Archive for the ‘Familie’ Category

Gasgrill fit machen für das Frühjahr

22. Mai 2024

Ich bin ja ein Ganzjahresgriller und nutze dazu meinen Weber, den mir meine Frau vor Jahren zu einem Geburtstag geschenkt hat. Und es ist ein Gasgrill, weil er für uns am Sinnvollsten ist. Nachdem die Temperaturen langsam wieder angenehmer werden, galt es den Grill frühlingsfit zu machen, damit er weiter seine Leistung bringt. Es gilt also ein paar Dinge zu beachten, damit das Grillen weiter so viel Spaß macht wie bisher.

Poröser Gasschlauch und defekter Druckregler
Wenn Grillfans ihren Gasgrill aus dem Winterschlaf holen, sollten sie seinen Zustand genau prüfen. Besonders im Fokus: Gasschlauch und Druckregler. Mit einer Sichtprüfung lassen sich offensichtliche Verschleißerscheinungen schnell erkennen. Ein besonders gründlicher Check ist notwendig, wenn der Grill ungeschützt im Freien überwintert hat. Ein Gasschlauch mit porösen Stellen oder Haarrissen sollte umgehend getauscht werden. Gleiches gilt für den Druckregler, der einwandfrei funktionieren muss. Die Anschlussventile müssen frei von Partikeln oder anderen Fremdkörpern sein. Alle paar Jahre kommt bei mir ein neuer Gasschlauch zum Einsatz, weil der Grill im Freien steht. Ich geh da auf Nummer sicher.

Abgelaufene Zehnjahresfrist
Der Check von Gasschlauch und Druckregler auf Verschleißerscheinungen ist eine gute Gelegenheit, um auch gleich die Zehnjahresfrist zu überprüfen. Es gibt eine Zehnjahresfrist, die besagt, dass Gasschläuche und Druckregler von Gasgrills spätestens nach zehn Jahren getauscht werden müssen. Ehrlich? Zehn Jahre hat bei mir kein Schlauch gehalten.

Falsch verbundene Gasflasche und Gasgrill
Die korrekte Verbindung von Gasgrill und Gasflasche ist die wichtigste Voraussetzung für ein ungetrübtes Grillvergnügen. Dafür zunächst den Ventilschutz – meist eine rote Schutzkappe – vom Flaschenventil abnehmen. Und wichtig: Kappe aufheben, denn beim Tausch der Gasflasche gibt es massiven Geldabzug, wenn die Schutzkappe nicht dabei ist.

Anschließend die schwarze Verschlussmutter vom Flaschengewinde drehen. Da es sich um ein Linksgewinde handelt, wird die Mutter im Uhrzeigersinn abgedreht. Mein Vater hat dazu immer englisches Gewinde gesagt. Ob der Begriff korrekt ist, weiß ich nicht.

Vor Anschluss des Druckreglers bitte noch überprüfen, ob der Dichtring des Flaschenventils vorhanden und das Ventil der Gasflasche geschlossen ist. Nun den Druckregler über den Gasschlauch mit dem Grill verbinden. Die Überwurfmutter sollte per Hand oder mit einer extra für diesen Zweck hergestellten Montagehilfe angezogen werden. Das Anschließen mit einer Zange kann zu einer Beschädigung der Dichtung führen. Auch wenn Gasgrill und -flasche über den Winter dauerhaft verbunden waren, müssen die Anschlüsse vor dem BBQ-Restart überprüft werden.

Doch wie erkenne ich, ob Gasflasche und Gasgrill korrekt angeschlossen sind? Die Dichtheit der Anschlüsse lässt sich beispielsweise mit einem Lecksuchspray überprüfen. Dazu die Anschlüsse einsprühen und anschließend das Ventil der Gasflasche öffnen. Bilden sich Blasen und es zischt, sind die Anschlüsse undicht. In diesem Fall den Druckregler nochmals neu anschließen.

Verschmutzter Grill
Zum BBQ-Start besitzt die gründliche Reinigung des Grills hohe Priorität, insbesondere wenn diese vor dem Winter etwas zu knapp ausfiel. Und so geht’s: Deckel schließen und die Temperatur auf höchste Stufe stellen. So lösen sich überschüssiges Fett und Grillgutreste des Vorjahres in Rauch auf. Hat sich dieser verzogen, Grill abschalten und abkühlen lassen. Nun Rost und Brennerabdeckung mit einer geeigneten Grillbürste von Asche- und Rußrückständen befreien. Anschließend das Innere des Grills reinigen, ebenso wie die Außenverkleidung und die Fettauffangschale. Zum Reinigen nur Wasser und Spülmittel verwenden. Aggressive Reiniger oder Scheuermittel könnten die Oberflächen angreifen. Gründliches Abtrocknen nach der Reinigung verhindert, dass sich Rost bildet.

Die Grillsaison ist eröffnet – grillst du auch?

2. April 2024

Ich bin ein Ganzjahres-Griller, das bedeutet, der Grill auf der Terrasse ist das ganze Jahr im Einsatz. Nach den ersten schönen Tagen bemerke ich in meiner Nachbarschaft, dass die Saison-Griller ihre Holz-, Gas- oder Elektrogrills fit machen und über Ostern den Grill angeworfen haben. Da kann ich nur müde lächeln.

