Posts Tagged ‘Influencer’

Mini-Petfluencer für meine Kater

8. November 2025

Seit Corona haben wir zwei Kater als Haustiere: Parsifal und Atari. Wir lieben die beiden Katzen über alles. Und natürlich macht die ganze Familie Fotos und Videos von unseren beiden Rackern, die Smartphones sind voll. Und wir veröffentlichen diese Werke. Also sind wir kleine Petfluencer, also Influencer in Sachen Haustiere.

Und es gibt nichts was es nicht gibt. Ich bin auf eine Meldung gestoßen, dass bei der PETFLUENCER NIGHT in Duisburg erstmals die 10 führenden Catfluencer und Dogfluencer Deutschlands gemeinsam geehrt. Wahnsinn, was es alles gibt.

Und Haustiere sind eine Macht in Deutschland. Das Zauberwort heißt Catcontent. Sobald bei uns Atari und Parsifal bei unseren Post auftauchen, dann geht der Post ab wie ein Zäpfchen. Auch entsprechende Facebookgruppen werden heiß geklickt.

Vor rund 600 Gästen mit zusammen über 20 Millionen Followern fanden die Verleihungen der GERMAN PETFLUENCER AWARDS 2025 statt – präsentiert von den Hauptsponsoren animonda und Agria Tierversicherung. Im großen „Cats vs. Dogs“-Duell setzte sich #TeamCats denkbar knapp durch.

Die PETFLUENCER NIGHT 2025 schrieb Social-Media-Geschichte: Erstmals wurden Hunde- und Katzen-Accounts gemeinsam auf einer Bühne ausgezeichnet – begleitet vom ewigen Showdown „Cats vs. Dogs – Wer regiert das Internet?“. Das Ergebnis fiel knapp aus: #TeamCats fuhr die Krallen aus und holte sich den Titel der Netz-Hoheit mit einem Punkt Vorsprung.

Die besondere Gala vereinte das Who’s Who der deutschsprachigen Petfluencer-Welt: 150 Catfluencer in Weiß und 150 Dogfluencer in Schwarz sorgten mit ihren Begleitungen für einen Abend voller Pet-Content, stilvollen Red-Carpet-Momenten, erlebnisreichen Markenflächen und einer hochkarätigen Award-Show.

Die GERMAN PETFLUENCER AWARDS 2025 soll unterstreichen, wie professionell, individuell und kreativ Pet-Content heute produziert wird. In fünf Kategorien wurden die herausragendsten Hunde- und Katzen-Accounts im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet.

Simon Hoecker, Leitung Marketing bei animonda petcare, ist begeistert von der Arbeit der Gewinner: „Petfluencer verbinden Kreativität, Herz und Humor. Sie erzählen unterhaltsame Geschichten, nehmen uns aber auch mit in ihren Alltag. Deshalb freuen wir uns darauf, die GERMAN PETFLUENCER AWARDS mit animonda auch im kommenden Jahr zu unterstützen.“

