Posts Tagged ‘Lokaljournalismus’

Näher dran am Leben – warum Lokaljournalismus mehr ist als nur Nachrichten

21. Mai 2025

Meine journalistische Laufbahn bei einer Tageszeitung begann beim Fürstenfeldbrucker Tagblatt/Münchner Merkur mit Stationen in Fürstenfeldbruck, München und Bonn. Und als unlängst mein alter Arbeitgeber den Tag des Lokaljournalismus zusammen mit der hauseigenen Boulevardzeitung tz ausrief, wollte ich dabei sein. Also auf nach München .

Im ehrwürdigen Pressehaus an der Bayerstraße in München gab es für die Leserinnen und Leser einen Blick hinter die Kulissen. Neben einer kurzen Führung gab es in der Eventarena, der ehemaligen Rotation, drei Podiumsdiskussionen.

Lokaljournalismus und Meinungsvielfalt – Ein Blick hinter die Kulissen beim Münchner Merkur
Dirk Ippen, Verleger und Herausgeber, zeigte sich stolz und dankbar gegenüber der Redaktion, die diesen Tag der offenen Tür organisiert hatte – mit dem Ziel, Leser, Werbekunden und Mitarbeitende miteinander in den Austausch zu bringen. „Sie sind unsere wichtigsten Menschen“, sagte Ippen, „und ich finde es großartig, dass Sie heute erleben können, wie eine Zeitung wirklich funktioniert.“

Im Zentrum seiner Ausführungen stand der Lokaljournalismus – die Herzkammer des Münchner Merkur und seiner angeschlossenen Heimatzeitungen. Viele dieser Titel wie das Tölzer Kurier, das Freisinger Tagblatt oder die Schongauer Nachrichten existieren seit dem 19. Jahrhundert. Ihr Fortbestehen sei einzig und allein der Arbeit engagierter Lokaljournalistinnen und -journalisten zu verdanken. „Guter Lokaljournalismus lebt von Neugier“, so Ippen. Die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und ihre Geschichten sichtbar zu machen, sei dabei wichtiger als jeder Zugang zu Bundespolitikern. „Jeder Mensch hat etwas Interessantes zu erzählen – und unsere Aufgabe ist es, das herauszufinden.“

Chefredakteur Georg Anastasiadis, ebenso wie seine Stellvertreter, blickte ebenfalls auf seine Anfänge im Lokalen zurück. Er erinnerte sich an das Jahr 1995, als durch eine vermeintliche Meteoritenexplosion in Andechs plötzlich Redaktionen weltweit – vom Wall Street Journal bis zur New York Times – anriefen. Später stellte sich heraus, dass es sich um eine illegale Sprengung handelte. Ein Beispiel dafür, wie Lokaljournalismus manchmal unverhofft ins Zentrum des Weltgeschehens rückt.

Auch Sebastian Arbinger, tz-Chefredakteur, berichtete von seinen Anfängen in der Lokalredaktion der Passauer Neuen Presse. Dort lernte er das journalistische Handwerk von Grund auf – etwa, wie man aus zwei handgeschriebenen A4-Seiten eines Vogelzuchtvereins einen spannenden Artikel macht.

Ein weiteres Thema des Gesprächs war der Unterschied zwischen Münchner Merkur und tz. Während der Merkur als überregionale Zeitung stärker auf Politik und umfassende Hintergrundberichterstattung setzt, versteht sich die tz als schnelle Stadtzeitung mit starkem Bezug zur Münchner Lebensrealität. Über 2.000 Zeitungskästen im Stadtgebiet unterstreichen diese Präsenz. Titelzeilen müssen pointiert und aktuell sein – manchmal auch provokant –, um im Alltag der Leser sichtbar zu bleiben.

Eine kritische Leserfrage griff die Rolle von Verleger Dirk Ippen als Kommentator auf. Ob es angemessen sei, dass sich ein Verleger so regelmäßig mit Meinungsbeiträgen zu Wort melde, wo dies bei anderen Häusern wie der Süddeutschen Zeitung unüblich sei? Ippen begegnete der Frage mit Offenheit: „Ich schreibe als Privatperson. Es ist meine Meinung – nicht die der Redaktion.“ Weder gebe es Druck noch Einflussnahme auf die Chefredaktion. Im Gegenteil: Die Redaktion verfüge über völlige Unabhängigkeit. Auch Georg Anastasiadis bestätigte: „Wir diskutieren durchaus leidenschaftlich. Unsere Zeitung ist nicht gleichgeschaltet.“

Anastasiadis ging auch auf die Kritik ein, die Kommentierung der Ampelregierung sei zu harsch. Rückblickend habe er die Koalition zum Start wohlwollend begleitet, doch zentrale politische Entscheidungen – etwa der Atomausstieg nach dem Ukraine-Krieg – hätten bei ihm Zweifel geweckt. „Da fehlte mir die ideologiefreie, pragmatische Herangehensweise“, so der Chefredakteur. Er betonte jedoch: „Wir wollen nicht belehren, sondern informieren. Unsere Leser sollen sich eine eigene Meinung bilden.“

