Posts Tagged ‘Klaus Kinski’

Nosferatu – Phantom der Nacht – Rückblick auf meine phantastische Matinee

15. September 2025

Werner Herzog wurde mit Preisen überhäuft und feierte seinen 80. Geburtstag. Noch vor dem ganzen Trubel widmete ich ihm eine phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck mit seinem Film Werner Herzogs Nosferatu – Phantom der Nacht. Die nächste phantastische Matinee ist am Sonntag, 21. September um 10:45 mit dem Film Shaun of the Dead. Karten gibt es hier.

Aber zurück zu Werner Herzogs Film. Die 1979 entstandene Hommage an F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu (1922) stellt eine atmosphärisch dichte Neuinterpretation dar, in der der Vampirmythos als kulturelles, psychologisches und existenzielles Motiv neu verhandelt wird. Hier die Aufzeichnung meines Vortrags.

Der Film verbindet expressionistische Bildsprache mit einer tiefen Melancholie und schafft dadurch ein Werk, das Fragen nach Tod, Zeit, Isolation und gesellschaftlichem Verfall stellt.

Zentral ist dabei die Figur des Vampirs, gespielt von Klaus Kinski. Anders als bei Murnau oder in späteren Dracula-Adaptionen ist dieser Nosferatu kein rein dämonisches Wesen, sondern eine tieftraurige, gequälte Kreatur, die unter ihrer Unsterblichkeit leidet. Er ist ein Außenseiter, der Nähe sucht, aber nur Tod bringt. Diese Ambivalenz macht ihn zur Projektionsfläche existenzieller Fragen: Was bedeutet es, ewig zu leben, aber von der Welt ausgeschlossen zu sein? Welche Form nimmt das Böse an, wenn es selbst leidet?

Herzogs filmische Gestaltung ist von großer formaler Strenge und visueller Kraft. Die Kameraführung von Jörg Schmidt-Reitwein setzt auf langsame Bewegungen, lange Einstellungen und eine fast meditative Ruhe. Die Musik von Popol Vuh verstärkt diesen Eindruck durch sphärische, sakral anmutende Klänge, die eine fast religiöse Tiefe evozieren.

Ein zentrales Thema des Films ist der bürgerliche Verfall. Herzog zeigt, wie eine scheinbar geordnete, wohlhabende Gesellschaft durch eine unsichtbare Bedrohung – die Pest – in kürzester Zeit zusammenbricht. Die Reaktion der Bürger auf das sich ausbreitende Grauen ist nicht Widerstand oder Rationalität, sondern Resignation, Wahnsinn oder blinder Hedonismus. So tanzen Menschen auf dem Marktplatz zwischen Särgen, essen noch einmal üppig und lassen alle sozialen Normen fallen. Diese Bilder sind nicht karikaturhaft überzeichnet, sondern erschütternd ruhig und nüchtern. Sie machen deutlich, dass die Ordnung der Gesellschaft eine dünne Fassade ist – und dass das Chaos jederzeit zurückkehren kann.

Die nächste phantastische Matinee im Scala Kino ist am Sonntag, 21. September um 10:45 mit dem Film Shaun of the Dead. Karten gibt es hier.

Nosferatu – Phantom der Nacht – phantastische Matinee am Sonntag, 15. Juni im Scala FFB

13. Juni 2025

Werner Herzogs Nosferatu – Phantom der Nacht ist weit mehr als ein klassischer Horrorfilm. Die 1979 entstandene Hommage an F. W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu (1922) stellt eine atmosphärisch dichte Neuinterpretation dar, in der der Vampirmythos als kulturelles, psychologisches und existenzielles Motiv neu verhandelt wird. Der Film verbindet expressionistische Bildsprache mit einer tiefen Melancholie und schafft dadurch ein Werk, das Fragen nach Tod, Zeit, Isolation und gesellschaftlichem Verfall stellt. Ich bespreche und zeige den Film bei meiner phantastischen Matinee am Sonntag, 15. Juni im Scala FFB. Karten gibt es hier.

Herzog folgt inhaltlich weitgehend der bekannten Handlung: Der junge Immobilienmakler Jonathan Hutter reist nach Transsylvanien, um dem geheimnisvollen Graf Orlok ein Anwesen in Wismar zu verkaufen. Der Graf, eine vampirische Erscheinung, folgt Hutter in dessen Heimatstadt und bringt die Pest mit sich. Am Ende opfert sich Hutters Frau Lucy, um das Unheil zu stoppen. Trotz dieser klassischen Struktur gelingt es Herzog, den Stoff mit eigener Handschrift aufzuladen.

Zentral ist dabei die Figur des Vampirs, gespielt von Klaus Kinski. Anders als bei Murnau oder in späteren Dracula-Adaptionen ist dieser Nosferatu kein rein dämonisches Wesen, sondern eine tieftraurige, gequälte Kreatur, die unter ihrer Unsterblichkeit leidet. Er ist ein Außenseiter, der Nähe sucht, aber nur Tod bringt. Diese Ambivalenz macht ihn zur Projektionsfläche existenzieller Fragen: Was bedeutet es, ewig zu leben, aber von der Welt ausgeschlossen zu sein? Welche Form nimmt das Böse an, wenn es selbst leidet?