Interessant ist aber, was die Deutschen im Allgemeinen grillen und es stellte sich mir die Frage: Was kommt eigentlich auf den Rost? Bei uns ist es Fleisch, Gemüse und besonders Fisch. Pizza mache ich eher weniger, da nutze ich eher den Ofen. Und ich stelle fest, dass ich eher eine Grill-Ausnahme bin. Denn ich bin kein Würstchen-Fan. Ich hab nur in Landsberg einen Metzger, dessen Würste ich sehr gerne mag, aber der Weg mir in der Regel zu weit ist. Fleisch und Würstchen zählen nach wie vor zu den beliebtesten Lebensmitteln auf dem Grill. Hier geben 81 Prozent der Befragten an, dass Fleisch am liebsten fürs Grillen zubereitet wird, 65 Prozent greifen auf Würstchen zurück. Während Fleisch bei Männern und Frauen fast gleichermaßen beliebt ist, sind es bei Würstchen vor allem Männer (71 Prozent), die darauf beim Grillen nicht verzichten möchten. Bei den Fleischarten sind sich die Deutschen ebenfalls einig, vor allem Schweinefleisch (60 Prozent) wird gegrillt, danach folgen Rind (49 Prozent) und Hähnchen (48 Prozent) auf Platz zwei und drei. Bei mir steht Rind ganz vorne, Schwein esse ich kaum.

Gemüse kommt nur mit knapp 35 Prozent auf den Grill und die Fleischersatzprodukte bilden mit nur 4 Prozent das Schlusslicht beim Grillgut. Das sind alles Aussagen der Meinungsforscher von Civey, die im Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft (FML). Dort gibt man den Grillkompass 2024 heraus.

Doch woher kommt das Fleisch?
Diese Aussagen finde ich interessant und wäre positiv überrascht, wenn es stimmt und die Leute ehrlich bei der Umfrage geantwortet haben, Die Lebensmittel, die auf den Grill kommen, werden überwiegend beim Metzger gekauft. 68 Prozent der Befragten, die Fleisch essen und grillen, geben das an. Dicht gefolgt kommt der Supermarkt mit 59 Prozent. Der Discounter schafft es nur auf 29 Prozent. Auf dem Markt kaufen nur 12 Prozent der Befragten regelmäßig fürs Grillen ein. Bei uns im Dorf ist einmal die Woche nur Markt, aber die Biofleischerzeuger haben Fleischautomaten aufgestellt.
Vor allem die junge Zielgruppe (18-29 Jahre) gibt an, dass sie vorwiegend beim Metzger einkauft, wenn es um das Grillgut geht. Während Befragte im Alter von 40-49 Jahren beim Fleischkauf eher auf Produkte aus dem Supermarkt zurückgreift (69 Prozent).

Und auch interessant und ich hoffe, dass die Fragen ehrlich beantwortet wurden. 53 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen beim Fleischkauf vor allem die Regionalität wichtig ist. 34 Prozent hingegen achten beim Kauf auf Produkte aus Tierwohl-Standards. 32 Prozent ist beim Fleischkauf vor allem der günstige Preis am wichtigsten. Ob es sich um Fleisch aus Biohaltung handelt, interessiert etwa ein Viertel der Deutschen (26 Prozent). 27 Prozent greifen dabei am häufigsten auf bereits grillfertige Produkte zurück, wie etwa mariniertes Fleisch. Vor allem der Altersspanne 65+ ist die Regionalität beim Fleischkauf am wichtigsten (65 Prozent). Der jüngeren Generation (18-29 Jahre) geht es dabei eher um den günstigen Preis (38 Prozent).

Lichteraktion Nie wieder als leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus in Fürstenfeldbruck – ich war dabei

11. Februar 2024

Ein sichtbares leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus setzten die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck mit ihrer Lichteraktion „Nie wieder“ – und meine Familie und ich waren dabei. Laut Veranstalterangaben kamen bis zu 3000 Demonstranten auf der Klosterwiese hinter dem Kloster Fürstenfeld zusammen und bildeten die Wörter „Nie wieder“. Sie richteten bei Dunkelheit ihre mitgebrachten Taschenlampen oder Smartphone-Leuchten in den Himmel, so dass das Zeichen von der städtischen Drohne fotografiert wurde.

Gegen 17 Uhr fanden sich wir Demonstranten auf der Wiese ein. Wir reisten mit dem Bus von unserem Dorf an und spazierten zum Veranstaltungsgelände. Am Boden waren gelbe Markierungen mit Sprühkreide angelegt, die von oben dann die Wörter „Nie wieder“ bildeten. Meine Familie und ich reihten uns beim D ein, mit der scherzhaften Bemerkung, dass bei der Planung hoffentlich kein Rechtschreibfehler passiert war.

Die Organisation klappte hervorragend. Überall waren Ordner und helfende Hände, Polizei war da und half, auch Politik-Prominenz hatte sich eingefunden. Ich sprach mit der CSU-Bundestagsabgeordneten Katrin Staffler und den CSU-Stadtrat Andreas Lohde, der einen Israel-Hoodie trug. Aber auch viele andere habe ich gesehen und zugenickt, wie der Grünen-Kreisrätin Angelika Símon-Kraus, die mich über die Aktion informiert hat. Auch einen ehemaligen Kollegen der örtlichen Tageszeitung traf ich, der von einer Demo in Germering mit 500 Leuten kam. Es herrschte eine gute Stimmung. Jemand bemerkte, dass hier die klassischen Ostermarsch-Marschierer anzutreffen seien, wo seien denn die jungen Leute? Es ist auch ihre Demokratie. Gut, dass kann ein subjektiver Eindruck gewesen sein.

