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Die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien: Mein Vortrag in der Maisacher Gemeindebücherei

25. November 2025

In der Gemeindebücherei Maisach durfte ich einen Abend gestalten, der mir persönlich sehr am Herzen liegt: einen Streifzug durch das Leben und Werk von J.R.R. Tolkien im Rahmen unserer „MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur“. Schon die Begrüßung war für mich besonders – so viele vertraute Gesichter, so viel Wohlwollen. Und natürlich der Hinweis der Bücherei: Bücher von Tolkien bleiben im Bestand, die DVDs vielleicht nicht – ein schönes Sinnbild dafür, wie langlebig gute Literatur ist. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn 18 Uhr.

Ich stellte als Tolkien-Fan vor, seit ich als Jugendlicher den „kleinen Hobbit“ in einem Italienurlaub verschlungen hatte. Während andere in den Gardasee sprangen, bin ich in Mittelerde abgetaucht. Diese Begeisterung begleitet mich bis heute – und sie begleitet auch meine Familie, die Herr der Ringe ebenso liebt, wenn auch manchmal lieber in der Filmversion. Hier ist die Aufzeichnung meines Vortrags.

An diesem Abend wollte ich aber vor allem eines: Tolkien dem Publikum näherbringen. Nicht den Kitsch, nicht die Merchandise-Maschinerie, nicht nur die großen Filme – sondern den Menschen dahinter. Ich erzählte von seiner Kindheit, von seinen frühen Sprachstudien, von dem katholischen Glauben, der ihn stark prägte, und von den schweren Schicksalsschlägen seiner Jugend. Seine Eltern verlor er früh, und diese Einsamkeit, diese Melancholie findet sich in vielen seiner Texte wieder.

Vor allem aber sprach ich über den Ersten Weltkrieg, der für Tolkien eine unvergessliche Zäsur war. Er kämpfte an der Somme, überlebte nur, weil er krank ins Lazarett kam, während Freunde starben. Ich wollte mein Publikum spüren lassen, wie tief diese Erlebnisse in seine Mythologie hineinreichen: die Totensümpfe als Sinnbild zerfetzter Schlachtfelder, die schwarzen Reiter als Schatten von Gasmasken-Soldaten, die kreischenden Nazgûl als Echo der ersten Kampfflieger.

Mir war wichtig, zu zeigen, dass „Der Herr der Ringe“ nicht bloß Fantasy ist. Tolkien hat keine plumpe Allegorie auf den Zweiten Weltkrieg geschrieben – er hat seine traumatisierten Erinnerungen aus dem Ersten in eine mythologische Form gegossen. Deshalb sind Frodo und Bilbo auch keine strahlenden Helden. Sie sind Figuren, die sich fürchten, zweifeln, stolpern – wie junge Männer, die in einen Krieg geschickt wurden, den sie nicht wollten.

Ich erklärte, warum Sam für mich die wichtigste Figur des ganzen Romans ist: Er ist der einfache englische Soldat, der „Bursche“, der seinen Offizier trägt, stützt und rettet. Ohne Sam wäre Frodo verloren – und ohne die einfachen Soldaten wäre Tolkien selbst im Krieg verloren gewesen. Es war mir ein Anliegen, diese stillen Parallelen sichtbar zu machen.

Natürlich sprach ich auch über Tolkiens Liebe zur Natur und seine Skepsis gegenüber der Moderne. Die Entherden und Baumbart als Aufstand der Natur gegen die zerstörerische Maschinerie Isengards – für mich ist das eine frühe literarische Öko-Warnung, ganz ohne erhobenen Zeigefinger.

Ein weiterer Teil meines Vortrags widmete sich der Editionsgeschichte: den unterschiedlichen deutschen Übersetzungen, der Debatte um Carroux und Krege, den Streit darüber, ob „Master Frodo“ mit „Chef“ übersetzt werden sollte – und warum ich persönlich die Carroux-Fassung bevorzuge.
Dann tauchten wir gemeinsam ein in die Verfilmungen. Ich zeigte die ersten Versuche: Ralph Bakshis ungewöhnliche Hybrid-Animation von 1978, die sowjetische Leningrader TV-Produktion von 1991, die heute Kultstatus besitzt. Und selbstverständlich sprachen wir über Peter Jacksons monumentale Trilogie, die das Tolkien-Universum für eine ganze Generation neu geöffnet hat.

Von dort aus war der Weg nicht weit zu den Ablegern: die „Hobbit“-Filme, die für meinen Geschmack etwas zu sehr gestreckt sind; die „Ringe der Macht“-Serie von Amazon, visuell beeindruckend, erzählerisch aber nicht ganz so kraftvoll; die Anime-Verfilmung „Die Schlacht der Rohirrim“; und der kommende Gollum-Film, der mich persönlich sehr neugierig macht.

