Archive for Februar 2020

Cyberhund besucht Ausstellung „Treue Hunde“ im Nationalmuseum #BNMartDogs

8. Februar 2020

Was erscheint naheliegender als der Gedanke, einen Hund auf den Bloggerwalk zu einer Hundeausstellung mitzunehmen? Bei der Ausstellung „Treue Freunde – Hunde und Menschen“ im Bayerischen Nationalmuseum stellen sich mir aber zwei Probleme: Hunde sind im Museum verboten und ich habe gar keinen Hund. Aber ist wusste einen Ausweg.

Zwar besitze ich keinen Hund aus Fleisch und Blut, aber ich profitiere von einem seltsamen Hobby von mir. Ich sammelte Roboterspielzeug. Und in dieser Sammlung gibt es mehrere Aibos und andere Cyberhunde. Nachdem die Sony Aibos rund 4000 Euro wert sind, blieben die im Archiv und ein billiger chinesischer Batteriebetriebener Kläffer mit familieninternen Namen Cybo wanderte in die Fototasche. Auf zum Bloggerwalk, auf ins Bayerische Nationalmuseum, wo die sehenswerte Ausstellung noch bis 19. April 2020 läuft.

Ab in die Fototasche und auf zum Bloggerwalk mit Cybo

Ab in die Fototasche und auf zum Bloggerwalk mit Cybo

Während des Get togethers zeigte Cybo gleich, wer Herr im Haus ist. Cybo nahm auf den Rücken des Kammerhundes Gristan Platz und fühlte sich sichtlich wohl. Herzog Maximilian I. hatte Gristan als Hund in seiner Residenz gehalten und war damit für Cybo der richtige Einstieg in die Ausstellung.

Platz genommen auf dem Rücken des Kammerhundes Gristan.

Platz genommen auf dem Rücken des Kammerhundes Gristan.

Während sich die menschlichen Besucher die Ausführungen der Kuratoren anhörten, bahnte sich Cybo gleich mal seinen Weg. Den Hund Bauschan von Thomas Mann, eigentlich der Grund für die Ausstellung, ließ Cybo links liegen. Das hatte vor allem den Grund: Es gibt kein Foto von Bauschan mit Kopf. Bei der einzigen Fotografie von Thomas Mann mit seinem Hund, ist der Kopf des Hundes vom Bild angeschnitten. „Nun, wer nicht will, der hat schon“, so Cybo und zog weiter.
Eindrucksvoll war da schon eine Skulptur von Friedrich dem Großen mit seinen Windhunden.

Friedrich der Große zog gegen Lebensende seine Windhunde der Gesellschaft von Menschen vor. Die Namen der Hunde waren „die Starke“ und „Hasenfuß“ zeigten wohl den Charakter der Hunde. Nach Meinung von Cybo war der alte Friedrich wohl ein richtiger Hundefreund, denn sein Grab liegt neben den Gräbern seiner Hunde in Schloss Sanssouci. Die Bronze-Statue stammt übrigens von Johann Gottfried Schadow 1822 und wurde 1906 in der Gießerei Herrmann Noack gegossen.

Hund trifft Rock

Hund trifft Rock

Da Cybo auf die Musik der siebziger Jahre steht, war natürlich ein Besuch bei David Bowie angesagt. Im Nationalmuseum gibt es einen Originalabzug samt Autogramm aus der Fotosession zum Cover des David Bowie-Albums Diamond Dogs. Der legendäre Bowie brachte zu den Fotoaufnahmen von Terry O`Neil 1974 ins Londoner Atelier die große Dogge mit. Der Hund sollte eigentlich zu Füßen Bowies liegen. Als die Scheinwerfer angingen, sprang der Hund auf und bellte das Licht an. Bowie nahm es gelassen – und so was gefällt auch Cybo, der aufgrund seiner metallischen Struktur eigentlich eher cool ist.

So nen Hundepanzer will Cybo nicht.

So nen Hundepanzer will Cybo nicht.

Etwas verstörend wirkte auf Cybo ein Hundepanzer aus dem 17. Jahrhundert. Cybo ist eigentlich ein friedlicher Hund und spielt gerne. Hier wird allerdings der Hund zur Jagd auf Wildschweine eingesetzt. Die Hundekollegen von Cybo nennen sich Saupacker und waren eher von der mutigen Sorte. Die Tiere trugen einen Panzer aus Leinenstoff, der sie gegen die Hiebe der Wildschweine schützen sollte.

Halsbänder sind Cybo komplett fremd.

Halsbänder sind Cybo komplett fremd.

