Posts Tagged ‘James Bond’

James Bond 007 – noch immer ein gutes Geschäft – auch bei Sky

20. November 2015

Spectre heißt der neue Bond und bis Star Wars in die Kinos kommt, wird James Bond 007 das fette Geschäft sein. Kaum ein Film ist so mit Product Placement vollgestopft wie die 007-Filme, die ich persönlich sehr gerne habe. Und bevor die Fragerei beginnt: Sean Connery war der beste Bond und Daniel Craig ist einfach nur ein Bauer (jetzt ist es raus).
Aber nicht nur Spectre lässt die Fans ins Kino strömen. Auch im Bezahlfernsehen lockt Bond die Zuschauer vor die Bildschirme und dies obwohl die Figur von Ian Fleming schon mehrmals über die Mattscheibe oder TFT flimmerten. Bestes Beispiel ist der Bezahlsender Sky Deutschland. Bereits seit einem Monat schreibt Sky mit dem Pop-up-Channel Sky 007 HD seine eigene Erfolgsgeschichte: Seit dem Start am 5. Oktober erreichte die Sonderprogrammierung eine Kontaktsumme von 11,67 Millionen Kontakten. Pro Sendetag wurde Sky 007 HD von rund 500.000 verschiedenen Zuschauern eingeschaltet. Insgesamt 2,65 Millionen unterschiedliche Zuschauer (Z3+) sahen die Bond-Filme, davon 2,25 Millionen Zuschauer bzw. 85 Prozent in der für die Werbewirtschaft relevanten Zielgruppe der 14-59-jährigen.
In der Zeit vom 5. Oktober bis zum 6. Dezember ist der Sky Sender Sky Hits der Pop-up-Channel Sky 007 HD. Sky präsentiert während dieser Zeit rund um die Uhr nonstop 23 Filme des Kult-Franchise. Gesehen wurden die bisherigen Bond-Filme zu 96 Prozent live linear zu Hause, zu zwei Prozent „Playback“ und weitere zwei Prozent nonlinear via Sky Go.

23 Bond Filme lassen sich bei Sky Deutschland anschauen.

23 Bond Filme lassen sich bei Sky Deutschland anschauen.

Liebesgrüße aus Moskau
Der reichweitenstärkste Film bislang war „Liebesgrüße aus Moskau“ mit insgesamt 810.000 Kontakten. Liebesgrüße ist einer meiner Lieblingsbonds, weil er die Atmosphäre des Kalten Krieges wunderbar einfängt. Dann folgt bei Sky „Moonraker – streng geheim“ (740.000 Kontakte) sowie „Der Morgen stirbt nie“ (670.000 Kontakte). Täglich wurde in der Primetime-Ausstrahlung um 20:15 Uhr in chronologischer Reihenfolge einer der 23 Bond-Filme gezeigt.
Marcus Ammon, Senior Vice President Fiction Sky Deutschland AG, zieht nach einem Monat Sendezeit des Pop-up-Channels ein positives Zwischenfazit: „Sky 007 HD ist ein Riesenerfolg und wird sicher die beliebteste Sonderprogrammierung in der Sendergeschichte werden. Beachtlich ist der hohe lineare Anteil mit 96 Prozent, was beweist, dass sich die Bond Fans die Filme bevorzugt daheim in bestmöglicher Qualität auf den großen Bildschirmen ansehen.“

007 James Bond ist noch imer eine starke Marke.

007 James Bond ist noch imer eine starke Marke.

Ein großer Vermarktungserfolg
Die Werbewirtschaft hat das aufmerksamkeitsstarke Umfeld auf Sky stark nachgefragt und die vielfältigen Möglichkeiten der Sonderprogrammierung genutzt, um ihre Marke und Werbebotschaften rund um den Superagenten zu inszenieren. Im November und bis zum Ende der Sonderprogrammierung am 6. Dezember sind die klassischen Werbeumfelder ausgebucht. Land Rover ist Sponsoring-Partner von Sky 007 HD und verlängert seine werbliche Kommunikation zum Kinostart von „Spectre“ auf die Sky Multiscreen-Plattformen. Land Rover nutzt das themenbezogene Werbeumfeld für eine umfangreiche Inszenierung des „Range Rover Sport“.
Martin Michel, Geschäftsführer Sky Media: „James Bond Fans freuen sich auf ‚Spectre‘ und haben sich die Wartezeit mit den Bond-Klassikern verkürzt. Das zeigen die starken Quoten des Pop-up-Channels. Gleichzeitig haben wir für unsere Werbekunden ein einzigartiges Umfeld für eine aufmerksamkeitsstarke Markeninszenierung geschaffen, das es so nur auf Sky gibt.“

