Archive for Januar 2011

Medienkompetenz: sicher online bezahlen

10. Januar 2011
Schlechte Phishingmail

Schlechte Phishingmail

Bei einem Seminar zum Thema Verbraucherschutz stellte ich vor kurzem fest, wie wenig Medienkompetenz in Sachen Geldgeschäfte im Internet vorhanden ist. Ich wundere mich immer wieder über schlechte Phishing-Mails und dennoch fallen immer wieder Leute darauf rein. Da darf man sich nicht darüber lustig machen, sondern muss Medienkompetenz ins Land bringen.

Um die Seminarteilnehmer zu schulen, greife ich auf zahlreiches Material zurück. Darunter auch eine Veröffentlichung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.: 10 Tipps um sicher online zu bezahlen. „Vorsicht ist bei vermeintlichen Online-Schnäppchen geboten, die nur per Vorauszahlung erhältlich sind. Auch wenn es nicht die Regel ist: Im schlimmsten Fall landet das Geld zwar auf dem Konto des Shop-Betreibers, allerdings ohne das die Bestellung jemals versendet wird. Generell ist es daher empfehlenswert, wie auch im stationären Handel, ohne direkten Gegenwert keine Vorauskasse zu leisten“, sagt Achim Himmelreich, Vorsitzender der Fachgruppe E-Commerce im BVDW.

 

Hier die 10 Tipps zum sicheren Bezahlen beim Online-Shopping

1. Bezahlen Sie mit Ihnen bereits bekannten Bezahlverfahren

Verwenden Sie bekannte Zahlverfahren, die Sie bei vorherigen Käufen verwendet haben und mit denen Sie bereits positive Erfahrungen hatten. Gerade die etablierten Anbieter verfügen über alle erforderlichen Sicherheitszertifikate und sind auf Internetshops häufig vertreten. So können Sie Ihren Einkauf schnell und sicher erledigen.

 

2. Verwenden Sie nur kundenfreundliche Bezahlverfahren

Nutzen Sie kundenfreundliche Zahlverfahren. Sie haben oft die Möglichkeit Transaktionen wieder rückgängig zu machen. So sind Sie vor Fehlkäufen geschützt. Achten Sie auch auf die AGB der Anbieter – der Käuferschutz ist an strenge Richtlinien gebunden. Ein Online-Shop, der nur wenige und für den Käufer unsichere Bezahlverfahren anbietet, sollte gemieden werden.

 

3. Achten Sie auf eventuelle Zusatzkosten bei speziellen Bezahlverfahren

Seriöse Anbieter lassen Ihnen die Wahl, mit welchen Bezahlverfahren Sie den Kauf durchführen und bieten Ihnen das Produkt über alle Bezahlverfahren zum gleichen Preis an. Achten Sie daher auf versteckte Zusatzkosten und Servicegebühren bei der Verwendung von Bezahlverfahren.

 

4. Teilen Sie dem Internetshop nur notwendige Daten mit

Sie sollten selbst dafür Sorge tragen, dass Ihre privaten Daten geschützt und privat bleiben. Der beste Schutz ist, nur so viele Daten anzugeben wie nötig. Vermeiden Sie daher nach Möglichkeit die Angabe von Daten, die nur dem Nutzungsinteresse des Anbieters dienen, nicht aber für die Bestellung erforderlich sind.

 

5. Geld-zurück-Garantie schützt vor bösen Überraschungen

Achten Sie auf die Bedingungen zum Rückgaberecht für online erworbene Produkte. Neben der gesetzlichen Pflichtinformation zum Widerrufsrecht informieren seriöse Anbieter ausführlich über das Rückgabeprozedere und wann Sie nach der Zurückgabe der bestellten Ware Ihr Geld erhalten. Seriöse Anbieter und Qualitätshersteller gewähren ihren Kunden auch oft nach dem Ablauf der gesetzlichen Widerrufsfrist eine Geld-zurück-Garantie – fragen Sie im Zweifel einfach nach.

 

6. Auslandstransaktionen

Im Internet gibt es keine klassischen Landesgrenzen, das heißt man kann durchaus Ware auch aus dem Ausland beziehen. Doch hierbei ist Vorsicht geboten, denn der zunächst günstigere Preis im Vergleich zum „inländischen“ Produkt kann sich schnell durch zusätzliche Gebühren wie Umrechnungsgebühren, Auslandstransaktionskosten etc. erhöhen.