Herzogs filmische Gestaltung ist von großer formaler Strenge und visueller Kraft. Die Kameraführung von Jörg Schmidt-Reitwein setzt auf langsame Bewegungen, lange Einstellungen und eine fast meditative Ruhe. Die Bildkompositionen – etwa das verlassene Wismar mit seinen leergefegten Gassen, die düstere Festung des Grafen oder der stillgleitende Sargzug – erzeugen eine ästhetische Atmosphäre des Verfalls und der Erstarrung. Die Musik von Popol Vuh verstärkt diesen Eindruck durch sphärische, sakral anmutende Klänge, die eine fast religiöse Tiefe evozieren.

Ein zentrales Thema des Films ist der bürgerliche Verfall. Herzog zeigt, wie eine scheinbar geordnete, wohlhabende Gesellschaft durch eine unsichtbare Bedrohung – die Pest – in kürzester Zeit zusammenbricht. Die Reaktion der Bürger auf das sich ausbreitende Grauen ist nicht Widerstand oder Rationalität, sondern Resignation, Wahnsinn oder blinder Hedonismus. So tanzen Menschen auf dem Marktplatz zwischen Särgen, essen noch einmal üppig und lassen alle sozialen Normen fallen. Diese Bilder sind nicht karikaturhaft überzeichnet, sondern erschütternd ruhig und nüchtern. Sie machen deutlich, dass die Ordnung der Gesellschaft eine dünne Fassade ist – und dass das Chaos jederzeit zurückkehren kann.

Die Frauenfigur Lucy, gespielt von Isabelle Adjani, bildet einen Kontrapunkt zum allgemeinen Verfall. Sie ist die Einzige, die dem Grauen aktiv begegnet, die das Rätsel des Vampirs durchschaut und bereit ist, sich selbst zu opfern. In ihr verdichtet sich eine fast archetypische Symbolik: Reinheit, Erkenntnis, Opferbereitschaft. Ihre Rolle erinnert an die romantische Heldin des 19. Jahrhunderts, wird aber von Herzog nicht sentimentalisiert. Ihr Tod ist notwendig, aber nicht erlösend. Auch nach Nosferatus Vernichtung bleibt der Tod gegenwärtig.

Herzogs Nosferatu ist damit auch eine Reflexion über Zeit und Geschichte. Die Handlung spielt zwar in einer vage historischen Epoche, doch durch die Stilmittel – die Mischung aus expressionistischer Bildsprache, naturalistischer Ausstattung und zeitloser Musik – wirkt der Film entrückt und zugleich gegenwärtig. Der Verfall der Stadt kann als Allegorie auf das 20. Jahrhundert gelesen werden: als Gleichnis für Krieg, Krankheit, soziale Umbrüche und das Ende bürgerlicher Selbstgewissheit. Auch die Figur des Vampirs steht hier nicht nur für das Übernatürliche, sondern für das Unausweichliche, das Fremde, das Andere – das, was nicht kontrolliert oder integriert werden kann.

Für mich ist Nosferatu – Phantom der Nacht ein Film von großer stilistischer Konsequenz und philosophischer Tiefe. Herzog nutzt die bekannten Motive des Vampirfilms nicht für Effekte oder Schockmomente, sondern für eine ruhige, eindringliche Auseinandersetzung mit den Grenzen der menschlichen Existenz. Der Horror liegt nicht im Blut oder in der Gewalt, sondern im unausweichlichen Vergehen, in der Einsamkeit, im stummen Verfall der Ordnung. Gerade diese Zurückhaltung macht Herzogs Nosferatu zu einem Meisterwerk des poetischen Kinos – und zu einem Film, der lange nachwirkt. Zu sehen in meiner phantastischen Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier.

Leichen pflastern seinen Weg (1968) – Rückblick auf meine Matinee

19. Januar 2025

“Leichen pflastern seinen Weg” ist ein Italo-Western aus dem Jahr 1968, inszeniert von Sergio Corbucci, der als einer der bedeutendsten Regisseure des Genres gilt. Der Film, international bekannt als “Il grande silenzio” oder “The Great Silence”, zeichnet sich durch seine düstere Atmosphäre und unkonventionelle Herangehensweise an das Western-Genre aus. Ich zeigte und besprach diesen harten Western bei meiner jüngsten Western-Matinee im Scala Fürstenfeldbruck. Die nächste Western-Matinee findet am Sonntag, 26.Januar statt. Ich bespreche und zeige den Film The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz. Karten gibt es hier.

