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Buchkritik: In Hütten und Palästen – Ein Reporterleben von Rolf Seelmann‑Eggebert

19. November 2025

Ab und zu lese ich Werke von renommierten Journalisten wie beispielsweise Peter von Zahn, Peter Scholl-Latour und Kollegen aus alten Zeiten, um mich für meinen Job zu motivieren und auch Ideen zu bekommen. Jetzt griff ich wieder zu Rolf Seelmann-Eggebert, der unlängst verstorben ist. Hier mein Nachruf von damals.

Er blickt in seinem autobiografischen Werk „In Hütten und Palästen – Ein Reporterleben“ auf ein Leben zurück, das in der journalistischen Landschaft Deutschlands kaum seinesgleichen hat. Erstmals wird deutlich, wie vielseitig sein Werdegang war: Vom Auslandskorrespondenten in Afrika über Hör- und Fernfunk beim Norddeutscher Rundfunk (NDR) bis hin zum gefeierten „Adelsexperten“ im europäischen Königshaus-Milieu.

Das Buch beginnt mit den frühen Jahren des Autors, seinen Anfängen beim NWDR/NDR als freier Mitarbeiter für Hörfunk und Fernsehen, schildert dann die Jahre als Korrespondent in Westafrika (ab 1968) und später in Nairobi, Kenia (1972–1976) für den Hörfunk beziehungsweise das Fernsehen.
Diese Phase ist besonders bedeutsam, weil Seelmann-Eggebert nicht nur über Ereignisse berichtete, sondern in einem ganz anderen Medienumfeld arbeitete – mit Begrenzungen, improvisierten Bedingungen und unmittelbarer Nähe zu den Reportage-Realitäten vor Ort. Das eröffnet dem Leser einen Blick auf eine journalistische Form, die heute selten geworden ist.

Parallel schildert er seine spätere Tätigkeit beim Fernsehen, insbesondere seine Berichterstattung über Königshäuser, royale Großereignisse und Staatenbesuche. Diese Kapitel sind reich an Anekdoten: etwa der Ausfall des Tons bei der Trauung von Charles III. (damals noch Prinz Charles) und Diana, Princess of Wales, bei der er dank seiner Vorbereitung den Predigttext live ins Deutsche übertrug.

Dabei wird deutlich: Seelmann-Eggebert verstand sich nicht allein als Boulevard-Kommentator, sondern als Journalist mit Anspruch. Er ordnete gesellschaftliche Entwicklungen ein, reflektierte Medien- und Adelshistorie und vermied nach eigenen Aussagen Pathos: „Wenn du mit einem König auf dem Sofa sitzt, dann glauben alle, ich sei nah dran. Aber das täuscht.“

Ein besonders gelungener Teil des Buches ist der Wechsel zwischen den Extremen – von „Hütten“ zu „Palästen“, wie der Titel treffend formuliert. Die „Hütte“ steht metaphorisch für Reportage-Alltag in Afrika – unter schwierigeren Bedingungen, aber mit direkter Begegnung und menschlicher Nähe. Die „Paläste“ stehen für die glanzvolle Welt der Monarchien – elegant, protokollarisch, aber eben auch geerdet durch seine Perspektive. Dieses Spannungsverhältnis macht die Stärke des Buches aus: Es sind nicht nur die royalen Anlässe, die faszinieren, sondern gerade die Schnittstellen zwischen Macht und Alltag, zwischen den privilegierten Sphären und den realen Lebenswelten.

Stilistisch überzeugt Seelmann-Eggebert durch einen klaren, persönlichen Ton. Er nimmt den Leser mit auf seine Reisen, lässt kurze Reportage-Momente, Begegnungen mit Königinnen und Königen, aber auch Gespräche mit Einheimischen in Afrika Revue passieren. Dabei spart er nicht mit kleinen Selbstreflexionen – etwa über die Rolle des Journalisten, die Verantwortung, aber auch die Grenzen. Die Co-Autorschaft mit seiner Tochter Adele bringt weiteren Gewinn: Dialoge, Briefausschnitte und Interviewmaterial verleihen dem Text Authentizität und Tiefe.