Rolle der Leserbriefe
Der Diskurs zeigte, wie stark Lesermeinungen geschätzt und eingebunden werden. Leserbriefe und Hinweise spielen eine wichtige Rolle in der redaktionellen Arbeit. So wurde etwa die Enthüllung über mutmaßlich korrupte Vorgänge in der Münchner KVR der Ausländerbehörde durch einen anonymen Leserhinweis ausgelöst – innerhalb weniger Stunden konnte die Redaktion mit offiziellen Stellen sprechen und am nächsten Tag berichten.

Auch die Digitalisierung war Thema: Die gedruckten Ausgaben bleiben vorerst erhalten, werden aber technisch angepasst (kleineres Format), während parallel das ePaper und Online-Angebot weiter ausgebaut werden. So können Leser Inhalte auch unterwegs oder auf Reisen aktuell verfolgen – ein Service, den auch Ippen persönlich regelmäßig nutzt.

Zwischen Gemeinderat und Kanzleramt – Einblicke in den Politikjournalismus
Zwei erfahrene stellvertretende Chefredakteure Christian Deutschländer und Mike Schier erzählten offen über ihren Werdegang, den Alltag im politischen Journalismus und die Herausforderungen, die sich in Zeiten von Social Media und Künstlicher Intelligenz stellen.

Beide Journalisten starteten ihre Laufbahn über den Lokaljournalismus. Der eine begann mit 16 als Schülerpraktikant in der Lokalredaktion Wolfratshausen, der andere berichtete zunächst aus Gemeinderäten in kleinen oberbayerischen Gemeinden wie Kirchseeon und Glonn. Beide betonten, dass sie „Kinder des Merkur“ seien – geprägt von einer Redaktion, in der die Nähe zur Leserschaft und der direkte Kontakt zu kommunalen Akteuren von Anfang an eine große Rolle spielen. Diese Anfänge hätten ihnen ein tiefes Verständnis für politische Prozesse vermittelt – ein Wissen, das bis heute ihre Arbeit auf Landes- und Bundesebene prägt.

Interessant war die Reflexion darüber, wie ähnlich sich politische Berichterstattung auf kommunaler und nationaler Ebene tatsächlich gestaltet. Während sich große Politiker oft hinter Pressestäben und Protokoll verstecken, begegnet man auf kommunaler Ebene der unmittelbaren Reaktion: Ein Bürgermeister steht schon mal persönlich in der Redaktion – nicht selten mit scharfer Kritik an einem Artikel. Genau das macht Lokaljournalismus so herausfordernd und wertvoll: Er ist nah dran, spürbar, und oft emotional aufgeladen.

Beziehungsarbeit
Wie aber kommt man an die großen Namen der Politik heran? Hier zählt vor allem eins: langfristige Beziehungsarbeit. Wer früh Kontakte knüpft – etwa zu jungen Abgeordneten nach einer Landtagswahl –, hat später bessere Chancen, wenn diese Karrieren machen. Wer mit einem Ministerpräsidenten seit Jahren spricht, hat dessen Handynummer und kann auf einem Vertrauensverhältnis aufbauen. Diese Nähe ist entscheidend – nicht, um parteilich zu berichten, sondern um besser einordnen zu können, was hinter Entscheidungen steckt.

Braucht es noch Politikjournalismus?
Gerade in Zeiten von Social Media sehen sich viele Menschen täglich mit Informationen, Meinungen und Kommentaren überflutet. Wozu braucht es da noch den klassischen Politikjournalismus? Die Antwort der Merkur-Redakteure: mehr denn je. Ihre Aufgabe sei nicht nur, zu berichten, was gesagt wurde, sondern vor allem zu erklären, warum. Warum äußert sich ein Politiker auf eine bestimmte Weise? Welche Strategie steckt dahinter? Was bedeutet das für die politische Entwicklung? Diese Einordnung wird immer zentraler, während reine Nachrichtenschilderung an Bedeutung verliert.

Natürlich wurden auch strukturelle Fragen besprochen – etwa zur Größe der Redaktion: Die Politikredaktion zählt etwa 14 Personen, der Sportbereich ist ähnlich stark besetzt. Dabei sei die inhaltliche Gewichtung bei TZ und Merkur unterschiedlich – während bei der TZ der Sport eine größere Rolle spielt, ist es beim Merkur eher die Politik.