 

7. Achten Sie auf eine gesicherte Internetverbindung

Die Datensicherheit spielt beim Bezahlen im Internet eine wichtige Rolle. So sollte der gesamte Bestellprozess verschlüsselt ablaufen, was zum einen an einem Vorhängeschloss-Symbol im Browser und am Kürzel „https“ am Anfang der URL zu erkennen ist. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre Bezahl- und Kontendaten nur beim Anbieter ankommen.

 

8. Datenspeicherung

Genauso wichtig wie der verschlüsselte Kaufprozess ist auch die Art und Weise, wie der Onlineshop-Betreiber mit Ihren Daten umgeht. Seriöse Anbieter fragen vorher, ob Sie beispielsweise die Kreditkartendaten für einen Folgekauf speichern dürfen.

 

9. Passwort Sicherheit

Beim Online Shopping setzen sich mehr und mehr so genannte E-Mail Verfahren durch. Hierbei muss man sich einmalig beim entsprechenden Anbieter registrieren und kann dort seine Zahlungsinformationen (Bankdaten, Kreditkartendaten und Ähnliches) hinterlegen. Achten Sie bei der Registrierung auf ein sicheres Passwort, das von Zeit zu Zeit auch geändert werden sollte. Dasselbe Passwort sollten zudem nie bei mehreren Anbietern verwendet werden.

 

10. Phishing von Zahlungsdaten

Über so genannte Phishing-Mails versuchen Betrüger über darin enthalten Links an vertrauliche Daten, wie beispielsweise Benutzernamen, Passwörter, Zahlungsdaten etc. zu gelangen. Dabei wird die Original-Internetseite des Anbieters detailgetreu nachgebaut. Schützen Sie sich davor mit einer einfachen Regel: Kein seriöser Zahlungsanbieter wird Sie über E-Mail informieren, dass Sie vertrauliche Daten ändern sollen!

 

Medienkompetenz: eBooks in der Schule

9. Januar 2011

In den Weihnachtsferien habe ich gesehen, mit welcher Schullektüre sich meine Neffen beschäftigen müssen: Kafka, Zweig, Mann und Co. Allesamt große Klassiker, die es zu lesen wert sind. In der Regel ist das Copyright abgelaufen und dennoch müssen die Kinder die Schullektüre im Buchhandel erwerben. So kann man eine Branche auch künstlich subventionieren. Druck kostet fast nichts, Vertrieb findet nur auf Bestellung statt und Lizenzgebühren an die Autoren müssen kaum noch bezahlt werden. Also Verkaufspreis entspricht fast dem Reingewinn – das ist ein Geschäftsmodell auf Kosten der Schüler.
Viele der Klassiker findet sich im Projekt Gutenberg – und zwar kostenlos. Einfach das PDF laden und fertig ist Geschichte. Natürlich ist die Verbreitung von entsprechenden eBook-Readern noch ein Problem, aber PDF kann natürlich auch auf Laptops und anderen Rechnern ausgegeben werden. Dazu braucht es nicht zwingend ein iPad, Kindle oder eBook-Reader. Vielleicht wäre dies ein Schritt in die richtige Richtung und stärkt die Medienkompetenz des Landes.
Da fällt mir eine Studie des Branchenverbandes BITKOM in die Hände.  Die meisten Schülerinnen und Schüler wünschen sich einen stärkeren Einsatz elektronischer Medien im Unterricht, wollen auf ihre Schulbücher aber nicht verzichten. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 500 Schülerinnen und Schülern im Alter von 14 bis 19 Jahren ergeben. Danach sind 29 Prozent der befragten Schüler der Ansicht, elektronische Medien wie E-Books oder Lernprogramme könnten Schulbücher vollständig ersetzen. Die große Mehrheit ist dagegen der Meinung, das sei nicht der Fall.
Im Vergleich zu gedruckten Büchern bieten elektronische Lernmedien eine Reihe von Vorteilen. So enthalten E-Books neben Texten und Bildern auch Sprachaufnahmen und Filme. Zudem können sie automatisch aktualisiert und ergänzt werden. Die BITKOM meinte: „Ein modularer Aufbau der elektronischen Lerneinheiten mit differenzierten Inhalten und Tests macht es einfacher, die Schüler individuell zu fördern.“
Nach den Ergebnissen der BITKOM-Umfrage wünschen sich 84 Prozent der Schüler, dass elektronische Medien im Unterricht stärker eingesetzt werden. 92 Prozent sagen, dass neue Medien Schulstunden interessanter machen und 79 Prozent, dass sie zum besseren Verständnis der Lehrinhalte beitragen. Laut Umfrage hapert es in vielen Schulen aber noch an der Basisausstattung mit PCs. Bei 43 Prozent aller Schüler werden Computer im Unterricht entweder gar nicht oder seltener als einmal pro Woche eingesetzt. Die BITKOM weiter: „Eine gute Ausstattung mit Computern, Internet-Zugängen und Whiteboards ist die Grundlage für einen modernen Unterricht.“  Ebenso wichtig wie die Technik seien gut geschulte Lehrer, die neue Lernkonzepte in der Praxis umsetzen können. Und hier sehe ich das größte Problem. Ich will nicht auf die Lehrer schimpfen. Es gibt sehr viele Pädagogen, die einen hervorragenden Job machen. das kann ich aus eigener Erfahrung und der meiner Kinder bestätigen. Bei meinen zahlreichen Schulungen und Fortbildungen für Lehrkräften stelle ich aber eine massive Technikfeindlichkeit fest, die in der Regel aber aus Unsicherheit mit der Materie stammt.
Hier gilt es Medienkompetenz zu beweisen und die Schulung des Lehrpersonals zu intensivieren. Und gleichzeitig müssen die politischen Verantwortlichen mit der Materie vertraut werden. Kultusministerien, Schulbehörden, vorgelagerte Ämter – hier ist ein großer Bildungsbedarf. Packen wir es an, es geht um unsere Zukunft. Es geht um unsere Kinder.

