Posts Tagged ‘Fisch’

Wenn das Steckerlfischboot bei uns vor Anker geht

11. April 2024

Mit dem Steckerlfisch ist es so eine Sache. Für mich ist so eine Makrele am Stock etwas besonders. Ich verbinde mit so einem Fischgeschmack bestimmte unbeschwerte Jugenderinnerungen und ich bin auch ein wenig anspruchsvoll, wenn es um Steckerlfisch geht. Nur einen Fisch am Stock über Hitze reicht nicht für ein genussvolles Essen.

Und daher freut es sehr, dass Robert Toni Gross, sicherlich der bekannteste und beliebteste Steckerlfisch-Griller im Landkreis Fürstenfeldbruck, nun mehrmals in unserer Gemeinde mit seinem Steckerlfischboot vor Anker geht und seine irischen Makrelen anbietet.

Ich habe Robert Toni Gross zum ersten Mal auf dem Maisacher Volksfest kennengelernt und wenn ich antreffe, kaufe ich seitdem gerne seinen Fisch. Steckerlfisch ist schließlich eine bayerische Spezialität, die besonders bei Volksfesten beliebt ist. Und irgendwie ist das ganze Jahr festlich zumute und daher esse ich das ganze Jahr diesen und anderen Fisch. Das Besondere an Steckerlfisch ist die Zubereitungsweise: Ein ganzer Fisch wird auf einen Metallstab (Steckerl) gespießt und über offenem Feuer gegrillt. Diese traditionelle Zubereitung verleiht dem Fisch ein einzigartiges rauchiges Aroma und eine knusprige Haut.

Zu Karfreitag waren in der ganzen Gegend immer wieder Steckerlfische von unterschiedlicher Qualität bei unterschiedlichen Anbietern im Verkauf. Amateure, die nicht wissen, was sie tun, waren ebenso unterwegs wie Grillprofis wie es eben Robert Toni Gross einer ist. Ich hab keine Lust mehr auf Experimente und versalzene Fische und bleibe daher beim Steckerlfisch-Kauf bei meinem angestammten Dealer. Er hat das Grillen optimiert, in einem bestimmten Winkel grillt er die Fische über der Buchenholzkohle. Beim Filetieren kann er überprüfen, ob der Fisch speisefertig ist, wenn er den Stab herauszieht. Leider verrät er nicht, was in seinem Grillgewürz enthalten ist, außer zwölf Gewürzen. Die genaue Zusammensetzung bleibt sein Geheimnis. Der Verkauf seiner irischen Makrelen ist natürlich wetterabhängig und wird jeden Tag auf der Homepage aktualisiert.

Die irische Makrele, auch bekannt als Atlantische Makrele (Scomber scombrus), ist eine weit verbreitete Fischart im Nordostatlantik und im Mittelmeer. Sie ist für ihre charakteristischen blaugrünen Rücken und silbrigen Seiten bekannt. Makrelen sind Schwarmfische, die sich hauptsächlich von kleinen Fischen, Krill und Plankton ernähren. In Irland ist die Makrele ein wichtiger kommerzieller Fisch und spielt eine bedeutende Rolle in der irischen Fischereiindustrie. Sie wird von Küstenfischern sowie von größeren Fangflotten gefangen. Sie ist reich an Omega-3-Fettsäuren und gilt als gesunde Proteinquelle.
Robert Toni Gross bezieht seine Fische aus Irland.

Tour des Steckerlfischbootes
Jetzt hat er seine Tourplan veröffentlicht. Montag: Gernlinden, Dienstag: Maisach vor dem Rathaus, Donnerstag: Olching, Freitag: Günding/Bergkirchen, Samstag: Mammendorf. Für mich ist nun Dienstag Fisch-Tag. Arbeit am Rechner unterbrechen, Spaziergang zum Rathaus, Fisch kaufen und kleinen Ratsch halten und dann den Fisch genießen, bevor es wieder weitergeht. Für mich eine wunderbare kulinarische Bereicherung meines Mittagstisches. Daten auch auf der Website.

Die Grillsaison ist eröffnet – grillst du auch?

2. April 2024

Ich bin ein Ganzjahres-Griller, das bedeutet, der Grill auf der Terrasse ist das ganze Jahr im Einsatz. Nach den ersten schönen Tagen bemerke ich in meiner Nachbarschaft, dass die Saison-Griller ihre Holz-, Gas- oder Elektrogrills fit machen und über Ostern den Grill angeworfen haben. Da kann ich nur müde lächeln.

Interessant ist aber, was die Deutschen im Allgemeinen grillen und es stellte sich mir die Frage: Was kommt eigentlich auf den Rost? Bei uns ist es Fleisch, Gemüse und besonders Fisch. Pizza mache ich eher weniger, da nutze ich eher den Ofen. Und ich stelle fest, dass ich eher eine Grill-Ausnahme bin. Denn ich bin kein Würstchen-Fan. Ich hab nur in Landsberg einen Metzger, dessen Würste ich sehr gerne mag, aber der Weg mir in der Regel zu weit ist. Fleisch und Würstchen zählen nach wie vor zu den beliebtesten Lebensmitteln auf dem Grill. Hier geben 81 Prozent der Befragten an, dass Fleisch am liebsten fürs Grillen zubereitet wird, 65 Prozent greifen auf Würstchen zurück. Während Fleisch bei Männern und Frauen fast gleichermaßen beliebt ist, sind es bei Würstchen vor allem Männer (71 Prozent), die darauf beim Grillen nicht verzichten möchten. Bei den Fleischarten sind sich die Deutschen ebenfalls einig, vor allem Schweinefleisch (60 Prozent) wird gegrillt, danach folgen Rind (49 Prozent) und Hähnchen (48 Prozent) auf Platz zwei und drei. Bei mir steht Rind ganz vorne, Schwein esse ich kaum.

