Archive for März 2013

Buchtipp: Star Wars Lexikon der Actionfiguren von Stephen J. Sansweet

10. März 2013

Action

Ich könnte mich wirklich schwarz ärgern. Ich hatte sie alle und ich Depp hab sie auf irgendwelchen Flohmärkten verkauft. Gemeint sind meine Star Wars Sammelfiguren. Als Kind schaute ich mir begeistert „Krieg der Sterne“ (so hieß das damals noch) im Kino an. Anschließend passierte etwas Seltsames in meinem örtlichen Spielwarenladen. Auf einmal gab es zahlreiche Produkte von Star Wars, darunter auch Sammelfiguren aus Plastik. George Lucas wusste einfach, wie wir junge Leute tickten und wie er uns das Taschengeld aus der Tasche ziehen konnte. Er versorgte uns mit Spielzeug für unser Kinderzimmer.

Ich war vorne mit dabei und lag meinen Eltern in den Ohren, dass ich unbedingt Darth Vader, Luke Sykwalker und Prinzessin Leia aus Plastik brauchte. Diese Figuren waren teuer, doch meine Eltern und meine Großmutter schossen mir zu meinem Taschengeld die benötigten Summen zu. Und so bevölkert die Figuren mein Kinderzimmer. Woche für Woche spielte ich in meinem Star Wars-Universum. Ab und zu kamen neue Figuren hinzu.

Als ich dann ein pubertierender Teenager wurde, war das Plastikspielzeug nicht mehr wichtig. Ich Depp verkaufte es auf Flohmärkten. Das war ein großer Fehler in meinem Leben.

Wenn ich mir heute das Star Wars: Lexikon der Actionfiguren von Stephen J. Sansweet ansehe, stelle ich fest, welche Schätze ich damals besessen hatte. Ich hatte die Erstauflage der Figuren mit ausziehbaren Teleskoplaserschwert, heute unter Sammlern viel viel Geld wert.

Aber es ist müßig, der alten Zeit nachzutrauern. Stattdessen lese ich begeistert in den neuen Buch Lexikon der Actionfiguren und träume von meinem Star Wars-Universum von damals. Das Buch zeigt alle Star Wars Figuren von 1977 bis 2011 auf 351 Seiten auf. In der Regel sind sechs Figuren pro Seite abgebildet. Leider sind es nur die Figuren, ohne die Verpackung. In dem kurzen Einführungstext sehen wir ein paar Verpackungen, aber leider nicht für jede Figur. Gerne hätte ich 10, 20 Euro mehr bezahlt, wenn die Figuren größer abgebildet worden wären und damit das in China gedruckte Buch von Panini teuerer geworden wäre.

Als Lexikon ist das Buch natürlich alphabetisch geordnet von 2-1B bis Zuckuss. Das bedeutet, ich muss mich natürlich genau in Star Wars-Universum auskennen und wissen wie denn meine Figuren heißen. Als Fan für mich natürlich kein Problem. Dachte ich, denn es gibt immer wieder Ausnahmen, wenn die Figuren sich im Laufe der Serie entwickeln. Aber nach wenigen Nachdenken kommt man schon zurecht. Wunderbar sind die Spezialausführungen der Figuren, wie R2D2 mit Santa-Geweih.

Sehr schön fanden die Widmung des Autoren Stephen J. Sansweet. Dort steht: „Für alle die Männer und Frauen von Kenner und Hasbro, wie ein kleines Stück Plastik nahmen, ihnen Leben einhauchten und unser Leben um eine Facette reicher machen“ – gut geschrieben. Das Buch ist Emotion pur, denn es bringt mir meine Jugend wieder ins Gedächtnis. Als wirklicher Sammler brauche ich allerdings mehr Informationen, über verschiedene Verpackungen, Sets, genaues Erscheinungsdatum, Bemalungen oder gar Produktionsstandorte. Aber ich denke, das will und kann das Buch Star Wars: Lexikon der Actionfiguren gar nicht leisten. Es ist mehr eine nostalgische Reise in die Vergangenheit und nicht ein Expertenbuch. Dazu gibt es das Netz.

Auf den entsprechenden Fanforen wird kritisiert, dass zudem keine Preise angegeben sind. Freunde, das braucht es nicht, dazu gibt es das Netz, denn Preise sind flexibel und verändern sich täglich. Und nachdem Disney jetzt erste Verträge mit Carrie Fisher und Mark Hamill für Star Wars VII abgeschlossen hat, haben die Figurenpreise wieder angezogen.