Ein Hoch auf die Pressefreiheit
Ein weiteres Thema: Pressefreiheit. Die Redakteure betonten, dass in Deutschland niemand vorgibt, was geschrieben wird. Es gebe keine Zensur, keine Vorabgenehmigungen – wohl aber die Pflicht zur Sorgfalt und gegebenenfalls zur juristischen Auseinandersetzung, falls Berichte falsch oder beleidigend seien. Interviews würden aus Transparenzgründen autorisiert, was manchmal zu Konflikten führe, wenn Politiker Aussagen nachträglich ändern wollten. In Extremfällen – wie einst beim SPD-Politiker Olaf Scholz – habe die taz Interviews sogar mit geschwärzten Antworten gedruckt, um den Zensurversuch offenzulegen.

Unabhängigkeit auf Reisen
Einen unterhaltsamen Einblick boten auch die Berichte über Reisen mit Politikern. Wenn Ministerpräsidenten oder Kanzler ins Ausland reisen, wird ein Pool an Journalisten eingeladen – allerdings auf eigene Kosten, was wiederum Unabhängigkeit garantiere. Die Plätze im Regierungsflieger sind hart umkämpft, der Zugang zu Hintergrundgesprächen wichtig. Dabei gebe es – je nach Politiker – sehr unterschiedliche Erfahrungen: Markus Söder etwa sei sehr kommunikativ, komme mit klaren Botschaften und wisse genau, was er in einem Gespräch vermitteln wolle.

Auch über das Verhältnis von Print- und Onlinejournalismus wurde gesprochen. Die Redaktionen arbeiten unabhängig, aber kooperativ. Print sei regional fokussiert, während online Reichweite über Themen mit bundesweitem Interesse erzeugt werde. Beide Seiten profitieren voneinander, agieren jedoch mit unterschiedlichen Zielsetzungen.

KI in der Redaktion
Künstliche Intelligenz spielt bislang nur eine untergeordnete Rolle im Politikjournalismus der Redaktion. Zwar werde sie vereinzelt zur Recherche genutzt, echte Texte schreibe aber niemand mit Hilfe von KI. Viel zu groß sei das Risiko von Fehlern und ungenauen Informationen.

Die Diskussion offenbarte auch die oft unterschätzte emotionale Komponente des Berufs: die Herausforderung, professionell zu bleiben, auch wenn man selbst eine politische Meinung hat. Viele Journalisten, so ein Redakteur, hätten im Laufe ihrer Karriere gemerkt, dass in allen Parteien kluge Köpfe wie auch Karrieristen zu finden seien – was die politische Einordnung oft komplexer, aber auch interessanter mache. Politikjournalismus ist kein Selbstzweck. Er lebt von Nähe, Vertrauen, Sorgfalt und der Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Situationen und Menschen einzulassen. Die Podiumsdiskussion zeigte, wie engagiert, reflektiert und verantwortungsvoll Journalistinnen und Journalisten beim Münchner Merkur diesem Anspruch gerecht werden.

Sportjournalismus hautnah
Für mich völlig unwichtig, aber für die Leser enorm wichtig ist der Sportjournalismus. Die Diskussionsrunde war hochkarätig besetzt: Mit dabei waren FC-Bayern-Reporterin Hannah Reif, Bayern-Reporter Manuel Bonke sowie 1860-München-Experte Marco Blanco-Ucles.

Ein zentrales Thema: Wie arbeitet eigentlich eine Sportreporterin? Hannah Reif schilderte anschaulich den Redaktionsalltag – vom morgendlichen Austausch im Team über spontane Themenänderungen durch aktuelle Ereignisse bis hin zur Arbeit am Spielfeldrand. Die Herausforderungen bei Champions-League-Spielen kamen ebenso zur Sprache. Bei Abpfiff muss der Text stehen, auch wenn man frierend im Stadion sitzt – „manchmal im Schneesturm mit der Kapuze über dem Kopf“. Fehler sollten trotzdem nicht passieren, doch das Umfeld ist oft alles andere als einfach.

Bei knappen Spielen müssen zwei Textversionen vorbereitet werden: Plan A bei Sieg, Plan B bei Niederlage – eine zusätzliche Stressquelle, wenn sich Spielverläufe in den letzten Sekunden dramatisch ändern.

Auch das Verhältnis der Reporter untereinander wurde thematisiert. Trotz aller Vereinsrivalität – zwischen Bayern und 1860 – herrscht in der Redaktion ein kollegialer Umgang. Blanco-Ucles berichtete mit einem Augenzwinkern von seiner Rolle als “Löwen-Reporter” in einem Team von Bayern-Journalisten.

Die Frage, ob man als Sportreporter Fan sein dürfe, wurde differenziert beantwortet. Natürlich gäbe es Sympathien – aber auf der Pressetribüne ist professionelle Distanz gefragt. Einblicke gab es auch in die Logistik: Bei Champions-League-Reisen reisen die Reporter gemeinsam mit dem Team – „ganz hinten, kurz vor der Bordtoilette“. Es wird überall gearbeitet: im Flugzeug, am Gate, in der S-Bahn. „Die Texte entstehen unterwegs – aber sie entstehen!“

Besonders interessant war der Blick hinter die Kulissen der sogenannten „Mixed Zone“ nach den Spielen. Dort, wo keine Kameras laufen, seien die Aussagen der Spieler oft offener und gehaltvoller. Thomas Müller, so wurde bedauert, werde der Redaktion mit seinen originellen Zitaten fehlen.

