Bei meiner Vorstellung in Seminaren erzähle ich manchmal, dass ich Geschichtenerzähler sei. Neudeutsch heißt die Sache Storytelling und es wird heute ein großes Brimborium herum gemacht. Als Journalist habe ich gelernt, Geschichten zu erzählen und als Blogger liebe ich es noch immer, Geschichten zu sammeln.
Für mich ist es entscheidend, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Gute Reportagen haben immer etwas mit Menschen und ihren Geschichten zu tun. Dazu gehören auch Fotos: Für mich muss ein gutes Foto auch eine Geschichte erzählen. Ein Foto ist nicht nur Illustration, sondern sollte ein eigenständiges Werk sein. Deshalb sammle ich mit Begeisterung auch Bücher von guten Fotojournalisten.
Um die grauen Zellen zu trainieren und Kreativität zu fördern, sitze ich gerne im Straßencafe und denke mir Geschichten über vorbeiziehende Leute aus. Das fordert den Geist. Die Menschen flanieren an einem vorbei und ich betrachte sie und denke mir eine Geschichte aus, die vielleicht zu ihnen passt. Die ganze Sache macht Spaß.
Um Storytelling, Verzeihung Geschichten erzählen, zu erlernen, hab ich ein neues Spielzeug. Zu Weihnachten bekam ich über das Weihnachtstwicheln in Twitter von @greencray ein schönes Geschenk. Es sind StoryCubes. Eine kleine Schachtel enthält neun Würfel. Die haben auf jeder Seite unterschiedliche gezeichnete Bilder. Nach dem Würfeln beginnen die grauen Zellen zu arbeiten. Die Aufgabe ist, die Bilder in einer Bildergeschichte zu ordnen und dazu eine Geschichte zu erzählen. Es hat unserer Familie einen riesigen Spaß gemacht und K1/2 hat es geholfen, mit Sprache umzugehen und sicherer in Formulierungen zu werden.
Immer wieder spiele ich mit den StoryCubes auch alleine. Ich erfinde Geschichten für mich allein. Da ich viel auf Reisen bin und an Bahnhöfen oder Zügen meine Zeit totschlagen muss, spiele ich mit den StoryCubes am iPhone und iPad auf der entsprechenden App. Wenn mir die Geschichte gut gefällt, mache ich einen Screenshot und sende ihn meinen Kindern. Zusätzlich gibt es die Geschichte als Audiofile.
Vielleicht mache ich aus den Geschichten einen kleinen Blog. Meine Frage: Besteht daran Interesse? Bestehen an diesen Geschichten Interesse?
Hier das Beispiel vom Storytelling heute morgen. Jede Geschichte beginnt natürlich mit: Es war einmal …
Hier eine Geschichte
Also: Es war einmal ein altes Gemäuer. Über den Bauten thronte ein Turm, ein hoher, alter Turm. In diesem Turm wohnte ein einsamer, alter Mann. Vielleicht war es ein Zauberer, vielleicht war es ein Eremit – keiner weiß es mehr. Dieser Mann lebte im Einklang mit der Natur. Er war umgeben mit Pflanzen und Insekten. Seine Blumen zogen die Bienen der Umgebung an. Irgendwann wollte es der Mann bequemer haben und er machte sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Es war einfach zu mühsam, dass Wasser in den Turm zu schleppen. Er suchte und suchte und er fand ein modernes Hochhaus. Er zog in den obersten Stock, hatte eine moderne Wohnung mit fließendem Wasser und allerlei Bequemlichkeiten. Die Wohnung war schön geschnitten, alles war gerade und nicht so schief wie in seinem alten Turm. Es gab sogar elektrisches Licht. Der Mann war zufrieden. Doch als er so lebte, überlegte er, dass ihm etwas fehlt. Seine Bienen, seine Natur, die ihn immer umgeben hatte. Ihm kamen die Zweifel, ob der Umzug das Richtige gewesen war.
Die Würfel sind gefallen und ich erfinde eine Geschichte.
Soweit die Geschichte anhand der StoryClubes. Vielleicht fällt euch ja eine andere Geschichte ein. Vielleicht probiert ihr das Spiel einmal selbst aus. Mir macht es Spaß und es trainiert die grauen Zellen. In der App-Version lassen sich noch Erweiterungen dazu kaufen und somit andere Geschichten erzählen.