Auch kritisch zeigt sich das Buch: Seelmann-Eggebert überrascht nicht mit einer groß angelegten Medien- oder Adelskritik, doch er thematisiert etwa die Diskrepanz zwischen Glamour und Machtlosigkeit, zwischen Repräsentation und Lebenswirklichkeit – insbesondere in den Auslandsreportagen Afrikas. Er schreibt über die „menschenunwürdigen Zustände“ dort im Vergleich zur deutschen Wohlstandsgesellschaft – und wie ihn diese Erfahrung immer wieder einholte.

Ein paar Anmerkungen zur Bewertung: Wer sich vorrangig für royale Themen interessiert, findet hier zahlreiche Insider-Momente, Interviews, historische Wegmarken – vom Buckingham Palace bis zu anderen europäischen Königshäusern. Wer hingegen mehr an Journalismusgeschichte, Medienwandel oder Reportagereisen interessiert ist, wird ebenfalls fündig sein – gerade die Afrika-Jahre verleihen dem Buch eine Tiefe, die über glänzendes Protokoll hinausgeht. Manchmal fehlt dem Text eine stärkere Struktur oder kritische Distanz gegenüber dem eigenen Wirken – aber das lässt sich bei einer Lebenserinnerung verzeihen.

„In Hütten und Palästen“ ist eine eindrucksvolle Biografie, die zeigt, wie ein Journalist zwischen zwei Welten lebte – zwischen Afrika und den Königshäusern Europas –, wie er Begegnungen mit Macht, Repräsentation und Alltag meisterte und gleichzeitig seine Neugier bewahrte. Für Leserinnen und Leser, die mehr wollen als reine Adelschroniken, bietet das Buch Horizont, Menschlichkeit und spannende Einblicke in ein außergewöhnliches (Reporter-)Leben.

Ich habe noch ein Autogramm von ihm, das in meiner Heldengalerie in meinem Arbeitszimmer hängt. Auch eine Art der Motivation für mich.

Ein Tropfen Hoffnung – Gerhard Landgrafs Traum von sauberem Wasser wird Wirklichkeit

14. Oktober 2025

Der langjährige Maisacher Bürgermeister Gerhard Landgraf war ein leidenschaftlicher Reisender, den es immer wieder in ferne Länder zog. Bei einer seiner Reisen begleitete er die Aktion PiT-Togohilfe nach Togo, wo ihn die Armut und die schwierigen Lebensbedingungen der Menschen tief bewegten. Ich war auf einer Togo-Reise mit ihm dabei.

Besonders betroffen machte ihn, dass ein großer Teil der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat und viele Kinder an den Folgen von verunreinigtem Wasser sterben. Aus dieser Erfahrung heraus initiierte er zu seinem 60. Geburtstag die Spendenaktion „Wasser schenken“, mit der der Bau erster Brunnen in Togo ermöglicht wurde. Diese Initiative ist inzwischen zu einem festen Bestandteil der Projektarbeit des Vereins geworden und trägt nachhaltig zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der Region bei. Landgraf ist in der Zwischenzeit verstorben und in meiner Wohngemeinde Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck begraben. Hier ein Podcast über die Brunnen in Togo.

Aber er bleibt in Togo in Erinnerung. Im September dieses Jahres konnte der stellvertretende Vorsitzende der Aktion PiT-Togohilfe, Andy Kopp, in Anwesenheit der Dorfbevölkerung den Gerhard-Landgraf-Gedächtnisbrunnen im Weiler Tontchoodes in der Gemeinde Pimini feierlich einweihen. Rund 150 Einwohner haben dort nun erstmals direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bereits wenige Wochen nach der Inbetriebnahme stellte sich eine deutliche Verbesserung der Gesundheitssituation ein: Die Zahl der Durchfallerkrankungen hat sich merklich verringert, und seit der Fertigstellung des Brunnens ist kein Kleinkind mehr an wasserbedingten Krankheiten gestorben.

Der neue Brunnen ist bereits der zweite, der in Erinnerung an Gerhard Landgraf errichtet wurde. Der erste steht ebenfalls in der Gemeinde Pimini, im Weiler Litoubouli, und liefert seit über zwanzig Jahren zuverlässig sauberes Wasser für die dort lebenden Menschen. Lediglich die Beschilderung musste im Laufe der Zeit erneuert werden – der Brunnen selbst funktioniert noch immer einwandfrei. Dieses beständige Wirken zeigt, wie nachhaltig eine solche Hilfe vor Ort sein kann.

