Neulich fand ich in einer Schachtel viele Schätze aus meiner Jugend wieder. Ich fand lang gesuchtes Spielzeug aus den Jahren 1974 bis 1978 wieder, darunter die Comet von Captain Future. Über den Spielzeugfund habe ich gebloggt.
Ich liebte als Kind die Serie, ich verehre noch heute die Musik von Prof Christian Bruhn und ich habe damals bei Spielwaren Reindl in Fürstenfeldbruck das Raumschiff Comet für viel Geld gekauft. Das Modell hieß Future Comet und stammt von Popy.
Es ist kein offizielles Lizenzprodukt, aber ich hab es geliebt. Leider fehlt ein Solarpanel und ich hoffe, es taucht in weiteren Kisten auf. Die Raketen sind alle vorhanden. Das Modell wurde 1978 von der japanischen Firma Popy unter der Produktlinie „Popynica“ veröffentlicht. Es trägt die Modellnummer PB-78 und ist Teil der Chogokin-Serie, die für hochwertige Spielzeuge mit Metallanteilen bekannt ist. Das „Future Comet“-Modell besteht aus einer Kombination von Die-Cast-Metall und Kunststoffteilen. Es verfügt über bewegliche Teile und abnehmbare Komponenten.
Ich hatte mir neulich überlegt, die Comet bei eBay zu kaufen, erschrak aber über die aufgerufenen Preise. Nun hab ich mein persönliches Original wieder.
Ich habe mit Google Notebook einen Podcast geschaffen.
Kaum höre ich die fantastische Musik von Prof Christian Bruhn, da kehre ich zurück in meine Jugend vor dem Fernseher meiner Eltern, um mir meine Serie Woche für Woche reinzuziehen: Captain Future
Captain Future ist weit mehr als eine Science-Fiction-Serie – für viele ist sie ein emotionales Stück Kindheit und ein Tor zu unendlichen Abenteuern im Weltraum. Die japanische Anime-Serie, die in den 1980er Jahren im deutschen Fernsehen lief, fasziniert bis heute mit ihrer Mischung aus spannenden Geschichten, unvergesslichen Charakteren und einem Hauch von Nostalgie. Daher musste ich mir einfach die Figur des Captains als Weihnachtsgeschenk kaufen. Diese Figur besteht aus Vinyl und PVC. Sie ist ca. 23 cm groß und wird in einer Fensterbox geliefert. Hier das Unboxing der Figur von Toei Animation.
Zugegeben, die Figur ist nicht perfekt. Sie wirkt etwas blas und die Farben weichen vom Original etwas ab. Aber mir geht es erst einmal um das Symbol Captain Future mit dem ich positive Kindheitserinnerungen verbinde.
Captain Future, der mutige Held mit seinem treuen Team – Grag, der Roboter, Otto, der Androide, und Professor Simon Wright, das „lebende Gehirn“ – verkörpert den Pioniergeist und die Sehnsucht nach den Sternen. Die Serie ließ uns träumen, dass Wissenschaft, Freundschaft und Mut die Schlüssel zur Lösung aller Probleme sein könnten. Die Abenteuer, die Captain Future in den Tiefen des Universums erlebte, waren nicht nur fantasievoll und actionreich, sondern auch voller philosophischer Fragen über das Leben, die Menschlichkeit und den Fortschritt.
Ein besonderer Zauber ging von der legendären Musik von Christian Bruhn aus. Die Synthesizer-Melodien gaben der Serie eine Atmosphäre, die uns bis heute in ihren Bann zieht – eine Mischung aus Hoffnung, Weite und Melancholie, die perfekt zu den Bildern fremder Planeten und technischer Wunder passte. Ich hatte das Glück mit Prof. Bruhn ein langes Interview zu führen, ein großartiger Mann.
