Posts Tagged ‘Klaus Eck’

Heldenklasse bei der Schlütersche

10. September 2021

„Durch unsere Heldenklasse wollen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzen und ihnen eine Bühne geben“, so Roksana Leonetti von der Produktentwicklung und Marketing bei der Schlütersche auf dem jüngsten Corporate Influencer Breakfast Talk. Die Schlütersche unterstützt mit medienübergreifendem Fachwissen und Marketing-Services kleine und mittlere Betriebe bei der Unternehmensführung. Das Corporate Influencer Breakfast Talk findet unter Leitung von Klaus Eck regelmäßig am Mittwochmorgen auf Zoom statt. Dort treffen sich Kommunikationsprofis zum Gedankenaustausch mit ausgewählten Referenten. Unlängst war Roksana Leonetti zu Gast, die von der Heldenklasse berichtete.

Einige der Teilnehmer des Corporate Influencer Breakfast Talk.

Die Idee der Heldenklasse entstand während der Corona-Epidemie. „Jeder Mitarbeiter ist ein Held für uns“ und so stand es nahe, eine Heldenklasse zu bilden und den Mitarbeitern ein Gesicht zu geben. Alle Mitarbeiter der Schlütersche konnten sich um die Aufnahme in die Heldenklasse bewerben.

Rund 12 Verlagsmitarbeiter nahmen die Chance wahr und wurden in fünf Modulen innerhalb einiger Monate vom Kommunikationsberater Klaus Eck als Corporate Influencer ausgebildet. Dabei lag der Schwerpunkt des Coachings auf LinkedIn.

Hausaufgaben gab es auch, schließlich waren die Teilnehmer ja in einer Klasse. Themen waren unter anderen der Umgang mit Social Media, Interaktion, Profiloptimierung oder der Umgang mit Video und Audio.

Die Helden – die Corporate Influencer bei der Schlütersche – verleihen dem Unternehmen ein Gesicht. „Helden funktionieren nur im Zusammenspiel miteinander und können gemeinsam Leistungen für das Unternehmen und Kunden erbringen“, so Roksana Leonetti, denn „ohne die Menschen ist das Unternehmen nichts“

Ähnlich wie die Superhelden bei Marvel oder DC Comics stellten die Verantwortlichen bei der Schlütersche fest: „Helden gewinnen, wenn wir im Team arbeiten. Gemeinsam die Ziele erreichen und gegenseitig unterstützen.“ Damit profitiert der Verlag von einem Schneeballeffekt.Denn die Helden werden innerhalb der Organisation wahrgenommen. Je mehr sich die Helden zum Vorbild nehmen, desto mehr profitiert die Schlütersche davon. Sie wird zu einer lernenden Organisation, wenn die Helden ihr Wissen mit ihren Kollegen teilen.

Zunächst wurde Basisarbeit in der Heldenklasse geleistet: Der unterschiedliche Wissensstatus wurde ermittelt und daran gearbeitet, worin die eigene Superkraft besteht. Dann folgten Übungen und Trainings. Die Heldenklasse schloss mit einem Zertifikat ab, aber die Heldenreise ist damit noch nicht zu Ende. So tauschen sich die Teams weiterhin untereinander aus und lernen gemeinsam weiter.

„Es war wichtig, sehr einfach zu starten, sich einige Heldenfähigkeiten anzueignen und mit wenig Aufwand in den Arbeitsalltag zu integrieren“, so Roksana Leonetti. „Es reichen kleine, einfache Schritt, um große Themen wie Social Selling anzugehen.“ Klaus Eck ergänzte: „Erst Social, dann Selling.“ Ein Schritt vor dem anderen und nicht gleichzeitig.
Für den Mitarbeiterauftritt und die Kommunikation in sozialen Netzen wurden Guidelines entwickelt und die Mitarbeiter werden persönlich betreut. „Wir haben großes Vertrauen in unsere Mitarbeiter“, so Roksana Leonetti. Die Guidelines geben Orientierung und es gab ein Vier-Augen-Prinzip und viel Feedback vom Trainer. „Unsere Helden bleiben nicht alleine.“ So sind sogenannte einfache Heldentipps entwickelt worden, die Impulse für andere Helden geben. Auch die Idee von Helden-Sprechstunden wurde im Corporate Influencer Breakfast Talk geboren.

Beim Corporate Influencer Breakfast Talk erzählten drei Mitarbeiter von ihren ersten Erfahrungen: Patrick ist in seiner Freizeit DJ und lässt sein Wissen um Musik in seine LinkedIn-Posts einfließen. Bert trainiert in seiner Freizeit Fußballjugendmannschaften und konnte mit Bewegtbild experimentieren.

