Die Ferien des Monsieur Hulot (Originaltitel: Les Vacances de Monsieur Hulot) ist eine französische Filmkomödie von Jacques Tati aus dem Jahr 1953 und gilt als einer der großen Klassiker des europäischen Nachkriegskinos. Der Film markierte Tatis internationalen Durchbruch und begründete seinen Ruf als Meister der visuellen Komödie. Ich bespreche und zeige diese Komödie am Sonntag 31. August im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.
Im Mittelpunkt steht der charmant unbeholfene Monsieur Hulot, gespielt von Tati selbst, der seinen Sommerurlaub in einem kleinen Badeort an der französischen Atlantikküste verbringt. Mit seinem markanten Auftreten, seiner Pfeife und dem leicht schlurfenden Gang wird Hulot schnell zur auffälligsten Figur in der ansonsten ruhigen Ferienidylle. Sein gutmütiges, aber oft unbedachtes Verhalten führt immer wieder zu kleinen Katastrophen und unerwartet komischen Situationen: Türen klemmen, Boote kentern, Tennisspiele laufen aus dem Ruder, und das Hotelpersonal gerät mehr als einmal an seine Grenzen.
Die Handlung selbst ist bewusst minimalistisch und episodisch angelegt. Statt einer durchgehenden Geschichte entfaltet der Film eine lose Abfolge von Alltagsbeobachtungen und humorvollen Vignetten, die das Ferienleben in der französischen Gesellschaft der frühen 1950er-Jahre widerspiegeln. Dabei richtet Tati den Blick gleichermaßen auf die kleinen Eitelkeiten der Urlaubsgäste wie auf die sozialen Unterschiede zwischen ihnen. Die scharf gezeichneten Charaktere – vom versnobten Großstädter über die Familie aus der Mittelschicht bis hin zum Einzelgänger Hulot – dienen Tati als Spiegel einer Gesellschaft im Umbruch.
Charakteristisch für den Film ist Tatis fast vollständiger Verzicht auf klassische Dialogführung. Gesprochen wird zwar, aber die Gespräche stehen nie im Mittelpunkt. Stattdessen arbeitet der Regisseur mit Körpersprache, Mimik, präzisem Timing und Geräuschkulissen. Die Klanggestaltung ist dabei von entscheidender Bedeutung: Das leise Schlagen von Türen, das Knarzen von Böden oder das Rauschen des Meeres werden zu dramaturgischen Elementen, die die Komik verstärken und den Film zu einem audiovisuellen Erlebnis machen.
Im Gegensatz zu amerikanischem Slapstick ist Tatis Humor subtiler und zurückhaltender. Er lebt von der Beobachtung kleiner Absurditäten des Alltags, von Missverständnissen und dem Kontrast zwischen individueller Eigenwilligkeit und gesellschaftlichen Erwartungen. Gerade dieser Ansatz macht den Film bis heute zeitlos und universell verständlich.
Die Ferien des Monsieur Hulot wurde nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der Kritik begeistert aufgenommen. Der Film gewann unter anderem den Internationalen Preis bei den Filmfestspielen von Cannes 1953 und erhielt 1956 eine Oscar-Nominierung für das beste Drehbuch. Zudem etablierte er die Figur des Monsieur Hulot, die Tati in späteren Filmen wie Mein Onkel (1958) oder Playtime (1967) weiterentwickelte.
Heute gilt der Film als Meilenstein des französischen Kinos und als Paradebeispiel für die Kunst, mit minimalistischen Mitteln große Wirkung zu erzielen. Tatis feinfühlige Beobachtungsgabe, sein Sinn für Rhythmus und sein Gespür für leise Komik machen Die Ferien des Monsieur Hulot zu einem Werk, das weit über seine Entstehungszeit hinaus relevant geblieben ist – eine poetische Momentaufnahme des französischen Gesellschaftslebens, verpackt in sanften Humor und charmante Leichtigkeit. Ich bespreche und zeige diese Komödie am Sonntag 31. August im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.
Mit dem Urlaub ist das als Selbstständiger so eine Sache. Als es so warm war, gönnte ich mir ein paar erholsame Tage. Ein paar Sachen wie mein Blog und mein Newsletter produzierte ich weiter, aber die meiste Zeit war ich mit Nichtstun und Entspannen beschäftigt.
Abschalten im Urlaub fällt mir schwer, denn Mails wollen gecheckt und Telefonate angenommen werden. Selbst und ständig. Dennoch: Mein Körper braucht Ruhe. Die Batterien müssen aufgeladen werden. Wie ist das bei anderen?
Ich lese interessierte eine Bitkom-Umfrage. Zwei Drittel (66 Prozent) der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, sind währenddessen auch beruflich erreichbar. Allen voran Ältere bleiben auch im Urlaub dienstlich aktiv: Unter den 50- bis 64-jährigen Erwerbstätigen sind 73 Prozent im Sommerurlaub beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-jährigen Berufstätigen ist es hingegen nur die Hälfte (51 Prozent). Demgegenüber will insgesamt ein knappes Drittel (31 Prozent) der Berufstätigen komplett abschalten und im diesjährigen Sommerurlaub nicht auf dienstliche Anfragen reagieren. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 357 Berufstätige, die dieses Jahr in den Sommerurlaub fahren wollen.