Gemüse kommt nur mit knapp 35 Prozent auf den Grill und die Fleischersatzprodukte bilden mit nur 4 Prozent das Schlusslicht beim Grillgut. Das sind alles Aussagen der Meinungsforscher von Civey, die im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML). Dort gibt man den Grillkompass 2024 heraus.

Doch woher kommt das Fleisch?
Diese Aussagen finde ich interessant und wäre positiv überrascht, wenn es stimmt und die Leute ehrlich bei der Umfrage geantwortet haben, Die Lebensmittel, die auf den Grill kommen, werden überwiegend beim Metzger gekauft. 68 Prozent der Befragten, die Fleisch essen und grillen, geben das an. Dicht gefolgt kommt der Supermarkt mit 59 Prozent. Der Discounter schafft es nur auf 29 Prozent. Auf dem Markt kaufen nur 12 Prozent der Befragten regelmäßig fürs Grillen ein. Bei uns im Dorf ist einmal die Woche nur Markt, aber die Biofleischerzeuger haben Fleischautomaten aufgestellt.
Vor allem die junge Zielgruppe (18-29 Jahre) gibt an, dass sie vorwiegend beim Metzger einkauft, wenn es um das Grillgut geht. Während Befragte im Alter von 40-49 Jahren beim Fleischkauf eher auf Produkte aus dem Supermarkt zurückgreift (69 Prozent).

Und auch interessant und ich hoffe, dass die Fragen ehrlich beantwortet wurden. 53 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen beim Fleischkauf vor allem die Regionalität wichtig ist. 34 Prozent hingegen achten beim Kauf auf Produkte aus Tierwohl-Standards. 32 Prozent ist beim Fleischkauf vor allem der günstige Preis am wichtigsten. Ob es sich um Fleisch aus Biohaltung handelt, interessiert etwa ein Viertel der Deutschen (26 Prozent). 27 Prozent greifen dabei am häufigsten auf bereits grillfertige Produkte zurück, wie etwa mariniertes Fleisch. Vor allem der Altersspanne 65+ ist die Regionalität beim Fleischkauf am wichtigsten (65 Prozent). Der jüngeren Generation (18-29 Jahre) geht es dabei eher um den günstigen Preis (38 Prozent).

Markthallen in Riga – der Zentralmarkt als Paradies

17. Januar 2020

Fischers Fritze isst frische Fische, frische Fische isst Fischers Fritze – dieser Zungenbrecher kam mir sofort in den Sinn als ich die Fischhalle auf dem Zentralmarkt in Riga betrat. Fisch, wohin man schaut – ein Paradies.

Leider waren wir ziemlich spät in der Halle und konnten so das komplette Angebot optisch nicht genießen, viele Händler packten bereits zusammen. Aber was ich gesehen habe, erfreute mein Herz als Fischliebhaber. Kurzzeitig überlegt ich mir, Fisch zu kaufen und einschweißen zu lassen, damit ich sie zu Hause zubereiten kann. Aber das wäre zu kompliziert.

Interessant war, dass in der Markthalle zu Riga der Neuaugen verkauft wird. 2012 wurden sie zum „Fisch des Jahres“ gewählt, dabei sind sie taxonomisch gesehen gar keine Fische, sondern die ursprünglichste Gruppe der Wirbeltiere.


Neunaugen genießen europaweit Schutz nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, für die als Arten des Anhangs II besondere Schutzgebiet ausgewiesen worden sind. Zudem unterliegen sie in Deutschland dem Schutz nach der Bundesartenschutzverordnung und sind nach den Fischereiverordnungen der Länder ganzjährig geschont. Davon scheint in Riga keiner etwas zu wissen oder wissen zu wollen. Der Neuaugen wird gefischt und verkauft. Wie Neuaugen schmeckt kann ich nicht sagen, denn in den Restaurants wurde die einstige Spezialität der Reichen nicht angeboten.

Dabei ist die Fischhalle nur eine des weitreichenden Marktareals von Riga, das 1997 in die UNESCO Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Die Hallen waren einst als Zeppelin-Hangar gedacht, samt unterirdischer Versorgungsstadt. Nun, der Zeppelin hatte sich ja bald erledigt, 1930 wurden die Hallen als eine der modernsten Markthallen Europas eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg wurden aus den die Hallen erstmal Werkstätten. Nach dem Krieg unter Sowjetzeit wurde aus den Markthallen dann der Zentrale Kolchosenmarkt und von der roten Propaganda hochgejubelt.
Wie das lettische Fremdenverkehrsamt mitteilte, gehe aus einer Statistik aus dem Jahr 1961 hervor, dass hier jährlich bis zu 200 000 Tonnen Fleisch, 768 000 Liter Milch, 7 Millionen Eier, mehr als 9000 Tonnen Kartoffeln, 8000 Tonnen Gemüse und fast 5000 Tonnen Obst verkauft wurden – und wir sprechen von Sowjetzeiten.
Heute ist der Markt eine Art kulinarisches Schlaraffenland. An Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Fisch, Gewürze – vieles kann man probieren und in der Gastrohalle werden die Speisen frisch zubereitet. Ich wollte frische Austern essen, wurde aber durch die hohen Preise abgeschreckt. Austern aus der Ostsee habe ich keine gesehen, es gab welche aus Frankreich. In der Gastrohalle gab es zudem viele asiatische Garküchen – sicherlich gut gemeint, aber für mich als Riga-Tourist uninteressant.
Preiswert dagegen Honigschnaps von dem Freunde von mir sehr angetan waren und Kaviar. Ich versorgte mich mit entsprechenden Leckereien. Zudem habe Lorbeerblätter in größeren Mengen gekauft, die ich für Muscheln und Tintenfischgerichte brauche.
Beeindruckt hat mich in der Fleischhalle die Füllen an Innereien wie Zunge und Herz, aber auch Kalbsbäckchen, Schweineschnauze und -Ohren.

