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Mobiles Internet ist Realität und akzeptiert es endlich

18. Dezember 2014

Kommunikation ist heute mobil. Das ist keine Überraschung mehr – und dennoch wundern sich die Leute auf meinen Seminaren, weil ihnen diese Tatsache einfach nicht bewusst ist. Smartphones und Tablets sind allgegenwärtig und werden auch immer und zu jeder Zeit eingesetzt. Das hat Folgen für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft. An alle Verantwortlichen in Politik, Schulen, Verwaltung und Verbänden: Nehmt diese Tatsache endlich wahr. Mobiles Internet ist Realität, auch wenn ich in Seminaren immer wieder höre: Das sei doch nur etwas für die jungen Leute.
Im Jahr 2014 nutzen 54 Prozent der Deutschen das Internet von unterwegs auf mobilen Endgeräten. Ein Anstieg von 14 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie „Mobile Internetnutzung“, welche seit 2012 im Auftrag der Initiative D21 e.V. mit Unterstützung der Huawei Technologies Deutschland GmbH von TNS Infratest durchgeführt wird.

Wir sollten uns an dieses Bild gewöhnen, denn mobiles Internet ist Realität.

Wir sollten uns an dieses Bild gewöhnen, denn mobiles Internet ist Realität.

Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, sagt im Vorwort zur Studie: „Mobiles Internet und die immer stärkere Nutzung der mobilen Endgeräte stehen für die Omnipräsenz des Internets und seine Möglichkeiten. Smartphones und Tablets sind unsere ständigen digitalen Begleiter, Assistenten, Kommunikations- und Informationsmanager. Chancen und Risiken, Begeisterung und Skepsis angesichts des technologischen Fortschritts finden auch in der Studie ihren Niederschlag und liefern Material für Diskussionen, die wir politisch wie gesellschaftlich führen müssen.“ Liebe Dorothee Bär, ich freue mich, dass Sie die politische Diskussion führen wollen. Sie ist wichtig und dringend notwendig.
Mit der zunehmenden mobilen Datennutzung steigen die technologischen Anforderungen an die Netzinfrastruktur. So sind die Fortentwicklung und der Ausbau der Mobilfunktechnologien entscheidend. Zu nennen ist hier die LTE (Long Term Evolution) Technologie, dem Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G), der eine höhere Datenübertragungsrate ermöglicht. Nutzten 2013 lediglich sieben Prozent der Befragten LTE, sind es 2014 bereits 23 Prozent.
Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21 bekräftigt: „Die steigende Nutzung von mobilem Internet hat auch gesellschaftliche Auswirkungen. Immer und überall online gehen zu können, setzt Medienkompetenz voraus, um sich beruflich wie privat sicher in der digitalen Welt zu bewegen. Die Studie zeigt, dass Eltern sehr genau überlegen, wann sie ihren Kindern ein Smartphone kaufen und zwar ab dem Alter von 13 Jahren. Die Studie zeigt auch, dass die Angst vor dem Missbrauch persönlicher Daten und ebenso vor einer immer oberflächlicher werdenden zwischenmenschlichen Kommunikation, die Bevölkerung in 2014 beschäftigt.“

Brauchen Lehrer digitale Nachhilfe?

2. Dezember 2014

Etwa ein- bis zweimal pro Woche bin ich an Schulen mit meinem Tag der Medienkompetenz unterwegs und schaffe es mit Erfolg, das Thema digitaler Wandel in die Familien zu bringen. Aufhänger ist natürlich das Thema Soziale Netzwerke, also Facebook, Whats App und Co. Ich halte das Thema Medienkompetenz für enorm wichtig und sehe massiven Handlungsbedarf – vor allem bei Eltern.

Vortrag im Hort der Lehrerfortbildung Dillingen.

Vortrag im Hort der Lehrerfortbildung Dillingen.

Neulich war ich im Hort der bayerischen Lehrerfortbildung zu Gast, in der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung Dillingen, und habe Seminarlehrer zum Thema soziale Netzwerke fit gemacht. Es bewegt sich etwas bei dem Thema Medienkompetenz. Morgen bin ich in Berlin und spreche auf der Online Edca in der Hauptstadt und halte auf dem Schoolforum ein Implusreferat zu diesem Themenkomplex.
Da bekomme ich heute ein interessante Meldung von der D21 auf den Tisch. Inhalt: Lehrer haben ein Problem mit digitaler Medienkompetenz und brauchen Nachhilfe.