Das sind die Gewinner der 10 Awards:
Newcomer des Jahres CATS: Andrej und Tierschutzkater Pommes aus Hamburg machen auf TikTok und Instagram das Alltägliche liebevoll groß und sichern sich den Preis für besten neuen Katzen-Account.
Video Creator des Jahres CATS: Mit zwei fantastischen Cat-Charakteren, bestem Storytelling und ganz viel Humor räumen Tatjana, Apollo und Cosmo den Preis für den besten Bewegtbild-Content ab.
Purpose Award des Jahres CATS: Ihr wahrhaft heldenhaftes Engagement und ihr große Liebe für Handicap-Katzen sichert Ayden und Daniela von @dieheldenkatzen den Purpose Award des Jahres. Mit diesem Preis werden die Petfluencer ausgezeichnet, die ihre Kanäle und Reichweite für sinnstiftende Inhalte rund um Vierbeiner nutzen.
Petfluencer des Jahres CATS: Liebevoll gemachte Cat Comedy mit Herz und ein überzeugendes Gesamtpaket in Bild, Text und Video – das zeichnet den diesjährigen Gewinner der Königsklasse aus. Der Award für den Catfluencer des Jahres geht nach Wien, an Lukas von @lilly_lotti_cats
Publikumspreis des Jahres CATS: Doppelte Freude bei Tatjana und ihrem Katzen-Duo: @apollo_und_cosmo nehmen auch diesen Preis mit nach Niedersachsen. In dieser Kategorie konnten Fans und Follower online für ihren Lieblings-Catfluencer abstimmen – ein Award direkt aus der Community.
Newcomer des Jahres DOGS: Hier räumt man gleich zu acht den Preis für den besten neuen Dogfluencer-Account ab, denn Hannah und Ludo von @some.more.dogs dokumentieren ihr Leben und ihre Reisen mit sechs wunderbaren Hunden. Was kann es Schöneres geben?
Video Creator des Jahres DOGS: Der @kampfpudelmann mit seinen Pudeln Barbara und Nano lässt uns dabei sein, wenn er etwas Neues über sich und seine Hunde lernt, über das Leben an sich und über das Videomachen. Und weil das nicht nur als Hundehalter*in ganz oft sehr witzig und sehr „relatable“ ist, erhält Saša dafür den Titel als Video Creator des Jahres.
Purpose Award des Jahres DOGS: Lea-Valine aus der Nähe von Pforzheim macht mit ihrem Kanal @happy.abby.grey unermüdlich auf das Schicksal der spanischen Galgos aufmerksam. Für ihren Mut, ihr Engagement und ihre Beharrlichkeit würdigt sie die Jury mit dem Purpose Award des Jahres.
Petfluencer des Jahres DOGS: Dass der Award in der Königsklasse an Vivi und ihren Königspudel Holly geht, kommt nicht von ungefähr: Das Mensch-Hund-Duo begeistert auf Instagram und TikTok hunderttausende Follower und zaubert mit einer Riesenportion Humor, grandiosem Storytelling und richtig gut gemachtem Content immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht.
Publikumspreis des Jahres DOGS: Der Publikumspreis aus der Dog Community geht an @tierschutz.familie! Svenja aus Duisburg setzt sich mit ihrer ganzen Familie on- und offline für den Tierschutz ein, insbesondere für Hunde in Not.

Auf einen Blick: die Preisträger der GERMAN PETFLUENCER AWARDS 2025

Newcomer des Jahres CATS: https://www.tiktok.com/@katerpommes
Video Creator des Jahres CATS: https://www.tiktok.com/@apollo_und_cosmo
Purpose Award des Jahres CATS: https://www.instagram.com/dieheldenkatzen
Petfluencer des Jahres CATS: https://www.instagram.com/lilly_lotti_cats
Publikumspreis des Jahres CATS: https://www.tiktok.com/@apollo_und_cosmo
Newcomer des Jahres DOGS: https://www.instagram.com/some.more.dogs
Video Creator des Jahres DOGS: https://www.instagram.com/kampfpudelmann
Purpose Award des Jahres DOGS: https://www.instagram.com/happy.abby.grey
Petfluencer des Jahres DOGS: https://www.instagram.com/viviundholly
Publikumspreis des Jahres DOGS: https://www.instagram.com/tierschutz.familie

Burgen, Beauty, Blitzlicht – wenn Schottlands Seele im TikTok-Filter glänzt

9. Juli 2025

Bisher habe ich nicht so viel auf diese Spezies von Mensch geachtet, aber seitdem ich in Schottland war, sind mir die TikToker massiv aufgefallen. Vielleicht liegt es an den ungewöhnlichen Ort Schottlands, dass die TikToker in Massen auftreten.

Sie sind zu zweit oder dritt unterwegs, posen an schönen Orten, um Klicks in dem chinesischen sozialen Netzwerk zu ergattern. Und an Orten wie dem Edinburgh Castle treten sie in Massen auf und agieren oftmals rücksichtslos. Damit das klar ist, die Menschen können sich in Szene setzen, posen, agieren wie sie lustig sind. Vielleicht mache ich das auch das eine oder andere Mal mit Selfies oder kleinen Clips, aber es war schon auffällig, welche Massen unterwegs waren. Klicks und Reichweite sind die Währung.

Ich beobachtete eine Gruppen junger Damen aus Asien, die als Team unterwegs waren. Eine zierliche Modell-Person vor der Kamera, ein Kameramann (oftmals waren es Männer) und eine Dame für Make-up, die zudem noch einen Scheinwerfer trug. Sie probten Szenen, hatten spontane Einfälle, agierten extravagant und – das Schlimmste: Blockierten den Tourismusbetrieb.