Casa Manolo – noch immer DAS Fischrestaurant auf Mallorca

16. Juni 2017

Casa Manolo in Mallorca hat sich vergrößert.

Casa Manolo in Mallorca hat sich vergrößert.

Zumindest kann ich sagen: Ich kannte die Casa Manolo noch, als es ein kleines Fischrestaurant im Süden von Mallorca war. In jedem Mallorca-Reiseführer wird Casa Manolo in Ses Salines empfohlen, wenn es um hervorragendes Essen auf der spanischen Insel geht.
Nun, das kleine, schnucklige spanische Fischrestaurant gibt es in Ses Salines nicht mehr. Casa Manolo hat expandiert und hat sich deutlich vergrößert. Zu dem gemütlichen, engen Restaurant, von dem der Schinken von der Decke hängt, sind größere Räume hinzu gekommen. Das Gastronomie-Unternehmen ist größer geworden und die Zahl der Tische ist enorm angewachsen. Manolo hat das gemacht, was jeder Unternehmer machen würde: Er befriedigt die Kundennachfrage, verdient gutes Geld und der Zustrom von Gästen ist nach Erwähnung in Reiseführern und Blogs enorm. Nachdem der Gast immer reservieren musste, um einen Platz im engen Restaurant mit seinem Obergeschoss oder draußen vor der Tür zu bekommen, wurde die Casa Manolo deutlich vergrößert. Der Gast sollte noch immer reservieren, aber die Chancen stehen deutlich besser einen Tisch zu einem Wunschtermin zu erhalten als früher.


Bei meinem jüngsten Besuch steht fest: An der Qualität der Fischgerichte hat sich nichts geändert, nur der Service ist schlechter geworden. Das Unternehmen ist gewachsen und es geht nun deutlich hektischer zu. Der Service war bei meinem Besuch gestresst, leider war mein wunderbarer Hummer nicht mehr heiß, als er serviert wurde. Unsere anderen Speisen wie Tapas waren vorzüglich und kamen wie gewohnt nach und nach – am Ende ein außergewöhnliches Kalbsbries.

Die Gattin bestellte einen herrlichen Tintenfisch, der in eigener Tinte zubereitet wurde. Da musste ich gleich ein Video machen, wenn der Tintenfisch zerlegt wurde.

Der neue Bereich hat ein Erdgeschoss, ein zusätzliches Obergeschoss und einen romantischen Garten. Die Küche ist gleich geblieben, hat aber eine neue Durchreiche bekommen. Für mich eine ungewohnte Veränderung: Die Trinkgeldglocke, die immer gebimmelt wurde, wenn es Trinkgeld gab, ist vom alten engen Restaurant in die neuen Räume gewandert.

Die Verbindung zwischen alt und neu ist ein Durchgang, der durch die Wand des bisherigen Fischrestaurants geschlagen wurde. Während die alten Räume über und über mit Erinnerungsbilder und -Fotos übersät sind, wurde die Anzahl der Erinnerungen und Zeitungsausschnitte in den neuen Räumen reduziert. Es ist nicht mehr so gedrängt, alles hat mehr Luft und das Restaurant wirkt deutlich moderner.

Vielleicht hat es aber dadurch von seinem Charme verloren. Ich hatte das Glück, noch einmal in den alten, engen Räumen mit den wackligen Stühlen essen zu dürfen. Das ist die Atmosphäre, wie ich sie einst bei der Casa Manolo gekannt habe. Ich schaute mir Bilder von allerlei Promis an, die dort gespeist haben, unter anderem der spanische König.

Trotz all meiner Zweifel, ist Casa Manolo immer wieder einen Besuch wert, wenn man Lust auf guten Fisch in Mallorca hat. Hier ein Video aus alter Zeit.

Warenpräsentation in New York – Meine Reiseimpressionen Teil 11

17. Januar 2017

Fahne und Produkte - Warenpräsentation in einem kleinen Markt in Brooklyn.

Fahne und Produkte – Warenpräsentation in einem kleinen Markt in Brooklyn.

Ich liebe Lebensmittel – ja, ja kommt mir jetzt nicht mit Edeka. Im Ernst: Wenn ich ein Land kennenlernen möchte, dann besuche ich die Orte, an denen es Lebensmittel zu kaufen gibt. Das können Märkte genauso sein wie Supermärkte oder klassische Tante-Emma Läden. Lebensmittel sagen so viel über ein Land und seine Kultur aus. Bei meiner Reise nach New York war es nicht anders. Das Land von Steaks und Burger hat viel, viel mehr zu bieten. Ich traf auf die verschiedensten Lebensmittel in New York und ich war absolut angetan von der Präsentation dieser Lebensmittel. So eine Schönheit hatte ich nicht erwartet.