Gesucht wird: Red Kamera

8. Januar 2011

Wer im Filmgeschäft den Namen Red hört, gerät in ähnliche Verzückungen wie Fotofreunde einst beim roten Punkt von Leica. Die Filmkamera Red ist ein Mysterium. Ganz ohne Werbung und klassischem Marketing wurde die Red zu einer Wunderkamera. Ich erinnere mich an eine IBC in Amsterdam bei der am Red-Stand nur ein rotes Zelt aufgebaut war und alle Hersteller in das Zelt pilgerten, um die ersten Vorabgeräte zu bewundern.
Sie versprach eine wahnsinnige Qualität des Filmmaterials, so dass die etablierten Kamerahersteller wie Arri oder Sony nervös wurden. Die Ergebnisse waren hervorragend. Die Produktion lief reibungslos, die Postproduktion hakte ein wenig. Die entsprechenden Post-Tools wurden schließlich von den Herstellern nachgereicht und alles läuft wie am Schnürchen.
Virales Marketing gehört beim Geschäftsmodell von Red zum Prinzip. So bin ich mir im Moment nicht sicher, ob Zufall oder nicht, als ich von einem Vorfall in Frankreich hörte.
Die Kinokamera Red Epic M mit der Produktionsnummer 6 wurde gestohlen. Kostenpunkt 58.000 US-Dollar.
Red verhandelt nicht mit Dieben und hat öffentlich eine Summe von 100.000 US-Dollar ausgesetzt, die beim Ergreifen des Täters und Heimkehr der Kamera ausgesetzt werden. Marketingtrick oder wirkliches Verbrechen?
Es könnte sich um eine dreisten Fall von Industriespionage handeln, denn die Epic-M ist der Traum eines jeden Filmemachers. Laut Red kann die Kamera Filme bis zu 120 Frames pro Sekunde in den Auflösungen 720p und 1.080p und mit den Formaten 2 K, 3 K, 4 K 4,5 K und bis zu 5K in einem Rohdatenformat aufnehmen. Also alles, was das Herz begehrt. Gespeichert wird auf Standardspeicher CompactFlash oder SD-Karte

Kinospot in 3D zeigt „Gesichter einer Stadt“

7. Januar 2011

Der tip Berlin beginnt das Jahr 2011 mit einer Werbe-Kampagne. Seit dem 6. Januar wird ein neuer Kinospot des Stadtmagazins, erstmalig als 3D Stereoskopie, in vielen Filmtheatern der Hauptstadt zu sehen sein. Schauplatz des Spots ist der Spiegelsaal von „Clärchens Ballhaus“, eines der letzten erhaltenen Ballhäuser der 1920er Jahre in Berlin.