Ein traditioneller Ziehbrunnen kostet rund 3.000 Euro. Mehrere weitere Bauprojekte warten derzeit auf ihre Umsetzung, um auch anderen Dörfern Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Wer das Engagement der Aktion PiT-Togohilfe unterstützen möchte, kann dies über die Vereinswebsite www.aktionpit.de oder durch eine Spende auf das Konto der Aktion PiT-Togohilfe e.V. mit der IBAN DE34 7005 3070 0031 0399 10 tun. Jede Spende trägt dazu bei, den Bewohnerinnen und Bewohnern Togos eine langfristige Perspektive auf sauberes Wasser und bessere Lebensbedingungen zu eröffnen.

8 Milliarden Menschen und wir wachsen weiter

31. Dezember 2024

Als ich zur Schule gegangen bin, lebten auf der Erde 4 Milliarden Menschen. Gut, dass ist schon ein paar Tage her. Heute sind es genau 8.155.500.198 Menschen, also mehr als doppelt so viele.

Geschätzt 8.155.500.198 Menschen zählt die Weltbevölkerung zum Jahreswechsel 2024/25 – das sind 81.640.791 mehr Menschen als vor genau einem Jahr. Wunderbare Schätzung, vielleicht sind es 2 Erdbewohner mehr oder wenn der Ukraine-Krieg anhält, dann vielleicht 2 weniger. Naja, also die Schätzungen sind schon sehr genau.

Wie der Mitte Dezember veröffentlichte Datenreport 2024 der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zeigt, liegt die natürliche Wachstumsrate derzeit bei 0,9 Prozent. Noch zwölf Jahre, so rechnen die Vereinten Nationen, bis die nächste Milliardenmarke fällt und neun Milliarden Menschen auf dieser Welt leben. Irgendwann habe ich mal Bevölkerungsgeografie studiert und kann als Experte sagen: das sind ganz schön viele Menschen. Natürlich kommen mir sofort dystopische Visionen in den Sinn von Überbevölkerung und Verteilungskämpfe.

Die absolute Zahl der Menschen steigt zwar weiter, allerdings verläuft dieser Anstieg immer langsamer. Der Rückgang des Geburtenniveaus hat bereits in den vergangenen Jahrzehnten nahezu alle Regionen dieser Welt erfasst. Gegenwärtig bekommen Frauen weltweit im Durchschnitt 2,2 Kinder. Es wird aber voraussichtlich bis Mitte der 2080er-Jahre dauern, bevor die Weltbevölkerung mit zehn Milliarden Menschen ihren Höchststand erreicht hat. Danach, so die Prognosen, sorgen eine sinkende Zahl an Geburten plus eine wachsende Zahl an Sterbefällen dafür, dass die Weltbevölkerung nicht nur altert, sondern auch zu schrumpfen beginnt.

Afrika wächst weiter
Klar im Fokus des Wachstums steht dabei der afrikanische Kontinent, denn dort wird sich die Bevölkerung in den kommenden zwei Jahrzehnten voraussichtlich mehr als verdoppeln. „Südlich der Sahara lebt die größte Jugendgeneration aller Zeiten“, sagt DSW-Geschäftsführer Jan Kreutzberg. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird die Bevölkerung in Afrika als Folge des hohen Geburtenniveaus von heute 1,2 auf voraussichtlich 3,4 Milliarden Menschen weiter anwachsen. Das bedeutet, die Industrienationen haben hier eine gewaltige Verantwortung, denn viele junge Menschen in Afrika sitzen auf gepackten Koffern. Ich engagiere mich in der Aktion PiT Togohilfe und kann dies bestätigen. Können sich die Menschen in Afrika nicht selbst helfen, dann machen sie sich auf die Reise.

Frauenbildung
Für eine zukunftsfähige Bevölkerungsentwicklung fällt den Frauen eine Schlüsselrolle zu: Sie müssen in der Lage sein, ihr Leben und ihre Familienplanung selbst zu bestimmen und so die Gesellschaft mitzugestalten. Bildung und sexuelle Aufklärung sind unverzichtbar, um Mädchen und jungen Frauen zu ermöglichen, selbst zu entscheiden, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen. „Wenn Frauen gleichberechtigt sind, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und eigener politischer Willensbildung haben, dann werden auch die Familien automatisch kleiner“, erklärt Kreutzberg.

