Posts Tagged ‘J. W. Rinzler’

Buchtipp: Star Wars Visions

7. Mai 2021

Der kürzlich stattgefunden Star Wars-Feiertag machte es mir wieder bewusst, wie gerne ich die SF-Geschichte von George Lucas habe. Ich mag das Universum von Luke, Leia, Han und Vader einfach. Die mittlere Trilogie ist meine Serie und hat mich geprägt.

Eines meiner liebsten Star Wars Bücher: Visions

Und die fantastische Geschichte faszinierten nicht nur mich, sondern sie übte auch ihren Reiz auf zahlreiche Künstler aus. Star Wars ist eben ein Phänomen der Popkultur. Und aus diesem Grund blätterte ich mal wieder in den 2010 erschienen Buch Star Wars: Visions. Achtung: Das Buch Star Wars Visions hat nichts mit der Anime-Serie von Disney zu tun.

Ich habe zahlreiche Bücher rund um Star Wars, aber irgendwie ist mir dieses Buch eines meiner liebsten. Vielleicht weil es die enorme Kreativität zeigt, die Star Wars auf Künstler in aller Welt ausübt. Jeder der über 100 beteiligten Künstler drückte seinen Respekt gegenüber den Figuren und der Geschichte des Lucas-Universums aus. Für mich eine unglaubliche Inspiration und tolle Hommage an ein Phänomen der Pop-Kultur.
Das Buch Star Wars: Visions umfasst Werke von Künstlern wie Amano, Allan R. Banks, Harley Brown, Gary Carter, James Christensen, Michael Coleman, Kinuko Craft, Jim Dietz, Phillipe Druillet, Donato Giancola, Ann Hanson, H. R. Giger, Daniel Greene, Ron Kleeman, Arantzazu Martinez, Syd Mead, Moebius, Paul Oxborough, Alex Ross, Anthony J. Ryder, Dolfi Stoki, William Stout, Dan Thompson, Julie Bell und Boris Vallejo, Scott Waddell und Jamie Wyeth.

Hinzu kommt ein englisches Vorwort von George Lucas und eine Einleitung von J. W. Rinzler. Viele Bilder gefallen mir, einige treffen nicht so meinen Geschmack – so ist Kunst. Bilder, die mir noch vor Jahren viel bedeutet haben, regen mich heute nicht mehr zum Träumen an und anderes herum. Gemeinsam haben alle Bilder die Verehrung einer Filmidee. Und das muss man erst einmal schaffen – eine Vision.

Buchtipp: Star Wars Storyboards von J. W. Rinzler

7. Oktober 2015

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Langsam kommt das Star Wars-Fieber und ich habe mir in den Schulferien mit meinen Kindern die Original Trilogie Krieg der Sterne, Das Imperium schlägt zurück und die Rückkehr der Jedi-Ritter wieder angesehen. Weil meine Kinder vieles visuell verarbeiten, zeichneten sie nach den Filmen ihre Eindrücke auf. Sie malten Bilder von Luke, Vader, R2D2 und dem Todesstern. Gut kam auch die ATAT und die Tie-Fighter an.


Ich ergriff die Chance und zeigte meinen Kindern, wie so ein Film überhaupt gemacht wurde. Da kam mir das Buch die Star Wars Storyboard von J. W. Rinzler gerade recht. Noch mit frischer Erinnerung an die Filme schauten wir die Storyboards der klassischen Trilogie durch. Es war schön zu sehen, was sich die Artists ausgedacht hatten und wie es die Regisseure George Lucas, Irvin Kershner und Richard Marquand dann in Szene gesetzt hatten. Für uns war das Durchblättern des Bilderbuches eine visuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Star Wars, eine Art Comicbook ohne Sprechblasen.


Storyboards sind Teil der Preproduction, also der Vorproduktion eines Films. Die Zeichnungen sollen auf Basis des Drehbuchs die Szenen erklären, den Bildaufbau festlegen und anhand der Zeichnungen stellt sich heraus, ob ein Film funktionieren wird. Ich habe mal gehört, die ersten Storyboards wurden bei Walt Disney eingeführt.

