Archive for Juli 2023

Filmmusiktipp: Psycho von Bernard Herrmann

30. Juli 2023

Bernard Herrmanns Aufnahme von “Psycho” ist ein Meisterwerk der Filmmusik. Die Musik ist so ikonisch wie der Film selbst und hat die Art und Weise, wie wir Filmmusik hören und verstehen, für immer verändert. Herrmanns Verwendung von Streichern und Perkussion ist besonders bemerkenswert. Die berühmte Duschszene wird durch das Schreien der Streicher untermalt, was eine unheimliche Atmosphäre schafft. Die Musik ist so effektiv, dass sie den Film ohne Dialog tragen könnte.
Bernard Herrmann war ein US-amerikanischer Komponist und Dirigent, der durch seine Arbeit an Filmmusik bekannt wurde. Hier eine schöne Vinyl-Ausgabe.

Er wurde am 29. Juni 1911 geboren und starb am 24. Dezember 1975. Herrmann arbeitete mit vielen berühmten Regisseuren zusammen, darunter Alfred Hitchcock, François Truffaut und Martin Scorsese. Er komponierte die Musik für viele Filme, darunter “Citizen Kane”, “Vertigo” und “Psycho”. Sein letztes Werk war Taxi Driver. Nachdem der letzte Takt eingespielt war, verstarb Herrmann.

Bernard Herrmanns Musik für Alfred Hitchcocks Film „Psycho“ wird weithin als bahnbrechende Leistung in der Filmmusik angesehen und hat selbst einen ikonischen Status erlangt. Mehrere Aspekte tragen zur Einzigartigkeit und Wirkung von Herrmanns Musik in „Psycho“ bei.

Zunächst einmal war Herrmanns innovativer Einsatz von Klang und Instrumentierung entscheidend für die Gestaltung der Atmosphäre des Films und die Verstärkung seiner spannenden und psychologischen Elemente. Er setzte hauptsächlich auf Streichorchester, insbesondere Violinen, um einen durchdringenden, schrillen Effekt zu erzeugen, der die Spannung und Unruhe steigerte. Die schrillen und dissonanten Streicher, besonders in der berüchtigten „Duschszene“, sind sofort erkennbar und untrennbar mit dem Horrorfilmgenre verbunden.

Darüber hinaus brach Herrmann mit dem damaligen traditionellen Stil der Filmmusik. Anstelle eines großen Orchesters entschied er sich für ein kleineres Ensemble, das die Streicher betonte und dadurch eine intime und klaustrophobische Qualität der Musik erzeugte. Diese Wahl spiegelte die Erzählung des Films wider, der sich größtenteils in engen Räumen abspielt und die gestörte Psyche seiner Charaktere erkundet. Hier eine schöne Kombi-CD von Psycho und Vertigo.
Herrmanns Partitur für „Psycho“ war auch bemerkenswert für den Einsatz von Leitmotiven, wiederkehrenden musikalischen Themen, die mit bestimmten Charakteren oder Konzepten verbunden sind. Das bekannteste Motiv ist das treibende und repetitive Thema, das die Figur des Norman Bates begleitet, der zentrale Charakter des Films. Dieses Motiv erfasst die Dualität von Bates‘ Persönlichkeit, mit einem Wechsel zwischen Verletzlichkeit und Bedrohlichkeit. Die thematische Herangehensweise verleiht der Musik eine zusätzliche Tiefe.

Togowald-Challenge: Ein paar Bäume fehlen noch

28. Juli 2023

Im Moment sind wir bei genau 19.044 Bäumen bei der Togowald-Challenge und wir haben bis Ende Juli noch ein wenig Zeit, die geplante 20.000-Grenze zu knacken. Nach der erfolgreichen Pflanzung von 30.000 Bäumen im Jahr 2021 und von 10.000 Obstbäumen im Jahr 2022 setzet die Aktion PiT aus Fürstenfeldbruck die Togowald-Challenge im Jahr 2023 fort. Ich bin dort Mitglied und unterstütze die Aktion – und wir gehen auch neue Wege der Information.