Ich zeigte auch, wie umfassend Mittelerde die Popkultur durchdrungen hat: musikalisch durch das Tolkien Ensemble, technisch durch Videospiele, sogar im Alltag – etwa durch die Überraschungsei-Figuren in meinem Keller oder die Lego-Sets, die ich gerne sammeln würde, aber laut meiner Frau nicht darf.

Besonders eindrücklich fand das Publikum meine letzte Pointe: dass eines der mächtigsten Überwachungsunternehmen der Welt den Namen „Palantir“ trägt – benannt nach den sehenden Steinen aus Tolkiens Werk. Ein Zeichen dafür, wie tief seine Fantasie in die Wirklichkeit eingewandert ist.

Danke an das Team der Gemeindebücherei Maisach. Der nächste kostenlose Vortrag in der Gemeindebücherei ist am Mittwoch, 3. Dezember zum Thema Ein Leben für den Nervenkitzel – Alfred Hitchcock und die Macht der Emotionen. Beginn ist 18 Uhr.

Die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien in der Maisacher Gemeindebücherei

23. September 2025

Ein weiterer Vortrag zur MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur steht an: Dieses Mal geht es um die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien.

Mittelerde ist ein Reich der Fantasie, das sich anfühlt, als wäre es schon immer Teil unserer Welt gewesen. Wenn wir in die Geschichten eintauchen, betreten wir Landschaften voller Magie und Schönheit: die stillen Wälder Lothlóriens, die gewaltigen Berge des Nebelgebirges, die grünen Hügel des Auenlandes. Jeder Ort trägt eine eigene Stimmung, ein Echo von Geschichte und Erinnerung, das Tolkien mit einzigartiger Sprachkraft und Liebe zum Detail gezeichnet hat. Es ist eine Welt, die lebt, weil sie bis ins Kleinste durchdacht ist – von den Sprachen und Kulturen bis zu Legenden, Liedern und Geschichten in der Geschichte. Ich werde einen Vortrag über die Welt von Mittelerde, Herr der Ringe und Tolkien in der Maisacher Gemeindebücherei am Mittwoch, 24. September um 18 Uhr halten. Der Eintritt ist kostenlos.

Ich spreche über den Autor, die Bücher und auch über die Filme und ein bisschen mehr. Und es gibt eine Überraschung.

Doch das Besondere an Der Herr der Ringe ist nicht nur die epische Weite, sondern die Menschlichkeit, die in jeder Zeile steckt. Es sind nicht die mächtigen Könige oder Zauberer allein, die den Lauf der Dinge bestimmen, sondern vor allem die kleinen Gestalten – die Hobbits. In Frodo, Sam, Merry und Pippin erkennen wir den Mut des Alltäglichen, die Kraft von Freundschaft und Treue, die selbst in der größten Dunkelheit standhält. Sie lehren uns, dass Heldenmut nicht im Glanz des Schwertes liegt, sondern in der Entschlossenheit, das Richtige zu tun, auch wenn die Welt dagegensteht.

Der Autor J.R.R. Tolkien selbst, geprägt durch seine Jugend in England, die Schrecken des Ersten Weltkriegs und seine Liebe zu Sprachen und Mythen, hat diese Welt nicht einfach erfunden – er hat sie erschaffen wie ein lebendiger Organismus. Er verband germanische und nordische Legenden mit christlichen Werten, persönliche Erfahrungen mit universalen Fragen: Was bedeutet Macht? Wie weit darf man gehen, um sie zu erlangen? Wo liegen die Grenzen von Opfer und Hoffnung? Dadurch spricht Mittelerde nicht nur Fans von Fantasy an, sondern jeden, der sich mit der Suche nach Sinn, Mut und Menschlichkeit auseinandersetzt.

Der Herr der Ringe ist deshalb mehr als ein Abenteuerroman. Es ist eine Geschichte über Verlust und Wiederaufstehen, über Versuchung und Verzicht, über das Erkennen des Werts von Freundschaft und Heimat. Und es ist eine Geschichte darüber, dass auch in den dunkelsten Zeiten ein kleines Licht nicht verlöscht. Tolkien hat mit Mittelerde ein zeitloses Vermächtnis geschaffen – eine Welt, die uns lehrt, dass selbst der Kleinste das Schicksal der Welt verändern kann.

Ich freue mich auf einen weiteren Teil der MGP Maisacher Gespräche zur Popkultur am Mittwoch, 24. September um 18 Uhr in der Gemeindebücherei Maisach. Der Eintritt ist kostenlos.

Überall in der Gemeinde Maisach wurde plakatiert und ich bedanke mich für die Werbung.