Für mich aber die Frage: Ist jemand an einem Blog mit solchen Geschichten interessiert?
Armin Gross vom Hotel Prinz Luitpold Bad zeigt mir den roten Bock Heinrich dem Kempter.
Das Reinheitsgebot beim Bier ist 500 Jahre alt und als Bayer freue ich mich über den Erfolg des Gerstensafts. Ich mag es im Biergarten zu sitzen und die eine oder andere Halbe zu genießen. Ich bevorzuge das Bier von kleinen, lokalen Brauereien. Bei uns im Ort ist die Brauerei Maisach, die die Chance auf ein wunderbares Storytelling haben. Die haben das Räuber Kneissl Dunkle. Das Bier ist nach einer Art bayerischen Robin Hood benannt.
Durch meinen Kollegen Thomas Gerlach wurde ich mit der fränkischen Bierkultur vertraut. Es gibt in Franken die weltweit größte Dichte an Brauereien. Jedes Bier schmeckt anders. So dann und wann schreibe ich in meinem Blog darüber – als Beispiel will ich mein Storytelling über den Metzgerbräu in Ützing nennen, der einst sein Bier in alten Wurstkesseln braute. Geschichte vom Bier gibt es überall zu finden. Vor kurzem machte ich ein Biertasting im Legoland Deutschland und habe darüber geschrieben.
Mein Freund Rudi Seelmann betreibt mit seiner wunderbaren Frau Inken in der Nähe von Bamberg eine kleine, historische Brauerei – die Brauerei Seelmann. Das Bier ist absolut köstlich und wenn ich Zeit habe, werde ich mich in eines seiner Gästezimmer einquartieren und sein Bier in Ruhe kosten. Und ich werde die Geschichte seiner Brauerei genießen und darüber bloggen. Versprochen.
Wie es der Zufall wollte, war ich am 500. Geburtstag des Reinheitsgebots als Reiseblogger unterwegs. Ich weilte in dem wunderschönen Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang im Allgäu. Zu vorgerückter Stunde zauberte Hotelier Armin Gross ein interessantes Bier hervor: Heinrich der Kempter. Und weil ein Bier auch eine gute Geschichte brauchte, erzählte Armin Gross die Geschichte von Heinrich der Kempter, nachdem das Bier der Brauerei Zötler benannt ist. Storytelling in Sachen Bier pur. Heinrich von Kempten ist eine mittelhochdeutsche Verserzählung, die Konrad von Würzburg in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verfasste. In einem ersten Teil wird die Verbannung des Ritters Heinrich vom Hofe des Kaisers Otto erzählt und im zweiten Teil die Zurückgewinnung der kaiserlichen Gnade.
Historisches Vorbild für das rote Bockbier
Manchmal genügt ein kleines Stück Brot, um das Schicksal eines Menschen zu besiegeln. Diese Erfahrung musste auch Heinrich der Kempter machen, als er den Sohn eines Herzogs von Schwaben während der Hofhaltung in Bamberg verteidigte. Der kleine Junge hatte Brot von der Tafel des Kaisers stibitzt, wofür er von dessen Mundschenk gezüchtigt wurde.
Im Streit erschlug Heinrich den Mundschenk und wurde vom Kaiser zum Tode verurteilt. Aus seiner Not heraus packte der Ritter den Kaiser und hielt ihm seine Klinge unter dessen mächtigen roten Bart. Kaiser Otto war gezwungen, das Urteil aufzuheben, verbannte Heinrich jedoch vom Hof.
Viele Jahre später führte Kaiser Otto Krieg und forderte deshalb seine Lehensmänner auf, ihm zu folgen. Dem Abt von Kempten widerwillig gehorchend, zog Heinrich los, um für seinen Herrscher zu kämpfen, bei dem er in Ungnade gefallen war.
Eines Tages konnte Heinrich, während er im Zuber badete, sehen, wie der Kaiser auf eine der belagerten Städte zuritt. Die Bürger der Stadt behaupteten, zu Verhandlungen bereit zu sein, lockten den Kaiser jedoch in eine Falle. Als Heinrich das sah, sprang er aus dem Zuber, schnappte sein Schwert und eilte dem Kaiser, nackt wie er war, zu Hilfe.