„Die Ergebnisse der Heldenklasse werden immer im internen Wiki veröffentlicht, um interne Kommunikation zu fördern“, berichtete Roksana Leonetti weiter. Nach der Heldenklasse sei vor der Heldenklasse. Für 2022 werde eine neue Heldenklasse bei der Schlütersche zusammengestellt. „Wir sind mit einem Piloten gestartet und jetzt geht die Heldenreise weiter.“

Klaus Eck: Was ist Content-Marketing?

27. Januar 2016

Klaus Eck ging der Frage nach, was Content überhaupt ist.

Klaus Eck ging der Frage nach, was Content überhaupt ist.

„Es werden im Bereich Content-Marketing viele Lügen erzählt!“ Mit dieser klaren Positionierung leitete Social Media-Guru Klaus Eck seinen Vortrag auf dem Trend Day Corporade Video ein. Bei dieser Branchenveranstaltung in der Münchner HFF ging Eck mit der Branche ins Gericht. „Menschen wollen keine Werbung sehen, sondern sie wollen wirkliche Geschichten hören.“
Ich habe Klaus Eck immer wieder getroffen und war sehr interessiert, was er zu sagen hat. „Die Leute wollen Content, der für sie relevant ist“, so Klaus Eck weiter. „Es geht um Inhalte, die Menschen wirklich sehen wollen.“ Klaus Eck plädierte dafür, dass Content und Werbung auseinander gehalten werden. Content Marketing verbinde er mit journalistischen Inhalten und Kommunikation. Oft würden User gezwungen, Werbung statt Inhalte zu sehen. „Es geht bei Content Marketing darum, die Kunden zu verführen und nicht sie zu zwingen, etwas zu sehen. Und wir bevorzugen gute Geschichten.“

Werbung ist nicht Content Marketing - so Klaus Eck.

Werbung ist nicht Content Marketing – so Klaus Eck.

„Wir haben schon immer Content Marketing gemacht“, so die Verteidigung der Branche. Doch wenn wir genau hinsehen, stimmt das nicht. Der Hype funktioniert und Begehrlichkeiten würden geweckt, so Eck weiter. „Wenn Sie einen Text schreiben, dann ist es ein guter oder ein schlechter Text, aber noch lange kein Content Marketing.“


Influencer zu kaufen wie YouTuber sei ebenso kein Content Marketing. Viele populäre YouTuber lassen sich für Platzierung kaufen. Influencer beschäftigen sich glaubwürdig mit einem Thema und stehen zu diesem Thema.
Zuviel Content sei nach Meinung von Klaus Eck auch schädlich. Inhalte müssten wertig sein. „Viel bringt nicht viel“, so Eck, der dann Allgemeinheiten vom Stapel ließ: „Oft bringt es mehr, weniger gut zu machen, als viel schlecht zu machen.“ Es sei auch kein Content Marketing, wenn man einen Social Media-Kanal betreibt. Es könne der Anfang sein, so Eck weiter.
Content Marketing muss mehr sein als nur Unterhaltung, sagte Klaus Eck. „Gute Inhalte verbreiten sich nicht von selbst.“ Nach dem Veröffentlichen muss viel gemacht werden, dass die Inhalte überhaupt wahrgenommen werden. „Von selbst passiert das alles nicht,“ so Eck.

Die größte Lüge ist aber die Aussage: Content is King.

Die größte Lüge ist aber die Aussage: Content is King.

Die größte Lüge ist aber die Aussage: Content is King. Wenn Content wirklich King wäre, dann müssten Content-Produzenten gut bezahlt werden. „Es wird für Texter und Journalisten viel zu wenig bezahlt“, sagte Eck und die anwesenden Schreiberlinge leckten sich die Wunden. Content Marketing seien Marketingmaßnahmen, die auf Content basieren. Die Voraussetzung sei, dass man seine Marke und den Markenkern versteht.

Die Content Strategie sei die Basis jeden Content Marketings.

Die Content Strategie sei die Basis jeden Content Marketings.

„Wenn Sie auf Content Marketing setzen, sollten Sie darauf achten, dass es strategisch unterfüttert ist“, riet er den anwensenden Marketingleuten. Die Content Strategie sei die Basis jeden Content Marketings. Zu Beginn steht eine Content Strategie mit einer Analyse des Bestehenden. Viele Unternehmen entdecken bei dieser Recherche, dass sie einen Schatz an Inhalten haben, den es zu heben gilt. Und dann müsse geklärt werden, was interessiert wirklich die Kunden, so Eck.
Das erinnert mich doch sehr an meine journalistische Aussbildung. Dort hieß es: Du dienst dem Leser. Der Leser ist das höchste Gut. Es kommt ins Blatt, was den Leser interessiert und nicht was den Journalisten interessiert.
Das Ziel einer Content Strategie ist es, dass am Ende ein einheitlicher Content Auftritt über alle Bereiche des Unternehmens herauskommt. „Menschen wollen nicht mit Marken kommunizieren, sondern mit Menschen.“ Ich muss sagen, als bloggender Journalist fühle ich bestätigt. Danke Klaus Eck.