Und wer wissen will, wie so etwas abläuft. Hier eine Aufzeichnung von meinem Vortrag zu Science Fiction:

Filmkritik: Mortal Engines – Krieg der Städte

20. Dezember 2018

Ein schlechtes Zeichen, wenn der Kinosaal leer ist, wenn ein neuer Film gerade gestartet ist. Das riecht gewaltig nach einem Flop. Ich hatte also ein schlechtes Gefühl als ich in meinem Stammkino, dem Scala in Fürstenfeldbruck, Platz nahm und auf die Vorführung von Mortal Engines wartete.

Die Idee von Mortal Engines finde ich prima, aber ...

Die Idee von Mortal Engines finde ich prima, aber …

Ich war gespannt, was Peter Jackson uns hier präsentiert: Ein Krieg der Städte sollte es werden, nach den Romanen von Philip Reeve. Ich kannte weder Reeve noch seine Bücher, ich hatte nur im Vorfeld den interessanten Trailer gesehen und fand das Thema interessant: Städte, die gegeneinander ins Feld ziehen. Im Kino lag eine Leseprobe von Mortal Engines – Krieg der Städte herum, die ich gleich mitgenommen habe. Der Stil ist flüssig und Band 1 der fünf Bände ist jetzt in Deutsch erschienen.
Der Film beginnt: Die optische Umsetzung des Themas ist stark, das Team von Weta weiß, was es kann und zeigt es in opulenten Bildern. Regie führt übrigens Christian Rivers. Für die, die Rivers nicht kennen. Er ist das VFX-Mann von Peter Jackson mit dem er seit Braindead zusammenarbeitet. Vielleicht ist das auch ein wenig das Problem, denn Rivers ist ein Held der Bilder, nicht unbedingt ein Held der Erzählung. Das Co-Drehbuch zum Film schuf übrigens Jacksons Ehefrau Fran Wash. Das Setdesign ist schön anzusehen, erinnerte mich ein wenig an das Artdeco von Dune, den ich sehr gerne mag. Ich glaube, die junge Generation nennt es Steampunk-Stil.
Statt Raumschiffe gibt es nun Luftschiffe. Statt dem Angriff auf den Todesstern gibt es einen Angriff der Piraten auf London. Die Piraten sehen wie eine Mischung aus Captain Sparrow und Piloten des Ersten Weltkriegs mit Lederjacke und Pelzkragen aus. Wir haben den Asia-Touch mit der Popsängerin und Schauspielerin Jihae ebenso wie die Geschichte von Frankenstein und ein wenig herzlosen Blechmann aus dem Zauberer von Oz.
An den Effekten ist nichts auszusetzen. Wir lernen als Zuschauer, die mobile Megastadt London die alles in sich verschlingen und verwerten, was ihnen in die Quere kommt. Europa ist zum Jagdgebiet geworden. Das ist Kapitalismus pur. Kleinere Ortschaften werden von den Städten gejagt und einverleibt, Ressourcen und Menschen inklusive. Schlagartig dachte ich an die Kolonialzeit. „Wir wollen auch einen Platz an der Sonne“, sagte schon unser Wilhelm II. Und als London auf den europäischen Kontinent kommt, spielt der Film mit Brexit und der Europäischen Union, eine nette Parabel auf die aktuellen politischen Entwicklungen. Ich musste oft schmunzeln, wenn der Neuseeländer Jackson sich zur Europapolitik äußert. Ich musste einmal richtig lachen, als Jackson amerikanische Kultur im Museum zeigt: Zwei heruntergekommene Minion-Statuen sind Ausstellungsstücke als „amerikanische Gottheiten“ im Naturkundemuseum, schöner Humor. Und ein bisschen Kritik an der Nahrungsmittelindustrie gibt es freilich auch, wenn ein Müsli-Riegel aus der Gegenwart in der Zukunft verspeist wird – der hält ja sowieso ewig.
Aber nun zu meinem Problem mit Mortal Engines. Die Darsteller. Leider ist es ein weiterer Film für eine Young-Adult-Fantasy-Generation. Ich bin wohl einfach zu alt für diese jugendlichen Schauspieler. Ihnen nehme ich das dramatische Spiel nicht ab. Vielleicht ist das bei einer jugendlichen Zielgruppe besser, aber Hera Hilmar als Hester ist mit ihren tiefen Narben nett anzusehen, aber Schauspiel ist etwas anderes. Und daran leidet auch der Film. Ich mag dieses Teenager-Zeugs einfach nicht mehr sehen, ich mag keine „Die Tribute von Panem“ und auch keinen „The Maze Runner“, aber das ist wohl mein Problem. Ach ja und den Soundtrack von Junkie XL mag ich auch nicht – ein aufgeblasenes Nichts. Den Download werde ich mir sparen.
Im Großen und Ganzen hat mir Mortal Engines dennoch gefallen. Es war der erste Teil von fünf Büchern, aber ich vermute, dass es nicht zu weiteren Verfilmungen kommen wird. Mein Gefühl sagt mir, dass Peter Jackson dieses Mal als Produzent daneben gegriffen hat obwohl ich das Thema sehr gerne mag. Das Silmarillion von Tolkien könnte noch verfilmt werden, lieber Herr Jackson, das wäre nach Herr der Ringe und Hobbit mal eine Aufgabe.