Kämpfend wie ein Bär schlug er all seine Gegner in die Flucht. Als Kaiser Otto erkannte, wer ihm zu Hilfe gekommen war, vergab er Heinrich dem Kempter. Diese Heldentat inspirierte die Braumeister von Zötler zur Kreation des Roten Bocks.
Die intensive rotbraune Farbe des Bieres ist nicht nur namensgebend für unseren Roten Bock, sondern steht auch für den mächtigen roten Bart von Kaiser Otto. Gekrönt wird das Bier von einem feinporigen cremefarbenen Schaum. In die Nase steigen ein süßlicher Karamellduft und ein feines Hopfenaroma. Klare Empfehlung von mir: Probiert dieses Bier und es wird euch schmecken, versprochen.
Einmal im Jahr gibt es einen Pflichttermin für die Bewegtbildbranche im Firmenumfeld. Der Trend Day Corporate Video steht am 20. Januar wieder in München an und ich werde vorbei schauen. Die Organisatoren sehen als Zielgruppe die „Vordenker der deutschen und internationalen Marketing- und Kommunikations-Branche“ und da hab ich mich doch gleich angesprochen gefühlt. Aber ernsthaft: Es ist unglaublich wichtig über den Tellerrand zu schauen und eine Veranstaltung wie der Trend Day Corporate Video ist dafür immer richtig.
Für mich ist das Thema Corporate Video kein Trend nur bei großen Unternehmen, sondern auch ideal für den Mittelstand. Ich bin sehr gespannt, welche Eindrücke ich hier vom Trend Day Corporate Video mitnehmen kann.
Die Keynote hält Matthew Knott, Head of Global Brand Communications & CRM at Rolls-Royce Motor Cars Ltd zum Thema Social media marketing at Rolls-Royce Motor Cars Ltd. Mal sehen, welche Einsichten ich über die Arbeit von Rolls-Royce bekomme. Ich erinnere mich an frühere Plakatwerbung als ein Porsche-Fahrer einen Rolls-Royce-Chauffeur fragt: „Wie viel PS hat denn ein Rolls-Royce?“ Die Antwort war: „Genug!“ Mal sehen, ob dieser wunderbare britische Humor auch in Social Media-Kanälen möglich ist oder ob nur schöne Autofilmchen zu sehen sind.
Ganz besonders freue ich mich auf Sascha Welters, Head of Brand Strategy, Twitter Deutschland, mit dem Vortrag: „The Power of Jetzt – wieso der Moment für Marken bedeutender wird.“ Mal sehen, ob Sascha Welters etwas zu „beyond 140“ erzählt – eine Entwicklung, die ich für unnötig bei Twitter halte. Twitter verliert für mich sein Alleinstellungsmerkmal, wenn die 140 Zeichen Grenze fällt.
Und auch freue ich mich auf den Haudegen Klaus Eck, Gründer und Geschäftsführer d.Tale. Er spricht über die „Die Content Marketing-Lüge“. Dabin ich gespannt, was sich dahinter verbrigt. Nachdem ich als Journalist seit Anbeginn im Storytelling unterwegs bin, sind jetzt auch die Unternehmen aufgewacht und wollen Geschichten erzählen. Leider können es Marketingleute nicht, weil sie nur ihr Produkt im Kopf haben. Mal sehen, ob ich etwas neues erfahre.
Es sind noch viele weitere Referenten mit interessanten Vorträgen auf dem Podium. Wer sich für den Trend Day Corporate Video am 20. Januar anmelden will, kann dies hier tun. Veranstaltungsort ist die Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Die Serie Mad Men wurde mit zahlreichen Fernsehpreisen überhäuft. Obwohl ich nie Werber werden wollte, fasziniert mich die Atmosphäre dieser Serie und der dazugehörigen Branche. Ich habe die Serie um den fiktiven Werbetexter Don Draper genossen und bisher alle Teile auf DVD verschlungen. Mad Men bedeutet ja eigentlich Men of Madison Avenue, dem Zentrum der US-Werbeindustrie. Wie später die Meister des Universums an der Wallstreet waren hier Meister der Beeinflussung am Werk.