 

Über den Tellerrand blicken beim Trend Day Corporate Video

14. Januar 2016

Einmal im Jahr gibt es einen Pflichttermin für die Bewegtbildbranche im Firmenumfeld. Der Trend Day Corporate Video steht am 20. Januar wieder in München an und ich werde vorbei schauen. Die Organisatoren sehen als Zielgruppe die „Vordenker der deutschen und internationalen Marketing- und Kommunikations-Branche“ und da hab ich mich doch gleich angesprochen gefühlt. Aber ernsthaft: Es ist unglaublich wichtig über den Tellerrand zu schauen und eine Veranstaltung wie der Trend Day Corporate Video ist dafür immer richtig.
Für mich ist das Thema Corporate Video kein Trend nur bei großen Unternehmen, sondern auch ideal für den Mittelstand. Ich bin sehr gespannt, welche Eindrücke ich hier vom Trend Day Corporate Video mitnehmen kann.
Die Keynote hält Matthew Knott, Head of Global Brand Communications & CRM at Rolls-Royce Motor Cars Ltd zum Thema Social media marketing at Rolls-Royce Motor Cars Ltd. Mal sehen, welche Einsichten ich über die Arbeit von Rolls-Royce bekomme. Ich erinnere mich an frühere Plakatwerbung als ein Porsche-Fahrer einen Rolls-Royce-Chauffeur fragt: „Wie viel PS hat denn ein Rolls-Royce?“ Die Antwort war: „Genug!“ Mal sehen, ob dieser wunderbare britische Humor auch in Social Media-Kanälen möglich ist oder ob nur schöne Autofilmchen zu sehen sind.
Ganz besonders freue ich mich auf Sascha Welters, Head of Brand Strategy, Twitter Deutschland, mit dem Vortrag: „The Power of Jetzt – wieso der Moment für Marken bedeutender wird.“ Mal sehen, ob Sascha Welters etwas zu „beyond 140“ erzählt – eine Entwicklung, die ich für unnötig bei Twitter halte. Twitter verliert für mich sein Alleinstellungsmerkmal, wenn die 140 Zeichen Grenze fällt.
Und auch freue ich mich auf den Haudegen Klaus Eck, Gründer und Geschäftsführer d.Tale. Er spricht über die „Die Content Marketing-Lüge“. Dabin ich gespannt, was sich dahinter verbrigt. Nachdem ich als Journalist seit Anbeginn im Storytelling unterwegs bin, sind jetzt auch die Unternehmen aufgewacht und wollen Geschichten erzählen. Leider können es Marketingleute nicht, weil sie nur ihr Produkt im Kopf haben. Mal sehen, ob ich etwas neues erfahre.
Es sind noch viele weitere Referenten mit interessanten Vorträgen auf dem Podium. Wer sich für den Trend Day Corporate Video am 20. Januar anmelden will, kann dies hier tun. Veranstaltungsort ist die Hochschule für Fernsehen und Film in München.

Gedanken zum media coffee: Kommunikation 2020

9. Juni 2010

Social Media wird eine Ernüchterung erfahren, wie es auch Second Life erging – Dieser Meinung war Prof Peter Wippermann vom Trendbüro. Auf einer Veranstaltung des media coffee bat Veranstalter newsaktuell über 300 Zuhörer zum Thema „Kommunikation 2020 – Aufbruch in ein neues Informationszeitalter“ zur IBW nach München.

Eine rundum gute Figur machte Jochen Wegner, Chefredakteur von Focus online. „SL fand ich schräg, doch das iPad elektrisiert mich.“ Das Gerät zeige komplette neue Möglichkeiten, „wie man mit neuen digitalen Inhalten umgeht“. Verlage lernten jetzt erst, die neuen digitalen Inhalte aufzubereiten. Bei Focus werden die kostenlosen Apps von Werbung finanziert, bei den Verlagskollegen kosten die Apps gleich Geld. Wegner sah künftig neue hochwertige Inhalte durch das iPad. Als Vorzeigebeispiel nannte er „Wired“.

Falsch halte ich die Aussage von Wippermann, der die Wirkung des iPads bei älteren Usern überschätzt sah. Ein Achtzigjähriger ist mit dem ABC groß geworden und nicht mit Fingergesten.“ Ich glaube dagegen, ein Achtzigjähriger beherrscht seine Finger noch ganz gut. Der Praxistest mit meinen Dad verlief hervorragend.