Mit nur 3,- €/Pflanze kann die Aktion PiT den Kauf der Setzlinge und die Pflege der Heilpflanzen für ein Jahr garantieren. „Werden Sie Baumpate und spenden Sie unter dem Stichwort „Togowald“ eine Zahl X von Gesundheits-Bäumen“, so Marget und Andy Kopp, die derzeit im afrikanischen Togo sind.
Und hier hatten wir eine Idee. In einer Live-Schaltung streamten wir live in YouTube und informierten die Unterstützer über das Vorhaben. Hier der Stream als Aufzeichnung.

Das Internet war super stabil. ES war schon faszinierend durch das Internet einen Blick auf die andere Seite der Welt zu bekommen. Was heute technisch alles möglich ist. Andy Kopp drehte und Margret Kopp zeigte, was in Togo vor sich ging. Ich moderierte die ganze Sache von Deutschland aus und sorgte für den Stream. Gesendet wurde aus dem Aimes-Afrique-Dorf Djamdé und wir konnten dort eine Baumpflanzung live erleben. Zudem ist eine deutsche Reisegruppe aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck vor Ort. In Djamdé hat die Aktion PiT schon eine Schule und die Schulkantine gebaut.

Also bitte mithelfen, dass noch die 20.000-Grenze bis Ende Juli geknackt wird. Wir sind auf dem besten Weg dorthin.

Was gehört ins Altpapier?

27. Juli 2023

Bei uns auf dem Dorf wird Altpapier von Vereine gesammelt und natürlich gibt es auch eine blaue Tonne, die regelmäßig geleert wird. Ich rolle gerade mal wieder meine Tonne vor die Türe und denke darüber nach, was eigentlich ins Altpapier gehört. Klingt einfach, aber ganz so simpel ist es dann doch nicht.
In das Altpapier gehören üblicherweise alle Arten von Papier- und Kartonabfällen, die recycelbar sind. Es gibt jedoch einige Gegenstände, die nicht in das Altpapier gehören und anderweitig entsorgt werden sollten:

Verschmutztes Papier: Papier, das stark mit Lebensmittelresten, Ölen, Farben, Klebstoffen oder anderen Verschmutzungen verunreinigt ist, sollte nicht in das Altpapier gegeben werden, da dies die Recyclingprozesse beeinträchtigen kann.

Thermopapier: Papier, das für Kassenzettel und Quittungen verwendet wird und einen glänzenden, chemisch behandelten Rückseitenbeschichtung aufweist, sollte nicht recycelt werden, da es schädliche Chemikalien wie Bisphenol A (BPA) enthalten kann.

Wachspapier oder beschichtetes Papier: Papier oder Karton, das mit Wachs oder einer Kunststoffbeschichtung versehen ist, gehört nicht ins Altpapier, da diese Beschichtungen das Recycling verhindern oder beeinträchtigen können.

Kohlepapier: Kohlepapier, das zum Kopieren oder Durchschreiben verwendet wird, sollte nicht recycelt werden, da es Chemikalien enthält, die das Recyclingpapier kontaminieren können.

Tapeten: Tapeten sollten nicht in das Altpapier gegeben werden, da sie oft mit Klebstoffen oder anderen Beschichtungen versehen sind, die das Recyclingprozess stören können.

Pappbecher mit Plastikbeschichtung: Einweg-Pappbecher, die mit einer dünnen Plastikschicht versehen sind, sollten nicht recycelt werden, da diese Beschichtung schwer zu trennen ist und das Recycling erschwert.

Laminiertes Papier: Laminiertes Papier, das mit einer dünnen Kunststoffschicht versehen ist, gehört nicht ins Altpapier, da es nicht recycelbar ist.