Wir postierten uns, sprachen miteinander und hörten uns die Reden von Markus Ambrosy, leitender Dekan des Dekanatsbezirks Fürstenfeldbruck sowie Brucks Oberbürgermeister Christian Götz an.

Dann warteten wir, dass die Sonne unterging, während Musik abgespielt wurde. Die Musik war nicht so nach meinen Geschmack, aber auch egal. Die Drohne flog zum ersten Mal und wir schalteten als Übung unsere mitgebrachten Lichter ein, ein Buchstabe nach dem anderen. Die Generalprobe klappte und wir mussten noch ein wenig warten bis die Sonne über Fürstenfeldbruck untergegangen war. Wichtig war für einige, dass man rechtzeitig vor dem Fernseher war, um das Bayernspiel nicht zu versäumen. Übrigens, der FC Bayern verlor in Leverkusen 0:3, also eher eine Pleite.

Dann war es dunkel. Der große Moment kam. Die Drohne war in Position. Los ging’s. Auf Kommando schalteten wir unsere Lichter ein und zudem gab es noch eine Lichterbegrenzung um unsere Buchstaben herum. Ich habe das Ganze mit der VR 360 Grad Kamera von meiner Position eingefangen. Ich freu mich schon, wenn der Film der Drohne veröffentlich wird. Insgesamt, ein tolles und wichtiges Zeichen, wie ich finde. Die Demos gegen Rechtsextremismus dürfen nicht nachlassen. Ich wünschte mir allerdings mehr Beteiligung. 3000 Besucher sind gut, aber bei 37695 Einwohner in der Großen Kreisstadt (31. Dez. 2022) ist noch Luft nach oben. Es darf nicht nachgelassen werden mit großen und kleinen Aktionen, um der rechten Brut die Grenzen zu zeigen. Es stehen in diesem Jahr einige Wahlen an. Diese Lichteraktion war für mich ein leuchtendes Zeichen gegen Rechtsextremismus und für Toleranz und Demokratie.

Die Aktion wurde von einem breiten Bündnis von unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Gruppen organisiert. Das Aktionsbündnis besteht aus der Stadt Fürstenfeldbruck, Bürgerstiftung e.V., Historischer Verein FFB, BUND Naturschutz Kreisgruppe FFB, Caritas, DGB, GEW, Sozialforum Amper, Eine-Welt-Zentrum FFB, Bündnis FFB bunt-nicht braun, Sonnensegler Energiegenossenschaft, BBV, ÖDP, SPD, CSU, FW, FDP, Die Partei, Die Linke und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Meine ersten Erfahrungen mit dem eRezept

13. Januar 2024

Das eRezept ist auch bei mir angekommen. Ich bin diese Woche wegen Rezepte zu meiner Hausärztin gegangen und stellte eine Änderung fest: Das eRezept ist auch bei uns in der Provinz angekommen und ich habe noch nicht ganz entschieden, was ich davon halten soll.

Als digitaler Nomade freue ich mich über die Digitalisierung und den Wegfall der Zettelwirtschaft. Aber die ganze Sache muss ich erst einspielen. Ich bin also zu meiner Hausärztin marschiert, weil ich Nachschub an Medikamenten brauchte. Die freundliche medizinische Fachangestellte klärte mich über die Neuerung des eRezepts auf. Ich hab meine Wünsche nach meinen Wunschdrogen bei ihr abgegeben, sie überprüfte die Wunschliste und gab mir meine Versichertenkarte zurück. Kein Ausdruck mehr, den meine Hausärztin unterschreiben muss. Keine Warterei im Wartezimmer mehr, bis Frau Doktor aus ihren Behandlungsräumen dann die Theke der MFA vorbeiging, um mein Rezept zu unterschreiben und gegebenenfalls mit mir über die eine oder andere Dosierung zu sprechen. Letzteres hab ich immer gerne gemacht, denn im Gespräch bleiben ist wichtig.

Ich bekomm meine Versichertenkarte also wieder und kann nun in die Apotheke meines Vertrauens gehen und gebe dort wieder meine Karte ab und bekomme – soweit vorrätig – meine Medikamente. Allerdings rät mir die freundliche MFA zwischen Doktorbesuch und Apothekenbesuch rund zwei Stunden zu warten. Das hat zwei Gründe. Während meine Hausärztin früher im Vorbeigehen, die Unterschrift erledigt hat, muss sie jetzt in ihren Rechner, immerhin ein iMac, schauen und meinen Rezeptwunsch freigeben und bestätigen. Das kann dauern, denn die Hausarztpraxis ist in der Regel ziemlich voll und die Patienten drängen herein und so kann die Freigabe ein wenig dauern. Das verlangt in der Praxis einen anderen Workflow.