Abb.4_FortbldgTeilnahme_Lehrer
Medienkompetenz, also der souveräne Umgang mit Computern und dem Internet, gilt heute als Schlüsselqualifikation für einen chancenreichen Start ins Berufsleben. Digitale Bildung soll nach dem Willen der Bundesregierung deshalb in allen Schulstufen und Schulfächern Einzug halten. Die größte Herausforderung liegt bei den Lehrkräften: Über die Hälfte aller Lehrer in Deutschland ist 50 Jahre und älter. Mit fortschreitendem Alter nimmt digitale Souveränität im Bundesdurchschnitt rapide ab, das zeigt die Studie D21-Digital-Index 2014. Dem entsprechend beurteilen auch Lehrer über 50 ihre Computerkenntnisse als eher schlecht. Grundsätzlich gibt es nicht genügend ausreichend qualifizierte Lehrer, die Schülern den Umgang mit Medien, mit den eigenen Daten und mit Informationen im Netz vermitteln können, so sagt die Initiative D21. Die genaue Studie gibt es hier zum kostenlosen Download.
Ich stelle bei meinen Lehrerfortbildung fest, dass diese Äußerung mach Nachhilfe sehr pauschal ist. Es hängt von dem einzelnen Lehrer ab und Forderung „Lehrer müssen in die digitale Nachhilfe“ ist mir zu pauschal. Es gibt solche und solche Lehrer. Und weil jeder einen Lehrer in der Schule hatte, ist jeder bei dem Thema Experte. Dennoch: Nicht wegzudiskutieren ist aber die digitale Spaltung in den Lehrerzimmern. Freilich gehen Junglehrer und Referendare an das Thema anders heran, weil sie im Studium mit IT gearbeitet haben. Aber für mich ist es keine Sache zwischen jung und alt, sondern zwischen digital und analog. Und, es ist eine Sache, wie ernst ich meinen Beruf nehme. Es gibt Pädagogen, die nehmen ihren Beruf als Berufung und es gibt – sorry – einfach faule Menschen. Letztere haben mit ihrem Job geistig abgeschlossen und werden durch das Beamtenrecht geschützt. Es ist eine grundsätzliche Auffassung, wie ich meinen Beruf ansehe und darf nicht nur auf das Thema digitale Medien reduziert werden. Der Lehrerjob hat sich radikal verändert.
Ich stelle auch fest, dass der Verwaltungsaufwand in den Schulen enorm geworden ist. Das Rundschreiben des Kultusministerium ist eine Botschaft des Schreckens im besten Verwaltungsdeutsch. Andere Organisationsformen müssen sich an den Schulen etablieren und iPads und Co gehören endlich in den flächendeckenden Unterricht. Mensch, wir leben im 21. Jahrhundert.

Ernüchterung beim E-Government

30. November 2013

DeMail

Bei einer Richterschulung von mir kam das Thema E-Government wieder aufs Tablett. Die Juristen müssen sich mit einer Flut von Änderungen bei der Einführung von E-Government-Dienste befassen und stöhnen hinter vorgehaltener Hand. Doch wie sieht es denn überhaupt beim Bürger aus? Wird das Thema E-Government überhaupt angenommen? Die neuesten Ergebnisse der Initiative D21 sind eher ernüchternd. In Deutschland nutzen 2013 lediglich 36 Prozent der Onliner ab 18 Jahren E-Government-Dienste. Das sind gegenüber dem Vorjahr 2012 neun Prozentpunkte weniger.

Nur 17 Prozent der Nutzer sind aktuell „äußerst zufrieden“ mit dem Online-Angebot ihrer Stadt – ein deutlicher Rückgang um 15 Prozentpunkte. Eine Ausnahme bildet die elektronische Steuererklärung (ELSTER): Sie erfährt im Gegensatz zum allgemeinen Trend ein leichtes Plus von zwei Prozentpunkten auf 35 Prozent. Hier meine private Meinung: ELSTER am Mac ist der absolute Dreck. Wir haben eine Ewigkeit gebraucht, um das System zum Laufen zu bekommen.

Der eGovernment MONITOR 2013 zeigt für Deutschland verglichen mit den Vorjahren einen weiteren Trendbruch: Mit einem Plus von 38 Prozentpunkten in der Schweiz und 59 Prozentpunkten in Großbritannien ist die Angst vor Datendiebstahl als Hemmnis in allen befragten Ländern deutlich gestiegen. In Deutschland befürchten aktuell 61 Prozent der Befragten den Diebstahl ihrer Daten – ein Plus von 57 Prozentpunkten.

Hier würde mich interessieren, ob NSA und Co ihre Wirkung getan haben oder ob bei den Deutschen wie in manchen anderen Fällen einfach nur später der Groschen fällt? Mangelnde Sicherheit bei der Datenübertragung ängstigt mehr als die Hälfte aller in den sechs Ländern befragten Onliner, in Deutschland sind es sogar 67 Prozent. Nutzer von E-Government-Services legen länderübergreifend großen Wert auf zuverlässige Systeme, Schutz und Sicherheit ihrer Daten, einfach zu bedienende Online-Plattformen sowie ein vollständiges Informationsangebot. Mobile Government konnte sich in keinem der befragten Länder bislang durchsetzen. Die Zahl der Nutzer ist mit je 21 Prozent in der Schweiz und in Schweden am höchsten, Schlusslichter sind Deutschland und die USA mit jeweils fünf Prozent.

Im Vergleich zu den Vorjahreswerten konnten die bestehenden Nutzungsbarrieren nicht weiter abgebaut werden – sie sind im Gegenteil in allen Ländern noch größer geworden. Vor allem mangelnde Durchgängigkeit und undurchschaubare Strukturen behördlicher Online-Angebote stellen für die Befragten entscheidende Hindernisse bei der Nutzung von elektronischen Verwaltungsdiensten dar. Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine Kluft zwischen den auf der einen Seite wachsenden Ansprüchen der Bürger an die Weiterentwicklung von E-Government-Plattformen – parallel zu den Fortschritten privatwirtschaftlicher Online-Angebote – und auf der anderen Seite dem aktuellen Status quo verfügbarer Services.