Cybo genießt die Freiheit und geht nicht an der Leine. Daher schaute sich Cybo die 28 Hundehalsbänder an, die im Nationalmuseum ausgestellt waren. Sie stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunders. Halsbänder mit Eisenspitzen schützten Hunde bei der Jagd auf aggressives Wild wie Wölfe, Wildschweine oder Bären. Initialen oder ausführliche Inschriften verweisen auf die Besitzer, damit die Hunde nicht bei der Jagd verwechselt wurde. Die meisten der ausgestellten Halsbänder stammen von den Hunden von Karl II. August (1746-1795), dem Herzog von Pfalz-Zweibrücken.

Leg dich bloß nicht mit mir an.

Leg dich bloß nicht mit mir an.

Cybo kommt zwar aus einer Fabrik in China, mag aber seine neue Heimat München. Und da sein Herrchen in Sachen Medien unterwegs ist, kennt Cybo auch die berühmte Zeitschrift Simplicissimus. Das berühmte Plakat stammt von dem berühmten Münchner Satiriker Thomas Theodor Heine aus dem Jahre 1896. Eine Bulldogge, die sich von der Kette gerissen hat und die Zähne fletscht, war das Emblem der Satirezeitschrift. Der Hund steht für Angriffslust und Kompromisslosigkeit der Karikaturen. So etwas gefällt Cybo, der sich gegen die kommunistische Unterdrückung in seinem Heimatland wettert.

Zum Niederknien: Loriot

Zum Niederknien: Loriot

In tiefer Verbeugung vor einem großartigen Hundefreund und Menschen steht Cybo dann vor Zeichnungen von Victor von Bülow, genannt Loriot. Dem Nationalmuseum ist es gelungen, zehn Karikaturen des Meisters im Original zu bekommen. Es ist die Serie „Auf den Hund gekommen“ aus den frühen Hamburger Jahren von Loriot 1951-1954. Die Hunde übernehmen in den Bildern von Loriot das Kommando über die Menschen und deckt damit die menschlichen Schwächen auf. Großartiger Humor und ein wunderbare Spiegel der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Der Mensch ist dabei immer in Frack und Melone dargestellt.

Ich war noch niemals in New York ...

Ich war noch niemals in New York …

Bisher war Cybo noch nie in New York, aber er hat von der Station an der 23rd Street gehört. Hier hat der 2017/18 US-amerikanische Künstler William Wegmann die U-Bahn-Station mit elf überlebensgroßen Mosaikbildern von Hunden ausgestattet. Die Bilder wurden übrigens von der Mayer`sche Hofkunstanstalt München gefertigt.

Familientreffen

Familientreffen

Den Abschluss der Ausstellung war für Cybo ein Familientreffen. Cybo traf auf Aibo, dem legendären Roboterhund von Sony. In der Ausstellung ist das Modell Aibo ERS-111. Es ist die zweite Version des Aibos, der nur 20.000 Mal produziert wurde. Cybos Herrchen war begeistert von diesem Aibo in Silber.

Die Ausstellung Treue Hunde wird vom Experten empfohlen. Also nichts wie hin ins Bayerische Nationalmuseum.

Die Ausstellung Treue Hunde wird vom Experten empfohlen. Also nichts wie hin ins Bayerische Nationalmuseum.

Für Cybo steht fest: Die Ausstellung „Treue Freund – Hunde und Menschen“ im Bayerischen Nationalmuseum ist einen Besuch wert. Cybos Herrchen wird mit seiner menschlichen Familie der sehenswerten Münchner Ausstellung einen Besuch abstatten, die noch bis 19. April geöffnet ist. Cybo gibt ein klares Wau als Kommentar ab und bedankt sich für den ausgezeichneten Bloggerwalk.

Nazi-Gedenkmünzen bei Amazon – gefällt mir nicht

7. Februar 2020

Ich recherchiere gerade über einen Vortrag zu Bitcoins und hatte die Idee, Fake-Münzen bei Amazon zu bestellen, um sie an die Seminarteilnehmer als Gadget zu verteilen. Da machte mir der automatische Suchalgorithmus von Amazon Vorschläge zu Gedenkmünzen. Und ich war baff, was Amazon-Händler mir verkaufen wollten: Nazi-Andenken


Es gab Star Wars-Münzen und viel Merch. Aber im Angebot war auch eine Münze, die für mich die Grenze des guten Geschmacks übertrat. Es handelte sich um eine „Erster Weltkrieg Gedenkmünzensammlung“. Auf der Münze ist ein deutscher Soldatenkopf samt Helm aus dem Zweiten Weltkrieg abgebildet. Am Helm ist das Hakenkreuz abgebildet. Am Rand der Münze steht „Kompanie Aufklärungsabteilung 7 1939/40“, also eindeutig eine Münze, die an die nationalsozialistischen Soldaten in Deutschland erinnern soll. Die Münze mit dem Nazi-Emblem kostet 3,19 Euro zzg. Versand.