Seid bereit: Das neue YPS kommt am Donnerstag

9. März 2013

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Mein Zeitschriftendealer ist informiert. Dieses Mal keine Experimente, wenn das neue YPS herauskommt, will ich dabei sein. Ich gehe kein Risiko ein. Nicht so ein Gerenne, wie beim letzten Mal, als ich in Nürnberg ein Exemplar in einer Seitenstraße ergatterte. Am Donnerstag, 14. März, ist es wieder soweit: Das neue YPS kommt in den Zeitschriftenhandel.

Mit YPS hat eine der erfolgreichsten und bekanntesten Kinderzeitschriften im vergangenen Herbst ihr phänomenales Comeback gefeiert. Mit neuem Konzept und neuer, alter Zielgruppe hat der Egmont Ehapa Verlag das Kultmagazin wieder auferstehen lassen. Jungs von damals und Männer von heute lesen begeistert das Magazin, das inzwischen mit seinen Lesern erwachsen geworden ist und ich bin einer davon. Die Herbstausgabe war prima, jetzt soll es noch besser werden, sagt der Verlag. Im Jahr 2006 gab es schon mal einen Versuch, YPS wieder zum Leben zu erwecken. Das Heft und die Gelddruckmaschine liegen noch im Keller. Aber der Anlauf 2012 war deutlich besser.

Die zweite „erwachsene“ Ausgabe, die gleichzeitig der Auftakt einer quartalsweisen Erscheinungsweise ist, erscheint am Donnerstag. Auch diese Ausgabe wird 100 Seiten stark sein und mit einer Auflage von 120.000 Exemplaren erscheinen. Den Ergebnissen einer Leserumfrage Rechnung tragend, stehen dabei neben spannenden Geschichten rund um die YPS-Themenwelten die besten Comics von gestern und heute im Vordergrund. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf Donnerstag.

Dazu wecken Themen wie „Helden von einst“ – diesmal mit Peter Illmann, dem Moderator der Kultsendung „Formel Eins“ – oder „Nintendo vs. Sega“, einem polarisierenden Konsolentest, Erinnerungen an die Kindheit der heute 30- bis 45-Jährigen. Worüber sich allerdings die Pressestelle des Egmont Ehapa Verlags ausschweigt, ist, welches Gimmick der zweiten Ausgabe beiliegt. Am Donnerstag weiß ich es spätestens.

Update: 13. März 2013: Das Gimmick steht fest: Zur Frühlingsausgabe wird dies ein ganz besonderes Osterschmankerl werden. Die Maschine, die viereckige Eier macht!.

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Klarer Trend für mobile Streaming Dienste

8. März 2013

Ob im Privaten oder im Beruflichen: Smartphone und Tables gehört die mobile Zukunft. Mobiles Internet heißt aber auch mobile Streaming Dienste, die verstärkt genutzt werden. Das einfachste sind sicherlich YouTube-Videos, aber nachdem ARD und ZDF ihr jeweiliges Programm live streamen, wird es interessant am Mobilmarkt.

Um zu verstehen, wie Verbraucher in Westeuropa und den USA mit Streaming-Inhalten auf ihren Geräten umgehen, wie oft sie ihre Telefone oder Tablet-PCs für die Video-Unterhaltung nutzen und welche Erfahrungen sie dabei machen, hat Rovi eine Umfrage zu Consumer Mobile Streaming durchgeführt. Sie belegt, dass Verbraucher mobiles Streaming bereits umfangreich nutzen, und dass eine große Nachfrage nach Premium-Video-Content mit TV-Shows und Filmen auf mobilen Geräten besteht. So nutzt die Mehrheit der Befragten ihre Geräte mindestens zwei- bis dreimal pro Woche für Videostreaming, eine durchschnittliche Sitzung dauert in der Regel 30 Minuten oder länger. Das bietet aber nicht nur eine Chance für klassische Unterhaltung. Ich denke,d ass der Bereich eLearning unglaublich interessant wird.

Hier ein Live-Streaming einer Pressekonferenz der bayerische Friseure.

Hier ein Live-Streaming einer Pressekonferenz der bayerische Friseure.