Die Handlung von Leichen pflastern seinen Weg spielt in den schneebedeckten Bergen Utahs während eines strengen Winters im späten 19. Jahrhundert. Der stumme Revolverheld Silence, verkörpert von Jean-Louis Trintignant, wird von verfolgten Gesetzlosen angeheuert, um sie vor skrupellosen Kopfgeldjägern zu schützen. Klaus Kinski brilliert in der Rolle des eiskalten Kopfgeldjägers Loco, der ohne Gewissensbisse Jagd auf die Flüchtigen macht. Zwischen Silence und Loco entspinnt sich ein tödlicher Konflikt, der von Rache, Habgier und moralischer Ambivalenz geprägt ist. Hier ist der Vortrag als Aufzeichnung.

Was diesen Film besonders macht, ist seine radikale Abkehr von den typischen Western-Konventionen. Statt staubiger Wüsten dienen verschneite Berglandschaften als Kulisse, was eine kalte und unerbittliche Stimmung erzeugt. Die beeindruckende Kameraführung von Silvano Ippoliti fängt die eisige Atmosphäre meisterhaft ein und verstärkt die bedrückende Stimmung des Films.

Ich freue mich auf Sie und die nächste Matinee The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz. Karten gibt es hier.

Fortsetzung der Matinéen im Scala Fürstenfeldbruck

3. Januar 2025

Kino ist mehr als nur ein Ort, an dem Filme abgespielt werden. Es ist ein Raum, in dem Geschichten lebendig werden und Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu lachen, zu weinen und zu staunen. Hier treffen sich Fremde und werden für einen Moment zu einer Gemeinschaft, die durch die Magie des Films verbunden ist. Das Rascheln der Popcorn-Tüten und die gespannte Stille im Saal schaffen eine Atmosphäre, die kein Wohnzimmer ersetzen kann. Kino ist ein Erlebnis, das verbindet – eine Feier von Kreativität, Emotionen und dem einzigartigen Gefühl, etwas gemeinsam zu erleben.

Daher veranstalte ich in Absprache mit den Verantwortlichen im Scala Fürstenfeldbruck regelmäßige Filmmatinéen aus den Genre phantastischer Film und Western. Start der Vorträge ist um 10:45 Uhr. Es gibt die Karten für alle Filme bereits online.

Ich danke ausdrücklich dem Team des Scala Fürstenfeldbruck für die Möglichkeit und freue mich natürlich über das grandiose Feedback unserer Reihe. Das gibt Mut für Kinokultur, abseits des Mainstreams.

Die phantastische Matinee

Sonntag, 19. Januar Tanz der Vampire
Tanz der Vampire fasziniert durch seine meisterhafte Mischung aus schauriger Atmosphäre und feinsinnigem Humor, die das klassische Vampirgenre zugleich zelebriert und parodiert. Roman Polańskis visuelle Eleganz und der unvergessliche Score von Krzysztof Komeda machen den Film zu einem zeitlosen Kultwerk.

Sonntag, 9. Februar Train to Busan
Train to Busan fesselt durch seine intensive emotionale Tiefe, die den Überlebenskampf gegen eine Zombie-Apokalypse mit eindringlichen zwischenmenschlichen Beziehungen verbindet. Die dynamische Inszenierung im begrenzten Raum eines Zuges schafft eine packende Mischung aus Action, Spannung und menschlicher Dramatik.

Sonntag 2. März Double Feature Graf Zaroff und Vampyr
Graf Zaroff begeistert durch seine unheimliche Grundidee, Menschenjagd als tödliches Katz-und-Maus-Spiel auf einer abgelegenen Insel darzustellen, wodurch die Grenzen zwischen Jäger und Gejagtem verschwimmen. Die düstere Atmosphäre und Leslie Banks’ charismatisch-bedrohliche Darstellung des Zaroff machen den Film zu einem frühen Meisterwerk des Thrillers.

Vampyr fasziniert durch seine traumartige Atmosphäre, die mit expressionistischen Bildern und schattenhaften Szenerien eine beklemmende Welt zwischen Realität und Übernatürlichem erschafft. Carl Theodor Dreyers meisterhafte Inszenierung verbindet innovative Filmtechnik mit subtilem Horror, wodurch der Film zu einem poetischen Meilenstein des frühen Gruselkinos wird.

Sonntag, 6. April Ekel
Ekel zieht seine Faszination aus der intensiven Darstellung psychologischen Zerfalls, bei der die Wahrnehmung der Protagonistin in klaustrophobischen Bildern und surrealen Momenten spürbar wird. Roman Polańskis präzise Inszenierung macht die Grenzen zwischen Realität und Wahn auf beklemmende Weise durchlässig, wodurch der Film zu einem Meilenstein des psychologischen Horrors wird.

Sonntag, 18. Mai Das Haus an der Friedhofsmauer
Das Haus an der Friedhofsmauer fasziniert durch seine unheimliche Mischung aus gotischem Horror und surrealem Albtraum, die in einer Atmosphäre ständiger Bedrohung gipfelt. Lucio Fulcis Inszenierung kombiniert verstörende Gewalt, subtile Andeutungen und eine hypnotische Musikuntermalung zu einem Kultklassiker des italienischen Horrorkinos.