Erfahrungen aus der Mitarbeit an einem Digitalmagazin

16. Dezember 2023

Für mich war es eine Premiere. Als langjähriger Print-Journalist für Zeitungen und Zeitschriften mit Erfahrung in Web, Video und Audio kam jetzt etwas Neues hinzu: Meine Mitarbeit an einem Digitalmagazin des Verlags Nürnberger Presse VNP.

In meinem Fall handelt sich sich um die Mitarbeit bei einem Magazin über den neuen Nürnberger Stadtteil Lichtenreuth rund um die neue KI-Uni, die im Entstehen ist. Früher war das Gelände ein Umladebahnhof der Bahn, der so genannte Südbahnhof in Nürnberg. Nun ist das Digitalmagazin erschienen. Das Magazin gibt es hier zum Lesen, Anschauen und Anhören.

Mehr als ein interaktives PDF
Es handelt sich dabei nicht um den klassischen Blätterkatalog früherer Zeiten, wo PDFs wie eine Zeitschrift aneinander gereiht werden, um den Eindruck des Umblätterns bei einer Zeitschrift zu vermitteln, sondern es ist ein komplett anderes Konzept. Als ich noch festangestellt war, hatte ich an der Konzeptionierung eines ähnlichen Magazins auf PDF-Basis für meinen damaligen Verlag gearbeitet, also eine Art interaktives PDF. Aber der damalige Verlag hatte nicht den Mut weiterzumachen und so kamen wir über einen Dummy nicht heraus. Die Technik hat sich heute rasant weiterentwickelt und Digitalmagazine gehören heute zum Repertoire von Verlagen.

Konzeptionsphase
Mein Auftraggeber Thomas Gerlach vom VNP konzipierte das Produkt von A bis Z und ich gab meinen Senf dazu, einmal meine Erfahrungen als Journalist, einmal meine Erfahrungen aus einem früheren Studium der Stadtgeografie. Schließlich Handelt es sich um die Entwicklung eines komplett neuen Stadtteils. Wichtig war die richtige Gewichtung zwischen Artikeln, Fotos, Videos und Audiobeiträgen zu finden. Was in der Konzeption prima aussah, musste allerdings erst praktisch umgesetzt werden, so dass die eine oder andere Geschichte aus unterschiedlichen Gründen platzte. Was ist in der kurzen Zeit der Produktion überhaupt möglich? Welcher Aufwand ist gerechtfertigt und wirtschaftlich? Wie wird das ganze Material umgesetzt? Und natürlich, wie kommt das fertige Produkt beim Auftraggeber und bei den Lesern überhaupt an – was ja das Wichtigste überhaupt ist?

Andere Arbeitsweise
Das Produktionsteam aus Journalisten und Layoutern war bewusst klein gehalten und arbeitete über MS Teams zusammen. Die Mitarbeiter waren in Franken verstreut, ich kam aus Oberbayern hinzu. Regelmäßige Briefings mit Überprüfen des Konzepts, konsequentes Arbeiten mit der Cloud waren an der Tagesordnung. Ich durfte einige Artikel vorschlagen, recherchieren, schreiben und damit dem Projekt beisteuern, was mich an meine Zeit des Lokaljournalismus erinnerte. Aber das Ganze war eine Nummer größer. So war es Problem, die richtigen Ansprechpartner zu identifizieren. Hatte man sie endlich gefunden, galt es sie zu überzeugen nicht nur als Interviewpartner zur Verfügung zu stehen, sondern auch Audio-Interviews mit dem Tascam Mixcast 4 aufzunehmen, das natürlich nach einem Software-Update erst einmal den Dienst verweigerte. Statt der Tascam Software Podcast Editor verwendete ich genervt Audacity. So mancher Gesprächspartner war kein Medienprofi und mehrmaliges Einsprechen war die Folge.

3x Mark(c)us – König, Blume und Söder
Die Kommunikation der Stadt Nürnberg unterstützte mich, aber noch wichtiger war mein privates Netzwerk. Wir wollten was richtig Großes schaffen. Ich hatte meinen Auftraggeber versprochen, dass ich Videostatements den drei Markus bzw Marcus – vom Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, dem Wissenschaftsminister Markus Blume und Ministerpräsident Markus Söder einholen werde. Nicht kleckern, sondern klotzen. Und sie sollten individuell sein, kein Stück von der Stange. Das Versprechen wollte ich unbedingt halten, stellte schriftliche und mündliche Anfragen, diskutierte, bettelte und siehe da, alle drei Promis lieferten individuelles Material. Darauf bin ich ziemlich stolz und meinem Auftraggeber gefiel es auch, solche Promis im Blatt, bzw im Digitalmagazin zu haben. Den Aufwand hatte ich am Anfang allerdings ein wenig unterschätzt, aber Ende gut, alles gut und ich danke den guten (Verwaltungs-)Geistern hinter den Kulissen, die mich hier unterstützt haben. Die Netzwerkpflege über Jahre hat sich bewährt.