Die Bevölkerungszahl ist übrigens kein Indikator für den Beitrag zum Klimawandel – sprich: Mehr Menschen sorgen nicht notwendig für eine schlechtere Klimabilanz. Beispiel Indien: Die über 1,4 Milliarden Menschen im Land verbrauchen nach Angaben von Global Footprint Network vier Mal weniger Ressourcen als die lediglich 84 Millionen Menschen in Deutschland. Der ökologische Fußabdruck von (mehr) Menschen in wirtschaftlich schwächeren Ländern ist deutlich kleiner als der von (weniger) Menschen in den wirtschaftlich stärkeren Staaten.

Gedanken zum Weltkindertag

20. September 2023

Heute ist Weltkindertag und ich bin sehr stolz auf meine beiden Kinder K1 und K2. Jeder macht seinen Weg und wir als Eltern sind verpflichtet ihnen beizustehen, wenn sie Hilfe brauchen.

Gerade komme ich von der Versammlung des Vereins Aktion Pit Togohilfe bei dem ich Mitglied bin und zwei Patenkinder in Togo unterstütze. Der Verein baut Schulen und Kindergarten, sorgt mit Partnern vor Ort für Gesundheit und hat auch eine Schulspeisung in der Togo eingerichtet, damit die Kinder in einem der ärmsten Länder dieses Planeten auch eine Chance in ihrem Land haben. Aktion Pit Togohilfe vermittelt auch Patenschaften und ich garantiere, dass das Geld dort ankommt und nicht auf der Strecke bleibt und in Verwaltung versickert. Im Moment sind es rund 850 Patenschaften. Afrika sitzt auf gepackten Koffern und wenn wir es nicht schaffen, gemeinsam mit den Menschen die Probleme des schwarzen Kontinents zu lösen, dann hat Europa ein Problem. Rechte Parteien zündeln auf Kosten der Kinder vor Vorfeld der Landtagswahl.

„Gebt den Kindern das Kommando“ nuschelt einst der Herbert ins Mikrofon und wenn die Kinder dann mit Schulstreik und Klimastreik auf ihre Zukunft aufmerksam machen, dann ist es auch nicht richtig. Die Lage ist schon verzwickt. Die Herausforderungen sind überall. Es braucht einen Dialog der Generationen und es braucht wieder ein gegenseitiges Zuhören. Zum Weltkindertag genieße ich die Temperaturen und hänge meinen Gedanken nach. Und ich freue mich, dass ein Bäckerei-Kunde von mir den Tag genutzt hat und jedem Kind ein Breznherz überreicht hat, wenn es die Bäckerei besuchte. Es sind auch die kleinen Gesten die zählen.

Togowald-Challenge: Ein paar Bäume fehlen noch

28. Juli 2023

Im Moment sind wir bei genau 19.044 Bäumen bei der Togowald-Challenge und wir haben bis Ende Juli noch ein wenig Zeit, die geplante 20.000-Grenze zu knacken. Nach der erfolgreichen Pflanzung von 30.000 Bäumen im Jahr 2021 und von 10.000 Obstbäumen im Jahr 2022 setzet die Aktion PiT aus Fürstenfeldbruck die Togowald-Challenge im Jahr 2023 fort. Ich bin dort Mitglied und unterstütze die Aktion – und wir gehen auch neue Wege der Information.

Mit nur 3,- €/Pflanze kann die Aktion PiT den Kauf der Setzlinge und die Pflege der Heilpflanzen für ein Jahr garantieren. „Werden Sie Baumpate und spenden Sie unter dem Stichwort „Togowald“ eine Zahl X von Gesundheits-Bäumen“, so Marget und Andy Kopp, die derzeit im afrikanischen Togo sind.
Und hier hatten wir eine Idee. In einer Live-Schaltung streamten wir live in YouTube und informierten die Unterstützer über das Vorhaben. Hier der Stream als Aufzeichnung.

Das Internet war super stabil. ES war schon faszinierend durch das Internet einen Blick auf die andere Seite der Welt zu bekommen. Was heute technisch alles möglich ist. Andy Kopp drehte und Margret Kopp zeigte, was in Togo vor sich ging. Ich moderierte die ganze Sache von Deutschland aus und sorgte für den Stream. Gesendet wurde aus dem Aimes-Afrique-Dorf Djamdé und wir konnten dort eine Baumpflanzung live erleben. Zudem ist eine deutsche Reisegruppe aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck vor Ort. In Djamdé hat die Aktion PiT schon eine Schule und die Schulkantine gebaut.

