mich ist das Glas eher halb voll als halb leer

4. April 2016

Ich freue mich immer wieder, wenn ich positiv in Presse, Funk und Fernsehen erwähnt werde. Im vergangenen Monat durfte ich in Oberfranken einige Vorträge zum Thema Medienkompetenz und Videogames halten. Im Vorfeld der Vorträge gab ich der Frankenpost, das ist die örtliche Tageszeitung in der Region Münchberg, ein ausführliches Interview. Ganz herzlichen Dank dafür. Das Interview erschien mit einer halben Seite und ich wurde bei den Vorträgen immer wieder auf das Interview angesprochen. Ich habe hier mal das Interview in meinem Blog veröffentlicht.

Eine halbe Seite Interview mit mir - coole Sache und vielen Dank.

Eine halbe Seite Interview mit mir – coole Sache und vielen Dank.

Herr Lange, empfinden Sie die zunehmende Digitalisierung der Welt als bedrohlich oder sehen Sie im technischen Fortschritt in erster Linie eine Chance?
Für mich ist das Glas eher halb voll als halb leer. Neugierde war und ist immer eine Triebkraft des Menschen, sonst würden wir heute noch in der Steppe leben. Ich halte es mit dem großen Douglas Adams: Was erfunden wird, bis man etwa 30 Jahre alt ist, wird als große Chance empfunden. Und alle Neuerungen und Trends, die nach dem 30. Geburtstag entstehen, nimmt der Mensch als Bedrohung wahr – und als sicheres Zeichen für den Niedergang der Kultur.

 

Gemäß einer Bitkom-Umfrage aus dem Jahr 2015 besitzen 85 Prozent der 12- bis 13-Jährigen in Deutschland ein Smartphone. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie diese Zahl hören?
Die digitale Welle kommt auf uns zu. Die ersten Ausläufer sind bereits da. Das Smartphone hat die Welt verändert und tut es. Viele Geräte wurden durch das Smartphone ersetzt: Kamera, Kalender, Wecker, Radioapparat, mp3-Player, Taschenrechner, Navi, Taschenlampe und es geht weiter. Die Zeitungsbranche hat sich verändert, die nächste Branche ist der Einzelhandel. Wir müssen uns als Gesellschaft auf diese digitale Welle vorbereiten. Nicholas Negroponte als er Chef vom MIT erklärte schon 1995: „move bits, not atoms!“ – Alle Waren und Dienstleistungen, die digital erbracht werden können, werden künftig digital erbracht.
Was möchten Sie Kindern und Jugendlichen vermitteln, wenn Sie Vorträge an Schulen halten?
Sie sollen sich bewusst werden, was um sie herum geschieht. Sie sollen die Veränderung begreifen und ihre Chance für sich und ihr Leben ergreifen. Viele der neuen Techniken sind faszinierend – beinhalten positive und negative Folgen. Plakativ sage ich: Leute, schaltet euer Hirn ein.
Was möchten die Schüler von Ihnen zum Thema Medien wissen? Wo liegen ihre Ängste und Hoffnungen?
Das ist natürlich altersabhängig. Das Thema Schutz der Privatsphäre zieht sich durch die Fragen. Immer wieder wollen die jungen Menschen wissen, wie sich die Welt verändert und wie sie sich auf die Herausforderungen einstellen können. – Und ein paar wollen auch ganz einfach nur ein paar Spieletipps.

 

Würden Sie Eltern raten, strikt zu kontrollieren, was der Nachwuchs an Smartphone, PC, Tablet und Co treibt, oder plädieren Sie eher dafür, die Kinder – ganz liberal – einfach mal machen zu lassen?