Ein- und Zwei-Cent Münzen belasten nur

25. Juli 2023

Ich habe Bargeld in der Tasche, aber wenn es irgend möglich ist, dann bezahle ich elektronisch per Karte oder Uhr. ES gibt in Deutschland noch genügend Unternehmen, da muss ich als Kunde Bargeld auf den Tisch legen. So ist das eben. Aber was ich wirklich nicht mag, sind die Münzen 1 Cent und 2 Cent. Sie werden abends in eine Godzilla-Spardose geworfen, weil die meinen kleinen Geldbeutel nur unnötig aufblähen. Höre ich da einen verfrühten Ruf aus dem Sommerloch? Es gibt einen erneuten Ruf aus der Politik nach Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen.

... aber dann schlägt Godzilla zu.
… aber dann schlägt Godzilla zu.

Jetzt hatte sich der Haushaltsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Andreas Mattfeldt (CDU), zu Wort gemeldet, dass er sich die Abschaffung durchaus vorstellen könnte.
Was ich nicht wusste: Das Kleinstgeld gilt in manchen Staaten als weitgehend überflüssig. In Belgien oder den Niederlanden etwa wird an der Kasse auf fünf Cent auf- oder abgerundet. Die kleineren Münzen sind weiterhin gültig, aber kaum noch im Umlauf.

Und die Herstellung der Ein- und Zwei-Cent-München ist teuerer als ihr eigentlicher Nennwert, so das Bundesfinanzministerium. Die EU-Kommission untersuche derzeit die Folgen einer tatsächlichen Abschaffung. Und man diskutiert den digitalen Euro als Zahlungsmittel. Ein Schelm, wer Böses sich dabei denkt.

Nun, entweder runde ich beim Bezahlen auf oder ich werfe die Münzen abends in mein Sparschwein. Alle paar Monate werden die Münzen dann beim Geldinstitut eingezahlt. Noch muss ich dafür keine Gebühren zahlen, aber ich sehe sie schon am Himmel der Wegelagerer.

Als Kind hat meine Familie eine große grüne Glasfalsche mit Bastboden aus Italien hinter der Tür gehabt. Die Flasche war gefüllt mit billigen Fusel, den meine Eltern im Campingurlaub tranken – oder vielleicht auch weggossen. Die Flasche fuhr von Italien nach Hause und stand fortan hinter der Wohnungstür. Meine Eltern leerten Pfennige in diese Flasche bis sie fast voll war. Wir hatten ein wahres Kupfervemögen. Irgendwann eines Nachts hielt die Flasche den Druck des Geldes nicht mehr stand und zerbarst. Meine Mutter trennte Scherben vom Geld. Geld zum Geldinstitut und Scherben in den Container, den es damals schon gab. Von wegen Scherben bringen Glück.

Konzertkritik: Bruce Springsteen in München 2023

24. Juli 2023

Der Boss war in der Stadt und es war eine Selbstverständlichkeit, dass ich ihn einen Besuch im Münchner Olympiastadion abstattete. Ich hatte ihn zuletzt 2016 dort gesehen als er die Hütte rockte. Jetzt mit 73 Jahren flog bei der Hütte das Dach weg. 2:45 Stunden spielte sich Bruce Springsteen alleine und mit E-Street-Band die Seele aus dem Leib. Hier bekommt der Fan etwas geboten für die happigen Eintrittspreise im ausverkauften Konzert.

Springsteen ist ein alter Fuchs und weiß um seine exzellente Bühnenpräsens, die er sich über schweißtreibende Jahre erarbeitet hat. Der große Entertainer hat sich den Ruf bewahrt, eine mehr als solide Show abzuziehen und setzt einig und allein auf die Ausstrahlung und Musikalität von Künstler und Band. Keine große Lightshow, keine Gimmicks, kein Feuerwerk – schlichtweg kraftvoller Stadion-Rock’n Roll, der in großen Teilen in jahrelangen Touren durch die Arenen dieser Welt einstudiert war. Interessant wäre es mal die Wirkung in einen Club in New Jersey zu erfahren, wo alles mal begonnen hat.