Ausweis

Nutzung von E-Government-Angeboten im Ländervergleich

In allen befragten Ländern ist ein Rückgang der E-Government-Nutzung zu verzeichnen. Im Sechs-Länder-Vergleich liegt Österreich mit 65 Prozent E-Government-Nutzung im Jahr 2013 auf dem ersten Rang. In Schweden nutzen 53 Prozent aller Onliner die vorhandenen E-Government-Angebote. Auf Platz drei liegt mit 50 Prozent die Schweiz. Deutschland belegt im Jahr 2013 Platz vier. Im Vergleich zum Vorjahr geht die Nutzung von E-Government-Angeboten um neun Prozentpunkte zurück. Dies entspricht aktuell 36 Prozent. Großbritannien folgt mit 34 Prozent auf dem fünften Platz. Die USA sind wie bereits 2012 mit 24 Prozent am Ende der Rangreihe.

 

Mehrzahl der Befragten ist zufrieden – Unzufriedenheit nimmt jedoch zu

Der Anteil der zufriedenen Personen überwiegt in allen Ländern gegenüber dem Anteil der Unzufriedenen. Besonders die Schweizer bewerten das Online-Angebot ihrer jeweiligen Stadt zu

75 Prozent positiv. Verglichen mit 2012 fällt jedoch auf, dass die Zufriedenheit in fast allen Ländern abgenommen hat: Während in Deutschland im Vorjahr noch 57 Prozent aller Onliner „mindestens zufrieden“ mit den Angeboten waren, sind es 2013 nur noch 47 Prozent. Der Anteil der „äußerst Unzufriedenen“ ist in Deutschland von sieben Prozent 2012 auf zwölf Prozent 2013 sowie in Österreich von drei Prozent 2012 auf zehn Prozent 2013 deutlich gestiegen.

 

Zuverlässigkeit der Systeme ist eine der wichtigsten Anforderungen

Die Zuverlässigkeit der Systeme ist – außer in den USA – in allen Ländern unter den drei wichtigsten Anforderungen bei der Nutzung von E-Government-Angeboten zu finden. In Deutschland ist dieser Aspekt mit 86 Prozent ebenso wichtig wie die Kriterien Datenschutz und Datensicherheit sowie eine einfache Bedienbarkeit. In der Schweiz und Österreich ist das Thema Zuverlässigkeit noch wichtiger: Hier geben 87 Prozent (CH) und 91 Prozent (A) der befragten Onliner an, dass ihnen dieser Aspekt mindestens „wichtig“ sei. Auch Datenschutz und Datensicherheit erachten die Befragten in allen Ländern nach wie vor als eines der wichtigsten Themen.

maus

Nutzungsbarrieren: mangelnde Durchgängigkeit und undurchschaubare Strukturen

In allen sechs Ländern stehen verschiedene Barrieren einer vertrauensvollen, umfassenden Nutzung von E-Government im Weg. 64 Prozent der Deutschen und 67 Prozent der Österreicher kritisieren, dass die Services nicht vollständig über das Internet abgewickelt werden können. Im Jahr 2012 lagen die Werte deutlich niedriger: 51 Prozent der Deutschen und 43 Prozent der Österreicher gaben an, dass mangelnde Durchgängigkeit für sie gegen eine intensivere Nutzung von Online-Behördendiensten spricht. Ein ähnliches Bild zeigt sich hinsichtlich des Aufbaus und der Navigation der Online-Angebote. In den D-A-CH-Ländern empfinden mehr als die Hälfte der Befragten die Undurchschaubarkeit der Strukturen als Nutzungsbarriere. Im Jahr 2012 lagen die Werte in diesen Ländern noch bei unter 45 Prozent.

 

Konkrete Bedenken: Angst vor Datendiebstahl steigt sehr stark an

Die öffentliche Diskussion um die aktuellen internationalen Datenschutz- und Sicherheits-Skandale haben im Jahr 2013 dazu geführt, dass die Internetnutzer beim Thema Datensicherheit sensibilisiert sind. Besonders deutlich wird dies beim Aspekt „Angst vor Datendiebstahl“. Der Vergleich mit den Vorjahreswerten zeigt einen sehr starken Anstieg in allen in der Studie befragten Ländern und macht deutlich, dass sich die Bürger kritisch mit dem Thema auseinandersetzen. Mehr als die Hälfte aller befragten Onliner befürchtet mangelnde Sicherheit bei der Datenübertragung. In Deutschland sind es sogar 67 Prozent. Die Angst vor Datendiebstahl ist in Großbritannien und den USA mit jeweils 65 Prozent in diesem Jahr am höchsten. Die größte Zuwachsrate zeigt sich aber in Deutschland: Gaben im letzten Jahr vier Prozent der Befragten an, Angst vor dem Diebstahl ihrer Daten zu haben, so sind es aktuell 61 Prozent – ein Plus von 57 Prozentpunkten.

 

Geringe Nutzung: neuer Personalausweis, De-Mail und elektronische Steuererklärung

Im Jahr 2013 nutzen 27 Prozent aller in Deutschland Befragten den neuen Personalausweis mit Online-Ausweisfunktion. Bislang besitzen nur zehn Prozent aller deutschen Onliner ein De-Mail-Konto, zwölf Prozent planen dessen Einrichtung. Knapp die Hälfte der Befragten, nämlich 46 Prozent, lehnt hingegen die Nutzung von De-Mail ab. 30 Prozent geben an, De-Mail nicht zu kennen. Die elektronische Steuererklärung ist in Deutschland mit 58 Prozent über der Hälfte der Online-Bevölkerung bekannt. 35 Prozent haben schon einmal eine papierlose Steuererklärung abgegeben.