Also bitte mithelfen, dass noch die 20.000-Grenze bis Ende Juli geknackt wird. Wir sind auf dem besten Weg dorthin.

Live aus Togo: Endspurt zur Togowald-Challenge am Dienstag, 18. Juli 18-19 Uhr

17. Juli 2023

Die aktuelle Togowald-Challenge der Aktion PiT Togohilfe ist eine sehr wichtige und richtige Maßnahme. Der Verein aus Fürstemfeldbruck hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende Juli 20.000 Bäume zu pflanzen, die einen Beitrag zu Klimaschutz in dem afrikanischen Land leisten.

Am Dienstag, 18. Juli, schalten wir deshalb um 18 Uhr live nach Togo in das Aimes-Afrique-Dorf Djamdé und können dort eine Baumpflanzung live in YouTube erleben. Zudem ist eine deutsche Reisegruppe aus dem Landkreis vor Ort. In Djamdé hat die Aktion PiT schon eine Schule und die Schulkantine gebaut. Ich spreche mit den Vorsitzendern der Aktion PiT Margret und Andy Kopp.

Die Übertragung ist Live in YouTube in meinem YouTube-Kanal redaktion42

Und hier das Video:

Blick in den Spiegel verändert das Leben

14. Februar 2023

Es ist großartig, wenn ich Erfolgsgeschichten veröffentlichen kann. Mein Herz schlägt vor so viel Hilfsbereitschaft höher. So geht es mir im Moment, als ich dieser Zeilen tippe und von einem gelungenen Projekt von Verein Aktion PiT Togohilfe berichten darf, bei dem ich Mitglied bin.

Der heutige Blick in den Spiegel veränderte das Leben des jungen Marius und das ist seine Geschichte.
Vor einigen Wochen bat der Verein um Spenden für Marius, der dringend eine OP benötigte. Und es wurde großzügig gespendet, so dass unser Partner in Togo Dr. Michel Kodom den 22-jährigen jungen Mann zu einer ausführlichen Vorbesprechung einladen konnte.

Dr. Kodom erklärte ihm genau, was auf ihn zukommen würde, wieviele Spezialisten notwendig sein würden, wie genau der Eingriff ablaufen würde, welche Herausforderung diese Operation nicht nur für den jungen Mann, sondern für das gesamte medizinische Personal darstellt.

Marius war erfüllt von Hoffnung, aber natürlich auch von Angst, ob er das alles gut überstehen würde. Wenige Tage später war es so weit: der OP-Saal an der Klinik von Dr. Kodom war den ganzen Tag frei, sodass das togoische Ärzteteam ohne Zeitdruck arbeiten konnte.

Die Operation selbst dauerte tatsächlich über 5 Stunden. Marius hat sowohl die Anästhesie als auch den chirurgischen Eingriff erstaunlich gut verkraftet. Als er am nächsten Tag zum ersten Mal in einen Spiegel schaute, war es wie ein Wunder für ihn! Man kann kaum glauben, dass das derselbe junge Mann ist.

Noch tut alles weh, noch muss der Kiefer erst verheilen, bis er eine Zahnprothese bekommen kann, noch liegt der weitere Heilungsprozess vor ihm, bis er in sein altes Leben zurückkehren und wieder studieren kann. Doch der schwierigste Teil dieses Weges liegt nun hinter ihm.

AmazonSmile endet und das ist schade

20. Januar 2023

Ich bin ein Fan von Amazon und ich bin ein noch größerer Fan meines Ehrenamts beim Verein Aktion PiT Togohilfe – und ich war froh, dass mein Freundeskreis und ich durch meine Amazon-Einkäufe meine Aktion PiT Togohilfe finanziell unterstützen konnte. Damit ist jetzt bald Schluss.