Sonntag, 15. Juni Nosferatu – Phantom der Nacht
Nosferatu – Phantom der Nacht fasziniert durch Werner Herzogs poetische Neuinterpretation des Vampir-Mythos, die Melancholie und Horror in einem hypnotischen Bilderreigen vereint. Klaus Kinskis eindringliche Darstellung des Grafen Dracula verkörpert eine tragische, fast mitleiderregende Kreatur, die untrennbar mit Tod und Einsamkeit verbunden ist.

Die Western Matinee

Sonntag, 26. Januar The Wild Bunch
The Wild Bunch fasziniert durch seine kompromisslose Darstellung des Endes des Wilden Westens, in der alte Heldenfiguren einer neuen, gnadenlosen Ära weichen. Sam Peckinpahs meisterhafte Regie verbindet brutale Action mit tiefgründiger Charakterzeichnung, wodurch der Film zu einem Meilenstein des modernen Westerns und des Antihelden-Kinos wird.

Sonntag, 16. März Der Mann, der Liberty Valance erschoss
Der Mann, der Liberty Valance erschoss fasziniert durch seine vielschichtige Erzählung über den Konflikt zwischen Gesetz und Gewalt sowie die Mythenbildung im Wilden Westen. John Fords meisterhafte Inszenierung und das Zusammenspiel von James Stewart und John Wayne machen den Film zu einem tiefgründigen Western-Klassiker, der zugleich nostalgisch und kritisch ist.

Sonntag, 8. Juni Vierzig Wagen westwärts
Vierzig Wagen westwärts begeistert durch seinen humorvollen Ansatz, der das Western-Genre mit einer satirischen Leichtigkeit und skurrilen Charakteren auf den Kopf stellt. Burt Kennedy kombiniert charmanten Slapstick mit bissigen Dialogen, wodurch der Film zu einer erfrischenden und unterhaltsamen Parodie des klassischen Westerngenres wird.

Leichen pflastern seinen Weg – Western-Matinee am Sonntag, 17. November im Scala FFB

16. November 2024

“Leichen pflastern seinen Weg” ist ein Italo-Western aus dem Jahr 1968, inszeniert von Sergio Corbucci, der als einer der bedeutendsten Regisseure des Genres gilt. Der Film, international bekannt als “Il grande silenzio” oder “The Great Silence”, zeichnet sich durch seine düstere Atmosphäre und unkonventionelle Herangehensweise an das Western-Genre aus. Ich bespreche diesen Film in unserer Western-Matinee am Sonntag, 17. November im Scala Fürstenfeldbruck. Karten gibt es hier. Auch das Wetter passt ideal zu diesem Film.

Was diesen Film besonders macht, ist seine radikale Abkehr von den typischen Western-Konventionen. Statt staubiger Wüsten dienen verschneite Berglandschaften als Kulisse, was eine kalte und unerbittliche Stimmung erzeugt. Die beeindruckende Kameraführung von Silvano Ippoliti fängt die eisige Atmosphäre meisterhaft ein und verstärkt die bedrückende Stimmung des Films.

Die Handlung spielt in den schneebedeckten Bergen Utahs während eines strengen Winters im späten 19. Jahrhundert. Der stumme Revolverheld Silence, verkörpert von Jean-Louis Trintignant, wird von verfolgten Gesetzlosen angeheuert, um sie vor skrupellosen Kopfgeldjägern zu schützen. Klaus Kinski brilliert in der Rolle des eiskalten Kopfgeldjägers Loco, der ohne Gewissensbisse Jagd auf die Flüchtigen macht. Zwischen Silence und Loco entspinnt sich ein tödlicher Konflikt, der von Rache, Habgier und moralischer Ambivalenz geprägt ist.

Die Charaktere sind vielschichtig und brechen mit stereotypen Darstellungen. Silence ist kein klassischer Held, sondern ein gebrochener Mann mit eigener tragischer Vergangenheit. Seine Stummheit verleiht ihm eine mysteriöse Aura und macht seine Handlungen umso ausdrucksstärker. Klaus Kinski liefert eine intensive Performance ab, die die Grausamkeit und Unberechenbarkeit seines Charakters eindringlich vermittelt.

Der Soundtrack von Ennio Morricone unterstreicht die melancholische und düstere Stimmung des Films perfekt. Die musikalischen Kompositionen sind zurückhaltender als in anderen Western dieser Zeit, aber gerade dadurch äußerst wirkungsvoll und einprägsam. Ein besonderes Merkmal von “Leichen pflastern seinen Weg” ist sein kompromissloses und überraschendes Ende, das die Erwartungen des Publikums bewusst unterläuft. Diese mutige Entscheidung verleiht dem Film eine zusätzliche Tiefe und regt zum Nachdenken an. Corbucci nutzt den Film, um Themen wie Ungerechtigkeit, Korruption und die Sinnlosigkeit von Gewalt zu thematisieren.
Ich freue mich auf Sie und den Film. Karten gibt es hier.