Bei den allermeisten sind demnach tatsächliche oder vermutete Erwartungen anderer ein Grund für die Erreichbarkeit: Über die Hälfte (59 Prozent) gibt an, erreichbar zu sein, weil Vorgesetzte dies erwarten. 51 Prozent sagen, ihre Kolleginnen und Kollegen erwarten es von ihnen, 46 Prozent sehen diesen Anspruch bei Kunden. Ein Viertel (25 Prozent) geht davon aus, dass Geschäftspartner Erreichbarkeit erwarten. 13 Prozent sind überzeugt, dass ihre Mitarbeiter es von ihnen erwarten. Nur 15 Prozent sagen, dass sie im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein möchten.
Meistens sind es ein Anruf oder eine Kurznachricht, die den Urlaub unterbrechen: Jeweils rund zwei Drittel (65 Prozent) der Berufstätigen sind telefonisch beziehungsweise per Kurznachrichten wie SMS oder WhatsApp erreichbar. 29 Prozent lesen oder beantworten dienstliche Mails. Knapp ein Viertel (23 Prozent) ist per Videocall etwa über Facetime oder Zoom erreichbar, 11 Prozent über Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack.
„Gerade in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen für viele die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem. Umso wichtiger ist es, Auszeiten vom Job auch wirklich zur Erholung zu nutzen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Der Urlaub sollte nur in dringenden Notfällen gestört werden. Arbeitgeber sind in der Verantwortung, Vertretungslösungen rechtzeitig zu organisieren sowie klare unternehmensinterne Regelungen für die Erreichbarkeit während Abwesenheiten abzustimmen.“
Interessant ist allerdings, wenn ich auf Freigabe von Kunden warte, die im Urlaub sind. Da werde ich schon mal nervös, wenn das Feedback länger als zwei Tage dauert. „Auszeiten vom Job auch wirklich zur Erholung zu nutzen, das ich nicht lache. So eine blöde Mail kann man doch schnell mal beantworten“, so meine ich. Es ist halt wie immer die Sichtweise des Betrachters.
Im August werde ich das 9 Euro Ticket nutzen und mich zudem mehr aufs Fahrrad schwingen und meine nähere Umgebung genießen. Wir haben ja im Westen von München den Räuber-Kneißl-Radweg. Ich hab schon mehrmals darüber berichtet.
Jetzt setzt die WestAllianz, die sieben Mitgliedsgemeinden des regionalen Wirtschaftsverbunds im Westen von München, auf Gamification.
Gamification beim Radln. Foto: WestAllianz.
Es gilt eine Bestätigung als „Räuber-Kneißl-Radweg-Profi“ zu erhalten, wenn ein Stempelpass des Wirtschaftsverbunds gefüllt ist. Eine ganz einfache Idee mit großer Wirkung.
Auf jedem Rastplatz entlang des „Räuber-Kneißl-Radwegs“ finden sich ab sofort Stempelboxen mit nummerierten Siegeln der jeweiligen Gemeinde. Im dazugehörigen Stempelpass kann der Abschluss der jeweiligen Route entlang des Themenwegs dokumentiert werden. Ist der Pass mit allen neun Stempeln gefüllt, bekommt man über die Geschäftsstelle der WestAllianz München ein Geschenk als Erinnerung und Belohnung. Die Stempelpässe liegen in den Rathäusern der beteiligten Gemeinden und bei der Geschäftsstelle der WestAllianz München (Kirchstraße 3, 85235 Sulzemoos) aus. An allen Gemeinden sowie bei der Geschäftsstelle findet sich zudem die neue, aktualisierte Version der Radweg-Karte zum Räuber-Kneißl-Themenweg. Gibt es auch als Download, wer braucht denn schon Papier? Erstmalig werden darin neben den Attraktionen und Sehenswürdigkeiten entlang der Radroute auch die Einkehrmöglichkeiten in der regionalen Gastronomie mit aufgelistet.
Also, ich fahr einfach mal wieder Fahrrad und genieße meine Umgebung – und min ökologischer Fußabdruck ist dadurch recht klein.
Eine Branche, die durch Corona massiv getroffen wurde, ist der Tourismus. Das Stimmungsbild ist verheerend. Und ich merke es an mir selbst: Während ich vor Corona vor allem beruflich unterwegs samt, bin ich jetzt kaum auf Reisen, ein bisschen geschäftlich, aber gar nicht privat. Meine BahnCard ist im vergangenen Jahr ausgelaufen und ich werde sie dieses Jahr nicht erneuern, obwohl die Deutsche Bahn mir wunderbare Angebote macht. Ich warte 2021 ab.
