Posts Tagged ‘Stephen King’

Shining (1989) – phantastische Matinee am 16. November im Scala Fürstenfeldbruck

14. November 2025

Mit The Shining schuf Stanley Kubrick 1980 einen der stilprägendsten Horrorfilme der Kinogeschichte – ein Meisterwerk, das bis heute nichts von seiner verstörenden Faszination verloren hat. Ich bespreche und zeige den Film in meiner phantastischen Matinee am Sonntag, 16. November, um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.

In der atemberaubenden Kulisse des abgelegenen Overlook Hotels entfaltet sich ein psychologischer Albtraum, der mit seiner beklemmenden Atmosphäre und ikonischen Bildern Kinogeschichte schrieb. Jack Nicholson liefert in seiner Paraderolle als Jack Torrance eine unvergessliche Darstellung zwischen Wahnsinn, Isolation und unheimlicher Gewalt, während Shelley Duvall und Danny Lloyd als Familie am Rand des Zusammenbruchs brillieren. Kubricks präzise Kameraarbeit, die hypnotische Musik und die meisterhafte Inszenierung erzeugen eine Spannung, die unter die Haut geht – subtil, elegant und unerbittlich. The Shining ist mehr als ein Horrorfilm: ein visuelles Erlebnis, ein psychologischer Trip und ein zeitloser Klassiker, der Zuschauerinnen und Zuschauer immer wieder in seinen Bann zieht – “for ever and ever and ever.”

Carrie (1976) – Rückblick auf meine Matinee

5. Februar 2024

Für mich gehört Carrie neben Shining und Dead Zone zu den wichtigen Verfilmungen eines Stephen King-Romans. Brian De Palma schuf als Vertreter des Neuen Hollywoods 1976 mit Carrie einen wichtigen Genrebeitrag, den ich bei der Jahreaauftakt meiner phantastischem Matinee im Scala im Januar zeigen durfte.

Im Grunde ist Carrie ein Drama über Mobbing und Ausgrenzung und religiösen Wahn. Hinzu kommen natürlich dann übersinnliche Kräfte wie Telekinse, um der ganzen Sache einen besonderen blutigen Dreh zu geben. Ungewöhnlich bei dem Film sind die Split-Screen-Einstellungen. Der Zuschauer sieht Carrie beim Ausüben ihrer Kräfte und gleichzeitig kann man die Auswirkung der übernatürlichen Begabung bewundern. Hier mein Vortrag.

Bei dem Film kommt vieles perfekt zusammen, die Regieleistungen von Hitchcock-Schüler De Palma, die einprägsame Musik von Pino Donaggio und natürlich die grandiose Leistungen der weiblichen Hauptdarstellerinnen Sissy Spacek als Carrie und Piper Laurie als fanatisch religiöse Mutter Margaret White. Der Filmfreund kann die Anspielungen auf Hitchcock gerne entdecken. Hier ein paar Anregungen: Im Film verbergen sich zahlreiche Anspielungen auf den Thriller Psycho von Alfred Hitchcock von 1960: Die Schule heißt Bates High School, beide Filme behandeln tyrannische Mutterfiguren, Carrie beginnt mit einer Duschszene, die in einigen Einstellungen ihr Pendant in Psycho zitiert und wir haben den Einsatz der Geigen, wie wir sie aus Psycho kennen.

Die nächste phantastische Matinee findet am Sonntag, 11. Februar um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck statt. Ich bespreche und zeige dort den Tope Hooper-Film Poltergeist, der ja eigentlich ein Spielberg Film ist, aber sehen Sie selbst. Ich freu mich auf den Besuch. Karten gibt es hier.

Carrie – Matinee am Sonntag, 14. Januar im Scala

12. Januar 2024

Meine phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck geht auch 2024 weiter. Wir starten am Sonntag, 14. Januar um 10:45 Uhr den Klassiker Carrie. Matinee heißt Eine Einführung zum Film von mir und dann den ungeschnittenen Film. Karten gibt es hier.

Carrie, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Stephen King, ist ein ikonischer Horrorfilm, der 1976 von einem jungen Brian De Palma inszeniert wurde. Der Film erzählt die Geschichte von Carrie White (Sissy Spacek), einem schüchternen und introvertierten Mädchen, das von ihren Mitschülern an der Bates High School schikaniert wird. Carrie entdeckt nach und nach ihre telekinetischen Fähigkeiten, die sich als mächtige Waffe gegen ihre Peiniger erweisen. Und der deutsche Titel Carrie – Des Satans jüngste Tochter übertreibt natürlich maßlos.

Split-Screen
Der Film beeindruckt nicht nur durch seine erschreckende Handlung, sondern auch durch die meisterhafte Inszenierung von De Palma. Die Kameraarbeit und der Einsatz von Split-Screen-Techniken tragen dazu bei, die emotionale Intensität und die Isolation von Carrie zu verstärken. Die musikalische Untermalung von Pino Donaggio verstärkt die Spannung und verleiht dem Film eine düstere Atmosphäre.

Sissy Spacek liefert eine herausragende Performance als Carrie, und die vor kurzem verstorbene Piper Laurie überzeugt als ihre fanatisch religiöse Mutter, Margaret. Die Chemie zwischen den Schauspielern trägt maßgeblich zur Glaubwürdigkeit der Charaktere bei. Die Darstellung von Carries innerem Konflikt und ihrer tragischen Entwicklung ist fesselnd und lässt das Publikum mitfühlen. Und dingt zu vergessen ein wunderbarer John Travolta.