Die Idee dahinter ist, Menschen mit unterschiedlichen Facetten und Interessen zu charakterisieren, die in der Metropole Berlin zu Hause sind. Frei nach dem Motiv „Gesichter einer Stadt“ bildet der Werbespot alle Themenbereiche des Stadtmagazins ab, die sich dem Leser 14-täglich bieten. In 44 Sekunden werden ausdrucksstarke Bilder präsentiert, in denen der Zuschauer bekannte Filmfiguren wie Joker aus dem Batman-Film „The Dark Knight“ oder die berühmte Maske aus „Scream“ entdecken kann. Ob Pizzabäcker, Sternekoch, Rocker, Opernsängerin, Feuerspucker, Domina oder Politiker – ein buntes Potpourri aus der Kino-, Musik- und Bühnenwelt, Berliner Szene, Gastronomie und Gesellschaft zeigen das pulsierende Leben in einer Stadt, die nie schläft.

Konzeption und Umsetzung des Spots stammen von den Creative Game Autoren und Regisseuren Albert Heiser und Toni Froschhammer, die als Spezialisten der 3D Stereoskopie gelten. „3D Animation ist aus der Kinowelt nicht mehr wegzudenken. Jedoch haben 3D Werbefilme immer noch Seltenheitswert. Der Entstehungsprozess stellt eine besondere Herausforderung dar und ist Kür für Autoren, Regisseure und Produzenten“, erklärt Albert Heiser. „Neben einer besonderen technischen Ausrüstung müssen viele Spezialisten der Stereoskopie für die Entstehung des Spots herangezogen werden und als Team sehr gut funktionieren“, so Heiser weiter. Bereits 2006 haben Heiser und Froschhammer einen gemeinsamen Kinospot als Daumenkino für das tip Magazin entwickelt und produziert.

„Mit dieser außergewöhnlichen Werbeproduktion wollen wir den Magazin-Charakter des tips weiter stärken. Wir sind stolz darauf, als erstes Unternehmen der Stadt einen 3-D Werbefilm auf Großleinwand unserem Leserpublikum präsentieren zu können. Der besondere Dank gilt dem Creative Game Team, das einen großartigen Spot mit hohem Wiedererkennungswert unseres Magazins kreiert hat“, freut sich Anzeigen- und Marketingleiter Martin Stedler.

Mein Blog über Stereo3D bringt immer wieder Neuerungen der Stereoskopie-Branche

 

Geschäftsmodell für Büchereien: eBooks verleihen

6. Januar 2011

Ein Gedankenmodell: Amazon bereitet den Boden für ein interessantes Modell für künftige öffentliche Büchereien. Kurz vor Jahreswechsel schaltete der Bücherriese eine neue Kindle-Funktion frei: Künftig können Kindle-Bücher kostenlos für 14 Tage verliehen werden. Benötigt wird nur eine E-Mail-Adresse.
Der Empfänger kann das E-Buch bei Amazon abholen und das eBook in seinem Kindle-Reader lesen. Das muss nicht einmal ein Kindle sein, ein Reader für das iPad, iPhone u.a. reicht auch. Zum Abholen hat der Empfänger bis zu sieben Tage Zeit. Reagiert der Empfänger nicht, so verfällt die Leihgabe.
Das Buch kann in der Verleihzeit vom Besitzer nicht gelesen werden, schließlich ist es ja verliehen – das DRM macht es möglich. Vor Ablauf der Verleihfrist bekommt der Ausleiher einen Hinweis vom Amazon. Das System funktioniert derzeit nur in den USA.
Ich stelle mir vor, wenn so ein Konzept auf öffentliche Büchereien übertragen wird. Wäre das machbar? Würde so ein Verleihangebot angenommen werden? Ich meine nicht heute und morgen, aber vielleicht übermorgen. Mich würde es interessieren, ob der Bundesverband der Büchereien oder Bibliotheken (es gibt sicherlich so einen solchen Verband) so ein System überlegt und die Zukunft beschreitet.
Für den klassischen Buchhandel würde ein solches Modell wieder zu Umsatzrückgängen führen. Buchläden haben derzeit mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, weil Online-Buchhändler wie Amazon, Apple und Co entweder Bücher direkt versenden bzw. elektronische Bücher zum Download anbieten.