In meinem Umfeld ist es anders: Dort wird Reisen wieder großgeschrieben – irgendwie glauben alle, Corona sei vorbei. Nein, ist es nicht. Aufgrund von Abi-Fahrten ist in meiner direkten Umgebung Corona wieder ausgebrochen. Die Abi-Feier an der Schule meiner Kinder wurde gestrichen. Kinder an anderen Schulen haben sich angesteckt – nein, Corona ist noch nicht vorbei, auch wenn es die Tourismusbranche gerne so darstellt und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln will. Dabei muss ich genau unterscheiden, wohin und zu wem ich fahren würde, wenn ich urlauben würde.
Eine neue Studie zur Branche gibt ganz gut Anhaltspunkte zum Zustand der Tourismusbranche. Die Reiseindustrie steht nach den langen Monaten des Lockdowns vor enormen wirtschaftlichen Herausforderungen. In einer aktuellen Branchenumfrage des asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. bewerteten zwei Drittel der Befragten die Situation ihres Unternehmens als schlecht oder existenzbedrohend. Ähnlich düster sieht demnach die Lage in Urlaubsdestinationen aus. Vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer kämpfen um ihr touristisches Überleben. Die Ergebnisse der Umfrage, die in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg (DHBW) erstellt wurde, belegen auch die große Verunsicherung, die derzeit unter Verbrauchern herrscht. Und meines Erachtens ist die Verunsicherung gerechtfertigt. Die vierte Welle baut sich auf.
Knapp 250 Expertenaussagen unter Reisebüros, Reiseveranstaltern und weiteren touristischen Leistungsträgern in Deutschland hat der asr zusammen mit dem DHBW ausgewertet. Deutlich wird dabei, dass das Vertrauen in politische Institutionen und Medien als sehr gering eingeschätzt wird. Warum? Weil nicht alles freigegeben wird? Weil die Menschen keine Lust mehr auf Corona haben? Die jüngsten Corona-Ansteckungen geben Politik und Medien recht und den Lobbyverbänden eben nicht. Ich bin kein Virologe, aber ich sehe, dass die Impfmüdigkeit und gar die Impfverweigerung nicht dafür sorgen, dass wir so etwas wie einen Normalzustand erreichen. Auch wenn der Wuschelkopf von der Insel Johnson erklärt, alles sei wieder gut.
Zudem haben wir ein massives Problem. Nicht wegen des Tourismus, sondern wegen des Aufkommens von Verschwörungsmythen und Schwurblern, die unsere Demokratie destabilisieren, schwindet das Vertrauen „in die da oben“. Die Politik hatte es noch nicht mit einer solchen Krise zu tun gehabt. Eine weltweite Pandemie verändert die Welt und bedroht Existenzen und sorgt für Furcht. Die Lobbyverbände und Interessenvertretungen heizen die Stimmung an, sähen Zweifel und vertreten die Interessen ihrer Mitglieder. Und so heißt es in der Studie auch: „Touristische Verbände genießen dagegen bei rund 40 Prozent ein hohes Vertrauen.“ Zeigt sich ja an den steigenden Ansteckungen – ok, das war jetzt böse.
Zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung des Covid-19 sind laut Aussagen der Umfrageteilnehmer nicht nachvollziehbar. So bewerten knapp 35 Prozent Ausgangssperren und 29 Prozent Reiseverbote für Freizeitreisen als gar nicht verständlich, während sich rund die Hälfte für einen sogenannten „Grünen Pass“ und etwa 48 Prozent für Testmöglichkeiten für Reisende aussprechen.
Fehlende Ausgaben in Milliarden-Höhe In Destinationen weltweit hat sich die Lage nach Kenntnis der Reiseexperten dramatisch verschlechtert. Für das südliche Afrika prognostizieren etwa 63 Prozent eine existenzbedrohende Situation. Moment, drehen in Südafrika nicht alle gerade am Rad – bürgerkriegsähnliche Zustände in Teilen des Landes, weil der Verbrecher Zuma in den Knast wandert. Da muss ich echt nicht mach Südafrika zum Urlauben. Aber as hat mit Corona nichts zu tun, sondern weil sich ethnische Gruppen die Köpfe einhauen.
Auch für Mittel- und Südamerika sowie die Türkei und Nordafrika stimmen rund die Hälfte der Befragten dieser Aussage zu. Vielleicht setzt sich bei dem einen oder anderen aber auch die Erkenntnis durch, dass ich Despoten wie den türkischen Machthaber nicht mit meinen Reiseetat unterstützen will.
Mit Blick auf die touristischen Anbieter halten die Umfrageteilnehmer vor allem Nationalparks für gefährdet, denn der Stellenwert von Naturschutz sinkt in Zeiten der wirtschaftlichen Krise rapide. „In Entwicklungs- und Schwellenländern fehlen derzeit touristische Ausgaben in Höhe von 19 Milliarden US-Dollar“, warnt Prof. Dr. Alexander Dingeldey, Studiengangsleiter an der DHBW für Reiseverkehr und Reisevertrieb. „Die Einkommenssituation der im Tourismus beschäftigten Bevölkerung ist katastrophal und gefährdet akut das Gleichgewicht aus Ökologie, Sozialem und Ökonomie.“ Das glaube ich gerne.
