
Ihr kennt sicher den Witz, dass zur Weihnachtszeit die Jugend nach Hause aufbrechen muss, um die IT-Geräte ihrer Eltern zu reparieren, zu kalibrieren oder zu installieren. Da grinse ich immer, aber im Grunde ist es ein echtes Problem. Fehlende Medienkompetenz führt zu einer immer größeren Spaltung der Gesellschaft. Das bemerke ich bei meinen Seminaren, an denen ein Interesse besteht, die moderne Welt der Technik erklärt zu bekommen. Jetzt im Februar haben meine Seminare wieder begonnen und ich werde mit der digitalen Spaltung immer wieder konfrontiert.
Diesem Thema hat sich auch der Antivierenhersteller Kaspersky angenommen. Wie Kaspersky im Rahmen seiner Studie „Kannst Du mal kurz … herausgefunden hat, ist dies häufiger der Fall als man glaubt, da viele ältere Familienangehörige beim Umgang mit Technik und Gadgets ohne Hilfe von Freunden oder jüngeren Verwandten zu kämpfen haben. 43 Prozent der deutschen Eltern von Kindern über 16 Jahre bezeichnen sich als technologische Einsteiger, sagt die Studie.

Und wie ist es bei mir? Ich bin jetzt Anfang 50 und ich muss mich an meine eigene Nase fassen. Gerne würde ich manches Mal das Bedienen von Hardware an meine Kinder übergeben. Aber das ist falsch. Ich muss es selbst machen, um die Anschluss zu behalten. Ich ertappte mich, dass ich zu faul war, Netflix, Apple TV, Amazon Prime Video und mehrere Konsolen und Player an einem Receiver zu installieren. Und jetzt bin ich mit Anfang 50 nicht ganz so alt.
Besonders ärgerlich ist es dann, wenn teure Technikgeschenke ungenutzt in Hinterzimmern verschwinden, weil ältere Familienmitglieder nicht in der Lage sind, diese einzurichten und zu nutzen. Bei meinem Vater war es beispielsweise ein Navi und der Amazon Kindle. Und immer wieder das Handy – und wir sprechen nicht einmal vom Smartphone. Mein Papa hat Schwierigkeiten mit der Menüführung und wenn etwas nicht so abläuft, wie es sollte, scheint er überfordert (oder er ist einfach bequem – ich weiß es nicht).

Ich kenne aber auch das Gegenteil. Ein älteres Ehepaar mit denen meine Frau und ich sehr gut befreundet sind – die beiden Herrschaften sind fit, weil sie sich interessieren. Sie haben MacBooks, iPhones, Appe Watch und sie gehen sehr gut damit um. Das freut mich sehr, dass es auch so geht. Wenn das Interesse stimmt, klappt es auch mit der Technik.
Bei deutschen Eltern von Kindern über 16 Jahre bezeichneten sich sogar 43 Prozent als technologische Einsteiger, so die Kaspersky-Studie. Davon gab fast ein Drittel (29 Prozent) zu, ohne die Unterstützung ihrer älteren Kinder mit den technischen Herausforderungen des Alltags überfordert zu sein – 16 Prozent der selbsternannten Tech-Novizen mit Kindern über 11 Jahre gestanden sogar, in der Vergangenheit bereits mehr als einen Monat für die Einrichtung eines technischen Geschenks benötigt zu haben. Freunde, dass ist absolut gefährlich und so bekommen wir nicht den Anschluss und die digitale Spaltung wird immer größer.
Wie sind denn eure Erfahrungen?