Emotional wird es in München da, wenn Bruce direkten Kontakt mit seinen Fans aufnimmt und nahe heran kommt. Dieses Mal gab es kein Heraufbitten von Fans auf die Bühne und gemeinsame Absingen der Klassiker. Aber vor allem zu seinen jüngsten Fans hatte Springsteen direkten Kontakt, unterschrieb sogar bei laufender Show ein Autogramm und verteilte mehrmals Gitarrenplektren aus seiner „Coin Pocket, der fünften Tasche der Jeans. Alles von Kameras eingefangen und auf drei Großbildleinwände übertragen. Kann sich noch jemand an die Zeit erinnern, als es diese Übertragungen noch nicht gegeben hat und der Musiker ein kleines Männchen in weiter Ferne auf einer Bühne war?

Überraschungen bei den Songs gab es keine. Gewohnte Kost, die uns als Fan schmeckt. Ein paar neue Songs, ein paar Klassiker zum Mitsingen. Springsteen hielt sich weitgehend an sein Set dieser Tour. Einig Johnny 99 war neu im Programm, das musikalisch überarbeitet und angereichert wurde. Es stammt von meinem persönlichen Lieblingsalbum Nebraska. Für mich der Höhepunkt des Konzerts.

ch mochte natürlich den Patti Smiths Klassiker Because the Night, ich träumte bei Glory Days, erinnerte mich die Born to Run-Zeit, rief mir bei The Rising den Schrecken des 11. Septembers zurück und freute mich über den ewigen Klassiker The River. Die Videos sind hinterlegt.

Zwischendurch gab es Geschichten aus der Anfangszeit von Springsteen. Er berichtete vom Tod seines letzten Bandenmitglieds aus der Anfangszeit seiner Karriere. Überhaupt drehte sich bei dem 73jährigen viel um Abschied, Trauer und Tod. Ein Blick zurück und gleichzeitig der Appell sein Leben zu leben. Das kam natürlich bei uns Fans gut an. Auch diese Ansprachen beherrscht der Boss perfekt und sie kommen spontan herüber, obwohl sie natürlich gescripted sind. Interessant auch, dass so mancher Song auf den Großbildleinwänden mit deutschen Untertiteln lief.

Im Netz maulte zwar einer, dass der Boss nicht mal Born in the USA nicht gespielt habe, aber Springsteen ist keine Jukebox, die spielt was der Fan will, sondern ein Künstler mit einem enormen Repertoire. Auch die Überarbeitung der Songs für die Bühne und ein großes Publikum ist schlichtweg gelungen. Bruce Springsteen versteht sein Handwerk und die E-Street-Band ist ein erstklassige Band. Persönlich mag ich den Humor von Steven Van Zandt/Little Steven samt Bandana, das seine Kopfverletzung verbirgt. Saxophonist Jake Clemons hat ebenso musikalische wie auch schauspielerische Qualitäten. Leider war Patti Scialfa dieses Mal auf der Bühne nicht dabei.

Den Abschluss machte ein ruhiges, besinnliches I’ll See You in My Dreams, Springsteen solo mit der Akustikgitarre. Der 2021 erschienene Song ist dem 2021 verstorbenen Australier Michael Gudinski gewidmet. Ein schöner Abschluss, um sich dann in das Münchner Verkehrschaos zu begeben. Und ich gelobe: Kommt Springsteen nochmals in die Stadt, dann bin ich wieder dabei.

Erinnerung an Tony Bennett

23. Juli 2023

Sänger Tony Bennett ist tot. Der große US-amerikanische Sänger starb im Alter von 96 Jahren. Ich durfte ihn nur einmal live erleben und das bei einem ungewöhnlichen Event.