Reisebüros als wichtiger Anker für Urlauber Die Sehnsucht nach Urlaub und einer Auszeit ist bei Gästen spürbar, gaben 92 Prozent der Befragten an. Trotz der gegenwärtigen Öffnungen sind viele Menschen noch stark verunsichert und sehen von Buchungen ab, so 86 Prozent der Experten. Wertvolle Hilfestellung leisten hier die Reisebüros, die aufgrund des gestiegenen Informationsbedürfnisses der Kunden durchschnittlich 31 Minuten länger für ein Beratungsgespräch aufwenden müssen als vor der Pandemie. Kann ich mir auch vorstellen, aber Zeit ist ja vorhanden, wenn kaum Kunden den Laden betreten. Interessante Frage an mich: Wann habe ich das letzte Mal ein Reisebüro genutzt? Bei einem Besuch in einem Reisebüro in meiner direkten Umgebung war ich entsetzt, wie wenig Wissen bei den Mitarbeitern vorhanden ist. Ins Internet blicken, das kann ich auch. Eine gute Freundin meiner Frau betreibt dagegen ein gut geführtes Reisebüro und wir hatten über sie einst ein Hotel in London gebucht und waren zufrieden. Da fühlte ich mich im Reisebüro gut aufgehoben. Es wird sich die Spreu vom Weizen trennen. In meinem geschäftlichen Umfeld stelle ich fest: Die größeren Firmen verzichten oft auf Geschäftsreisen. Der Mittelstand will dagegen wieder auf Geschäftsreisen gehen. Allerdings: Für 20 PowerPoint-Folien eignen sich ideal virtuelle Treffen. Auch auf Messeteilnahme wird verzichtet – warum soll ich eigentlich noch eine Messe besuchen? Ein wichtiger Grund kann vielleicht das Netzwerken sein – und hier entstehen gerade interessante digitale Alternative.
„Durch ihre kompetente Beratung vermitteln Reisebüros ihren Kunden eine enorme Sicherheit“, erklärt Anke Budde, Geschäftsstellenleiterin asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. „Pauschalreise-Urlauber können sich auf ihren Reiseveranstalter verlassen, der sich bei Problemen um sie kümmert und im Notfall auch in die Heimat zurückholt.“ Für einen gelungenen Neustart wünschen sich mit etwa 98 Prozent der befragten Touristiker klare Regeln in Bezug auf Risikogebiete und Quarantäne sowie 95 Prozent langfristige Planungssicherheit. „Die Branche ist auf den Neustart bestens vorbereitet. Hygiene und Sicherheit waren bereits vor Corona unverzichtbar für ein gelungenes Urlaubserlebnis“, erläutert Jochen Szech, Präsident asr Allianz selbständiger Reiseunternehmen – Bundesverband e.V. „Reiseveranstalter haben sich in der Krise immer wieder als wichtige Stützpfeiler erwiesen, die ihrer Verantwortung nachkommen und ihre Kunden nie allein gelassen haben.“ War da nicht 2019 die Pleite von Thomas Cook? Im ersten Halbjahr 2020 war es bereits zu einer Verdoppelung der Insolvenzen kleiner Reiseveranstalter gekommen, weiß die R+V Versicherung. Und die große Welle werde erst noch erwartet.
Preiskampf bedroht Qualität der Urlaubsreisen Für die Zukunft rechnen rund 88 Prozent der Umfrageteilnehmer mit höheren Preisen für Urlaubsreisen. Beratung und Sicherheit sprechen dabei etwa 91 Prozent einen höheren Stellenwert zu. „Auch wenn der Preiskampf härter wird, dürfen touristische Produkte auch in Zukunft nicht unter Wert verkauft werden“, fordert Prof. Dr. Alexander Dingeldey. „Geschäftsmodelle, die nur auf Schnäppchen aufgebaut sind, erhöhen den Druck auf Anbieter und Mitarbeiter massiv und führen zu einer gefährlichen Preisdumping-Spirale. Letztlich leidet darunter vor allem die Qualität der Reiseangebote.“ Urlauber tragen eine wichtige Mitverantwortung und unterstützen mit ihrer Buchungsentscheidung die faire Bezahlung der Leistungsträger im Tourismus. Geiz ist geil.
Auch wenn Urlaub in Deutschland seit Beginn der Pandemie einen Boom erlebt hat und die aktuellen Öffnungen den Tourismus in der Heimat ankurbeln: Die fehlende Planungssicherheit wirkt sich weiter negativ auf das Buchungsverhalten aus. Rund 42 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Deutschlandurlaub lediglich aufgrund der fehlenden Alternativen beliebt war und die Nachfrage wieder nachlassen werde, sobald Reisen in andere Länder wieder möglich sind. Um nachhaltig vom Urlaub in Deutschland profitieren zu können, benötigt der Reisevertrieb passgenauere Informationen und einfach buchbare Angebote zu marktfähigen Konditionen.