Christopher Lee – Mein persönlicher Nachruf

12. Juni 2015

Meine erste Begegnung mit Christopher Lee war eine ganz üble Verwechslung. Ich hatte als Kind Dracula von 1930 mit dem großen Bela Lugosi gesehen und hatte vor diesem Vampirfilm keine Angst. Als meine Kumpels sagten, dass Dracula im Fernsehen wiederholt werden sollte, schlug ich vor, den Film gemeinsam anzusehen. Ich hatte den Mund großmäulig weit aufgerissen und war Wortführer, wie harmlos dieser Streifen sei. Also versammelten sich vier junge Menschen im Wohnzimmer meiner Eltern und wir schauten im Rahmen der ZDF-Reihe der phantastische Film Dracula. Allerdings schauten wir nicht den Dracula von 1930, sondern den Dracula von 1958. Hauptdarsteller war nicht Bela Lugosi, sondern Christopher Lee. Der Film war nicht in schwarzweiß, sondern in Farbe und blutig. Und uns Jugendlichen ging die Muffe. Lee spielte den Vampir elegant, aber brutal und blutrünstig.
Später kaufte ich mir zahlreiche Hammer-Filme mit Christopher Lee auf DVD, wobei mir aber die Dracula-Filme am liebsten waren. Frankenstein ging, die Mumie mochte ich nicht so. Richtig gerne mochte ich Dracula jagt Mini-Mädchen und die Komödie Die Herren Dracula. Irgendwann sah ich mal den The Wicker Man in einer Horror-Nacht im Kino und war fasziniert – heute ist der Film einer meiner liebsten Horror-Filme mit Christopher Lee, auch wenn den Film wohl kaum einer kennt. Fein war auch der Bond-Film Der Mann mit dem goldenen Colt.

Ich habe von Christopher Lee noch ein Autogramm bekommen.

Ich habe von Christopher Lee noch ein Autogramm bekommen.

Jahre später hatte ich mit Christopher Lee ein Interview auf einem Fantasy Filmfest in München. Ich war damals für meine Schülerzeitung vor Ort und furchtbar nervös. Ich hatte eine ganze Liste von Fragen vorbereitet. Aber anstatt meine Fragen zu stellen, erzählte ich ihm die Verwechslungsgeschichte und er amüsierte sich köstlich. Ich bekam ein Autogramm auf einem alten Aushangfoto von 1958, das heute noch in meinem Arbeitszimmer hängt. Später 1982 traf ich ihn nochmals bei der Premiere des Zeichentrickfilms „Das letzte Einhorn“. Dort sprach er den bösen König Haggard und war verblüfft, dass Lee die deutsche Synchronisation selbst vornahm. Er sprach ein sehr gutes Deutsch und ich kasperte mich damals mit meinem Schulenglisch ab. Er war ein cooles Schlitzohr, sehr, sehr britisch.

Mein Autogramm von Sir Christopher Lee auf einem Original-Aushangfoto von Dracula 1958.

Mein Autogramm von Sir Christopher Lee auf einem Original-Aushangfoto von Dracula 1958.

Nach dem Horror-Film Das Haus der langen Schatten wurde es für mich still um Christopher Lee. Vielleicht spielte er noch irgendwo mit, aber ich bekam es nicht mehr mit. Auf einem Flohmarkt kaufte ich einmal wunderschöne Musik aus Herr der Ringe, aufgenommen vom dänischen Tolkien Ensemble und der Stimme von Christopher Lee. Später erschien die 4 CD-Box unter dem Titel The Lord of the Rings: Complete Songs and Poems – Christopher Lee vom Tolkien Ensemble und ich habe im Dezember 2012 darüber gebloggt. Die Metal-Sachen waren nicht mein Fall.
Erst als er bei Star Wars Count Dooku und bei Herr der Ringe als Saruman wieder erschien, sah ich den großen Mann im Kino und vor allem auf Blu ray. Gerade bei Herr der Ringe kam Lees Schauspieltalent in der Extended Version von Herr der Ringe zu Tage, Peter Jackson sah das wohl zunächst nicht so. Auch beim Hobbit durfte er wieder auf der Leinwand erscheinen und ich bin gespannt auf die Extended Version vom dritten Hobbit.
Nun ist Sir Christopher Lee im Alter von 93 Jahren verstorben. Vielen Dank für Ihre Filme Sir Christopher.

007 James Bond trinkt dieses Mal Belvedere Vodka

17. Dezember 2014

Durch den spektakulären Sony-Hack sind schon einige Infos über den neuen James Bond-Film durchgesickert. Natürlich bestreiten die Produzenten, dass die aktuelle Drehbuchfassung von SPECTRE veröffentlicht wurde. Wir wissen ja, dass als Bond-Girls die 50jährige Monica Bellucci, Léa Seydoux (29 Jahre) und als böser Bube Christoph Waltz auftritt. Der Böse soll Bonds älterer Pflegebruder und der Chef von SPECTRE sein. Naja, finde ich eher doof und vor allem will ich, dass Blofeld samt Katze seinen Auftritt hat. Warten wir es ab – im Oktober 2015 kommt SPECTRE in die Kinos. Fest steht nun aber offiziell, dass James Bond den Luxus-Vodka Belvedere schlürfen wird. Das waren Albert R. Broccolis EON Productions, Metro-Goldwyn-Mayer Studios und Sony Pictures Entertainment eine positive Meldung wert.

James Bond trinkt dieses Mal Belvedere Vodka - hier die Sonderedition von MI6.

James Bond trinkt dieses Mal Belvedere Vodka – hier die Sonderedition von MI6.

