Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle steigt weiter

Vor Corona war ich drei Tage die Woche an deutschen Schulen und habe Vorträge über Medienkompetenz gehalten. Das ist im Moment nur noch sporadisch, weil sich die Schulen im Moment mehr mit Lehrermangel und Stundenausfällen herumschlagen. Dennoch möchte ich das Thema Medienkompetenz am heutigen Safer Internet Day wieder in Erinnerung rufen.

Im Moment kann ich kaum von Erfahrungen vor Ort zurückgreifen, weil ich schlichtweg zu wenig an Schulen bin. Daher ziehe ich Studien heran, denen ich vertraue. Hier eine aus Österreich. Ich bin der Meinung, dass sich österreichische und bayerische Schülerinnen und Schüler nicht so stark unterscheiden.

Es gibt die neue Veröffentlichung: „Jugendliche und Falschinformationen im Internet“. Die Studienergebnisse zeigen auf, dass Österreichs Jugendliche beim Umgang mit Informationen im Internet in einem Dilemma stecken: Die Jugendlichen informieren sich zu Alltagsthemen vor allem über soziale Medien, vertrauen den dort bezogenen Informationen jedoch kaum. Es gibt große Wissenslücken und Probleme bei der Bewertung von Informationsquellen. Gleichzeitig sinkt der Konsum von klassischen Medien unter Jugendlichen stetig.
Eindeutig steht im Mittelpunkt die Aussage: Die Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle steigt weiter an.
Es gilt der alte Spruch: Wenn die Nachricht wichtig für mich ist, wird sie den Weg zu mir finden. Gleichzeitig geht auch den Konsum von klassischen Papierzeitungen zurück.

Die sozialen Netzwerke stehen an erster Stelle und werden von 80 Prozent der befragten Jugendlichen mindestens wöchentlich genutzt (2017: 59 %). YouTube wird, mit einem besonders deutlichen Zuwachs von 75 Prozent der Jugendlichen, zumindest wöchentlich zur Information über tagesaktuelle Themen verwendet (2017: 27 %). Danach folgen Streaming-Plattformen mit 59 Prozent, dann Fernsehen (2023: 54 %, 2017: 59 %) sowie Blogs und allgemeine Webseiten (2023: 48 %). Rund vier von zehn Jugendlichen nutzen Webseiten klassischer Medien (2023: 39 %, 2017: 20 %), Wikipedia (2023: 39 %, 2017: 9 %), sowie Radio (2023: 37 %, 2017: 33 %). Podcast werden noch von 24 Prozent der Jugendlichen genutzt. Gedruckte Tageszeitungen und Magazine spielen nur noch bei 17 Prozent der Jugendlichen eine relevante Rolle.

Interessant finde ich den Anstieg von Influencern. Ich habe mehrere Online-Seminare zu diesem Themenkomplex gehalten und die Reaktion war interessant: Ältere Zuschauer schütteln den Kopf, jüngere nicken dagegen. Die Macht von politischen Influencern wie Reichelt oder Tichy darf nicht unterschätzt werden.

Für mich steht fest: Ich mache weiter in Sachen Medienkompetenz und biete für unterschiedliche Zielgruppen entsprechende Vorträge und Seminare an. Wer was braucht, bitte melden.

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2 Antworten to “Bedeutung sozialer Netzwerke als Informationsquelle steigt weiter”

  1. Dirk Says:

    Interessant. Noch 17% lesen Zeitung. Gibt es eine Zahl zu 2017? Und: Tichy muss es heißen statt Vichy. Grüße, Dirk

    • redaktion42 Says:

      Ausgebessert- danke. Ich denke die 17 % gehen auf den klassischen Lokal Journalismus zurück mit einer hohen Vereinsbindung. Zudem werden die Eltern noch ein Abo haben.

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