Matineen im Scala werden fortgesetzt und erweitert

3. Juli 2024

Unsere phantastische Matinee im Scala Kino Fürstenfeldbruck geht weiter und wird um eine Western-Reihe erweitert. Ich habe grünes Licht von Scala Kino in Fürstenfeldbruck bekommen und die Flyer für die beiden Matinee-Reihen liegen aus.

Die phantastische Matinee ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Fürstenfeldbrucker Kulturszene und Teil einer besonderen Community geworden. Einmal im Monat an einem Sonntagmorgen bespreche ich einen wegweisenden phantastischen Film und zeige ihn. Die Filme für das zweite Halbjahr 2024 stehen jetzt fest. Beginn der Veranstaltung ist jeweils um 10:45 Uhr.

The Wicker Man
Wir starten am 15. Juli mit The Wicker Man (1973), einem britischen Klassiker mit Christopher Lee und Britt Ekland. Wem Midsommar gefallen hat, der wird The Wicker Man lieben. The Wicker Man kombiniert sehr ungewöhnlich Elemente des Kriminalfilms, des Folk-Horrorfilms und des Musicals. Karten gibt es hier.

Der weiße Hai
Es folgt zur Sommerzeit ein Sommerklassiker mit dem weißen Hai von Steven Spielberg von 1975. Der Film ist eine der wichtigsten Tierhorror-Filme und sollte vor oder nach dem Meerurlaub auf der großen Leinwand am 25. August genossen werden. Karten gibt es hier.

Frankensteins Braut
Einen wahren wegweisenden Klassiker gibt es am 15. September mit Frankensteins Braut von 1935. Frankenstein ist das berühmteste Monster der Filmgeschichte und wenn es klappt, wollen wir auch eine kleine Überraschung präsentieren. Karten gibt es hier.

Die Nacht der reitenden Leichen
Trash pur gibt es am 13. Oktober mit einer umgeschnittenen Perle: Die Nacht der reitenden Leichen. Es war der Versuch des spanischen Kinos mit den blutrüstigen Templern neue Figuren im phantastischen Film zu etablieren. Karten gibt es hier.

Frankensteins Junior
Es darf am 10. November gelacht werden bei Mel Brooks Version des künstlichen Menschen: Frankensteins Junior von 1974. Frankenstein Junior“ ist weniger eine Parodie auf die 1930er Frankenstein-Filme mit Boris Karloff, als eine Hommage in Form einer Komödie. Karten gibt es hier.

Gremlins – kleine Monster
Wir schließen die phantastische Matinee am 15. Dezember mit einem Weihnachtsfilm ab und zeigen Gremlins – kleine Monster von 1984. Die Regeln sind bekannt: den Mogwai nie dem Sonnenlicht aussetzen, den Mogwai nicht nass werden lassen und den Mogwai nicht nach Mitternacht fressen lassen. Kenner wissen, was passiert. Karten gibt es hier.

Start einer Western-Matinee
Immer wieder wurden wir aufgefordert, ein stiefmütterlich behandeltes Genre in einer Matinee wiederzugeben. Und das machen wir jetzt. Pro Quartal führen wir im zweiten Halbjahr eine Western-Matinee durch. Mal sehen, wie es ankommt.

Der schwarze Falke
Der Start ist am 22. September mit einem der besten Western überhaupt: John Fords epochaler Film Der schwarze Falke mit John Wayne in einer außergewöhnlichen Rolle. Der Film gilt als einer der wichtigsten Werke John Fords. Karten gibt es hier.

Leichen pflastern seinen Weg
Und weil es am 17. November langsam auf Winter zugeht, zeigen wir den ersten Schneewestern Leichen pflastern seinen Weg, ein harter Italo-Western mit Klaus Kinski. Der Film ist eine Provokation und sprengt das Klischee des Western. Karten gibt es hier.

Unsere Bewerbung der Reihen läuft an. Website und Social Media sind selbstverständlich, aber auch in der realen Welt gibt es die Informationen: Flyer liegen natürlich im Scala Fürstenfeldbruck aus sowie in der Bäckerei Reicherzer in FFB, in der Eisdiele Alberto in Maisach und in meiner Stammkneipe SixtyFour in Maisach.

Wer auch Flyer haben möchte, möge sich gerne bei mir melden. Helft bitte alle mit, dass die beiden Matinee-Reihen ein Erfolg werden und Kino auch mehr und mehr Community wird. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten.

Dracula im Film (36): Dracula im Schloss des Schreckens

29. Oktober 2023

Gegen Ende des Film bringt es der Hauptdarsteller auf den Punkt mit der Aussage: „Ich verstehe es nicht“. Dracula im Schloss des Schreckens ist ein interessantes, aber die meiste Zeit stink langweiliges Gruselfilmen, der beim unser Graf nicht auftaucht und nur benannt wird. „Wir brauchen dein Blut so wie Dracula zum Leben“, dient als Rechtfertigung, um den Namen Dracula im deutschen Verleihtitel zu tragen. Web of the spider hieß der Film in den USA, also nix Dracula.