Promszene mit Schweineblut
Ein weiterer Höhepunkt des Films ist die berühmte Promszene, die zu Recht als eine der denkwürdigsten Momente der Horrorfilmgeschichte gilt. De Palma inszeniert sie mit meisterhafter Spannungsaufbau, der in einem spektakulären visuellen Höhepunkt kulminiert.

„Carrie“ ist nicht nur ein herausragender Horrorfilm, sondern auch eine eindringliche Studie über Mobbing, Isolation und die Auswirkungen von Missbrauch. Der Film hat seinen Platz in der Filmgeschichte fest etabliert und beeinflusst auch heute noch moderne Horrorfilme.

Insgesamt ist „Carrie“ von 1976 ein zeitloser Klassiker, der nicht nur Horrorfans, sondern auch Liebhaber anspruchsvoller Filmkunst fesseln wird. Die Kombination aus fesselnder Handlung, beeindruckender Inszenierung und herausragenden schauspielerischen Leistungen macht diesen Film zu einem Meisterwerk des Genres. Der legendäre Filmkritiker Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times, dass der Film einem „die Sprache verschlagen“ würde. Das Ende sei das schockierendste seit dem Film Der weiße Hai. Der Film sei gleichzeitig eine Studie des menschlichen Verhaltens, was ihn besonders gut mache. Karten gibt es hier. Wir sehen uns am Sonntag im Scala.

Hier sind übrigens die Filme und die Termine für das erste Halbjahr 2024 zum Download.

Musiktipp: Tangerine Dream – „Firestarter“ (1990) – Die Faszination der elektronischen Klanglandschaften

17. August 2023

Das Album „Firestarter“ von Tangerine Dream, das 1990 veröffentlicht wurde, markiert eine weitere bedeutende Etappe in der langen und beeindruckenden Karriere dieser Pioniere der elektronischen Musik. Inspiriert von Stephen Kings gleichnamigem Roman und der darauf basierenden Verfilmung von 1990, gelingt es der Band auf interessante Weise, die düstere und verstörende Atmosphäre des Stoffes in ein musikalisches Werk zu verwandeln. Ich habe noch die Vinyl und in einer Sammelbox eine CD-Ausgabe. Auch der Score von John Carpenter der Neuverfilmung kann sich hören lassen, aber mein Herz schlägt für TD. Über die Neuverfilmung habe ich hier gebloggt.

Schon der erste Track zieht den Hörer mit seinen kraftvollen, repetitiven Sequenzen in den Bann. Die Synthesizer bilden einen hypnotischen Sog, der den Zuhörer sofort in eine Welt voller Geheimnisse und Gefahren entführt. Die markanten elektronischen Klänge erzeugen eine unheimliche Stimmung, die perfekt zum Thema des Films passt und das Hörerlebnis in eine emotionale Achterbahnfahrt verwandelt.

Die Musik ist geschickt arrangiert und lässt den Hörer mitten in die Verfolgungsjagden und Verschwörungen eintauchen. Hier zeigt sich die außergewöhnliche Fähigkeit der Band, mit ihren Klängen eine lebhafte und bildhafte Erzählung zu schaffen.
Manches Mal kommt es einen vor, als ob man selbst in die Rolle des Protagonisten schlüpft und die unbändige Macht des Feuers spürt. Die Band beweist ihre Vielseitigkeit, indem sie auch ruhigere und melancholischere Töne erklingen lässt.
Insgesamt ist Tangerine Dreams Firestarter ein starkes Album, das die ikonischen Klänge und die einzigartige Atmosphäre der Band in ihrer späteren Blütezeit einfängt. Die Musik ist zeitlos und beweist, dass Tangerine Dream auch in den 1990er Jahren immer noch frische und innovative Ideen hatten. Für Fans elektronischer Musik ist dieses Album ein absolutes Muss und zeigt, warum Tangerine Dream als eine der einflussreichsten Bands im Genre gilt.

Dracula im Film (27): Brennen muss Salem (1979) von Tope Hooper

18. August 2022

183 Minuten dauert die TV-Fassung des zweiten Stephen King Romans und ich habe mich die erste Stunde schwer getan mit diesem Film. Zu lange dauert es, bis der Vampir-Film Fahrt aufnimmt, aber dann geht er ab wie Schmitz Katze.

Nur kurz der Inhalt: Nach Jahren der Abwesenheit kehrt Schriftsteller Ben Mears in seinen Heimatort Salem’s Lot zurück. Sein Interesse gilt einem geheimnisumwitterten alten Haus, das auf einem Hügel hoch über der Stadt liegt. Dessen neuer Mieter ist der undurchschaubare Antiquitätenhändler Straker. Schon bald spürt Ben Mears eine tödliche Bedrohung, die von dem mysteriösen Haus ausgeht und langsam den ganzen Ort erfasst.

Tope Hooper, nach Texas Chainsaw Massacre eher ein Mann fürs Grobe und des Terrors, beweist in Brennen muss Salem viel Gefühl bei den Einstellungen in der letzten Stunde des Films. Dracula gibt es natürlich nicht zu sehen, aber Hooper verbeugt sich vor Max Schreck und dessen Interpretation von Murnaus Nosferatu. Der Vampir Dr. Kurt Barlow sieht mit seiner blauen Haut und den Rattenzähnen wirklich erschreckend aus, teilweise in der Umgebung der späten 70er allerdings auch aus der Rolle gefallen.

