OpenAI greift die Kreativbranche mit seinem revolutionären Text-to-Video-Tool „Sora“ an und wird das Medium Film auf den Kopf stellen. Derzeit sind die Filme, die die KI erzeugt, noch kurz, aber der Anfang ist gemacht. Sora ist Teil des Plus-Kontos und ohne zusätzliche Kosten nutzbar. Nutzer können bis zu 50 Videos in 480p-Auflösung oder eine geringere Anzahl in 720p pro Monat erstellen. Noch stellt dies keine Gefahr für Kino und Fernsehen dar – noch nicht.
Ein weiteres Manko: Die KI hat die Physik der Animationen noch nicht vollständig im Griff. Doch es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch diese technischen Herausforderungen gelöst sind. Wir stehen am Anfang einer Revolution für Kreative im Bereich Film – so meine feste Überzeugung. Filmemacher werden sich schnell anpassen müssen. Auch die Ausbildung im Bereich Film sollte sich ändern, und Filmhochschulen werden ihre Lehrpläne anpassen müssen, um dieser Entwicklung gerecht zu werden.
Laut OpenAI: „Sora baut auf den Erkenntnissen von DALL·E und GPT-Modellen auf und wurde entwickelt, um Menschen erweiterte Werkzeuge für das Geschichtenerzählen und kreative Ausdrucksformen zu geben.“ Aktuell ist das Tool jedoch nicht in der EU verfügbar. Die Gründe sind nicht bekannt. Es könnte sein, dass OpenAI zunächst Erfahrungen auf dem US-Markt sammeln möchte, oder dass der strenge Digital Data Act der EU eine Rolle spielt.
Tech-Experte Marques Brownlee hat sich auf seinem YouTube-Kanal mit Sora auseinandergesetzt und sowohl Potenziale als auch Probleme beleuchtet. Die Ergebnisse, die die KI liefert, sind beeindruckend. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis ganze Filme mit solchen Tools erstellt werden können. Das erinnert an die Zeit, als Pixar mit computergenerierten Animationen revolutionierte, während klassische Disney-Zeichner diese Technologie zunächst belächelten. Doch Toy Story fegte eine ganze Branche hinweg. Eine ähnliche Umwälzung könnte durch Sora und andere KI-Tools bevorstehen – davon bin ich überzeugt.
KI plündert Drehbücher Die Situation verschärft sich zusätzlich, seit bekannt wurde, dass KI-Systeme mit Drehbüchern trainiert wurden. Diese Information wurde kürzlich durch einen Artikel im Atlantic veröffentlicht. Genau davor hatten die US-Drehbuchautoren bei ihrem Streik 2023 gewarnt. Trotz gegenteiliger Zusicherungen ist der Fall nun eingetreten: Mehr als 139.000 Drehbücher für Filme und Serien wurden als Trainingsmaterial verwendet.
Unter den genutzten Werken waren beispielsweise 700 Folgen von Die Simpsons und Futurama, 150 Folgen von Seinfeld, 45 Folgen von Twin Peaks sowie die kompletten Serien The Wire, Die Sopranos und Breaking Bad. Dabei lag der Fokus wohl vor allem auf den Dialogen, die künftig von Unternehmen wie Apple, Anthropic, Meta, Nvidia, Salesforce oder Bloomberg genutzt werden könnten.
Diese Praxis erinnert an den Umgang mit Bildarchiven, die bereits für KI-Modelle geplündert wurden. Angesichts dessen, dass viele Serien und Filme ohnehin nicht besonders innovativ oder kreativ sind, könnte die KI in Zukunft sogar selbst Drehbücher schreiben. Standardisierte Geschichten wie „Held liebt Heldin“ haben oft wenig mit echter Kreativität zu tun. Drehbuchautoren, die vor allem für Mainstream-Produktionen tätig sind, dürften sich auf drastische Veränderungen einstellen müssen.
Dieses Jahr halte ich mich beim Kauf eines iPhones zurück. Ich arbeite mit dem iPhone 12 Pro Max und das Smartphone muss noch eine Weile durchhalten. Die Generationen 13 und das aktuelle 14 überspringe ich, weil im Moment das Geld und die Auftragslage knapp sind und mich die neuen technischen Features nicht zum Kauf eines teuren Apple Geräts überzeugen. Die Auflösung der Kamera ist zugegeben prima, aber nicht für den Preis.