Mit 73 Prozent war die Streaming-Frequenz in Italien am höchsten, gefolgt von Spanien mit 71 Prozent und den USA mit 66 Prozent. Die Verbraucher gaben an, dass sie auf ihren Tablet-PCs mindestens zwei- bis dreimal wöchentlich Video-Streaming nutzen. In Großbritannien sehen sich mit 33 Prozent die meisten Verbraucher TV-Shows an, während Konsumenten in den USA (35 Prozent) und Deutschland (30 Prozent) mehr Filme ansehen. Alle Handy-Nutzer gaben an, so auch 31 Prozent aller Verbraucher in Frankreich und 47 Prozent aller Konsumenten in Italien, dass sie teilweise mehr selbst gefilmte Videos ansehen als andere Inhalte wie Filme, TV-Sendungen, Musikvideos, Nachrichten oder Web-Shows. Außerdem betrachtet fast die Hälfte aller Befragten Streaming-Live-Events wie Konzerte und Sportwettkämpfe auf ihren mobilen Geräten.

Die Studie zeigt Möglichkeiten auf, Entertainment-Erfahrungen durch neue mobile Streaming-Features und Funktionalitäten sowie den Zugriff auf Inhalte zu verbessern und zu erweitern. Es geben beispielsweise weniger als 20 Prozent aller mobilen User an, dass die visuelle Qualität der Streaming Videos gut sei. Diese Aussage macht den Bedarf an Lösungen für Advanced Adaptive Streaming und neue Kompressionsstandards wie High Efficiency Video Coding (HEVC) deutlich. Die meisten mobilen Anwender wünschen sich schnell ladende Videos mit störungsfreier Wiedergabe als wichtigste Voraussetzung für den Genuss von Streaming Videos. Eine weitere wichtige Anforderung von Verbrauchern ist es, Videos anzuhalten und später wiederzugeben, entweder auf dem gleichen oder einem anderen Gerät.

Interessant finde ich auch folgende Aussage: Nutzer von Mobilgeräten gaben zudem an, dass Video-Anzeigen, die vor, während oder nach eines Videos eingespielt werden, die effektivste Form der Werbung sind, um sich an Marken- oder Produktnamen zu erinnern. Das kann ich mir persönlich nicht vorstellen, aber wenn es so ist, na denn. Ich denke, es muss im mobilen Marketing noch bessere Möglichkeiten geben. Allerdings sorgen sich Anwender über die Kosten, die mit Video-Streaming zusammenhängen. Etwa die Hälfte der Befragten sagten, dass sie den Videokonsum aus Kostengesichtspunkten einschränken.

Weitere Umfrage-Ergebnisse:

66 Prozent aller britischen Nutzer von Tablet-PCs verbringen durchschnittlich 30 Minuten oder mehr mit Streaming-Medien in einer einzigen Sitzung, die USA liegt in diesem Ranking mit 62 Prozent auf Platz zwei.

Handy-Nutzer in Italien haben mit drei bis zehn Minuten durchschnittlich die kürzesten Streaming-Media-Sessions.

93 Prozent aller amerikanischen Tablet-PC-Nutzer und 80 Prozent der Mobiltelefon-Anwender in den USA glauben, dass Tablet-PCs eine gute Möglichkeit sind, um Filme und TV-Shows anzusehen.

Französische und italienische Verbraucher sind mit der Video-Qualität am unzufriedensten, 10 Prozent beurteilen die Qualität als schlecht.

Mehr als 80 Prozent aller Tablet-Nutzer konsumieren den größten Anteil ihrer Video-Streamings zu Hause, nur zirka 15 Prozent überwiegend während der Fahrt zur Arbeit.

Im Vergleich dazu konsumieren nur etwa 50 Prozent aller Handy-Nutzer Video-Streaming zu Hause, während zirka 35 Prozent die meiste Zeit während der Fahrt zur Arbeit mit Video Streaming verbringen, so dass das Handy heutzutage das bevorzugte Gerät für Pendler ist.

Das ist mal ein Buch: Die Esther-Rolle von 1746

7. März 2013

Auf einer Zugfahrt hatte ich wieder eine Diskussion um Bücher geführt. Ich liebe Bücher, schreibe auch selbst welche, aber die Frage muss erlaubt sein: Was macht ein Buch zu einem Buch? Ist es das Papier? Ist es der begrenzte Umfang? Ist es die Haptik? Oder ist es vielleicht der Inhalt? Die Entscheidung soll jeder für sich treffen.

Innerhalb unserer Familie haben wir ein Abkommen getroffen. Klassische Romane, Fachbücher usw. also mit Schwerpunkt Text kommen nur noch als digitale Bücher, eben eBooks, ins Haus. Viele der Sachen lese ich nur ein-, zweimal und stehen nur herum. Ich weiß schon gar nicht mehr, wohin mit all den Büchern. Zwei Kellerräume sind komplett voll. Diese Sachen kann ich (bis auf wenige Ausnahmen wie Edgar Allen Poe oder J.R.R. Tolkien) als eBook konsumieren.