Um die neue Ära und Partnerschaft des Bond-Martinis – „geschüttelt, nicht gerührt“ – im 24. Bond-Film SPECTRE gebührend zu feiern, präsentiert Belvedere Vodka zwei limitierte Editionen. Erstmals wird der Belvedere Palast, das Markenzeichen auf jeder Flasche Belvedere, durch die berühmte MI6-Zentrale ersetzt. Als Bond-Fan der siebziger Jahre muss ich mir so eine Flasche besorgen. Statt dem klassischen Blau des Etiketts und des Schriftzuges erstrahlt die auf 100 Flaschen limitierte Sammleredition in einem charakteristischen Grün – eine Hommage an die grüne Tinte offizieller Unterschriften des Geheimdienstes.
Die zweite Edition verleiht der beleuchteten, ikonischen Belvedere Silber Sabre Flasche den offiziellen 007-Look. Die Flaschen werden unter Sammlerkreisen begehrt sein.
Die Belvedere SPECTRE Kampagne startet im Februar 2015 mit einer globalen Werbekampagne und zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen rund um den Film.
Dabei muss ich gestehen, dass ich Vodka noch nicht so gut kenne. Aber dass muss sich ändern, schließlich ist der Vodka der Wahl vieler Trendsetter, die den Unterschied kennen.
Charles Gibb, Präsident von Belvedere Vodka, sagt: „James Bond ist bekanntermaßen die beliebteste und wichtigste Stil-Ikone der Welt. Wir sind stolz und glücklich, dass Belvedere Partner von SPECTRE ist, unsere größte globale Partnerschaft bislang.“

Ich freu mich schon auf den neuen 007.

Ich freu mich schon auf den neuen 007.

Die Werbemaschinerie läuft aber im Frühjahr schon an. Dwight Caines, Präsident Theatrical Marketing von Sony Pictures, sagt: „James Bonds coole Attitüde und seine Weltgewandtheit gehen Hand in Hand mit seiner Vorliebe für Vodka Martinis. Belvedere Vodka passt perfekt dazu.“
Wobei ich allerdings gestehen muss, dass ich Stil nicht gerade mit der Interpretation von Daniel Craig gleichsetzen will. Leute wie Sean Connery, Roger Moore, David Niven oder Timothy Dalton hatten für mich deutlich mehr Stil als Daniel Wroughton Craig, der eher Bier statt Voka trinkt. Aber das ist vielleicht der Zeitgeist.
Eine mysteriöse Nachricht aus Bonds Vergangenheit setzt ihn auf die Fährte einer zwielichtigen Organisation, die er aufzudecken versucht. Während M damit beschäftigt ist, politische Mächte zu bekämpfen, um den Secret Service am Leben zu erhalten, kann Bond eine Täuschung nach der anderen ans Licht bringen, um die schreckliche Wahrheit zu enthüllen, die sich hinter SPECTRE verbirgt. Regie Sam Mendes, Drehbuch John Logan und Neal Purvis & Robert Wade. Produziert von Michael G. Wilson und Barbara Broccoli.

Soundtracktipp: Godzilla von David Arnold

24. Oktober 2014
die ultimative Soundtracksammlung

die ultimative Soundtracksammlung

Roland Emmerichs Blockbuster Godzilla muss man nicht mögen, aber ich irgendwie schaue ich den Monsterfilm des deutschen Filmemachers immer wieder gerne an. Es ist zwar nicht Godzilla, wie ich ihn kennengelernt habe, aber es macht nichts. Es ist viel Monster und viel Rums in dem Film.

Nach vielen TV-Wiederholungen und Blu ray-Abenden mit Godzilla beschäftigte ich mich ein wenig mehr mit dem Soundtrack und entdeckte eine wahre Perle. Und dass wir uns richtig verstehen: Ich spreche nicht von der schrecklichen Hit-Compilation, die uns als Soundtrack verkauft wurde. Ich spreche von dem Original-Score von David Arnold.

Und damit begann die Suche. Es gibt von dem Score eine Doppel-CD Godzilla(gut) und eine so genannte Ultimate Edition von Godzillamit drei CDs (sehr gut). Letztere Ultimate Edition ist auf 3000 Exemplaren limiert und wer Glück hat, sollte sie sofort erwerben. Es lohnt sich.

Die Liebe zu David Arnolds Musik war eine schwere Geburt. Mit der Musik von David Arnold hatte ich über die Jahre so meine Probleme. Er ist im Grunde der Haus- und Hofkomponist von Roland Emmerich. Seine Soundtracks zu Stargate oder Independence Day fand ich eher durchschnittlich. Sie haben mich nicht vom Hocker gehauen. Und wenn ich seine Musik zu den James Bond-Filmen höre, sehne ich mich an die Zeit zurück, als John Barry die Musik für James Bond schrieb. Das waren noch Scores. Aber als David Arnold die Musik zur BBC-Verfilmung Sherlock ablieferte, hörte ich etwas genauer hin. Die bisher drei Sherlock-Soundtracks haben mir trotz ihrer Kürze gefallen. Ich beschloss, den Komponisten wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

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Zu den Soundhäppchen von Sherlock ist der Score von Godzilla nahezu episch. Die drei CDs sind 56:14 Minuten, 64:17 Minuten und 49:10 Minuten lang. Die Musik der dritten CD ist bisher unveröffentlicht. Und das ist absolut nicht zu verstehen, warum man solche Schätze nicht geborgen hatte.

Der Brite Arnold begann 1997 in Los Angeles mit seiner Arbeit an Godzilla. Weil die Special Effects noch nicht fertig waren, musste Arnold quasi ohne Monster ins Blaue hinein komponieren. Also verlegte sich der Komponist eher auf das menschliche Moment des Films, was kein Schaden war. Er machte aus der Not eine Tugend und es ist ihm gelungen. Aber natürlich brechen immer wieder bei dem Blockbuster die lauten Töne durch.