Extreme Positionen sind falsch. Kinder brauchen Grenzen und testen Grenzen aus. Es wäre wichtig, dass Eltern ihren Erziehungsauftrag annehmen und sich mit ihren Kindern beschäftigen und die Kinder nicht mit Geräten abschieben. Dazu gehört Medienkompetenz auch für die Eltern, nur so können sie diese an ihre Kinder weitergeben. Wer heute ein Kind erzieht, muss ihm nicht nur gutes Benehmen beibringen, sondern auch den Umgang mit neuen Medien vermitteln.
Finden Sie Restriktionen wie Internet- und Handyverbote sinnvoll?
Wichtig ist, dass jeder in der Familie weiß, wo sich der Ausknopf befindet. Es hat sich bewährt, dass die Familie gemeinsam Familienregeln aufstellt und einhält. Zu Regeln gehören natürlich auch Sanktionen.
Was halten Sie von Computer und Videospielen? Kulturgut oder Trash? Harmloser Zeitvertreib oder gefährliches Laster mit Suchtpotenzial?
Videospiele sind junge künstlerische Ausdrucksform, die eine Fusion aus Musik, Film und Literatur bildet, ergänzt um interaktive Elemente. Damit gebührt Videospielen der Platz als gleichberechtigte Säule im kulturellen Kanon unserer Gesellschaft. Aber nicht jedes Videospiel ist ein Kulturgut, so wie nicht jedes Buch oder Musikstück automatisch ein Kulturgut darstellt. Aber es gilt auch: Computerspielsüchtige verdrängen die Realität und suchen Erfolge im Internet. Nicht Jeder der viel spielt ist süchtig, aber wenn man kaum noch Kontakte hat, wird es problematisch. Oftmals werden reale Probleme verdrängt.
Medienkompetenz ist ein weitreichender Begriff. Wie würden Sie ihn definieren?
Medienkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, Medien und ihre Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend sachkundig zu nutzen.
Wen sehen Sie in der Pflicht, wenn es um die Vermittlung von Medienkompetenz geht? Die Schule oder das Elternhaus? Was kann welche Sozialisierungsinstanz leisten?
Die Mediennutzung durchdringt unser gesamtes Leben. Damit sind alle, die an der Erziehung von Kindern und Jugendlichen mitwirken auch bei der Vermittlung von Medienkompetenz gefragt. Es beginnt in der Familie und muss sich in der Schule fortsetzen.
Wie ist es um die Medienkompetenz der Eltern bzw. der Lehrer selbst bestellt? Sehen Sie hier Nachholbedarf?
Ja.

Was treibt immer mehr junge Menschen in die sozialen Netzwerke?
Kommunikation ist ein Grundbedürfnis des Menschen.

Es ist eine weitverbreitete Meinung, dass durch die ständige Kommunikation per Chat und SMS Sprachschatz und Kommunikationsvermögen der Jugend verarmen. Teilen Sie diese Ansicht?
Sprache verändert sich. Sprache ist im Fluß. Viele Erwachsenen sind mit einem Roman von Thomas Mann überfordert. Aber wir müssen zwischen gesprochener Sprache und computergestützte Kommunikation unterscheiden.
Wer private Informationen und Fotos in den sozialen Netzwerken der Öffentlichkeit zugänglich macht, macht sich selbst gläsern – das ist hinlänglich bekannt. Setzen sich aber Kinder und Jugendliche auf Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und Co besonderen Gefahren aus?
Durch soziale Netzwerke haben wir das erste Mal in der Geschichte der Menscheit einen Zugang zu einem Massenmedium. Wir sind Sender und Empfänger zugleich. Ein Klick kann eine Lawine ins Rollen bringen, positiv wie negativ. Es muss den Nutzern klar sein, dass sie ein Massenmedium und kein privates Medium bedienen. Zudem muss klar sein: Der Nutzer von sozialen Netzwerken ist nicht der Kunde, sondern das Produkt. Der Kunde von Facebook und Co ist die werbetreibende Wirtschaft.

Was können Erziehungsberechtigte tun, um ihr Kind zu schützen?
Sprechen, sprechen, sprechen, ein Vorbild sein und den Kindern bewusst machen, was dort passiert. Dazu gehört, dass Eltern sich mit den Entwicklungen beschäftigen. Angst war nie ein guter Ratgeber. Keine Mama und Papa würde sein Kind an eine sechsspurige Autobahn stellen und sagen: „Geh rüber und pass auf – wie es geht weiß ich auch nicht.“ Seltsamerweise machen wir genau das, wenn es um soziale Netzwerke geht.