Ein auffälliges Phänomen an historischen Schauplätzen – insbesondere in touristisch beliebten Regionen wie Schottland – ist das Auftreten junger Frauen, die dort TikTok-Videos drehen. Diese sogenannten „TikTok-Mädchen“ nutzen die imposante Kulisse von Burgen, Schlössern oder alten Friedhöfen gezielt als Hintergrund für ihre Kurzvideos. Dabei fällt auf, dass sie nicht einfach spontan filmen, sondern häufig Szenen proben, kreative Einfälle umsetzen und sich in auffällig inszenierter Weise bewegen oder posieren. Oft tragen sie extravagante Outfits, die teils historisch inspiriert, teils modern überhöht sind, und agieren mit einer Mischung aus Selbstinszenierung, spielerischer Darbietung und theatralischer Gestik.

Die Motivation hinter diesen Videos ist vielfältig: Einerseits dient das Setting als stilistisch reizvoller Kontrast zu den modernen Inhalten oder als ästhetische Verstärkung romantisierender oder dramatischer Darstellungen. Andererseits ermöglicht die Kombination von Selbstdarstellung und historischer Kulisse eine gewisse Erzählkraft, die auf TikTok gut funktioniert. Diese Aufnahmen entstehen dabei oft nicht im Verborgenen – vielmehr ist es Teil des Konzepts, gesehen zu werden, sowohl von der digitalen Öffentlichkeit als auch von den Menschen vor Ort.

Insbesondere an touristisch stark frequentierten Orten in Schottland ist dieses Verhalten zunehmend zu beobachten. Die Nutzerinnen scheinen sich in der Atmosphäre der historischen Plätze kreativ herausgefordert und inspiriert zu fühlen. Sie verwandeln Orte wie Burgruinen, alte Treppenaufgänge oder kunstvoll gestaltete Fassaden temporär in Bühnen für persönliche Geschichten, tänzerische Darstellungen oder stilisierte Alltagsinszenierungen. Dabei wird Geschichte nicht zwingend inhaltlich thematisiert, sondern vielmehr als emotionale Kulisse genutzt – ein Hintergrund, der Dramatik, Schönheit oder Erhabenheit ausstrahlt und dem eigenen Auftritt Tiefe verleiht.

Das Phänomen steht exemplarisch für den Wandel in der Wahrnehmung und Nutzung historischer Orte in der Gegenwart: Wo früher reine Kontemplation oder klassische Fotografie dominierten, tritt heute die digitale Selbstinszenierung in Echtzeit. Historische Schauplätze werden damit zu Projektionsflächen individueller Kreativität – eine Entwicklung, die nicht ohne Widerspruch bleibt, aber zugleich Ausdruck einer veränderten Medien- und Erinnerungskultur ist.

Ich habe gemerkt, dass diese TikTok-Girls die Umgebung nerven können. Aber ob TikTok-Girls an historischen Orten als nervig empfunden werden, hängt stark von der Perspektive der Beobachtenden ab. Aus der Sicht vieler Besucher wirken sie mitunter tatsächlich störend – etwa dann, wenn sie mit auffälligen Posen, lauter Musik oder übertriebener Selbstinszenierung das Gesamtbild des Ortes dominieren. Wer einen historischen Ort wegen seiner Atmosphäre, Ruhe oder spirituellen Ausstrahlung aufsucht, kann sich durch das performative Verhalten dieser Influencer leicht irritiert oder sogar gestört fühlen. Auch wenn sie Treppen blockieren, immer wieder Szenen wiederholen oder andere daran hindern, ein Foto zu machen, entsteht schnell der Eindruck von Rücksichtslosigkeit.

Andererseits bringen diese TikTok-Nutzerinnen auch eine neue Form kultureller Aneignung und Auseinandersetzung mit historischen Orten mit sich – wenn auch oft visuell statt inhaltlich. Sie sehen die Orte nicht als stille Denkmäler, sondern als kreative Räume. In diesem Sinne können sie auch als Teil eines modernen, lebendigen Umgangs mit Geschichte verstanden werden. Wer dies erkennt, mag ihr Verhalten eher als Ausdruck jugendlicher Kreativität oder digitaler Gegenwartskultur einordnen.

Unterm Strich: nervig wirken sie dann, wenn sie den Ort für sich vereinnahmen und wenig Rücksicht auf andere nehmen. Sympathisch oder zumindest verständlich wirken sie, wenn sie sich unaufdringlich in die Umgebung einfügen und ihre Kreativität respektvoll ausleben.