Trotz der Pleite von Thomas Cook und Co stehen Urlaubsreisen ist bei den Deutschen noch immer hoch im Kurs. Zu meiner Jugend fuhr meine Familie einmal in Jahr in den Urlaub. Heute ist es trotz bedenklicher CO2 Bilanz für viele wichtig, zwei-, dreimal in die Ferne zu reisen. Gingen meine Eltern früher ins Reisebüro, geht die junge Generation ins Netz, um eine Reise zu buchen.
80 Prozent der deutschen Bevölkerung haben schon mal online mindestens eine Urlaubsreise (Flug und Hotel in einer Buchung) gebucht. Etwa jeder zweite Verbraucher sogar eine bis zwei Urlaubsreisen in den vergangenen 12 Monaten. Gemäß den Ergebnissen der aktuellen Verbraucherumfrage der Creditreform Boniversum GmbH gewinnen Online-Buchungen von Urlaubsreisen – ob längerfristig geplant oder „last minute“ – immer mehr an Bedeutung.
Zwei von drei Verbrauchern gaben dabei einem Reisevermittlungsportal den Vorzug vor einem klassischen Reiseveranstalter. Doch gemäß der Studie ist das Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft: Mehr als 70 Prozent der Befragten würden häufiger im Internet Urlaubsreisen buchen, wenn sie die Bezahloptionen „Lastschrift“ oder „Kauf auf Rechnung“ wählen könnten. Bei unserer Familie wird dagegen in der Regel via Kreditkarte gebucht. Sind „Lastschrift“ oder „Kauf auf Rechnung“ typisch deutsch?
Online-Buchungen sind auf dem Vormarsch.
Acht von zehn Verbrauchern buchten bereits einmal online eine Urlaubsreise
Der Trend zur zunehmenden Urlaubsbuchung im Internet ist klar erkennbar. 80 Prozent aller Umfrageteilnehmer haben schon einmal eine Urlaubsreise online im Paket (Hotel + Flug) gebucht. Viele buchten mehr als einmal. Die Umfrage von Boniversum ergab, dass rund 59 Prozent das Internet für Reisebuchungen ein- oder zweimal in den vergangenen 12 Monaten genutzt haben. 10 Prozent buchten in diesem Zeitraum dreimal oder auch häufiger ihre Reisen online.
Jeder Dritte bucht seine Urlaubsreise heute kurzfristig
Gut 33 Prozent aller befragten Verbraucher haben den jüngsten Urlaub erst 30 Tage oder kürzer vor Reiseantritt online gebucht. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) tätigte die Buchung zwischen 31 Tagen und sechs Monaten vor Antritt der Reise. 14 Prozent planten weit im Voraus und buchten bereits früher als sechs Monate vor dem Reisedatum.
Flugreisen trotz Klimakiller.
Reiseportale beliebter als Reiseveranstalter-Websites
Online-Buchungen über Reisevermittlungsportale sind besonders beliebt. Sie vergleichen die Angebote mehrerer Veranstalter und geben einen schnellen Überblick. 70 Prozent der Befragten haben ihre letzte Urlaubsreise in einem entsprechenden Portal gebucht. 23 Prozent setzten auf die Online-Auftritte konventioneller Reiseveranstalter.
Innerdeutsch reise ich mit der Bahn.
Traditionelle Bezahlverfahren deutlich bevorzugt
Rund 69 Prozent der deutschen Bevölkerung möchten auch bei ihrer Reisebuchung im Internet nicht auf gewohnte Bezahlmethoden verzichten. Traditionelle Zahlungsarten wie Kreditkarte, Lastschriftverfahren, Rechnung, Vorauskasse und Ratenzahlung genießen bei Reisebuchungen große Popularität. Neuere Verfahren wie Bezahlsysteme (PayPal, Sofortüberweisung etc.) sowie digitale Rechnungsanbieter (Klarna, Billsafe etc.) werden von 31 Prozent aller befragten Online-Bucher favorisiert. Da fällt mir ein, meine Sparkasse bietet noch immer kein Apple Pay an.
70 Prozent würden bei „Lastschrift“ oder „Rechnung“ häufiger online buchen
Die Vorliebe für traditionelle Bezahlmethoden birgt Potenzial für Mehrumsatz. Rund 70 Prozent würden ihre Urlaubsreisen häufiger online buchen, wenn sie die Bezahloptionen „Lastschrift“ oder „Kauf auf Rechnung“ wählen könnten.
Bei identischem Angebot würden rund 24 Prozent zu dem Anbieter wechseln, der die gewünschte Zahlart Lastschrift anbietet. Bei Bezahlung per Rechnung wären sogar 44 Prozent bei „normalen“ Urlaubsreisen und 43 Prozent bei „Last-Minute-Reisen“ wechselbereit.
Urlaub im Allgäu – da gehört der Kneipp einfach dazu.
Heute ist der 120jährige Todestag von Sebastian Kneipp und für mich sind die Ideen des schwäbischen Pfarrers aktueller denn je.