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Das Besondere an dem Buch waren die nicht erzählten Geschichten. In den Storyboards gibt es Handlungsstränge, die in den späteren Filmen nicht mehr vorkommen. So hätte die Star Wars Trilogie auch aussehen können. Diese möglichen Wendungen in der Geschichte zu entdecken und darüber fachsimpeln, das macht doch den Fanboy aus. Also ist dieses Buch nicht nur Literatur für Filminteressierte, sondern es ist eine visuelle Bibel für Star Wars Fanboys.

Indiana Jones 5 – muss das sein?

13. Februar 2015

Muss das wirklich sein? Ein fünfter Teil von Indiana Jones? Wie man aus dem entsprechenden Gazetten hört, plant Spielberg mit Ford einen fünften Teil der Erfolgsserie. Dabei war Teil vier doch schon ziemlich daneben, was vor allem an dem jugendlichen Hauptdarsteller Shia LaBeouf lag.


Ich sag dir Mr. Spielberg: Mach mir bloß nicht meinen Indiana Jones kaputt! Ich bin mit ihn aufgewachsen und habe seine Abenteuer genossen. Es waren dort Cliffhanger, wie sie eben nur Spielberg machen konnte. Und dabei war es doch egal, ob die Filme unlogisch waren: Sie haben einfach Spaß gemacht. Mein liebster Film der Reihe war Teil drei Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Ich mag so mystische Geschichten um Kreuzzüge und den Heiligen Gral.
Mit den vierten Teil hatte ich aber meine Probleme. Harrison Ford ist einfach ein alter Mann und das wird beim fünften Teil von Indy Jones nicht besser werden. Warten wir erst einmal ab, wie er sich in Star Wars schlägt. So selbstverständlich ist es gar nicht, dass Spielberg wieder Regie führen wird. Die Rechte für das ganze Indiana Jones-Zeug liegen bei Disney. George Lucas hat es bei dem Verkauf von Star Wars gleich mit zu Geld gemacht. Disney könnte die Serie komplett neu starten für ein neues jugendliches Publikum. Aber Spielbergs Kameramann Janusz Kaminski ließ die Katze aus dem Sack und so dürfen Spielberg und Jones noch einmal ran.
Wahrscheinlich erleben wir wieder Vater und Sohn, wie einstmals Vater und Sohn turbulenter Abenteuer im Teil fünf. Aber will ich Sie wirklich sehen? Sean Connery hat mir als Vater von Indiana Jones gut gefallen, ihn nehme ich die Rolle ab. Shia LaBeouf fand ich schrecklich.

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Zum Trost und als Erinnerung an alte Zeiten blättere ich das Buch The Complete Making of Indiana Jones durch. Es heißt zwar großspruig, dass es die The Definitive Story Behind All Four Films sei, aber wenn man ehrlich ist, werden nur Teil 1-3 ausführlich behandelt. Teil 4 kommt nicht so intensiv vor, schließlich ist das Buch 2008 erschienen. Wer sich aber für Teil 1-3 interessiert, für den ist dieses Buch eine Fundgrube an seltenen Hinter den Kulissen-Bildern, Artworks, Sketchnotes und schönen Gescichten. Geschrieben wurde die ganze Sache von J.W.Rinzler, der viele Bücher über Lucas und Spielberg verfasst hat. J.W.Rinzler gehört zu Lucasfilm und hat damit genehmigten Zugriff auf die Archive. Und er zeigt uns, welche Schätze in diesen Archiven ist. Tolle Bilder, tolle Geschichten, tolle Zeichnungen – der Leser kann in die Produktionswelt von Indiana Jones voll eintauchen und macht damit The Complete Making of Indiana Jones zu einem der besten Bücher über den Abenteuerer.

Und weil ich beim Loben will, empfehle ich auch die The Soundtrack Collection zu den ersten vier Filmen. Der Score stammt aus der Feder von John Williams und ist wie vieles von dem Meister allererste Sahne. Ich hatte zwar die einzelnen Alben bei Erscheinen gekauft, empfehle aber hier ausdrücklich die The Soundtrack Collection. Grund: Es liegt eine Zusatz-CD dabei mit noch nicht veröffentlichtem Material und das ist der Hammer. Mit dabei ist auch ein Interview zwischen Spielberg, Lucas und Williams. Auch das Booklet kann sich sehen lassen und bietet gute Infos über die vier Soundtracks.