Erst im dunklen verfallenen Marsten Haus wirkt die visuelle Kraft von Dr. Kurt Barlow.
Und gerade alle Szenen in diesem Spukhaus, das vom Stil an das Mutterhaus von Psycho erinnert, sind grandios. Tolle Einstellungen, tolle Kamerafahren, tolle Atmosphäre, die den schrecklichen TV-Look der 70er Jahre vergessen machen. Tooper hat aufmerksam bei Psycho aufgepasst, interpretiert den Meister Hitchcock und gibt eigene Zutaten aus TCM dazu. Federn, Geweihe – alles Symbole des Terrors von 1974. Aber immer wieder kommt der große übermächtige Psycho durch. Ganze Kamereinstellungen werden vom alten Hitchcock übernommen: Treppe, Gänge, schwankende Lampen, Keller – ich hab es genossen und das ist auch die Zielgruppe von Brennen muss Salem: Freunde des klassischen Horrorfilms.

Neben Dr. Kurt Barlow als Nosferatu-Variante treten noch zahlreiche andere Vampire auf – mit silbernen Blick und fletschenden Zähnen. Der Vampir schwebt in der Luft und muss nach alter Tradition in ein Haus eingeladen werden. Danke Stephen King, dass du dich an Bram Stoker erinnerst und danke an Tope Hooper, dass die schwebenden Vampire nicht lächerlich, sondern immer bedrohlich wirken. Auch das Ausbreiten des Vampirismus erzeugt Angst, verbunden auch mit der Flut an Ratten im verfluchten Marsten-Haus mit seiner bösen Vergangenheit.

Es gibt von Brennen muss Salem noch eine kürzere Spielfilmfassung, die ich einstmals auf VHS und dann auf DVD hatte. Aber ich empfehle trotz mancher Längen die 183 Minuten Fassung, die bis auf wenige Dialoge auf Deutsch vorliegt.

Nur zwei Darsteller bleiben mir in Erinnerung. Zum einen der Obervampir Barlow, dargestellt durch Reggie Nalder. Zum anderen der Helfer des Vampirs Richard Straker, gespielt durch einen hervorragenden James Mason. Mason, ein Darsteller der alten Schule, musste wohl aus Finanzgründen die Rolle in der TV-Produktion annehmen, aber er spiel die Rolle sehr eindrucksvoll und überzeugend wie später Max von Sydow als Leland Gaunt in der King Verfilmung In einer kleinen Stadt von 1993.

David Soul, mir bekannt als Ken Hutchinson aus der TV-Serie Starsky & Hutch, spielt die Hauptrolle für mich aber eher blas. Bei der Verfilmung des zweiten Buches von Stephen King gab es hinter den Kulissen Ärger. Warner wollte einen brutalen Nosferatu als Vampir, King eher einen bedrohlichen James Mason als Killer. Der Produzent setzte sich durch und veränderte den Plot im Vergleich zur literarischen Vorlage. Es war sogar eine wöchentliche Serienversion im Gespräch, die aber gescheitert ist, wofür wir dankbar sein müssen.

Es gab mit Salem 2 – die Rückkehr noch eine Fortsetzung und 2004 eine Neuverfilmung des Stoffs – beide Filme habe ich noch nicht gesehen. Immer wieder wird darüber gesprochen, Brennen muss Salem ein drittes Mal zu verfilmen. Gary Dauberman soll den Film im Kasten haben und Frühjahr 2023 in die Kino bringen. Warten wir es ab.

Feuerkind, Feuerteufel, Firestarter – gutes Thema, schwache Filme

12. August 2022

Nach Carrie war Feuerkind mein zweites Buch, das ich von Stephen King als junger Mensch begeistert verschlungen hatte. Mich begeisterte die Kombination von Telekinese und der Macht mit Gedanken Feuer zu entfachen. Ich hatte die deutsche Erstveröffentlichung von Bastei-Lübbe in der Übersetzung von Harro Christensen.

Jahre später schaute ich mir dann im Kino die durchschnittliche Verfilmung von Feuerkind an, aus der der deutsche Verleih Feuerteufel machte. Mark L. Lester führte 1984 Regie und es war ein typisches Produkt seiner Zeit. Nachdem Lester zuvor den umstrittnen „die Klasse von 1984“ gedreht hatte, erwartete ich einen umstrittenen Shocker, doch vergeblich. Der Film erreichte für mich nicht die Spannungstiefe und Faszination des Romans. Drew Barrymore, die bei ET noch eine Nebenrolle inne hatte, durfte jetzt die Hauptrolle spielen. Es waren einige gute Stars dabei: Heather Locklear, Martin Sheen, George C. Scott und Louise Fletcher, aber der Film riss mich nicht vom Hocker.

Alles in allen war der Film nicht das Highlight. Man hätte mehr, viel mehr aus dem Buch machen können. Wirklich großartig war allerdings der Soundtrack der deutschen Elektrokapelle Tangerine Dream. Ein hypnotischer Sound der Berliner Künstler, die ja zahlreiche Erfahrungen in Sachen Score hatten. Die farbige Vinyl-Schallplatte wurde gerade neu ohne Erweiterungen aufgelegt, ich habe noch die CD-Veröffentlichung in eine Sammelbox zu Stephen Kings Filmmusiken.