Innerhalb der Dialoge der deutschen Synchronfassung kommen Vampire vor. Im Original ist es ein klassischer Gothic-/Haunted-House-Streifen. Jünger des Grafen haben sich dieses Werk angeschaut und immer wieder auf die Uhr geschaut, wann die 114 Minuten vorbei sind. Die Handlung ist eine Art Geistergeschichte bei der sogar Edgar Allan Poe mitmischen darf. Der brillante Autor in der Gestalt von Klaus Kinski kann sich nicht wehren und muss für hanebüchenen Geschichten herhalten. Das hat der gute Poe nicht verdient und der irre Kinski macht die ganze Sache nicht wirklich besser.

Also wir haben schöne Bestandteile: Geister, ein altes Schloss, Träume, ein bisschen Softsex mit nackten Brüsten, etwas Blut und viele Särge samt Bodennebel und Atmosphäre. Und trotzdem ist der Film für mich beim ersten Mal Grütze und eine Qual. Allerdings wurde er beim zweiten Anschauen besser. Zwar gab es keine versteckte Geschichte zu entdecken, aber ich konzentrierte mich weniger auf die Geschichte als um das Drumherum.

Dracula im Schloß des Schreckens stammt aus dem Jahre 1971 und das macht sicherlich den Charme des Films aus. Darsteller, Set, Farben, Kamera, Musik – alles Beispiele der Zeit der frühen Siebziger. Antonio Margheriti hat bei dieser deutsch-italienischen-französischen Produktion Regie geführt. Fein ist die Musik von Riz Ortolani, der ja einiges an italienischen Horrorfilmen und Italowestern vertont hat, wobei die Doku Mondo Cane sicherlich sein berühmtestes Werk ist. Nella stretta morsa del ragno, so der Originaltitel, erschien auf limitierter Vinyl, die ich mir besorgen muss.

Ich muss meinen Hut vor der Bluray Veröffentlichung ziehen. Die Herrschaften von digidreams haben sich alle Mühe gegeben, den Film gut darstehen zu lassen. Weil nicht alle Originalkopien greifbar waren, wechselt das Bild zwischen verschiedenen Kopien samt Tonspuren hin und her, sogar die Super-8-Kopie wurde herangezogen, damit 2021 eine ungeschnittene Version in Deutschland erscheinen konnte. 1972 lief der Film in den deutschen Kinos in geschnittener Version. Auch die Extra können sich sehen lassen, hier waren Liebhaber am Werk. Ich mag vor allem die beiden Teile der Super 8-Kopie des Films.

Der Film bleibt bei all seinen Fehlern ein Liebhaberprodukt. „Es ist lächerlich: Gespenster, die Blut saugen“, so spricht unser Hauptdarsteller Anthony Franciosa als Alan Foster. Nehmen wir es mal als gegeben hin, schalten das Hirn aus, vergessen wir Dracula und saugen wir Atmosphäre der siebziger Jahre.
Aber – und nun kommt das große Aber, weshalb ich diesen Film bei all meiner Sympathie für Gruselfilme ablehne: Der Film enthält Tier-Snuff. In dem Film wird eine echte Schlange getötet und der Zuschauer sieht diese Tötung und das Leid des Tieres. Das geht nicht. Das ist verabscheuungswürdig. Das ist abzulehnen.

Dracula im Film (35): Die letzte Fahrt der Demeter

11. August 2023

Endlich, endlich wieder ein Dracula, den wir als Fan ernst nehmen können: atmosphärisch dicht, schonungslos brutal – ein Film, der den Fürst der Finsternis viel Ehre macht. Die letzte Fahrt der Demeter ist ein gelungenes Kammerspiel, ein Spiel mit Beklemmung und Angst. Vielleicht eine Art Alien auf einem Segelschiff, nur dass das Alien Dracula ist und das Schiff Demeter statt Nostromo heißt.

Und ab jetzt kommen Spoiler.
Der Film von André Øvredal hält sich im großen und ganzen an die literarische Vorlage von Bram Stoker. Er beschreibt die Reise Draculas von Transsilvanien nach London. 24 Kisten mit Erde werden im Bauch der Demeter verladen, darunter auch eine Kiste mit dem Drachen-Symbol des Grafen. Das Schiff nimmt die Reise auf und die Besatzung wird Zug um Zug dezimiert. Das Logbuch des Captains zeugt vom verzweifelten Kampf gegen das blutrünstige Monster, gegen die Vorurteile der Seemänner und deren Ängste. Es ist auch ein Kampf der Wissenschaft in Person des Arztes mit dem religiösen Glauben und Aberglaube – wunderbar eingefangen, ohne dass eine Partei bloßgestellt oder gar lächerlich gemacht wird.

Es ist ein ernsthafter Film ohne den üblichen überflüssigen Comic-Relief-Jokes. Vielleicht ein wenig zuviel Jump Scares zu Beginn, aber erträglich um die Atmosphäre nicht zu zerstören. Bei Erfolg des Films wird eine Fortsetzung in der Carfax Abbey angedeutet- zu wünschen wäre es der Produktion. Der Graf mit Wolfstock und Fledermaus-Ohren.