Er war am Ende der Keynote auf der MacWorld Expo 2009 der Überraschungsauftritt. Apple gab bekannt, dass sie 2009 zum letzten Mal an der Macworld teilnehmen werden. Die Keynote wurde nicht von Steve Jobs, sondern von Phil Schiller gehalten. Es wurden iLife und iWork ’09 sowie ein neues 17″-MacBook-Pro vorgestellt. Und dann kam Tony Bennett auf die Bühne. Kein Mann konnte besser sein als er, denn er sang einstmals I Left My Heart in San Francisco und wer passierte nach SF als Tony Bennett. Leider hab ich im Moment nur ein Video mit schlechter Auflösung, die HD-Version liegt noch irgendwo auf Band. Ich habe das Video hier hinterlegt.

Jahre später kaufte ich mir die Vinyl mit Lady Gaga und hab es bis heute nicht bereut.

Frischer Wind durch den Maisacher Sommer

22. Juli 2023

Aus der Maisacher Festwoche ist dieses Jahr der Maisacher Sommer geworden. Ein klassisches Volksfest auf dem Dorf in Oberbayern und es gibt hier so viele kleine und große Geschichten zu erzählen. Leider durfte ich nicht als offizieller Volksfestreporter unterwegs sein, das hat mich aber nicht abgehalten, einige Male das Fest im Landkreis Fürstenfeldbruck zu besuchen.

Nachdem es im vergangenen Jahr das eine und andere Problem gab – so musste Bürgermeister Hans Seidl selbst bedienen und verschaffte mir mit einem Foto von ihm bayernweite Reichweite im Sommerloch, wurde vieles geändert und optimiert. Wenn es dieses Jahr in die Hose geht, wird es auf absehbare Zeit kein Volksfest in Maisach geben. Mein völlig subjektiver Eindruck von außen: Der Bierumsatz des Festbiers der Maisacher Brauerei passte – ich hab mich auch redlich bemüht. Aber die genauen Zahlen kenn ich natürlich als Außenstehender nicht.

Einige Schauspieler wie das Kettenkarussell blieben weg, Klassiker wie die Kartoffelhütte, Spicker und Süßigkeiten mit gebrannten Mandeln sind Maisach treu geblieben.

Neu war ein Weißbierkarussell – der Ausschank drehte sich langsam und hatte man zuviel Gerstensaft, dann konnte das Auf- und Absteigen vom Karussell zum Problem werden – hab ich für Sie getestet.

Wirklich begeistert hat mich Robert Toni Gross mit seinen Steckerlfisch. Der Gröbenzeller war mit seinem Zelt und seinem Fischerboot direkt neben dem Festzelt postiert und bot seine exzellenten Fische an. Der Gröbenzeller ist eine Berühmtheit im Landkreis und darüber hinaus. Ich habe zum ersten Mal seine Fische probiert und bin schlagartig Fan geworden. Und was mich besonders als Geschichtenerzähler freut: Toni Gross hat eine Geschichte zu erzählen. Er hat schon als kleiner Bub bei der Fischbraterei seines Papas mitgearbeitet und nach einer Lehre ist er ins Geschäft eingestiegen.

Die irischen Steckerlfische haben eine ganz andere Fleischqualität als heimische Fisch und mit seinem renovierten Steckerfischgrillboot ist er als Marke unverkennbar. Auch das Grillen der Fische hat er optimiert, in einem 45 Grad Winkel grillt sie über der Buchenholzkohle. Beim Filetieren kann er überprüfen, ob der Fisch speisefertig ist, wenn er den Stab herauszieht. Das ist ein Pluspunkt gegenüber anderen Steckerlfischern. Dazu gibt es ein Fischgewürz aus zwölf verschiedenen Zutaten, das der Vater entwickelt hat und ein Familiengeheimnis ist. Künftig hab ich die Website im Auge, wenn ich mal wieder Lust auf Steckerlfisch hab. Bestellungen auch telefonisch oder über die Website.