Ausspielen für Endgeräte
Nach der Freigabe meines Materials durch meinen leitenden Redakteur baute die Layouterin Julia das Digitalmagazin und schuf allerhand Kartenmaterial via Illustrator, schmiss immer wieder die Seiten um, denn ein Digitalmagazin ist eben kein Printmagazin. Es gehorcht anderen Regeln, die wir alle erst einmal verinnerlichen mussten. Wie ist der Lesefluss? Wie muss die Navigation sein? Am Rechner sah das Produkt sehr gut aus. Ich hatte zunächst meine Zweifel, ob es auch am Smartphone wirkt, denn wir leben in einer mobilen Gesellschaft. Meine Zweifel waren unbegründet. Auch am kleineren Bildschirm funktioniert alles. Für mich die beste Nutzung des Digitalmagazins zu Lichtenreuth ist allerdings am Tablet, weil es meinen Lesegewohnheiten näher kommt. Ich lese viel am Tablet und habe es in der Regel auch griffbereit.

Jetzt bin ich natürlich gespannt, wie die ganze Sache beim Publikum ankommt. Wichtig ist, was hinten rauskommt, hat mal ein Kanzler gesagt. Mir persönlich gefällt das Produkt und ich bin sehr begeistert und auch stolz, dass ich hier mitarbeiten durfte und mich auch aktiv einbringen durfte. Kooperative Führung, Teamarbeit und Professionalität auf allen Seiten machen einfach Spaß.

Persönlich sehe ich eine große Chance für Digitalmagazine im Bereich Corporate Publishing. Das umschreibt einfach ausgedrückt alle Publikationen und Inhalte, die von einem Unternehmen veröffentlicht werden. Dazu zählen insbesondere die journalistische Unternehmenskommunikation in den eigenen Kanälen. Danke, dass ich hier dabei sein durfte und stehe natürlich als für weitere Aufträge zur Verfügung. Wie ist eure Meinung?

Zeitungsleser sollen auf ePaper umsteigen – ob das klappt?

9. März 2023

Der Zeitungsbranche geht es schlecht, sehr schlecht. Und wenn ich in meinen Seminaren darüber berichte, kann es ein älteres Publikum nicht so richtig nachvollziehen. Die haptische Zeitung aus Papier samt Abo gehört für diese Generation einfach dazu. Das wird sich zumindest für Abonnenten der Ostthüringer Zeitung der Funke-Gruppe ändern. Die Zustellung der Ostthüringer Zeitung wird in unwirtschaftlichen Gebieten von Greiz eingestellt. Die Leser sollen auf ePaper umsteigen.

Hohe Energiekosten, hohe Papierpreise, fehlende Anzeigenerlöse, mangelndes Leserinteresse und auch der Mindestlohn für Zeitungsausträger machen dem System Papierzeitung in manchen Gebieten den Garaus. Im Falle der Ostthüringer Zeitung von Greiz sind es 300 Leser, die jetzt auf das Tablet umsteigen sollen. Das ist für eine digitale Generation kein Problem, wohl aber für eine analoge Generation, die sich an Papier gewöhnt hat. Ich bin gespannt, wie viele Leser umsteigen. Am Beispiel meiner eigenen Mutter sehe ich, wie schwer es der Dame fällt. Sie nutzt zwar das iPad für Kommunikation, aber nicht fürs Zeitungslesen.

Funke wirbt mit dem Umstieg mit deutlich geringen Abo-Kosten. Statt bisher 45,90 Euro zahlen Leser dann monatlich 29,99 Euro. Und Funke hat Großes vor in Sachen Medienkompetenz und verpackt es auch schön: „Um auch Menschen mit bislang wenig digitalen Berührungspunkten die Umstellung so einfach wie möglich zu gestalten, werden die betroffenen Leser*innen vor Ort geschult. Ziel ist es, den Thüringer Landkreis zu einer Modellregion für die Digitalisierung des ländlichen Raums zu machen. Denn die Digitalisierung kann das Leben auf dem Land auch über die Zeitung hinaus bereichern – seien es Lebensmittellieferungen, die Online-Apotheke oder auch der stets aktuelle Nahverkehrsplan.“

Ich kenne die Ostthüringer Zeitung nicht und weiß nicht, wie hoch der lokale und damit kostenintensive Teil der Zeitung ist. Der Mantel wird ja in der Regel von Agenturen wie dpa, afp oder ap geliefert. Da sind rund 30 Euro für ein Digitalabo schon ein stolzer Preis. Unsere Familie ist beispielsweise auf Readly umgestiegen und zahlt eine Flatrate von 10 Euro für einige Zeitungen und eine Ummenge von Zeitschriften. Die lokale Berichterstattung aus dem Dorf gibt es für die entsprechende Facebook-Gruppen und lokalen Blogger.