Wearables als Spicker in Schule und Uni

10. Februar 2015

Da ich in der Regel zweimal die Woche an Schulen mit meinen Tag der Medienkompetenz unterwegs bin, gehe ich bei der Lehrerfortbildung ausführlich auf das Thema Wearables ein. Ich bin erstaunt, wie wenig Ahnung hier einige Pädagogen haben – nicht alle, aber einige. Die Möglichkeit, Wearables beim Spicken einzusetzen, ist kaum bekannt. Was soll schon dabei sein, wenn der Schüler auf seine Uhr in der Prüfung schaut?

Die Pebble ist die meistverkaufteste Smartwatch bisher.

Die Pebble ist die meistverkaufteste Smartwatch bisher.

Wenn ich mit den Schülern spreche, dann sind diese Experten in Sachen Spicken. Ich staune nicht schlecht, wie sich das Spicken seit meiner Schulzeit technisch weiterentwickelt hat. Und die Schüler checken die Möglichkeiten von Wearables. Einige haben die ersten Uhren wie Samsung Galaxy Gear oder Pebble schon im Einsatz und nutzen sie als Gedächtnisstütze in Klausuren. Ein kurzer Blick auf die Smartwatch löst so manches Problem in der schriftlichen Prüfung.

Auch Samsung mischt da mit.

Auch Samsung mischt da mit.

Im Klassenzimmer wird durch Wearables aufgerüstet und bevor Unis und Schulen im vollen Umfang mit den Hightech-Möglichkeiten konfrontiert werden, ziehen die Lehranstalten in Belgien und Großbritanien schon den Stecker. Die City University in London und die belgische Arteveldehogeschool in Gent haben das Tragen von Uhren während einer Prüfung untersagt. Somit klappt das Spicken mit einer Smartwatch dann nicht mehr.
Und bayerische Schulen? Bei meinen Veranstaltungen in den Schulen gibt es von Seiten der Direktoren dazu keine konkrete Aussage. Mal sehen, ob ich bei der vorgesetzten Behörde, dem Kultusministerium jemanden finde, dem das Problem bewusst ist.
Ach ja, ich freue mich schon auf April, wenn die Apple Watch kommt und den Markt der Wearbles aufrollt. Vielleicht fällt der Groschen bei den zuständigen Behörden, wenn die Marktmacht von Apple in den Schulen und Unis ankommt.

Mal sehe, was die Apple Watch so alles kann.

Mal sehe, was die Apple Watch so alles kann.

Brauchen Lehrer digitale Nachhilfe?

2. Dezember 2014

Etwa ein- bis zweimal pro Woche bin ich an Schulen mit meinem Tag der Medienkompetenz unterwegs und schaffe es mit Erfolg, das Thema digitaler Wandel in die Familien zu bringen. Aufhänger ist natürlich das Thema Soziale Netzwerke, also Facebook, Whats App und Co. Ich halte das Thema Medienkompetenz für enorm wichtig und sehe massiven Handlungsbedarf – vor allem bei Eltern.

Vortrag im Hort der Lehrerfortbildung Dillingen.

Vortrag im Hort der Lehrerfortbildung Dillingen.

Neulich war ich im Hort der bayerischen Lehrerfortbildung zu Gast, in der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen, und habe Seminarlehrer zum Thema soziale Netzwerke fit gemacht. Es bewegt sich etwas bei dem Thema Medienkompetenz. Morgen bin ich in Berlin und spreche auf der Online Edca in der Hauptstadt und halte auf dem Schoolforum ein Implusreferat zu diesem Themenkomplex.
Da bekomme ich heute ein interessante Meldung von der D21 auf den Tisch. Inhalt: Lehrer haben ein Problem mit digitaler Medienkompetenz und brauchen Nachhilfe.