Und zum anderen scheinen die Server des eRezepts überlastet zu sein, daher die empfohlene Wartezeit. Die Server müssen die Aufträge abarbeiten und dies scheint zu dauern. Das seit Anfang 2024 breit vorgesehene eRezept ist nach Angaben des Apothekerverbandes Nordrhein mit großen Startschwierigkeiten verbunden. Jedes fünfte vorgelegte eRezept verursachte laut einer Verbandsumfrage in den ersten Tagen erhebliche Probleme bei der zügigen Versorgung der Patienten, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Thomas Preis, der Nachrichtenagentur dpa.
Bisher konnte ich mit meinem Papierrezept in die Apotheke gehen, die oftmals auch im Gebäude meines Arztes untergebracht war. Ich habe gehört, dass es oft eine Symbiose zwischen Arzt und Apotheke gab. Das ist jetzt vorbei. Ich warte nicht bis zu zwei Stunden, damit ich mein Rezept bei der Apotheke im Gebäude meines Arztes einlösen kann. Mit dem Gedanken an eine Online-Apotheke freunde ich mich immer mehr an, zum Nachteil der lokalen Apotheke am Ort.

Seit 1. Januar 2024 sind Vertragsärzte verpflichtet, für verschreibungspflichtige Arzneimittel eRezepte auszustellen. Zur Einlösung haben Versicherte drei Optionen: per App, Papierausdruck oder mit ihrer Krankenkassenkarte. Über 80 Prozent der eRezepte wurden laut Umfrage über die elektronische Krankenkassenkarte eingelöst, 18 Prozent erfolgten mit Papierausdruck. Die Gematik-App sei in 1 Prozent der vorgelegten eRezept-Fälle genutzt worden. Ich werde mir mal die App laden und beim nächsten Besuch ausprobieren. Da ich für Familienmitglieder Medikamente besorgen muss, scheint dies mir eine sinnvolle Lösung.

Vorsatz für 2024: Ich gönne den Ohren mehr Ruhe

10. Januar 2024

Habt ihr Vorsätze für das neue Jahr? Gesünder essen, mehr Sport, mehr lesen? Meine Frau sagte lakonisch über das neue Jahr: Einfach überleben – das ist ein guter Vorsatz. Ich hab mir etwas anderes vorgenommen. Ich will mein Gehör schärfen und meinen Ohren mehr Ruhe gönnen.

Und wieder kommt meine Frau wieder ins Spiel, die meint, ich müsste besser hören. Vielleicht verstehe ich nicht alles, was sie sagt, aber ich höre sie eigentlich sehr gut. Das meine ich aber nicht mit meinem Vorsatz, den Ohren mehr Ruhe zu gönnen.
Der Hörsinn ist der erste und auch der letzte Sinn, mit dem Menschen ihre Umwelt wahrnehmen können. Er funktioniert im Normalfall bereits vor der Geburt. Das Gehör ist immer auf Empfang, rund um die Uhr ein ganzes Leben lang.

Was ich nicht wusste: „Ohren schlafen nie. Auch wenn man in tiefen Träumen liegt und es nicht merkt, nehmen sie weiter Geräusche auf“, erklärt Eberhard Schmidt, Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). In der Evolutionsgeschichte des Menschen war es einst überlebenswichtig, jeden Laut sofort zu hören und als mögliche Gefahr einordnen zu können. Heutzutage kann dieser Dauereinsatz der Ohren durch die große Reizüberflutung in der modernen, multimedialen und mitunter auch sehr lauten Welt jedoch den Stresspegel erhöhen.

Mein verstorbener Vater hatte ein Hörgerät und ich in den nächsten Wochen werde ich mit meiner Mutter zu meinem HNO-Arzt gehen, mit dem ich hervorragende Erfahrungen gemacht habe. Ich war selbst dort mehrmals bei Ohrenuntersuchungen und ich höre gut, egal was meine Frau sagt. Und dennoch möchte ich mehr auf meine Ohren achten. Wenn es vollkommen intakt ist, ermöglicht es jungen Menschen, Töne im Frequenz-Bereich von 20 Hertz bis etwa 20.000 Hertz zu hören – vom tiefen Donnergrollen bis zum hohen Grillenzirpen.

Mit beiden Ohren kann man darüber hinaus von Natur aus stereohören und dadurch zuordnen, aus welcher Richtung ein Laut ertönt. Das führt dazu, dass das Gehör im Alltag fortlaufend eine Vielzahl von Informationen und Reizen aufnimmt und sie zur Verarbeitung ans Gehirn weiterleitet.

Ich bin nicht so der Disco-Typ und wenn ich auf (Rock-)Konzerte gehe, dann trage ich immer einen Gehörschutz. Und nun mein Vorsatz: Wenn ich meinem Gehör regelmäßig Ruhepausen gönne, einfach zwischendurch die Stille genieße oder mal aufs Musikhören und Telefonieren per Kopfhörer verzichte, schont das gleichzeitig auch meine Nerven.

Anders als Augen lassen sich Ohren aber nicht einfach schließen. Sie arbeiten unaufhörlich weiter. Lärm bedeutet immer besonderen Stress fürs Gehör und kann es sogar irreparabel schädigen.

Ich habe ein wenig recherchiert: Die Bedeutung von Ruhepausen für das menschliche Ohr erstreckt sich über verschiedene Aspekte, die maßgeblich zur auditiven Gesundheit und dem Wohlbefinden beitragen. Das auditive System des Menschen ist anfällig für Ermüdung und Belastung, insbesondere durch exzessive oder langanhaltende Schalleinwirkung. Ruhepausen spielen in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle, um die Regeneration des auditiven Systems zu ermöglichen und potenzielle Schäden zu minimieren.