Leider, leider nahm Arnold das berühmte Godzilla-Thema von Akira Ifukube nicht auf. Wirklich schade. Selbst die musikalische Version von Alexandre Desplat aus dem Jahr 2014 greift darauf zurück. Ich finde dieses Ignorieren einen Fehler, denn zu Godzilla gehört für mich einfach das Ifukube-Thema. Naja, dafür gibt es die Marseillaise mit dem Stampfen von Godzilla, weil Jean Reno den französischen Agenten Philippe Roche spielt.

 

Kein Filmtipp: Batman The Dark Knight Rises

2. März 2013
Batman-Werbung am Time Square in New York.

Batman-Werbung am Time Square in New York.

Es gibt Filme, auf die ich mich immer gefreut habe und die meine Erwartungshaltung erfüllten. Und es gibt Filme, auf die ich mich freute und habe es bitterlich im Nachhinein bereut. Zu letzterer Gattung gehört der dritte Teil von Batman von Christopher Nolan: The Dark Knight Rises. Im Kino konnte ich ihn wegen Augenproblemen nicht sehen, das holte ich jetzt auf Blu ray nach. Ich hätte es besser sein lassen.

Es sollte ein Triumph werden, war aber nichts weiter als eine aufgeblasene Knallerbse. Der Film hat mir nicht gefallen. Ich vernute den Grund, in der Gier des Studios. Die ersten beiden Batman-Teile waren düster, dunkel, geheimnisvoll. The Dark Knight Rises sollte noch mehr Kasse machen und die Verantwortlichen hatten es übertrieben, den Bogen komplett überspannt. Der Film war softer, gefälliger und deutlich mehr mainstream. Und das war ein Fehler. Der Film plätschert so dahin, Batman bekommt Superwaffen. Ach ja und Batman soll ein Getriebener sein. So stellt sich Lieschen Müller eine zerrissene Person vor. Was in Teil 1 und 2 noch hervorragend gespielt war, ist jetzt nur ein Klischee. James Bond, der mit Skyfall in einem ähnlichem Problem war, löste die Situation fulminant, während Batman einfach scheitert. Mit 250 Millionen US-Dollar war er der teuerste Batman, aber auch der schlechteste Nolan-Batman.

Ein Problem war sicherlich der Gegenspieler Bane. Darsteller Tom Hardy konnte seine Schauspielkunst nicht ausspielen, weil sein Gesicht von einer Maske verdeckt wurde, die ihn mit Morphium versorgt. Es war nicht Make up, wie beim herrlichen Joker aus dem Teil 2, sondern ein starres Metallding, das die wesentlichen Teile des Gesichts verbarg. Dann haben wir noch die Turnerin des Films, Catwoman, die recht nett aussieht und auch schauspielerisch überzeugte. Turnvater Jahn wäre begeistert.

Natürlich sind unsere üblichen Verdächtigen Polizeichef Gordon, Butler Alfred und Lucius Fox dabei, aber es bleibt blas. Ein Lichtblick ist zumindest Joseph Gordon-Levitt, der den späteren Robin darstellt. Das gibt interessante Kombinationen in möglichen Filmen, die aber wahrscheinlich ohne Christopher Nolan gedreht werden. Nolan drehte wie Sam Raimi mit Spider Man drei Teile und ist Schluss. Nolan, wie man aus der Gerüchteküche hört, sei als nächster James Bond-Regisseur im Gespräch. Wenn das so ist, dann bitte Herr Nolan: Ich will nicht so einen Mist wie bei The Dark Knight Rises. Um es klar zu sagen: Handwerklich ist der Film erste Sahne, aber er schafft es nicht die Faszination der anderen beiden Teile.

Filmtipp: James Bond 007 Skyfall

1. Januar 2013

Bond

James Bond wird alt und spielt damit. So mein Fazit nach dem Betrachten von Skyfall. Als Bond-Fan bin ich mit hohen Erwartungen ins Kino gegangen und wurde nicht enttäuscht. Nach Ein Quantum Trost hatte Bond für mich keine Zukunft mehr, aber Skyfall gibt der ganzen Reihe einen neuen Drive.

Ich muss zugeben: Ich bin kein Fan von Daniel Craig. Er ist zwar ein guter Schauspieler, aber verkörpert für mich nicht den Gentleman James Bond, den ich sehen will. Es ist kein Unterschied zwischen Bond, Jack Bauer aus 24 oder Jason Bourne aus der Bourne Identität. Es fehlt den dargestellten Personen einfach die Klasse. Bauer bleibt einfach Bauer, hat hilft auch ein feiner Zwirn nicht. Craig passt einfach nicht an den Roulette-Tisch in der Sonderverwaltungszone Macao. Er setzt eine Zahl, schaut aber erst gar nicht, ob er gewinnt. Ein Connery hätte gewonnen. Aber so ändern sich die Zeiten.

Erst als ich mich mit Craig abgefunden hatte, konnte ich Skyfall genießen. Realistische Action pur, keinerlei Superwaffen mehr. Toll, die Motorradjagd auf den Dächern des türkischen Bazars. Nach dem misslungenen finalen Rettungsschuss und anschließenden Himmelssturz (Skyfall), begann einer der intimsten Bond-Filme aller Zeiten. Ein Mann ringt mit sich selbst und seiner Geschichte. Das erinnert an den dunklen Rächer Batman, der uns im Sommer im letzten Teil der Batman-Trilogie heimsuchte. Während Batman auf ganzer Linie versagte, schaffte Bond den Spagat zwischen Actionspektakel und glaubwürdigen Zweifel. Das ist sicher das Verdienst von Sam Mendes, der uns schon in American Beauty das Zeitgeist-Psychogeschwätz näher brachte. Die Zeit von Macho-Bond ist wohl vorbei. Das Weltbild gerät ins Wanken, als Silva und Bond bi-sexuelle Anwandlungen haben. Zweitdeutig Bonds Antwort: „Wie kommst du darauf, dass das mein erstes Mal ist?“

Vielleicht ist Bond sogar zu einer Art Muttersöhnen verkommen. Wir haben die Übermutter M und werden sogar ans Grab von James Bonds Eltern Andrew Bond und Monique Delacroix auf denen schottischen Landgut Skyfall geführt.