Aber ich bin gerne bereit für schöne Bücher aus Papier Geld auszugeben. Ich kaufe daher verstärkt bildlastige, hochwertige Bücher und Comics. Für alle Buchfreunde habe ich daher auch eine Empfehlung aus dem Hause Taschen: Die Esther-Rolle von 1746.

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Der Gebrauch von Schriftrollen reicht zurück bis in die Antike. Eine der bekanntesten ist die Esther-Rolle, hebräisch Megillah, in der die Geschichte von Königin Esther erzählt wird, die an Purim in Synagogen weltweit verlesen wird. Mit diesem Fest feiern die Juden, dass Esther und ihr Vormund Mordechai sie aus der großen Gefahr retteten, die ihnen im persischen Reich unter König Xerxes (485–465 v. Chr.) drohte.

Die 6,5 Meter lange, handgeschriebene Megillah von 1746 in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek zu Hannover ist ein kostbares Unikat und bildet die Vorlage für dieses Faksimile. Was diese Megillah auszeichnet, sind ihre reich kolorierten Illustrationen und ein deutscher Text aus der Entstehungszeit des Werkes. Da in der Synagoge keine Schriftrollen mit dekorativen Elementen benutzt werden, war die „Hannover-Rolle“ eindeutig für den Privatgebrauch bestimmt. Über 200 Jahre blieb ihr Schreiber und Illustrator unbekannt. Doch auf Basis von stilistischen Vergleichen und dem Studium historischer Quellen gelang dem Historiker Falk Wiesemann eine spannende Entdeckung: Schöpfer der Rolle dürfte wohl der jüdische Schriftgelehrte und Künstler Wolf Leib Katz Poppers aus Hildesheim gewesen sein. Taschens Faksimile wird mit einem Kommentarband geliefert, in dem Wiesemann die Bedeutung des Buches Esther für das Purim-Fest erklärt und die besondere Stellung der Megillah in der jüdischen Kunst erläutert.

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Dass nenn ich mal ein Buch: Das originalgetreue Faksimile der „Hannover-Rolle“ von 1746 kommt in einer in aufklappbarer Holzschatulle daher. Der reich illuminierte 6,5 Meter fortlaufende Text wird nach links aus dem lederbezogenen Hohlzylinder gezogen. Der beiliegende Kommentarband im Schuber mit erläuterndem Essay und Bibeltext des Buches Esther in vier Sprachen und opulenter Falttafel der gesamten Rolle gibt es im verkleinerten Maßstab. Und witzig: Die Esther-Rolle von 1746 ist limitiert auf 1746 Exemplare. Cool – doch wie passt die Esther-Rolle ins Bücherregal?

Nachruf: Meine Begegnung mit Alvin Lee

6. März 2013

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Er sagte die legendären Sätze „I’m going home – by helicopter.“ Und dann brach das Blues-Inferno los. Diese harte Blues war sicher einer der Gründe, weshalb ich zur Gitarre gegriffen habe. Und ist es Zeit, die alte Klampfe wieder hervorzuholen, denn Alvin Lee ist tot.

Alvin Lee war der Frontmann von Ten Years After und er starb für mich überraschend im Alter von 68 Jahren. Er starb an einem chirurgischen Routineeingriff. Den ersten Kontakt mit ihm hatte ich eben mit Going Home vom Woodstock-Festival. Knappe 10 Minuten Blues pur, das haute mich vom Hocker. Erst auf der Doppel-LP des Woodstock-Festivals, später im Kino beim Woodstock-Film. Leider ist er auf dem neuesten Woodstock-Sampler nicht dabei. Jahre später traf ich den Künstler privat. Als ich für das Fürstenfeldbrucker Tagblatt/Münchner Merkur als Reporter unterwegs war, traf ich Mitte der 1990 Jahre Alvin Lee beim Rolling Thunder Festival in Moorenweis. Neben der Kläranlage bei einem Kuhdorf im Landkreis Fürstenfeldbruck fand ein Biker-Treffen statt: Ein bisschen Sex, Drugs & Rock’n Roll in der bayerischen Provinz. Eric Burdon trat später dort einmal auf, aber Alvin Lee war einer der ersten Stars. In Woodstock spielte er vor 500.000 Leuten, im Moorenweis waren es vielleicht 200. Aber die Stimmung war gut. Hinter der Bühne traf ich auf einen Aufschneider, der wusste, was er auf der Gitarre kann. Er spielte weiterhin seine Gibson ES-335 mit dem Peace-Zeichen. Die Gitarrenläufe waren der Hammer, er war ein Zauberer. Aber Alvin Lee kam sympathisch herüber. Er liebte das bayerische Bier, trank auch mehr als ein halbes Glas. Wenn ich ehrlich bin, war er aber mehr an der Reporterin der Konkurrenzzeitung interessiert als an den Fragen eines Nachwuchsreporters. Dennoch bekam ich meine Antworten, ein Autogramm und ein paar Fotos und einen Woodstock-Star zum Anfassen. Lieber Alvin Lee: Spiel mit Hendrix ein Duett, rock die himmlische Hütte und zeig Petrus was Bluesrock wirklich bedeutet.