Fisch in China Town
Freilich hat jedes Stadtviertel seine Art zu präsentieren. In China Town besuchte ich verschiedene Fischhändler. Die angebotenen Fische waren oft mit chinesischen Schilder ausgezeichnet, von denen ich kein einziges lesen konnte. Auch die chinesischen Verkäufer schauten mich Europäer fragend an, was ich denn in ihrem Laden zu suchen hatte. Naja, ich grüßte höflich und verzog mich schnell. Mein Eindruck war, dass die Fischhändler in China Town Unmengen von frischen Fisch anbieten. Obwohl ich kein Wort bei den Verkaufsverhandlungen verstanden habe, glaube ich, dass es weniger um die Frische als vielmehr um den Preis ging. Nach großem Geschrei einigte man sich aber in der Regel und der Fisch wurde in Tüten verpackt.

Fressmeile in der Grand Central Station
In München haben wir so Fressmeilen, zumindest nenn ich sie so. Geschäft an Geschäft, Imbiss an Imbiss reihen sich unterirdisch auf und der hungrige Kunde kann aus einer Vielzahl von Angboten auswählen. So eine Art Fressmeile de Luxe gab es im Bereich der Grand Central Station in New York auch. Kuchen, Obst, Gemüse, Fleisch, Gewürze, Fisch und und und – zu jeder Geschmacksrichtung gab es einen eigenen Stand. Aber vor allem isst das Auge mit. Die Warenpräsentation war phänomenal.

Bei den Gewürzen hatte ich den Eindruck im Orient auf einem Bazar zu sein.

Paradies für Feinschmecker im Westside Market
Neben unserem Hotel war der Westside Market. Ich dachte ursprünglich, dass es so ein kleiner, vollgestopfter Supermarkt ist. Vor der Tür waren ein paar Früchte aufgereiht. Ich hatte Durst und wollte ein paar Flaschen Wasser kaufen. Als ich durch die Tür ging, betrat ich den Lebensmittelhimmel: Es war ein Paradies für Feinschmecker, der seit 1965 existiert.

Eingang zum Lebensmittelparadies

Eingang zum Lebensmittelparadies

Im Eingangsbereich kam ich durch die Obst- und Gemüseabteilung. Mit sehr hohem Personalaufwand wurden hier Obst und Gemüse fein säuberlich aufgestapelt zu langen Reihen und Türmen. Die Ware sah optisch wunderbar appetitlich aus. Von der Warenpräsentation können unsere Supermärkte etwas lernen. In den USA geht es in erster Linie ums Verkaufen. Und als ich vor den Waren stand, hatte ich das Bedürfnis einzukaufen. Aber ich hatte auch das Bedürfnis, die Waren anzusehen und von Abteilung zu Abteilung zu wandern. Meine Augen konnten sich an der Vielfalt und an der Warenpräsentation nicht satt sehen.
Diese Art der Warenpräsentation setzte sich in den anderen Abteilungen fort: Frühstückszerealien in allen erdenklichen Arten und Formen. Ich stand vor einer ganzen Wand mit Zerealien wie Nüssen und anderen wohlschmeckenden Zutaten. Hier konnte ich echt zum Zerealien-Fan werden. Aber mein Auge wollte mehr sehen: eine endlose Käseabteilung top, Fischabteilung vorbildlich und auch die Getränkepräsentation war einfach nur schön. Ich wollte ursprünglich ein paar Flaschen Wasser.
Weiter ging ich dann die Frischetheke. Die Wurst sah prima aus und auch bei der warmen/heißen Theke war die Auswahl enorm und die Präsentation sehr schmackhaft. Sushi wurde live zubereitet und der Kunde kann darauf warten. So hat man die Garantie, dass das Sushi auch frisch ist.

Der Wert von Lebensmitteln
Bei meinen Streifzügen durch die Lebensmittelmärkte stellte ich auch fest: Die Waren haben ihren Preis. Lebensmittel in Manhattan sind natürlich teuerer als Lebensmittel in Brooklyn, aber im Vergleich zu Deutschland muss ich feststellen: Lebensmittel im Ausland haben ihren Preis. Mein Eindruck: Lebensmittel in Deutschland werden billig verkauft. Massentierhaltung und Massenproduktion sorgten dafür, dass Lebensmittel bei uns sehr billig auf den Markt geworfen werden. Das ist natürlich in den USA ebenso. Aber durch die relativ hohen Preise in den Märkten hatten die New Yorker, die ich getroffen und gesprochen habe, ein anderen Verhältnis zu den Lebensmitteln. Daher muss auch die Warenpräsentation in New York stimmen. Das ist kein umfassendes und abgewogenes Fazit, sondern nur eine subjektive Bestandsaufnahme. Die fettigen Burgerketten mit Pommes und Majo gibt es auch zu Hauf, allerdings habe ich die in New York nur einmal besucht und nichts gegessen, so schrecklich war das Essen dort.
Ich bitte jeden, der mit Lebensmittel oder Einzelhandel zu tun hat, den Geschäften in New York einen Besuch abzustatten und zu lernen.

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Mallorca – unsere Hotelappartement Parque Mar in Cala d’Dor

8. Juni 2016

Urlaub in Parque Mar auf Mallorca.

Urlaub in Parque Mar auf Mallorca.

Wer arbeitet, der soll auch Urlaub machen. Meine Familie und ich – wir hatten uns dieses Jahr den Urlaub verdient. Ich war viel auf Vorträgen unterwegs, meine Frau gestaltete ihren Arbeitsbereich als Geschäftsführerin prächtig und K1/2 lieferten in der Schule ihre Leistungen ab. Also Urlaub zu Pfingsten stand an und die Familie wählte Mallorca als Urlaubsziel. Wir waren damit zum dritten Mal auf der Insel und mögen diesen Teil von Spanien sehr gerne.
Mallorca bedeutet für mich Entspannung. Was nicht gemeint ist, sind die Touristenbunker um den Ballermann. Ich schäme mich, wenn ich das Treiben so mancher deutschen Touristen dort sehe. Party, Party, Party und die Sau rauslassen – nein danke. Wir haben uns diesen Teil von Malle angesehen – mit Abscheu und mit Scham. Wie kann man sich so in einen fremden Land aufführen?