Während der Wahrnehmung von Schallreizen erfolgt im Innenohr eine komplexe Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale, die vom Gehirn interpretiert werden. Kontinuierliche Schallbelastung, sei es durch laute Umgebungsgeräusche oder das Tragen von Kopfhörern, kann zu einer Überlastung der Haarzellen im Innenohr führen. Ruhepausen dienen dazu, diesen Zellen die Möglichkeit zur Erholung zu bieten und somit einer dauerhaften Schädigung vorzubeugen.

Darüber hinaus tragen Ruhepausen dazu bei, die Wahrnehmung von auditiven Reizen zu sensibilisieren. Bei anhaltender akustischer Stimulation kann es zu einer Ermüdung der Hörnerven und einer verminderten Fähigkeit zur Unterscheidung von Klangnuancen kommen. Durch regelmäßige Ruhepausen wird die Empfindlichkeit des Gehörsystems aufrechterhalten und eine adäquate Reaktion auf unterschiedliche Schallquellen ermöglicht.

Die Bedeutung von Ruhepausen für das menschliche Ohr wird auch im Kontext der Prävention von Hörschäden deutlich. Kontinuierliche Exposition gegenüber lauten Geräuschen ohne ausreichende Erholungsphasen kann langfristig zu auditiven Beeinträchtigungen führen. Ruhepausen fungieren somit als präventive Maßnahme, um die Integrität des Gehörsystems zu bewahren und das Risiko von dauerhaften Hörschäden zu reduzieren.

Gedanken zum Weltkindertag

20. September 2023

Heute ist Weltkindertag und ich bin sehr stolz auf meine beiden Kinder K1 und K2. Jeder macht seinen Weg und wir als Eltern sind verpflichtet ihnen beizustehen, wenn sie Hilfe brauchen.

Gerade komme ich von der Versammlung des Vereins Aktion Pit Togohilfe bei dem ich Mitglied bin und zwei Patenkinder in Togo unterstütze. Der Verein baut Schulen und Kindergarten, sorgt mit Partnern vor Ort für Gesundheit und hat auch eine Schulspeisung in der Togo eingerichtet, damit die Kinder in einem der ärmsten Länder dieses Planeten auch eine Chance in ihrem Land haben. Aktion Pit Togohilfe vermittelt auch Patenschaften und ich garantiere, dass das Geld dort ankommt und nicht auf der Strecke bleibt und in Verwaltung versickert. Im Moment sind es rund 850 Patenschaften. Afrika sitzt auf gepackten Koffern und wenn wir es nicht schaffen, gemeinsam mit den Menschen die Probleme des schwarzen Kontinents zu lösen, dann hat Europa ein Problem. Rechte Parteien zündeln auf Kosten der Kinder vor Vorfeld der Landtagswahl.

„Gebt den Kindern das Kommando“ nuschelt einst der Herbert ins Mikrofon und wenn die Kinder dann mit Schulstreik und Klimastreik auf ihre Zukunft aufmerksam machen, dann ist es auch nicht richtig. Die Lage ist schon verzwickt. Die Herausforderungen sind überall. Es braucht einen Dialog der Generationen und es braucht wieder ein gegenseitiges Zuhören. Zum Weltkindertag genieße ich die Temperaturen und hänge meinen Gedanken nach. Und ich freue mich, dass ein Bäckerei-Kunde von mir den Tag genutzt hat und jedem Kind ein Breznherz überreicht hat, wenn es die Bäckerei besuchte. Es sind auch die kleinen Gesten die zählen.

Große Lücke zwischen Schule und Wirtschaft muss geschlossen werden

18. August 2023

Ich bin kein unbedingter Freund von Andrea Nahles, aber ich würdige es als Demokrat, wenn sie oder andere sinnvolle Beiträge abgeben, die ich unterschreiben kann. Wie unlängst wieder geschehen. Ich halte meinen Blog in der Regel frei von Politik und Religion, aber melde mich dann und wann zu Wort, wenn ich es für richtig halte.

So wie jetzt: Die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, fordert eine bessere Vorbereitung von Schülerinnen und Schülern auf die Arbeitswelt. Sie sagte, dass in den Schulen die Berufsorientierung und Berufsvorbereitung der Kinder und Jugendlichen früher beginnen müsse. Damit hat die Frau absolut recht. Ich bin beruflich viel an Schulen, meine beiden Kinder haben Schulen durchlaufen und ich arbeite viel, sehr viel für Mittelstandskunden. Und hier gibt es eine große Lücke zwischen Schule und Wirtschaft.

Für mich steht fest: Schule hat sich von dem Wirtschaftsleben und der wirtschaftlichen Realität sehr weit entfernt, die eine Schulart mehr, die andere weniger. Schüler wissen oftmals gar nicht, wie Wirtschaft funktioniert. Das Produkte und Dienstleistungen erarbeitet werden müssen und das Geld nicht einfach so vom Staat kommt. Viele Jugendliche sind völlig überrascht und überfordert, wenn sie mit dem Wirtschaftsleben konfrontiert werden. Das fängt mit klassisch Rechnen und Schreiben an und endet bei einfachen wirtschaftlichen Zusammenhängen.

Ich arbeite unter anderem für das bayerische Friseurhandwerk und auch für eine lokale Bäckerei und betreue dort die Social Media Kanäle in Instagram, Facebook und YouTube. Und dort habe ich viel mit Nachwuchswerbung zu tun. Mein engagierter Bäckermeister und seine Frau arbeiten mit ihrer Familie Tag und Nacht und sind ein hervorragender Ausbilungsbetrieb. Immer wieder gehe ich auf Termine in Schulen mit und bin mit der Ahnungslosigkeit von Jugendlichen konfrontiert.