Dracula selbst ist kein Gentleman wie Bela Lugosi, Christopher Lee oder gar Frank Lagalla. Dracula ist eine erschreckende Hommage an die Nosferatu-Darstellungen von Friedrich Wilhelm Murnau oder Werner Herzog – Max Schreck und Klaus Kinski sind gegenwärtig, aber ohne deren romantischen Leidenschaft.

Vielleicht zeigt sich hier mehr der erbarmungslose Vampir aus Brennen muss Salem gemischt mit einer Fledermaus. Der Spanier Javier Botet spielt Dracula. Auch die Opfer des Grafen werden zu Dienern gemacht. Ihre Vernichtung durch die Sonne tut dem Zuschauer richtig weh und ist eindrucksvoll gemacht.

Interessant ist, dass der Film die Regel bringt, dass sympathische Kinder und treue Tiere in einem Film immer davonkommen. Da hilft ihnen auch ein Kreuz als christliches Symbol gegen Vampire nichts. Sehr schön ist die Szene als ein Diener des Grafen die Tür zur Kabine des Kapitäns mit dem Kopf einschlägt und den Kopf hereinsteckt. Hier habe ich nur noch den Ausruf „Here’s Johnny“ erwartet, dann wäre die Hommage an Shining perfekt gewesen. Solche Anspielungen finden sich im ganzen Film, der meines Erachtens zu sehr mit der geringen Tiefenschärfe spielt, so dass der Hintergrund unscharf wird und Dracula dort herumwandern kann. Toll ist aber die expressionistische Atmosphäre, der Einsatz von Schatten und Wolken. Hier kommt ganz der alte Murnau durch und ich hab es genossen. 1922 noch in schwarzweiß, heute in blassen Farben, als ob Herzog daran beteiligt war.

Aus der literarischen Vorlage, Diener ein paar Seiten umfasst, wurde ein ganzer Spielfilm. Ich hab mir die Geschichte vor dem Filmbesuch noch einmal in der Coppenrath-Schmuckausgabe nachgelesen. Hier das Video zu dieser Dracula-Ausgabe.

Da haben Drehbuchautor Bragi F. Schut und Regisseur André Øvredal noch einiges an Stoff gebraucht, um die Geschichte aufzublasen. Neu hinzu kommen beispielsweise der Held des Films, der Schiffsarzt Clemens (Corey Hawkins) sowie die Frau Anna (Aisling Franciosi) an seiner Seite. Sie ist eine Art Reiseproviant für Dracula, der gleich mal in die Kisten von Dracula dazu gepackt wurde.

Der Score wurde von Bear McCreary beigesteuert. Er ersetzte Thomas Newman, aus welchem Grund auch immer. Ich bin kein so richtiger Fan von McCreary, der sich einen Namen durch TV-Produktionen gemacht hat. Aber vielleicht muss ich mich noch reinhören. Den Score habe ich bisher nur als Stream entdeckt ud hoffe auf eine Vinyl-Veröffentlichung.

Für mich ist der Film ein absoluter Muss für Fans des Grafens. Endlich mal ein Horrorfilm, der ernsthaft daherkommt.

Dracula im Film (34): Renfield (2023)

12. Juni 2023

Selten hat mich ein Dracula-Film so hin und her gerissen, wie Renfield, die Horror-Splatter-Komödie um den Diener unseren Lieblingsgrafen. Die Idee der Abhängigkeit ist eine gute Idee und viele kleinen Anspielungen in dem Film habe ich in meinem Lieblingskino Scala Fürstenfeldbruck absolut genossen.

Ich muss zugeben, dass ich absolut kein Fan von Nicolas Cage bin. Es gibt kaum Filme, die ich mit ihm mag. Und jetzt spielt Cage den Grafen sehr theatralisch, arrogant und ich gebe ungern zu: Er hat mir als aufbrausender Dracula gefallen.

Der Film beginnt mit den Schwarzweißaufnahmen im Stile von Tod Browing und eine Verbeugung von dem großen Bela Lugosi. Nikolas Cage in der Rolle Dracula spielt die Schlüsselszenen des 1930 Draculas gekonnt und sie machen viel Lust auf mehr. „Ich trinke niemals Wein“ kommt einfach gut. Und auch die Beleuchtung der Augenpartie macht einfach Spaß. Cage hat seine Vorbilder Bela Lugosi (Dracula), Frank Langella (Dracula) und Gary Oldman (Bram Stoker’s Dracula) gut studiert – an Max Schreck und Klaus Kinski wäre er gescheitert und Christopher Lee hat er gleich übersprungen.

Als einziger habe ich im Kino gelacht als ich den Fußabstreifer mit Willkommen und Tritt ein gesehen habe, der Dracula den Zutritt zum kritischen Apartment Renfield gewährt. Dracula darf ja nur eine Wohnung betreten, wenn er eingeladen wird. Ich fans gut, die restlichen Zuschauer im Kino haben den Hinweis wohl nicht verstanden.