Chancen für Handys an der Schule

6. März 2013
Digitale Lesegeräte auf der Buchmesse. Foto: Bernd Hartung

Digitale Lesegeräte auf der Buchmesse. Foto: Bernd Hartung

Ich bin mit meinem Seminaren viel an Schulen, um Schüler, Lehrer und Eltern zum Thema Facebook und Co aufzuklären. In den Seminaren machte ich keine Angst, sondern will die Medienkompetenz fördern. In den ersten Minuten des Vortrags wird klar, dass die Schüler alle über Handys verfügen und ein Teil auch stolzer Besitzer von Smartphones sind. Sie haben also alle das Internet in der Hosentasche. Und besser: Dank Apps haben sie die Freunde in der Hosentasche. Dies meine Damen und Herren ist nichts weniger als eine Revolution.

Allerdings sind eingeschaltete Handys an bayerischen Schulen verboten. Die Mobiltelefone werden dem Schüler sofort abgenommen. Das stammt noch aus einer Zeit, als ein paar Deppen Gewalt- und Pornovideos via Bluetooth am Schulhof verteilt haben. Soweit die schulische Praxis. In der Theorie gibt es Ideen von zahlreichen Möglichkeiten von Handys an der Schule, wie vor kurzem die Lernmesse didacta,

„Meine Studenten sind jeden Tag zu jeder Stunde online“, berichtete Prof. Dr.-Ing. Rainer Herpers von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Runden Tisch der Initiative D21 „Bring Your Own Device – Chancen und Herausforderungen des Einsatzes mobiler Endgeräte im Unterricht“. Tablets und Smartphones hätten die Notebooks verdrängt und seien stark im Kommen.

Diesen Trend bestätigt auch die aktuelle Studie der Initiative D21 „Mobile Internetnutzung. Entwicklungsschub für die digitale Gesellschaft!“: Verfügten im Jahr 2012 noch 24 Prozent aller Befragten über ein Smartphone, so sind es 2013 bereits 37 Prozent. In der Gruppe der 14 bis 19-Jährigen besaßen 2012 52,5 Prozent ein Smartphone und 2013 sogar 86,4 Prozent – das entspricht einem Zuwachs von rund 40 Prozentpunkten.

Dieses Bild spiegelt sich auch in den Schulen wider, die ganz unterschiedlich mit der neuen Situation umgehen. Einige verhängen ein striktes Handyverbot – wir in Bayern haben eine klare Anweisung durch das zuständige Kultusministerium. Andere versuchen den Trend für sich zu nutzen und stimmen ihr didaktisches Konzept darauf ab: Die Lehrer integrieren Smartphones in den Unterricht, die Geräte werden für die Lösung von Aufgaben in der Schule und Zuhause bewusst eingesetzt. „Bring Your Own Device“, frei übersetzt „bring mit, was du hast“, wird dieses Vorgehen genannt.

Es hat unter anderem den Vorteil, dass die Schulen die Kosten für die Anschaffung von Computern und die Betreuung der Netzwerke sparen. Welche technischen und konzeptionellen Herausforderungen dieser Ansatz mit sich bringt, war eine der Fragen, die die Teilnehmer des „Runden Tisches für den Einsatz digitaler Medien in Schule und Lehrerbildung“ der Initiative D21 und der Dienstleistungsgesellschaft für Informatik im Februar 2013 in Köln diskutierten. Klaus-Dieter Eschbach, Referatsleiter im Schulministerium NRW, zeigte in seiner Einführung zur Veranstaltung fünf Trends für die Bildungslandschaft auf. Einer davon ist die private Verfügbarkeit von Smartphones, Tablets und Laptops. Erklärtes Ziel der Veranstaltung war es dann auch, schlüssige Konzepte für die Integration mobiler Endgeräte in den Schulalltag zu finden.