Ich musste mich auch daran gewöhnen, dass es kein richtiges Bond-Girl in dem Film gibt. Vielleicht lässt sich M als Bond-Girl heranziehen. Die meiste Zeit verbringt Bond in dem Film mit seiner Vorgesetzten M. Ihr wird vorgeworfen, ein Relikt der alten Schule zu sein. Sie komme mit der neuen Zeit nicht klar. Aber Moment: Wurde Bond nicht mit ähnlichen Worten von M in GoldenEye begrüßt, als kalter Krieger. Es hieß damals „a sexist, misogynist dinosaur, a relic of the Cold War“. Noch ein Seitenhieb auf GoldenEye gibt es: Man denke nur an den Kugelschreiber. Ja, so ändern sich die Zeiten.

Im ganzen Film wird mit den Zeitenwechsel gespielt. Ja, ja, die gute alte Zeit. So stirbt der Bösewicht mit einem Messer im Rücken, einer Waffe der alten Zeit des alten väterlichen Freundes Kincaid.

Sicherlich am Eindruchsvollsten ist der Auftritt von Q. Bond hockt in der National Gallery und wartet auf seinen Quartiermeister Q. (Anmerkung: Craig nimmt man es niemals ab, dass er als Bond in eine Galerie geht). Dabei betrachten sie das Abwracken des Segelschiffes HMS Temeraire nach der Schlacht von Trafalgar. Der einst stolze Segler wird von einem Dampfschiff gezogen. Bond ist ein Auslaufmodell, der auch mit der Computertechnik nicht mehr klarkommt. Das wäre Connery oder Moore nicht passiert.

Für mich eine Wohltat war der Titelsong von Adele. Sie erinnerte an goldene Zeiten von Shirley Bassey. Endlich mal wieder ein guter James Bond-Song nach all den Pop-Songs der vergangenen Filme. Adele bringt es, aber leider ist der Score Skyfall von Thomas Newman schrecklich. Ich finde den Score langweilig und uninspiriert, meilenweit entfernt von John Barry. Diesen Soundtrack muss ich nicht haben, zumal – Novum – der Titelsong Skyfall von Adele gar nicht auf der CD enthalten ist.

Nett auch die Anspielungen auf die alten Zeiten, wenn Bond und M in das berühmteste Bond-Auto aller Zeiten steigen, einen Aston Martin DB5. M stößt sich an der Luxuskarosse gleich den Kopf. Das Automobil sei unbequem. Der DB5 leistete treue Dienste in den alten Filmen Goldfinger und in Feuerball, als Bond noch ein ganzer Kerl war. Eigentlich ein schönes Zeitparadox: Der DB 5 erinnert an Filme, die eigentlich noch vor Skyfall spielen. Am Ende des Films bekommt Miss Eve Moneypenny ihren Job als Vorzimmerdame des neuen M. Der übrigens war nicht bei der Marine, wie der M von Connery, sondern kämpfte in einer Spezialeinheit in Nordirland gegen die IRA. So ändern sich auch die Zeiten. Schön die letzte Szene, die auch wieder an die Vergangenheit erinnert. M gibt Bond eine neuen Mappe mit den Worten „Es gibt viel zu tun.“ Auf der Mappe steht Spectre geschrieben und Bond-Fans wissen, es handelt sich um die Geheimorganisation von Ernst Stravo Blofeld, die mit Dr. No begann und sich durch mehrere Bond-Filme zog. Der eigentliche Tod von Spectre war Diamantenfieber, dennoch lebte Blofeld in tödlicher Mission nochmals kurz auf. Vielleicht ist es ein Hinweis auf den nächsten Bond.

Dabei tat sich dieser Bond extrem schwer mit seiner Entstehung. Das MGM-Studio ging pleite. Bond musste aber aufgrund der zahlreichen Product Placement-Verträge unbedingt ins Kino gebracht werden. Schließlich haben Omega, CAT, Jaguar, Heineken oder Provocateur viel Geld hingeblättert, um im Bond präsent zu sein. Vielleicht ist dieses Product Placement die einzige Konstante in den Bond-Filmen, wenn es schon keine Bond-Girls mehr gibt. Alles Gute zum 50. Kinojubiläum Mr. Bond. Nachdem ich schon die umfangreiche Blu ray Box zu Hause habe, warte ich nun auf den 1. März 2013, wenn James Bond 007 – Skyfall auf Blu ray erscheint.

Restaurierung des Eichinger Film „die unendliche Geschichte“

16. November 2012
Morla die Schildkröte

Morla die Schildkröte

Damit die Restaurierung der unendliche Geschichte nicht zu einer unendlichen Geschichte wurde, hat die CinePostproduction einen speziellen Restaurierungsworkflow für Bernd Eichinger Film entwickelt. Die Restaurierung eins Film kann ewig dauern, schließlich muss Bild für Bild bearbeitet werden. Bei der Veröffentlichung der James Bond-Filme auf Blu ray wurde hervorragendes geleistet und auch der restaurierten Version von Metropolis.