Die Nutzung dieses Angebots hat entgegen dem negativen Gesamttrend nicht abgenommen, doch liegt sie mit 35 Prozent lediglich bei rund einem Drittel der Onliner. Geplante Erweiterungen dieses Services wie die „Vorausgefüllte Steuererklärung“ bewerten 73 Prozent der Befragten in Deutschland positiv.

 

41 Prozent der deutschen Onliner kennen Open Government-Angebote

Open Government-Angebote sind in den untersuchten Ländern unterschiedlich stark bekannt. Insgesamt wenig informiert über Open Government zeigt sich die deutsche Online-Bevölkerung: Nur 41 Prozent kennen eines der angeführten Angebote. Auf dem ersten Platz liegt die Schweiz – hier kennen drei Viertel der Onliner mindestens eines der Open Government-Angebote (74 Prozent). Auch in der Nutzung sind die Schweizer führend: 39 Prozent der Befragten nutzen das Angebot „Kontaktaufnahme zur Verwaltung“. Die Möglichkeit, mit der Verwaltung über soziale Netzwerke in Kontakt treten zu können, ist mit drei Prozent unter den Nutzern am wenigsten bekannt. Trotz einer mäßigen Nutzung von Open Government-Diensten sehen die Befragten darin verschiedene Vorteile. Der größte Pluspunkt besteht für viele darin, dass eine öffentliche Diskussion als Frühwarnsystem für die Politik dienen kann. In den D-A-CH-Ländern und in Großbritannien sehen diesen Vorteil rund zwei Drittel der Online-Bevölkerung. In Schweden und in den USA ist es immerhin rund die Hälfte.

 

Viele Mobile Government-Skeptiker

Smartphone, Tablet & Co kommen zunehmend zum Einsatz, um Behördengänge unabhängig von Zeit und Ort zu erledigen. Mit insgesamt 68 Prozent (46 Prozent „äußerst wichtig“; 22 Prozent „wichtig“) schreiben vor allem die Österreicher den mobilen Endgeräten zukünftig eine hohe Bedeutung zu. Das Land, in dem Mobile Government als vergleichsweise weniger wichtig erachtet wird, ist die Schweiz. Für ein Viertel bleiben Handy oder andere mobile Endgeräte zukünftig „unwichtig“ oder sogar „äußerst unwichtig“ für die Abwicklung von Behördengängen. Für 48 Prozent der in Deutschland Befragten sind mobile Endgeräte in diesem Zusammenhang „äußerst wichtig“ (27 Prozent) oder „wichtig“

(21 Prozent). 21 Prozent beurteilen die zukünftige Bedeutung mobiler Endgeräte als „unwichtig“ (5 Prozent) oder „äußerst unwichtig“ (16 Prozent). Auffällig ist in allen Ländern die hohe Prozentzahl derjenigen, die Mobile Government ablehnen. Vor allem in den USA mit 66 Prozent und Deutschland mit 61 Prozent geben viele Befragte an, zukünftig keine mobilen Online-Behördendienste nutzen zu wollen. Im Jahr 2012 lehnten 39 Prozent in Deutschland und 54 Prozent in den USA die Nutzung von Mobile Government ab.

 

Meine Meinung zu #Neuland

19. Juni 2013

merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit #Neuland den Trending Topic des Tages erhalten. Grund war nicht die begeisterte Zustimmung der Internetgemeinde, vielmehr machte sie sich lautstark über die Aussage der Kanzlerin lustig. Ich denke aber, die Kanzlerin hat Recht. Das nachfolgende Video zeigt die Aussage der Kanzlerin bei der Berliner Pressekonferenz mit US-Präsident Obama.

Seit vielen Jahren bin ich im Bereich der Erwachsenenbildung tätig. In meinen Schulungen spreche ich viel vom Wandel der Zeit und vom Wandel der Technik. Auch wenn wir in der Internetgemeinde glauben, dass wir die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, täuschen wir uns. Viele bei uns in Deutschland sind noch nicht so weit, gehören nicht dazu. Hier in Bayern wird viel von Laptop und Lederhose gesprochen, aber meist ist nur die Lederhose gemeint. Hochleistungsnetze sind noch immer nicht Standard.

Vielen, ja sehr viele meiner Kursteilnehmer wissen nichts von Twitter, wissen nichts vom Neuland Internet. Sie haben Angst und sie sind unsicher. Vielen Teilnehmern muss ich (! Mac-User) noch das Datei-Ablagesystem von Windows erklären, muss ich erklären, wie sie einen Browser-Tab öffnen oder wie man ganz banal seine E-Mails von unterwegs abruft.

Ich bin mit meinen Beobachtungen nicht alleine. Die D21-Studie bestätigte vor kurzem meine Einschätzungen. Knapp ein Drittel der Deutschen sind nicht im Internet zuhause. Ein weiteres Drittel ist nur ganz, ganz vorsichtig im Netz unterwegs. Für sie ist das Netz auch Neuland. Im Grunde spielen zwei Drittel der Deutschen gar nicht mit in unserem Internet. Die digitale Spaltung in unserem Land ist ein sehr ernsthaftes Problem. Darüber sollten wir uns als Internetgemeinde nicht lächerlich machen, sondern lieber aktiv mithelfen diese Spaltung zu überwinden.

