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„They Will Come to Town” siegt bei Visual Effects Society

9. April 2010
Es ist schön zu sehen, dass man nicht falsch liegt. Nachdem der Kurzfilm „They Will Come to Town” von Thilo Ewers beim animago AWARD super abgeschnitten hat, erhielt der Streifen jetzt einen begehrten VES Award der renommierten Visual Effects Society in LA. Damit ist Ewers in prominenter Runde: Zu den weiteren Preisträgern zählten Oscar-Gewinner James Cameron , der den VES Lifetime Achievement Award erhielt, und   Ed Catmull, Präsident der Walt Disney und Pixar Animation Studios, der den George Méliès Award für Pionierarbeit erhielt.
Ewers begann sein preisgekröntes Projekt, bei dem er sich von einem Foto der Brooklyn Bridge inspirieren ließ, indem er der Aufnahme mithilfe einiger Schattierungen eine größere Tiefenwirkung verlieh. Dabei wollte er es aber nicht belassen, da er die Absicht verfolgte, eine tiefgründigere Botschaft zu verbreiten. Mithilfe der Software Autodesk Maya für 3D-Modellierung, Animation, visuelle Effekte und Compositing machte sich Ewers an die Arbeit und gestaltete ein Projekt mit größerem Tiefgang rund um die Themen Umwelt und globale Erwärmung. Ewers lernte von einem Kommilitonen, wie Maya in der Praxis eingesetzt wird, während er an seinem Projekt weiterarbeitete. Ewers absolvierte ein Studium an der Filmakademie im baden-württembergischen Ludwigsburg (Deutschland) und arbeitet mittlerweile bei Pixomondo in Santa Monica iin Kalifornien.
Die Visual Effects Society ist eine professionelle Gruppierung, die aus ehrenamtlichen Mitgliedern besteht und sich dem Ziel verschrieben hat, die Künste, die Wissenschaften und die praktische Anwendung visueller Effekte zu fördern und dabei die höchsten Standards und Verfahrensweisen der Visual-Effects-Branche aufrecht zu erhalten. Die VES ist die einzige offizielle Organisation der Unterhaltungsbranche, die Fachleute aus dem erweiterten Kreis des Visual-Effects-Bereichs, darunter künstlerische Leiter, Künstler, Produzenten, Entwickler von Technologien, Ausbilder sowie Führungskräfte aus Produktionsstudios, als Berufsgruppe vertritt.
„Diese Auszeichnung ist eine riesige Ehre“, sagte Ewers. „Die Umsetzung dieses Projekts bot mir die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu verbessern und dabei zu lernen, wertvolle technologische Neuerungen zielgerichtet einzusetzen. Gleichzeitig konnte ich die Filmproduktion aus nächster Nähe erleben. Bei meinem weiteren beruflichen Werdegang werde ich mich dem Ziel verschreiben, Filme zu produzieren, die nicht nur technologische Grenzen überschreiten, sondern auch eine tiefere Bedeutung haben. Ich wünsche mir, dass die Filme, an denen ich arbeite, eine besondere Wirkung auf den Zuschauer haben, um sie auf diese Weise inspirieren zu können.”
Stolz ist aber auch Autodesk, mit deren zugekaufter Software Maya das Projekt gestaltet wurde. Im Rahmen seiner Bemühungen, Studenten zu inspirieren und mit den nötigen Hilfsmitteln auszustatten, um bei der Realisierung von Filmprojekten ihre selbst gesteckten Ziele sogar übertreffen zu können, trat Autodesk als Sponsor in der Kategorie „Hervorragende visuelle Effekte in einem Studentenprojekt“ der zweiten jährlichen Preisverleihung der Visual Effects Society auf. Autodesk agierte als Sponsor dieses jährlichen Wettbewerbs, um Studenten mit der passenden Software auszustatten und ihnen die nötige praktische Erfahrung zu bieten, damit ihre weitere Laufbahn auch tatsächlich von Erfolg gekrönt ist.
Mal sehen, ob Autodesk beim diesjährigen animago AWARD als Sponsor wieder mit dabei ist. Im vergangenen Jahr war unter anderem Maxon mit Cinema 4D einer der Sponsoren des wichtigsten europäischen Animationspreises.
Autodesk bietet Studenten und Bildungseinrichtungen die nötigen Hilfsmittel und Ressourcen für eine fachliche Ausbildung und eine umfassende Vorbereitung auf ihre weitere berufliche Laufbahn. Autodesks Online Education Community, die aus mehr als einer Million Mitgliedern besteht, bietet Studenten und Professoren Zugang zu kostenloser Software, Autodesk MasterClasses und Ressourcen. Darüber hinaus existiert ein Lizenzprogramm für Studenten, an dem auch Ewers teilnahm und so seine eigene Version von Maya erhielt.