In der Vergangenheit hatte Amazon das AmazonSmile-Programm. Käufer von Amazon-Produkten konnten an diesem Programm teilnehmen und mit ihrem Einkauf gemeinnützige Organisationen ihrer Wahl unterstützen. Bei mir war es eben die Aktion PiT Togohilfe. Jetzt schreibt Amazon: „Leider hat das Programm seitdem nicht die Wirkung entfalten können, auf die wir damals gehofft hatten.“ Das kann ich nicht bestätigen, denn durch gute Öffentlichkeitsarbeit des lokalen Vereins kamen schon interessante Summen zusammen, die wir für unsere Arbeit in Togo hervorragend einsetzen können. Natürlich gibt es Spenden und Zuwendungen, aber durch Smile konnte der Verein noch ein paar Euro einnehmen.

Amazon schreibt weiter: „Wir möchten Sie daher darüber informieren, dass wir AmazonSmile zum 20. Februar 2023 einstellen werden. Wir werden weiterhin Ressourcen und Investitionen in den Bereichen einsetzen, in denen wir wichtige Veränderungen tatsächlich wirkungsvoll umsetzen können — vom Zugang zu Informatikunterricht für Schüler und Studierende bis hin zur Logistikhilfe für Gemeinden, die von Naturkatastrophen betroffen sind.“ Die Unterstützung ist natürlich eine feine Sache, aber ich vermute, dass Aktion PiT Togohilfe als größter deutsche Togoverein auf der Strecke bleibt, obwohl das Land massive Hilfe braucht.

Amazon wickelt Smile mit den Worten ab: „Um gemeinnützige Organisationen, die am AmazonSmile-Programm teilgenommen haben, bei dieser Umstellung zu unterstützen, werden wir eine einmalige Spende bereitstellen, die dem entspricht, was sie durch das Programm in drei Monaten im Jahr 2022 erhalten haben. Dies gilt zusätzlich zu den Mitteln, die die Organisationen bis zum Ende des Programms noch für sich sammeln werden.“

Es werden eine Vielzahl von Maßnahmen angeführt, bei denen sich Amazon engagieren wird: Ukraine-Hilfe, Community Fund, Amazon Future Engineer oder Hochwasserhilfe. Alles gut und wichtig, aber AmazonSmile war wunderbar, um Freunde eines Vereins zu aktivieren, um konkret für den eigenen Verein sich zu engagieren beim Kauf über Amazon. Das bricht jetzt weg und das ist schade, sehr schade.

Aktion PiT vermittelt die 2000ste Patenschaft

19. Oktober 2022

Natürlich steht der russische Angriffskrieg auf die Ukraine im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses, doch Teile von Afrika sitzen auf gepackten Koffer. Daher ist es enorm wichtig, den schwarzen Kontinent nicht aus den Augen zu lassen. Ich engagiere mich seit Jahren für Togo und habe auch zwei Patenschaften über mein Unternehmen redaktion42 abgeschlossen. Ehrenamtlich arbeite ich bei der Aktion PiT = Patenkinder in Togo mit. Und immer wieder gibt es Erfolge zu vermelden.

Als die Vorsitzende des Vereins Margret Kopp im Jahr 1986 mit den ersten vier Patenkindern die Aktion PiT = Patenkinder in Togo startete, hatte sie sich nicht vorstellen können, jemals auf die Zahl von 100 Patenkindern kommen zu können. Inzwischen ist das Förderprogramm bei der 2000sten Patenschaft angekommen, die an einen Schüler aus Mammendorf im Landkreis Fürstenfeldbruck vergeben wurde.

Kleine Feiersunde zur 2000. Patenschaft

Der zwölfjährige Noah Quell unterstützt nun mit Zustimmung seiner Mutter ein gleichaltriges Mädchen in Togo. Prisca’s Vater ist krank und kann sich nicht mehr um seine Familie kümmern. Seine Frau arbeitet als Hilfskraft in einer kleinen Entbindungsstation. Mit den kleinen Prämien, die sie pro Geburt bekommt, kann sie kaum für regelmäßiges Essen für sich, Prisca und den älteren Bruder sorgen geschweige denn das Schulgeld aufbringen. Der Schulbesuch für den älteren Sohn hat natürlich stets Vorrang vor den Schulkosten für Prisca.

Das Mädchen ist sehr aufgeweckt und wissbegierig und setzt selbst alles daran, auch in die Schule gehen zu können. Trotz der schwierigen Lebensumstände hat sie es in die weiterführende Schule geschafft. Doch immer wieder wird sie vom Unterricht ausgeschlossen. Durch die Patenschaft ist ab sofort ihr Schulbesuch gesichert.