Edeka-Werbung provoziert: Blau steht nicht zur Wahl

30. August 2024

In der Regel halte ich mich in meinem Blog aus der Tagespolitik raus und es gilt für mich der Spruch von Friedrich II: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. Heute im Vorfeld der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen werde ich von meiner Enthaltsamkeit zurücktreten und über die aktuelle EDEKA-Kampagne berichten.

Unter dem Motto „Warum bei EDEKA blau nicht zur Wahl steht“ geht derzeit ein Plakat viral in dem sich das Handelsunternehmen gegen die AfD ausspricht, ohne diese rechte Partei zu nennen. „In der EDEKA Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt,“ heißt es dort zu lesen. Und weiter: „Wer genau hinsieht, sieht eine Farbe nicht: Blau. Und das ist kein Zufall. Denn blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: „Achtung! Ich könnte unverträglich sein!““

Und weiter führt der Lebensmittelhändler aus: „Blau ist keine gute Wahl. Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt. In Deutschland sind „die Blauen“ schon heute die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft. Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen und für ein verträgliches Miteinander sorgen.“

Ich halte es für mutig und richtig, dass ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitern mit Migrationshintergrund hier Flagge zeigt. Wenn Menschen und Produkte aus dem Ausland nicht in einem Supermarkt arbeiten würden, wären der Markt und die Regale leer.

Natürlich hat EDEKA mit der Argumentation der Farbe Blau in der Natur nicht ganz so recht, wie mir User in meinen sozialen Netzwerken erklären: Kornblume, Iris und das Vergissmeinnicht sind blau in der Natur, nun sind es vielleicht nicht gleich Lebensmittel, aber Natur ist Natur. Andere User weisen darauf hin, dass die AfD eine demokratische Partei sei, was ich doch sehr bezweifeln mag. Für mich ist die AfD alles andere als demokratisch und ein Sargnagel für unsere Demokratie, die ich sehr schätze.

Das Plakat provoziert und regt zur Diskussion an. Als kleiner Blogger und Influencer will warnen vor der AfD und auch wenn ich dadurch ein paar rechte Wirrköpfe als Follower verliere, dann ist es um sie nicht schade. Vielleicht regt die EDEKA-Werbung zum Nachdenken und sogar zu einem Gesinnungswandel an. Es geht schließlich um die Demokratie. Als Journalist wird mir übel, wenn die AfD nach einem Wahlsieg die Medien- und Bildungsgesetzgebung in einem Bundesland steuern kann.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) meldete sich ebenfalls öffentlich zu Wort. Präsident Alexander von Preen rief zur Wahl demokratischer Parteien auf. „Ich kann nur alle Akteure davor warnen, die gesellschaftlichen Spielregeln in Richtung Ausgrenzung und Hass zu verschieben. Das führt Gesellschaft und Wirtschaft nicht in eine positive Zukunft, sondern in eine Sackgasse“, sagte er.

Die AfD reagierte prompt auf eine Initiative von 40 bedeutenden Familienunternehmen, darunter Boehringer Ingelheim, gegen die AfD. Björn (Bernd) Höcke reagierte heftig: Unternehmen sollten „einfach mal die Klappe halten, wenn es um Politik geht“, und er hoffe, „dass diese Unternehmen in schwere, schwere wirtschaftliche Turbulenzen kommen“.

Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle steigt weiter

7. Februar 2023

Vor Corona war ich drei Tage die Woche an deutschen Schulen und habe Vorträge über Medienkompetenz gehalten. Das ist im Moment nur noch sporadisch, weil sich die Schulen im Moment mehr mit Lehrermangel und Stundenausfällen herumschlagen. Dennoch möchte ich das Thema Medienkompetenz am heutigen Safer Internet Day wieder in Erinnerung rufen.

Im Moment kann ich kaum von Erfahrungen vor Ort zurückgreifen, weil ich schlichtweg zu wenig an Schulen bin. Daher ziehe ich Studien heran, denen ich vertraue. Hier eine aus Österreich. Ich bin der Meinung, dass sich österreichische und bayerische Schülerinnen und Schüler nicht so stark unterscheiden.