Bei der nächsten Generation bin ich wohl wieder mit von der Partie, denn Apple beugt sich der EU-Gesetzgebung und stattet alle Geräte mit USB-C aus. Auf einer Veranstaltung des Wall Street Journals in Laguna Beach, Kalifornien, hat Apples Marketing-Chef Greg Joswiak vor kurzem bestätigt, dass kommende iPhones einen USB-C-Anschluss haben werden. Also werde ich warten und dann investieren, vielleicht schon im September 2023.
Das bedeutet konkret, dass der Lightning-Anschluss der Vergangenheit angehören wird. Das bedeutet auch eine größere Investition für mich, denn nicht nur die Schnittstelle beim iPhone ändert sich, sondern auch meine komplette Peripherie. Es wird wieder allerhand neue Kabel, Stecker geben, weil ich viele Videos mit dem iPhone drehe.
Die EU will mit einem einheitlichen Kabel Elektroschrott verringern, ist aber nicht konsequent, weil Elektrokleingeräte davon nicht betroffen sind. Zudem bremse der USB-C-Standard die Innovationen, wie die Bitkom betont. „Die EU spricht von ‚Ladebuchsen‘, tatsächlich handelt es sich dabei um Datenschnittstellen, über die sich die Geräte oft auch laden lassen. Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird den Elektroschrott nicht reduzieren, sondern vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Prinzip der Technologieoffenheit massiv zuwider“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Die unzähligen echten Ladebuchsen, die von anderen Elektrokleingeräten genutzt werden, sind hingegen gar nicht berührt und dort wird es weiterhin eine unüberschaubare Vielfalt geben. Schon jetzt setzt sich induktives, kabelloses Laden auf Basis des herstellerübergreifenden Qi-Standards immer weiter durch. Naja, ich mische mich als Kunde nicht in die große Politik ein. Als Unternehmer muss ich mit den Gegebenheiten leben und meinen Workflow finden.
„Mach’s gut und danke für den Fisch“ – so meine Abschiedsgrüße an die Briten, die seit heute nicht mehr in meinem Europa dabei sind. „Selbst schuld“, sage ich, aber auch schade, dass es soweit kommen musste. Wir dürfen Europa und die Politik nicht den Populisten überlassen. Der Brexit hat gezeigt, welche Macht Populismus hat und die Bevölkerung wird es ausbaden müssen.
Bei meinem jüngsten Besuch in London habe ich noch ein paar Eindrücke gesammelt. Ich seh den Jungen mit Bobby-Helm, der den Union Jack schwang. Ich sah den einsamen Koffer mit den britischen Farben auf dem Rolland von Heathrow, der seine Kreise drehte. Grinsen musste ich als ein Müllauto vor der Downing Street vorgefahren ist. Irgendwie symbolisch.
Ich mag Britannien – und ich mag vor allem Schottland. Da war es doch nett, dass zum Abschluss im EU-Parlament die Briten das schottische Abschiedslied Auld Lang Syne vom Zettel absangen. Eigentlich ist es ein Lied, um am Jahresende die Toten zu ehren. Schön auch, dass das Lied dem schottischen Dichter Robert Burns zugeschrieben wird – und wir erinnern uns: Schottland würde gerne Teil der EU bleiben.
Wenn ich meine Seminare für die bayerische Ministerialverwaltung gebe, spreche ich immer gerne über eine BBC-Serie Yes Minister und Yes Prime Minister. Es ist eine Serie über fiktives Ministerium und das Gerangel zwischen Verwaltung und Minister und endet immer mit den Spruch „Yes Minister“. In einer Folge erklärt Verwaltungschef Sir Humphrey was die EU, damals EWG, für Britannien bedeutet. Ich finde, damit ist der Grund für den Brexit wunderbar erklärt.
Die drei Dirigenten der drei Chöre in der Pfarrkirche Maisach.
Es sind kleine Mosaiksteine, die ein friedliches und vereintes Europa formen. Und so ein kleiner Mosaikstein wurde vor kurzem in meiner Gemeinde Maisach gelegt, als drei Chöre zu einem gemeinsamen Kirchenkonzert in die Pfarrkirche St. Vitus in Maisach im bayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck einluden. Und die Chöre konnten unterschiedlicher nicht sein – haben aber ein gemeinsames Anliegen: Miteinander musizieren, miteinander feiern, miteinander leben. Die Chöre waren der Männergesangverein MGV 1912 aus Neuenkirchen im Münsterland, der Bergchor Coro Peralba aus den Dolomiten und der Gemischte Chor des Gesangverein Maisach.
