Posts Tagged ‘digitale Kompetenz’

Corona-Virus: Tag 37 der Ausgangsbeschränkung – Mein Kommentar zum Schulanfang in der Krise

27. April 2020
Heute wieder Schulbank drücken.

Heute wieder Schulbank drücken.

Heute beginnt der Schulunterricht für die Abschlussklassen an bayerischen Schulen. Und um es mit Han Solo zu sagen: „Ich hab ein verdammt schlechtes Gefühl.“ Viele Entscheidungen des Ministerpräsidenten in Corona-Zeiten unterstütze ich, aber die Entscheidung, Schüler und Lehrer wieder in die Schule zu schicken, halte ich für absolut falsch. Meiner Meinung wäre es richtig gewesen und hätte wirkliche Größe gezeigt, den Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen ihre Zeugnisse zu geben und bis zum offiziellen Schulbeginn Mitte September ein sinnvolles und praktikables Schulkonzept mit Digitalisierung zu entwickeln.
Ich arbeitete viel an Schulen in Bayern und Deutschland, also vor Corona. Ich kam ganz schön rum. Wir haben noch immer ein Schuldenken wie vor 100 Jahren, obwohl sich die Welt drastisch verändert hat. Durch Corona noch viel einschneidender. Die Verantwortlichen in der Politik werden nicht müde, dies gebetsmühlenartig zu wiederholen. Ein Ereignis, an das sich meine Eltern erinnern, war die Ermordung Kennedys. Mich prägte der 11. September und meine Kinder werden die Zeit vor und nach Corona einteilen.
Meine Forderung und Bitte an die Politik: Übertreibt es nicht. Ein Notabitur und ähnliches gab es früher auch schon und aus den Kindern ist auch etwas geworden – Helmut Schmidt wurde sogar der beste Kanzler, den die CDU je hatte.


Fürwahr ich bin betroffen. K1 macht dieses Jahr sein Abi. Ich hab ein großes Problem damit, dass mit meinem Kind experimentiert wird. Wenn Corona wirklich so gefährlich ist – und das glaube ich -, warum gehen die Verantwortlichen in der Politik so leichtsinnig mit dieser Gefahr um. Ja, es gibt Konzepte für den Unterricht und die Hygiene, die habe ich auch über das Elternportal bekommen und gelesen. Und ja, ich sehe, wie sich die Lehrerschaft von K1 alle Mühe gibt – es ist ja auch ihr Leben.

Ich habe viel Kontakt zu Lehrern und auch zu deren Verbänden und weiß, dass sich viele Pädagogen alle Mühe geben, aber dennoch: Sind wir doch ehrlich und gestehen es uns ein: Das Schuljahr ist gelaufen und halten wir nicht krampfhaft an alten Zöpfen fest. Vorsicht ist das Gebot und nicht Übermut – nicht auf Teufel komm raus, Abschlussprüfungen erzwingen. In Italien fällt die Schule bis zum September aus. Italien macht vieles falsch, aber dies machen sie absolut richtig.
Und jetzt ist die digitale Kompetenz gefordert. Digitalministerin Judith Gerlach, bitte zeigen Sie Flagge und mischen Sie sich ein. Jetzt kann Bayern zeigen, ob es wirklich für digitale Bildung reif ist oder ob es nur Lippenbekenntnisse sind. Das digitale Lernen in dieser Form war vorhanden, doch war es gut und nachhaltig? Der Kulturminister ist zumindest der Meinung, wie er uns Eltern in einem Elternbrief mitteilt.
Was passiert eigentlich mit den Abschlussprüfungen, wenn an irgendeiner Schule Corona ausbricht und Schüler erkranken? Dann können die Verantwortlichen die Prüfungen in die Tonne treten. Wenn morgen die Schule beginnt und die Inkubationszeit 14 Tage dauert, dann stehen die Prüfungen direkt vor der Tür. Hypothetisch mal angenommen: Interessant wird auch der interfamiläre Umgang. K1 begegnet in der Schule oder in der S-Bahn gegebenenfalls Infizierten und steckt sich an. Wenn K1 nach Hause kommt, steckt K1 vielleicht dann unsere Familie an und meine Eltern sind Hochrisikopatienten. Na prima. Liebe Leute, ihr spielt mit dem Leben. Die Ausgangsbeschränkung sollen zurückgefahren werden, obwohl sie sich bewährt haben?
Matthias J. Lange

Waschbecken in der Schule.

Waschbecken in der Schule.

Digitale Kompetenzen für alle Arbeitnehmer

19. September 2015
Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware, stellt die Studie vor.

Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware, stellt die Studie vor.

Es ist ein Kreuz mit der digitalen Kompetenz in der Geschäftswelt. Chefs fordern von ihren Mitarbeitern digitale Kompetenzen. Jetzt geben Mitarbeiter den schwarzen Peter an ihre Chef zurück. Nach einer interessanten Studie des Cloud-Unternehmens VMware zeigt sich, dass Mitarbeiter aller Altersgruppen den hohen Stellenwert digitaler Kompetenzen für Unternehmenswachstum und Wettbewerbsvorteil erkennen.
Ach ja: Unter digitaler Kompetenz versteht VMware: Die Fähigkeit, die Technologie seiner Wahl so einzusetzen, dass man in der Lage ist, auf digitale Informationen und Daten zuzugreifen, diese zu analysieren und auszutauschen, um die Art und Weise der Zusammenarbeit zu verbessern.
Die Studie zeigt, dass längst nicht nur die „Generation Y“ Einfluss auf die digitale Transformation in Unternehmen hat. Mitarbeiter aller Altersgruppen sind im Boot. Für die Studie wurden 5.700 Mitarbeiter in Europa, dem Mittleren Osten und Asien (EMEA) befragt.