Jetzt galt es für die CinePostproduction im Auftrag der Constantin Film die am 6. Dezember erscheinende DVD-Edition überarbeiten. Eine der Herausforderungen: Die deutsche Fassung lag nur als Dup-Positiv vor und unterschied sich damit deutlich von der hinsichtlich Schärfe, Farbbrillanz und Kornverhalten überlegenen – aber kürzeren – internationalen Fassung auf Originalnegativ. Mit einem speziell auf das Projekt zugeschnittenen Restaurierungsworkflow, dessen Herzstück die eigen entwickelten ReFine-Tools bilden, führte die CinePostproduction die aufwendigen Bildkorrekturen Shot für Shot effizient durch.

Die Sache ist ganz schön kompliziert: Als Grundlage für die Restaurierung diente das Originalnegativ, ergänzt um die fehlenden Sequenzen aus der um knapp 7 Minuten längeren deutschen Fassung vom Dup-Positiv. Ungewöhnlich für eine Restaurierung: Da es sich um ein Cinemascope-Format handelte, dessen anamorphotisch verzerrte Bilder nicht die volle Breite eines 35 mm-Negatives ausfüllen, entschied sich das Restaurierungsteam, die beiden Fassungen in 3K zu scannen. Dadurch konnte eine tatsächliche Auflösung von 2,5K auf die volle bildinhaltliche Breite des Negativs erzielt werden.

Nach der Bildanalyse jedes einzelnen Shots entwickelte die CinePostproduction einen Workflow, innerhalb dessen jedes einzelne Bild je nach Restaurierungsbedarf einer von acht Kategorien und damit unterschiedlichen Restaurierungsschritten mit den entsprechenden ReFine-Tools wie beispielsweise „Deflicker“, „Dirt Removal“, „Grain Management“ und „Stabilize“ zugeordnet wurde. Die Eigenentwicklungen ermöglichen eine effiziente und bildgenaue Angleichung von Helligkeitsschwankungen, Bildstand-Stabilisierung, Schmutzentfernung oder Reduzierung des Filmkorns ohne wiederum Artefakte durch den Bearbeitungsprozess zu generieren, wie es bei den branchenüblichen vollautomatischen Filtern häufig der Fall ist.

Manuel Georg, Leiter digitale Postproduktion, fand denn auch lobende Worte: „Diese Restauration war ein besonderes Projekt, hinter dem viel Herzblut, Leidenschaft und neueste technische Entwicklungen stecken – was man dem Film auf jeden Fall ansehen wird.“

Auch die Farbkorrektur war aufwendiger als bei anderen Projekten und erforderte im Vorfeld viel Zeit für die Analyse des Looks verschiedener Kinokopien, Sendebänder und DVDs. Coloristin Meike Weimann dazu: „Gerade bei Restaurationen ist es sehr wichtig, ein Gefühl für die damalige Farbgebung des Films zu bekommen, da es quasi keine Materialien mehr gibt, die das Werk in seiner Ursprünglichkeit zeigen. Kinokopien sind zum Beispiel von einem Farbdrift über die Jahre betroffen, und ältere Abtastungen sind mit den alten TV-Standards erstellt und geben nicht unbedingt das Werk in seiner Urfassung wieder.“

Der Film soll optisch ein Leckerbissen geworden sein, doch die dramaturgischen Schwächen von damals sind nicht ausgebügelt. Seinerzeit haben mich Fuchur oder Morla nicht vom Hocker gehauen. Klar, dass bei der schrecklichen Musik von Limahl das Land Phantásien untergehen musste. Naja, ich schau mir die Blu ray der unendliche Geschichte aus optischen Gründen an, vielleicht ändert sich ja meine Meinung.

Meine James Bond-Bücher

27. September 2012

Meine Leidenschaft für James Bond begann wohl 1978 als ich Moonraker zum ersten Mal im Kino sah. Ich hatte Krieg der Sterne gesehen und war im Science Fiction-Rausch. Das Plakat zu Moonraker sah auch spacig aus und ich schaute mir den Film an. Aber es war trotz SF-Anleihen kein Film klassischer Science Fiction-Film und dennoch: Er gefiel mir. Mir gefiel einfach alles: Der coole Held, die hübschen Mädchen, die faszinierende Technik, die ausgeklügelten Waffen, die exotischen Drehorte und die eingängige Musik. Das Bond-Fieber war bei mir ausgebrochen und ich konnte es bis heute nicht heilen.

In München gab es zur damaligen Zeit ein James Bond-Kino am Karlstor, das jede Woche einen anderen Bond-Film zeigte. Ich war dort Stammgast und schaute mir die Bond-Filme Woche für Woche an. Ich liebte diese Art von Pop Corn-Kino und mein Freundeskreis diskutierte, welches nun der beste Film sei oder welcher Darsteller am besten Bond interpretierte. Für war und ist es Sean Connery. Seine Härte gefiel mir. Meiner Mutter gefiel Roger Moore. Bester Bond-Film für mich war übrigens „Liebesgrüße aus Moskau“, bester Bösewicht Gerd Fröbe und Curd Jürgens (klar, die Deutschen).