Und es sind weitere Details wie der Abspann mit dem Titel Renfield in Stil und Farben des 1930 Kino-Plakats. Aber bis es zum Abspann kam, musste ich eine ganze Menge an wirren Drehbuch aushalten. Regisseur Chris McKay kann zwar Splatter, aber ein schlechtes Drehbuch bleibt ein schlechtes Drehbuch. Chris McKay bemüht sich sehr zwischen Horror und Humor zu wechseln, aber für mich ist es ein weiterer Beweis, dass das Dark Universe von Universal wohl in der frühen Phase von Hollywood erfolgreich war und eine Wiederbelebung Konsequent scheitert.

Und dieses Drehbuch macht den Genuss des Films den Garaus. Die Verbraucherstory ist so konstruiert, so schwach, wenn nicht gar schwachsinnig. Das Drehbuch zerstört die meiste Atmosphäre, wenn Dracula mal nicht zu sehen. Nicholas Hoult als Renfield hat seine gute Seiten, empfinde ich aber als zu blass.

Draculas Gehilfe Renfield hat die Arbeit für seinen narzisstischen Meister satt. Nach Jahrhunderten der entwürdigenden Knechtschaft will er herausfinden, ob es für ihn auch ein Leben ohne den Fürsten der Finsternis geben kann und schließt sich dafür einer Selbsthilfegruppe an. Dort lernt er Rebecca Quincy (Awkwafina) kennen, die ihn bei seinem emanzipatorischen Projekt unterstützt, das sich jedoch bald als ziemlich gefährliches Mafia-Unterfangen erweist.

Schatzkammer von Nosferatu – Werner Herzog Ausstellung Berlin

13. April 2023

Wir haben einige berühmte Regisseure in unserem Land hervorgebracht – und ich meine die lebenden. Dazu zählen Wim Wenders, Volker Schlöndorff, Hans-Jürgen Syberberg, Roland Emmerich und natürlich Werner Herzog. Herzogs Filme sind extreme Filme. Für mich ist die Zusammenarbeit mit dem Oberirren Klaus Kinski maßgeblich, aber ich mag auch Herzogs störrische Schauspielkunst wie in Mandalorian. Die Diskussion über seine gecastete Dokumentationen kann ich nachvollziehen.

Daher war es für mich eine Selbstverständlichkeit, die Herzog-Ausstellung in der Deutschen Kinemathek in Berlin anzusehen. Dazu ist ein kleiner, viersprachiger Katalog erschienen, der einen netten Überblick gibt, aber den es an wirklicher Tiefe fehlt. Dennoch habe ich das Buch pflichtbewusst gekauft.

Vor allem bin ich ein Fan von Werner Herzogs Nosferatu. In Berlin wollte ich erkunden, ob ich persönlich neues zu meinem Lieblingsfilm von Werner Herzog finden konnte. Und ich wurde fündig. Zunächst gab es die bekannten Aushangfotos von Nosferatu und die filmische Interpretation der Vampir-Figur von Max Schreck und von Klaus Kinski. Das ist für das klassische Ausstellungspublikum fein, bring den Vampirfan in mir aber nicht wirklich weiter.

Es gibt ein schönes Werksfoto von Herzog als er die Sonnenaufgangsszene probte und sich zur aufgehenden Sonne umdreht. Das Foto kannte ich nicht und es war der Grund, weshalb den Ausstellungskatalog für wertvoll finde. Hier werden die Filme des Regisseurs vorgestellt. Nosferatu – Phantom der Nacht von 1979 bekommt eine Doppelseite.

ber in einem kleinen Nebenraum öffnet sich die Schatztruhe, Wunderkammer in der Ausstellung genannt. Dort verharrte ich über eineinhalb Stunden und studierte die ausgestellten Objekte so gut es ging. Es handelte sich um Requisiten aus Filmen von Werner Herzog. Leider gibt es davon keine Bilder im Ausstellungskatalog, so dass ich selbst Fotos von diesen Schätzen gemacht habe. Für Nosferatu-Fans interessant waren u.a. für mich eine von 3000 Ratten, gerochene Fingernägel als Fundstücke im Schloss in den Karpaten, herausgebrochene Beißzähne aus der Sammlung von Dr. van Helsing, Sargerde mit Medaillon von Lucy Harker, Teile der Schublade von Harpers Bett im Schloss, Sargerde, Fasanenflügel vom Festschmaus im Schloss, ein Brief von Renfield, das Nachthemd von Lucy Harker, Totenschädel vom Schreibtisch Draculas, eine Buchlektüre aus dem Wohnzimmerschrank der Harkers, eine Kutschenlaterne aus den Karpaten, Holzpfahl (blutig) sowie eine Wanduhr.

Das ist der Grund für mich diese Ausstellung zu besuchen. Ich habe hier einen Rundgang in VR 360 durch die Ausstellung gemacht, damit man einen besseren Eindruck bekommt.

Und dann noch einige Bilder, damit man einen weiteren Eindruck über das Schaffen von Herzog gewinnt.