Hotelappartement Parque Mar im Süden der Insel
Unser Urlaub soll anders aussehen. Wir entschieden uns für ein Hotelappartement im Süden der Insel in der Nähe von Cala d’Dor. Die Anlage heißt Parque Mar und ist fest in Schweizer Hand. Die Ferienwohnungen gehören hauptsächlich Eidgenossen und es gefällt uns sehr gut. Der Tipp für Parque Mar kam über meinen Kollegen Sebastian Dosch. Er war von der Anlage sehr angetan und empfahl sie uns weiter. Wir testeten und stimmten ihm zu, danke Sebastian für diesen hervorragenden Tipp. Auf dein Urteil kann man sich verlassen.
Im dritten Jahr in Parque Mar waren wir Profis, kannten uns aus und fühlten uns dort heimisch. Unsere Ferienwohnung war traumhaft, es war die Wohnung Nummer 901 mit Blick auf das Meer. Die Wohnung verfügt über zwei Schlafzimmer, zwei Badezimmer und eine Wohnzimmer mit angeschlossener Küche. Zur Terrasse führten zwei Türen und ein kleines Gärtchen mit Liegen gehört auch zu unserem Reich. Das Appartement wird alle zwei Tage gereinigt. Ich habe hier ein kleines Video mit einem Rundgang durch das Appartement gedreht, um einen besseren Eindruck zu vermitteln.

Die Küche in unserem Appartement ist extrem hochwertig, es waren Miele Geräte, das Besteck und die Töpfe stammten von WMF (ich musste also keine extra Pfanne zum Kochen kaufen) und das Geschirr kommt aus der hochwertigen IKEA-Reihe. Die Küche war übrigens die meiste Zeit mein Reich. Mallorca bietet wunderbaren Fisch und so gab es praktisch zu jeder Mahlzeit frischen Fisch, zubereitet mit Olivenöl und Knoblauch sowie frischen Tomaten und Zwiebel. Kulinarisch war der Urlaub für mich ein Fest. Ab und zu gingen wir essen, aber die meiste Zeit gab es Fisch in der Ferienküche.

Der Fisch stammte aus einem Supermarkt aus Cala D‘Dor, ein paar Kilometer mit dem Auto entfernt. Wir hatten ja am Flughafen Palma einen Mietwagen geordert. Über die Erfahrungen mit der Mietwagenfirma Goldcar habe ich bereits gebloggt. Der Weg zur Anlage Parque Mar von Cala D‘Dor habe ich in einem Hyperlapse-Video festgehalten.

Parque Mar hat als Slogan „.. ein schönes Stück Mallorca“ und diese Aussage stimmt. Die Besitzer der Anlage achten auf Sauberkeit und legen Wert auf Details. Jede Wohnung wird bei Anreise der Gäste mit einer Checkliste überprüft. Das ist so eine Art spanisches QM-System. Einzige Kritik an dem System bei uns: Im Schlafzimmer von K1/2 hängt ein Flachbildfernseher, aber die Fernbedienung hatte keine Batterie. Wir gaben die Fernbedienung am ersten Tag an der Rezeption ab und sahen die Fernbedienung niemals wieder. Hier hat das QM versagt. Fernsehen fiel also für K172 in ihrem Zimmer aus – vielleicht auch kein Nachteil.


Die Anlage Parque Mar selbst verfügt über drei Pools, einen für die Großen zum Schwimmen, einen Salzwasserpool in einer Ruhezone (ich wurde gleich zurecht gewiesen, weil ich mich mit K1 über Videospiele unterhalten habe) und einen Planschpool für die Babys. Die Pools dürfen von 8 bis 20 Uhr genutzt werden. Hier achtet das Personal streng darauf – wobei ich als Rebell schon um 7.45 Uhr ins Wasser gesprungen bin. Oh ja, ich bin ein Rebell und was für einer.
Weiterhin gibt es allerhand Freizeitmöglichkeiten wie Schach, Tennis, Volleyball, Bocciabahn und Sport-Animation. K2 hat den Tauchkurs ausprobiert und war begeistert. Jetzt hab ich das Problem, dass K2 tauchen lernen will und das in Oberbayern. Für den platzeigenen Kinderspielplatz waren K1/2 längst zu groß, ist aber nett gemacht.
Die Anlage ist bepflanzt und wird von mehreren Gärtner gepflegt, Die Sprinkleranlage im Park wird mit aufbereitetem Wasser betrieben. Dies ist kein Trinkwasser, Für das Trinkwasser in der Anlage gibt es eine parkeigene Osmosis-Anlage, weil ich das Wasser auf der sonstigen Insel bei einem empfindlichen Magen nicht unbedingt zum Trinken empfehlen würde.
Es gibt ein Restaurant in der Anlage, das ich nicht genutzt habe, dafür aber reichlich die Bar, um abends einen Absacker zu mir zu nehmen. Leider gab es keinen Ardbeg, so dass ich die Ardbeg-Nacht nicht standesgemäß feiern konnte. Es gab ein wechselndes Abendprogramm, an dem ich nicht teilgenommen habe, es aber dafür gehört habe. Die Hits unserer Jugend wurden zum Besten gegeben. Brauche ich nicht, bei Musik bin ich empfindlich und habe meine eigenen Sachen gehört. Der Service in der ganzen Anlage war freundlich und sprach in der Regel mehrere Sprachen. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.