Captain Future ist nicht einfach nur Fernsehen, sondern ein Kultphänomen, das die Vorstellungskraft einer ganzen Generation geprägt hat. Es war eine Serie, die uns lehrte, an das Gute zu glauben, Grenzen zu überwinden und den Mut zu haben, neue Welten zu entdecken. Auch Jahrzehnte später bleibt Captain Future ein Symbol für Abenteuerlust, Träume und die unendlichen Möglichkeiten, die der Blick in den Sternenhimmel eröffnet.
Er ist einer der Giganten der deutschen Musikindustrie. Prof Christian Bruhn schuf in seinem 90jährigen Leben Ohrwürmer, Schlager, Werbejingles, Jazz und Filmmusik. Der Generation meiner Eltern ist er in Erinnerung mit Songs wie Mamorstein und Eisen bricht oder Ich möchte der Knopf an deiner Bluse sein, generationenübergreifend haben wir seine Werbejingles wie „Nichts geht über Bärenmarke“ oder „Wir geben Ihrer Zukunft en zuhause – LBS“ im Ohr und meine Generation verehrt ihn für die deutsche Musik von Captain Future oder Heidi, Markus Elfert und ich trafen die Legende Prof Christian Bruhn in seinem Anwesen in München zu Interview.
Wir trafen auf einen absoluten Medienprofi, der bereitwillig, freundlich und voller Engagement uns fast eine Stunde lang seiner Zeit widmete und ins sein Studio einlud, um seine Lebensgeschichte vor unserer Kamera zu erzählen. 45 Minuten Interview voller Lebenserinnerungen, Weisheiten und Einschätzungen sind dabei herausgekommen. Von der frühen Jugend über sein musikalisches Schaffen bis hin zu seinem Engagement bei der GEMA und Künstlicher Intelligenz in der Musik kam alles zur Sprache.
Meine Generation ist Prof. Christian Bruhn zu Dank verpflichtet. Seine Musik hat mich von Jugendtagen begleitet und während ich diese Zeilen tippe, läuft die Soundtrack von Captain Future und die Compilation Meine Welt ist die Musik. Ich blättere durch die gefundenen Lieder von seiner ersten Frau Katja Ebstein und meine Vinyl-Soundtracks von Tim Thaler, Oliver Maas und Manni der Libero.
Es gibt Menschen, denen ist meine Mediengeneration zu enormen Dank verpflichtet. Ohne diesen Menschen hätte es Biene Manja, Wickie und die starken Männer, Heidi, die Muppet Show, Captain Future und ähnliche Serien der siebziger Jahre nicht gegeben. Dieser Mensch ist Josef Göhlen, genannt der Insektenjupp.
Mein Kollege Markus Elfert von Filmreport und ich hatten die Chance auf ein Interview mit der am 7. Dezember 1931 geborenen Fernsehlegende. Danke für diese Ehre und die erwiesene Freundlichkeit.
Göhlen prägte das Familienfernsehen einer ganzen Generation, meiner Generation. Er brachte die Augsburger Puppenkiste ins deutsche Fernsehen, schrieb selbst das Stück Bill Bo und seine Kumpanen und revolutionierte das deutsche Kinder- und Jugendfernsehen.
Er befreite es von dem erhobenen Zeigefinger der Pädagogik der siebziger Jahre und brachte uns Kindern die perfekte Fernsehunterhaltung, die uns bis heute geprägt hat. Ohne Göhlen gibt es keine Klassiker der TV-Unterhaltung, die wir Kinder und Jugendliche uns Woche für Woche reingezogen hatten mit den Sprüchen unserer Eltern, doch weiter weg vom heimischen Grundiggerät zu gehen, sonst bekäme man eckige Augen.