Virtuelle Streifenhörnchen fahren voll auf NVIDIA ab

4. Februar 2010

Alvin and the Chipmunks Teil 2

Ok, ich mag Alvin and the Chipmunks nicht. Mich nerven die quietschenden Hörnchen, aber ich bin wohl auch nicht Zielgruppe für die seichte US-Unterhaltung. Aber als ich mich den Film für meinen Nachwuchs ansah, entdeckte ich bei Teil 2 – The Squeakquel interessante Effekte. Tricktechnisch setzt auch dieser Film Maßstäbe. Wie beim ersten Teil „Alvin and the Chipmunks“ hat das mehrfach preisgekrönte Studio Rhythm & Hues (R&H) die Gestaltung der visuellen Effekte übernommen. Und wie schon in der Vergangenheit hat R&H auch bei diesem Projekt auf NVIDIAs Quadro-Lösungen bei der Realisierung gesetzt.
Aufgabe von R&H war die Entwicklung Hunderter von Einstellungen für „The Squeakquel“ und von sechs Film-Trailern – es war damit das größte Projekt der Unternehmensgeschichte. Die Komplexität der Aufgabe wurde noch erhöht durch die Kombination der computeranimierten Chipmunks und ihrer realen Ebenbilder in amerikanischem Spielen wie Dodgeball und Football oder in täglichen Lebenssituationen. Und weil es noch komplizierte sein musste: Das Projekt sollte innerhalb von nur 28 Wochen abgeschlossen werden musste.
Um die Anforderungen in „The Squeakquel“ erfüllen zu können, musste R&H seine Produktions-Pipeline umbauen und phasenweise annähernd 1.000 Workstations mit Quadro-GPUs von NVIDIA in seinen Standorten Los Angeles, Mumbai, Hyderabad und Kuala Lumpur nutzen.
„NVIDIAs Lösungen decken das gesamte Spektrum der digitalen Filmproduktion ab und werden vom Texturen- und 3D-Designer ebenso verwendet wie im Screening Room“, betont David Perkins, Technical Support Supervisor bei R&H. Nathan Cournia, Software Engineer bei R&H, ergänzt: „Wir verwenden NVIDIA Quadro für das 2K-Playback in Echtzeit mit voller Farbkorrektur. Durch die Echtzeit-Farbansichten können Designer bereits im Studio sehen, wie ihre Einstellungen später im Kino dargestellt werden.“
Es kam der ganze Zirkus an klassischer 3D-Software zum Einsatz: Zusätzlich zur Verwendung der Quadro-Lösungen für 2K-Projektionen nutzt R&H Quadro-basierte Linux-Workstations für die proprietären Studio-Software-Lösungen Icy für das Compositing, Voodoo für die Animation, Wren für das Rendern und Eve für das Playback. Die Quadro-Lösungen von NVIDIA beschleunigen darüber hinaus die Software-Applikationen Autodesk Maya und Houdini von Side Effects Software.
Aber das ist nicht das Ende. 3D-Stereo ist der neue Trend in Hollywood. Und dieser Trend wird von den Studiodienstleistern verlangt. Hinsichtlich der zunehmenden Nutzung von 3D-Effekten in der Filmproduktion prüft R&H gegenwärtig den Einsatz der Stereoscopic-3D-Treiber von NVIDIA im nächsten Filmprojekt, einem 3D-Kinofilm. Warten wirs ab. Avatar hat hohe Maßstäbe gesetzt und das 3D-Stereo-System von Disney/Pixar ist nicht von schlechten Eltern.