Interessant für mich waren am Rande der Veranstaltung manche Aussagen über Arbeitszeit. So manchen Teilnehmer aus der PR-Szene stieß es übel auf, als Wippermann eine weitere Vermischung zwischen Arbeit und Freizeit ankündigte. Diese Vermischung werde eine echte Herausforderung. Hier stimme ich Helmut Freiherr von Fricks, Geschäftsführer von F&H Public Relations, zu: „Wir haben nur eine Zeit und nicht Arbeitszeit und Freizeit. Wir so denkt, sollte sein Zeitmodell überprüfen.“ Es gelte, die Zeit richtig zu nutzen. In Publikum gab es nicken und Kopfschütteln gleichermaßen. „Ich bin doch nicht bereit, für meinen Laden noch mehr zu schuften“, war eine Aussage neben mir. Ich glaube, die Dame hat es nicht verstanden.

Vielleicht war mit meiner Provokation auch etwas daran, als ich via iPhone über die Twitterwall live twitterte: „ Im Jahr 2020 gibt es mindestens 45 Prozent von denen nicht mehr und müssen mal richtig arbeiten #mediacoffee“ und allen sei noch auf den Weg gegeben: „Web 2.0 wurde nicht erfunden, damit Verlage und PR automatisch Geld verdienen 🙂 #mediacoffee“.

Es hätte ein schöner Abend werden können, doch leider war das Podium falsch besetzt: Moderator Klaus Eck mühte sich redlich ab und versuchte die Diskussion in Gang zu bekommen bzw. in Gang zu halten, doch mindestens zwei Podiumsteilnehmer waren noch nicht mal richtig im modernen Zeitalter angekommen. Wie sollen sie dann überhaupt Aussagen über die Zukunft 2020 treffen?

Der Veranstalter newsaktuell gab sich modern und richtete hinter dem Podium eine Twitterwall ein. Besucher und Interessierte im Saal der IBW und außerhalb sollten Fragen stellen und sich unter dem Hashtag #mediacoffee beteiligen. Das wurde auch gemacht und ein paar Übermutige nutzten die Wall auch für die Selbstdarstellung oder Provokation, der Autor dieser Zeilen mit eingeschlossen. Leider konnten die Diskutanten die Tweets der Wall nicht lesen, ohne sich den Kopf zu verrenken. Nachdenken und dann die neue Präsentationstechnik einsetzen, das erwarte ich bei einem Veranstalter wie einer dpa-Tochter.

Wir sind Social Media-Schlusslicht, schade!

5. November 2009

Ich bin ein wenig entsetzt über den Mediennachwuchs. Vor kurzem war ich als Diskussionsteilnehmer bei einer Runde der SAE Alumni Conference in Berlin eingeladen. Starke Veranstaltung, deren Besuch sich lohnt. Mit auf dem Podium unter anderem die werten Kollegen Klaus Eck und Carlo Blatz.

Wir priesen die Möglichkeiten des Webs und von Social Media. Der Saal war mit rund 50 jungen Leuten, zumeist Medienstudenten der SAE von verschiedenen Schulen besetzt. Vernetzung wird bei der SAE groß geschrieben. Gegen Ende der Diskussion stellte ich zwei entscheidende Fragen an das Publikum: „Wer von euch bloggt?“ und „Wer von euch twittert?“ Und: Nur zwei von 50 Zuhörern meldeten sich. Sagt mal Freunde, auf was wartet ihr denn eigentlich?

Nur Studieren alleine reicht wohl nicht, um in den Medien unterzukommen. Als Medienschaffende habt ihr heute alle Chancen der Welt, weil die Produktionsmittel quasi umsonst sind. Doch die Damen und Herren im Publikum warten wohl noch darauf, dass ein Verlag, Sender oder Anstalt bei ihnen anklopft und sagt: „Bitte, bitte komm zu uns.“ Träumt einfach weiter, so ist mein Job nicht in Gefahr.

Aber das mangelnde Engagement bestätigt eine neue Studie von Lightspeed-Research. Diese zeigt: Im Vergleich zu den europäischen Nachbarn sind wir Deutschen die größten Social Network-Muffel. Laut Lightspeed-Research haben nur ein Drittel aller deutschen Nutzer in den vergangenen Monaten ein Profil in einem Social Network eingestellt.

Am aktivsten bei Xing, LinkedIn, Facebook und Co. waren die russischen Nachbarn mit 48 Prozent, gefolgt von den Briten von der Insel mit 47 Prozent. Am Ende der Reihe ist Frankreich mit 29 Prozent. Wir sind vorletzter.

Bei Video zeigt sich ein ähnlich trauriges Bild. Die Russen sind auf Nummer ein, wir Deutschen sind ganz hinten. Nur die Freunde aus Holland sind noch Videofauler und sahen in jüngster Zeit mindestens einen Clip im Web. Hier gibt es Nachholbedarf. In meinen Seminaren predige ich mobiles Video und Journalismus und ich hab es noch nicht aufgegeben.