AlbumIm Moment weiß ich also noch nicht, ob ich mich über einen fünften Teil von Indiana Jones freuen soll oder nicht. Daher habe ich mir das Vorbild von Indiana Jones angesehen und genossen: Gunga Din. Der schwarzweiß-Film von George Stevens enthält alle Elemente der Jones-Reihe – vor allem des zweiten Teils Indiana Jones und der Tempel des Todes. Spielberg hat genau hingesehen und seine Version von Gunga Din gedreht. Damals traten Cary Grant, Victor McLaglen und ein etwas blasser Douglas Fairbanks jr. gegen Horden von bösen Indern an. Schaut euch diesen Film an und ihr werdet sehr viel von Indiana Jones erkennen und euren Spaß haben. Der Film Gunga Din lohnt sich.

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Buchtipp: George Lucas Star Wars: Frames

23. November 2013

Im Frühjahr 2014 starten die Dreharbeiten vom neuen Star Wars-Film. Bis es soweit ist, genieße ich die alte Serie und hab mir ein persönliches Weihnachtsgeschenk schon heute gemacht: Die legendäre Frames-Box von George Lucas allerdings in der preiswerten Volksausgabe und nicht die 3000 US-Dollar Variante.

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Star Wars: Frames ist im Grunde ein hochwertiges Bilderbuch. Es umfasst 1416 Szenenbilder aus allen sechs Star Wars-Filmen, auf hochwertigen Papier gedruckt. In zwei Bänden sind die Bilder der beiden Dreiteiler auf über 730 Seiten zusammengefasst. Lucas selbst, so wird uns als Leser erklärt, habe die Bilder von den Negativen der Filme ausgewählt und J.W. Rinzler hat den Begleittext verfasst. Rinzler gehört zur Star Wars-Familie und hat einige Filmbücher für LucasFilm geschrieben.

Wenn ich die Bilder ansehe, höre ich die Dialoge der Schauspieler in meinem Kopf. Das Kopfkino ist voll da und ich genieße die Filme auf ein neues. Durch die umfangreichen Standbilder finde ich aber immer wieder neues, entdecke viele Details, die im bewegten Bild einfach untergingen. Das ist für mich eine große Bereicherung und stimmt mich gleichzeitig sehr traurig. Ich hätte Frames auch gerne von anderen Filmen, die mir viel bedeuten. Wie beispielsweise die Werke von Stanley Kubrick oder auch von Peter Jackson. Aber im Moment sitze ich eben Stunde um Stunde und durchlebe das Star Wars-Fieber. Für mich ist die Sammelbox auch eine Möglichkeit, mir dem ungeliebte Prequel wieder zu näheren. Ich machte die Teile nicht so sehr, sie waren mir einfach zu glatt und die Darsteller zu oberflächlich. An den Tricks und der Ausstattung kann man aber nicht herummeckern.

Dort sind es vor allem die Kostüme von Königin Amidala, die mich faszinieren. Kostümdesignerin Trisha Biggar hat ganze Arbeit für das Prequel geleistet und steht für mich ganz in der Tradition von meiner Lieblingsdesignerin Eiko Ishioka. Durch die Bilder zeigt sich, wie sauber hier von Trisha Biggar gearbeitet wurde, denn die Bilder legen ein ungeheures Detailreichtum an den Tag.

Star Wars: Frames ist für mich das ideale Geschenk für Star Wars-Fans und sicher ein heißer Tipp für das Christkind.

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Buchtipp: The Making of the Empire strikes back von J.W. Rinzler

8. April 2013

Empire

Als das Imperium schlägt zurück 1980 in die Kinos kam, hatte ich Angst. Ich hatte Angst enttäuscht zu werden. In der Regel waren Fortsetzungen von Filmklassikern immer schlechter als der erste Teil. So war es beim Weißen Hai, sogar bei French Connection und vielen anderen mehr. Als Kind hatte ich Krieg der Sterne im Kino gesehen und mir war klar, dass ich Kinogeschichte gesehen hatte. Mein Kinderleben änderte sich durch Star Wars, wie Krieg der Sterne später hieß.