Männergesangverein MGV 1912 aus Neuenkirchen im Münsterland
Gemischte Chor des Gesangverein Maisach
Bergchor Coro Peralba aus den Dolomiten
Jeder der Chöre hatte ein rund 20 minütiges Soloprogramm, anschließend sangen je zwei Chöre gemeinsam in der katholischen Pfarrkirche St. Vitus. Wenn Südtiroler da sind, da wird natürlich das Lied La Montanara (Das Lied der Berge) gesungen.
Und den Abschluss sangen alle drei Chöre und die Besucher gemeinsam die Europahymne „Freude schöner Götterfunken“. Sehr schön, dass der Chor aus Italien ihren Landsmann Alberto auf die Bühne gebeten haben, der in der Gemeinde Maisach seit Jahren erfolgreiche eine Eisdiele führt und seinen Chor nach Maisach geladen hatte. Auch ihm bedeutete die Europahymne sehr viel.
Gerade das Lied von Beethoven mit dem Schlusschor seiner neunten Sinfonie ließ mich erschaudern und es lief mir vor Begeisterung kalt den Rücken herunter. Wie wichtig ist ein gemeinsames Europa ohne Hass und Zweitracht gerade in der heutigen Zeit. Heute wird er europäische Gedanke von Faschisten, Nazis, Nationalisten und AfD-Propagandisten bedroht. Ich will mir meine Heimat und mein Europa aber durch diese brauen Unmenschen nicht kaputtmachen lassen, daher fand ich diesen Appell der Chöre für ein gemeinsames, friedliches Europa in unserer Pfarrkirche so wunderbar.
1972 wurde das Hauptthema des letzten Satzes vom Europarat zu seiner Hymne erklärt und 1985 von der Europäischen Gemeinschaft als offizielle Europahymne angenommen. In der Begründung heißt es, „sie versinnbildliche die Werte, die alle teilen, sowie die Einheit in der Vielfalt“. Richtig so.
Die drei Chöre singen zusammen die Europahymne – ein wunderbares Zeichen.
„An die Freude“ ist eines der berühmtesten Gedichte Friedrich Schillers. Es entstand im Sommer 1785 und wurde unter anderem von Ludwig van Beethoven im 4. Satz seiner 9. Sinfonie vertont. Vielen Dank für diesen schönen und wichtigen Abend bei uns in Maisach.
Ist eine Information im Internet vertrauenswürdig? Im Moment verbringe ich einen Teil meiner Schulung mit Medienkompetenz. Zur Vorbereitung von Referaten u.a. wird in der Regel auf Wikipedia und Co gegangen und kopiert. Doch ist die Info überhaupt wahr und kann ich mich auf dem Informationsgehalt verlassen?
Damit diese Frage künftig beantwortet werden kann, arbeitet der Saarbrücker Sprachtechnologe Thierry Declerck seit Anfang des Jahres im Rahmen des Projekts „Pheme“ mit Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen aus England, Österreich, der Schweiz, Bulgarien, Spanien und Kenia zusammen. Ziel der Forscher ist es, ein automatisches Analyseverfahren zu entwickeln, das dem Internetnutzer schnell und verlässlich mitteilt, ob er einer gefundenen Information trauen kann oder eher nicht. Die Ergebnisse werden in zwei Fallstudien getestet, Testgebiete sind Medizinische Informationssysteme und digitaler Journalismus. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt, hat ein Gesamtvolumen von rund 4,3 Millionen Euro und wird von der EU mit rund drei Millionen Euro gefördert. Ich finde diese Forschung super interessant.
Der Saarbrücker Sprachtechnologe Thierry Declerck
„Das Wahrzeichen Londons, das London Eye, brennt.“ Ein Satz wie dieser verbreitet sich über Facebook, Twitter und Co. explosionsartig. Aber stimmt er auch? Die Folgen solcher Falschmeldungen sind unberechenbar – je nach Brisanz des Inhalts ist von Gewaltexzessen bis hin zum Einbruch von Aktienmärkten alles möglich. Die Frage der Vertrauenswürdigkeit von Informationen im Netz stellt sich daher immer dringlicher. Auch jeder, der schon nach Krankheitssymptomen gesucht hat, kennt das Problem. Aber wie misst man den Wahrheitsgehalt von Online-Informationen? Und das schnell genug? Gemeinsam mit seinen internationalen Forschungspartnern will der Sprachtechnologe Thierry Declerck hierfür Antworten finden. Die Wissenschaftler arbeiten an einer robusten Methode, die jeweils zuverlässig angibt, wie vertrauenswürdig eine Information ist. „Wir konzentrieren uns dabei auf vier Arten problematischer Informationen: die Spekulation, die kontroverse Diskussion, die Fehlinformation und die gezielte Verbreitung falscher oder irreführender Tatsachen“, erklärt er.