Jeder Haushalt, der eine OTZ geliefert bekommt, erhält ein Informationsschreiben mit den wichtigsten Punkten zur Nutzung des E-Papers sowie eine Info-Broschüre, die alle Vorteile der digitalen Zeitung aufzeigt. Zusätzlich werden kostenlos Tablet- und Smartphone-Schulungen angeboten, um das OTZ-E-Paper ohne technische Probleme lesen zu können. Ein Tablet gibt es nicht kostenlos dazu. Ich bin mal gespannt. Was denken Sie?

Update Mai 2023: Funke gewinnt im Land­kreis Greiz 30 % von ur­sprünglich rund 300 Abonnentinnen der „Ost­thüringer Zeitung“ für das E-Paper – die Print-Zustellung ist dort beendet. 70 % der Leserschaft verzichten künftig auf die Zeitung

Müde Wahlparty im Landratsamt – Europa zündet nicht

26. Mai 2019

Wenig Besucher im Foyer des Landratsamtes Fürstenfeldbruck zur Wahlparty.

Wenig Besucher im Foyer des Landratsamtes Fürstenfeldbruck zur Wahlparty.

Von der Europa-Begeisterung, die im Vorfeld der Europawahl zu verspüren war, kam nichts bei der Wahlparty im Landratsamt Fürstenfeldbruck an. Es kam so gut wie überhaupt keine Stimmung auf. 

Ich will mich an meine alte Zeiten des Tageszeitungsjournalismus erinnern und verfolge den wichtigen Wahlabend im Landratsamt. Hier kommen zum einen die Wahlergebnisse aus den Gemeinden des bayerischen Landkreises zusammen, zum anderen treffen Kommunal- und Bundespolitiker ein. Hier haben Bürger durchaus die Chance mit ihren Mandatsträgern ins Gespräch zu kommen. Diese Chance wird nicht wahrgenommen.

Als ich gegen 17:45 Uhr im Foyer des Landratsamtes Fürstenfeldbruck eintreffe, stoße ich auf die üblichen Verdächtigen. Ich treffe auf meine ehemaligen Kollegen der lokalen Tageszeitungen, Fürstenfeldbrucker Tagblatt/Münchner Merkur und Fürstenfeldbrucker Neueste Nachrichten/Süddeutsche Zeitung. Ich selbst war vor der Jahrtausendwende lange Zeit Tageszeitungsjournalist und habe etliche Wahlen begleitet. Zudem sind einige Fotografen angerückt, um die Europaeuphorie bildlich festzuhalten. Aber es gibt kaum etwas zu fotografieren, denn der Bürger fehlt größtenteils. 

Das geschmückte Foyer des Landratsamtes bietet alles für eine Party, aber wenn die Gäste ausbleiben, dann hilft auch die beste Deko nichts. Es gibt eine kleine Ausstellung mit Stelltafeln über Europa, darüber ein paar Europa-Luftballons. Auf einer großen Leinwand werden die einzelnen Ergebnisse aus den Landkreiskommunen per Beamer geworfen. Blöd, dass man dabei in die untergehende Sonne schauen muss. An grauen Stellwänden werden die Ergebnisse nochmals in Papierform aufgehängt. Ein paar Stehtische mit Salzstangen, die relativ schnell von allen verspeist wurden. 

Landrat Karmasin informiert sich.

Landrat Karmasin informiert sich.

In der Kinderspielecke des Landratsamtes haben Mitarbeiter drei Stuhlreihen zu je sechs Stühlen aufgestellt. Hier kann man Platz nehmen und die Wahlergebnisse aus Deutschland und Bremen anschauen. Bremen interessiert nur am Rande, wenn überhaupt. Auf dem TV läuft die ARD. Die Plätze davor sind kaum belegt. Landrat Thomas Karmasin (CSU) hat in der vorderen rechten Reihe Platz genommen und wartet auf die erste Prognose und dann die Hochrechnungen. Als er das Ergebnis für die CSU feststellt, nickt er anerkennend und wendet sich der Lokalpresse zu. Michael Schrodi, SPD-Mitglied des Deutschen Bundestages, ist eher nicht so gut gelaunt. Seine Partei ist massiv im Stinkflug. „Schlechte Zahlen, keine Frage“, sagt er. 

Europäische Schinkensemmel.

Europäische Schinkensemmel.