Software bringt mehr Austausch von Kreativen

9. Januar 2010

Spiel und Film von Planet 51 basiert auf gleicher Software

Bisher war es in der Regel so, dass ein Spielfilm und das dazugehörige Spiel unabhängig voneinander entwickelt wurden. Die Kreativen des Kinos nahmen kaum Einfluss auf die Kreativen des Spiels und anders herum. Am Ende standen in der Regel zwei unabhängige Produkte, ggf von unterschiedlicher Qualität.
Doch langsam lernen die Kreativen voneinander.
Ein aktuelles Beispiel macht Mut: Ilion Animation Studios und Pyro Studios verwendeten für die Entwicklung des Films und Spiels „Planet 51“ 3D-Modellierungs-, Animations- und Rendering-Software von Autodesk. Die Lösungen wurden für die gesamte Pipeline sowohl des Spiels als auch des Films eingesetzt, um eine visuell ansprechende und glaubwürdige außerirdische Welt im Look der 50er Jahre in Amerika zu produzieren, vermeldet Autodesk stolz.
Das Filmteam von Animation Studios setzte die Software 3ds Max und Maya ein, um den Film zum Leben zu erwecken. Die Software wurde zu Beginn der Produktion für die Vorabvisualisierung und später noch einmal für das endgültige Layout verwendet. Die Software halfen außerdem dabei, mehr als 500 Einzelcharaktere und über 100 unterschiedliche Orte auf dem Planeten zu modellieren und die Umsetzung visueller Effekte für den Film zu unterstützen.
Die Produktion des Spiels „Planet 51“ begann vier Jahre nachdem die Arbeiten am Film aufgenommen wurden. Zwischen dem Film- und dem Spielestudio herrschte eine einzigartige Offenheit und beide Studios setzten bestimmte Autodesk-Lösungen im Kern ihrer jeweiligen Pipelines ein, vermeldet Autodesk stolz. Pyro Studios hatte von Beginn der Spieleproduktion an Zugriff auf das gesamte Filmdrehbuch und alle Unterlagen des Films.
„Wir haben alle Elemente der Welt von Planet 51 untersucht, und was uns vor allem ins Auge fiel, waren die besonderen Eigenschaften der Fahrzeuge. Wir dachten, dass die einzigartigen Autos, die schweben, springen und sich mit enormer Geschwindigkeit fortbewegen können, einen perfekten Fokus für den Spielverlauf darstellen würden und haben auf dieser Basis ein Open-World-Fahrspiel entwickelt“, erklärte Luis Fernando Fernandez, Entwicklungsleiter bei Pyro Studios.
Ein Großteil der von Ilion Animation Studios entwickelten Film-Modelle wurde zur Wiederverwendung im Videospiel digital an das Team bei Pyro Studios übermittelt. Die Tatsache, dass beide Studios mit Autodesk-Lösungen arbeiteten, vereinfachte die Übermittlung der Materialien erheblich, – darauf legt Autodesk natürlich wert. Die Modelle wurden zunächst in ihrer Größe angepasst und dann in 3ds Max für das Spiel neu animiert.
„Wir wollten etwas wirklich Großes erschaffen, mit einer offenen Umgebung und einer außerordentlichen Vielfalt hinsichtlich des Spielverlaufs“, so Fernandez. „Der Zugang zum Filmmanuskript und zu 85 Prozent der digitalen Materialien war einfach fantastisch. So konnten wir ein umfassendes Spiel entwickeln, das den Film ergänzt und das Planet 51-Erlebnis verstärkt. Spieler können die wichtigsten Orte des Films frei erforschen, sind jedoch nicht an die Handlung des Films gebunden.“

Siggraph 2009: Totenmesse für Toxik

6. August 2009

Totenmesse für Toxik

Obwohl die Temperaturen in den Messehallen der Siggraph im schwülen New Orleans runter gekühlt sind, bekamen einige Besucher einen Hitzeausbruch vor Wut. Grund liegt in der Veröffentlichungspolitik von Autodesk. Der Software-Riese hat zwar aktualisierte Produkte vorgelegt, die vielversprechend klingen. Allerdings ist auch ein Produkt aus der Palette verschwunden: Toxik.