Die Serie war so detailreich und machte durch diese Details einfach Spaß. Wer sich die Zeit nimmt, wird feststellen, wie liebevoll an die ganze Sache herangegangen wurde. Es stimmt einfach alles: Musik, Tapeten, Autos, Einrichtung sogar die Frisuren und die Klamotten. Das Setdesign hat ganze Arbeit geleistet. In der Serie selbst geht es ums Geld verdienen, Frauen vernaschen, Fremdgehen, Alkohol trinken und Zigaretten rauchen. Die Serie zieht sich durch die spannende Zeit der sechziger Jahre und ist eine prima TV-Unterhaltung. Sie zeigt eine Zeitenwende – wie aus den konservativen 50ern die progressiven 60er wurden. Es ist schön, wie historische Momente mit der Fiction der Erzählstory verwoben werden, seien es die Mondlandung, die Ermordung von Dr. Martin Luther King, die Beatles oder die Beatniks in Greenich Village.
Beim Betrachten der Serie kam bei mir mehr und mehr das Interesse an der Werbung dieser Zeit auf. Schließlich nehmen Werbekampagnen und der Kampf um Werbeetats einen großen Raum in Mad Men ein und der Zuschauer wird an die Werbephilosophie der Zeit durch den Hauptprotagonisten Don Draper herangeführt. Wie tickt eigentlich so ein Werber? Und was macht eigentlich eine gute Werbung aus? Wie sah das Storytelling aus? Ich stellte mir immer die Frage: Wie war eigentlich die Werbung in dieser Zeit? Ich selbst bin durch die Werbung der siebziger und achtziger Jahre sozialisiert worden, durch Bärenmarke, Kinderschokolade, Klementine und Palomliv. Ich kenne Herrn Kaiser, den Käfer, vielleicht noch ein wenig das HB-Männchen und den Malboro-Mann. Gerade eben hat die Allianz die Werbespots meiner Jugend online gestellt – großartig. Doch wie funktionierte Werbung in den fünfziger und sechziger Jahren?
Von Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan stammt der Ausspruch „Werbung ist die Höhenmalerei des 20. Jahrhunderts.“ McLuhans Werk gilt als ein Grundstein der Medientheorie.
Ich entdeckte bei meiner Recherche den zweibändigen Bildband Mid-Century Ads von Jim Heimann und Steven Heller aus dem Taschen Verlag. Dieses zweibändige Werk versammelt Bestleistungen amerikanischer Printwerbung in der Epoche, als Markenfirmen und Agenturen bei ihren Kampagnen noch auf die eine „Big Idea“ setzten. In den goldenen Tagen der Konsumbegeisterung waren die Magazine voll mit cleveren Anzeigen, die von Hüfthaltern bis zu Waffen so ziemlich alles verkauften. Am meisten liebte ich die Autowerbung. Als Ausdruck von ungebremstem Optimismus zeichnen sie ein faszinierendes Bild jenes bunten Kapitalismus, der die Atmosphäre der 50er und 60er Jahre prägte, als die Beschäftigung mit dem Kalten Krieg durch die sorglose Mad Men-Ära mit ihrer Alkohol- und Zigarettenkultur abgelöst wurde. Das Buch enthält ein breites Spektrum der wichtigsten Werbekampagnen beider Dekaden, ausgewählt aus Tausenden von Bildern. Für diese Publikation Mid-Century Ads wurden die Motive digital überarbeitet, damit sie wieder so frisch und munter aussehen wie an dem Tag, als sie am Kiosk auslagen.
Ich leide, ich leide wirklich, wenn ich grausame Vorträge sehe. Neulich war es wieder der Fall: Ich saß in einem thematisch interessanten Vortrag und erlitt den Tod durch PowerPoint. Der Referent hatte Text auf seine Folien kopiert und las in seinem Vortrag (zumindest bezeichnete er dies als solchen) den Text ab.
Darauf kann ich verzichten. Als ich fragte, ob er nicht den Vortrag austeilen möchte, damit wir alle Zeit sparen, war er beleidigt. Aber ich muss sagen, diese Art der Vorträge sind eine Frechheit für den Zuhörer – ich bin dann gegangen und andere auch.