Den Spitznamen Insektenjupp bekam er von einem Kollegen, als Göhlen mit der Biene Maja höchst erfolgreich im ZDF war. Kaum eine Schlagerparty bei der das Lied zu vorgerückter Stunde nicht gesungen wird. Die Musik wurde zum musikalischen Volksgut einer ganzen Genration, natürlich in der Version von Karel Gott, obwohl es auch ein paar Folgen mit James Last gab. Ein Buch wie Biene Maja war Familienunterhaltung, nicht die seelenlose 3D-Animationsserie für Kinder, die 2012 verfilmt wurde. Allerdings hätte ein Stoff wie Biene Maja nach dem Buch von Waldemar Bonsels es heute wohl schwer. In verschiedenen Zeitungen veröffentlichte Bonsels antisemitische Artikel und diente sich in opportunistischer Haltung dem Regime an. Nach dem Zweiten Weltkrieg inszenierte sich Bonsels als verbotener Autor und kurzzeitiger Exilant. Den Erfolg seiner Biene tat die Diskussion um die Person Bonsels keinen Abbruch. Ich mag die Figuren aus der Serie, kann mich mit dem Faulen Willy und der besserwisserischen Maus Alexander identifizieren. Die Serie war nicht nur für Kinder, sondern für die ganze Familie. Auch die Erwachsenen wurden von Biene Maja unterhalten.
Die Arbeiten Josef Göhlens haben Fernsehgeschichte geschrieben und sie haben unsere persönliche Mediengeschichte geschrieben. Er verhandelte mit den japanischen und amerikanischen Studios und hatte das richtige Näschen. Er brachte Anime nach Deutschland ohne dass wir wussten, dass es Anime überhaupt gab. Heidi und Co waren für uns Kinder einfach Zeichentrickfilme. Heidi entstand bis 1974 unter der Regie von Isao Takahata beim Studio Zuiyo Enterprise. Takahata war Mitbegründer von Studio Ghibli und vor allem durch seine Arbeiten für dieses Produktionsstudio bekannt.
Aber auch für neuere Serien hatte Göhlen die richtige Nase. So gehen auch die Simpson auf seine Spürnase zurück, obwohl die deutschen TV-Sender hier sehr zwanghaft waren und das Potential der Serie nicht erkannten. Göhlen sollte recht behalten.
Zeitweise arbeite er mit Leo Kirch, um das das Geschäft der Privatsender zu verstehen und lernte Kirch auch persönlich kennen. Ein guter Freund ist auch über die Jahre Christian Bruhn geworden. Der Schöpfer der deutschen Titelmusik von Captain Future, Tim Thaler und mehr hält den Kontakt zu Göhlen über all die Jahre noch immer. Göhlen unterschrieb mir auch ein Captain Future-Foto mit der Unterschrift von Christian Bruhn, das in meinem Arbeitszimmer hängt.
Das Veranstaltungsforum Fürstenfeld war Gastgeber für die Animuc 2018.
Es war meine erste richtige Cosplay-Veranstaltung und es wird nicht die letzte sein. Ich war begeistert von der Animuc 2018 in meiner Heimatstadt Fürstenfeldbruck. Es war die zehnte Animuc und ich hab mich richtig wohl gefühlt. Diese Art von Menschen sind sympathisch und äußerst engagiert. Und Fürstenfeldbruck präsentierte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner besten Seite.
Eigentlich begann für mich die Animuc bereits einen Tag vorher. Meine Frau und ich waren von einem älteren Ehepaar zum Geschäftsessen eingeladen. Zu später Stunde kamen zu unserem Italiener eine Gruppe von Cosplayer samt Kostüme zum Speisen. Unsere Gastgeber waren von den jungen Leuten sehr angetan und fragten mich aus, was es denn mit diesen Figuren auf sich habe. Die Bildungsbürger staunten nicht schlecht über das Engagement der jungen Leute. Die Welt von Manga und Animie war ihnen bisher verschlossen geblieben.