Also griff ich nach Jahren mal wieder zum Taschenbuch, das nach dem Film bei Bastei und heute bei Heyne erschienen ist. Und dann kam die Neuverfilmung von Feuerkind. Dieses Mal beließ es der deutsche Verleih vom US-Titel Firestarter. Jetzt erschien der Film auf Bluray, nachdem ich den Kinoeinsatz verschlafen hatte.

Das Cover war fast identisch mit der Verfilmung von 1984, was ich durchaus sympathisch finde. Regie führte dieses Mal Keith Thomas, der mit The Vigil einen Achtungserfolg hatte. Die ursprünglichen Regisseure der großartige Akiva Goldsman und Fatih Akin wurden an die Luft gesetzt.
Aber Firestarter ist auch wieder nicht mein erwarteter Horrorfilm geworden. Die Spezialeffekte waren zwar prima, doch der ganze Film zog sich dahin. Außerdem hatte er für mich einen seltsamen 80er TV-Look, den ich absolut nicht mag. In den 80er war einfach zuviel Schrott produziert worden.
Viele mögen ja den Horror der 80er, ich kann meist darauf verzichten. Wer allerdings am 80er Tropf hängt, dem wird Firestarter vom Look Spaß bereiten.

Den Soundtrack steuerte dieses Mal John Carpenter samt Familie bei. Synthesizer der 80er Jahre gegen Synthesizer der 2000 Jahre. Tangerine Dream finde ich besser, aber Carpenter ist nicht übel. Im Herbst erscheint wohl die Vinyl-Ausgabe, die ich mir wie alles von Carpenter bestellen mag.
Also was soll ich sagen: Vielleicht nimmt sich ein Produzent und Regisseur mal Firestarter nochmals vor und bringt eine optisch und inhaltlich gelungene Version des Werkes auf die Leinwand. Aller guten Dinge sind drei und die Hoffnung stirbt zuletzt.

Welche Dracula Roman-Übersetzung ist die beste?

8. Januar 2021

Ich mag den blutsaugenden Grafen. Ich liebe Dracula-Filme, egal ob mit dem theatralischen Bela Lugosi, dem gnadenlosen Christopher Lee, den irren Klaus Kinski, den verführerischen Frank Langella, den erschreckenden Max Schreck oder den opulenten Gary Oldman. Und wer diese großartigen Verfilmung liebt, der greift auch immer wieder zur literarischen Vorlage von Bram Stoker.

Welche Übersetzung von Bram Stokers Dracula ist die beste?

Der Roman des Iren hat eine besondere Form der Erzählweise. Dracula ist eine Mischung aus Reise-, Liebes-, Abenteuerroman und Schauergeschichte und besteht aus einer Folge von Tagebucheintragungen, Mitschriften von Phonographaufnahmen, Briefen und Zeitungsartikeln. Was sehr abstrakt klingt, liest sich auch heute noch genial. Obwohl der Roman 1897 erschienen ist, hat er nichts an Modernität und Spannung verloren. Wer des Englischen mächtig ist, der liest seinen Dracula natürlich im Original.

Bei den deutschen Übersetzungen liegen eine Vielzahl von Versionen vor und ich will versuchen, sie einzuordnen und gar zu bewerten. Die Frage ist also: Welche Dracula Übersetzung ist die beste?

Ulrich Bossier und Andreas Nohl
Die beiden modernsten Übersetzungen stammen aus dem Jahre 2012 zum 100. Todestag des Autors. Die Übersetzer Ulrich Bossier und Andreas Nohl haben sich dem Werk angenommen. Zunächst mochte ich die Version von Andreas Nohl, der eigenständiger an das Buch herangeht, sogar Dialekt einbaut. Manches Mal interpretiert er seinen Stoker auch, womit ich aber kein Problem habe. Dem Leser des 21. Jahrhunderts wird die Übersetzung gefallen und er liest Dracula in einem Rutsch ungestört durch. Und dennoch: Irgendwie bin ich Purist und hab mich dann gegen die glatte Übersetzung von Andreas Nohl entschieden und lieber zu Ulrich Bossier gegriffen.

Die Übersetzung von Ulrich Bossier

Ulrich Bossier hält sich näher ans Original. Ich kenne den Übersetzer nicht persönlich, aber er scheint ein Pedant zu sein und übersetzt sehr akribisch. Damit bleibt er für mich sehr nahe am englischen Ausgangstext, auch wenn jüngere Leser mit der Satzstrukturen auf den ersten Blick ihre Probleme haben werden. Da müssen Dracula-Fans aber durch. Mir hat der Reclam-Verlag eine schöne Taschenbuch-Ausgabe des Buches Dracula im Mai 2020 überlassen. Ich kam aber erst über die Weihnachtstage zum Lesen und Vergleichen, aber Dracula ist zeitlos.

Karl Bruno Leder und Stasi Kull
Wer noch ein wenig weiter in die Geschichte der Übersetzungen zurückgeht und sich vor der alten Rechtschreibung sich nicht scheut, dem empfehle ich die Übersetzungen von Karl Bruno Leder und Stasi Kull. Beide Übersetzungen sind vollständige Übersetzungen, was für die Beurteilung des Werkes von Stoker wichtig ist.