Für mich klingt das alles nach Science Fiction, aber wir sind wohl nicht weit von einer Lösung entfernt. Eine der größten Herausforderungen hierbei ist die Datenflut. „Mehrere tausend Textnachrichten werden jede Sekunde neu eingestellt. Daher wenden wir Methoden an, um große Datenmengen zu verarbeiten, so genannte Big Data-Analysen“, sagt Declerck, der in der Computerlinguistik der Saar-Universität am Lehrstuhl von Professor Hans Uszkoreit und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz forscht. „Wir verbinden statistische Methoden mit präzisen sprachwissenschaftlichen Analysen. Die Lösung liegt in der Kombination der verschiedenen Verfahren. Im Projekt arbeiten hierzu Wissenschaftler unterschiedlicher Ausrichtung zusammen“, erläutert er. Computerlinguistische Sprachanalysen werden verknüpft mit Informationen aus sozialen Netzwerken, Inhalte werden mit zuverlässigen Datenbanken abgeglichen, statistisch geprüft und mittels Grafiken ausgewertet. Die Aussage wird gleichsam durch verschiedenste Filter geschickt; am Ende steht eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, die für oder gegen die Wahrheit spricht.
Declercks Aufgabe im Projekt ist die Sprachtechnologie. Er baut dabei auf Vorarbeiten im EU-Projekt „TrendMiner“ auf: „Wir haben Methoden entwickelt, die es möglich machen, aus der Datenflut Themen und Trends herauszufischen, die im Internet aktuell diskutiert werden. So lassen sich etwa Stimmungen erkennen.“ Mit Hilfe eines komplexen Systems aus Sprachverarbeitungs-Modulen will der Forscher jetzt die Informationen weiter auswerten, sie von ihrer Bedeutung und von Besonderheiten im Satzbau her erfassen. „Zum Beispiel wollen wir Satzstrukturen, die Zweifel am Wahrheitsgehalt einer Aussage ausdrücken, sowie bestimmte Schlüsselwörter wie ´scheinbar` oder ´nicht` automatisch erkennen“, sagt Declerck. Im Ausgangsbeispiel mit dem London Eye würde das System die Häufung von Zweifel wie „Stahl brennt doch gar nicht“ oder „Ich bin am London Eye, hier brennt nichts“ in seine Wahrheits-Analyse einbeziehen. Hierzu entwickelt Declerck derzeit mathematische Algorithmen: In Zahlen übersetzt, lassen sich Muster und Strukturen erkennen – die Informationen werden berechenbar.
Besonderer Knackpunkt für die Forscher wird die Unbeständigkeit der Wahrheit in unserer realen Welt sein. Was heute wahr ist, kann morgen schon falsch sein: „Der Faktor Zeit spielt eine große Rolle. Zum Beispiel ist eine Aussage der Form ´X ist Präsident des Landes Y` nur so lange wahr, wie der genannte Präsident auch tatsächlich amtiert. Unser System muss sich also ständig anpassen können“, erklärt er. Daher verknüpft er die zu überprüfenden Informationen mit den entsprechenden Daten in zuverlässigen Quellen, z.B. Online-Nachschlagewerken wie DBpedia. „Hinter den Texten solcher Datenbanken liegen verschlüsselte, maschinenlesbare Informationen. Wir nutzen diese derzeit sozusagen als Spielwiese, um Gesetzmäßigkeiten zu finden und neue leistungsfähige Algorithmen zu entwickeln“, sagt der Sprachtechnologe.
Die EU fördert das Projekt „Pheme“ als „Specific Targeted Research Project (STREP)“. Partner im Projekt sind in England die University of Sheffield (Koordinator), das Kings College London, sowie die University of Warwick, in Österreich die Modul Universität Wien, in der Schweiz swissinfo.ch, in Bulgarien Ontotext, in Spanien ATOS Spain SAU, in Kenia Ushahidi und in Deutschland die Universität des Saarlandes.