„Digitale Medien folgen eher Marktgesetzen und Konsumentenbedürfnissen als den Vorgaben der Medienpädagogik“, stellte Thomas Michel, Geschäftsführer der DLGI, in seiner Einführung fest. Dabei entstünde auch pädagogisch Nützliches, das sich allein aus der Medienpädagogik nicht hätte entwickeln können. „Unsere Herausforderung und unsere Chancen bestehen darin, diese pädagogischen Möglichkeiten zu ergreifen“, betonte Michel.

Hierfür bedarf es eines Kulturwandels an den Schulen. Das Symposium mit dem Titel: „Durch kooperatives Lernen und Lernlandschaften zur modernen Schule“ zeigte, dass es einer gemeinsamen Anstrengung der gesamten Schule bedarf, um Veränderungsprozesse zu bewältigen. Hauptredner Rolf Schönenberger, Schulleiter und Pädagoge der Sekundarschule Bürglen in der Schweiz, stellte das von seiner Schule entwickelte und erfolgreich durchgeführte Modell der Lernlandschaften vor. Jeder Schüler verfügt hierbei über einen eigenen computergestützten Arbeitsplatz. Vom neu errichteten Lernhaus Osterholz-Scharmbeck, einer Schule die dem Model Bürglen folgt, berichtete Sabine Fedderwitz, Leiterin des Schulamtes der Stadt Osterholz-Scharmbeck. Als gemeinsame Herausforderung für Veränderungsprozesse identifizierten beide Fachleute die Gewinnung des Kollegiums für diese neue Form von Schule. Das Modell der Lernlandschaften hat Auswirkungen auf das Miteinander, die Motivation und auch die Identifikation der Schüler mit ihrer Schule. Als Indiz dafür führte etwa Rolf Schönenberger an, dass seine Schule keine Ausgaben für Vandalismus mehr aufbringen müsse. Zudem werde kooperatives und individuelles Lernen gefördert.

Buchtipp: The world of Kong: A natural history of Skull Island

5. März 2013

Kong

Irgendwie mag ich den Affen. Ich geb es ja zu, ich bin ein Fan von King Kong. Mir gefällt die Geschichte und ich liebe natürlich die alte Schwarzweiß-Fassung von 1933. Aber kaum einer wusste, dass die Geschichte auf den Krimi-Autoren Edgar Wallace zurückgeht. Die Verfilmung von 1976 fand ich kompletten Müll – was bei mir vor allem an der weißen Frau Jessica Lange lag. Gespannt wartete ich daher auf die Neuverfilmung im Jahr 2005 von Peter Jackson.

Ich verschlang die Produktionstagebücher, liebte die Effekte und den Affen. Darsteller Andy Serkis – vielen bekannt als Gollum – spielte den Kong grandios und wurde durch Motion Capturing auf die Leinwand gebracht.

Und so interessierte ich mich auch für die Bücher von Weta Workshop, der Vfx-Firma von Peter Jackson. Und ich griff auch zum Buch: The World of Kong: A Natural History of Skull Island . Ich muss zugeben: Ich war enttäuscht. Ich hatte mir etwas anderes erwartet. Wer diesen Blog kennt, weiß, dass ich die Art of …-Bücher mag. Ich bin an den visuellen Hintergründen interessiert und wie es zu den Effekten kam.

Dies habe ich mir auch bei dem Buch A natural history of Skull Island erwartet. Aber ich hätte den Titel einfach lesen und verstehen sollen. Erst Jahre später als ich das Buch wieder aus dem Archiv holte, erkannte ich den Humor von Peter Jackson. Erinnert sei an den frühen Peter Jackson-Film Braindead, als es dort eine Insel names Skull Island gab.

Das Buch sollte nicht das übliche Fan-Buch sein. Es erinnerte mich an Charles Darwins Klassiker Über die Entstehung der Arten. Das Buch ist ein Reiseführer durch die fiktive Insel Skull Island. Es zeigt die Geografie und die Tiere, große und kleine. In farbigen Zeichnungen wird wie in Kinderbüchern Informationen über die tierischen Bewohner der Insel gegeben. Humorvoll werden klimatische und geomorphologische Studien über 200 Seiten für bare Münze dargeboten. Das ist der versteckte Humor von Peter Jackson, den ich aber erst Jahre später bemerkte. Ich begab mich bei der Lektüre auf eine wunderbare Entdeckungsreise: Ich erfuhr viel über: The crumbling coast and village, The shrinking lowlands, The winding swamps and waterways, The steaming jungle, The Abyssal Chasms und The Barren Uplands. Natürlich kommt Meister Kong in diesem Buch auch vor, leider nur auf acht Seiten.