An Schulen bin ich oft unterwegs mit dem Thema visuelle Präsentation und bringe Schülern (und damit auch Lehrern) bei, we sich visuell richtig präsentieren. Dabei meine ich nicht Rhetorik, sondern die Art, eine Geschichte visuell zu erzählen. Neudeutsch heißt es auch Storytelling. Dabei klären wir Fragen der Dramaturgie, des Aufbaus, des Einsatzes von Bilder und Videos und vieles mehr. Das Präsentieren mit Präsentationstools wie PowerPoint gehört heute zum Alltag in Schule, Uni, Beruf und Ehrenamt. Dennoch besteht eine gelungene Präsentation nicht in einer Aneinanderreihung von „Slides“, vollgestopft mit Aufzählungszeichen und Text. Für eine optimale Präsentation muss eine visuelle Präsentation erarbeitet werden, die auch beim Publikum in Erinnerung bleibt. Dazu gibt es spezielle Tipps und Tricks sowie bewährte Arbeitsmethoden.
In Kürze führe ich wieder ein Seminar für jedermann durch. Wer daran Interesse hat, möge sich bitte melden und erfährt dann, wie er/sie professionelle, visuelle Präsentationen erstellt, die in Erinnerung bleiben.
Wir Blogger sind schon ein interessantes Völkchen. Ich selbst bin Mitglied der IronBlogger München, einer Vereinigung von Bloggern. Es geht uns um Vernetzung, Ideen und Feiern. Als Mitglied muss man mindestens einmal die Woche bloggen, sonst zahlt man in die Vereinskasse, deren Inhalt dann regelmäßig versoffen wird.
Dann gibt es verschiedene Twittertreffen, Barcamps, Stammtische, Konferenzen. Und es gibt es wieder spontane Begegnungen mit Leuten, deren Blogs ich seit langem verfolge, aber es irgendwie noch nicht geschafft habe, sich im RL (Real Life) mal zu treffen. So ein Blog ist Heikes Stadtgeflüster und die Bloggerin dahinter ist Heike Stiegler. Ich folge ihr in Facebook und in Twitter seit einer gefühlten Ewigkeit, aber ein Treffen Face to Face haben wir nie geschafft. Bis jetzt: Die Nürnberger Heike Stiegler organisierte einen Event in Franken und ich nahm daran teil.
Der Blog Heikes Stadtgeflüster dreht sich um Menschen und das finde ich prima. Geschichten über Menschen sind das Salz in Suppe der Blogosphäre. Anders wie meine Blogs, setzt Heike Stiegler massiv auf Audio, speziell auf Audiopodcasts. Als gelernte Radio-Frau versteht sie hervorragend den Umgang mit Ton. Sie selbst schreibt: „Dennoch war ich am Anfang nicht recht überzeugt von „podcast“. Meiner Meinung nach würden „podcast“ nicht genutzt werden und schon gar keine Zukunft haben. Ich komme aus der visuellen Welt und war/bin der Meinung, eine Geschichte kann nur durch gute Bilder und Videos richtig ansprechend wirken. Lange Zeit gab es für mich nur zwei Alternativen – entweder ein gut gemachter, aber relativ kurz gefasster Text mit vielen schönen ansprechenden Bildern, oder ein drei- bis maximal fünfminütiges Video, das gerne aber auch noch kürzer sein darf.“
Da der Blog Stadtgeflüster hauptsächlich um Franken geht, speziell um Nürnberg, ist es natürlich ideal, dass ich so den fränkischen Dialekt so hören kann. Ihr Motto: „Ich bin ja der festen Überzeugung, dass jeder Mensch seine persönliche Geschichte hat, nur wissen die meisten das meist selbst nicht. Mein zweiter Spruch ist immer: Geschichten liegen auf der Straße, man muss sie nur aufgreifen.“ Dies finde ich eine hervorragende Idee. Heike Stiegler interviewt große und kleine, wichtige und unwichtige, schillernde und blasse Persönlichkeiten aus dem fränkischen Raum. Immer wieder schafft sie es, eine Geschichte aus ihren Interviewpartner herauszukitzeln. Eine Geschichte, die es wert ist, sich anzuhören. Sie selbst schreibt: „Nachdem ich mich im Studium nun eingehender mit dem Thema „podcast“ beschäftigen musste stellte ich schnell fest, dass hier ein ganz anderer Vorteil versteckt liegt, den weder geschriebener Text, noch Video jemals erfüllen können. Ein Audio-Beitrag kann sehr gut angehört werden, während man eine andere Aufgabe erfüllt.“
Zudem hat sich Heike Stiegler auf dem Bereich Mojo spezialisiert. Dahinter verbirgt sich der Begriff Mobile Journalism. Dies ist ein aktueller Trend im Journalismus, den Heike Stiegler schon seit langem verfolgt und sie sich so zu einer Expertin im deutschsprachigen Raum herausgemausert hat. Berühmt geworden ist ihre gelbe Tasche. Dort ist das Equipment für Mojo verstaut. Diese gelbe Tasche ist inzwischen zu einem Markenzeichen von Heike Stiegler geworden.