Sorgenfälle wie Prisca kennt Margret Kopp, die Vorsitzende der Togohilfe, sehr viele. Das Patenschaftsprogramm sei das Herzstück der Projektaktivitäten des Vereins Aktion PiT-Togohilfe und die direkteste Form der Hilfe von Mensch zu Mensch, versichert sie. Hinter den 2000 Patenschaften stehen 2000 Kinder mit ihren Familien, Betreuern, Tutoren oder Verwandten, also 2000 schwierige Schicksale, die durch diese Unterstützung eine gute Wende nehmen.

Der zwölfjährige Noah Quell unterstützt nun mit Zustimmung seiner Mutter ein gleichaltriges Mädchen in Togo.

Bei 95% der bisher abgeschlossenen Patenschaften stehen die Patenkinder nun auf eigenen Füßen und können ihr Leben selbst gestalten. 820 Patenschaften werden derzeit aktiv betreut. Aber viele Kinder warten auch noch auf ihre Chance. Neue Paten sind daher stets willkommen.

Infos gibt es im Büro der Togohilfe am Viehmarkt, Tel. 08141-5272268, oder über die Homepage www.aktionpit.de. Zur Feier der 2.000sten Patenschaft hatten sich viele Pateneltern eingefunden, die gerne auf dieses erfolgreiche Programm angestoßen und Aktion PiT beglückwünscht haben.

10.000 weitere Bäume für Togo

3. April 2022

Es freut mich, wenn eine Aktion, die ich begleiten durfte zu einem vollen Erfolg geworden ist. Ich meine meine ehrenamtliche Tätigkeit bei Verein Aktion PIT Togohilfe. Im vergangenen Jahr warb ich dafür, dass in Togo bis zum 31. April 2021 ingesamt 30.000 Bäume gepflanzt werden konnten. Und jetzt soll es weitergehen. Wir wollen nochmal 10.000 Bäume pflanzen und brauchen Unterstützung.

28.000 Bäume haben überlebt, 2.000 Bäume hat der togoischer Partnerverein Aimes-Afrique in Eigeninitiative selbst nachgepflanzt. Der Bestand der 30.000 Bäume ist also gesichert. Zur großen Freude zählt der symbolische 30.000ste Baum, den die Vereinsvorsitzende Margret Kopp gemeinsam mit Dr.Kodom gepflanzt hatte, zu den Bäumen, die die erste Trockenzeit gut überstanden haben. Wir haben damals sogar ein Live-Streaming nach Togo gemacht.

Die Jugendgruppenleiter in Togo, die sog. Ado-Manager, kümmern sich liebevoll um die Anpflanzungen. In der Trockenzeit gehen sie dreimal wöchentlich mit Schulklassen zu den Pflanzgebieten um die noch jungen Pflanzen zu gießen. Bald kommt die nächste Regenzeit, die für einen weiteren Wachstumsschub bei den jungen Bäumen sorgen wird.

Unser neues Vorhaben: Baumpatenschaften für 3 Euro
Und jetzt kommt unser neues Vorhaben: Wir wollen diese Regenzeit außerdem nutzen, um weitere 10.000 Bäume noch zusätzlich zu pflanzen. Diesmal sollen es Obstbäume wie Mangos, Avocados, Orangen, Zitronen, Bananen usw. sein, damit díe Menschen schon bald einen Nutzen von ihnen haben, ohne sie fällen zu müssen.
Wieder bitten wir als Verein Aktion PIT Togohilfe um Baumpatenschaften à 3,- Euro, damit wir die neue Challenge von 10.000 Bäumen wieder schaffen können. Selbstverständlich erhält auch diesmal wieder jeder Baumpate ein Baumzertifikat.

Angesichts der weltpolitisch brisanten Lage erscheint es umso wichtiger, uns auch um unseren Nachbarn Afrika zu kümmern. Wenn wir noch Partner und Freunde für unsere Werte und unser politisches System der Demokratie gewinnen wollen, so liegt Afrika vor unserer Haustür und wird mehr und mehr zu einem politischen Player auf dieser Welt. Es liegt an uns und unserem Engagement, unserer Zusammenarbeit mit den Ländern in Afrika, ob sie sich uns zuwenden oder lieber beispielsweise den Chinesen.