Kostüme aus dem Schrank
Am nächsten Tag hieß es für die ganze Familie: Auf gehts zur Animuc ins Kloster Fürstenfeld. K1 und Ehefrau zogen sich keine Kostüme an, K1 hängte sich einen grünen Umhang von Attack on Titan um und ich zwängte mich in die Offiziersuniform von Captain James Tiberius Kirk. Ich habe dieses Outfit vor Jahren teuer als Trekkie erstanden und irgendwie muss es über die Jahre im Schrank eingegangen sein. Naja, hilft nichts – ein bisschen Cosplay muss auch für mich sein.
Am Veranstaltungsforum Fürstenfeld, dem Kloster Fürstenfeld, angekommen stellte ich fest: Mein Star Trek-Outfit passt nur ungefähr ins Ambiente. Ich war der einzige Trekkie, hab aber zu meiner Ehrenrettung noch ein paar Star Wars-Fans mit ihren Outfit als Sturmtruppen, Darth Vader oder imperiale Offiziere getroffen.
Großes Lob für meinen Bloggerkollegen Michi Bernhard, der altersgemäß als Obi Wan ging. Er musste drei Tage lang seine Tochter begleiten, die ein starkes Kostüm aus Black Butler trug. Und da waren schon meine Probleme. Viele der dargestellten Charaktere kannte ich gar nicht. Ich bin nicht die Generation, die mit Mangas und Animies aufgewachsen ist, meine Kinder dagegen schon.
Ich kannte freilich die japanischen Zeichentrickfilme meiner Jugend wie Heidi, Captain Future und Co, kenne die großen Filme der Ghibli-Studios, bin auch vertraut mit zahlreichen Figuren aus der Videospielewelt – allen voran natürlich Pokémon und Super Mario, doch bei den Feinheiten aus dem Cosplayer-Universum muss ich passen. Ich lese zwar, wie jeder Einsteiger Death Note (find ich gut), traue ich an Corpse Party heran, liebe abgöttisch Akira, aber dann wird es schon eng. K1 und K2 horten Hunderte von Mangas und kennen die Entwicklungen der Figuren genau. K2 ist Spezialist für Tokyo Ghoul, während K1 mehr auf Attack on Titan aus ist.
Death Note muss sein.
Egal, ich habe mich mit der Masse der Cosplayer mitbewegt und bin in ihnen untergetaucht. Immer wieder habe ich von den freundlichen Wesen Fotos gemacht. Dabei haben sich die meisten in Szene gerückt und nett posiert. Ein paar gab es, die wollten nicht in ihren Kostümen fotografiert werden – warum sie dann auf eine Cosplay-Veranstaltung wie die Animuc gehen, weiß ich nicht, ist mir aber auch egal.
Ich habe gesehen, mit welcher Detailliebe die Cosplayer an ihren Kostümen basteln, nähen, kleben. Es gibt sogar eine Art Erste Hilfe Stand mit Nähmaschinen und Stoffen, um kleinere Unfälle an Ort und Stelle zu richten. Dort wollte man nicht, dass fotografiert wird, dabei fand ich dies eine schöne Geschichte.
Bei der Animuc spürt der Besucher soviel Zuneigung und Liebe, dachte ich mir immer wieder. Dann und wann tauchten auch junge Menschen auf, die man einfach umarmen konnte – schließlich trugen sie ein Schild „Hug me“ um den Hals. Ich umarmte nur einen zwei Meter Bären oder Tiger, um als alter Mann nicht in Erklärungsnöte zu kommen, warum ich ein junges Mädchen umarme. Da bin ich einfach zu alt, finde aber die Geste wunderbar. Ein paar pubertierende Jugendliche nützten es freilich aus mit dem anderen Geschlecht in Berührung zu kommen.