Das Festzelt ist dieses Jahr an den Seiten offen, was frische Luft bringt und Durchzug bei der Sommerhitze garantiert. Die Bedienungen sind professionell und auf Zack. Neu war ein Biergarten mit Baumpatenschaft, tolle Idee, die mit einem Flyer zudem erklärt wurde.

Und weil das Festzelt schon so in der Gegend herumsteht, wurde und wird es für politische Veranstaltungen genutzt. Vor dem Maisacher Sommer sprach Ministerpräsident Markus Söder und nach dem Maisacher Sommer wird Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sprechen – in Bayern ist schließlich Wahlkampf. Leute, geht demokratisch wählen.

Der König ist tot: Kevin D. Mitnick

21. Juli 2023

„Die Kunst des Einbruchs“ war das erste Buch, das ich 2006 von Kevin D. Mitnick gelesen, nein verschlungen habe. Dann folgte „Die Kunst der Täuschung“, das ich anschließend genossen habe. Das waren zwei Standardwerke über Hacking, die noch immer lesenswert sind. Nun ist Kevin D. Mitnick verstorben. Leider finde ich die Bücher in meinem Verhau nicht mehr, obwohl sie eigentlich in meinem Archiv liegen müssten. mitp hatte mir die Bücher damals überlassen.

Ich war damals so angetan von dem Thema, dass ich mit meinem Kollegen Olaf der PC Professionell diskutierte, der sich um Sicherheitsthemen kümmerte. So wichtig war und ist das Thema. Mitnick sensibilisierte mich für das Thema Sicherheit am Computer und ich hielt auch einige Seminare zu dem Thema. Noch heute begleiten mich die Gedanken von Mitnick in meinem Sicherheitsseminaren beim Thema Social Engineering.

Kevin Mitnick, einer der bekanntesten Hacker der Welt, ist tot. Der in den 1990er Jahren als „Hackerkönig“ weltweit berühmt gewordene Mitnick starb einer von einem Bestattungsinstitut in Las Vegas veröffentlichten Todesanzeige zufolge im Alter von 59 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Mitnicks Cybersicherheitsfirma bestätigte die Information gegenüber der „New York Times“.

Mitnick zählte als erster Cyberkrimineller zu den von den US-Sicherheitsbehörden meistgesuchten Menschen. Er ist weniger für technische Genialität, sonder eher für sein „Social Engineering“ bekannt. Er lockte den Leuten mit geschickten Fragen vertrauliche Informationen heraus, die er dann für seine Streifzüge auf der Datenautobahn ausnutze. Der unter dem Spitznamen „Condor“ agierende Mitnick war in den 1990er Jahren in die Systeme von Firmen wie Motorola und Nokia eingedrungen und hatte Tausende Datensätze unter anderem mit Industriegeheimnissen und Kreditkartennummern erbeutet. 1995 nahm ihn die US-Bundespolizei FBI fest, 1999 verurteilte ihn ein Gericht zu fast fünf Jahren Haft.

Die Verurteilung Mitnicks, der damals bereits eine Kultfigur in der Hackerszene war, löste eine weltweite Protestbewegung aus, bei der unter anderem auf den Websites mehrerer Medien Banner mit dem Slogan „Free Kevin“ platziert wurden. Im Jahr 2000 endete Mitnicks Haftstrafe und er unterstützte Unternehmen dabei, Sicherheitslücken in ihren IT-Systemen zu schließen.
Im selben Jahr kam der Film „Takedown“ von Regisseur Joe Chappelle über Mitnicks Geschichte in die Kinos, in dem Skeet Ulrich den Hackerkönig spielte. Das war damals ein schöner Nerdfilm, der bislang nur auf DVD erschienen ist.