Ich zitiere aus der D21-Studie: „Der „Außenstehende Skeptiker“ (28,9 Prozent) ist durchschnittlich 63 Jahre alt und stellt somit den ältesten der sechs Nutzertypen dar. Diese eher weibliche Nutzergruppe verfügt über eine niedrige formale Bildung. Gleichzeitig sind rund 70 Prozent nicht (mehr) berufstätig. Entsprechend gering ist das monatliche Einkommen. Nur jede fünfte Person nutzt aktuell das Internet. Es werden kaum Vorteile in der Internetnutzung gesehen. Hinsichtlich der Endgeräte ist diese Gruppe eher schlecht ausgestattet. Ausnahme: Rund 80 Prozent besitzen einfache Handys.

Der „Häusliche Gelegenheitsnutzer“ (27,9 Prozent) ist eher weiblich, im Schnitt 44 Jahre alt und verfügt über eine niedrige bis mittlere formale Bildung. Jeder Zweite dieser Gruppe geht aktuell keiner bezahlten Tätigkeit nach, über 50 Prozent leben in einem Haushalt mit drei und mehr Personen. Obwohl über 98 Prozent das Internet nutzen, ist diese Gruppe nur oberflächlich mit neuen Technologien vertraut – die mit Abstand häufigste Online-Anwendung ist die Internetrecherche. Beliebter ist vor allem das Fernsehen, über das öffentlich-rechtliche Nachrichten oder Dokumentationen angesehen werden.“

Also wenn die Bundeskanzlerin nun vom Internet als Neuland spricht, dann hat sie im Grunde Recht. Viele Organisationen, viele Vereine, viele Verwaltungen – viele Menschen in unseren Lande sind im Internet nicht zuhause.

Und was machen wir? Wir machen uns über diese Leute lächerlich. Wir jagen die neue digitale Sau #Neuland durchs digitale Dorf. Ach wie gut das tut, endlich einmal wichtig zu sein, über den Leuten zu stehen. Endlich einmal den Mächtigen zu zeigen dass man auch was beizutragen hat. Ganz nach dem Motto: Herr Lehrer, ich weiß was. Schon immer gab es diese Besserwisser, auch damals in der Schule: die Typen, die sich gemeldet haben mit den Worten: „Herr Lehrer, im Gang brannte das Licht, aber ich habe es schon ausgemacht.“ Diesen Typen hat man doch gerne eine aufs Maul gegeben.

Wir brauchen endlich mehr Medienkompetenz in unserem Lande und weniger Lächerlichkeit und arrogantes Herabsehen auf andere Leute.

 

D21-Studie: Digitale Spaltung bleibt bestehen – Wir Bayern müssen aufpassen

26. April 2013

Das Thema digitale Spaltung der Gesellschaft durchzieht meine ganzen Seminaren. Nur wenn ich weiß, welche Zielgruppe bei mir im Seminar zu Gast ist, kann ich die richtigen Antworten geben und die Teilnehmer über den Tellerrand blicken lassen. Daher ist für mich die Studie „Digitale Gesellschaft“ als Anhaltspunkt sehr wichtig. Die Neuauflage der D21-Studie zeigt sechs neue Nutzertypen im Vergleich. 28,9 Prozent zählen zu den „Außenstehenden Skeptikern“. Ich habe schon früher über die Studie gebloggt.

Ich lebe stark in einer digitalen Welt, aber nicht jeder tut es.

Ich lebe stark in einer digitalen Welt, aber nicht jeder tut es.

„Wir sind als die deutsche Gesellschaft noch nicht vollständig in der digitalen Welt zu Hause ist.“ Was ich durch meine Seminare wusste, belegt die Studie jetzt schwarz auf weiß. Deshalb sollten wir Onliner nicht glauben, dass die ganze deutsche Welt so tickt. Im Auftrag der Initiative D21 haben die Marktforscher von TNS Infratest im Rahmen der Studie D21-Digital-Index sechs unterschiedliche Nutzertypen identifiziert. Hierfür wurde die Bevölkerung anhand der Dimensionen „Zugang und Kompetenz“ sowie „Offenheit und Nutzung“ untersucht und in homogene Gruppen unterteilt. Die sechs Nutzertypen sind dabei wie folgt charakterisiert:

Der „Außenstehende Skeptiker“ (28,9 Prozent) ist durchschnittlich 63 Jahre alt und stellt somit den ältesten der sechs Nutzertypen dar. Diese eher weibliche Nutzergruppe verfügt über eine niedrige formale Bildung. Gleichzeitig sind rund 70 Prozent nicht (mehr) berufstätig. Entsprechend gering ist das monatliche Einkommen. Nur jede fünfte Person nutzt aktuell das Internet. Es werden kaum Vorteile in der Internetnutzung gesehen. Hinsichtlich der Endgeräte ist diese Gruppe eher schlecht ausgestattet. Ausnahme: Rund 80 Prozent besitzen einfache Handys.