Stasi Kulls Übersetzung aus dem Jahre 1967

Mein erstes Dracula-Buch stammte aus der schwarzen dtv Phantastica-Reihe von 1981, die Übersetzung von Stasi Kull selbst stammt aus dem Jahre 1967. Stasi Kull ist ein Pseudonym. Dahinter verbirgt sich der österreichische Lyriker, Schriftsteller und Übersetzer H. C. Artmann. Dabei übersetzte der im Dezember 2000 verstorbene Artmann auch Lovecraft ins Deutsche und schuf eine wienerische Ausgabe von Asterix als Legionär. Ich mag die Übersetzung, sicherlich vor allem weil es mein erstes Dracula-Buch als Jugendlicher war.

Dracula in der Übersetzung von Karl Bruno Leder.

Karl Bruno Leder hat für den Insel-Verlag auch den von mir sehr geschätzten Roman Frankenstein von Mary Shelley übersetzt. Seine Übersetzung stammt aus dem Jahre 1968 und liest sich flüssiger und leichter als die Version von Kull.

Es gibt zudem noch Übersetzungen von Heinz Widtmann aus dem Jahre 1908, Tausendsassa Wulf Bergner (bekannt durch zahlreiche Stephen King Übersetzungen) von 1967, Bernhard Willms 1993. Nun als Fazit: Greift zur Ausgabe von Ulrich Bossier, dann könnt ihr als Dracula-Fan nichts falsch machen.

Filmkritik: Doctor Sleeps Erwachen

25. November 2019

Erinnern Sie sich noch an den Film 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen? Es war die Fortsetzung des epochalen Science Fiction-Klassikers 2001: Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick. Die Fortsetzung war ein Flop, entwickelte sich aber über Jahre hinweg zum Lieberhaberfilm für Fans und hatte seine größten Momente in den Szenen, die auf dem Raumschiff Discovery spielten. Genauso wird es Dr. Sleep ergehen. Das ist für Fortsetzung von Stanley Kubricks angsteinflößenden Terror-Klassikers Shining und diese Fortsetzung droht auch zu floppen. Dr. Sleep hat seine besten Szenen, wenn sie im Overlook Hotel spielen.

Verleih – was ist los?

Bevor ich aber mich genauer dem Film widme, möchte ich den Verleih Warner fragen, was ihr gesoffen habt? Aus Dr. Sleep macht ihr in der deutschen Übersetzung Doctor Sleeps Erwachen. Was soll das? Der Titel Dr. Sleep dreht sich nicht um ein ominöses Erwachen eines Doktors, sondern um würdevolle Sterbebegleitung. Was hat den Verleih da bei dem deutschen Titel geritten? Zuviel Star Wars gesehen?

Fortsetzung von Shining

Aber ganz der Reihe nach. Shining war 1980 Stanley Kubricks Ausflug ins Horrorkino. Der Meister nahm sich einen Roman Shining von Stephen King an und zauberte Geniales auf die Kinoleinwand – unterstützt von Jack Nicholson und Shelley Duvall. Alles an diesem Film war perfekt, nur einer mochte ihn nicht. Romanautor Stephen King zickte herum und unterstützte daher eine Fernsehverfilmung Stephen Kings The Shining von 1997 durch Mick Garris, der bis auf den Score belanglos ist.

Im Jahre 2013 schrieb Stephen King dann die Fortsetzung von Shining mit dem Titel Doctor Sleep und vor kurzem kam diese Verfilmung in die Kinos. Als Fan des Themas musste ich mir den Streifen im Scala Kino in Fürstenfeldbruck ansehen.

Nun das Problem ist, dass Regisseur und Drehbuchautor Mike Flanagan kein Stanley Kubrick ist, sich aber immer an ihm messen lassen muss. Und daran muss er scheitern, sowie Peter Hyams damals bei 2010, wobei Hyams zumindest ein routinierter Mann auf dem Regiesessel war, der den Klassiker Outland schuf. Mike Flanagan ist zwar im Horrorgenre zu Hause, tritt aber in die übergroßen Fußstapfen von Stanley Kubrick.
Sein Film Doctor Sleeps Erwachen ist ein gut gemachter PSI-Thriller, der das Problem hat, im übermächtigen Schatten eines der größten Filmgenies zu stehen.
Mike Flanagans Film macht Spaß, wenn er Kubrick zitiert und mit Shining spielt. So wie damals 2010 spannend war als die Astronauten die Discovery betraten, wird Doctor Sleeps Erwachen spannend, wenn wir das Overlook Hotel betreten. Es hat zwar nicht die Leichtigkeit eines Stevens Spielbergs in Ready Player One, der auch Shining zitierte, aber es ist eine großartige Atmosphäre. Als Kubrick-Fan wartet man sehnsüchtig auf die Anspielungen, die im Film zahlreich vorhanden sind.

Verbeugung vor großen Klassiker
Aber es beginnt erst einmal mit einer Verbeugung an einen anderen Klassiker: Frankenstein von James Whale aus dem Jahre 1931. Und zwar die Blumenszene mit dem Monster. Mike Flanagan führt das Böse in den ersten Minuten ein. Das Monster Frankenstein wird allerdings hier von Rebecca Ferguson als Rose wunderbar gespielt. Und dann wird noch Dracula zitiert, wenn sich die Mitglieder des Knotens auf ihre Opfer stürzen und ihr Steam für das ewige Leben aussaugen. Mir kam Francis Ford Coppolas Bram Stoker’s Dracula sofort in den Sinn und ich musste grinsen.