In den Sommerferien besuchte meine Familie in Lazise/Italien ein Open Air-Kino. Jeden Abend fröhliche Unterhaltung – zumeist auf Deutsch. Meist gab es Bond oder Bud Spencer/Terence Hill-Klamauk. Nur einmal war ich entsetzt, als ich einen harten Italo-Western mit Bud Spencer sah

Der Grundstock meiner James Bond-Büchersammlung.

Der Grundstock meiner James Bond-Büchersammlung.

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Und ich begann Literatur über James Bond zu sammeln. Mein Wissen bezog ich in der Anfangsphase aus drei Büchern, denen noch viele, viele zum Thema Bond folgen sollten,  darunter auch die Romane von Ian Fleming und der Klassiker The Birds of the West Indies von James Bond.

Den Anfang meiner Sammlung machte ganz klar Michael Scheingrabers Buch „Die James Bond Filme“, erschienen als Citadel-Filmbücher bei Goldmann. Der Autor, heute erfolgreicher Filmemacher und Kinospezialist, brachte mir James Bond näher. Ich glaube sogar, es war eines der ersten deutschen Bond-Filmbücher überhaupt, bin mir aber nicht sicher. Neben den Handlungen rezensierte er die Filme (damals bis „In tödlicher Mission“). Scheingraber recherchierte in zahlreichen Filmzeitungen und Büchern, die mir als Jugendlicher unzugänglich waren. Er bereite sein Wissen hervorragend auf, das Lesen war ein Genuss. Die Filme wurden chronologisch besprochen und bildeten den Grundstock meines Wissens um den Geheimagenten ihrer Majestät 007. Besonders stolz war ich, als ich am 24. März 1983 ein Originalautogramm von Michael Scheingraber ins Buch geschrieben bekam. Der Papa meines besten Freundes kannte wiederum den Papa von Scheingraber und ich bekam mein Autogramm. Wenn ich es heute sehe, freue ich mich noch sehr darüber.

Autogramm von Autor Michael Scheingraber - vielen Dank.

Autogramm von Autor Michael Scheingraber – vielen Dank.

Zweites wichtiges Buch in meiner Bond-Bibliothek war „Die James Bond Filme“ von Erich Kocian. Das war schon schwere Kost. Der Journalist Kocian hat es gelernt zu recherchieren und sein Wissen hervorragend darzustellen. Er weigerte sich immer als Spezialist zu gelten, vielmehr als Rechercheur. Naja, tiefgestapelt. Mein Buch endete auch mit „In tödlicher Mission“, die Kocian-Bücher wurden immer wieder aktualisiert. Mir hat vor allem gefallen, wie Kocian seine Eindrücke von Dreharbeiten von den „Man lebt nur zweimal“ und „Der Mann mit den goldenen Colt“ niederschriebt. Seine eigene Meinung floss in die Berichterstattung ein. Kein Chronist, sondern eine frühe Art von Blogger. Gerade diese privaten Eindrücke, gepaart mit viel Produktionswissen machten dieses Buch für mich sehr wertvoll und ich kann es jedem Bond-Fan noch heute empfehlen.

Das dritte Buch im Bunde stammt von Europas führender Filmzeitschrift „Cinema“ aus dem damaligen Milchstraßen Verlag und trug den Titel „Hinter den Kulissen von 007 James Bond“. Im Layout der achtziger Jahre ging es deutlich reißerischer zur Sache. Stars, Sternchen, Glamour, aber auch Bilder vom Tod des Stuntmans Paolo Rigon, der bei den Dreharbeiten der Bobfahrt in „tödlicher Mission“ umkam. Dieses Buch machte aus der Heldenverehrung um James Bond keinen Hehl, was mir damals gefiel. Heute schüttle ich bei so wenig journalistischer Distanz nur den Kopf.

Es folgten noch viele Bücher über Bond, ich sammelte Zeitungs- und Zeitschriftenartikel und habe im Keller noch mehrere Ordner davon. Nett waren die Filmprogramme der damaligen Zeit, die es für ein paar Mark an der Kinokasse zu kaufen gab. Zudem Filmplakate und Aushangfotos, die ich für teures Geld auf Filmsammlermärkten erstanden habe. Bond schaue ich mir heute immer noch gerne an. Gerade habe ich mir die Bond-Collection auf Blu ray zugelegt. Die heutigen Bonds sind mir zu schnell geschnitten, es fehlt die Musik von John Barry und dennoch werde ich mir Skyfall im Herbst ansehen.

Filmtipp: Die Jubiläums-Collection James Bond 007 – Bond 50

26. September 2012

„Mein Name ist Bond, James Bond!“ – wie oft habe ich diesen Satz im Kino, auf Video, auf DVD und nun auf Blu ray gehört. Die James Bond-Filme gehören zu den erfolgreichsten Serien der Filmgeschichte und sie gehören zu meiner Kinosozialisierung.

Soeben erschien die Blu-ray-Collection James Bond – Bond 50: Die Jubiläums-Collection mit allen Filmen der offiziellen Bond-Reihe, angefangen bei Dr. No. Die beiden Filme „Casino Royale“ mit David Niven und „Sag niemals nie“ mit Sean Connery sind freilich nicht mit der Partie, leider. Die Umsetzung der Filme auf den optischen Datenträger ist hervorragend gelungen, wobei die neuen Filme selbstverständlich mehr Wums und Schärfe haben. Insgesamt gibt es alle 22 Bond-Filme, davon neun (Goldeneye, Octopussy, Der Spion der mich liebte, Man lebt nur zweimal, Der Hauch des Todes, Der Morgen stirbt nie, Diamantenfieber, Im Angesicht des Todes, Im Geheimdienst ihrer Majestät) zum ersten Mal auf Blu ray. Und der Preis von 160 Euro ist hervorragend.