Ravensburger digital sucht Testpuzzler – Ravensburger digital sucht meine Frau

4. März 2013

Durch die Puzzle-Foren im Netz ging vor kurzem ein Aufruf vom Spielehersteller Ravensburger. Die Electronic-Sparte des Puzzle-Giganten sucht Testpuzzler. „Wir von Ravensburger Digital arbeiten gerade an verschiedenen Puzzles für Computer oder mobile Endgeräte wie Ravensburger WebPuzzles oder Puzzle Adventures“, hieß es von der zuständigen Produktmanagerin. Das ist genau der Job für meine Frau – er passt 100 Prozent, er passt wie die Faust aufs Auge.

ravensburgerdigital

„Wir würden uns sehr über Kontakte zu experimentierfreudigen Puzzlern freuen, die uns Feedback zu unseren Ideen geben und das ein oder andere Spiel mal für uns testen“, hieß es weiter. Anders als ich ist meine Frau ein Puzzle-Fan. Stundenlang kann sie am Boden liegen oder am Esstisch sitzen und puzzeln. Sie hat (als Engel) eine Engelsgeduld, sucht die Teilchen, probiert aus, verwirft wieder. Es ist für meine Frau wohl ein unglaublicher seelischer Reinigungsprozess. Dabei ist es ihr völlig egal, welche Motive es zu puzzeln gilt. Sonnenaufgänge, Pflanzen, Katzen, Sonnenuntergänge – völlig egal. Es zählt das meditative Puzzeln.

Das alles ist mir völlig fremd. Ich verzweifel schon an den Kinderpuzzel für K1/2, die wir vor Jahren gespielt haben. Ich habe keine Geduld. Wenn das Puzzle-Teil nicht passt, dann wird es passend gemacht. Ich erinnere mich, dass ich als Kind mal ein Puzzle der Schlacht von Trafalgar hatte. Nicht nur Lord Nelson ist bei mir untergegangen, das Puzzle wurde nie fertiggestellt.

Meine Frau ist anders. Sie hat das richtige Vorstellungsvermögen und diese Fähigkeit hat sich auf unsere Kinder übertragen.Sie ist die ideale Testpuzzlerein für Ravensburger, Immer wieder versorge ich die Familie mit Puzzles. Allerdings müssen es die von Ravensburger sein. Meine Gattin meint, die Verarbeitung der Puzzle-Teile sei besser. Die Passgenauigkeit der Teile stimme einfach Ich glaube es ihr und als guter Ehemann kaufe ich dann eben nur Ravensburger. In der Vergangenheit waren es klassische Puzzle. Seit ein paar Monaten haben auch 3D-Puzzles Einzug in unseren Haushalt gehalten.

Nur einmal sind wir komplett reingefallen, als ich mit dem Ravensburger 15966 – Mirror Image: Chaos auf dem Campingplatz ankam. Es sollte ein gespiegeltes Puzzle sein. Pustekuchen – es war genau wie immer. Entweder habe ich eine besonders seltene Fehlpressung oder die Familie ist für das Spiel zu doof. Es galt: „Puzzeln Sie nicht das Motiv, das auf der Schachtel abgebildet ist! Puzzeln Sie das Spiegelbild des abgebildeten Motivs.“ Ein Quatsch war es.

Aber jetzt sollen elektronische Puzzles kommen. Ravensburger will in diesen Bereich investieren und das scheint mir im Hinblick auf meine Frau ein super Markt zu sein. Sie ist mit dem iPad oft auf Reisen oder nutzt es als Second Screen vor der Glotze. Ich habe mir für lange Zugfahrten zu Seminaren die Spiele „Das verrückte Labyrinth“ und „Scotland Yard“ gekauft und bin begeistert. Als Geek versuche ich die digitalen Puzzle einmal, aber nur, wenn sie am iPad kommen. Webpuzzles mag ich nicht.

Also, liebe Ravensburger digital: Ich empfehle meine Gattin als Testpuzzlerin. Sie ist quasi das fehlende Teil. Jetzt liegt es an euch.

Evernote angegriffen – ist meine Cloud sicher?

3. März 2013

evernote

Da hab ich heute morgen aber doof geschaut, als ich wie gewohnt Evernote beim iPhone benutzen wollte. Das Tool ist im Grunde immer bei mir im Einsatz, um Gedanken in der Cloud zu speichern. Meist habe ich nachts die besten Einfälle und notiere mir sie via Evernote in der Cloud.