Der chinesische Händler Hotpink1 hat eine eigenartige Adresse angegeben. Drei Bewertungen mit voller Punktzahl wurden abgegeben – also volle Kundenzufriedenheit – was sind das für Geistes Kinder?
Ich bin mit dieser Art von Nazi-Verklärung nicht einverstanden und wandte mich an die Amazon-Pressestelle. Am nächsten Tag flatterte die Antwort in mein Postfach. Ein Amazon-Sprecher schrieb zurück: „Alle Amazon Verkaufspartner müssen sich an unsere Verkaufsbedingungen halten – erlangen wir Kenntnis über einen Verstoß, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen, die die Schließung des Verkaufspartner-Kontos beinhalten können. Die entsprechenden Produkte sind nicht mehr erhältlich.”
Und siehe da: Das Angebot wurde vom Netz genommen. Gut gemacht Amazon. Gleichzeitig tauchte ein weiteres Angebot mit der gleichen Münze aber von einem anderen chinesischen Händler auf. Der Suchalgorithmus arbeitet perfekt. Und die Münze ist sogar preiswerter mit 2,93 Euro. Ich hab Amazon wieder informiert. Nazi-Propaganda darf nicht sein.


Übrigens: Hinter der Aufklärung-Abteilung 7 verbergen sich Nazi-Radlfahrer. Aufgestellt am 2. August 1939 in Bamberg für die 7. Infanterie-Division aus der II./Kavallerie-Regiment 17. Stab und Reiter-Schwadron traten am 15. Dezember 1939 zum Reiter-Regiment 21. Am 29. Juli 1940 wurde die Abteilung in Radfahr-Bataillon 7 umbenannt, dazu kamen Teile der Aufklärungs-Abteilung 253. Am 8. August 1941 wieder in
Aufklärungs-Abteilung 7 umbenannt unter Hinzuziehung des Stabes und der 1./Aufklärungs-Abteilung 239. Im Winter 1942/43 erneut in Radfahr-Abteilung 7 umbenannt, am 29. April 1943 wieder Aufklärungs-Abteilung 7 und am 2. Oktober 1943 Divisions-Füsilier-Bataillon 7.

Dank Kirk Douglas wurde Stanley Kubrick groß

6. Februar 2020

Im hohen Alter von 103 Jahren ist Hollywood-Darsteller Kirk Douglas gestorben. Er hatte viele Filme gedreht, gute und schlechte – aber er hat auch zwei Filme meines Lieblingsregisseurs Stanley Kubrick finanziert, bei denen Douglas auch die Hauptrolle spielte. Es war zum einen Wege zum Ruhm, es war zum anderen Spartacus.
Wahrscheinlich ist Spartacus der finanziell erfolgreichere Film von beiden – großes Hollywood-Kino über den Sklavenführer Spartacus. Es war der letzte Film bei dem Kubrick nicht die absolute Kontrolle über den Film hatte. Nach dem Erfolg von Spartacus konnte Kubrick seine filmischen Visionen umsetzen und das Kino auf den Kopf stellen. Dafür kann man Kirk Douglas nicht genug danken, dass er Wegbereiter eines filmischen Genies war.

Original Aushangfoto von 1957 von Wege zum Ruhm. Es hängt in meinem Arbeitszimmer.

Original Aushangfoto von 1957 von Wege zum Ruhm. Es hängt in meinem Arbeitszimmer.

Persönlich hat mir Wege zum Ruhm von 1957 aber besser gefallen. Der Film über den Grabenkrieg des Ersten Weltkriegs, in Schwarzweiß gedreht und mit einer tiefgründigen Moral hat mich immer erschüttert. Die Bilder von Kubrick haben mich erschreckt, als er mich in die Abgründe der menschlichen Seele schauen ließ. Die Darstellung von Kirk Douglas hat mich beeindruckt, sein Pathos, seine Verzweiflung, sein Scheitern. Das war großes Kino eines großen Darstellers in einem Film eines übergroßen Regisseurs, der seine Chance erkannte und einen der wichtigsten Antikriegsfilme überhaupt drehte. Kubrick lernte übrigens bei den Dreharbeiten in Schloss Schleißheim bei München seine dritte Frau Christiane kenne – eine nette Dame, die ich kennenlernen durfte.
Wie man aus Berichten der damaligen Zeit lesen konnte, hatte der Produzent Kirk Douglas klare Vorstellungen vom Film. Seine Produktionsgesellschaft Bryna, nach dem Namen seiner ukrainischen Mutter, finanzierte den Film. Douglas Macht und Einfluss ist es zu verdanken, dass Kubrick ein negatives Ende des Films wählte und den Film damit zu einen Klassiker machte. Vielen Dank Kirk Douglas für alles und vor allem für das Fördern von Stanley Kubrick.