Es gibt die neue Veröffentlichung: „Jugendliche und Falschinformationen im Internet“. Die Studienergebnisse zeigen auf, dass Österreichs Jugendliche beim Umgang mit Informationen im Internet in einem Dilemma stecken: Die Jugendlichen informieren sich zu Alltagsthemen vor allem über soziale Medien, vertrauen den dort bezogenen Informationen jedoch kaum. Es gibt große Wissenslücken und Probleme bei der Bewertung von Informationsquellen. Gleichzeitig sinkt der Konsum von klassischen Medien unter Jugendlichen stetig.
Eindeutig steht im Mittelpunkt die Aussage: Die Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle steigt weiter an.
Es gilt der alte Spruch: Wenn die Nachricht wichtig für mich ist, wird sie den Weg zu mir finden. Gleichzeitig geht auch den Konsum von klassischen Papierzeitungen zurück.

Die sozialen Netzwerke stehen an erster Stelle und werden von 80 Prozent der befragten Jugendlichen mindestens wöchentlich genutzt (2017: 59 %). YouTube wird, mit einem besonders deutlichen Zuwachs von 75 Prozent der Jugendlichen, zumindest wöchentlich zur Information über tagesaktuelle Themen verwendet (2017: 27 %). Danach folgen Streaming-Plattformen mit 59 Prozent, dann Fernsehen (2023: 54 %, 2017: 59 %) sowie Blogs und allgemeine Webseiten (2023: 48 %). Rund vier von zehn Jugendlichen nutzen Webseiten klassischer Medien (2023: 39 %, 2017: 20 %), Wikipedia (2023: 39 %, 2017: 9 %), sowie Radio (2023: 37 %, 2017: 33 %). Podcast werden noch von 24 Prozent der Jugendlichen genutzt. Gedruckte Tageszeitungen und Magazine spielen nur noch bei 17 Prozent der Jugendlichen eine relevante Rolle.

Interessant finde ich den Anstieg von Influencern. Ich habe mehrere Online-Seminare zu diesem Themenkomplex gehalten und die Reaktion war interessant: Ältere Zuschauer schütteln den Kopf, jüngere nicken dagegen. Die Macht von politischen Influencern wie Reichelt oder Tichy darf nicht unterschätzt werden.

Für mich steht fest: Ich mache weiter in Sachen Medienkompetenz und biete für unterschiedliche Zielgruppen entsprechende Vorträge und Seminare an. Wer was braucht, bitte melden.

Verhaltenskodex für Influencer – made in France

10. Januar 2023

Die Franzosen diskutieren derzeit einen Verhaltenskodex für Influencer. Bis Ende Januar sind sie aufgerufen, über Verhaltensregeln und Verbraucherschutz zu diskutieren. Die Ideen und Vorschläge werden über eine zentrale Website gesammelt, ausgewertet und dann in eine Gesetzgebung einfließen. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire hat dazu via Twitter aufgerufen.

Finde ich eine prima Idee. Schon vor Jahren hatte ich in München den Bloggerclub mitgegründet und dort hatten wir unter Federführung meines geschätzten Kollegen Franz Neumeier einen Verhaltenskodex für Blogger, den so genannten Bloggerkodex entwickelt. Jedes Mitglied des Bloggerclubs stimmt ausdrücklich den Regeln dieses Bloggerkodexes zu und darf das Logo auf seinem Blog tragen (schaut bei mir mal auf die Startseite). Leider löst sich der Bloggerclub zur Jahresmitte wieder auf, weil wie bei vielen Vereinen keiner sich engagieren will.

Ich kann dem französischen Minister nur zustimmen, wenn er über die Influencer schreibt: „Sie spielen also eine Rolle in unserem täglichen Leben. Das gibt ihnen eine besondere Verantwortung.“ In meinem Influencer Seminaren stelle ich die Macht von großen und kleinen (nano) Influencer vor und viele Teilnehmer sind sich dieser enormen Macht in den jeweiligen Nischen gar nicht bewusst. Klassisches Marketing verliert auf breiter Front und Influencer-Marketing gewinnt an Boden. Auch ich bin ein kleiner Nano-Influencer in meinem Umfeld und trage hier eine Verantwortung, was ich wie blogge.

Gerne bringe ich mich in Deutschland über die gesellschaftliche Diskussion über Influencer ein. Wir waren damals als Bloggerclub sogar ins Bundeskanzleramt eingeladen und haben mit der damaligen Digitalministerin Dorothee Bär diskutiert. Heute nach der Wahl liegt das Digitalressort bei der FDP und mal sehen, wann hier ein neuer Anlauf getätigt wird. Zeit wird es.