Die Unbestechlichen nun in US-Kongressbibliothek

5. Januar 2011

Einer meiner absoluten Lieblingsfilme wurde Ende 2010 in die US-Kongressbibliothek aufgenommen: Die Unbestechlichen (2 DVDs) von Alan J. Pakula. Der Film mit dem Originaltitel „All the President´s Men“ aus dem Jahr 1976 ist eine Verfilmung der Watergate-Recherchen der beiden Journalisten Carl Bernstein und Bob Woodward für die Tageszeitung Washington Post. Die Recherchen brachte US-Präsident Richard M. Nixon zu Fall. Bernstein und Woodward schrieben aus ihrem Material ihr aufsehenerregendes Buch „Die Unbestechlichen“. Die blu ray Die Unbestechlichen [Blu-ray]wird im Feb. 2011 endlich erscheinen und ich gelobe: Sie wird gleich gekauft.

Der Film ist hoch spannend, verzichtet aber auf Action. Es zeigt die akribische Arbeit der beiden unterschiedlichen Reporter mit all ihren Konflikten und Niederlagen. Ich glaube von Regisseur Pakula stammt auch der Satz: „Eine Schreibmaschine ist tödlicher als eine Pistole.“ Die beiden Hauptdarsteller Robert Redford und Dustin Hoffmann brachten mir die Recherchearbeit von Tageszeitungsjournalisten näher, so dass ich mich entschloss, so einen Beruf zu ergreifen. Zudem sorgte die TV-Serie Lou Grant dafür, dass der Journalistenjob in mir als Berufsperspektive reifte.

Ich verschlang alles zu dem mit vier Oscars ausgezeichneten Film und der literarischen Vorlage. So war ich überrascht, dass dieser Klassiker des Journalismus in Buchform nur noch Englisch All the President’s Men zu kaufen ist. So geht man mit Klassikern nicht um. Eindrucksvoll ist das Drehbuch von Wilhelm Goldman. Er schrieb ein wichtiges Buch über die Entstehung dieses und anderer Filme in seinem Werk: Das Hollywood-Geschäft. Hinter den Kulissen der amerikanischen Filmindustrie.. Leider ist das Buch nur noch antiquarisch erhältlich, lohnt sich aber auf alle Fälle. Schließlich handelt es sich im Fall Watergate um ein hoch politisches Thema und die Verfilmung war erst zwei Jahre nach Nixons Sturz. Die Nerven lagen offen, die Republikaner leckten sich noch die Wunden und beobachten alles genau, was über ihren ehemaligen US-Präsidenten berichtet wurde. Davon war natürlich auch der Drehbuchautor des Films betroffen.

Social Media: Rechtliche Rahmenbedingungen

4. Januar 2011

Immer wieder werde ich auf meinen Seminaren zum Thema Social Media gefragt: Auf was muss ich als Plattformbetreiber aufpassen? Welche rechtliche Rahmenbedingungen gelten denn für mich? Viel Unsicherheit ist hier zu verspüren. Ist im Internet nicht alles erlaubt? Nein, natürlich nicht.

Meinen Seminarteilnehmern gebe ich gerne einen Leitfaden des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) in die Hand. DerLeitfaden gibt zehn Tipps für Betreiber von Sozialen Netzwerken im Umgang mit Nutzerdaten.

Klar ist aber auch: Die BVDW-Richtlinien ersetzen nicht individuelle Bestimmungen einer Social Media-Plattform, sondern dienen als Grundlage. Deutschland verfügt über das weitreichendste Datenschutzrecht im europäischen Vergleich. Entsprechend unterliegen Daten von Internetnutzern  beziehungsweise Nutzern von Sozialen Netzwerken hierzulande strengen Regeln. Diese müssen von den Plattform-Betreibern umgesetzt und eingehalten werden.