Buchtipp: The Art of The Lord of the Rings

13. Januar 2016

Tolkien

Das Buch Herr der Ringe feierte vor kurzem seinen 60. Geburtstag. J.R.R. Tolkien hat mich für eines der wichtigsten Bücher überhaupt geschrieben. Als Jugendlicher kam ich mit dem Mittelerde-Virus in Berührung und wurde infiziert. Seitdem verschlinge ich alles, was aus dem Mittelerde-Universum kommt: Bücher, Filme, Figuren, Spiele und mehr. Viele Sachen sind zwei- oder gar drittklassig, aber so dann und wann werden wirkliche Schätze auf den Markt gebracht.

Zum 60. Geburtstag des Herr der Ringe erschien ein wunderbares Buch, dass ich allen Fans von Mittelerde ans Herz legen möchte: The Art of The Lord of the Rings. Wie zuvor das ebenfalls empfehlenswerte Buch über Zeichnungen des Hobbits zeigt der liebevoll gestaltete Band die Ideenwelt von Tolkien. Über das Hobbit-Buch, das zum 75. Geburtstag des Erscheinen des Kinderbuches veröffentlicht wurde, habe ich mich bereits in diesem Blog geäußert.


Das neue Buch The Art of The Lord of the Rings enthält rund 200 Zeichnungen, Malereien, Entwürfe zur Buchausgabe des Herrn der Ringe. Sie waren als Illustration des Buches, aber auch als Erinnerungsstütze für den Autoren gedacht. Beim Betrachten des Buches wird mir klar, welch großer Universalkünstler Tolkien war: Der Professor für Sprachen war ein typischer Intellektueller seiner Zeit: Und dazu gehörte damals einfach Malen und Zeichnen dazu.
Aber die ganze Sache ist wirklich nur etwas für Hardcore-Fans. Die Freunde des Films werden von der Tiefe des Materials erschreckt sein – aber wer Tolkien kennt, weiß, welches Hirnschmalz der Autor in sein Universum gepackt hat. Der kreative Prozess der Entwicklung einer komplexen Welt kann hier nachempfunden werden. Es ist nicht einfach dahingeschrieben und mit ein paar Bildern versehen, nein Tolkien hat ganze Arbeit abgeliefert. Er war ein Professor, der nicht einfach mal so ein Buch abliefert, sondern die ganze Sache hat es in sich. Mir hat dieses komplexe Werk Spaß bereitet, aber mich auch angestrengt. Manches Mal habe ich mir gedacht: Mensch Tolkien, lass einfach mal gut sein. Dennoch für Tolkien-Fans ist dieses Buch The Art of The Lord of the Rings ein absolutes Muss.

Lego Marvel’s Avengers im Anflug

9. Dezember 2015

Captain American mit Schild wirbt für das neue Lego-Spiel.

Captain American mit Schild wirbt für das neue Lego-Spiel.

Die Videospiele aus der Lego-Welt gehören in unserer Familie zu den beliebtesten Spielen. Es begann mit Star Wars, dann kamen Indy Jones, Batman, Herr der Ringe, Hobbit, Fluch der Karibik, und zuletzt ein wunderbares Jurassic Park-Spiel. Alle die Spiele bestechen durch nette Details und Spielfreude, gespielt wird bei uns auf der Playstation 3 und 4. Wir warten sehsüchtig auf eine Lego-Versoftung der neuen Star Wars Episode. Nun kündigt sich aber eine weitere Runde im Marvel-Lego-Universum an. Eine weitere Veröffentlichung steht uns am 28. Januar 2016 bevor. Es handelt sich um Lego Marvel’s Avengers.
Mich erreichte von der betreuenden Presseagentur eine Aufmerksamkeit, die ich euch als Lego-Freund nicht vorenthalten will. Es handelte sich um einen verpackten roten Lego-Stein. Im Inneren war eine schöne Figur von Captain American samt Schild. Dazu gab es eine Bauanleitung und einen stylischen USB-Stick auf denen die Presseinfos abgelegt waren.