Aber heute morgen schaute ich doof. Evernote funktionierte nicht mehr. Mein Passwort war ungültig. Evernote verweigerte mir den Zugriff auf mein Konto. Was ist passiert? Evernote wurde gehackt oder zumindest angegriffen. Evernote ging auf Nummer sicher und sperrte das gesamte System. „Als Vorsichtsmaßnahme zum Schutz Ihrer Daten haben wir uns entschieden eine Passwort-Rücksetzung zu forcieren“, heißt es von Evernote. Es sei zwar nichts passiert, so Evernote. Die Überprüfungen hätten jedoch ergeben, dass es den verantwortlichen Personen möglich war, sich Zugriff auf

Benutzerinformationen wie Benutzernamen, E-Mail Adressen und den verschlüsselten Passwörtern zu erlangen. „Obwohl der Zugriff auf Passwörter erfolgt ist, möchten wir unterstreichen, dass sämtliche Passwörter des Evernote-Dienstes durch eine Einweg-Verschlüsselung geschützt sind“, so Evernote weiter.

Also ich muss mein Evernote-Passwort zurücksetzen. Aber das geht nicht am iPad oder am iPhone über die App. Ich musste also heute morgen vom Bett aufstehen und ans MacBook gehen. Die Website Evernote.com gilt es aufzurufen. Nach dem Login über den Evernote-Webdienst, wurde ich aufgefordert ein neues Passwort festzusetzen. Sobald ich die Passwortänderung vorgenommen habe, muss ich dieses in sämtlichen von mir genutzten Evernote Apps ebenfalls neu eingeben, also bei mir iPhone und iPad.

Also nach Sony, Apple und Mircosoft war jetzt Evernote an der Reihe. Da stell ich mir die Frage; Sind denn meine Daten in der Cloud sicher? In zahlreichen Seminaren zum Verbraucherschutz stelle ich fest. Zwar ist die Technik bereit für die Cloud, die breite Masse an Nutzern allerdings noch nicht.

Vorfälle wie bei Evernote sind nicht gerade förderlich, um Vertrauen in die Cloud zu schaffen. Evernote schreibt uns zur Beruhigung: „Wie dieser Vorfall und weitere Vorfälle der jüngsten Zeit bei anderen grossen Diensten zeigen, werden solche Angriffe leider vermehrt versucht. Wir sind uns dessen bewusst und nehmen unsere Verantwortung, Ihre Daten vor unerlaubten Zugriffen zu schützen äußerst ernst, deshalb sind wir laufend daran unsere Sicherheitsvorkehrungen und -standards zu verbessern und zu erhöhen. Der Schutz Ihrer Daten ist unsere oberste Zielsetzung!“

 

Besuch im Lego Store New York City: Rockefeller Center

3. März 2013
Der Eingang zum Lego Store New York.

Der Eingang zum Lego Store New York.

Es ist wohl ein Trend im Einzelhandel, dass große Marken eigene Stores eröffnen. Apple hat es mit den Apple Retail Stores vorgemacht, dann kamen Nike, Sony und andere und natürlich Lego. Vor kurzem eröffnete in München Pasing der Lego Store. Er ist prima, aber natürlich überschaubar.

Das Rockefeller Center in Lego.

Das Rockefeller Center in Lego.

Bei meinem jüngsten NewYork-Besuch schaute ich natürlich in dem großartigen Lego Store am Rockefeller Center an. Zu finden ist er an 620 5th Ave, New York. Vor allem faszinierte mich das Schaufenster. Dort war die Szenerie des Rockefeller Centers in Lego nachgebaut. Die Besucher verglichen die reale Welt mit der Lego-Welt und versuchten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu finden. Wer sich ein paar Minuten Zeit nimmt, kann wunderbare Details entdecken – vor allem fand ich Darth Vader als Gärtner besonders nett. Der Platz vor dem Rockefeller Center ist hinlänglich bekannt aus zahlreichen Hollywood-Filmen. Im Winter ist die Fläche vor dem Center eine kleine Eisfläche zum Schlittschuhlaufen.

Im Store selbst ging es recht kuschelig zu. Viele Besucher fragten nach den dänischen Steinen. Am besten ging bei meinem US-Besuch die Star Wars-Serie.

Auch die New Yorker lieben Lego Star Wars.

Auch die New Yorker lieben Lego Star Wars.