Das Cabinet des Dr. Caligari – Matinee am Sonntag, 23. Juli im Scala

20. Juli 2023

Der Film „Das Cabinet des Dr. Caligari“ aus dem Jahr 1920 gilt als ein Meilenstein der Filmgeschichte und des deutschen Expressionismus. Der Film zählt zu den wichtigsten Filmen der Kinogeschichte. Seine ungewöhnliche expressionistische Ausstattung war ein Novum weltweit – und legte den Grundstein für den international erfolgreichen deutschen Film des Weimarer Kinos. Regisseur Robert Wiene und das Drehbuch von Hans Janowitz und Carl Mayer präsentierten dem Publikum eine bahnbrechende visuelle und erzählerische Ästhetik, die den Film nachhaltig prägte. Am Sonntag, 23. Juli darf ich um 10:45 Uhr im Scala Fürstenfeldbruck eine Matinee zu diesem Meisterwerk des fantastischen Stummfilm durchführen: Vortrag und Film. Die Karten gibt es hier.

Die Bedeutung von Das Cabinet des Dr. Caligaril iegt in mehreren Aspekten:

Expressionistische Ästhetik
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ war einer der ersten Filme, der den Expressionismus im Film etablierte. Die expressionistische Bewegung, die in der Kunst und Literatur der Zeit aufkam, betonte verzerrte Formen, starke Kontraste und surreale Darstellungen, um die psychologischen Zustände der Charaktere zu verdeutlichen. Der Film nutzte expressionistische Sets mit schiefen Linien, schattigen Ecken und abstrakten Designs, um eine unheimliche und verstörende Atmosphäre zu schaffen.

Handlung und Erzählstruktur
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ beeinflusste die Entwicklung des filmischen Erzählens. Der Film wird aus der Perspektive eines Ich-Erzählers erzählt, der die Geschichte rückblickend präsentiert. Zudem enthält der Film eine Rahmenhandlung, die die Interpretation der Ereignisse in Frage stellt und das Publikum dazu anregt, über die Natur der Realität nachzudenken. Diese nicht-lineare Erzählstruktur und die Manipulation der Wahrnehmung des Zuschauers hatten einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Filme.

Psychologischer Horror
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ gilt als einer der ersten bedeutenden Horrorfilme der Geschichte. Die Geschichte dreht sich um einen unheimlichen Jahrmarktsdirektor, der einen schlafenden Somnambulen dazu bringt, Morde zu begehen. Der Film erkundet Themen wie Wahnsinn, Manipulation und die Verbindung zwischen Traum und Realität. Er legte den Grundstein für das Genre des psychologischen Horrors und inspirierte zahlreiche Regisseure, darunter Alfred Hitchcock.

Einfluss auf die internationale Filmindustrie
„Das Cabinet des Dr. Caligari“ wurde zu einem großen Erfolg im In- und Ausland. Durch seine einzigartige Ästhetik und Erzählweise erregte er Aufmerksamkeit und wurde zum Vorbild für viele Regisseure weltweit. Der Film hatte einen besonders starken Einfluss auf den deutschen Expressionismus und prägte die Entstehung einer eigenständigen deutschen Filmtradition. Darüber hinaus beeinflusste er die Entwicklung des Horrorfilms und des filmischen Erzählens insgesamt.
Ich freue mich, wenn ich Sie am Sonntag im Scala begrüßen darf. Die Karten gibt es hier.

50 Jahre „The Rocky Horror Picture Show“ – meine Matinee

19. Juli 2023

„The Rocky Horror Picture Show“ ist ein kultiger Film, der sich keiner bestimmten Kategorie zuordnen lässt. Mit einer einzigartigen Mischung aus Musical, Komödie und Science-Fiction erobert er die Herzen der Zuschauer seit Jahrzehnten. Vor kurzem durfte ich im Saal Kino in Fürstenfeldbruck zum 50jährigen Bestehen des Films eine hervorragend besuchte Matinee durchführen.

16.5.1973 – Vor 50 Jahren fand die Uraufführung der Rocky Horror Show in London vor nur etwa 60 Zuschauern statt. Seitdem besuchten 20 Millionen Fans das Kult-Musical.