Seit meinen jüngsten Aufenthalt in meinem Lieblingshotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang bin ich ein regelrechter Fan vom alten Sebastian Kneipp geworden. Hotelier Armin Gross hat mich damals zu einem Beta-Test eingeladen, um sein Prinzen-Päckle an mir auszuprobieren. Dieser Einladung bin ich gerne gefolgt.
Mein Prinzen-Päckle mit Anwendungen von Sebastian Kneipp.
Das Prinzen-Päckle besteht aus mehreren Bausteinen: Eine Kombination aus Sport- und Meditationsprogramm verknüpft mit Anwendungen von Sebastian Kneipp und Methoden der bayerischen Infanterie von 1872 – klingt seltsam, macht aber Sinn. Seine Ideen hat Armin Gross in dem wunderbaren Buch Leben wie ein Prinz zusammengefasst.
Jeden Morgen mache ich jetzt also meine Prinzengymnastik. Es sind rund zehn Minuten Training, die eigentlich immer drin sein müssen. Zehn Minuten hat jeder Zeit – da gibt es keine Ausreden. Die Drück- und Zugmuskelatur wird gestärkt. Dann kommen die Beine dran. „Die Muskel sind unsere Freunde“, sagt mir Armin Gross und er hat recht.
Nur wenn die Muskeln belastet werden, dann wachsen sie und stärken den Körper.
Bei der anschließenden Dusche kommt der alte Sebastian Kneipp ins Spiel. Aufgüsse sind in jeder Dusche möglich. Kaltes Wasser ins Gesicht und der Bub ist wach. Damit beginnt meine Kneipp Kur. Während des Tages genehmige ich mir immer wieder einen Kneippschen Kaffee als Aufputschmittel. Ich lasse kaltes Wasser über meine Arme laufen und beginne mit dem rechten Arm – er ist am weitesten vom Herzen weg und gehe dann zum linken Arm. Gerade im Sommer eine tolle Erfrischung, die meinem Körper einen Schub gibt. Auch die anderen Ideen von Kneipp sind prima: Aromabäder, Spaziergänge, Schlaf – alles Sachen, die ich heute genieße.
Zum Runterkommen habe ich wie der alte Prinzregent Patiencen gelegt. Ich mag ja eigentlich keine Kartenspiele, aber Patiencen bringen mich in einen gewissen Flow. Mein unruhiger Geist schaltet ab und so soll es sein. Andere malen oder zeichnen Mandalas.
Mal sehen, was sich für mich als die ideale Abschaltmethode herausstellt.
Auf jeden Fall haben sich die Ideen von Armin Gross, basierend auf Sebastian Kneipp, für mich als richtig erwiesen. Vielleicht wirkt Kneipp auf jüngere Menschen unmodern und uncool, aber der alte Kneipp macht schon Sinn. Probiert es mal aus, gerade zum 120jährigen Todestag wäre es mal ein Anlass.
Moderne Ideen trotz 120jährigem Todestag von Sebastian Kneipp.
Soll ich mal auf Kreuzfahrt gehen? Und welche Kreuzfahrt ist die richtige für mich? Mit diesen Fragen beschäftige ich mich bei der Urlaubsplanung 2017. Welch ein Glück, dass ich einen der deutschen Kreuzfahrtexperten zu meinem engeren Freundeskreis zähle: Franz Neumeier
Mein Kollege Franz Neumeier auf dem Kreuzfahrtpodium in München.
Er betreibt die höchst erfolgreiche Website cruisetricks.de und sein jüngstes Ratgeberbuch habe ich mit Begeisterung in diesem Blog besprochen.
In München findet auf dem Messegelände Ost bis zum heutigen Sonntagabend die Freizeit- und Tourismusmesse f.re.e statt und dort gibt es in Halle B4 ein Kreuzfahrtpodium. Auf einer Bühne finden zahlreiche Vorträge in unterschiedlicher Qualität über Kreuzfahrtschiffsreisen statt. Ich war weniger an schönen Bildern, Filmen und Werbebotschaften von Reedereien als vielmehr an handfesten Informationen interessiert.
Auszüge aus dem Vortragsverzeichnis.
Nachdem Franz Neumeier an all den Messetagen als Moderator auftrat und auch selbst eigene Vorträge über Kreuzfahrten im Mittelmeer hielt, nahm ich in dem Forum Platz. Es gab nette Hocker und noch nettere Boote für die interessierten Zuhörer. Ich saß auf einem Hocker. Franz Neumeier hielt einen inhaltlich guten Vortrag über Kreuzfahrten im Mittelmeer. Anbei der gesamte Vortrag als Film mit einigen sehr, sehr guten Tipps.
Anschließend traf ich mich mit Franz Neumeier zum Interview. Ich freute mich meinen alten Kumpel wieder zu treffen. Ich stellte einige Fragen zum Thema Reisejournalismus und zu seiner Arbeit bei cruisetricks.de. Viel Spaß mit dem Interview.