Die EU verbietet die alte Glühbirne und hat dafür auch gute Gründe wie Energieeffizienz. Aber ich bin ehrlich: Von den neuen Energiesparlampen bin ich bisher enttäuscht. Ich finde sie einfach zu dunkel. Sie brauchen eine Zeit bis sie ihre volle Leuchtkraft entfalten. Da waren mir die alten Glühbirnen lieber. Klick und es war hell und nicht einige Zeit ein Gefunzel. Das überzeugt mich nicht.
Und jetzt sehe ich im Kinderkanal in der Sendung Logo, dass manche Energiesparlampen auch ziemlich gefährlich sein können. Wenn die Lampe zu Bruch geht, kann giftiges Quecksilber entweichen. Dankeschön liebe Leuchtmittelindustrie. Habt ihr sie noch alle?
Falls die Energiesparlampe zu Bruch geht, heißt es als Empfehlung: Fenster auf, alle Personen aus dem Zimmer und 15 Minuten Durchzug. Die Scherben mit Handschuh aufsammeln und dann in ein verschließbares Gefäß. Anschließend alles zum Sondermüll. Ich habe beim Kauf von Energiesparlampen darauf geachtet, dass die Birne mit einer Art Gummiüberzug eingekleidet sind, damit sie beim Runterfallen nicht kaputt gehen. Leider nimmt durch dieses Gummikondom die Leuchtkraft ab.
Wenn es die Möglichkeit gibt, kaufe ich jetzt Restbestände der alten Glühbirne auf. Sie haben geleuchtet und waren nicht extrem gefährlich. Hier könnte die Politik in Form von Ilse „Internet nein Danke“ Aigner mal aktiv werden. Oder geht das nicht, weil Osram mit Sitz in München von der neuen EG-Verordnung profitiert?
Zur Klarstellung: Ich bin nicht gegen Energiesparen, aber ich habe etwas dagegen, wenn ich mir überteuerte und zudem noch hochgiftige Birnen in die Hütte hängen soll.
Seit Ewigkeiten gibt es diese Blöcke für Gastwirtschaften. Vieles wurde in unserer Mediengesellschaft modernisiert, auf CI getrimmt, angepasst oder umgestaltet – nur diese Blöcke nicht. Die EU mischt sich in vielen ein, warum nicht auch hier?
Zugegeben, die Blöcke erfüllen ihren Zweck tadellos. Die Biere des Abends werden zusammengefasst, dazu der Schweinshaxn und der Schnappes. Auf Sauberkeit kommt es nicht an, sondern auf Praxistauglichkeit. „Ziehst mich ab!“ habe ich mal im Saarland gehört. In Oberbayern heißt es schlichtweg „Zahlen!“ und in der schwäbischen Höflichkeitsform „Ich tät dann gern zahlen wollen!“ Der Wirt schreibt die Beträge auf dem holzhaltigen Papier untereinander und addiert. Am Schluss wird schwungvoll die Endsumme hingeschrieben, zack das war es. Kohle her! Nach dem Kassieren verschwindet der Block wieder in der Kittelschürze des Gastwirts oder wandert mit dem Geld in den aufgeklappten Geldbeutel des Kellners.
Ich habe diese Blöcke überall in Deutschland gesehen, aber auch nur dort. In den USA haben die Diners fette Blöcke im Stil eines Zeitungsreporters und in Italien merkt sich der Ober alles und bringt etwas völlig anders.
Ich weiß noch, dass die Wirte immer etwas nervös wurden, wenn man ihnen beim Schreiben zugeschaut hat. Kopfrechnen sollte eigentlich zur Grundqualifikation eines Gastwirts gehören, aber als Kind machte ich gerne mit meiner Nachrechnerei den Ober nervös. Im Grunde war ich als Kind auf addieren trainiert und meist den armen Ober überlegen, der am Ende immer fragte: Stimmt es?
Wahrscheinlich sollte ich in die Herstellung dieser Blöcke investieren, denn die Wirtslobby fordert das Papier ein und hält daran fest. Aber wahrscheinlich gibt es ein Monopol auf diese Blockproduktion und dann muss doch wieder die EU ran.
Ich trete für Europa ein und doch immer wieder flackert der Bürokratie-Irrsinn aus Brüssel auf, der es schwer macht für Europa einzutreten. Jüngstes Beispiel sind die Rolltreppen. Sie dürfen seit 1. Januar nicht mehr mit Kinderwägen benutzt werden. Ich halte dies für einen ausgemachten Schwachsinn. Damit kam die EU Forderungen der Rolltreppen-Industrie-Lobby nach.