Der „Häusliche Gelegenheitsnutzer“ (27,9 Prozent) ist eher weiblich, im Schnitt 44 Jahre alt und verfügt über eine niedrige bis mittlere formale Bildung. Jeder Zweite dieser Gruppe geht aktuell keiner bezahlten Tätigkeit nach, über 50 Prozent leben in einem Haushalt mit drei und mehr Personen. Obwohl über 98 Prozent das Internet nutzen, ist diese Gruppe nur oberflächlich mit neuen Technologien vertraut – die mit Abstand häufigste Online-Anwendung ist die Internetrecherche. Beliebter ist vor allem das Fernsehen, über das öffentlich-rechtliche Nachrichten oder Dokumentationen angesehen werden.

Der „Vorsichtige Pragmatiker“ (9,5 Prozent) ist eher weiblich und im Schnitt 43 Jahre alt. Rund 80 Prozent der Personen sind berufstätig, wobei das Einkommen eher im mittleren bis niedrigen Bereich liegt. Bei der Internetnutzung agiert dieser Nutzertyp sehr bedacht, um seine persönlichen Daten zu schützen. Als Informationsquellen werden die klassischen Medien wie regionale Tageszeitungen sowie Radionachrichten bevorzugt.

Der „Reflektierte Profi“ (15,4 Prozent) ist im Schnitt 41 Jahre alt, eher männlich, gut ausgebildet und verfügt über ein hohes monatliches Einkommen. Das Internet, mit dem er sich proaktiv und kritisch auseinandersetzt, nutzt er vor allem über sein Notebook. Häufig wird dabei im Internet recherchiert, aber auch Preisvergleichsseiten werden besucht. Hier ist der höchste Anteil an Online-Shoppern im Vergleich zu sehen. Auch Büroprogramme sind weit verbreitet.

Der „Passionierte Onliner“ (15,0 Prozent) ist überwiegend männlich, im Schnitt 37 Jahre alt, hat eine hohe formale Bildung, ist beruflich engagiert und sehr an Internet- und Technologiethemen interessiert. Dieser Typ kann sich ein Leben ohne Internet nicht vorstellen. Das Internet spielt nicht nur im Berufs-, sondern auch im Privatleben eine wichtige Rolle – entsprechend ist hier der höchste Anteil an Breitbandnutzern zu verzeichnen. Neue mobile Medienprodukte wie etwa Tablets stoßen auf hohe Resonanz. Häufig genutzte Anwendungen im Vergleich sind neben den gängigen Anwendungen auch Online-Banking sowie das Lesen von Blogs und Foren.

Der „Smarte Mobilist“ (3,2 Prozent) ist eher männlich und durchschnittlich 32 Jahre alt. 79 Prozent sind berufstätig; gleichzeitig ist der Anteil der Schüler mit 13,1 Prozent am höchsten. Charakteristisch ist, dass jeder in dieser Gruppe ein Smartphone besitzt. Dieses wird durchschnittlich 16 Stunden am Tag eingesetzt. Entsprechend der Ausstattung ist hier der höchste Anteil an mobilen Internetnutzern zu verzeichnen. Bei der Nutzungsvielfalt zeigt sich, dass Soziale Netzwerke selbstverständlich sind. Als Informationsmedium wird vor allem das Internet gesehen.

Die D21-Studie führt nicht nur wieder neue Nutzertypen ein, sondern befasst sich auch mit dem Grad der Digitalisierung. Auch hier gibt es für mich interessante Ergebnisse. Betrachtet man die Nutzertypen, so erreicht der Außenstehende Skeptiker den geringsten Wert (19,3 Punkte). Der „Häusliche Gelegenheitsnutzer“ (57,1 Punkte) und „Vorsichtige Pragmatiker“ (58,6 Punkte) haben aktuell einen mittleren Digitalisierungsgrad. Auf den weiteren Plätzen folgen der „Smarte Mobilist“ (hoher Digitalisierungsgrad mit 69,8 Punkten), der „Reflektierte Profi“ (71,4 Punkte; hoher Digitalisierungsgrad) sowie der „Passionierte Onliner“. Dieser Typ erreicht mit 72,2 Indexpunkten den höchsten Digitalisierungsgrad.

Ich arbeite mit meinen Vorträgen und Seminaren viel in Bayern. Immer wieder sind wir Bayern stolz auf Laptop und Lederhosen. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich vielmehr Lederhosen statt Laptops vor. Auch hier liefert die D21-Studie interessante Aspekte. Am Beispiel von Bayern und dem Saarland können in der diesjährigen Ausgabe der Digitalen Gesellschaft die Werte entlang ihres Digitalisierungsgrades ausgewiesen werden. In Bayern sind wie in Gesamtdeutschland am häufigsten die beiden Nutzertypen „Außenstehender Skeptiker“ (28,8 Prozent) und „Häuslicher Gelegenheitsnutzer“ (28,4 Prozent) anzutreffen. Der „Vorsichtige Pragmatiker“ erreicht nur einen Wert von 8,0 Prozent. Zu den „Smarten Mobilisten“ gehören mit 3,0 Prozent die wenigsten Bayern. Im Vergleich zu Deutschland ist der Anteil der „Reflektierten Profis“ mit 20,1 Prozent um rund fünf Prozentpunkte höher, gleichzeitig ist der Anteil der „Passionierten Onliner“ mit 11,7 Prozent geringer.