Ich bin sehr neugierig auf Lego Marvel’s Avengers. Als klassischer Marvel-Fan finde ich allerdings, dass es mit den Verfilmungen übertrieben wurde. So manche Comic-Figur war es nicht wert, dass Hollywood einen Kinofilm daraus schustert. Außer großem Action-Kino mit viel Bums und Krach war nichts geboten. Auf die Zeichnung der Charaktere wurde oft verzichtet, sie waren einfach comichaft, obwohl sie deutlich mehr zu bieten hätten oder schlicht und einfach unwichtig waren. Bei den Marvel’s Avengers ging es mir manches mal so. Zwar mag ich die einzelnen Figuren in ihrem historischen Zusammenhang, allen voran Captain American. Er wurde einst als Kämpfer gegen die Nationalsozialisten geschaffen. Der Sprung in die Gegenwart hat meines Erachtens der Figur geschadet, passt aber ins patriotische Amerika der Neuzeit. Iron Man dagegen ist ein cooler Typ, während die Masse der Kinozuschauer die nordische Mythologie um Thor wohl nicht gecheckt hat.
Da bin nun auf das Konsolenspiel Lego Marvel’s Avengers gespannt, vor allem, wie die verschiedenen Charaktere aus den verschiedenen Geschichten umsetzt werden. Uns Fans werden Inhalte aus Marvel’s The Avengers, seinem Nachfolger Marvel’s Avengers: Age of Ultron sowie aus den Filmen Marvel’s Captain America: The First Avenger, Iron Man 3, Thor: The Dark Kingdom und The Return of the First Avenger präsentiert. Ist das nicht zuviel des Guten? Bei Star Wars spielten wir einfach uns durch die Story der einzelnen Filme und schön war es. Auch Jurassic Park war als Gameplay interessant gelöst. Mal sehen, wie es bei Lego Marvel’s Avengers gelöst wird – ich bin gespannt. Wir Spieler schlüpfen dabei in die Rollen der Helden und schon beginnt die Klopperei im Marvel-Lego-Universum.
Erscheinen soll Lego Marvel’s Avengers am 28. Januar 2016 für die für beiden Xbox-Konsolen, die PlaySation 3,4 und Vita sowie Nintendo Wii U und 3DS sowie Windows-PC. Ich bin bereit.

Harry Potter als iBook – was könnte da noch kommen?

9. Oktober 2015

Einfach nur den Text zu lesen, da kommt Apple zu spät, wenn es um die Harry Potter-Romane geht. Die Jugendbücher von J.K. Rowling gibt es als klassisches eBook schon eine längere Zeit für verschiedene Plattformen. Jetzt kommen endlich auch Harry Potter-Bücher als iBooks für die Apple Plattform. Das wäre eigentlich keine Meldung wert, schließlich ist Harry Potter nicht mehr in den aktuellen Bestsellerlisten. Die ganze Familie hat die Bücher bereits gelesen, erst als Print-Version, dann als eBook.
Interessant ist die Sache dennoch, denn das iBooks-Format verspricht eine optische Aufbereitung des Contents. Für nur Text allein wäre das iBooks-Format verschenkt, es muss mehr sein, viel mehr.

Harry Potter als iBooks auf dem iPhone. Foto: Apple

Harry Potter als iBooks auf dem iPhone. Foto: Apple

Und so können wir uns jetzt auf erweiterte Ausgaben aller sieben Bücher der Harry Potter-Reihe von J.K. Rowling freuen und ich muss sagen, ich bin wirklich gespannt. Die Bücher erscheinen für iPhone, iPad & iPod touch. Seit gestern sind die erweiterten Harry Potter-Ausgaben in englischer Sprache in 32 Ländern für 9,99 Euro verfügbar. Vorbestellungen für die Ausgaben auf Deutsch, Französisch und Spanisch sind ebenfalls ab heute möglich und werden ab dem 9. November in 18 weiteren Ländern erhältlich sein. Wir werden Familienrat halten, ob wir diese Form der Harry Potter-Bücher brauchen. Seit gestern können wir die Bücher mit völlig neu gestalteten Covern, neuen Kapitelüberschriften, Initialen sowie Schriftarten einschließlich der Harry Potter-Schriftart entdecken.

Neben dem kompletten Originaltext sind laut Apple interaktive Animationen und aufwändige Illustrationen enthalten, welche die beliebten Geschichten zum Leben erwecken. Zusätzlich werden Harry Potter-Fans während ihrer literarischen Reise von der Autorin selbst verfasste Kommentare finden. Also alle Harry Potter Fans werden sicherlich daran Interesse haben und so gelingt es Apple aus alten Material, neuen und interessanten Content zu generieren. Wenn das ganze System bei Harry Potter funktioniert, dann hoffe ich persönlich auf interaktive Ausgaben von Herr der Ringe, Hobbit und die Gesamtausgabe von Edgar Allen Poe. Das wäre ein wirklich interessantes Geschäftsmodell: Alte bereits vermarktete Bücher nochmals in einer Extended Version in Form von iBooks auf den Markt zu bringen.
Die Autorin J.K. Rowling gibt sich gegenüber Apple sehr überzeugt. Sie lässt verlauten: „Ich bin begeistert, dass die Harry Potter-Bücher bei iBooks so wunderschön für die digitale Welt umgesetzt wurden. Die Illustrationen und Animationen in diesen erweiterten Ausgaben erwecken die Geschichten auf eine besonders reizvolle Art und Weise zum Leben“. Und auch Apple-Chef Tim Cook ist angetan: „J.K. Rowlings legendäre Reihe ist prädestiniert, um sie auf iPad oder iPod zu genießen und wir freuen uns, sie exklusiv im iBooks Store anzubieten.“