Das Compositingtool ist in Maya 2010 integriert und als Einzelprodukt gestorben. Lapidar hieß es auf Nachfrage: „Nein, Toxik als Einzelprodukt gibt es nicht mehr.“

Und die User? Fragt denn irgendwer in diesem Unternehmen nach den Usern? Jahrelang hat Autodesk das Produkt in den Markt gedrückt und Überzeugungsarbeit geleistet. Nachdem es vom Markt akzeptiert wurde, wird es eben von diesem genommen. Weitsichtige Produktpolitik ist das nicht und das Vertrauen wird nicht gestärkt. Combustion liegt seit Jahren auf Eis und ich erinnere mich an Edit oder Matchmover, die ein ähnliches Schicksal wie Toxik erfuhren. So wurde de Siggraph die Totenmesse für Toxik

Ich mach mir Sorgen um Apple

16. Januar 2009

chronicle

Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen um mein Liebings-IT-Unternehmen. Steve Jobs nimmt sich bis Juni eine Auszeit, um sich von seiner Erkrankung zu kurieren. Bei wesentlichen Unternehmensentscheidungen ist er an Bord, sonst hat das Ruder Tim Cook, der COO. Cook hat schon 2004 Apple geleitet, als Jobs Krebs hatte.

Das ist ein Hammer. Per Mail wurden die Mitarbeiter informiert, die Aktien fielen gleich mal um 10 Prozent. Noch vor der Macworld Expo Anfang Januar beruhigte Jobs die Community, dass nur harmlose Hormonschwankungen an seiner Krankheit Schuld seien. Er verzichtete daher auf die Keynote und Phil Schiller sprang ein. Doch es ist wohl schlimmer als befürchtet. Die Zeitungen in San Francisco waren voll mit Spekulationen. Jobs Hauszeitung, der SF Chronicle, nahm den High-Tech-Icon sogar auf die Titelseite.

Jobs meinte am Tag vor der Keynote, er werde den Vorstand informieren, wenn er seine Apple-Geschäfte nicht mehr wahrnehmen kann. Das hat er jetzt getan. Und Apple muss sich Sorgen machen. Ich kenne kein Unternehmen in dieser Größe, das so von einer Person abhängig ist. Jobs gilt als visionäre Lichtgestalt der Branche und verdammt noch mal: Er ist es.

Er leitet sein Unternehmen charismatisch, streng, kompromisslos. Mit ihm direkt zu arbeiten muss keine Freude sein. Er ist kein Heiliger. Ich durfte einmal auf den Campus nach Cupertino weilen und es war keine tolle Atmosphäre. Die Mitarbeiter hatten wohl Angst ihren Chef zu bewegnen. Und dennoch: Wichtig ist, was hinten raus kommt und die Produkte von Apple haben die Welt verändert: Mac, iPod, iPhone

Immer wieder wird berichtet, dass Apple ohne Jobs überlebensfähig sei. Das glaube ich auch. Genügend gute Frauen und Männer stehen bereit, doch allen fehlt das Charisma von Steve Jobs. Das Unternehmen Apple wird weiterhin gut geführt, die Marke Apple wird durch den Wegfall von Steve Jobs leiden. Wer interessiert sich denn dafür, wie der Vorstandsvorsitzende von Sony heißt oder kennen Sie den Chef von Autodesk? Nein. Das sind sicherlich gute Leute, doch Spaß bleibt auf der Strecke. Ich genieße den Personenkult um Steve und wünsche uns allen, dass er uns noch lange erhalten bleibt.

 

animago AWARD 2008: Maßstäbe setzen

6. November 2008

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Am 12. November hat das Warten ein Ende. In einer großen Zeremonie werden die begehrten Trophäen des animago AWARD 2008 vergeben. Insgesamt werden zwölf Preise vergeben. Veranstaltungsort ist wiederum das Konzerthaus in Karlsruhe. Ich muss/darf die Verleihung moderieren und hab schon ganz großen Bammel davor. 

Im Rahmen der digital creation days werden feierlich die animago AWARDs 2008 in Karlsruhe verliehen. Dieses Jahr konnten wir als Sponsoren Autodesk und MACKEVISION gewinnen. Die Preisverleihung wird dieses Jahr ein riesiger Event. Es gingen genau 1026 Beiträge bei der Jury ein. Die Masse war, wie jedes Jahr, natürlich Stills. Insgesamt 532 zum Teil großartige Stills wurden eingereicht. Der animago AWARD 2008 wird dabei mehr und mehr international: Artists aus 42 Länder bewarben sich um Preise der zwölf Kategorien. Schwerpunkt der Einsender liegt aber weiterhin auf Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dennoch waren einige exotische Beiträge wieder mit von der Partie. So kamen Einsendungen aus dem fernen Pakistan, den Vereinigten Arabische Emirate und dem Iran.