Die Lehrerschaft muss den Stoff ihres Lehrplans durchbekommen unter zum Teil schwierigen Verhältnissen und jede Interessengruppe fordert, dass ihr Anliegen berücksichtigt wird. In meiner Kindheit gab es in der Grundschule Handarbeit und Werken. Ich hätte gerne am Gymnasium auch Sachen wir Hauswirtschaft gelernt, aber es gab eher Latein oder Altgriechisch. Wichtig für die Wissenschaft (vielleicht).
Auffallend ist nach den Worten von Nahles beispielsweise, dass in Gymnasien und Förderschulen die Berufsvorbereitung oft nur eine geringe Rolle spiele. So sei ein obligatorisches Praktikum zu wenig. Nahes wünsche sich mehr Verbindlichkeit in den Lehrplänen der Länder. Ein Tag des Handwerks im Jahr bei uns in Bayern ist ja nett, aber eigentlich nur ein Feigenblättchen.
Ich will keine Schuldzuweisungen, aber ich wünsche mir mehr Ehrlichkeit. Viele Bürojobs – irgendwas mit dem Computer – wird künftig mehr und mehr von der KI erledigt.

Ganz wichtig ist aber Ehrlichkeit: Kinder sind unsere Zukunft und wir müssen an dieser Zukunft ehrlich arbeiten. Hier ein paar Gedanken als Anregung: Die Vorbereitung von Schülern auf das Berufsleben ist für mich ein wichtiger Aspekt der Bildung. Es ist wichtig, dass diese Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Schüler und die Anforderungen der sich wandelnden Arbeitswelt abgestimmt sind. Eine umfassende und ganzheitliche Herangehensweise an die Berufsvorbereitung kann dazu beitragen, dass Schüler besser auf ihre zukünftigen beruflichen Herausforderungen vorbereitet sind. Hier sind einige Möglichkeiten, wie man Schüler besser darauf vorbereiten kann:

Berufsberatung und -orientierung
Frühzeitige Berufsberatung kann Schülern helfen, ihre Interessen, Stärken und Fähigkeiten zu erkennen. Schulen können Berufsberater einbeziehen, um Schülern bei der Erkundung verschiedener Berufsfelder zu helfen.

Praktika und Jobshadowing
Praktika und Jobshadowing ermöglichen es Schülern, Einblicke in verschiedene Berufe zu gewinnen, indem sie direkt am Arbeitsplatz Erfahrungen sammeln. Dies hilft ihnen, die praktische Seite von Berufen zu verstehen. Jobshadowing, auch als „Schattenarbeit“ oder „Jobbegleitung“ bekannt, bezieht sich auf eine Methode der beruflichen Vorbereitung, bei der ein Schüler die Möglichkeit hat, einen Tag oder eine bestimmte Zeitperiode mit einem erfahrenen Fachmann in einem bestimmten Berufsfeld zu verbringen. Während dieser Zeit „schattet“ die Person praktisch den Berufstätigen, indem sie ihm oder ihr bei der Arbeit folgt, Fragen stellt und Einblicke in den Alltag und die Verantwortlichkeiten des Berufs erhält.
Das Hauptziel des Jobshadowings besteht darin, aus erster Hand zu erleben, wie die Arbeitswelt eines bestimmten Berufs aussieht. Dies kann eine wertvolle Gelegenheit bieten, die praktischen Aspekte, die Herausforderungen und die Dynamik eines Berufs kennenzulernen, bevor man sich für eine bestimmte Karriereentscheidung entscheidet.

Berufsausbildung
Schulen können Berufsausbildungsprogramme in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen anbieten. Diese Programme können Schülern praktische Fähigkeiten und Fachwissen vermitteln, die in bestimmten Berufsfeldern benötigt werden.

Projektbasiertes Lernen
Durch projektorientiertes Lernen können Schüler Fähigkeiten wie Teamarbeit, Problemlösung und Kommunikation entwickeln. Solche Fähigkeiten sind im Berufsleben äußerst wichtig. Meine Kinder haben davon kaum etwas in der Schule gemacht.

Finanzkompetenz
Schüler sollten grundlegende Finanzkenntnisse erwerben, wie z.B. Budgetierung, Steuern, Sparen und Investieren. Diese Fähigkeiten sind für eine erfolgreiche finanzielle Zukunft unerlässlich.

Soft Skills
Neben Fachwissen sind Soft Skills wie Kommunikation, Zusammenarbeit, kritisches Denken und emotionale Intelligenz entscheidend für den Erfolg im Berufsleben. Schulen können diese Fähigkeiten durch interaktive Aktivitäten und Gruppenprojekte fördern.

Digitale Kompetenz
In der heutigen digitalen Welt sind grundlegende Kenntnisse in der Nutzung von Computern, Software und digitalen Tools unerlässlich. Schüler sollten in diesen Bereichen geschult werden.

Entrepreneurship-Erziehung
Die Förderung unternehmerischer Denkweise kann Schülern helfen, kreativ zu denken, Chancen zu erkennen und Lösungen für Probleme zu finden. Schulen könnten Workshops oder Kurse zum Thema Unternehmertum anbieten.