Christopher Lee – Mein persönlicher Nachruf

12. Juni 2015

Meine erste Begegnung mit Christopher Lee war eine ganz üble Verwechslung. Ich hatte als Kind Dracula von 1930 mit dem großen Bela Lugosi gesehen und hatte vor diesem Vampirfilm keine Angst. Als meine Kumpels sagten, dass Dracula im Fernsehen wiederholt werden sollte, schlug ich vor, den Film gemeinsam anzusehen. Ich hatte den Mund großmäulig weit aufgerissen und war Wortführer, wie harmlos dieser Streifen sei. Also versammelten sich vier junge Menschen im Wohnzimmer meiner Eltern und wir schauten im Rahmen der ZDF-Reihe der phantastische Film Dracula. Allerdings schauten wir nicht den Dracula von 1930, sondern den Dracula von 1958. Hauptdarsteller war nicht Bela Lugosi, sondern Christopher Lee. Der Film war nicht in schwarzweiß, sondern in Farbe und blutig. Und uns Jugendlichen ging die Muffe. Lee spielte den Vampir elegant, aber brutal und blutrünstig.
Später kaufte ich mir zahlreiche Hammer-Filme mit Christopher Lee auf DVD, wobei mir aber die Dracula-Filme am liebsten waren. Frankenstein ging, die Mumie mochte ich nicht so. Richtig gerne mochte ich Dracula jagt Mini-Mädchen und die Komödie Die Herren Dracula. Irgendwann sah ich mal den The Wicker Man in einer Horror-Nacht im Kino und war fasziniert – heute ist der Film einer meiner liebsten Horror-Filme mit Christopher Lee, auch wenn den Film wohl kaum einer kennt. Fein war auch der Bond-Film Der Mann mit dem goldenen Colt.

Ich habe von Christopher Lee noch ein Autogramm bekommen.

Ich habe von Christopher Lee noch ein Autogramm bekommen.

Jahre später hatte ich mit Christopher Lee ein Interview auf einem Fantasy Filmfest in München. Ich war damals für meine Schülerzeitung vor Ort und furchtbar nervös. Ich hatte eine ganze Liste von Fragen vorbereitet. Aber anstatt meine Fragen zu stellen, erzählte ich ihm die Verwechslungsgeschichte und er amüsierte sich köstlich. Ich bekam ein Autogramm auf einem alten Aushangfoto von 1958, das heute noch in meinem Arbeitszimmer hängt. Später 1982 traf ich ihn nochmals bei der Premiere des Zeichentrickfilms „Das letzte Einhorn“. Dort sprach er den bösen König Haggard und war verblüfft, dass Lee die deutsche Synchronisation selbst vornahm. Er sprach ein sehr gutes Deutsch und ich kasperte mich damals mit meinem Schulenglisch ab. Er war ein cooles Schlitzohr, sehr, sehr britisch.

Mein Autogramm von Sir Christopher Lee auf einem Original-Aushangfoto von Dracula 1958.

Mein Autogramm von Sir Christopher Lee auf einem Original-Aushangfoto von Dracula 1958.

Nach dem Horror-Film Das Haus der langen Schatten wurde es für mich still um Christopher Lee. Vielleicht spielte er noch irgendwo mit, aber ich bekam es nicht mehr mit. Auf einem Flohmarkt kaufte ich einmal wunderschöne Musik aus Herr der Ringe, aufgenommen vom dänischen Tolkien Ensemble und der Stimme von Christopher Lee. Später erschien die 4 CD-Box unter dem Titel The Lord of the Rings: Complete Songs and Poems – Christopher Lee vom Tolkien Ensemble und ich habe im Dezember 2012 darüber gebloggt. Die Metal-Sachen waren nicht mein Fall.
Erst als er bei Star Wars Count Dooku und bei Herr der Ringe als Saruman wieder erschien, sah ich den großen Mann im Kino und vor allem auf Blu ray. Gerade bei Herr der Ringe kam Lees Schauspieltalent in der Extended Version von Herr der Ringe zu Tage, Peter Jackson sah das wohl zunächst nicht so. Auch beim Hobbit durfte er wieder auf der Leinwand erscheinen und ich bin gespannt auf die Extended Version vom dritten Hobbit.
Nun ist Sir Christopher Lee im Alter von 93 Jahren verstorben. Vielen Dank für Ihre Filme Sir Christopher.