Vielleicht ein bisschen Frankenstein?

Vielleicht ein bisschen Frankenstein?

Später kommen natürlich alle bekannten Klischees aus Shining: Raum 237, die Wasserleiche, Koch Dick Hallorann, die Zwillinge. Aber das macht durchaus Spaß und wir wollen mehr. Und da beginnt die Durststrecke. Mike Flanagan verfilmt Kings Roman als normalen US-Thriller. Handwerklich gut gemacht, aber so richtiges Feeling wollte bei mir nicht aufkommen.

Sicherlich der beste Lacher im Film: Das identische Büro aus Shining.

Sicherlich der beste Lacher im Film: Das identische Büro aus Shining.

Und so war es im Original.

Und so war es im Original.

So suchte man Anspielungen von Shining und wird fündig. Besonders mochte ich die Szene bei Dr. John Dalton im Büro, die vom Set dann doch sehr an das Shining-Bewerbungsgespräch von Jack Torrance bei Mr. Ullman im Overlook erinnert. Das Büro ist nahezu identisch, inklusive US-Fahne und Bilder an der Wand. Sohn Danny in der Rolle von Vater Jack und alles Imagination?

Kennen wir diese Szene nicht auch aus Shining?

Kennen wir diese Szene nicht auch aus Shining?

Auch sehr, sehr nett sind die Autofahrten bei der Abra Stone auf dem Rücksitz weilt, während Billy Freeman und Danny Torrance im Front sitzen. Gab es da nicht 1980 bei Kubrick die Fahrt von Jack Torrance und seiner Frau Wendy im Käfer, wo Danny auf der Rückbank sitzt? So was macht Spaß und hält bei Doctor Sleeps Erwachen die Spannung für Filmfreunde aufrecht, während das normale Publikum einfach nur die Szene ansieht.

Das letzte Drittel von Doctor Sleeps Erwachen spielt dann endlich im Overlook. Mein Herz geht auf, wenn ich den Teppich, die Muster und die Gänge sehe, die Halle mit der Schreibmaschine, das Labyrinth, die Wohnung von Torrance mit zertrümmerten Türen. Dem Publikum von heute muss der Horror von „here‘s Johnny“ nochmals in neuer Form dargereicht werden. Das Setdesign ist großartig.
Eingeführt wird das Overlook durch den Kubrickschen Kameraflug über den Gebirgssee. Bei so etwas bin ich versöhnt.

Schwierig ist dagegen die Szene im Golden Tea-Room, wo Danny auf seinen Vater Jack trifft, der sich als Barkeepr Lloyd ausgibt. Ewan McGregor als Danny Torrance spielt seine Sache gut, aber Ewan McGregor ist eben nicht Jack Nicholson. Ewan McGregor sucht sein eigenes Schauspiel, seine eigene Interpretation der Rolle, muss aber versagen wenn man Nicholson 1980 am gleichen Ort genießen konnte. Henry Thomas spielt in Doctor Sleeps Erwachen die Rolle von Vater Jack Torrance und erst dachte ich mir, dass es schade war, dass ich einen alten Nicholson nicht in der Rolle gesehen habe. Wahrscheinlich war er zu teuer, aber noch wahrscheinlicher wäre es gewesen, dass er Ewan McGregor einfach an die Wand gespielt hätte.

Nun, ich sage mal voraus, dass Doctor Sleeps Erwachen im Kino floppen wird, obwohl er es nicht verdient hat. Aber ich sage auch voraus, dass er ebenso wie 2010 Jahre später sein Publikum finden wird. Schaut ihn euch jetzt im Kino an, damit ihr sagen könnt, ihr wart damals dabei gewesen. Ach ja – Shining 4K ist auf 4K erschienen. Kauft euch den Film und genießt einen echten Klassiker des Kinos.

Stranger Things – zwei Staffeln an zwei Tagen und nun?

7. Januar 2019

Stranger Things hat der Familie Spaß bereitet. Jetzt warten auf die dritte Staffel.

Stranger Things hat der Familie Spaß bereitet. Jetzt warten auf die dritte Staffel.

Zwei Staffel, zwei Tage – und jetzt sind wir durch. Die Netflix-Serie Stranger Things hat die Familie vor die Sendegeräte gelockt und wir haben uns die Mystery-Serie angeschaut. Für meine Frau und mich war es eine Zeitreise in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 

Ich empfand diese Zeit damals als gräßliche Zeit, was mir durch Stranger Things wieder bewusst wurde, schließlich spielt die Netflix-Serie in der ersten Hälfte der achtziger Jahre. Meine Frau und ich sind in dieser Zeit sozialisiert worden, gingen zur Schule, machten unser Abi – wir sind quasi lebende Experten für diese Zeit. Und so sahen wir uns auch Stranger Things an: Wir suchten nach Anspielungen, Andeutungen, Andenken an diese Zeit unserer Jugend – und bei Stranger Things gibt es da sehr viel zu entdecken. Für meine Kinder war es einfach nur eine Unterhaltungsserie.