Berufsvorbereitende Kurse
Schulen könnten spezifische Kurse anbieten, die Schüler auf bestimmte Berufsfelder vorbereiten, sei es in den Bereichen Technik, Medizin, Kunst oder Handwerk.

Mentoring
Die Einbindung von Fachleuten aus verschiedenen Berufsfeldern als Mentoren kann den Schülern wertvolle Einblicke und Anleitung bieten.

Kommunikation mit Eltern
Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Eltern ist wichtig, um sicherzustellen, dass Schüler sowohl in der Schule als auch zu Hause auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Flexibles Lernen
Angesichts sich ständig verändernder Berufsanforderungen ist es wichtig, Schülern beizubringen, wie sie kontinuierlich lernen und sich anpassen können.

Ein- und Zwei-Cent Münzen belasten nur

25. Juli 2023

Ich habe Bargeld in der Tasche, aber wenn es irgend möglich ist, dann bezahle ich elektronisch per Karte oder Uhr. ES gibt in Deutschland noch genügend Unternehmen, da muss ich als Kunde Bargeld auf den Tisch legen. So ist das eben. Aber was ich wirklich nicht mag, sind die Münzen 1 Cent und 2 Cent. Sie werden abends in eine Godzilla-Spardose geworfen, weil die meinen kleinen Geldbeutel nur unnötig aufblähen. Höre ich da einen verfrühten Ruf aus dem Sommerloch? Es gibt einen erneuten Ruf aus der Politik nach Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen.

... aber dann schlägt Godzilla zu.
… aber dann schlägt Godzilla zu.

Jetzt hatte sich der Haushaltsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Andreas Mattfeldt (CDU), zu Wort gemeldet, dass er sich die Abschaffung durchaus vorstellen könnte.
Was ich nicht wusste: Das Kleinstgeld gilt in manchen Staaten als weitgehend überflüssig. In Belgien oder den Niederlanden etwa wird an der Kasse auf fünf Cent auf- oder abgerundet. Die kleineren Münzen sind weiterhin gültig, aber kaum noch im Umlauf.

Und die Herstellung der Ein- und Zwei-Cent-München ist teuerer als ihr eigentlicher Nennwert, so das Bundesfinanzministerium. Die EU-Kommission untersuche derzeit die Folgen einer tatsächlichen Abschaffung. Und man diskutiert den digitalen Euro als Zahlungsmittel. Ein Schelm, wer Böses sich dabei denkt.

Nun, entweder runde ich beim Bezahlen auf oder ich werfe die Münzen abends in mein Sparschwein. Alle paar Monate werden die Münzen dann beim Geldinstitut eingezahlt. Noch muss ich dafür keine Gebühren zahlen, aber ich sehe sie schon am Himmel der Wegelagerer.

Als Kind hat meine Familie eine große grüne Glasfalsche mit Bastboden aus Italien hinter der Tür gehabt. Die Flasche war gefüllt mit billigen Fusel, den meine Eltern im Campingurlaub tranken – oder vielleicht auch weggossen. Die Flasche fuhr von Italien nach Hause und stand fortan hinter der Wohnungstür. Meine Eltern leerten Pfennige in diese Flasche bis sie fast voll war. Wir hatten ein wahres Kupfervemögen. Irgendwann eines Nachts hielt die Flasche den Druck des Geldes nicht mehr stand und zerbarst. Meine Mutter trennte Scherben vom Geld. Geld zum Geldinstitut und Scherben in den Container, den es damals schon gab. Von wegen Scherben bringen Glück.

Organspendeausweis ausfüllen

2. Juni 2023

In öffentlichen Verkehrsmittel habe ich in der Regel meine AirPod im Ohr, damit ich die Gespräche meiner Umgebung nicht mithören muss. Bei der heutigen S-Bahn-Fahrt nach München hatte ich die Ohrteile noch nicht im Ohr versenkt und musste ein paar Gesprächsfetzen über Organspende einer älteren Frau und eines Mannes mitzuführen, es war die beigefarbene Fraktion. Im Gespräch bekräftigte man sich gegenseitig, warum sie niemals einen Organspendeausweis ausfüllen würden – Organhandel und so.

Auslöser des Gesprächs war wohl eine Meldung, dass Organspendeausweise angestiegen sind. Die Bereitschaft zur Organspende hat wohl stark zugenommen. Inzwischen besitzt fast die Hälfte der Deutschen einen Organspendeausweis, im Jahr 2021 war es noch etwas mehr als jeder Dritte. Das geht aus einer Befragung der Techniker Krankenkasse hervor. Laut der Stiftung Eurotransplant stehen deutschlandweit gut 8.500 Menschen auf der Warteliste für eine Organspende. Die meisten von ihnen hoffen auf eine Niere. Aber es gibt zu wenig Spender.

Ja, auch ich habe einen solchen Ausweis und jeder in der Familie hat einen solchen Nachweis. Das ist für mich gelebte Nächstenliebe. Und ich habe recherchiert, dass in Bayern die Zahlen besser sein könnten – kein Wunder bei einem solchen Pärchen in der S-Bahn.

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek hat darauf hingewiesen, dass die Zahl der Organspender im Freistaat weiterhin auf einem niedrigen Niveau ist. Im laufenden Jahr sei bei 48 Personen nach ihrem Tod eine Organspende möglich gewesen. 1.100 Menschen warteten derzeit in Bayern auf ein lebenswichtiges Organ, meldete der BR. Übrigens, den Ausweis gibt es hier.