Eins, zwei, drei – die große Klopperei im Hobbit 3

29. Dezember 2014

Endlich kam ich dazu, den dritten Teil vom Hobbit anzusehen.

Endlich kam ich dazu, den dritten Teil vom Hobbit anzusehen.

Mit einiger Zeit Verspätung aufgrund von Krankheit kam ich jetzt erst in den Genuss des dritten Hobbits – die Schlacht der fünf Heere. Das Warten hat sich gelohnt – das große Finale war die erwartete Klopperei mit Pathos und Landschaft. Im Grunde geht es nur darum: Klopperei, Pathos und Landschaft.
Aber mir hat der Abschluss der Trilogie gehörig Spaß gemacht, auch wenn wieder Tolkien-Fans aufschreiben, was Peter Jackson aus dem freundlichen Kinderbuch Der kleine Hobbit gemacht hat. Ja, ja, die Argumente kennen wir schon: Das wunderbare Buch wurde zu einem Blockbuster aufgeblasen, Figuren eingefügt, Figuren erfunden – na und? Wenn ich eine Literaturverfilmung sehen will, muss ich mir etwas anderes ansehen als den Hobbit. Wobei ich natürlich als Tolkien-Fan der siebziger Jahre schon das eine oder andere Mal schlucken musste, was Jackson aus der Vorlage gemacht hat, aber egal.
Für mich war es ein großartiges Kinoereignis. Und auch schauspielerisch hat dieser Film eine neue Wendung erreicht. Mir hat das Ringen der Figuren Bilbo und Thorin miteinander sehr gut gefallen. Es war glaubhaft, den aufsteigenden Wahnsinn bei Thorin zu beobachten und die Zerrissenheit von Bilbo zu sehen, ob er un den Arkenstein herausrücken soll oder nicht. Das hat fast das Niveau zwischen Gollum und Bilbo.

 Benedict Cumberbatch kann alles spielen - sogar nen Drachen.

Benedict Cumberbatch kann alles spielen – sogar nen Drachen.

Da ich die deutsche Fassung in 2D angesehen hatte, musste ich mir die Interpretation von Benedict Cumberbatch als Drache aus dem Netz besorgen. Es gibt wohl nichts, was Benedict Cumberbatch im Moment nicht spielen kann: Sherlock, Star Trek-Bösewicht Khan und einen fiesen Drache. Als Star Wars-Bösewicht wird er entgegen allen Gerüchten nicht beteiligt sein, sagt er.
Dabei sind die Hobbit-Filme über die Jahre gereift, der Humor ist über die Teile fast verschwunden und das hat der Serie gut getan. Natürlich warten wir jetzt auf den Extended Cut durch Peter Jackson mit noch mehr Klopperei und noch mehr Pathos und noch mehr Landschaft.
Von Peter Jackson hört man, dass er nach dem Extended Cut mal wieder einen normalen Film drehen will. Schade, kann ihm bitte jemand das Silmarillion schicken, da wären ein paar Anregungen für weitere Filme aus dem HdR-Universum enthalten.

Wunderbarer Soundtrack zum Film von Howard Shore.

Wunderbarer Soundtrack zum Film von Howard Shore.

Sehr schön fand ich übrigens das Ende vom Hobbit und das Anknüpfen an Herr der Ringe. Bilbo hat den Ring, feiert seinen 111. Geburtstag und Herr der Ringe nimmt Fahrt auf. Das wird auch musikalisch vorbereitet. Der Soundtrack von Howard Shore für den dritten Hobbit ist wieder absolut großartig. Dieses Mal nicht so dunkel wie in Teil 2. Der Score The Hobbit : The Battle Of The Five Armies als Extended Version gefällt mir bis auf die Verpackung hervorragend. Der Pappschuber ist eine Zumutung. Die Musik ist wieder eine Wohltat, die Themen aus dem zweiten Teil werden aufgegriffen und weitergeführt. Moderne Programmmusik im 21. Jahrhundert mit allerei Leitmotiven, die uns Wagner in die Musik gebracht hat. Der letzte Song The Last Goodbye wurde von Billy Boyd gesungenen und ist nicht mein Fall. Vielleicht kommt irgendwann eine komplette Version von Hobbit 1-3 heraus, wie es beim Herr der Ringe der Fall war. Dann heißt es wieder zugreifen – bis es soweit ist, muss ich muss mit der Extended Version begnügen.