Die zehn Tipps sind in der Übersicht:

1. Transparenz im Bereich Datenschutz

2. Weitergabe der Nutzerdaten

3. Eigentum der Inhalte

4. Veröffentlichung von Nutzerdaten

5. Haftung für Daten und Inhalte

6. Sicherung der Nutzerdaten

7. Werbung

8. Nutzungsbedingungen

9. Beendigung des Nutzungsverhältnisses

10. Datenschutzaudit und Zertifizierung

 

Probleme bei der interkulturellen Kommunikation

3. Januar 2011

Ich erarbeite gerade für einen Kunden ein Seminarkonzept zum Thema „Interkulturelle Kommunikation für Journalisten“. Hier stelle ich zunächst klassische Beispiele von Missverständnissen vor. Wie werden wir im Ausland gesehen und für Journalisten natürlich sehr interessant – wie sehen wir Ausländer? Viele Informationen bekomme ich unter anderem von einem Kollegen der NürnbergMesse, der sich oft in Asien aufhält. Dort ist das Thema Visitenkarten immer ein Klassiker.

Erhalte ich eine Visitenkarte, so darf ich sie keinesfalls locker flockig in die Innentasche stecken. Hier riecht es nach Schweiß und es wird als Beleidigung aufgefasst. Ein absolutes No ist auch ein Unterbringen in der Gesäßtasche. Ordnungsgemäß wird die Visitenkarte mit beiden Händen überreicht bzw. in Empfang genommen und dann begutachtet. „Ach, Sie sind der Blabla und arbeiten als Blubblub.“ Anschließend wird die Karte in einer speziellen Visitenkartentasche verstaut. Diese und ähnliche Beispiele sind bekannt, werden aber dennoch auf den Geschäftsreisen in Asien immer wieder vergessen.

Ich bin vielmehr in den USA unterwegs. Alkohol und Amerikaner passen offiziell nicht zusammen. Eine Flasche Alkohol zu kaufen ist in manchen Staaten schwieriger als der Kauf einer Waffe – ja auch dies ist natürlich ein Klischee. Aber die braunen Papiertüten, in denen Alkohol eingewickelt ist, gehören zum Straßenbild mancher Großstädte. Jeder weiß, dass sich in den Tüten Alkohol befindet, aber eine braune Papiertüte wahrt den Schein. Aufpassen, wenn Sie für eine Party mehrere Kästen Bier kaufen wollen – in einigen Staaten darf nur ein Kasten pro Auto transportiert werden und der Kasten darf natürlich für niemanden zu sehen sein.

Aber auch die Amerikaner haben schöne Klischees über uns Deutsche. Bei meiner Einreise in die Staaten werde ich regelmäßig von Mitarbeitern der Homeland-Security gefragt, ob denn das ganze Jahr Oktoberfest sei. Noch besser: Ob Adolf Hitler weiterhin an der Macht sei oder ob wir in Bayern noch den König hätten? Dabei will der Beamte eigentlich nur freundlich sein.

Bei meinen Recherchen habe ich ein tolles YouTube-Video gefunden: Stackenblochen G Es ist eine geniale Verarschung deutscher Tugenden: In einer angeblichen TV-Show sollen die Teilnehmer Gegenstände im rechten Winkel anordnen. Dazu gehört natürlich auch die Hummelfigur als deutsches Kulturgut. Dann überprüfen Männer in Uniformen (Schäferhund inklusive), ob die Aufgabe erfüllt wurde („Ich sag‘ Nein Stackenblochen!“ = „Das liegt nicht im rechten Winkel!“). „Stackenblochen“ ist eine Verballhornung des Ausdrucks „to stack the blocks“, also das exakte Aufeinanderlegen von Ziegeln beim Hochziehen einer Steinmauer. Wunderbar.