Und es kommt wieder die Widerspruchslösung in die Diskussion, die ja schon mal von der Politik abgelehnt wurde. Stattdessen setzt man in Deutschland auf Freiwilligkeit. Am 16. Januar 2020 stimmten in einer fraktionsoffenen namentlichen Abstimmung 432 Abgeordnete in dritter Beratung für die sogenannte Entscheidungslösung. Hier die damalige Entscheidung.
In den meisten Ländern Westeuropas gilt allerdings die Widerspruchslösung, die jetzt wieder einmal diskutiert wird. So beispielsweise in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, der Niederlande und Großbritannien. Damit werden Menschen automatisch zu Organspendern – wenn sie nicht zu Lebzeiten widersprochen haben. Ich halte diese Lösung für richtig und kann nur alle ermutigen, sich einen Organspendeausweis zu besorgen. Und ich kann nur hoffen, dass das Pärchen in der S-Bahn niemals ein Organ brauchen.

animuc 2023 – zeitweise ohne Saft

30. April 2023

Wenn Darth Vader und Son-Goku nebeneinander auf der Bank vor dem Kloster Fürstenfeld sitzen und je ein Bier trinken, dann bin ich richtig. Am Wochenende war die Animuc im Klostergelände von Fürstenfeld westlich von München. Animuc ist die wichtigste bayerische Cosplayer-Veranstaltung und ich war mit meiner Familie wieder dabei.

Nachdem wir im vergangenen Jahr zu spät mit der Kartenreservierung dran waren, hat es dieses Mal wunderbar geklappt. Ich schmiss mich als Retrogamer in einen Pac Man-Anzug und freute mich auf die friedvolle und bunte Veranstaltung mit mehreren Tausend Besuchern. Die Messe war wieder komplett ausverkauft.

Als einziges Hindernis kam am Samstag ein Stromausfall im Stadtgebiet von Fürstenfeldbruck hinzu. Zwar funktionierten die Scanner beim Eintritt, allerdings blieb stundenweise der Strom auf dem Gelände weg. Ein Fehler in einem Umspannwerk war daran schuld und hatte enorme Auswirkungen auf die ganze Stadt und auf die animuc.

Im Händlerbereich in der Tenne gab es lange Gesichter, sowohl bei Händlern als auch bei Käufern. In der dunklen Tenne blieben die Lampen und Scheinwerfer aus, nur eine schwache Notbeleuchtung warf ein wenig Licht. Viele Stände waren daher im Dunkeln. Händler und Kunden versuchten mit der Taschenlampenapp ihrer Smartphones die Waren ein wenig zu beleuchten. Zudem musste man aufpassen, dass man niemanden zu nahe auf die Pelle rückte. Aber die vorbildliche Cosplayer-Gemeinde nahm aufeinander Rücksicht und hielt Abstand – das alles haben wir durch Corona gelernt.

Unsere Familie wollten sich wieder mit Manga- und Anime-Figuren eindecken. Die Charaktere aus Plastik sind detailliert und für Fans wertvoll – und sie sind oftmals recht teuer. Kartenzahlung war wegen des Stromausfalls allerdings nicht möglich. Nachdem auch einige Handy-Netze durch den Stromausfall betroffen waren, ging auch kein Paypal. Ärgerlich für Händler und Kunden. Nur Bares ist Wahres hieß es im Großen und Ganzen – ich als Papa musste mit Bargeld dem Familiennachwuchs aushelfen. Erst am späten Nachmittag normalisierte sich die Lage, was alle mit donnerndem Applaus würdigen.

Auf der Wiese vor dem Kloster ließ man sich nieder zum Entspannen, Fachsimpeln und vor allem zum Fotoposen. Cosplayer sind beliebte Fotomotive in ihren wunderschönen Kostümen. Wer höflich fragt, der darf schöne Fotos machen. Ich mag diese Community. Sie ist friedlich, begeisterungsfähig, weltoffen und einfach freundlich. Natürlich gibt es einige Charaktere, die bewaffnet sind. Dazu gibt es eine kritische Waffenkontrolle. Der Waffencheck verläuft nach klaren Regeln und alle wissen Bescheid.

Das Programm der Animuc war mal wieder abwechslungsreich und unterhaltsam. Ich schaute bei den Go-Spielern vorbei, verschnaufte bei einigen Gesangs- und Theatereinlagen im kleinen und großen Stadtsaal. Fast eine Stunde musste ich warten, um bei Bring-and-Buy an die Reihe zu kommen. K2 kaufte hier mehr ein, ich fand nur ein Manga für einen Euro. Preiswerter geht es wirklich nicht. Meine Hobbies nach Gibli, Ghost in the Shell oder Akira konnte ich nicht befriedigen. Gerne hätte ich einem Totoro ein neues Zuhause gegeben. Auch meine japanischen Monster wie Godzilla waren in Fürstenfeldbruck nicht anzutreffen. Macht nichts, Geld gespart.


Ich traf einige Bekannte auf dem weitläufigen Gelände und zuletzt auch einen Besucher, der den gleichen Pac Man-Anzug anhatte wie ich. Wer die Situation kennt auf einer Hochzeit das gleich Outfit anzuhaben, der kennt mein Gefühl der Überraschung.

Alles in allem wieder eine gelungene Animuc. Und 2024 komm ich wieder, versprochen.