Noch häufiger als in Bayern und im Bundesdurchschnitt anzutreffen ist der „Außenstehende Skeptiker“ mit 35,3 Prozent im Saarland. Der „Häusliche Gelegenheitsnutzer“ dagegen ist mit 24,1 Prozent im Saarland etwas seltener vertreten. Zu den Nutzertypen „Vorsichtiger Pragmatiker“ (6,8 Prozent) und „Smarter Mobilist“ (2,6 Prozent) gehören im Saarland die wenigsten Bürger. Im Saarland finden sich 20,6 Prozent „Reflektierte Profis“ und 10,8 Prozent „Passionierte Onliner“.

Nach der Lektüre der Zahlen steht für mich fest: Es gibt einen großen Bedarf an meinen Schulungen. Das Interesse an der Digitalisierung ist vorhanden und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Medienkompetenz durch meine Seminare zu verbessern.

„Auf Wolken gebettet – im Netz gefangen?“ Clouds, Crowds & Communities – wo bleibt der Verbraucher?

22. April 2012

Unter diesem Motto lädt Bayerns Verbraucherministerin Dr. Beate Merk am

Dienstag, den 24. April 2012, von 10 Uhr bis 15 Uhr,
im Kardinal Wendel Haus,
Mandlstr. 23, 80802 München,
zum zweiten Bayerischen Verbrauchertag.

Unabhängig davon, wie viel und wie weit ein jeder beruflich oder privat mit dem Internet, mit Social Media zu tun hat: Es kommt niemand mehr daran vorbei. So wie jeder Verbraucher ist, ist mittlerweile fast jeder Mitglied der elektronischen Community. Der Verbrauchertag bietet eine Mischung aus politischer Diskussion und Fachveranstaltung zu diesem aktuellen Thema. Zusammen mit meinem Kollegen Thomas werde ich durch den Tag führen und ein Einführungsreferat halten. Bisher sind über 150 Besucher angemeldet, ein paar können also noch kommen.
Sind meine Daten sicher? Was passiert in der Cloud? Wer entscheidet wirklich – der Verbraucher oder das Web? Dies sind nur einige erste Fragen der Gesprächsrunden, die Experten und Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft diskutieren. Anmeldungen und Einzelheiten zum Programm gibt es hier unter  StMJV_Flyer Einladung Verbrauchertag.

Als hochkarätige Referenten treten u.a. auf Dr. Thomas Stögmüller, LL.M. (Berkeley), Christoph Wenk-Fischer (Hauptgeschäftsführer Bundesverband des deutschen Versandhandels) Thomas Eisenbarth (Gründer und Geschäftsführer von SmartAppFinder/byteplant), Prof. Dr. Arnd Florack (Leiter des Arbeitsbereichs für Angewandte Sozialpsychologie und Konsumentenverhaltensforschung Universität Wien), Philipp Walz (Geschäftsführer uShine), Sebastian Dosch (Gründer und Geschäftsführer vonDosch Design Kommunikationsagentur), Doris Ortlieb (GeschäftsführerinLandesinnungsverband des bayerischen Friseurhandwerks) und Roland Appel (Vorsitzender Gütesiegelboard der Initiative D21).

Hier noch ein Videointerview mit Ministerin Merk und mir.

Welcher Medientyp bin ich? Digitale Gesellschaft in Deutschland

30. Mai 2010

Welcher Medientyp bin ich eigentlich? Diese Frage stelle ich mir, wenn ich die neue Studie der Initiative D21 lese. „Digitale Gesellschaft sechs Nutzertypen“. So eine Einordnung liebe ich, denn Schubladendenken macht das Leben einfacher. Dennoch: Zwar sind laut (N)ONLINER Atlas 2009 knapp 70 Prozent der Deutschen online, aber für nur 26 Prozent der Bevölkerung sind die digitalen Medien fester Bestandteil des täglichen Lebens. Dass aber eine große Mehrheit der Deutschen nicht an den durch die digitalen Techniken eröffnenden Möglichkeiten partizipiert, zeigt erstmals die Studie.

Und wer die Studie genau anschaut, stellt fest: Die Gesellschaft spaltet sich auf. Nicht zwischen Arm und Reich, sondern zwischen Digital und Anlag. Wir steuern nicht nur auf eine Spaltung der Gesellschaft hin, nein – die Spaltung ist bereits vorhanden. Bestes Beispiel ist der Hype um das iPad. Während ein Teil der Gesellschaft in Entzücken gerät (ich eingeschlossen), schüttelt der andere Teil der Gesellschaft mit dem Kopf.

Die Typologie zeigt auf, dass mit 35 Prozent digitalen Außenseitern und 30 Prozent Gelegenheitsnutzern eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung entweder gar nicht oder nur bedingt an einer digitalen Gesellschaft teilhat. Ich glaube, dass wird ein erheblicher Standortnachteil dieses Landes, wenn die Spaltung tiefer wird.

Diese neue Digitale Spaltung zieht sich nicht mehr ausschließlich entlang einer Ausstattungsgrenze, sondern definiert sich im Hinblick auf Kompetenz, Wissen, Nutzungsvielfalt und -intensität sowie der Einstellung gegenüber den digitalen Medien. Auf dieser Basis lässt sich durch die Typologie der Deutschen ein exaktes Bild der digitalisierten Gesellschaft in Deutschland wiedergeben. Sechs Gruppen konnten dabei identifiziert werden.