Es gibt in der Anlage kostenpflichtiges WLAN, im Restaurant und an der Bar gibt es für eine Stunde kostenfreies WLAN. Das ist ganz nett, um ein paar Mails abzurufen, aber unter leistungsstarkem WLAN verstehe ich etwas anderes. Hier gilt es nachzubessern. Meinen mobilen WLAN-Router hatte ich dabei und war somit unabhängig. Über meine Erfahrungen mit dem Router habe ich hier geschrieben. Ich bin für wichtigere Online-Arbeiten ins 15 Minuten entfernte Santanyí gefahren, in das Coworking Space Rayaworx von Doris und Rainer Schuppe. Ich habe über Rayaworxs in meinem Blog geschrieben.

Blick aufs Meer - für mich eine Erholung.

Blick aufs Meer – für mich eine Erholung.

Meer bringt mir Ruhe
Mir war das Meer wichtig. Ich wollte einfach nur sitzen und auf die offene See hinausschauen. Die Anlage liegt am Meer und hat auch einen felsigen Zugang zum Meer. Fürs Baden ist der Steg nicht geeignet, dafür zum Tauchen. Mir selbst war die Brandung zu heftig, aber es gibt eben mutigere Menschen als mich. Mir reichte das Zuschauen. Ich besuchte das Meer bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang. Ich liebe es, wenn sich die Wellen an den Felsen brechen und ich die Naturgewalten beobachten kann. Ich nahm auf einer Bank oder am Steinboden Platz. Dabei kann ich entspannen, die Seeluft atmen und meinen Gedanken nachhängen.

Kakteen in Parque Mar mit viel Liebe zum Detail
Die Anlage Parque Mar hat viel Liebe im Detail. Das fällt vor allem in der Kakteenanlage auf. Am Meeresufer gibt es einen kleinen Kakteenpark. Jetzt bin ich nicht unbedingt der Freund der stechenden Pflanzen, aber die Kakteen wurden mit viel Liebe und Sorgfalt gepflanzt. Es war für mich eine Art spanischer Zen-Garten.

Mehr mehr von Kakteen sehen will, dem empfehle ich einen Besuch von Bontanicactus. Botanicactus ist ein Botanischer Garten auf Mallorca. Er liegt im Süden der Insel in der Nähe von Ses Salines. Er umfasst 50.000 m² tropische Vegetation und ist der größte bonanische Garten in Europa. Er zeigt die ungeheure Vielalt von Kakteen.

Rundum, wir haben uns im Pfingsturlaub wohl gefühlt. Ich kann die Anlage Parque Mar bei Cala d’Dor auf Mallorca als Tourismusblogger voll und ganz empfehlen. Wer ein wenig Ruhe und dennoch Komfort eines Hotelappartements sucht, der ist in Parque Mar an der richtigen Adresse. Mal sehen, wohin es mich nächstes Jahr hin verschlägt. Ich bin für Vorschläge offen. Bitte einfach melden.

Der perfekte Senf – gefunden auf der Heim+Handwerk

30. November 2012

Wenn die Heim+Handwerk in München öffnet, dann ist Weihnachten nicht mehr weit. Zu der großen Verkaufsausstellung strömen zumeist ältere Besucher auf das Münchner Messegelände und lassen sich inspirieren. Angehängt an die Ausstellung ist eine Fresshalle, im Messedeutsch Food & Life. Dort entdeckte ich meinen künftigen Senflieferanten, die historische Senfmühle Monschau. Dort gab es Senf in zahlreichen Geschmacksrichtungen. Ich probierte gleich einmal die verschiedenen Sorten durch – großartig. Klare Empfehlung an alle meine Foodblogger.

20 Sorten Senf zur Auswahl

Der mitteilsame Senfexperte hielt mit seinem Fachwissen nicht zurück. So erfuhr ich, dass Senf eines der ältesten Gewürze der kulinarischen Welt sei und kühl und dunkel aufbewahrt werden muss. Sonst verliert er seine Schärfe und sein Aroma. Er diene außer zur Speisenverfeinerung auch der Bekömmlichkeit. Der Experte ist Mitarbeiter der Senfmühle Monschau aus der Eifel, die 1882 gegründet wurde. Heute ist noch ein Familienunternehmen in der vierten und fünften Generation mit Senfmüller (ja, diesen Beruf gibt es wirklich) Guido Breuer und seiner Tochter Ruth. Die Rezepte stammen von Moutarde de Montoie und wurden verfeinert. Nachdem die Eifel doch ein paar Kilometer entfernt liegt, hat sich die Handwerksfamilie auch dem Thema e-Food verschrieben. Sie bieten ihre kostbaren Senfvariationen in einem Online-Shop im Netz an. Senf trifft eben das Web, hier eine Selbstverständlichkeit. Wer was ausgefallenes zu Weihnachten braucht, ist hier an der richtigen Adresse.

Probierstunde bei der Senfmühle Monschau

Bei der Heim+Handwerk fiel die Wahl schwer. Die Senfmühle Monschau hatte 20 verschiedene Sorten in München zur Auswahl, aufgelistet in einem handlichen Prospekt:

Ur-Rezept: Der klassische Senf passt zu allen Speisen.