Mehr als zwei Drittel der befragten Deutschen (68 %) sind der Überzeugung, dass der Einsatz von digitalen Kompetenzen die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbessern kann. 64 % sind der Meinung, dass hierdurch eine bessere Zusammenarbeit unter Kollegen möglich wird. 63 % glauben, dass digitale Kenntnisse innerhalb der nächsten fünf Jahre einen Umsatzanstieg und eine verbesserte Profitabilität von Unternehmen bewirken können.

Blogger Matthias J. Lange bei der VMware-Pressekonferenz.

Blogger Matthias J. Lange bei der VMware-Pressekonferenz.

Mehr als die Hälfte der Befragten (59 %) sind dazu bereit, sich neue digitale Fertigkeiten und Arbeitsweisen in ihrer Freizeit anzueignen, um die Produktivität des Unternehmens zu verbessern. Dies unterstreicht die hohe Relevanz digitaler Kenntnisse sowie die Bereitschaft von Arbeitnehmern, sich diese anzueignen. Gerade ältere Mitarbeiter verfolgen aktiv den Ausbau ihrer technischen digitalen Fertigkeiten: 46 % der 45- bis 54-Jährigen bilden sich im Bereich mobiler Apps weiter; ein Drittel (38 %) der 55-Jährigen (und älter) besucht Fortbildungen zum Thema Online-Inhalte und Websites.
Das klingt alles sehr, sehr gut, aber jetzt kommt der Pferdefuß. Scheinbar sind die Unternehmen der Hemmschuh in der digitalen Transformation. Trotz dieser Zahlen ist die Hälfte der Mitarbeiter aller Altersgruppen (49 %) der Meinung, dass sie ihre digitalen Kenntnisse nicht vollständig in ihren Arbeitsalltag einbringen können. Hindernisse beim Einsatz ihrer digitalen Fähigkeiten sehen die Befragten vor allem darin, dass digitale Aktivitäten nicht Teil ihrer persönlichen Zielvorgaben sind (48 %), gefolgt von fehlendem Budget (43 %), mangelnder Unterstützung der IT (36 %) sowie restriktiven Unternehmensrichtlinien (36 %).
In zahlreichen Verlagen und Betrieben habe ich beispielsweise die IT-Abteilung nicht als Unterstützer meiner Arbeit kennengelernt, sondern als Verhinderer. Wenn wir von Ideen wie unabhängiges Arbeiten oder #OutofOffice dachten, machte uns die IT einen Strich durch die Rechnung.
VMware sieht freilich den positiven Aspekt.

„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming

„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming

„Die Herausforderung und Chance zugleich liegt darin, die Teams aus älteren Mitarbeitern, die über langjährige Erfahrung in einer prä-digitalen Welt verfügen, mit jüngeren Talenten, die neue Expertise, Fähigkeiten und Motivation mitbringen, zusammenzuführen. Jedes Unternehmen muss hart dafür arbeiten, dass die Zusammenarbeit von Mitarbeitern unterschiedlichster Generationen bestens funktioniert – etwa indem altbewährte Strukturen, da wo sie sinnvoll sind, beibehalten werden und zugleich neue Arbeitsweisen und Ideen gefördert werden“, so die Meinung von VMware.
Die Abstimmung zwischen IT und dem höheren Management spielt eine signifikante Rolle bei der erfolgreichen Transformation zu einem Unternehmen des digitalen Zeitalters – darüber sind sich die befragten Mitarbeiter in Deutschland einig: Für sie ist zunächst die IT-Abteilung (37 %) dafür verantwortlich, den digitalen Wandel im eigenen Unternehmen voranzutreiben. Erst dahinter folgen Geschäftsführung (25 %), Vorstand (12 %) und Abteilungsleiter (11 %).
Darüber hinaus ist zwar gut die Hälfte der Befragten (48 %) der Meinung, dass das höhere Management bereits neue Wege der Zusammenarbeit fördere, fordert aber zugleich, dass es eine weitaus aktivere Rolle bei der Digitalisierung des eigenen Unternehmens spielen muss. Für die Entwicklung der Kompetenzen verlangt mehr als die Hälfte von Arbeitgebern mehr Investitionen in Trainings und Kurse (53 %) sowie eine bessere Entlohnung und Anerkennung der vorhandenen Kompetenzen (53 %). Zudem sollte laut 39 % der Befragten das Management deutlich an die Belegschaft kommunizieren, dass die digitalen Fähigkeiten der Mitarbeiter eine Priorität darstellen.
„Der erfolgreiche digitale Wandel wird von der Unternehmenskultur, den Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten bestimmt“, sagt Simone Frömming, Country Manager Deutschland bei VMware. „Unternehmen investieren zu Recht viel in digitale Talente, die über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen, um Innovationen voranzutreiben und Kunden einen deutlich höheren Mehrwert zu liefern – beides ist grundlegend für den Erfolg eines Unternehmens verantwortlich.“ Auch ihr Kollege Martin Niemer erklärt: „IT darf kein Selbstzweck sein. IT muss Mehrwert für Zielgruppen schaffen.“