35 % Die digitalen Außenseiter

30 % Die Gelegenheitsnutzer

9 % Der Berufsnutzer

11 % Die Trendnutzer

12 % Die digitalen Profis

3 % Die Digitale Avantgarde

Und in welcher Gruppe bin nun ich? Die Gruppen im Einzelnen:

Die digitalen Außenseiter (35 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung)

Die digitalen Außenseiter sind die größte und gleichzeitig mit einem Durchschnittsalter von 62,4 Jahren die älteste Gruppe. Im Vergleich zu den anderen Typen haben sie das geringste digitale Potenzial, die geringste Computer- und Internetnutzung sowie die negativste Einstellung gegenüber digitalen Themen. Nur ein Viertel verfügt bei der digitalen Infrastruktur über eine Basisausstattung (Computer und Drucker). Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien sind folglich kaum vorhanden. Selbst Begriffe wie E-Mail, Betriebssystem oder Homepage sind den digitalen Außenseitern weitgehend unbekannt und nur ein Fünftel der digitalen Außenseiter ist in der Lage, sich im Internet zu Recht zu finden.

Die Gelegenheitsnutzer (30 Prozent)

Die Gelegenheitsnutzer sind durchschnittlich 41,9 Jahre alt. Sie nehmen im Vergleich zu den digitalen Außenseitern zumindest teilweise am Geschehen in der digitalen Gesellschaft teil. 98 Prozent besitzen einen PC oder ein Notebook, drei Viertel bereits eine Digitalkamera. Passend dazu verbringen nahezu alle Gelegenheitsnutzer Zeit mit Computer und Internet – vor allem für private Zwecke. Der Gelegenheitsnutzer kennt bereits viele Basisbegriffe der digitalen Welt, hat aber besonders beim Thema Sicherheit großen Nachholbedarf. Insgesamt erkennt dieser Typ klar die Vorteile des Internets, fördert aber nicht seine Weiterentwicklung und bevorzugt eher klassische Medien.

Der Berufsnutzer (Neun Prozent)

Durchschnittlich 42,2 Jahre alt, hat diese Gruppe den höchsten Anteil an Berufstätigen. Im Vergleich zu den Gelegenheitsnutzern haben die Berufsnutzer eine deutlich bessere digitale Infrastruktur an ihrem Arbeitsplatz und nutzen dementsprechend auch dort überdurchschnittlich das Internet. Hingegen ist die private Nutzung sogar leicht unter dem Niveau der Gelegenheitsnutzer. Die Nutzungsvielfalt der Berufsnutzer beschränkt sich eher auf nützliche Anwendungen wie E-Mail oder Textverarbeitung.

Die Trendnutzer (Elf Prozent)

Diese Gruppe hat sowohl den höchsten Männer- (78 Prozent) als auch Schüleranteil (13 Prozent). Das Durchschnittsalter der Trendnutzer ist mit 35,9 Jahren recht jung. Bei den Trendnutzern ist häufig die ganze Bandbreite an digitalen Geräten vorhanden. Der Trend geht dabei klar zum Zweitcomputer. Die Mitglieder dieser Gruppe verfügen über umfassende Kompetenzen am Computer und kennen sich bis auf wenige Ausnahmen bestens in der digitalen Welt aus. Die Trendnutzer wenden besonders gerne Web 2.0-Applikationen an und erkennen die großen Vorteile der digitalen Medien für sich.

Die digitalen Profis (12 Prozent)

Der durchschnittliche digitale Profi ist 36,1 Jahre alt, meist männlich und berufstätig. Dieser Typus verfügt sowohl Zuhause als auch im Büro über eine sehr gute digitale Infrastruktur. Seine Kompetenzen sind umfangreich, was sich insbesondere in ihren professionellen Fähigkeiten widerspiegelt. Ob Makroprogrammierung oder Tabellenkalkulation, der digitale Profi fühlt sich auch auf diesem komplexen Terrain zuhause.

Eher selten suchen die digitalen Profis im Vergleich zu den Trendnutzern und der digitalen Avantgarde Zerstreuung in der digitalen Welt oder nutzen diese zur Selbstdarstellung. Bei der Nutzungsvielfalt stehen daher nützliche Anwendungen, wie z.B. Online Shopping, Preisrecherche und Nachrichten lesen, im Vordergrund.

Die Digitale Avantgarde (Drei Prozent)

Die jüngste Gruppe (Durchschnittsalter 30,5 Jahren) ist gleichzeitig mit drei Prozent auch die kleinste Gruppe. Die digitale Avantgarde hat dabei ein eher geringes Einkommen und lebt oft in einem Singlehaushalt. Ihre digitale Infrastruktur lässt kaum Wünsche offen. Auffällig hoch sind dabei die mobile und geschäftliche Internetnutzung.

In allen Bereichen verfügt die digitale Avantgarde über sehr hohe Kompetenzen und bildet bei den komplexen digitalen Themen die Spitze der Gesellschaft. Ihr Wissensstand um die digitale Welt ist dagegen nicht ganz so ausgeprägt wie bei den digitalen Profis. Mehr durch „trial and error“ statt das Lesen von Anleitungen eignet sich der digitale Avantgarde seine Kompetenzen an. Von den digitalen Medien lässt diese Gruppe kaum ab: Durchschnittlich elf Stunden verbringen sie täglich vor dem Computer. Neben der Arbeit ist daher auch das Freizeitverhalten oft von den digitalen Medien bestimmt.