GEMA-Gebühr für Kindergärten

2. Januar 2011

Kindergärten sollen künftig GEMA-Gebühren zahlen. Nachdem die Sache bei Twitter in den vergangenen Wochen rauf und runter lief, bekamen die Massenmedien davon Wind. Warum regen wir uns über die GEMA-Forderungen auf? Ich bin nicht unbedingt der beste Freund der GEMA, aber die Organisation macht genau das, wofür sie gegründet wurde: Sie vertritt die Rechte der Musiker und bringt den Musikanten da draußen ein paar Euro.
Die GEMA hat im Auftrag der VG Musikedition zu Weihnachten rund 36.000 Kindergärten angeschrieben und verlangt Geld für Kopien von Liederzetteln. 500 Kopien sollen 56 Euro plus Mehrwertsteuer kosten. Die Träger der Kindergärten sind von den Forderungen überrascht und nun beginnt das große Jammern. Wo soll das Geld herkommen?
Ich frag mich auch, warum Kindergärten kopierte Noten brauchen? Meine Kinder konnten im Kindergarten nicht Texte lesen, geschweige denn Noten lesen. Zur Klarstellung: Es ist super, wenn im Kindergarten gesungen und musiziert wird. Musikalische Früherziehung kann nicht früh genug einsetzen. Musik bereichert das Leben.
Bevor jetzt wieder ein Geschrei einsetzt: Wie wäre es, wenn die Kindergärten endlich ein Rahmenabkommen mit der GEMA schließen? Schulen oder auch Verbände haben es gemacht. Dann können sie Musik nutzen und keiner hat ein Problem. Ich zahl jetzt schon einen Obolus für Kleber, Papier, Bastelzeugs, Taschentücher usw. da kommt es auf ein paar Euro GEMA-Gebühr nicht an, bzw. vielleicht kann ich die internen Kosten anders verteilen. Ist es beispielsweise ein kirchlicher Kindergarten, so kann die Kirche einspringen, die sowieso GEMA-Gebühren für das Kopieren von Gottesdiensttexten zahlt.
Das einzige Problem ist vielleicht, dass sich Kindergärten endlich professionalisieren müssen.
Als Papa von zwei (ehemaligen) Kindergartenkinder musste ich über das amateurhafte Herumwursteln von Kindergärten immer den Kopfschütteln. Ein Beispiel war der traditionelle St. Martins-Umzug. Da wird aufwendig ein Pferd samt St. Martin organisiert, die Straße von der Polizei abgesperrt und zeitweise stand auch eine tragbare Lautsprecheranlage zum Mitsingen der Lieder zur Verfügung. Doch Pferd reitete irgendwo voran, die Kinder trotteten hinterher. Der Umzug wurde immer länger zu einer Art Lindwurm und nahm die Länge einer Fronleichnamsprozession ein. Die transportablen Lautsprecher wurde gleich nach der Brgüßung eingepackt und als man wieder zusammenkam und die Weihnachtswünsche anhören wollte, gab es keine Verstärker. Ein Teil des Kindergartenumzugs bummelte immernoch irgendwo in der Prämie herum, während die Streber ganz vorne mit dabei waren und schon Feuer machten. Jeder sang irgendwas vor sich hin: Mehr als die erste Strophe von Laterne, Laterne ging aber bei den meisten Papas und Mamas nicht.
Übrigens: GEMA-pflichtige Noten hätten da auch nichts gebracht, es war ja stockdunkel.

Social Media: Spanairs gelungene Weihnachtsidee

1. Januar 2011

Flashmobs sind ein wunderbares Mittel um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Eine besondere Überraschung hatte die Fluggesellschaft Spanair zu Weihnachten. Spät abends kam am 24. Dezember eine Maschine von Barcelona nach Las Palmas am Flughafen ab. Die Passagiere waren erschöpft, müde und es wartete eine schöne Überraschung am Gepäckband.

Die Mitarbeiter von Spanair haben individuelle Weihnachtspäckchen für die Passiere geschnürt und sie mit den Namen der Passagiere verstehen. Dann wurde sie aufs Rollband gelegt und die Aktion schlug ein, wie eine Bombe. Die übermüdeten Passagiere waren hellwach und total begeistert. So verbreitet man positive Stimmung. Es wurden Fotos gemacht und jeder erzählte seinen Freunden und Familien live und über soziale Netzwerke von der Aktion. Coole Aktion. Spanair hat das Ganze gefilmt und sie in YouTube gestellt.

So macht Social Media Spaß und auch dies ist eine neue Form von PR von Spanair.