Estragon: Besonders geeignet zum Einreiben von Fleisch, Fisch, Huhn, Kalb und Lamm. Der Kräutersenf dient zum verfeinern der Bernaise.

Knoblauch: Die deftige Senfvariante zum Würzen von Salatdressings, auch zu Rind-, Lamm- und Hammel-Fleisch.

Chili: Zu Fleisch, Geflügel und Würstchen aus der Pfanne und vom Grill. Zur Aromatisierung von feurigen Salaten, Soßen und Suppen.

Grüner Pfeffer: Als Dressing-Basis für scharfe Fleisch- und Gemüsesalate. Als Senfbutter beliebt zu Kurzgebratenem. Prägnante Schärfe zeichnet ihn aus.

Altdeutsche Art: Vermahlen mit Weiß- und Rotwein, gewürzt mit Zimt, Anis und Koriander. Ein Geschmacksträger für Wild und Sauerbraten, auch beliebt zu scharfem Käse.

Apfel Meerrettich: Diese extravagante Geschmacksrichtung passt als Senfsahne zu Fisch und Tafelspitz. Elegant ist seine fruchtige Schärfe.

English Curry: Pur, als Senfbutter oder Cremesauce vielseitig zu hellem Fleisch, Geflügel, Eier, Käse und Gemüse.

Schlesische Art mit Kümmel: Aufgrund seiner guten Bekömmlichkeit empfiehlt er sich zu Wurst, Käse, Eintöpfe, Kohlgerichten, Sauerkraut und Kartoffelsalat.

Limone: Ein apart frischer Saucensenf. Zubereitet als Hollandaise zu Blumenkopf, Spargel oder Senfbutter zu Fischgerichten.

Orange: Die fruchtige delikate Komposition passt ob kalt oder warm zu feinem Geflügel. Raffiniert als Geschmacksträger zu vielen Salatvariationen.

Tomate: Beliebte, mediterrane Senfköstlichkeit. Sie darf nicht fehlen als Zusatz in Suppen, Eintöpfen, Nudeln, Pasteten- und Fleischfüllungen.

Honig-Mohn: Süßscharfe Senfkreation, fast überall einsetzbar. Als Saucensenf zu Lachs, als Beilage zur Weißwurst und Kassler, unentbehrlich in Salatsaucen.

Johannisbeere: Sie verfeinern mit diesem mit dieser reizvollen Mischung aus Schärfe und roten Früchten Wild- und Fleischgerichte, Matjes und Fischsalate, Entenbrust, Fasan und überbackenen Camembert.

Feige: Sein exotisches Aroma und feinste Zutaten machen diesen Senf zu einem kulinarischen Höhepunkt. Überzeugend zu Geflügel, Schweine- und Lammfleisch, Fondue-Soßen und besonders zu Käse.

Riesling: Saucen für helles Fleisch, Fisch oder Geflügel erhalten Aroma.

Wildkräuter mit Bärlauch: Grob, rustikal, würzig als Senfkruste diverser Fleisch-, Fisch- und Geflügelgerichte. Hervorragend zu geschmortem im Römertopf. Lecker auch zu Käse-, Wurst- und Schinkenbrotzeit.

Ingwer: Der leicht scharfe, würzig-frische Ingwer mit Ananas und Banane passt zu asiatischen Küche. Er verfeinerten Suppen, Saucen und Dipps, eignet sich vorzüglich zu Lamm-, Geflügel- und Rindfleisch. Schmeckt zum Gemüse und exzellent zu Fisch sowie Meeresfrüchten.

Kaisersenf: Ein Rotisseur-Senf, grob geschrotet, der sich hervorragend für Marinaden und zum Würzen von Grillfleisch eignet.

Kräutersenf mit Biozutaten, grobkörniger Rotisseur-Senf, kräftig im Geschmack.

Ich entschied mich übrigens für Feige, Honig-Mohn, Chili und Johannisbeere.

Fischdosen und frischer Fisch

14. November 2010

Fischdosen haben etwas von meiner Jugend. Meine Frau erzählte, dass es bei ihrer Familie früher zum Abendessen zwei Fischdosen gab. Und auch heute schätzt sie ab und zu den Inhalt einer Blechdose. Bei mir zu Hause mochte die Fischdosen mein Vater. Wenn wir heute Fischdosen beim Supermarkt kaufen („Es empfiehlt sich immer, etwas Appel im Hause zu haben“ – ja, ja ein Kind der Werbung) können wir unter zahlreichen Sorten wählen. Curry, Senf, Sahne usw. Das gab es früher nicht. Bei uns zu hause gab es standardmäßig drei Sorten: Tomaten-Sauce, mit Champignons oder die voll exotische Variante Balkan mit Paprika und Mais. Da gab es obendrein das Zitat meines Vaters: „Esse ich einen Fisch oder eine Gemüseplatte?“.

Die Auswahl an Fisch in meiner Jugend war auch begrenzt. Nicht, weil es keinen gab, sondern weil Fischessen nicht so in unserem Haushalt angesagt war. Natürlich gab es die Forelle, entweder nach Art Müllerin, aber meist Forelle blau. Als Kind bekam ich noch eine Schillerlocke mit den Worten: „Iss die ganz auf, die war teuer!“ Dann noch so Sachen wie Brathering (am besten englisch ausgesprochen mit th) und den Rollmops.