Foto von Serge und Kicka auf der Animuc
Zudem gab es auf der 10. Animuc in Kloster Fürstenfeld ein umfangreiches Programm. Es gab beispielsweise zwei Ehrengäste Serge und Kicka – mit denen konnten Fans ein Foto machen. Dazu haben sich die Gattin und ich in eine lange Schlange eingereiht. Natürlich wurden wir angesprochen und junge Menschen wollten mit uns über Serge und Kicka reden. Selbstverständlich hatte wir keine Ahnung, wer Serge und Kicka überhaupt sind, also improvisierten wir. Als wir an der Reihe kamen, wurden wir in die Mitte genommen und Serge und Kicka postierten sich um uns herum. So bekam ich mit, dass Serge als Russland kam und Kicka aus Italien und beide irgendwie berühmt sind. Also gibt es jetzt ein Foto von meiner Frau und mir mit zwei Berühmtheiten aus der Cosplayer-Szene. K1/2 staunten nicht schlecht und die Likes des Fotos auf Facebook und Instagram sprechen Bände.
Go-Spielen auf der Animuc
Gerne hätte ich auch einen Kochkurs-Workshop besucht, denn asiatisches Essen liebe ich und freue mich immer über Inspiration. Leider kamen wir zu spät. Nächstes Jahr muss ich dahin und mir Impulse für meine Küche holen.
Richtig etwas gelernt habe ich beim Go-Kurs. Go ist ein asiatisches Brettspiel und was so leicht aussieht, ist saumäßig kompliziert. Meine Frau und ich haben uns von Thomas Furtner die Grundregeln erklären lassen und Thomas Furtner ist ein guter Lehrer selbst bei so begriffsstutzigen Schülern wie ich einer bin. Und ich muss sagen: Go macht Spaß und strengt die kleinen grauen Zellen gehörig an. Ich hatte mir eine Woche zuvor die Dokumentation AlphaGo angeschaut für ein Seminar zur Künstlichen Intelligenz. Dort tritt Software gegen Weltklasse-Go-Spieler an und fegt die Menschen vom Platz. Wirklich faszinierend und ich habe mir gleich eine Go-App für das iPad geladen.
Shoppen was das Cosplayer-Herz begehrt auf der Animuc
Und natürlich musste geshoppt werden. In der Tenne der Klosteranlage gab es zahlreiche Stände verschiedener Händler. Kostüme, Bücher, Schmuck, Waffen, Spielfiguren, Anhänger, Perücken – alles, was das Cosplayer-Herz begehrt. Die Preise sind nicht ohne und K1/2 warfen sich gleich in die Schlacht. Ich hatte im Flohmarktbereich die 19teilige Manga-Serie Battle Angel Last Order in Blick, aber 175 Euro waren es mir die sicherlich tollen Bücher nicht wert.
Froh war ich übrigens, dass ich keinen Stand mit Anime-Score und Soundtracks im größeren Stil gefunden habe. Das wäre garantiert mein Groschengrab geworden. K2 hat zwar viel BTS-Klamotte gefunden, aber kaum K-Pop CDs, oder wir haben sie übersehen. Das wäre auch noch eine Bereicherung gewesen.
Friedliche Animuc
Immer wieder schlenderte ich durch die Gärten des Klosters, unterhielt mich und war begeistert über die Liebe zum Detail. Ich traf auf Gandalf und andere Figuren wie Desmond Miles aus Assassin’s Creed.
Ich dachte mir: Wenn eine Gruppe von Hunderten von Erwachsenen auf einem Fleck sind, dann gibt es immer Ärger, Besoffene und Rangeleien. Bei der zehnten Animuc habe ich davon nichts gesehen. Cosplayer sind ein bezauberndes Volk und die nächste Veranstaltung in Mannheim ist bereits gebucht. Mir gefällt das Spektakel.
Natürlich war ich als Kind ein Fan der ZDF-Weihnachtsserie Timm Thaler. Der Erfolg der Serienfigur war lange Zeit der Fluch des Hauptdarstellers Thomas Ohrner. Den Erfolg der Serie machte nicht nur die nette Geschichte von James Krüss, die schauspielerischen Leistungen von Ohrner und vor allem Horst – es ist der Teufel – Frank aus, sondern auch die fabelhafte Musik von Christian Bruhn. Er schrieb 1980 den legendären deutschen Soundtrack zu Captain Future, der ihn in die Herzen der Fans katapultierte und weitere Aufträge sicherte. Ein Jahr zuvor spielte Bruhn, der übrigens von 1991 bis 2009 Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA war und heute Musikprofessor in Nürnberg ist, den Soundtrack zu Timm Thaler in seinen Münchner Studie ein.