Ein Twitter-Kollege @Nachrichten_muc verbreitete in seinem Dienst ein schönes Zitat von MVG-Chef Herbert König: „Wir wurden von dieser neuen Norm genauso überrascht, wir haben sie nicht gewollt und ich halte sie für ausgemachten Blödsinn.“ Die ganze lesenswerte Meldung gibt es hier.
München hat derzeit 761 Rolltreppen und als zweifacher Papa habe ich natürlich die Rolltreppen mit den Kinderwägen benutzt. Gut, meine Kinder sind aus dem Alter raus und können selbst laufen, doch natürlich habe ich als treusorgender Papa aufgepasst, dass kein Kind aus dem Wagen fällt. Genauso wie bei Drehtüren sich kein Zwerg die Finger einklemmt oder die Hände vom heißen Herd nimmt. Ich glaube, das nennt sich Verantwortung. Hallo EU: Wie wäre es, wenn man Menschen mit Kindern den Einstieg in den Zug verbietet? Denn das kleine Baby könnte ja zwischen Zug und Bahnsteig geraten? Also verbieten, verbieten, verbieten.
Ein Trost gibt es: Die neue Norm gilt zunächst nur für ab 1. Januar 2010 neu zugelassene Rolltreppen. Allerdings wollen die Rolltreppen-Hersteller das Verbot auch auf bisher zugelassene Rolltreppen ausdehnen.
Da fällt mir ein: Wollte sich nicht mein ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber um den Bürokratieabbau in Brüssel kümmern?
Wie viel kosten sechs Semmeln (für Franken und Preußen: Brötchen, Schrippen, Stullen)? Eigentlich kein Problem, sollte man meinen. Bei meinen Urlaub in Burgeis in Südtirol fand ich ein drohendes Unheil der EU-Verwaltung heraus.
Hier wiegt die Bäckereifachverkäuferin die Backwaren ab und errechnet dann den Preis. Wie blöd ist denn das? Es ist ja genau wie beim Metzger/Fleischer? Mal kosten damit drei Semmeln 80 Cent, dann wieder 96 Cent. Das ist doch ein Blödsinn. Die Vorteile eines solchen Vorgehens leuchten mir nicht ein. Klar, jetzt kann ich vergleichen, ob die dicken Semmeln in der Bäckerei A im Verhältnis billiger sind, als in die nicht so dicken Semmeln in der Bäckerei B. Drei Semmeln für 75 Cent geht dann künftig nicht mehr, wenn sich diese EU-Unsitte bei uns durchsetzt. In Südtirol fand ich diese Regulierungswut störend.
Finanzminister Peer Steinbrück will keine reduzierte Mehrwertsteuer auf Restaurant- und Handwerkerrechnungen in Deutschland einführen. Nachdem sich am Dienstag dieFinanzminister in Brüssel geeignet haben, bleibt Steinbrück eisern. In Deutschland werde es diesen reduzierte Mehrwertsteuersatz nicht geben. Mit ihm nicht. Aber lieber Herr Bundesfinanzminister, aber sicher ohne Sie.
Wahlen stehen vor der Türe und da heißt es für die Friseure aktiv Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Personalintensive Gewerke, wie das Friseurhandwerk, könnten von der reduzierten Mehrwertsteuer profitieren. Steinbrück hatte jahrelang die Forderungen Frankreichs und anderer Länder nach einer Senkung der Mehrwertsteuer auf personalintensive Dienstleistungen blockiert. Seine Begründung: Es gibt keinen europaeinheitlichen Beschluss.
Dieser Beschluss liegt jetzt vor, doch Peer bleibt stur. Die Friseure haben bisher wenig auf die Werbetrommel gehauen, doch das sollte sich ändern. Wenn jeder Friseur seinen Kunden die Vorteile erläutert, dann wird eine große Maschinerie zum Laufen gebracht. Der Kunde auf dem Friseurstuhl kann gar nichts anderes als zuhören, schließlich sind Friseure nicht nur Handwerker, sondern auch Mundwerker. Jetzt liegt es an der Zunft ihre Interessen zu vertreten.Ein positives Beispiel haben wir schon. Der Friseur von Horst Seehofer. Danke an den Friseur von Horst Seehofer, der vom Ministerpräsidenten im 4-Wochen-Rhythmus den ermäßigten MwSt-Satz für Friseure fordert.
Ich freue mich schon auf die Auseinandersetzungen.