Während einer Autofahrt durch Franken erzählte sie mir das Geheimnis von Heikes Stadtgeflüster und ihre Arbeitsweise. Dieses Gespräch drehte ich in meinem iPhone mit.
Auch ungewöhnliche Ansichten gehören zum Storytelling, wie hier beim Hotel Prinz Luitpold Bad in Bad Hindelang, Das erhöht den Pagerank.
Wer als Blogger etwas ernsthafter unterwegs ist, der sollte ein wenig auf SEO achten. Das Thema ist groß, riesengroß und ganze Berufe sind hier entstanden. Die regelmäßigen Suchalgorithmus-Updates durch Google sowie die ständigen Entwicklungen auf dem IT-Markt, die das Internetnutzungsverhalten andauernd verändern, sorgen dafür, dass SEO immer komplexer wird. Das stellt Online-Händler und Webmaster immer wieder vor neue Herausforderungen. Auf was sich SEO-Verantwortliche 2015 einstellen sollten, hat die Löwenstark Online-Marketing GmbH zusammengefasst. Gerne gebe ich die Tipps weiter und zeige sie auch auf meinen Seminaren.
Es ist schließlich der Traum jedes Internetshop- und Websitebetreibers: In den Google-Suchergebnissen bei den relevanten Keywords in den Top 10 zu landen, um mehr Traffic auf der eigenen Homepage zu generieren und mehr Umsatz zu erzielen. Doch sobald der Suchmaschinenriese Google wieder an seinen Algorithmen schraubt, verändern sich die Spielregeln und die bewährten SEO-Taktiken müssen aufs Neue angepasst werden. So wird die Suchmaschinenoptimierung auch 2015 nichts an ihrer spannenden Dynamik verlieren. Dabei zeichnen sich für 2015 drei große SEO-Trends ab: Content Marketing, mobile Suche und Website-Performance.
Weg von Masse, hin zur Klasse – diese Devise gilt 2015 mehr als je zuvor. Wer in den Rankings der Suchmaschinen ganz oben stehen will, muss auf originelle, qualitativ hochwertige und vielfältige Inhalte setzen. „Das Linkbuilding der früheren Zeiten ist tot. Nun spricht man vom Linkmanagement“, erklärt Marian Wurm, Geschäftsführer und Mitgründer der Löwenstark Online-Marketing GmbH. „Das bedeutet: Linkkauf und Linktausch sind out, kreative Content Marketing-Strategien sind in.“
Aus dieser Entwicklung ergeben sich spannende Aufgaben für SEO-Teams: Erstens gilt es, Inhalte zu produzieren, die zum Lesen und Verweilen auf der Webseite animieren – diese locken Menschen an und werden gern geliked, geteilt oder geklickt. Dadurch erhöhen sich der Traffic und die Anzahl der Backlinks – d. h. der externen Verlinkungen auf die eigene Website, die das Suchmaschinenranking positiv beeinflussen – praktisch von ganz allein. Zweitens ist es wichtig, vielfältigen Content anzubieten, also neben Texten auch Videos, Grafiken oder beispielsweise E-Books in die Website einzubinden oder viral zu verbreiten. Drittens ist ein ständiges Monitoring der Backlinkstruktur notwendig. So lassen sich schädliche Links und Einflüsse rechtzeitig eliminieren und eine Abstrafung durch Google vermeiden.
Hier setze ich in meinem Seminaren an. Ich vermittle den Seitenbetreiber Storytelling, das ich als Journalist natürlich gelernt habe und das mir in Fleisch und Blut übergegangen ist.