Ich hole mir derweil eine Schinkensemmel. Hier kommt ein wenig Europa-Feeling auf. In die Semmel ist eine kleine Europa-Fahne gesteckt, die ich herausnehme als ich in die Semmel hineinbeiße. Das Fähnchen hänge ich ins Knopfloch. Ja zu Europa. Derweil fotografiert ein Pressefotograf einen Bürger, der herzhaft in seine Europasemmel beißt. Seine Fahne steckt noch in der Backware. Wenn man sonst keine Motive hat, dann macht man sich eben welche.

Die CSU-Bundestagsabgeordnete Katrin Staffler ist derweil gut drauf, keine Frage bei dem Ergebnis ihrer Partei. Sie gibt den Vertretern der Lokalpresse ihre Statements und Einschätzungen ab. Und der Reporterin der Süddeutschen erzählt sie, wo sie ihren Manfred Weber-Pappaufsteller stehen hat. Ich will es nicht verraten, denn die nette Geschichte gehört der Kollegin von der Süddeutschen. Ich bin mir sicher, dass sie die Story für die Zeitung aufgreift.

MdB Katrin Staffler ist gut drauf und spricht mit der Presse.

MdB Katrin Staffler ist gut drauf und spricht mit der Presse.

Die erste Gemeinde des Landkreises ist ausgezählt. Es ist 18:42 Uhr und die Zahlen von Oberschweinbach kommen herein. 43,06 Prozent CSU, 5,58 Prozent SPD, 17,51 Grüne, 10,71 AfD. 

18:48 Uhr der Fürstenfeldbrucker Oberbürgermeister Erich Raff schaut herein, schüttelt Hände und orientiert sich. Derweil meint Landrat Karmasin: „Solange sie antreten, habe ich Mitleid.“ Gemeint hat er wohl die SPD. 

Drei Schwarze im Gespräch.

Drei Schwarze im Gespräch.

Gegen 20 Uhr verlasse ich den Wahlabend. Ich hatte ihn mir anders vorgestellt. Zu meiner aktiven Zeit als Lokalreporter war irgendwie mehr los. Europa zündet wohl nicht so recht bei den Leuten. Aber im Jahr 2020 ist Kommunalwahl, dann geht die Party richtig los. 

WM-Buch One Night in Rio von Paul Ripke gibt Inspiration für Reportagefotos

30. Mai 2018

Ich bin wahrlich kein Fußballanhänger, aber selbst so ein Banause wie ich hat mitbekommen, dass dieses Jahr wieder eine Fußballweltmeisterschaft stattfindet. Und daher möchte ich an das unheimlich eindrucksvolle Buch One Night in Rio von 2014 erinnern. Es ist ein Fotobuch von Paul Ripke und auch wenn mich Fußball nicht die Bohne interessiert, so ist das Buch eine wahre Inspiration für alle Fotofreunde. Hier wird Reportagefotografie pur abgebildet: Einzig und alleine der Moment zählt. Keine Bilder sind gestellt, sondern der Fotograf ist nah dran und auch mitten drin.

Tolle Inspiration für Reportagefotos: One Night in Rio von Paul Ripke

Tolle Inspiration für Reportagefotos: One Night in Rio von Paul Ripke

Die Fußball-WM in Russland steht vor der Tür und der Einzelhandel präpariert sich mit entsprechenden Fan-Utensilien vor: Flagge, Schminke, Halsketten und was der Fan so braucht. Ich gestehe, ich brauche als Spielverderber mal wieder nichts, aber ich habe das Buch von Paul Ripke aus dem Archiv geholt. Ich habe es mir damals für meine Frau signieren lassen. Das Buch dient als Inspiration für Reportage-Fotografie. Als die Ausstellung von Paul Ripke zu diesem Fotobuch in München lief, habe ich sie natürlich besucht und darüber gebloggt. Die Bilder haben mich damals umgehauen und sie tun es heute noch. Und ich habe meiner Frau das exklusive Fotobuch One Night in Rio zu Weihnachten geschenkt – freilich mit Widmung von Paul Ripke.


Ripke hat es geschafft, eine perfekte Fotoreportage zu schaffen und diese Reportage ein ganzes Buch lang durchzuhalten. Er schafft es in seinen Bildern die Begeisterung, die Erschöpfung, den Kampfgeist und die Kameradschaft festzuhalten. Vielleicht sind die Bilder technisch nicht immer perfekt, egal: Sie sind absolut emotional und erzählen eine wunderbare Geschichte. Und genau das muss Reportage-Fotografie tun.
Leider gibt es in den klassischen Massenmedien keine Reportage-Fotografie mehr. Die Zeiten von Life oder bei uns Stern und Geo sind im Großen und Ganzen abgelaufen. Aber gerade im Lokaljournalismus wäre Reportage eine wunderbare journalistische Darstellungsform – oder man zieht komplett ins Netz um, Platz gibt es da ja genug. Fotos sollten nicht nur eine Illustration zu einem Artikels sein, sondern sie sind ein selbstständiges Medium. Als Schreiber habe ich gerne mit Fotografen gearbeitet, die eine Geschichte erzählen wollen. Und als Fotograf habe ich meine Geschichten selbst fotografiert und geschrieben.