Abb.4_FortbldgTeilnahme_Lehrer
Medienkompetenz, also der souveräne Umgang mit Computern und dem Internet, gilt heute als Schlüsselqualifikation für einen chancenreichen Start ins Berufsleben. Digitale Bildung soll nach dem Willen der Bundesregierung deshalb in allen Schulstufen und Schulfächern Einzug halten. Die größte Herausforderung liegt bei den Lehrkräften: Über die Hälfte aller Lehrer in Deutschland ist 50 Jahre und älter. Mit fortschreitendem Alter nimmt digitale Souveränität im Bundesdurchschnitt rapide ab, das zeigt die Studie D21-Digital-Index 2014. Dem entsprechend beurteilen auch Lehrer über 50 ihre Computerkenntnisse als eher schlecht. Grundsätzlich gibt es nicht genügend ausreichend qualifizierte Lehrer, die Schülern den Umgang mit Medien, mit den eigenen Daten und mit Informationen im Netz vermitteln können, so sagt die Initiative D21. Die genaue Studie gibt es hier zum kostenlosen Download.
Ich stelle bei meinen Lehrerfortbildung fest, dass diese Äußerung mach Nachhilfe sehr pauschal ist. Es hängt von dem einzelnen Lehrer ab und Forderung „Lehrer müssen in die digitale Nachhilfe“ ist mir zu pauschal. Es gibt solche und solche Lehrer. Und weil jeder einen Lehrer in der Schule hatte, ist jeder bei dem Thema Experte. Dennoch: Nicht wegzudiskutieren ist aber die digitale Spaltung in den Lehrerzimmern. Freilich gehen Junglehrer und Referendare an das Thema anders heran, weil sie im Studium mit IT gearbeitet haben. Aber für mich ist es keine Sache zwischen jung und alt, sondern zwischen digital und analog. Und, es ist eine Sache, wie ernst ich meinen Beruf nehme. Es gibt Pädagogen, die nehmen ihren Beruf als Berufung und es gibt – sorry – einfach faule Menschen. Letztere haben mit ihrem Job geistig abgeschlossen und werden durch das Beamtenrecht geschützt. Es ist eine grundsätzliche Auffassung, wie ich meinen Beruf ansehe und darf nicht nur auf das Thema digitale Medien reduziert werden. Der Lehrerjob hat sich radikal verändert.
Ich stelle auch fest, dass der Verwaltungsaufwand in den Schulen enorm geworden ist. Das Rundschreiben des Kultusministerium ist eine Botschaft des Schreckens im besten Verwaltungsdeutsch. Andere Organisationsformen müssen sich an den Schulen etablieren und iPads und Co gehören endlich in den flächendeckenden Unterricht. Mensch, wir leben im 21. Jahrhundert.

BMW-Stiftung fördert Tatfunk – Schüler machen Radio

4. Februar 2014

Zu einem meiner Tage der Medienkompetenz war ich neulich ans Gymnasium Dingolfing eingeladen. Dort schulte ich Schüler und Lehrer in Sachen Soziale Netzwerke. Der Tag war ein voller Erfolg. In der Pause durfte ich dem Tatfunk ein Interview geben.

Der Redaktion des Tatfunk im Interview mit mir.

Der Redaktion des Tatfunk im Interview mit mir.

Der Tatfunk ist eine Gruppe von engagierten Schülern, die Medienkompetenz praktisch erlernen. Ein 20minütiges Interview mit mir wurde aufgenommen und wird nun unter professioneller Anleitung geschnitten und sendefertig gemacht. Ich habe zum Spaß das Interview mit dem iPhone mitgefilmt und bei YouTube eingestellt. Medienarbeit an Schulen ist vielfältig und muss nicht nur Schülerzeitung bedeuten. Durch meine verschiedenen Vorträge an Schulen und Arbeit für Schülerzeitungsredaktionen hab ich unterschiedliche Ansätze gesehen. So gab es beispielsweise im Norden Bayerns in Selb eine super engagierte Gruppe Schulfernsehen und eben nun in Niederbayern den Tatfunk.