2. SEO-Trend: Optimierung der mobilen Suche & des mobilen Webbrowsings
„Die mobile Revolution ist unaufhaltbar – daher wird die Ausrichtung der eigenen Homepage auf mobile Endgeräte 2015 für Online-Shops und Webmaster zur Pflicht“, sagt der Löwenstark-Experte. Die Zahlen sprechen für sich: Vier von zehn Deutschen nutzen mittlerweile Smartphones, fast jeder Dritte hat damit bereits online eingekauft, laut Google. Diese Entwicklung führt dazu, dass 2015 die mobile Suche und das mobile Webbrowsing weiter stark ansteigen werden. Online-Marketerer und SEO-Verantwortliche sollten das bei der Gestaltung ihrer Websites und Shops berücksichtigen. Es gibt verschiedene Wege, wie eine Website für den mobilen Bereich angepasst werden kann – die Webdesign-Technik ‚Responsive Design’ ist eine der bekanntesten. Diese passt Funktion, Design und Inhalt von Websites der Bildschirmauflösung des eingesetzten Endgerätes an und stellt so sicher, dass diese richtig dargestellt werden.
Die verstärkte Nutzung von Smartphones und Tablets verändert zudem das Suchverhalten im Web: Das Internet wird nicht mehr nur über die Textsuche, sondern zunehmend auch über die mobile Sprachsteuerung nach relevanten Inhalten durchforstet. Damit aber Google die durch den mobilen Nutzer gestellte Frage beantworten kann, muss die vollständige Antwort im Internet zu finden sein. Daher ist es die Aufgabe der SEO-Experten im Vorfeld zu bestimmen, welcher Content mit welchen Keywords beziehungsweise Keyword-Kombinationen auf der Homepage zu platzieren ist.
3. SEO-Trend: Website-Performance gewinnt zunehmend an Bedeutung
Es existieren über 200 verschiedene Faktoren, die Einfluss auf das Google-Ranking haben. Ladegeschwindigkeit – also die Zeitspanne, innerhalb derer eine Webseite vollständig von einem Besucher in dessen Webbrowser geladen werden konnte – wird einer der wichtigeren Rankingfaktoren sein.
„Daher gilt es, den Pagespeed so hoch wie möglich zu halten“, erklärt Wurm. „Aus unserer Erfahrung empfehlen wir unseren Kunden die Ladezeit ihrer Website inklusive deren implementierten Inhalte wie Bilder oder Grafiken zwischen eins bis zwei Sekunden zu halten.“ Das honoriert nicht nur Google, es hilft auch bei der Kundengewinnung. Je länger die Ladezeit, desto mehr Besucher springen ab. Das kann sich inzwischen kein Online-Händler oder Websitebetreiber mehr leisten. „Das gilt insbesondere für mobile Websites“, so der Online-Marketing-Experte. „Wer von unterwegs surft, hat nicht immer WLAN oder LTE verfügbar. Öffnet sich die Website nicht in einer akzeptablen Geschwindigkeit, ist der Besucher weg.“
Mein alter Freund Nikolai Behr veranstaltet am Donnerstag, 4. Dezember wieder seinen Trend Day – Corporate Video und ich möchte euch auf diese wichtige Veranstaltung hinweisen. Es gibt noch ein paar Restkarten und Kurzentschlossene sollten zugreifen. Mit dem Trend Day – Corporate Video setzt die Vereinigung CTVA – Corporate TV & Video Association e.V. ein Branchenzeichen und bietet Gästen wie Mitgliedern ein hochkarätiges Forum, das den Austausch unter Bewegtbild-Kommunikatoren und -Interessenten intensiviert. Klar ist: Bewegte Blilder sind der Renner. Anmeldungen und Infos hier.
Netzwerken, informieren und diskutieren, kommende Trends erkennen – die Idee des Trend Day – Corporate Video 2015 in München. Am 4. Dezember sind Content-Marketing, Crossmedia, Storytelling, IPTV und Social Web die alles bestimmenden Themen im Münchner ARRI-Kino. Referenten wie Frank-Erik Horlbeck von Audi setzen sich mit dem Zusammenspiel von interner und externer Bewegtbildkommunikation auseinander. Mit Spannung wird die Podiumsdiskussion „Wie kommunizieren Marktführer?“ erwartet. Cherno Jobatey diskutiert dazu u.a. mit den Kommunikationsprofis von SKY Deutschland, addidas und Audi.