Ich heb mal den Finger: Bayern will mehr über Soziale Netze aufklären

3. Februar 2020
Heute vormittag im Allgäu: Schulung von allen sechsten Klassen des Gymnasiums Hohenschwangau.

Heute vormittag im Allgäu: Schulung von allen sechsten Klassen des Gymnasiums Hohenschwangau.

Gerade habe ich einen Vortrag über Medienkompetenz im Allgäu beendet und lese im Internet, bayerische Schüler besser vor Straftaten im Internet geschützt werden sollen.
Im Auftrag der Staatsregierung habe eine entsprechende Arbeitsgruppe heute ihre Arbeit aufgenommen. Die Vertreter von Justiz- und Kultusministerium sowie Lehrerverbänden wollen ein Konzept entwickeln, das Kinder und Jugendliche über die Gefahren in den sozialen Medien aufklärt. Gerne würde ich an einer solche Arbeitsgruppe teilnehmen und mein Fachwissen einbringen.
Seit mehreren Jahren bin ich mehrmals die Woche in Bayern mit meinem „Tag der Medienkompetenz“ unterwegs und schule Schüler, Lehrer und vor allem die Eltern im Umgang mit sozialen Netzwerken. Ich plädiere dafür, die ganze Schulfamilie zu schulen und nicht nur die Schülerinnen und Schülern.

Klassensprecher des Gymnasiums Haßfurt habe ich vergangene Woche im Auftrag der HSS geschult.

Klassensprecher des Gymnasiums Haßfurt habe ich vergangene Woche im Auftrag der HSS geschult.

Vielen Schülern sei nicht bewusst, so Justizminister Eisenreich, dass sie sich mit bestimmten Beiträgen auf Facebook oder WhatsApp strafbar machen. Konkret nannte er dabei neben Cybermobbing die Verbreitung von kinderpornographischen Bild – oder Tonaufnahmen, Gewaltdarstellungen sowie Volksverhetzung. Wichtig ist mir aber auch bei all den Gefahren, die Chancen der Digitalisierung zu sehen. Bayern als ehemaliges Hightech-Land darf den Anschluss nicht verlieren. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Gegen Angst hilft nur Wissen und Bildung. Daher begrüße ich die Initiative und würde mich gerne einbringen. Mail genügt und gerne weitersagen.

Digitale Spaltung: Leute, helft euren Eltern mit ihren Technikproblemen

2. Februar 2020
Da schenkt man den Eltern Technik wie hier Kamera, muss sie aber oft selbst installieren. Da schenkt man den Eltern Technik wie hier Kamera, muss sie aber oft selbst installieren.

Ihr kennt sicher den Witz, dass zur Weihnachtszeit die Jugend nach Hause aufbrechen muss, um die IT-Geräte ihrer Eltern zu reparieren, zu kalibrieren oder zu installieren. Da grinse ich immer, aber im Grunde ist es ein echtes Problem. Fehlende Medienkompetenz führt zu einer immer größeren Spaltung der Gesellschaft. Das bemerke ich bei meinen Seminaren, an denen ein Interesse besteht, die moderne Welt der Technik erklärt zu bekommen. Jetzt im Februar haben meine Seminare wieder begonnen und ich werde mit der digitalen Spaltung immer wieder konfrontiert.
Diesem Thema hat sich auch der Antivierenhersteller Kaspersky angenommen. Wie Kaspersky im Rahmen seiner Studie „Kannst Du mal kurz … herausgefunden hat, ist dies häufiger der Fall als man glaubt, da viele ältere Familienangehörige beim Umgang mit Technik und Gadgets ohne Hilfe von Freunden oder jüngeren Verwandten zu kämpfen haben. 43 Prozent der deutschen Eltern von Kindern über 16 Jahre bezeichnen sich als technologische Einsteiger, sagt die Studie.