Das Kölner Label Diggler veröffentlichte dankenswerter Weise im Jahre 2004 den Soundtrack Timm Thaler mit vier Bonus-Tracks, 16 Seiten Booklet und einem Grußwort von Christian Bruhn. Beim Reinhören erkenne ich wieder, dass Captain Futureund Timm Thaler nahezu Geschwister sind. Ideen von Timm Thaler werden bei Captain Future wieder aufgegriffen und perfektioniert. Jeder, der den Space-Sythni-Sound von Captain Future mag, sollte unbedingt den Soundtrack von Timm Thaler hinein hören. Vor allem das melancholische Thema der Serie in G-Moll mit Moog-Flöten von Kristian Schulze geht ins Ohr und erinnert an die Jugendtage vor dem Fernseher. Aber auch die andere Musik des Albums zeigt das Können von Bruhn. Wunderbare analoge Synthi-Musik, warm, technisch, leicht jazzig – und trotz des hohen Alters ist die technische Qualität der Aufnahme ein wahrer Hörgenuss.
Bruns hat dafür gesorgt, dass ich als Kind gerne vor der Glotze gesessen habe und hat meine persönliche TV-Geschichte geprägt. Ohne Bruhn wäre meine TV-Erfahrung eine andere gewesen, sie wäre langweilig. Bruhn schuf den Sound zu Wickie, Silas, Sinbad, Jack Holborn, die Wicherts von nebenan. Aber auch Bruhn war zu seiner Zeit ein moderner Sounddesigner. Er schuf die Jingels für u.a. die LBS „Wir geben ihrer Zukunft ein zu Hause LBS!“ und Milka „die zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt“. Dafür ein herzliches Dankeschön von meiner Seite an Christian Bruhn.
Captain Future soll ins Kino kommen. Als diese Meldung durch die Kino-Blogs ging hab ich mich riesig gefreut. Captain Future war ein Held meiner Jugend und ich verpasste als Kind keine Folge der spannenden Zeichentrickabendteuer. Anders als Heidi, Wickie oder andere Zeichentrickserien waren der Captain wohl ausschließlich für uns Jungs gemacht. Ich kannte kein Mädchen, das sich von den Abenteuern angezogen war. Die Crew hatte für jeden etwas: Prof. Simon Wright – das lebende Gehirn, war wohl für den Intellektuellen, Grag der starke Mann bzw. Roboter, Otto war für den schlichten Humor zuständig, der weise alte Mann Ezella Garnie und die flotte und zugleich schüchternde Joan Landor. Aber über allem stand natürlich der Captain. Ja, so funktionieren Boy-Groups, jeder hat eine Rolle zu spielen und ich liebte es. Vielen Dank an Toei Animation, die Ende der siebziger Jahre die Anime-Serie auf die Mattscheibe brachte. Leider war die deutsche TV-Version geschnitten, denn wenn ich mir heute die Folgen auf DVD Captain Future – DVD Collection 1 (4 DVDs) und Captain Future – DVD Collection 2 (3 DVDs) anschaue, dann packt es mich. Ich glaub Jugendschützer liefen damals gegen die Serie Sturm, die im ZDF gezeigt wurde. Ursprünglich produzierten die Japaner unseren Captain Future für das Abendprogramm.