Ich liebe das Reisen, sei es beruflich oder privat. Reisen erweitert den Horizont. Es ist egal, wohin ich reise. Ich finde immer interessante Geschichten. Gerne erzähle ich das Zitat von Alexander von Humboldt: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ Das halte ich für richtig und ich schaue gerne über de Tellerrand raus. Während ich früher im Ausland beruflich unterwegs war, mache ich mehr und mehr Urlaub im eigenen Land. Ich liebe eine kurze Auszeit im Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang und war vor kurzem an der Nordsee in Cuxhaven und hab es genossen.
Ein Kurzausflug nach Helgoland.
Aber richtig ist auch: Ein schöner Urlaub kann schnell ins Geld gehen: Durchschnittlich 1.749 Euro geben die Deutschen im Jahr für Reisen aus. Die größten Kosten entfallen dabei auf die Unterkunft (502 Euro), den Transport (364 Euro) und die Verpflegung (339 Euro) – Shopping und Souvenirkäufe vor Ort verschlingen immerhin noch rund 260 Euro im Jahr. So überrascht es nicht, dass sechs von zehn Deutschen (59 Prozent) ihren Urlaub gerne im eigenen Land verbringen. Genau die Hälfte von ihnen tut dies ausdrücklich, um Geld zu sparen – mehr als jeder Vierte (27 Prozent) verreist aus diesem Grund sogar nur innerhalb seiner Region. Dies ergab eine repräsentative Umfrage von deals.com, der Suchmaschine für digitale Gutscheine.
Ich muss nicht immer wegfliegen.
Vor allem Männer können sich gut damit arrangieren, die Landesgrenzen im Urlaub nicht zu verlassen (63 Prozent). Im Bundesvergleich sind innerdeutsche Reisen am beliebtesten bei den Saarländern (73 Prozent) und Sachsen-Anhaltinern (71 Prozent). Die Bremer hingegen zieht es in die Ferne: Für nicht einmal die Hälfte von ihnen (47 Prozent) kommt ein Heimaturlaub infrage. Sie erkunden stattdessen mit Vorliebe das europäische Ausland (77 Prozent), das im Bundestrend als einziges Reiseziel in der Beliebtheit noch vor Deutschland liegt. Insgesamt verreisen sieben von zehn deutschen Urlaubern (69 Prozent) gern innerhalb Europas – besonders Frauen (73 Prozent) schätzen die kurzen Distanzen in die Nachbarländer. Die Weiten Nordamerikas locken jeden sechsten Deutschen (16 Prozent) und landen damit mit großem Abstand auf dem dritten Platz der beliebtesten Reiseziele. Die unbeliebteste Urlaubsregion der Bundesbürger ist der Nahe Osten (vier Prozent).
Als Bayer freut es mich, dass Urlauber gerne den Freistaat mögen. Das zeigt die Statistik. Deutsche Heimaturlauber folgen besonders gerne dem Ruf der Berge: Fast die Hälfte (49 Prozent) verbringt ihren Urlaub im eigenen Land am liebsten unter dem weiß-blauen Himmel Bayerns – unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar 53 Prozent. Der Freistaat führt damit die Liste der beliebtesten Ziele für innerdeutsche Reisen an. Die größten Fans kommen dabei allerdings aus dem eigenen Bundesland: Vier von fünf Bayern (80 Prozent) verbringen ihren Heimaturlaub am liebsten dahoam. Auf den Plätzen zwei und drei der Rangliste der beliebtesten innerdeutschen Reiseziele folgen Mecklenburg-Vorpommern (37 Prozent) und Schleswig-Holstein (31 Prozent), die durch ihre Lage an der Ost- bzw. Nordsee überzeugen.
Es überrascht etwas, dass Berlin, trotz jährlich neuer Besucherrekorde, als Urlaubsziel unter den Bundesbürgern gar nicht so beliebt ist: Nur jeder Fünfte verbringt seinen Deutschlandurlaub gerne in der Hauptstadt (20 Prozent). Vor allem die Brandenburger meiden die benachbarte Großstadt in ihren Ferien (0 Prozent). Interessanterweise kommen die größten Berlin-Fans aus Hamburg: 33 Prozent von ihnen besuchen gern die Spree-Metropole. Und diese unerwartete Liebe beruht auf Gegenseitigkeit: Genauso viele Berliner machen gerne Urlaub in der Hansestadt. Den letzten Platz der beliebtesten innerdeutschen Reiseziele teilen sich Bremen und das Saarland mit jeweils sechs Prozent.
Mein Kultur-Tipp für Euch – Entspannung in anregender Atmosphäre stand dieses Jahr auf dem Urlaubsprogramm der Familie. Gefunden haben wir diese Oase der Entspannung im Hotel Prinz Luipold Bad in Bad Hindelang. Es ist ein schön gelegendes Spa-Hotel im Allgäu und es ist beim näheren Hinsehen ein Hort der Kultur. Überall in dem Hotel gibt es zahlreiche Kunstwerke, Möbel, Gemälde, Installationen. Nicht aufdringlich, sondern die Kunst fügt sich elegant in das Ambietente dieses Hotels.