Paul Ripke hat diese Begeisterung für Reportagefotos mit seinem Buch One Night in Rio absolut bekräftigt und es tut gut, so ein Buch in die Hand zu nehmen und die Erfahrungen der damaligen Fußballweltmeisterschaft wieder in Erinnerung zu rufen. Vielleicht haben unsere Jungs bei der WM wieder eine Chance, ich kann es nicht beurteilen.
Aber beim Durchblättern habe ich bemerkt, was ich alles vergessen hatte – was sicherlich daran liegt, dass ich kein Fußballfan bin. Aber Paul Ripke hat es geschafft, selbst in mir als nicht Fußballfan Emotionen zu entlocken. Was war das für eine tolle Fußball-WM! Und vielleicht wird es wieder eine tolle WM werden.

Und was kommt dieses Jahr zur Fußball-Weltmeisterschaft?
Ich bin gespannt auf die Ideen der Kreativen: Einst im Jahre 2006 hatten wir das Sommermärchen von Sönke Wortmann, dass die deutsche Nationalmannschaft auf dem Weg zur und bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zeigt. Ich habe diese emotionale Doku auf DVD und finde diesen Blick hinter die Kulissen interessant.
Und dann Paul Ripke 2014 mit One Night in Rio: Ich habe die Ausgabe mit goldenen Leinenhardcover mit goldener Prägung und Goldschnitt im schwarzen Leinenschuber mit goldener Prägung.
Inhalt sind Portraits der Weltmeister auf 72 Seiten Design Offset, 160 g/m², Reportage „Von Rio nach Berlin“ auf 264 Seiten LuxoArt Samt, 170 g/m² und Pokalportraits der Weltmeister auf 72 Seiten Profibulk, 150 g/m². Es gibt auch noch die preiswertere Die Nationalmannschaft – One Night in Rio (Fan-Edition) Und was kommt eigentlich dieses Jahr?

 

Hier das Video zur Ausstellung im Deutschen Museum München:

Bürgerjournalismus: Hat Qualität hier eine Chance?

18. Februar 2011

Neuer stummer Zeitungsverkäufer von MyHeimat.

Neuer stummer Zeitungsverkäufer von MyHeimat.

Meine journalistische Karriere startete ich in einer Lokalredaktion. Ich lernte das Handwerkszeug von der Pike auf. Die Schule war hart, aber abwechslungsreich. Die Ochsentour im Lokalen hatte dafür gesorgt, dass ich keine Angst vor weißen Seiten habe. Vielleicht bin ich keine Edelfeder geworden, aber schnell produzieren kann ich.

Wo würde ich starten, wenn ich heute nochmals im Journalismus Fuß fassen sollte? Beim Spaziergang durch meine alte Heimat stand ich vor einer Reihe stummer Verkäufer. Neben den etablierten Verlagshäuser macht sich dort auch eine kostenlose Zeitschrift breit: MyHeimat. Eigentlich ist es eine Online-Plattform für Bürgerjournalismus – die Papierausgabe ist die Line-Extension des Online-Projekts. Ist das die Zukunft für Lokaljournalismus?

Als ich ein bisschen recherchierte, stellte ich fest, dass MyHeimat und ähnliche Plattformen bereits Kooperationen mit Verlagen geschlossen haben. Der Vorteil: Die Verlage bekommen billigen Content und die Online-Plattform bekommt mehr Klicks und ggf mehr Anzeigen. Das ist ein gefährliches Spiel, das die Verlage da treiben, wenn nur kostenorientiert gedacht wird.

Wo bleibt der Qualitätsjournalismus? Wo bleibt der gute Content? Der Vorwurf, die Online-Portale veröffentlichen Pressemeldungen, kann ich nur bedingt gelten lassen. Auch Lokalzeitungen sind auf Pressemitteilungen angewiesen und je weniger Redakteure die Meldungen redigieren, desto unbearbeiteter kommen sie ins Blatt. Aber Lokalzeitungen haben Mitarbeiter, die zumindest journalistisch ausgebildet sind. Das haben die Portale für Bürgerjournalismus nur bedingt. Hier schreiben Mitbürger, weil ihnen etwas aufgefallen ist. Hier droht die Gefahr des Meinungsjournalismus im Gewand der Berichterstattung

Qualitätsjournalismus kann nur mit qualifizierten Leuten geschehen und die müssen bezahlt werden. Muss dadurch die Zeitung nicht zwangsläufig teurer werden?  Oder die Plattformen gehen daran und qualifizieren ihre Bürgerjournalisten. Aber warum eigentlich? Das bisherige System läuft doch hervorragend – allerdings zum Schaden der Zeitungsverlage.