Ich liebte auch die deutsche Musik von Christian Bruhn. Den Soundtrack Captain Future kaufte ich mir Jahre später und höre ihn noch immer gerne. Als ich auf einen meiner USA-Reisen mal Captain Future im US-Fernsehen sah, war ich enttäuscht. Es lag nicht an der – für mich falschen Stimme – sondern es lag an der falschen Musik. Der internationale Markt hat wohl von der genialen Musik von Christian Bruhn nichts mitbekommen. Das ist schade und ich hoffe, dass er zumindest bei der anstehenden Kinoversion den Score beisteuert.
Chancen dazu hat er, denn Regie führt auch ein Deutscher: Christian Alvart, Regisseur von „Antikörper“ und „Pandorum“, soll den Film in Szene setzen. Beide Filme haben mich nicht vom Hocker gehauen, also Alvart reiß dich zusammen und versau hier nicht meine Jugend. Er sagte in einem Interview: „ Wir entwickeln Captain Future als eine große, amüsante Weltraum-Oper für die ganze Familie – in der Hoffnung, dieselbe Begeisterung, die ich empfand, als ich den Weltraum durch die Augen des Captains erkundete, auf der Leinwand erneut zu kreieren.“
Doch wer wird den Captain spielen? Wahrscheinlich wieder so ein Jungstar, dessen Name ich schon gleich vergessen habe. Grag, Otto und Simon werden wohl von CGI dargestellt. Besonders Otto kann sich durch aktuelle Morphing-Technik schön verändern.
Die Originalromane von Edmond Hamilton Edmund Hamilton: Das Erbe der Lunarier – Captain Future habe ich nie gelesen. Ich glaube es gibt 17 Stück. Wahrscheinlich ist es kein Verlust. Aber ich habe gerne Captain Future gespielt. Ich hatte die Comet, das Raumschiff des Captains als Metallmodell und die Comet liegt noch immer im Keller. Leider verloren habe ich das Brettspiel „Captain Future – Die Eroberung der Planeten“. Hier war ich ungeschlagen. Entweder spiele ich in meiner Jugend Risiko oder eben Captain Future.
Als Kind hatte ich den Bausatz der Saturn V-Rakete. Das Original flog mit Neil Armstrong und Kollegen zum Mond. Raumfahrt faszinierte mich Zeit meines Lebens und vielleicht daher kommt auch meine Liebe zum Science-Fiction-Film. Ich verschlang von Yps das Planetenbuch, las Isaac Asimov, Stanisław Lem und Arthur C. Clarke und sammelt Raumschiffmodelle. Die liebsten Modelle waren mir die Comet von Captain Future, Raumschiff Enterprise und der Adler aus Mondbasis Alpha. Natürlich war ich von der realen Raumfahrt fasziniert, obwohl die NASA das Geld zum Fenster rauswarf. Ich war absolut dafür, dass das erste Space Shuttle mit der Bezeichnung OV-101 den offiziellen Namen Enterprise erhielt. Mit ihr wurde das Flugverhalten der Raumfähren getestet und meine Enterprise ist nie in den Weltraum geflogen, weil sie kein Hitzeschild hatte. Das erste Space Shuttle, das in den Weltraum flog, war die Columbia.
Die Starts dieser späteren Space Shuttles begeisterten mich und auch die Landung der Robotor auf dem Mars war super. Schockiert war ich über die Unglücke im Space Shuttle-Programm. Noch heute muss ich schlucken, wenn ich daran denke.
Jetzt gilt es für mich ans Sparen: Für 28,8 Millionen US-Dollar kann ich ab Herbst ein ausrangiertes Space Shuttle kaufen: Entweder die Raumfähre Atlantis oder doch besser Endeavour? Die Dinger sind ein Schnäppchen, schließlich wollte die NASA ursprünglich 42 Millionen US-Dollar. Bis zum 19. Februar kann ich mich als Interessent bei der NASA melden. Kostenlos zu haben sind übrigens die Haupttriebwerke der Shuttles und anderes Zubehör. Allerdings muss ich den Transport selbst übernehmen, so die NASA-Pressemitteilung.