Buchtipp: Einfach erklärt – Social Media – Cybermobbing – Deine Daten im Web von Manfred Theisen

20. April 2022

Grundsätzlich bin ich ja in Sachen Medienkompetenz an deutschen Schulen unterwegs, aber ich denke, die Vorträge werden aufgrund von Corona erst zum Schuljahresende und hoffentlich zum neuen Schuljahr wieder beginnen. Daher nutze ich die Zeit, um mich ein wenig auf den Literaturmarkt umzusehen und bin aufgrund eines Tipps des Twitterkollegen Astrozwerge auf das lesenswerte Buch Einfach erklärt – Social Media – Cybermobbing – Deine Daten im Web von Manfred Theisen gestoßen.

Zunächst dachte ich, dass es sich wieder um so ein hyperpädagogisches Werk mit mahnenden Zeigefinger handelt, wie es von vielen analogen Vertretern herausgegeben wird, um die Angst bei analogen Eltern zu schüren. Ich habe mich geirrt.
Das Buch ist wirklich gut. Es ist für Kinder ab zehn Jahre geschrieben und zwar gut geschrieben. Natürlich ist die Sprache einfach, aber der Inhalt ist technisch richtig und sehr gut aufbereitet. Das wichtige Thema Daten im Netz wird gut erklärt. Der gewaltige Bogen reicht von der Nachrichtenpyramide und Nachrichtenschwelle über die richtige Suche mit Suchmaschinen und Verschwörungsmythen bis hin zu verschiedenen sozialen Netzwerken und Messengern. Die Themen Geldverdienen und Influencer sowie Persönlichkeitsrechte kommen ebenso vor wie Cybermobbing und Online Games.

Und vielleicht ist der enorme Spagat das einzige Problem des Buches. Der inhaltliche Umfang ist sehr groß und würde bei meinen Vorträgen ein gesamtes Wochenseminar ausmachen. Manfred Theisen erklärt jeden Themenkomplex, reißt ihn an und kann natürlich nicht in die Tiefe der Materie eintauchen, obwohl er mit jeder gedruckten Zeile genau weiß, was er da veröffentlicht. Vielleicht kann der Bindlacher Verlag Loewe sich einen Ruck geben und diese Medienkompetenz-Reihe erweitern bzw. aufbauen und vertiefen. Sehr gut sind auch die Illustrationen von Ole Häntzschel, der eigentlich ein Spezialist für Infografiken ist und daher die richtige Wahl für die unterhaltsame und faktenvermittelnde Illustration ist.
Ich empfehle das Buch Familien zu Hause und der Schulfamilie, die sich einen schnellen Überblick verschaffen wollen. Mit rund 13 Euro ist das Buch Einfach erklärt – Social Media – Cybermobbing – Deine Daten im Web von Manfred Theisen auf jeden Fall einen Blick wert und wenn ich meine Vorträge an Grundschulen wieder halte, dann weise ich auf jeden Fall auf diesen Buch hin.

Buchkritik: Erfolgreich Influencer werden von Niklas Hartmann

20. November 2021

Ach so geht das! Ich muss nur das Buch Erfolgreich Influencer werden werden aufmerksam lesen und die Ratschläge von Niklas Hartmann befolgen, schon werde ich in diesem Neuland berühmt. Ein wenig YouTube hier, ein wenig Insta da – und Facebook für die Älteren nicht vergessen. Ja, ja, wenn es so einfach wäre.

Aber ich mag nicht spotten. Ich habe das Buch aufmerksam gelesen und zahlreiche Tipps und Tricks bekommen, um in den sozialen Medien mehr Follower, mehr Reichweite und vielleicht auch ein höheres Einkommen zu erzielen. So ganz hat es bei mir nicht funktioniert, also muss ich wohl den Fehler bei mir suchen, denn Autor Niklas Hartmann hat es nach eigenen Aussagen ja geschafft. Sein Linkedin-Profil hat aber keine große Reichweite, aber es zählt ja nicht die Masse, sondern die Qualität (so sagt man).