Staffel 1 top, Staffel 2 ok und bald Staffel 3

Inhaltlich werde ich nichts verraten. Für Juli 2009 wird die dritte Staffel angekündigt, die 1984/85 spielen soll. Wir sind gespannt. Staffel 1 fand ich prima, die zweite war durch verschiedene Handlungsstränge etwas verfahren und hier machten die Duffer Brüder, die als Regisseure fungierten, den gleichen Fehler wie bei Alien und seinem Nachfolger Aliens. Gab es in Teil 1 von Alien nur ein Xenomorph, so waren es in Teil 2 bei Aliens ganz viele Monster. So auch bei Stranger Things. Für Teil 1 reichte ein laufender vierbeiniger Sandwurm als Monster über acht Folgen, für Teil 2 mussten viele Monster über neun Folgen herhalten – da verliert das Böse seine Wirkung. 

Details der Achtziger Jahre 

Kommen wir nochmals zurück auf die Anspielungen in der Serie. Während die Gattin ein Auge auf die Frisuren, die Klamotte, das Make-up sowie die Musik der Serie legte, schaute ich mir die Zitate aus Kinofilmen an und achtete auf Videogames und andere Details, wie den damaligen Wahlkampf Reagan/Bush gegen Mondale/Ferraro. Geraldine Ferraro Kennt heute bei uns keiner mehr. Und in den Details haben sich die Macher wirklich Mühe gegeben. Sogar das Periodensystem im Chemie-Unterricht der Highschool zeigt die chemischen Elemente, die in der der damaligen Zeit entdeckt wurden. Es macht also richtig Spaß sich auch unter diesem Aspekt Stranger Things anzusehen. Es gibt genügend Blogs, die zeigen, welche Filme in der Serie zitiert werden, die muss ich nicht erst aufzählen.

Erinnerungen an PSI-Filme

Mich erinnerte Stranger Things an einen Zweig des Horrorfilms, von dem ich eigentlich immer mehr sehen wollte. Es handelt sich um den Bereich von PSI, Telekinese und Telepathie. Ich fand diese Ideen, eine Mischung aus Wissenschaft und Paranormalen, immer reizvoll. Viele meiner Lieblingsfilme stammen aus diesem Genre und Elf als Stranger Things nimmt diese Ideen wieder auf: Experimente, Labor, PSI und dann das Freisetzen der Kräfte.

Es gibt zahlreiche Filme um die Fähigkeiten, mit dem Geist Materie zu verändern. Der schlimmste Beitrag in der Filmgeschichte war wohl der Streifen „Der Typ mit dem irren Blick“ von 1982, „Zapped“ hieß das filmische Verbrechen im Original. Es ist eine typische Highschool-Komödie, bei denen Mädchen per Telekinse ausgezogen, Basketballspiele und Glücksspiele in Las Vegas gewonnen werden. Vergessen wir lieber diesen Film. 

Klassiker des Genres

Für mich als Horrorfan war dagegen der Film „Der Schrecken der Medusa“ einschneidend. Im leisen Film von 1978 spielen Richard Burton und Lino Ventura göttlich nebeneinander. Nach einem Mordanschlag liegt der Schriftsteller Jack Morlar im Koma, doch die Ärzte entdecken, dass sein Gehirn immer noch auf Hochtouren arbeitet und Katastrophen ausführt. der Schrecken der Medusa Ist absolut sehenswert.

Wenn es um Telekinese geht, dann darf der Horrorautor Stephen King natürlich nicht fehlen. Er schuf mit Carrie, Feuerkind und Dead Zone Klassiker der Horrorliteratur. Bei deren Verfilmungen gibt es Licht und Schatten. Carrie, 1976 von Brian de Palma, ist ein echter Schocker, die Neuverfilmung von 2013 ist weniger gut. Sissy Spacek, Piper Laurie, Amy Irving und John Travolta in Carrie – Des Satans jüngste Tochter spielen famos und die übernatürlichen Kräfte von Carrie White können heute immer noch faszinieren. 

Feuerteufel – Wenn Gedanken zündeln

Kings Roman Feuerkind wurde als Feuerteufel von Mark L. Lester 1984 verfilmt – eine Produktion von Dino De Laurentiis und das sagt schon alles. Lester drehte einst „die Klasse von 1984“ und hatte damit seinen Ruf weg. Tolles Thema, aber langweilig als B-Ware umgesetzt. Die Darsteller David Keith, die ganz junge Drew Barrymore, mein Serienschwarm Heather Locklear,Martin Sheen, George C. Scott und die schlimmste Krankenpflegerin der Filmgeschichte Louise Fletcher können mehr. Die Bluray-Fassung Der Feuerteufel ist übrigens umgeschnitten, während die DVD schlecht abgetastet und verstümmelt ist. Es geht um ein Mädchen, dass mit Gedanken Feuer entzünden kann. 

Dead Zone mit dem zweiten Gesicht 

Ein absolut leiser Horrorfilm, der gewaltig nachhängt, ist für mich Dead Zone aus dem Jahre 1983. Regie führte der göttliche David Cronenberg mit einem noch göttlicherem Christopher Walken als Hauptdarsteller. Johnny hat das zweite Gesicht und sieht den Atomkrieg bei einem Präsidentschaftsbewerber voraus. Er beschließt ihn zu töten. Das Zusammenspiel von Christopher Walken, Brooke Adams, Tom Skerritt, Herbert Lom und Martin Sheen ist wunderbar. Es gibt von dem Film eine neuere Bluray-Fassung The Dead Zone . Ich werde später über Dead Zone noch ausführlicher bloggen, denn der Film ist wirklich bemerkenswert. 

