Bei einem Besuch in Salzburg sollte der Besuch von St. Peter auf dem Programm stehen. Die Lokalität gilt als das älteste Restaurant Europas. Seit über 1200 Jahren werden im St. Peter Stiftskulinarium Gastlichkeit
und Gaumenfreuden gelebt. Grund genug, bei meinem jüngsten Besuch in Salzburg dort vorbeizuschauen.
Weil ich leider aufgrund eines Messebesuchs nicht genügend Zeit hatte, nahm ich in der ganzjährig beheizte Outdoor-Lounge Platz, inmitten des wunderbar-einzigartigen Arkadenhofes. Bei einem späteren Besuch werde ich die Fine Dining-Kochkunst in den Separées und Salons genießen.

„Zwei Restaurantlinien, 11 Räume, eine Weinkarte mit 800 Dispositionen und unzählige Geschmacksexplosionen – das ist nur ein kleiner Einblick in unser Repertoire. Seit dem Jahr 803 werden hier Gäste aus aller Welt nach allen Regeln der Kunst verwöhnt“, so die Gastgeber Veronika Kirchmair und Claus Haslauer über das St. Peter Stiftskulinarium. Mit dem Hinweis auf die Geschichte können die Gastgeber punkten, aber sie ruhen sich nicht auf der Vergangenheit aus und verkommen zum Touristenhotspot. Ein Blick in die Karte zeigt eine interessante Neuinterpretation altbewährter Gourmet-Tradition.





Während ich so in der Weinkarte schmökere, lehne ich mich zurück und beobachte den traditionsreichen Ort. Das älteste Gasthaus Europas – was gibt es hier für Geschichten zu erzählen. Hier gibt es Platz für Storytelling mit und ohne kulinarische Delikatessen. Das Stiftskulinarum befindet sich schließlich inmitten der Salzburger Altstadt in der Klosteranlage der Benediktiner-Erzabtei St. Peter. Im Jahre 803 wurde der St. Peter „Stiftskeller“ erstmals urkundlich vom Gefolgsmann Alkuin von York des Kaisers Karl des Großen erwähnt. Im 11. Jahrhundert lag der Fokus auf Weinhandel: Leopold VI. der Glorreiche nahm das Kloster St. Peter unter seinen Schutz und erlaubte die Ausfuhr von 40 Fuhren Wein aus Österreich pro Jahr. 1517 errichtete Abt Wolfgang Walcher einen Felsenkeller mit Zugang zum Stiftshof. Die ausgebrochenen Steine wurden beim Bau der Mühle der Stiftsbäckerei verwendet. Diese Stiftsbäckerei hatte ich 2014 besucht und darüber gebloggt.
1527 ließ Abt Chillian Pitricher den Weinkeller um einen zweiten Felsenkeller erweitern. Fuhrleute und Handwerker bekamen für ihre Arbeit einen „Weinpfennig“ oder „Haustrunk“. Nach und nach entstand so aus einer Buschenschank eine Gaststätte. In den ersten Jahren um 1900 begann Abt Willibald Hauthaler den Stiftskeller zu renovieren – zu dieser Zeit entstanden auch die „Willibald-Arkaden“.









Zahlreiche Auszeichnungen wie Gault-Millau 2021 würdigen die hohe Kunst des Hauses. Am 20. September 2021 hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer (entspricht bei uns das Amt es Ministerpräsidenten) das St. Peter Stiftskulinarium mit dem Salzburger Landeswappen ausgezeichnet. „Ich führe das Stiftskulinarium nun seit fast 30 Jahren mit Herz und Seele. Das Landeswappen ist für mich ein Zeichen dafür, welch wichtige Bedeutung die gelebte Kulinarik-Kultur unseres Hauses für das Land Salzburg hat“, so Claus Haslauer.