Am 14. August 1975 startete »Rocky Horror Picture Show« in den Kinos in Großbritannien. Allerdings ohne großen Erfolg. Auch in den USA war der Film zunächst ein Flop. Erst ein Jahr später entwickelte sich Rocky Horror in Mitternachtsvorstellungen zum Publikumsmagnet – besonders in Gegenden, wo es eine LGBT-Szene und in Studentenstädten wie Austin, Texas.

The Rocky Horror Picture Show ist ein Musical von Richard O’Brien. 1975 erschien der zugehörige Film, der heute längst Kult ist. Sogar der Soundtrack zum Film ist ein Klassiker geworden. Für die Schauspieler Susan Sarandon und Tim Curry bedeutete der Film den Durchbruch in ihrer Karriere.
Der Film erzählt die Geschichte des jungen und unschuldigen Paares Brad und Janet, die in das schrullige Schloss des transsexuellen Wissenschaftlers Dr. Frank-N-Furter geraten. Von dem Moment an, in dem sie die Türschwelle überschreiten, werden sie in ein verrücktes und sexuell aufgeladenes Abenteuer voller verrückter Charaktere und mitreißender Musik gezogen.

Unberechenbar
Die Stärke von „The Rocky Horror Picture Show“ liegt in seiner Unberechenbarkeit. Der Film bricht mit Konventionen und Normen und fordert die Zuschauer heraus, alle Grenzen zu überschreiten. Er ist ein Fest für die Sinne, von den bunten Kostümen über die eingängigen Songs bis hin zu den provokativen Dialogen. Die schauspielerischen Leistungen sind durchweg beeindruckend, wobei Tim Curry in der Rolle des Dr. Frank-N-Furter besonders hervorsticht. Seine Darstellung ist voller Energie und Charisma und macht ihn zu einem unvergesslichen Charakter.

Keine oberflächliche Unterhaltung
„The Rocky Horror Picture Show“ ist jedoch nicht nur oberflächliche Unterhaltung. Unter seiner exzentrischen Oberfläche behandelt der Film Themen wie Sexualität, Identität und Akzeptanz. Er regt zum Nachdenken an und feiert die Individualität und Freiheit, sich selbst zu sein. Trotz seiner Zeitlosigkeit ist der Film ein Produkt seiner Zeit, der die sexuelle Revolution der 70er Jahre widerspiegelt. In diesem Film spielen sexuelle Unterdrückung und Befreiung eine zentrale Rolle, zusätzlich zur Akzeptanz von Homosexualität, Bisexualität, Transsexualität usw. Dazu gibt es, Mord und Kannibalismus. Am Ende verwandelt sich das Schloss in ein Raumschiff, das zurück zum Planeten Transsexuell in der Galaxie Transsilvanien fliegt.

Treue Fangemeinde
Der Film hat eine treue Fangemeinde, die regelmäßig zusammenkommt, um ihn als interaktives Erlebnis zu feiern. Die Zuschauer singen und tanzen mit, werfen Requisiten und nehmen aktiv am Geschehen teil. Diese interaktive Atmosphäre macht „The Rocky Horror Picture Show“ zu einer einzigartigen Erfahrung, die man am besten mit Gleichgesinnten teilt.

Insgesamt ist „The Rocky Horror Picture Show“ ein wahrhaft unkonventioneller Film, der die Konventionen des Mainstream-Kinos herausfordert. Er ist ein Fest der Exzentrik und der sexuellen Freiheit, das bis heute nachhallt. Wenn du nach einem außergewöhnlichen und unterhaltsamen Filmerlebnis suchst, das dich zum Lachen bringt und zum Nachdenken anregt, dann solltest du unbedingt „The Rocky Horror Picture Show“ eine Chance geben.
Die nächste Matinee ist am 23. Juli im Scala Kino der Klassiker Das Cabinet des Dr. Caligari. Karten gibt es hier.