Als 1980 die Fortsetzung Das Imperium schlägt zurück ins Kino kam war ich nervös, wie denn die Story von Luke, Han, Leia und dem dunklen Helden Darth Vader weitergeht. Und was sage ich? Es war der Hammer. Der Anfang des Films war der Wahnsinn: Die Schlacht auf dem Eisplaneten Hoth mit den ATATs presste mich in den Kinosessel, dann die Jedi-Ausbildung von Luke durch Yoda auf Dagobah war interessant, fanatisch die Stadt in den Wolken und der Kampf von Luke und Vader. Und zum Schluss der absolute Hammer: „Luke, ich bin dein Vater.“ Yeah, das fetzte. Es wurde wiederum Filmgeschichte geschrieben.

Es wurde Zeit, dass ich mich mehr mit dem Making of vom Imperium beschäftigte. J. W. Rinzler trug zum 30. Geburtstag des Films die wesentlichen Fan-Informationen zusammen und sammelte umfangreiches und außergewöhnliches Bildmaterial. Heraus kam das Buch: Making of the Empire Strikes Back Ridley Scott schrieb das Vorwort. Rinzler widmete sich allen Bereichen des Films und legt besonderen Wert auf Interviews und Gespräche. Gerade die Dialoge zwischen den Stars vor und hinter der Kamera geben uns Fans einen gewinnbringenden Eindruck, wie es am Set und in der Postproduction zugegangen sein muss. Als Fan von Special Effects gab es einen Blick hinter die Kulissen von ILM. Was mich persönlich besonders freute ist ein Bild einen alten Apple II Rechners, der das Motion Capturing besorgte – unvorstellbar in heutigen Zeiten. Das veröffentlichte Bildmaterial ist einfach wunderbar. Jedes Fan-Herz muss bei den Fotos höher schlagen. Als ich im Kino saß stellte ich fest, dass Vader seinen Anzug gewechselt hatte. Es ist nicht mehr das gleiche Dress wie in Krieg der Sterne. Übrigens: Die originale Darth-Vader-Rüstung aus Das Imperium schlägt zurück befand sich bis 2008 im Filmmuseum Berlin, wo ich es mir mehrmals angeschaut habe. Dabei sind es in erster Linie nicht die Bilder aus dem finalen Film, sondern es sind Produktionsfotos, Skizzen, Zeichnungen. Neben den Bildern vom Set liebe ich die unterschiedlichen Versionen von Kino-Plakaten, die angefertigt und wieder verworfen wurden.

Natürlich wollte ich alles wissen, wie die Vater-Sohn-Szene gedreht wurde. Lucas wandte einen Trick an und hielt den Schock der Enthüllung bis zuletzt geheim. Die Darsteller wussten nichts von dem Gag. Alles war top secret. Erst in der Postproduction wurde der entscheidende Satz von Vader eingefügt: „Luke, ich bin dein Vater.“ Eigentlich lautet der Satz ja: „Nein… ich bin dein Vater!“  Aber „Luke, ich bin dein Vater.“ wurde so oft von den Fans zitiert, dass er inzwischen wahr sein müsste. Gedreht wurde etwas von der Art: „Obi-Wan hat deinen Vater getötet“ – nicht schlecht, aber  „Luke, ich bin dein Vater“ ist besser.

Etwas zu wenig geht das Buch Making of the Empire Strikes Back auf die fabelhafte Musik von John Williams ein. Sein Imperial March hat Musikgeschichte geschrieben und tauchte beim Imperium zum ersten Mal auf. Heute wird der Marsch immer wieder eingesetzt. Ich erinnere mich als ein saudischer Prinz in London am 30. Oktober 2007 eintraf und die  Queen’s Guard Band den Imperial March spielte. Das gab fett Ärger, obwohl es ein Fake war.  Aber hier kommt mir die Würdigung von J. W. Rinzler zu kurz. Sein Schwerpunkt liegt mehr auf Animation, Masken und Tricks. Und hier ist besonders Yoda zu nennen. Als ich damals vor dem Kino hörte, dass die Muppet-Leute um Frank Oz mitgemacht haben, dachte ich an Kermit den Frosch und Fozzy Bär. Aber ich hätte nie gedacht, dass Yoda so eine Ausstrahlung hatte. In keinen Moment während des Films dachte ich an eine Puppe oder Schauspielerei. Yoda war da und er beherrschte die Szene. Ähnlich ging es mir Jahrzehnte später mit Gollum in Herr der Ringe bzw. Hobbit.