Der animago AWARD 2008 teilt sich auf in die drei Wertungsbereiche Film, Interactive und Still. Gewählt von einer fachkundigen Jury, werden insgesamt elf Arbeiten mit der begehrten Trophäe ausgezeichnet. Nur drei Preise sind dabei an den jeweiligen Bereich gebunden. Sieben vergibt die Jury übergreifend. Der Preis für die beste Internationale Kinoproduktion wird vom Publikum im Rahmen des animago Audience AWARD vergeben. Außerdem verleiht die Jury einen Sonderpreis unabhängig von den Einsendungen.

Dieses Jahr beginnt der Networking-Event der Branche zum animago AWARD 2008 am 12. November ab 19 Uhr im Konzerthaus Karlsruhe. Der klassizistische Bau liegt direkt am Kongresszentrum Karlsruhe. Hier findet am 12. Und 13. November die digital creation days statt. Der Beginn der feierlichen Veranstaltung zum animago AWARD 2008 ist für 20 Uhr festgesetzt. Gegen 22 Uhr gleich im Anschluss an die Preisverleihung findet die große animago AWARD-Party statt. Für reichtlich Essen und Getränke ist gesorgt. Karten gibt es an der Abendkasse oder auf der animago-Website.

 

Avid wieder auf Kurs bringen

4. November 2008

Langsam mache ich mir echte Sorgen um Avid. Avid war für mich ein faszinierendes Medienunternehmen mit vielen, wohl zu vielen Standbeinen. Doch wenn man die jüngsten Entwicklungen ansieht, stellt man fest: Avid hat handfeste Probleme. Jetzt besinnt man sich wieder auf die Kernkompetenz. Die Krise begann sicherlich mit der Übernahme von Pinnacle. Im März 2005 zahlte man 462 Mio. US-Dollar in Bargeld und Aktien für Pinnacle. Das war wohl ein Knapppunkt in der Erfolgsgeschichte. David Krall, der große, feinsinnige CEO von Avid legte im Juli 2007 sein Amt nieder. Ich hatte einmal die Chance, diesen Visionär auf der IBC zum Interview zu treffen. Großartiger Visionär, ein ganz feiner, leiser Mann. Der neue CEO ist Gary Greenfield, ein ganz anderer Typ. Bullig, ein Mann der Zahlen. Wahrscheinlich braucht es so einen handfesten Typen, um die Krise zu meistern. Auf der diesjährigen IBC konnte ich ein Interview mit Greenfield führen: Seine Vision ist klar: Avid wieder auf Kurs zu bringen. Und jetzt geht es Schlag auf Schlag: Mitten in der Weltwirtschaftskrise verkauft Avid einige Unternehmensteile. Es begann vergangene Woche mit dem Verkauf von Softimage mit seiner Software XSI an den Erzrivalen Autodesk. Am Rande der fmx in Stuttgart gab es im Frühjahr ein XSI-Usertreffen. Dort unterhielt ich mich mit Marc Stevens, dem Chef von XSI. Auf die Frage, ob er sich in der Avid-Familie wohl fühle, meinte er: In jeder Familie gäbe es mal Krach. Wahrscheinlich hing damals der Haussegen schon schief. Softimage wurde vergangene Woche an Autodesk verscheuert, für nur 35 Mio. US-Dollar. Jetzt wieder ein Knaller. Am 28. Oktober wurde auch Pinnacle verkauft. Käufer ist Hauppauge Digital. Über den Kaufpreis wurde nichts veröffentlicht. Wie gesagt, im März 2005 zahlte man 462 Mio. US-Dollar. Diesen Preis wird Avid nicht erzielt haben. Ist Avid damit wieder auf Kurs? Im Portfolio gibt es noch die Audiotöchter wie M-Audio und Digidesin. Warten wir mal ab. 

Autodesk übernimmt Softimage

27. Oktober 2008

Die Übernahme von Softimage durch Autodesk schlug in der Branche ein wie eine Bombe. Der angeschlagene Avid-Konzern verkloppt seine 3D-Software Softimage an den Erzrivalen Autodesk. Kostenpunkt nur 35 Millionen US-Dollar.