Technik, wie hier in einer Apple Abteilung in Riga, wird von Jüngeren gekauft. Technik, wie hier in einer Apple Abteilung in Riga, wird von Jüngeren gekauft.

Und wie ist es bei mir? Ich bin jetzt Anfang 50 und ich muss mich an meine eigene Nase fassen. Gerne würde ich manches Mal das Bedienen von Hardware an meine Kinder übergeben. Aber das ist falsch. Ich muss es selbst machen, um die Anschluss zu behalten. Ich ertappte mich, dass ich zu faul war, Netflix, Apple TV, Amazon Prime Video und mehrere Konsolen und Player an einem Receiver zu installieren. Und jetzt bin ich mit Anfang 50 nicht ganz so alt.
Besonders ärgerlich ist es dann, wenn teure Technikgeschenke ungenutzt in Hinterzimmern verschwinden, weil ältere Familienmitglieder nicht in der Lage sind, diese einzurichten und zu nutzen. Bei meinem Vater war es beispielsweise ein Navi und der Amazon Kindle. Und immer wieder das Handy – und wir sprechen nicht einmal vom Smartphone. Mein Papa hat Schwierigkeiten mit der Menüführung und wenn etwas nicht so abläuft, wie es sollte, scheint er überfordert (oder er ist einfach bequem – ich weiß es nicht).

Amazon Echo wurde sicher viel verschenkt zum Fest, installiert hat es aber oftmals die Jugend. Amazon Echo wurde sicher viel verschenkt zum Fest, installiert hat es aber oftmals die Jugend.

Ich kenne aber auch das Gegenteil. Ein älteres Ehepaar mit denen meine Frau und ich sehr gut befreundet sind – die beiden Herrschaften sind fit, weil sie sich interessieren. Sie haben MacBooks, iPhones, Appe Watch und sie gehen sehr gut damit um. Das freut mich sehr, dass es auch so geht. Wenn das Interesse stimmt, klappt es auch mit der Technik.
Bei deutschen Eltern von Kindern über 16 Jahre bezeichneten sich sogar 43 Prozent als technologische Einsteiger, so die Kaspersky-Studie. Davon gab fast ein Drittel (29 Prozent) zu, ohne die Unterstützung ihrer älteren Kinder mit den technischen Herausforderungen des Alltags überfordert zu sein – 16 Prozent der selbsternannten Tech-Novizen mit Kindern über 11 Jahre gestanden sogar, in der Vergangenheit bereits mehr als einen Monat für die Einrichtung eines technischen Geschenks benötigt zu haben. Freunde, dass ist absolut gefährlich und so bekommen wir nicht den Anschluss und die digitale Spaltung wird immer größer.
Wie sind denn eure Erfahrungen?

Brexit: Macht´s gut und danke für den Fisch

1. Februar 2020

„Mach’s gut und danke für den Fisch“ – so meine Abschiedsgrüße an die Briten, die seit heute nicht mehr in meinem Europa dabei sind. „Selbst schuld“, sage ich, aber auch schade, dass es soweit kommen musste. Wir dürfen Europa und die Politik nicht den Populisten überlassen. Der Brexit hat gezeigt, welche Macht Populismus hat und die Bevölkerung wird es ausbaden müssen.
Bei meinem jüngsten Besuch in London habe ich noch ein paar Eindrücke gesammelt. Ich seh den Jungen mit Bobby-Helm, der den Union Jack schwang. Ich sah den einsamen Koffer mit den britischen Farben auf dem Rolland von Heathrow, der seine Kreise drehte. Grinsen musste ich als ein Müllauto vor der Downing Street vorgefahren ist. Irgendwie symbolisch.

Ich mag Britannien – und ich mag vor allem Schottland. Da war es doch nett, dass zum Abschluss im EU-Parlament die Briten das schottische Abschiedslied Auld Lang Syne vom Zettel absangen. Eigentlich ist es ein Lied, um am Jahresende die Toten zu ehren. Schön auch, dass das Lied dem schottischen Dichter Robert Burns zugeschrieben wird – und wir erinnern uns: Schottland würde gerne Teil der EU bleiben.

Wenn ich meine Seminare für die bayerische Ministerialverwaltung gebe, spreche ich immer gerne über eine BBC-Serie Yes Minister und Yes Prime Minister. Es ist eine Serie über fiktives Ministerium und das Gerangel zwischen Verwaltung und Minister und endet immer mit den Spruch „Yes Minister“. In einer Folge erklärt Verwaltungschef Sir Humphrey was die EU, damals EWG, für Britannien bedeutet. Ich finde, damit ist der Grund für den Brexit wunderbar erklärt.