Aber ich mag ja nicht spotten, wie ich schon geschrieben habe. Das Buch, das mir freundlicherweise vom mitp-Verlag zur Verfügung gestellt wurde, sehe ich vielmehr als Inspirationsquelle und nicht als Schritt für Schritt Anleitung im Stile So werde ich erfolgreich.

Autor Niklas Hartmann bringt gute Ratschläge ins Spiel, wie ich mein digitales Auftreten optimieren kann, je nach Zielsetzung. Ach ja Ziele: Vielen angehenden Influencern ist ihre Zielgruppe und Zieldefinition nicht klar. Weiß ich erst einmal was ich will und für wen ich meinen Aufritt mache, dann ist vieles leichter. Und ich muss natürlich realistisch sein: Ich in meinem Alter werde wohl nie der flotte Influencer für den 16jährigen Konsumenten werden, das kann ich mir abschminken (und will es auch gar nicht). Interessant ist, dass bei meinen Besuchen an Schulen der Berufswunsch Influencer immer wieder geäußert wird. Entsprechende Werbung bei Playmobil befeuern diesen Berufswunsch.

Dann erfolgt natürlich die Wahl der Social Media-Kanäle. Jede Plattform hat ihre eigenen Gesetze und Formate. Einen Content für alle Plattformen ist natürlich Blödsinn – das bestätigt Niklas Hartmann mir auch. Die Tipps, die in diesem Buch gegebenen werden, sind nicht neu, aber sie sind gut zusammengefasst und geben einen Überblick. Natürlich geht dabei die Tiefe flöten, aber das will das Buch auch gar nicht. Wer sich für Soical Media Marketing oder SEO interessiert, der greift zur entsprechenden (digitalen) Fachliteratur. Ich habe das Buch erfolgreich Influncer werden als dankbare Anregung zur Reflexion der eigenen Strategie und des eigenen digitalen Auftretens wahrgenommen. Für ein wirkliches Lehrbuch ist Erfolgreich Influencer werden eher nicht geeignet.

Mit Büchern abtauchen – interessante Influencer-Idee vom Hugendubel

8. Dezember 2018

Interessante Social Media-Aktion „Mit Büchern abtauchen“.

Interessante Social Media-Aktion „Mit Büchern abtauchen“.

Ab und zu gehe ich noch in Buchläden, um mich über Neuerscheinungen zu informieren und wenn ich da bin, kaufe ich meistens auch ein Buch. Bei meinem jüngsten Besuch im umgebauten Hugendubel am Karlsplatz Stachus in München entdeckte ich neben einer schönen Abteilung für Mangas und Comics auch eine Aktion des Buchladens, um in sozialen Medien auf sich aufmerksam zu machen. Der Titel der Aktion „Mit Büchern abtauchen“.

Die Idee hinter. Der Kunde soll auf einem besonderen Sessel Platz nehmen und ein Lieblingsbuch in die Hand nehmen. Der Sessel steht auf einem Podest. Über der Leseratte schweben allerlei Fische, die an durchsichtigen Fäden an der Decke befestigt sind – wir sind ja schließlich beim Abtauchen. Dann soll der Kunde ein Selfie mit Buch für Instagram schießen und es mit dem #münchentauchtab ausstatten, dabei Hugendubel markieren und natürlich folgen. Am 12. Dezember soll es dann eine Überraschung geben, welche weiß ich nicht. Um die Attraktivität zu steigern, sind zahlreiche Postings an Säulen ausgedruckt, um zu beweisen, dass man nicht alleine ist, der bei der Aktion mitmacht.


Ich finde das Konzept interessant, denn so gibt der Kunde ein Statement für den Buchladen ab, ist quasi kostenlos ein Botschafter für das Geschäft bei seinen Freunden in sozialen Netzwerken. Geschickt gemacht, dafür den Kunden als Influencer einzuspannen. Ich hab es einfach mal ausprobiert, um zu testen, was passiert.
Ich hatte zwei Selfies gemacht. Einmal mit einer schönen Herr der Ringe-Ausgabe, die ich bereits auf Englisch habe. Ein zweites mit dem Amazon Kindle, den ich immer mitführe. Erstes Bild habe ich gepostet, beim zweiten wäre Hugendubel mit seinem Tolino-Vertrieb wohl tot umgefallen. Ich poste einfach mal beide Bilder hier.