Teufelskreis Alpha und Scanners 

Da wir vorhin bei Brian de Palma waren, muss ich natürlich seinen PSI-Klassiker Teufelskreis Alpha von 1978 erinnern. Hier wird, bei einer göttlichen Musik von John Williams, das erste Mal mit der Idee gespielt mit Gedanken zu töten. Teufelskreis Alpha beeindruckt mit seiner leisen Erzählart. Diese Idee wird dann in dem Telekinse-Klassiker Scanners von David Cronenberg von 1981 wieder aufgegriffen und perfektioniert. Scanners ist ein absoluter Klassiker der Filmgeschichte – die folgenden Teile sind natürlich wieder Schrott. Es war der kommerzielle Durchbruch von Cronenberg und das Zerbresten von Köpfen gleich in den ersten Minuten des Films hat eindeutig Filmgeschichte geschrieben. All diese Filme und Ideen haben Eingang in Stranger Things genommen. Und jetzt gilt es die Zeit bis Juli 2019 zu überbrücken, wenn die dritte Staffel von Stranger Things läuft. Habt ihr Ideen, was ich ansehen soll?

Meine zehn unvergesslichen Bücher

4. August 2018

Immer wieder geistern Aktionen durch soziale Netzwerke wie unlängst, bekannte Kunstwerke aus Toast nachzubilden. Fand ich irre witzig, kam aber zu spät mit meinem Frühstückstoast. Aber vor kurzem sprang ich auf einen solchen Zug auf. Es galt Bücher zu nennen, die einen in seinem Leben beeinflusst haben. Als Büchermensch und Leseratte musste ich einfach an dieser Aktion mitmachen und ich nahm das Angebot von meinem Kollegen Harald Baumer an. 

Ich postete zehn Tage lang Bücher, die mir etwas bedeuten und konnte zahlreiche meiner (virtuellen) Freunde ermutigen, es auch zu tun. Dazu postete in Twitter, Instagram und Facebook ich folgenden Text: „10 unvergessliche Bücher in 10 Tagen. Heute x/10. Kein Kommentar, keine Erklärungen, nur der Titel. Wer hat Interesse, mitzumachen? Würde mich bei vielen meiner Freundinnen und Freunde interessieren, welche Lektüre für sie wichtig war.“

Die Auswahl meiner Lieblingsbücher

Dieser Aktion ging eine Auswahl von Büchern voran und ich sage euch, das wahr echt schwer. Zunächst machte ich ein Brainstorming und sammelte Bücher. Es kamen rund 40 Bücher zusammen, also eindeutig zu viel. So ließ ich die Sache ein paar Tage ruhen und dachte dann nochmals nach und kam dann auf nochmals zehn weitere Bücher. Dann kam in einer Gewaltaktion das Ausmisten. Ich zog mich in mein Kellerarchiv zurück und holte die Bücher hervor. Da ich nichts wegwerfen kann, standen die Bücher geordnet in den zahlreichen Regalen. Bücher, die nicht an ihrem Platz waren, wurden gleich von der Liste gestrichen. So kam es, dass Stanisław Lems Klassiker Solaris gekillt wurde, weil das Buch nicht da war. Hatte ich es verliehen? Wo ist dieses Buch? Also, was nicht da ist, fliegt raus. 

Dann strich ich Bücher von Lieblingsautoren, die ich als Autor verehre, aber keine einzelnes Buch hervorheben will. Hier strich ich Edgar Allan Poe, ETA Hoffmann, Heinrich Heine, Philipp K. Dick und Sir Arthur Conan Doyle von der Liste. Dann musste ich mich entscheiden, dass ich von manchen Autor keine zwei Bücher benennen wollte. Hier blieben dann beispielsweise die Robotergeschichten von Asimov auf der Strecke oder Tolkiens Silmarillion. 

Dann wurde es nochmals hart: Ich musste ja auf zehn Bücher kommen und ich strich weitere Autoren und deren Bücher. Dabei waren beispielsweise Arthur C. Clarke, Stephen King (Dead Zone oder Shining), nochmals Lem mit seinen Sterntagebüchern. Goethe kam ebenso wie Shakespeare nicht auf die finale Liste, auch leider nicht Mary Shelly und ihr Frankenstein, ein Buch, das dieses Jahr 200. Geburtstag feiert und ich in einen eigenen Blogpost würdigen werde. Traurig war ich auch über das Streichen von Truman Capote und vor allem Tom Wolfe mit seinem Fegefeuer der Eitelkeiten. Dann entschied das Los und ich kam endlich auf meine zehn Bücher. Ich stelle fest, dass ich die fantastische Literatur bevorzuge. 

Also das sind meine zehn finalen Bücher: 

1 Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

2 Dante: Göttliche Komödie

3 Bret Easton Ellis: American Psycho

4 J.R.R. Tolkien: Herr der Ringe

5 Isaac Asimov: Foundation-Trilogie 

6 Frank Herbert: Der Wüstenplanet

7 Thomas Mann: Die Buddenbrooks

8 Richard Scarry: Mein allererstes Buchstabenbilderbuch  

9 Bram Stoker: Dracula 

10 Rainer Erler: Das blaue Palais  

Wer mitmachen will, ist gerne aufgerufen. Ich habe gesehen, es gibt so eine ähnliche Reihe mit Schallplatten, die einen am meisten bedeuten. Mal sehen, ob ich diese Challenge annehme. Die Bücher waren ein Anfang und wir wissen ja, im Web lieben wir diese Listicle.