Buchtipp: Tolkien – eine illustrierte Enzyklopädie von David Day

8. Januar 2014

Tolkien

Wer sich in die mystische Welt von J.R.R. Tolkien begibt, wird mit Sagen und Erzählungen aus scheinbar alten Zeiten konfrontiert. Das macht das Werk von Tolkien aus, der mehr geschrieben hat, als gut gemachte Fantasy um Hobbits und Herr der Ringe. Das wichtigste Werk ist sicherlich das Silmarillion, doch auch bei den populäreren Bücher wie Hobbit oder HdR kommen die alten Geschichten immer wieder vor.

Dem interessierten Reisenden auf dem Weg durch die Tolkienwelt empfehle ich zum einen das Internet und die zahlreichen Foren um Tolkien, zum anderen Tolkien die illustrierte Enzyklopädie von David Day. Dieses Buch, mit zahlreichen Illustrationen versehen, beinhaltet zahlreiche Aspekte der tolkienschen Kosmologie. Über 500 alphabetisch geordnete Stichwörter befassen sich mit fünf Hauptgebieten: Geschichte, Geografie, Gesellschaft, Naturgeschichte und Biografie. Zudem gibt es für die Hardcore-Fans Karten, Genealogien und Zeittafeln für die verschiedenen Akteure.

Professor Tolkien hatte seine Welt geschaffen, nachdem er in der vorhandenen englischen Welt zu wenig Mythen und Sagen fand. Er schrieb: “Von Anfang an war ich bekümmert über die Armut meines eigenen geliebten Landes: Es besaß keine eigene Geschichte, jedenfalls nicht von der Art, wie ich sie in den Sagen und Legenden anderer Länder suchte und fand. Es gab griechische und keltische, romanische, germanische, skandinavische und finnische Sagen, aber keine englischen, abgesehen von dem erbärmlichen Zeugs, das wir in den Schulbüchern finden.”

Das durfte es in der Welt von Mittelerde nicht geben und so schuf Tolkien sein eigenes Universum. Eine Art Reiseführer durch dieses Universum stellt das vorliegende Buch dar. Allerdings: Es ist wirklich nur etwas für Fans. Kinobesucher, die die Filme ganz nett fanden, werden sich mit dieser Enzyklopädie schwer tun. Die greifen besser zu der Reihe von Filmbüchern, die es am Markt gibt.

Leider haben mir die rund 200 Zeichnungen und Illustrationen in dem Buch zumeist nicht gefallen. Es war mir alles zu aufgesetzt, zu sehr Fantasy und weniger Mystik. Aber macht euch selbst ein Bild davon.

Ich mach mich nicht zum Deppen: Der Hobbit kaufe ich (noch) nicht

21. April 2013

hobbit

Der Peter Jackson-Film Der Hobbit: Eine unerwartete Reise ist vor kurzem als Blu ray erschienen. Etwas länger gab es ihn schon als Download bei iTunes. Dies ist ein Hinweis auf die künftige Apple-Strategie. Trotzdem, dass ich Fan des Herr der Ringe-Universums bin, werde ich mir dieses Mal die Blu ray nicht kaufen – sei es als herkömmlichen 2D-Film, noch als 3D-Version. Das hat verschiedene Gründe, aber vor allem liegt es daran dass wieder einmal der Verleiher ein gieriges Spiel mit uns treibt. Wir Fans werden zum Narren gehalten und sollen gemolken werden.

Die vorliegende Version vom Hobbit ist 170 Minuten lang. Im Herbst diesen Jahres wird die Extended Version des Films erscheinen. Warner machte aus Herr der Ringe schon ein riesiges Geschäft, dies soll sich jetzt beim Hobbit wiederholen. Ohne mich. Ich habe bei HdR bereits darüber geschrieben. Erst kommt die kürzere Kinofassung auf Datenträger heraus, und ein halbes Jahr später die Langfassung. Das war bei Herr der Ringe so und wiederholt sich nun beim Hobbit. Für mich ist das pure Geldschneiderei – ich habe darüber gebloggt.

Das ist kein Argument gegen den Film. Den Film aus Mittelerde finde ich sehr, sehr gut. Aber es ist ein Argument gegen Warner. Die Veröffentlichung von Herr der Ringe auf Blu ray und DVD war ein komplettes Desaster. Am Schluss wurde sogar eine defekte Tonspur bei Herr der Ringe ausgeliefert. Hier hat Werner viel Geschirr bei den Fans zerschlagen.

Werde dieses Mal bis zum Weihnachtsfest warten. Dann kommt der zweite Teil von Hobbit mit dem Titel The Desolation of Smaug in die Kinos und es kommt auch der Extended Cut von Der Hobbit: Eine unerwartete Reise heraus. Ähnliches dummes Spiel wurde mit uns Kunden übrigens auch bei Avatar gemacht.