In Dingolfing hat BMW ein großes Werk und der Tatfunk gehört zur Eberhard von Kuenheim Stiftung. Diese BMW-Stiftung wurde im Jahre 2000 gegründet und nach dem langjährigen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden benannt. Ziel der Stiftung ist es, Pilotprojekte zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln und umzusetzen.

Der Tatfunk ist eines dieser Projekte. Hier entwickeln Oberstufenschüler im Verlauf eines Schuljahres eine eigene Radiosendung und erhalten ein kleines Budget mit dem sie eigenverantwortlich ihre Sendung produzieren. Journalistische Grundlagen bekommen die Schüler von einem Mediencoach und auf einer Lernplattform im Internet vermittelt. In unserem Fall in Dingolfding ist es ein Radiokollege aus Regensburg.

Weitere Lernziele sind es, ein Projekt von Beginn an selbst zu planen, als Projektteam zusammenzuarbeiten und die eigenen Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei Tatfunk kooperiert die Stiftung u.a. mit BMW, dem Bayerischen Rundfunk und der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Das Projekt läuft in sechs Bundesländern. Das Thema Soziale Netzwerke passt ideal zu den Zielen der Eberhard von Kuenheim Stiftung. Da gebe ich gerne ein Interview und unterstütze die engagierten Schüler des Gymnasiums Dingolfing. Super, solche Leute brauchen wir.

Bei einem Vortrag war ich zu Gast am Gymnasium Dingolfing.

Bei einem Vortrag war ich zu Gast am Gymnasium Dingolfing.

Lasst die Lehrer mit IT-Problemen nicht allein!

17. Juli 2013

Es freut mich doch sehr, wenn ich lese dass der Deutsche Philologenverband meine Forderungen nach externer IT-Unterstützung in Schulen aufgegriffen hat. Ich bin oft in Schulen wegen meinen „Tagen der Medienkompetenz“ unterwegs und erlebe oftmals das gleiches Bild: Lehrer sind mit IT-Aufgaben überfordert.

IT-Probleme an Schulen kann es mit diesem Laptop nicht geben.

IT-Probleme an Schulen kann es mit diesem Laptop nicht geben.

Das soll keine Kritik an Lehrern sein. Lehrer haben ihren Beruf gewählt, um Schülern etwas beizubringen – nicht um IT-Aufgaben zu lösen, Rechner abzusichern oder WLANs abzusichern. Netzwerke und Server sind heute Sachen für Spezialisten.

Ich vergleiche mal eine Schule mit einem Unternehmen. Ja, ich weiß, der Vergleich hinkt aber dennoch: Nehmen wir mal an: Das Direktorium ist die Geschäftsführung, die Lehrer sind die Manager und die Schüler sind die Belegschaft. Ein privatwirtschaftliches Unternehmen gleicher Größe leistet sich eine eigene IT-Abteilung und das aus gutem Grund. In der Wirtschaft steht die Produktion still, wenn die IT nicht geht. In der Schule kümmern sich ein, zwei Systembetreuer darum. Oftmals sind diese Lehrer überfordert, wenn die Sache komplizierter wird. Ich habe auf diesen Missstand bereits mehrmals in meinem Blog hingewiesen. Bis bei staatlichen Schulen dann die EDV-Abteilung des Landratsamtes anrückt oder sich auf das System schaltet, vergeht wertvolle Unterrichtszeit.

Meine Forderung nach IT-Abteilungen soll natürlich nicht heißen, dass sich Lehrer von der aktuellen IT-Entwicklung abkoppeln. Aber Spezialwissen bleibt nun mal Spezialwissen.

So freut es mich sehr, dass nun auch der Vorsitzende des Philologenverbandes aktiv wird. Heinz-Peter Meidinger, bemängelte in einem Zeitungsbericht, dass die Lehrer derzeit mit PC-Problemen allein gelassen würden. Ohne professionelle Computer-Wartung werde der Unterricht bei technischen Problemen immer wieder erheblich gestört. Schließlich, so Meldinger, habe jede große Firma und jede Behörde – EDV-Experten.