Videomarketing ist das Thema von Sandra Löffler von der Onlinevideoplattform brightcove. Die Hochschulseite ist mit Prof. Christian Köster von der HFF (Next Generation of Imagefilm Makers) und Prof. Dr. Michael Müller von der HdM (Storytelling im Unternehmensfilm) vertreten. Auch das Kinoerlebnis selbst wird nicht zu kurz kommen, wenn es heißt: „Vorhang auf für die besten Unternehmens- und Marketingfilme“.
Organisator ist die CTVA – Corporate TV und Video Association, eine die Expertenplattform für Bewegtbildkommunikation und -marketing: PR-Spezialisten und Marketingprofis schaffen gemeinsam mit Produzenten und Dienstleistern ein offenes Forum für zukunftsweisende Ideen und Technologien rund um die Bewegtbildstrategien von Unternehmen und Organisationen. Aus dem intensiven und direkten Austausch zwischen den Mitgliedern entsteht ein lebendiges Netzwerk, das Innovationen und Trends der audiovisuellen Kommunikation und des Marketings aktiv begleitet und die Entwicklung qualitativer Standards und ethischer Grundsätze einer dynamischen Wachstumsbranche fördert. Um den Wissenstransfer unter Kommunikationsexperten zu ermöglichen, veranstaltet die CTVA regelmäßig Events mit Experten und kann so bestehende Fragen oder Themen umfassend diskutieren.
Diese Art von Buch habe ich lange auf Deutsch gesucht. In den USA habe ich immer wieder filmtheoretische Werke zum Thema „Storytelling in Ads“ gesehen, doch ernsthafte Literatur zu diesem Thema ist hierzulande Fehlanzeige. Da ist dieses Buch ein absoluter Gewinn. Das Büchlein „Das Drehbuch zum Drehbuch“ liefert mir theoretisches Hintergrundwissen für Erzählstrategien für Werbespots, -filme und Virals. Es ist meines Wissens das erste deutschsprachige Buch zu diesem Thema und es ist großartig, bis auf ein paar Kleinigkeiten. Der filminteressierte Leser erfährt, wie und warum eine gute Geschichte in einem Spot funktioniert. Und das Buch schreibt ein Loblied auf die Story. Nur wenn die Story stimmt, dann funktioniert der Film auch. Dies ist eine banale Weisheit, wird aber oft genug ignoriert.
Das Buch Das Drehbuch zum Drehbuch: Erzählstrategien für Werbespots, -filme und Virals widmet sich an den ernsthaften Filmer und Produzenten, der sich theoretisch dem komplexen und psychologischen Thema nähern will. Wobei der klare Schwerpunkt auf Theorie liegt. Schade: Hier werden leider keine bekannten Werbespots besprochen, die leider auch nicht auf einer beiliegenden DVD vorhanden sind. Der Leser muss sein neu erworbenes theoretisches Wissen auf die seine individuelle Praxis anwenden oder seine Fantasie zu Rate ziehen. Wie und warum funktioniert mein Spot und warum eben nicht?
Somit wird die Zielgruppe für dieses wichtige Büchlein leider eingeschränkt. Nicht jeder Leser kann mit den Basiserzählstrukturen in einem Film etwas anfangen. Der Filmstudent, der Theoretiker oder der mit Hintergrundwissen ausgestattete Praktiker wird allerdings fündig und das haufenweise. Manch oberflächlicher Werbeheini bleibt außen vor – Film ist eben doch eine Art von Wissenschaft und nicht nur ein Handwerk, bei dem man Knöpfe an der Kamera drückt. Anschaulich wird das Buch gegen Ende, als der Autor Albert Heiser verschiedene Erzähl- und Plausibilitätsmuster anfügt, die auf Spielfilm- oder TV-Genre basieren. Hier kommen Strukturen aus Krimi, Fantasy, Western, Action- oder Gangstermovies zum Einsatz.
Das Satz und die Typo des Buches sind sehr gelungen und geben dem Werk eine gewisse Wertigkeit. Ich hätte mir allerdings noch ein paar anschauliche Illustrationen bzw. Bildzitate gewünscht. Film ist ein optisches Medium und hier wären Bilder die richtige Ergänzung.