Nun, bis zum 12. Dezember ist es noch ein paar Tage hin. Vielleicht werde ich auch ausgedruckt, vielleicht gewinne ich was. Auf jeden Fall hat mich eine Social Media-Kollegin in Instagram nach sechs Stunden reagiert und mich darauf hingewiesen, dass mein Post wohl Werbung sei und entsprechend gekennzeichnet werden müsste.


Auf jeden Fall werde ich für den ein oder anderen Kunden die Aktion kopieren, denn die Social Media-Marketing-Aktion gefällt mir.

Kein einziger Top-50-Influencer aus Ostdeutschland

11. Oktober 2018

Vor kurzem war der Tag der deutschen Einheit und anlässlich diesen Feiertages hat die Redaktion des Online-Portals Wintotal.de etwas herausgefunden, was mich verwirrt: Unter den wichtigsten deutschen Instagram-Stars sei kein einziger Ostdeutscher. Ich kann es kaum glauben, muss es aber wohl so hinnehmen.
Die Redakteure von wintotal.de wollten wissen: Woher kommen die erfolgreichsten Influencer und wie viele davon aus den alten bzw. neuen Bundesländern? Als Vorsitzender des Bloggerclubs habe ich hohes Interesse an validem Zahlenmaterial.
Zu diesem Zweck hat die Redaktion die Geburtsorte der 50 Instagrammer mit den meisten Followern analysiert. Das Ergebnis: Kein einziger der Top-Influencer kommt aus den neuen Bundesländern!


“Wir hatten durchaus damit gerechnet, dass weniger Top-Instagrammer aus dem Osten kommen, – schließlich hat Ostdeutschland auch deutlich weniger Einwohner als die alten Bundesländer. Dass aber unter den Top 50 der Instagrammer kein einziger Influencer in Ostdeutschland geboren wurde, hat uns dann doch extrem überrascht”, teilt Désirée Rossa, die Leiterin der Studie, mit. Eine Vermutung nach einem Grund nannte die Dame auch: Es könnte zum Beispiel die schlechtere Internetversorgung im Osten sein. Anscheinend sind die Ostdeutschen deutlich benachteiligt, was die Selbstvermarktung im Netz angeht.

Die meisten Top-Influencer kommen aus Nordrhein-Westfalen
Absoluter Vorreiter als Wiege der Influencer ist Nordrhein-Westfalen! 15 der Top 50 kommen von hier. Interessant: Nur sechs davon stammen aus den Metropolen Köln (4, u.A. Bibi Heinicke von bibisbeautypalace, 6,1 Mio. Instagram-Follower) und Düsseldorf (2, darunter Dagmar Kazakov alias Dagi Bee, 5,5 Mio. Follower).
Auch kleinere westfälische Städte wie Bielefeld (nein, den Witz mache ich jetzt nicht), Aachen, Minden oder Weilerswist haben erfolgreiche Instagrammer hervorgebracht.

Top-Geburtsstadt für Influencer: Hamburg!

Die Top-Geburtsstadt für Influencer ist aber Hamburg: 10 der Top 50 sind von hier, darunter auch Größen wie Shirin David (deutschlandweit Platz 5 bei der Followerzahl, 4,2 Mio. Follower) oder Toni Mahfud (Platz 9, 3,5 Mio Follower).
Die erfolgreichsten Influencer überhaupt kommen aber von anderswo: Die singenden Zwillinge Lisa und Lena mit 13,8 Millionen Instagram-Followern sind in der Nähe von Stuttgart geboren.


Aus den beiden anderen Stadtstaaten kommt hingegen kein Influencer in der Top-50-Liste. “Dass kein einziger der Influencer aus der Hauptstadt Berlin kommt, hat uns erstaunt, zumal die Stadt für ihre kreative Atmosphäre bekannt ist und sogar eine eigene Influencer-Akademie bietet”, so Redakteurin Rossa.
“Insgesamt fällt bei der Untersuchung eine starke Polarisierung auf: Nach dem All-or-Nothing-Prinzip sind einige Orte massiv vertreten, während viele andere gar keine Influencer hervorgebracht haben”, erläutert Rossa die Ergebnisse.
Wie gesagt, ich habe die Zahlen der Studie nicht überprüft. Ich bin erstaunt über die Ergebnisse und bin an eurer Meinung interessiert. Ich selbst schneide im Vergleich zu den vorgestellten Kolleginnen und Kollegen eher schlechter ab, freue mich aber dennoch über Klicks.