Gut, dass diese Zeiten vorbei sind. Heute ist Fisch ein großer Bestandteil unserer Küche: Ich liebe Doraden mit Knoblauch und alle anderen Arten von Fisch, Schalentieren und Meeres- See- oder Flussbewohnern. Muscheln, Mann wie genial sind eigentlich Muscheln. Bei einem Aufenthalt in Kopenhagen verbrachte ich zwei Stunden beim Frühstück, um mich durch alle Arten von Heringssalaten beim Hotelfrühstück zu fressen (ja, ich muss es so sagen). Fisch ist genial, obwohl meine Erfahrungen mit Fischern eine andere Geschichte ist, die ich hier nicht ausbreiten muss.

Fischdosen gibt es heute auch noch, aber ich mag sie immer noch nicht so. Bis auf die Kieler Sprotte – und da gab es früher schon die Diskussion, ob ich den Kopf mitessen darf oder nicht. Ich hab ihn gegessen.

 

Mein Paris: Essen wie Gott in Frankreich

10. November 2010

Paris ist nicht nur die Stadt der Liebe, sondern auch die Stadt des Essens. Der Satz, Essen wie Gott in Frankreich, kann auf das ganze Land angewendet werden und gilt damit auch für Paris. Aber: Gott muss ein reicher Mann sein, denn Essen in Paris ist teuer. Aber die Qualität ist hervorragend.

Gegessen wird später als bei uns und so hatte ich die Chance einen Tisch zu bekommen. Ich saß schon im Restaurant, dann drängten die Franzosen in die Tempel der Gastronomie. So habe ich im essensverwöhnten Frankreich immer einen Tisch bekommen, allerdings ohne französische Kollegen – die erschienen viel später. Die Bezahlung erfolgt immer Tischweise. Getrennte Rechnungen mögen die französischen Wirte in der Regel nicht. Das Auseinanderrechnen, wer wie viel zahlt, überlassen sie den Gästen.

Fisch garantiert frisch.

Fisch garantiert frisch.

Die französische Küche ist vielseitig. Die grande nation war eine Kolonialmacht und die Vertreter der besetzten Gebiete haben ihr Essen und ihre Kultur nach Frankreich gebracht. Das mag viele Nachteile im heutigen Paris haben, beim Essen hatte es durchaus Vorteile. Gerade Fisch und die nordafrikanische Küche haben es mir im Moment angetan. Couscous mag ich zu Hause weniger, hier aber um so mehr. Zusammen mit der Gigot – der Lammkeule ist das Gericht aus Kichererbsen, Möhren und Zucchini ein Gedicht – je nach Variante gibt es Hühnchen, Lamm oder Rindfleisch dazu. Bon apptit. Dazu kommt die schwarze, scharfe Paste Harissa – je nach Gegend brennt es höllisch gut. Als Beilage den dampfgegarten Gieß. Nun gut, es ist keine Haute Cuisine, aber ich für meinen Geldbeutel durchaus erträglich. Und dazu muss ich nicht extra ins Restaurant gehen. Kleinere frische Mahlzeiten gibt es auf den Markt, beispielsweise vor der Pariser Börse.

Ein Spaziergang über den Markt zeigt die kulinarische Vielfalt dieses Landes. Obst, Gemüse, Käse und viel, viel Fisch. Austern lassen sich gleich am Stand direkt schlürfen zu einem vernünftigen Preis. HIer kann man sich von Stand zu Stand essen. Kleine Portionen hier, kleine Portionen da. Der Standbesitzer lässt mich auch gerne probieren, vor allem wenn ich dann großzügig einkaufe.

Einfach probieren.

Einfach probieren.

Hobby Aquarium: Wasserwechsel im Aquarium Teil 9

26. Dezember 2009

Zu den Pflichten eines Aquaristen oder wie ich als Aquariumsbesitzer auch immer heiße, gehört das Wasserwechseln. Nur so kann sich das biologisches System regenieren. Wir haben ein 80 Liter Becken im Wohnzimmer stehen und rund ein Drittel des Wassers sollte regelmäßig tauscht werden. Was heißt nun regelmäßig?

Nun die einen Experten empfehlen einen wöchentlichen Turnus. Das ist lobenswert, aber dafür habe ich als berufstätiger Mensch des 21. Jahrhunderts nicht die Zeit. Wir haben uns innerfamiliär darauf geneigt, dass wir das Wasser alle drei bis vier Wochen ablassen.

Das Vorgehen ist denkbar einfach. Es beruht auf reiner Physik. Man braucht dazu einen simplen Schlauch aus dem Baumarkt (am besten durchsichtig) und Eimer für das Altwasser. Ein Ende des Schlauches kommt ins Becken, am anderen Ende saugt man mit dem Mund kräftig an. Vorsicht, dass man kein Wasser in den Mund einsaugt und noch mehr vorsicht, dass kein Fisch mit dabei ist. Hat man das System in Schwung gebracht, läuft das Ablassen des Wassers ganz von allein.

Aufpassen, denn Fische sind sehr neugierig und die kleinen schuppigen Gesellen verschwinden gerne Mal im Schlauch und landen nach ein wenig Karussellfahren im Auffangeimer. Mit einem Kescher kommen die verlorenen Fische wieder ins Becken.

Um den Prozess des Ansaugens zu stoppen, einfach den Schlauch aus den Becken ziehen. Schon lässt der Unterdruck nach und das Ablassen des Wassers ist beendet. Es gilt dann noch die Eimer mit dem Altwasser zu entsorgen. Auch hier ein kleiner Tipp: Der Henkel eines Standardeimers vom Baumarkt hält schon, aber wenn zehn Liter Wasser im Eimer sind, sind das auch zehn Kilogramm. Da kann es schon passieren, dass der Henkel am Eimer sich verabschiedet und sich das alte Aquariumswasser ins Wohnzimmer ergießt.