Die Filme sind meines Erachtens ungeschnitten und bergen sogar eine kleine Überraschung. In dem Film „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ ist zum ersten Mal in Deutschland die Tresor-Szene enthalten, die ich bisher nur in den USA gesehen habe. Und es gibt für diesen Film noch ein paar zusätzliche Dialogszenen, die jetzt nachsynchronisiert wurden.

Die Verpackung der Kollektion James Bond – Bond 50: Die Jubiläums-Collection ist vorbildlich platzsparend. Die Blu rays sind in zwei Büchern mit dicken Kartonseiten untergebracht. Für den anstehenden Film Skyfall wurde gleich Platz gelassen. Angaben zu den Filmen gibt es nur auf der Umverpackung, sonst fehlen sie komplett. Was leider auch komplett fehlt, ist ein Booklet. Zwar ist die Box mit vielen Bildchen illustriert, doch wäre es hervorragend gewesen, ein Lesebuch der Box beizulegen. Es gibt so viel Material über Bond und die Box kaufen sich sowieso nur Fans, die noch mehr über ihren Geheimagenten 007 erfahren und fachsimpeln wollen. Da hat MGM Home Entertainment GmbH eine Chance vertan, sich im Herzen der Fans einen Platz sichern.

Auch die Chance vertan hat MGM Home Entertainment GmbH mit der beiliegenden Bonus-Blu ray. Das ist nur oberflächliches Blabla und ein Zusammenschnitt von bekannten Szenen. Eine wirkliche Filmdokumentation fehlt. Auf den einzelnen Blu rays sind die bekannten Extra drauf, allerdings fehlt sind die Extra-Materialien von „Casino Royale“ und „Ein Quantum Trost“. Das bedeutet, dass ich diese beiden vorhandenen Blu rays in meiner Sammlung behalten muss, um Bond komplett zu haben. Über die Bonus-Blu ray der Jubiläumskollektion bin ich wirklich enttäuscht. Was hätte man denn hier filmhistorisches Wertvolles alles bringen können? James Bonds Stil im Wandel der Zeit bietet sich hier wunderbar an oder die verschiedenen Bond-Waffen oder oder oder. Stattdessen nur seichte Information. Auch der Zusammenschnitt der Titelsequenzen – eigentliche eine nette Idee für eine Bond-Party – liegt nur in SD vor, während es bei den Filmen freilich als HD-Material dargestellt wird. Warum eigentlich?

Musikstadt New Orleans

11. August 2009

Straßenmusikerin in New Orleans

Die Städte der USA sind mit Musik verbunden. Bei uns zulande fällt mir bei München nur der Disco-Sound der 80er und Berlin mit seiner Elektronikszene ein. Wer kennt nicht Nashville mit seinem Country-Sound, Chicago mit seinem typischen Blues oder natürlich New Orleans. Der populärste Musikant der Stadt ist für mich der Namensgeber des örtlichen Flughafens: Louis Armstrong. Satchmo ist in seiner Geburtstadt omipräsent. Aus den Kneipen sind noch immer „We have all the Time in the World““ (aus dem Bond-Film) oder „West End Blues“, „Potato Head Blues“, „Wild Man Blues“, „Fireworks“ und „Heebie Jeebies“ zu hören.

Bei uns bekannt ist New Orleans sicherlich durch den Arlo Guthrie Song „City Of New Orleans“. Es war der einzige Hit des Musikers 1972 zu seinem Film „Arlos Restaurant“. Der Song wurde 1970 von Steve Goodman aufgenommen, ist aber bei mir nicht weiter bekannt. Ich kenn die Guthrie-Interpretation seit Jahren aus dem Radio, besitze eine Single und sing immer wieder gerne mit.

Für mich der lebendigste Vertreter der Musikszene aus New Orleans ist Dr. John. Mit bürgerlichen Namen heißt er Malcolm (Mac) John Rebennack Jr. Ich habe mir in New Orleans einige seiner CDs gekauft und seinen New Orleans-Sound stehts im Ohr. Das erste Mal begegnete ich musikalisch Dr. John auf dem Abschiedskonzert von The Band „The Last Walz“. Seine Stimme war fantastisch. Im Laufe der Zeit kaufte ich mehr und mehr Aufnahme. Seine Songs sind damals und heute eine faszinierende Mischung aus Voodoo-Sprüchen, Rhythm and Blues und kreolischer Soul-Musik. Wer mal reinhören will, sollte sich bei Amazon oder iTunes die Alben „Gris Gris“ (1968), abgedreht  „N’Awlinz Dis Dat Or D’Udda“ (2004) und „City That Care Forgot“ (2008) mit bitterer Kritik an den Hurrikan-Folgen.

Manchmal ist aber auch zuviel Musik in der Stadt. Wenn gegen 23 Uhr eine Band neben dem Hotel anfängt zu jammen, dann ist es gewöhnungsbedürftig. Und sie hatten nicht Blockflöten und Triangel dabei, sondern Pauke und Tuba. Und auch in New Orleans gilt: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Dies muss auch die Straßenmusikantin denken, die mit ihrem schauerhaften Gesang im French Quarter vor sich hin trällert. Schnell weg oder Kopfhörer auf.