Dass es Avid schlecht geht, war bekannt, doch dass es so schlimm um den Konzern steht, ist bedenklich, 35 Millionen US-Dollar sind ein wahres Schnäppchen: Noch im Jahr 2005 musste Autodesk für den Mitbewerber Alias noch 182 Millionen US-Dollar hinblättern. Jetzt steht Autodesk fast schon als Monopolist in der 3D-Welt da. Softimage wurde 1986 von Daniel Langlois gegründet und hat seinen Firmensitz in Montreal, Kanada. Softimage entwickelt 3D-Technologie für die Film-, Fernseh- und Spielemärkte. Sein Flaggschiffprodukt ist SOFTIMAGE|XSI, eine erweiterbare 3D-Animationssoftwarelösung, die von führenden Medien- und Unterhaltungsunternehmen wie Digital Domain, Ubisoft, SEGA Corporation, CAPCOM, Animal Logic und The Mill eingesetzt wird. Autodesk Media & Entertainment liefert Animations-, Spezialeffekt-, Editing-/Finishing- und Farbgradierungslösungen für den 3D-Markt, unter anderem auch für die Unterhaltungs- und Designbranche.

Wichtigste Nachricht für alle Softimage-User: Die Software wird nicht platt gemacht, sondern soll weitergeführt werden. Für Autodesk-Media-Chef Marc Petit steht fest: „Wir beabsichtigen, die Softimage-Produktlinie beizubehalten und auszuweiten und über Autodesk FBX eine bessere Interoperabilität zwischen Softimage-Produkten, 3ds Max und Autodesk Maya zu bieten.“

Mit der Übernahme von Softimage ist wieder ein Mitbewerber vom Markt verschwunden. Nachdem LightWave von Newtek auch angeschlagen ist und Produkte wie Amapi Pro, Houdini oder Blender kaum eine Marktreichweite haben, ist nur noch das deutsche Cinema 4D von Maxon übrig geblieben. Das zum Nemetschek gehörende Produkt ist wie das gallische Dorf. Komplett von großen Autodesk umzingelt, schlägt sich Maxon mit Cinema 4D wacker. In Europa spielt C4D eine große Rolle, international sieht es düster aus.

Jury traf sich zum animago AWARD 2008

8. Oktober 2008

Im Rahmen der digital creation days werden feierlich die animago AWARDs 2008 in Karlsruhe verliehen. Der animago AWARD ist der wichtigste Preis der DCC-Branche.  Dieses Jahr konnten als Sponsoren Autodesk und MACKEVISION gewonnen werden. Die Preisverleihung verspricht dieses Jahr ein riesiger Event zu werden. Es gingen genau 1026 Beiträge bei der Jury ein. Die Masse war, wie jedes Jahr, natürlich Stills. Insgesamt 532 zum Teil großartige Stills wurden eingereicht. Der animago AWARD 2008 wird dabei mehr und mehr international: Artists aus 42 Länder bewarben sich um Preise der zwölf Kategorien. Schwerpunkt der Einsender liegt aber weiterhin auf Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dennoch waren einige exotische Beiträge wieder mit von der Partie. So kamen Einsendungen aus dem fernen Pakistan, den Vereinigten Arabische Emirate und dem Iran. 

Dieses Jahr beginnt der Networking-Event der Branche zum animago AWARD 2008 am 12. November ab 19 Uhr im Konzerthaus Karlsruhe. Der klassizistische Bau liegt direkt am Kongresszentrum Karlsruhe. Hier findet am 12. Und 13. November die digital creation days statt. Der Beginn der feierlichen Veranstaltung zum animago AWARD 2008 ist für 20 Uhr festgesetzt.

Dieses Jahr bestand die Jury zum animago AWARD aus folgenden Mitgliedern: Michael Vitzum, nhb, Hamburg, Robert Hranitzky, freelancer, München, Harald Siepermann, freelancer, Hamburg, Tim Borgmann, BT-3D Wuppertal, Tobias Richter, The Lightworks, Köln, Matthias J. Lange, DIGITAL PRODUCTION, Hans-Jürgen Kuntze, DIGITAL PRODUCTION, Günter Hagedorn, DIGITAL PRODUCTION