Beispiele für diesen Kunstgenuss gibt es zahlreiche und ich möchte nur ein paar herausstellen. Jeder Gast soll selbst auf die Entdeckungsreise gehen. Dieser Blogpost ist Teil einer Blogparade „Mein Kulturtipp für euch“, die von meiner Iron-Blogger-Kollegin Tanja Praske gestartet wurde.
Interessant war für die Familie aber auch die zahlreichen Kunstwerke im Hotel. Viele Originale und einige Kopien haben mein Interesse geweckt. Über den Geist des Hauses habe ich schon geschrieben, aber es sind noch viele Werke zu entdecken. Es beginnt natürlich mit zahlreichen Bilder des Namenspatrons Prinz Luipold, der immer wieder im Hotel auftaucht.
Der Prinzregent auf dem Pferd.
Meiner Frau ist die wunderschöne Boulle Uhr ins Auge gefallen. André Charles Boulle war ein französischer Kunstschreiner im 17. Jahrhundert. Seine Marketerie-Funiere waren unter Ludwig XIV in Frankreich sehr populär. Im 19. Jahrhundert feierte der Boulle-Stil eine Renaissance – aus dieser Zeit kommt auch diese wundervolle Uhr. Schildplatt ist durch bemaltes Ebenholz ersetzt. Die Statue zeigt vielleicht Athene, Göttin der Weisheit, der Strategie, der Kunst, des Handwerks und der Handarbeit. Die Uhr ist noch funktionsfähig.
Eine wunderbare Uhr.
Zum Aufgang zu den Zimmern habe ich mich in Judith verliebt. Ein tolles Bild, das im Original in der Neuen Pinakothek hängt. Laut alten Testament belagert General Holofernes vom Heer des babylonischen Königs Nebukadnezar II. die Stadt Bethulia. Judith betört den General und macht ihn mit Wein betrunken und enthauptet ihn.
Tolle Frau, diese Judith.
Als sie den Körper ihres Generals finden, fliehen die Soldaten und die Belagerung ist beendet. Wer genau hinsieht, findet den abgeschlagenen Kopf.
Judith als Verkörperung von Mut, Geschlossenheit, auch aufopferungsvoller Vaterlandsliebe, verknüpft mit weiblicher Schönheit. Wie hieß es doch in der Bibel: „Sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen.“ (Judith 8,1). Das Original dieses Bildes stammt von August Riedel (1799-1883) und hängt – wie geschrieben – in der Neuen Pinakothek München. König Ludwig I. hat es persönlich erworben. Im Bad Hindelang hängt eine unsignierte Kopie des Bildes.
Golf scheint immer mehr zum Trendsport zu avancieren. Aber wie steht es um Krolf? Sie kennen Krolf nicht? Macht nichts, ich kannte es auch nicht, bis zu meinem Urlaub im Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang. Das Allgäuer Hotel besitzt eine zwölf Loch Krolf-Anlage und ich musste den dänischen Sport unbedingt einmal ausprobieren. Krolf ist eine Mischung aus Golf und Krocket und rasch zu erlernen. Man spielt mit einem farbig markierten Schläger und einen entsprechend markierten farbigen Ball. Es geht darum, den Ball ins Loch zu bringen, also genau wie beim Golf. Und es ist gut, wenn man ein wenig Golf gespielt hat, dann wird der Abschlag deutlich besser. Wir wissen ja, die Weite kommt nicht durch die Kraft, sondern durch den richtigen Schwung. Es wird in einem Team gegeneinander gespielt, was deutlich zur Stimmung beträgt. Hat man geschlagen, dann ist der nächste Teamkollege an der Reihe. Die Schläge bis zum Einlochen werden notiert und wer am Ende die wenigsten Schläge hat, der ist Sieger im Krolf-Turnier. Die genauen Regeln gibt es hier. Zusammengefasst bedeutet Krolf laut Hotelier Armin Gross: 6 Freunde, 12 Löcher, 12 Regeln!
Der Schläge selbst hat eine flache Seite zum Weitschlagen und eine abgerundete Seite zum experimentellen Schlagen. Beim letzteren wird der Ball angeschnitten, damit er Hindernisse wie Bäume oder Sträucher umfliegt. Das ist mir übrigens nicht gelungen.
Toll ist es, dass der Sport, der in Dänemark seit den siebziger Jahren des vorherigen Jahrhunderts gespielt wird, ein Sport für die ganze Familie ist. Bei uns hatten alle Familienmitglieder ihren Spaß und auch Senioren können das Krolf-Spiel bedenkenlos spielen. Ein Platzreife ist anders als beim Golf nicht erforderlich. Im Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang ist eine zwölf Loch Krolf-Anlage vorhanden und Schläger, Bälle und Scored-Card gibt es an der Rezeption zum Ausleihen. Der Seniors des Hauses gibt zudem interessieren Gästen einen Schnupperkurs. Wem es gefällt, kann selbst auf seinem heimischen Gelände eine Krolf-Anlage erstellen, eigentlich braucht man nur einen Spaten für ein Loch. Übrigens, seit Juli 2009 gibt es in Deutschland einen eigenen Krolf-Verein, der mit dem dänischen Verein engen Kontakt pflegt.